Nachdem Fake News über angebliche Angriffe auf Hindu-Tempel in Bangladesch im rasant im Internet die Runde machten, versammelten sich einige Muslime vor mehreren Tempeln der hinduistischen Minderheit, um sie symbolisch zu beschützen.
Bangladesch mit seinen 165 Millionen Einwohnern (91 % Muslime, 8 % Hindus) erlebt gerade einen historischen Umbruch. Nach langen Protesten musste die Premierministerin Hasi zurücktreten, nachdem bei Protesten über 300 Menschen getötet wurden. Sie regierte insgesamt 20 Jahre das Land und wurde von Demonstranten vor allem für ihren diktatorischen Führungsstil und die Korruption zugunsten der Elite kritisiert.
Im Chaos dieses Umbruchs verbreiteten antimuslimische und rassistische Kanäle aus Indien, aber auch UK und Israel, die Falschmeldung, Hindu-Tempel würden von „radikalen Islamisten“ angegriffen werden. In mehreren viralen Beiträgen ist gar die Rede von „500 getöteten Hindus“. Als Reaktion auf die Falschmeldungen und zum Abbau von Sorgen und Ängsten stellten sich dann an mehreren Orten Muslime als Schutz auf.
Eine muslimische Studentengruppe versammelte sich beispielsweise bei einem Hindu-Tempel in der Nachbarschaft und postet das mit den Worten „Bangladesch gehört uns allen“. Vor einem anderen Tempel setzten sich Imame aus dem Ort als Wache hin.