Die israelische Zeitung Israel Times berichtet, dass Israels Regierung eben nicht (!) zugestimmt hat. Die israelische Zeitung Haaretz schreibt: „Die USA sollen irgendwie gehört haben, dass Netanyahu „Ja“ zu einem Gaza-Deal gesagt hätte. Hat er nicht.“
Das Büro des Premierministers veröffentlichte gestern zudem über seine offiziellen Kanäle wortwörtlich: „Israel wird weiter kämpfen, bis der totale Sieg erreicht ist.“
Ebenfalls berichten israelische Medien, dass die israelische Delegation, die den Deal mit der Hamas unter Vermittlung Ägyptens, Katars und der USA ausarbeiten soll, der israelischen Regierung vorwirft, die Verhandlungen „aktiv zu sabotieren“. Indem eben abstruse neue Bedingungen aufgestellt werden. „Er (Netanyahu) weiß, dass es Fortschritte gibt – und dann gibt er Erklärungen ab, die das Gegenteil dessen sind, was mit den Vermittlern vereinbart wurde“, so eine Quelle gegenüber dem israelischen Medium Kan.
Und nein, der Deal scheitert nicht an der Hamas, die bereits mehrmals dem zuvor verkündeten Deal öffentlich zugestimmt hat, sondern an Israels Forderungen. Israels Regierung will das Recht darauf, den Krieg fortzusetzen, keine vollständige Freilassung verschleppter palästinensischer Geiseln, sowie das Recht darauf, Teile des Gazastreifens zu besetzen, z.B. die gesamte Grenze Gazas zu Ägypten.
Die Verhandlungen können bei diesen Bedingungen schon deshalb nicht fruchten, weil selbst die ägyptische Regierung unmissverständlich klarmachte, einem solchen Deal nicht zuzustimmen. Ägyptens Außenministerium sagte, Ägypten würde von dieser Position „keinen Schritt zurückweichen“. Das berichten ägyptische Medien und US-amerikanische Medien. Wenn selbst die Vermittler nicht mitmachen können oder wollen, sollte spätestens jetzt klar sein, wie sehr Israels Regierung diesen Krieg fortsetzen und weiter eskalieren will.
Wer behauptet, Israel hätte einem Deal zugestimmt, desinformiert. Nichts geringeres als das.