Das ist Sifan Hasan. Die Holländerin äthiopischer Abstammung trug bei ihrer Gold-Siegerehrung ein Kopftuch. Aus Solidarität mit Frauen in Frankreich. Denn Frankreich verbietet Musliminnen mit Kopftuch an öffentlichen Sportveranstaltungen teilzunehmen. Auch an den aktuellen Olympischen Spielen in Paris durften französische Musliminnen mit Kopftuch nicht teilnehmen.
Diese islamfeindliche und frauenunterdrückende Regel ließ Sifan Hasan nicht unkommentiert und zog sich allein für die Übergabe der Gold-Medaille einen Hijab über.
So sieht echte Solidarität aus, so sieht mutiger Protest aus. Protest gegen eine massive Ungerechtigkeit, das bei all der künstlichen Vermarktung dieses Sportevents kaum Erwähnung fand, geschweige denn konsequente Kritik und drastische Zurückweisung.
Frauen mit Kopftuch durften nicht antreten, dafür aber Repräsentanten eines Landes, das durch den Internationalen Gerichtshoft bestätigt das Verbrechen der Apartheid begeht und zudem aktuell eines Genozids bezichtigt wird. Das waren die Olympischen Spiele. Wenn man es streng nehmen möchte, dann nur das. Ein verschwiegener Skandal.
Für viele Sportlerinnen in Frankreich wird der Traum von Turnieren durch das Verbot zerstört. Sifan Hassan erhielt online massenweise Dank von muslimischen Mädchen und Frauen aus Frankreich. Auch in der Vergangenheit soll Sifan Hassan durch das Tragen des Kopftuchs versucht haben, Zeichen zu setzen. Zum Beispiel, um Mädchen für Sport zu inspirieren und um für ihren Glauben zu sensibilisieren.