Die israelische Armee gibt die gezielte Ermordung des Journalisten Ismail Al-Ghoul offen zu aber sie behauptet auch drei Dinge: Al-Ghoul wäre „Nukhba Terrorist“ und er wäre „Teil des Hamas Militärflügels“ und er hätte „Attacken gegen die israelische Armee gefilmt“. Das ist gelogen:
1. „Nukhba“ ist die Marine-Spezialeinheit der Hamas, nicht die Medienabteilung der Hamas. Erster Widerspruch.
2. Ismail al-Ghoul ist nämlich überhaupt kein Kämpfer, auch kein Teil des Hamas-Militärflügels. Erst im März wurde er von der israelischen Armee gewaltsam verschleppt, nachdem er den Angriff Israels auf das Al-Shifa Krankenhaus filmte. Er wurde gefoltert und wieder freigelassen. Hätte es einen Verdacht gegen ihn gegeben, hätte das israelische Militär ihn nicht gehen lassen. Zweiter Widerspruch. Er trug Mikrofon und Kamera in der Hand, keine Waffen. Israel posaunt eine Propagandalüge in die Welt ohne auch nur einen einzigen Beweis. Weil Israels Armee weiß: Es gibt genug Ahnungslose, die das glauben.
3. Natürlich filmte Ismail al-Ghoul (auch) Angriffe auf die israelische Armee. Das ist sein Job. Er kann und darf als Berichterstatter in einem Krieg alles aufnehmen. Dritter Widerspruch.
„Das ist eine Absichtserklärung und eine Politik der Vernichtung von missliebigen Journalisten“, sagt Luigi Daniele, Professor für Kriegsrecht an der Nottingham University. Was Israel hier wirklich sagt: Journalismus ist ein Verbrechen. Ismail al-Ghouls unermüdliche Berichterstattung machte ihn unliebsam. Darum geht es. Er zeigte die Resultate der israelischen Verbrechen in Gaza.
Das einzig Wahre an dem Statement der israelischen Armee ist das Geständnis, Ismail al-Ghoul gezielt ermordet zu haben. Nach vorläufigen Zahlen des Komitees zum Schutz von Journalisten (CPJ) sind seit Oktober mindestens 111 Journalisten getötet worden. Das Medienbüro in Gaza beziffert die Zahl auf 165. Israel nutzt die kriminalisierende Markierung „Terrorist“ oder „Hamas“ häufig, um den Mord zu rechtfertigen.
Ismail al-Ghoul wurde ermordet. Von Israels Armee. Er kann sich gegen die falsche Beschuldigung nicht wehren. Deshalb sollten das andere Journalisten tun. Dass das in der Presse unseres Landes nicht passiert, ist eine Schande.