In der Berichterstattung \u00fcber den Nahostkonflikt wird eine schamlose und zynische Sprachmanipulation betrieben, die darauf abzielt, die Opfer zu entmenschlichen und die T\u00e4ter zu verkl\u00e4ren. Diese perfide Praxis ist nicht nur irref\u00fchrend, sondern untergr\u00e4bt auch systematisch die Menschlichkeit und das Leiden einer ganzen Bev\u00f6lkerungsgruppe.<\/p>\n
Die in der Tabelle dargestellten Beispiele sind ein Beweis f\u00fcr eine gezielte und absichtliche Verzerrung:<\/p>\n\n
\n\n
\n
????????<\/strong><\/td>\n
????????<\/strong><\/td>\n<\/tr>\n<\/thead>\n\n
\n
Zivilisten<\/td>\n
Kollateralschaden<\/td>\n<\/tr>\n
\n
Kinder<\/td>\n
Personen unter 18<\/td>\n<\/tr>\n
\n
Frauen und Kinder<\/td>\n
Menschliche Schutzschilde<\/td>\n<\/tr>\n
\n
get\u00f6tet<\/td>\n
gestorben<\/td>\n<\/tr>\n
\n
Attacke<\/td>\n
Explosion<\/td>\n<\/tr>\n
\n
Geiseln<\/td>\n
H\u00e4ftlinge<\/td>\n<\/tr>\n
\n
Informationen<\/td>\n
Propaganda<\/td>\n<\/tr>\n<\/tbody>\n<\/table>\n
Diese Wortwahl ist kein Zufall, sondern eine bewusste Strategie, um die pal\u00e4stinensischen Opfer zu dehumanisieren. Durch solche sprachlichen Tricks werden pal\u00e4stinensische Kinder zu blo\u00dfen \"Personen unter 18\" degradiert, w\u00e4hrend israelische Kinder als unschuldige Opfer dargestellt werden. Diese Doppelmoral in der Sprache ist emp\u00f6rend und zeugt von einer tief verwurzelten Voreingenommenheit.<\/p>\n
Ein markantes Beispiel f\u00fcr diese Praxis ist die unterschiedliche Bezeichnung von Opfern und T\u00e4tern je nach ihrer Zugeh\u00f6rigkeit. W\u00e4hrend israelische Zivilisten oft als genau das bezeichnet werden \u2013 Zivilisten \u2013, werden pal\u00e4stinensische Opfer in einigen Berichten als \"Kollateralschaden\" dargestellt. Diese Wortwahl entmenschlicht die pal\u00e4stinensischen Opfer und reduziert ihre Identit\u00e4t auf die eines unbeabsichtigten Nebenprodukts milit\u00e4rischer Aktionen.<\/p>\n
\u00c4hnlich verh\u00e4lt es sich mit der Bezeichnung von Kindern. W\u00e4hrend israelische Kinder als solche benannt werden, werden pal\u00e4stinensische Kinder oft einfach als \"Personen unter 18\" beschrieben. Diese n\u00fcchterne, b\u00fcrokratische Sprache entfernt die Unschuld und Individualit\u00e4t dieser Kinder und pr\u00e4sentiert sie stattdessen als anonyme Teil einer gr\u00f6\u00dferen Gruppe.<\/p>\n
Noch abscheulicher ist die Darstellung pal\u00e4stinensischer Frauen und Kinder als \"menschliche Schutzschilde\". Diese Terminologie impliziert nicht nur eine Instrumentalisierung durch militante Gruppen, sondern enthebt auch die Angreifer jeglicher Verantwortung f\u00fcr ihr Handeln. Es ist eine perverse Verdrehung der Tatsachen, die darauf abzielt, das Leid der Opfer zu marginalisieren.<\/p>\n
Die Medien, die solche sprachlichen Manipulationen verwenden, sind Komplizen in diesem moralisch bankrotten Spiel. Sie tragen zur Entmenschlichung bei und spielen eine aktive Rolle in der Perpetuierung von Ungerechtigkeit und Leid. Dieser Artikel fordert eine kritische Reflexion und eine dringende Korrektur dieser gef\u00e4hrlichen und unverantwortlichen Praxis.<\/p>\n
Es ist h\u00f6chste Zeit, dass wir diese manipulative Sprache erkennen und verurteilen. Wir m\u00fcssen eine Berichterstattung fordern, die die Wahrheit respektiert und alle Menschen als das behandelt, was sie sind: Menschen mit unver\u00e4u\u00dferlichen Rechten und einer inh\u00e4renten W\u00fcrde.<\/p>\n
In jeder Darstellung von Konflikten und sozialen Realit\u00e4ten ist es unabdingbar, dass keine qualitative Unterscheidung in der Bewertung von Menschen vorgenommen wird. Wenn Medien und politische Diskurse zwischen verschiedenen Gruppen qualitative Unterschiede in ihrer Menschlichkeit machen, betreiben sie Entmenschlichung. Diese Praxis ist nicht nur ethisch verwerflich, sondern sie birgt auch die Gefahr, Menschenrechtsverletzungen zu legitimieren, indem sie bestimmte Personen oder Gruppen als weniger \"menschlich\" darstellt.<\/p>\n
Mensch ist Mensch \u2013 diese grundlegende Wahrheit muss sich in unserer Sprache widerspiegeln. Jede Abweichung davon ist nicht nur eine Verzerrung der Realit\u00e4t, sondern auch ein Akt der Entmenschlichung. Diese Entmenschlichung dient dazu, die Schwelle zur Akzeptanz von Grausamkeit und Ungerechtigkeit zu senken, indem sie das Leid der Betroffenen herunterspielt oder gar rechtfertigt.<\/p>\n
Presse und Politik tragen eine enorme Verantwortung: Sie d\u00fcrfen nicht nur die Entmenschlichung nicht verbreiten, sondern m\u00fcssen aktiv gegen sie ank\u00e4mpfen. In einer Welt, in der Worte die Kraft haben, Realit\u00e4ten zu formen und zu beeinflussen, ist es von gr\u00f6\u00dfter Bedeutung, dass diese Worte mit Bedacht und Respekt f\u00fcr die universelle Menschlichkeit gew\u00e4hlt werden. Nur so k\u00f6nnen wir eine Gesellschaft f\u00f6rdern, die auf Gerechtigkeit, Verst\u00e4ndnis und echter Menschlichkeit basiert.<\/p>\n
<\/p>","post_title":"Die Sprache der Entmenschlichung im Nahostkonflikt","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"die-sprache-der-entmenschlichung-im-nahostkonflikt","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:56:47","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:56:47","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3272","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3120,"post_author":"2","post_date":"2023-10-31 22:10:50","post_date_gmt":"2023-10-31 22:10:50","post_content":"
Die 10 Phasen eines Genozids wurden 1987 von Gregory Stanton erstellt. Professor Stanton ist Mitgr\u00fcnder und Vorsitzender der Genocide Watch und nach wie vor einer der renommiertesten Professoren f\u00fcr Vergleichende V\u00f6lkermordforschung und V\u00f6lkermordpr\u00e4vention.<\/p>\n
In seiner Publikation \u201eDie 10 Phasen eines Genozids\u201c beschreibt er die Phasen eines Genozids als Vorhersehbar, jedoch nicht unumst\u00f6\u00dflich. Der Prozess, bzw. die Entwicklung der Phasen verl\u00e4uft nicht zwingend linear, sondern kann auch simultan entstehen. \u00dcblicherweise bestehen die einzelnen Phasen auch bis zum Ende des Prozesses.<\/p>\n
<\/p>\n\n
\n \t
Klassifizierung<\/li>\n<\/ol>\n
Alle Kulturen haben Kategorien, um Menschen nach ethnischer Zugeh\u00f6rigkeit, Religion oder Nationalit\u00e4t in \u201ewir\u201c und \u201esie\u201c einzuteilen. Der Deutsche und der Jude. Die Hutu und die Tutsi. Es gibt noch etliche weitere Beispiele.<\/p>\n
<\/p>\n\n
\n \t
Symbolisierung<\/li>\n<\/ol>\n
Klassifizierungen werden mit bestimmten Namen oder Symbolen versehen. Grunds\u00e4tzlich ist die Verkn\u00fcpfung von klassifizierten Gruppen mit bestimmten Symbolen nicht unbedingt eine Stufe des V\u00f6lkermords, vor Allem da bestimmte Gruppen von Menschen sich auch selber Symbole zuschreiben. Dennoch dienen solche Symbole oder Spitznamen oft der Entmenschlichung. Kombiniert mit Hass und\/oder Abwertung, k\u00f6nnen Symbole unerw\u00fcnschten Gruppen mit Gewalt aufgezwungen werden.<\/p>\n
<\/p>\n\n
\n \t
Diskriminierung<\/li>\n<\/ol>\n
In dieser Phase spielen Machtdynamiken eine Rolle: Eine dominante Gruppe missbraucht Gesetze oder soziale\/politische Macht, um anderen Gruppen ihre Rechte zu verweigern. Die dominante Gruppe wird von einer andere Menschen ausgrenzenden Ideologie getrieben, welche die Ausgrenzung, bzw. die ungerechte Behandlung dieser anderen Menschen legitimiert.<\/p>\n
<\/p>\n\n
\n \t
Entmenschlichung<\/li>\n<\/ol>\n
Eine Gruppe leugnet die Menschlichkeit der anderen Gruppe. Dieser werden nicht nur Rechte aberkannt, sondern man setzt sie mit Tieren, Ungeziefer, Insekten oder Krankheiten gleich. Damit wird die normale menschliche Abscheu vor dem Morden \u00fcberwunden. In dieser Phase werden herk\u00f6mmliche Medien f\u00fcr weitere Verunglimpfung der diskriminierten Gruppe genutzt um diese weiter herabzuwerten. Gleichzeitig wird der dominanten Gruppe eingetrichtert, andere als Minderwertig zu betrachten. Vor allem der Gedanke von Erl\u00f6sung, sprich des Gedankens von \u201eohne sie sind wir besser dran\u201c wird in den Fokus gestellt. Dies hat in der Geschichte bereits zu einer solchen Herabwertung und auch Gleichstellung mit Schmutz, Unmoralit\u00e4t oder Unreinheit gef\u00fchrt, dass den Menschen Nummern anstatt Namen zugeordnet wurden.<\/p>\n
<\/p>\n\n
\n \t
Organisation<\/li>\n<\/ol>\n
Jeder V\u00f6lkermord ist organisiert \u2013 meistens vom Staat. Oft benutzt dieser aber auch Milizen, um die staatliche Verantwortung zu leugnen. Spezielle Armeeeinheiten werden trainiert und bewaffnet. Au\u00dferdem werden erste Pl\u00e4ne f\u00fcr einen V\u00f6lkermord geschmiedet.<\/p>\n
<\/p>\n\n
\n \t
Polarisierung<\/li>\n<\/ol>\n
Die Verbreitung von Propaganda nimmt zu. Extremisten spalten die Allgemeinheit und nutzen daf\u00fcr Massenmedien. Gesetze werden erlassen, um soziale Interaktion oder sogar Ehe einzuschr\u00e4nken. Jene aus der dominanten Gruppe, welche das Unheil noch abwenden k\u00f6nnten und moderat eingestellt sind, werden entsprechend verfolgt oder beseitigt. Auch f\u00fchrende Personen der diskriminierten Gruppe werden verhaftet oder beseitigt. Die dominante Gruppe fokussiert den Aufbau von totaler Macht und Kontrolle. Es gibt nur noch Freund oder Feind.<\/p>\n
<\/p>\n\n
\n \t
Vorbereitung<\/li>\n<\/ol>\n
Durch Hetze wird Angst vor dem Opfer gesch\u00fcrt. In dieser Phase verharmlost man die Absicht und spricht z.B. von \u201eTerrorismusbek\u00e4mpfung\u201c oder \u201eReinigung\u201c oder auch der \u201eEndl\u00f6sung\u201c in der jeweiligen Juden-, Armenier-, Tutsi-\u201eFrage\u201c \u2013 oder wie die betroffene Gruppe auch heissen mag. Die gezielte Bewaffnung beginnt. Auch wird das Framing versch\u00e4rft und Angst vor der anderen Gruppe gesch\u00fcrt. Genozid wird oft als \u201eSelbstverteidigung\u201c deklariert. Es gibt einen ruckartigen Anstieg von tendenzi\u00f6ser Propaganda und anstachelnder Rhetorik. Politische Versuche zu vermitteln oder Frieden herzustellen, welche die totale Kontrolle der dominanten Gruppe gef\u00e4hrden, k\u00f6nnen in dieser Phase den Genozid weiter triggern.<\/p>\n
<\/p>\n\n
\n \t
Verfolgung<\/li>\n<\/ol>\n
Die Opfer werden durch ihre nationale, ethnische oder religi\u00f6se Zugeh\u00f6rigkeit identifiziert und gefiltert, es entstehen Todeslisten. Systematische Menschenrechtsverletzungen wie T\u00f6tung, Folter und Zwangsvertreibung finden statt. Die Menschen werden manchmal in Gettos isoliert oder in Konzentrationslager deportiert. Eigentum wird enteignet. Es werden Programme gestartet, um eventueller Fortpflanzung entgegenzuwirken. Massaker beginnen. Diese werden schon als Genozid eingestuft, da ihnen die Intention einen Teil einer bestimmten Menschengruppe auszul\u00f6schen zu Grunde liegt. Die dominante Gruppe achtet genau auf die Reaktion der internationalen Staatengemeinschaft auf jedwede Verbrechen. Sollten diese verhalten wirken oder sogar ausbleiben, wird ihnen bewusst, dass diese erneut nur Zeugen eines Genozids werden.<\/p>\n
<\/p>\n\n
\n \t
Vernichtung<\/li>\n<\/ol>\n
Die Vernichtung entwickelt sich schnell zu Massenmord, der rechtlich als V\u00f6lkermord bezeichnet wird. Hin und wieder kommt es vor, dass es zu Racheakten in gro\u00dfer Zahl. Dieser Gewaltzyklus kann zu beidseitigem oder bilateralem Genozid f\u00fchren, wie in Burundi. Das Ziel ist, die Mitglieder der Zielgruppe zu t\u00f6ten. Auch die Zerst\u00f6rung kultureller und religi\u00f6ser G\u00fcter, um so die Existenz der Gruppe aus der Geschichte auszul\u00f6schen. Auch die Vergewaltigung von Frauen und M\u00e4dchen wird zur Waffe. In jedem modernen Genozid waren Massenvergewaltigungen ein Bestandteil.<\/p>\n
<\/p>\n\n
\n \t
Leugnung<\/li>\n<\/ol>\n
Die Leugnung zieht sich durch den gesamten Prozess des V\u00f6lkermords hindurch und folgt immer auf ihn. Massengr\u00e4ber werden zerst\u00f6rt, Leichen verbrannt, Beweise vernichtet und Zeugen eingesch\u00fcchtert. Die eigenen Verbrechen werden geleugnet und den Opfern die Schuld an den Geschehnissen gegeben. Die Ermittlungen zu den Verbrechen werden blockiert und verantwortliche Politiker bleiben weiterhin in der Regierung oder anderen Entscheidungspositionen.<\/p>\n
<\/p>","post_title":"Die 10 Phasen eines Genozids","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"die-10-phasen-eines-genozids","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:48:02","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:48:02","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3120","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3174,"post_author":"2","post_date":"2023-10-29 23:15:00","post_date_gmt":"2023-10-29 23:15:00","post_content":"
Es ist eine Frage, die zerrei\u00dft. Es ist aber m\u00f6glich, etwas zu tun. Gehen wir mehrere M\u00f6glichkeiten durch, wie man sich politisch, medial und gesellschaftlich f\u00fcr Pal\u00e4stinenser einsetzen kann.<\/p>\n\n
\n \t
Social Media. Die Realit\u00e4t l\u00fcgt nicht. Jedes Like, jedes Teilen, jeder Kommentar verbreitet die Inhalte, die woanders nicht gezeigt werden. Hier liegt die gro\u00dfe Kraft der Masse. Das geht an fast niemandem vorbei. Ihr erreicht gemeinsam mehr Menschen in Deutschland als ihr denkt.<\/li>\n<\/ol>\n\n \t
Jeder Kommentar, jede Mail, jeder Anruf, jeder Brief ist eine Kritik. Medien nehmen wahr, dass die Leser-, Zuschauer- und Zuh\u00f6rerschaft sich beschwert. Kritisiert und gebt Ratschl\u00e4ge. Da arbeiten Menschen. Sie sind nicht f\u00e4hig, alles zu ignorieren. Wenn ihr Artikel oder Beitr\u00e4ge entdeckt, st\u00e4rkt diese. Jede Interaktion hilft. Ihr bewirkt viel.<\/li>\n<\/ol>\n\n \t
Politiker kriegen nicht viel konkrete Post. Nachrichten, Mails, Briefe, Kommentare, Sprechstunden zeigen Ihnen also: Uns habt ihr zu vertreten. Eine einfache Google-Suche zeigt, welche Abgeordnete euren Wahlkreis vertreten. Sie m\u00fcssen euch zuh\u00f6ren.<\/li>\n<\/ol>\n\n \t
Jeder zivilgesellschaftliche Einsatz kann etwas bewirken. Petitionen, die 50.000 Stimmen erhalten, werden dem Petitionsausschuss des Bundestags vorgelegt. Ihnen muss dann zugeh\u00f6rt werden. Das baut Druck auf. Ob sie durchgehen oder nicht, \u00e4ndert nichts daran. Druck.<\/li>\n<\/ol>\n\n \t
Gespr\u00e4che. Was niemand nehmen kann, ist der pers\u00f6nliche Kontakt. Ja, viele m\u00f6gen ignorant sein, aber nichts ist besser als der Versuch, aufkl\u00e4rende Gespr\u00e4che im eigenen Umfeld zu f\u00fchren. Es ist der beste Weg hin zu Mitgef\u00fchl und Verst\u00e4ndnis. Durchaus anstrengend, aber richtig.<\/li>\n<\/ol>\n\n \t
Das Demonstrationsrecht ist derzeit eingeschr\u00e4nkt. Aber auch kleine erlaubte Proteste k\u00f6nnen an den richtigen Stellen etwas bewirken. Betonung auf erlaubt. Ihr tut euch keinen Gefallen damit, durch Probleme von den sonstigen wichtigen Aufgaben abgehalten zu werden.<\/li>\n<\/ol>\n\n \t
Das Stichwort ist hier die ganze Zeit Druck. Druck auf Medien und Politiker. Aber auch auf Vereine, Institutionen und Unternehmen. Wer meint, etwas von Menschenrechten zu halten, soll wissen, dass man zu den Verbrechen gegen Pal\u00e4stinenser nicht schweigen kann.<\/li>\n<\/ol>\n\n \t
Israel blockiert Gaza, es kommt derzeit fast nichts rein. Aber ihr k\u00f6nnt vorsorglich an seri\u00f6se (!), anerkannte Institutionen spenden, die vor Ort vertreten sind, z.B. UNRWA. Man kann \u00fcbrigens auch Stellen hier finanzieren, die sich f\u00fcr Aufkl\u00e4rung einsetzen.<\/li>\n<\/ol>\n\n \t
Hoffnung und Menschlichkeit. Im Dunkeln sucht man das Licht. Bleibt wach, hell und warm. Eure Herzen k\u00f6nnen euch nicht genommen werden. Die Menschen erkennen in ihrem Innern, was richtig und falsch ist. Verzweifelt nicht. Bleibt hoffnungsvoll. Und haltet die Menschlichkeit hoch.<\/li>\n<\/ol>","post_title":"Wie kann man den Menschen in Gaza helfen?","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"wie-kann-man-den-menschen-in-gaza-helfen","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:38:02","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:38:02","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3174","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"}],"next":false,"prev":false,"total_page":1},"paged":1,"column_class":"jeg_col_3o3","class":"jnews_block_37"};
In der Berichterstattung \u00fcber den Nahostkonflikt wird eine schamlose und zynische Sprachmanipulation betrieben, die darauf abzielt, die Opfer zu entmenschlichen und die T\u00e4ter zu verkl\u00e4ren. Diese perfide Praxis ist nicht nur irref\u00fchrend, sondern untergr\u00e4bt auch systematisch die Menschlichkeit und das Leiden einer ganzen Bev\u00f6lkerungsgruppe.<\/p>\n
Die in der Tabelle dargestellten Beispiele sind ein Beweis f\u00fcr eine gezielte und absichtliche Verzerrung:<\/p>\n\n
\n\n
\n
????????<\/strong><\/td>\n
????????<\/strong><\/td>\n<\/tr>\n<\/thead>\n\n
\n
Zivilisten<\/td>\n
Kollateralschaden<\/td>\n<\/tr>\n
\n
Kinder<\/td>\n
Personen unter 18<\/td>\n<\/tr>\n
\n
Frauen und Kinder<\/td>\n
Menschliche Schutzschilde<\/td>\n<\/tr>\n
\n
get\u00f6tet<\/td>\n
gestorben<\/td>\n<\/tr>\n
\n
Attacke<\/td>\n
Explosion<\/td>\n<\/tr>\n
\n
Geiseln<\/td>\n
H\u00e4ftlinge<\/td>\n<\/tr>\n
\n
Informationen<\/td>\n
Propaganda<\/td>\n<\/tr>\n<\/tbody>\n<\/table>\n
Diese Wortwahl ist kein Zufall, sondern eine bewusste Strategie, um die pal\u00e4stinensischen Opfer zu dehumanisieren. Durch solche sprachlichen Tricks werden pal\u00e4stinensische Kinder zu blo\u00dfen \"Personen unter 18\" degradiert, w\u00e4hrend israelische Kinder als unschuldige Opfer dargestellt werden. Diese Doppelmoral in der Sprache ist emp\u00f6rend und zeugt von einer tief verwurzelten Voreingenommenheit.<\/p>\n
Ein markantes Beispiel f\u00fcr diese Praxis ist die unterschiedliche Bezeichnung von Opfern und T\u00e4tern je nach ihrer Zugeh\u00f6rigkeit. W\u00e4hrend israelische Zivilisten oft als genau das bezeichnet werden \u2013 Zivilisten \u2013, werden pal\u00e4stinensische Opfer in einigen Berichten als \"Kollateralschaden\" dargestellt. Diese Wortwahl entmenschlicht die pal\u00e4stinensischen Opfer und reduziert ihre Identit\u00e4t auf die eines unbeabsichtigten Nebenprodukts milit\u00e4rischer Aktionen.<\/p>\n
\u00c4hnlich verh\u00e4lt es sich mit der Bezeichnung von Kindern. W\u00e4hrend israelische Kinder als solche benannt werden, werden pal\u00e4stinensische Kinder oft einfach als \"Personen unter 18\" beschrieben. Diese n\u00fcchterne, b\u00fcrokratische Sprache entfernt die Unschuld und Individualit\u00e4t dieser Kinder und pr\u00e4sentiert sie stattdessen als anonyme Teil einer gr\u00f6\u00dferen Gruppe.<\/p>\n
Noch abscheulicher ist die Darstellung pal\u00e4stinensischer Frauen und Kinder als \"menschliche Schutzschilde\". Diese Terminologie impliziert nicht nur eine Instrumentalisierung durch militante Gruppen, sondern enthebt auch die Angreifer jeglicher Verantwortung f\u00fcr ihr Handeln. Es ist eine perverse Verdrehung der Tatsachen, die darauf abzielt, das Leid der Opfer zu marginalisieren.<\/p>\n
Die Medien, die solche sprachlichen Manipulationen verwenden, sind Komplizen in diesem moralisch bankrotten Spiel. Sie tragen zur Entmenschlichung bei und spielen eine aktive Rolle in der Perpetuierung von Ungerechtigkeit und Leid. Dieser Artikel fordert eine kritische Reflexion und eine dringende Korrektur dieser gef\u00e4hrlichen und unverantwortlichen Praxis.<\/p>\n
Es ist h\u00f6chste Zeit, dass wir diese manipulative Sprache erkennen und verurteilen. Wir m\u00fcssen eine Berichterstattung fordern, die die Wahrheit respektiert und alle Menschen als das behandelt, was sie sind: Menschen mit unver\u00e4u\u00dferlichen Rechten und einer inh\u00e4renten W\u00fcrde.<\/p>\n
In jeder Darstellung von Konflikten und sozialen Realit\u00e4ten ist es unabdingbar, dass keine qualitative Unterscheidung in der Bewertung von Menschen vorgenommen wird. Wenn Medien und politische Diskurse zwischen verschiedenen Gruppen qualitative Unterschiede in ihrer Menschlichkeit machen, betreiben sie Entmenschlichung. Diese Praxis ist nicht nur ethisch verwerflich, sondern sie birgt auch die Gefahr, Menschenrechtsverletzungen zu legitimieren, indem sie bestimmte Personen oder Gruppen als weniger \"menschlich\" darstellt.<\/p>\n
Mensch ist Mensch \u2013 diese grundlegende Wahrheit muss sich in unserer Sprache widerspiegeln. Jede Abweichung davon ist nicht nur eine Verzerrung der Realit\u00e4t, sondern auch ein Akt der Entmenschlichung. Diese Entmenschlichung dient dazu, die Schwelle zur Akzeptanz von Grausamkeit und Ungerechtigkeit zu senken, indem sie das Leid der Betroffenen herunterspielt oder gar rechtfertigt.<\/p>\n
Presse und Politik tragen eine enorme Verantwortung: Sie d\u00fcrfen nicht nur die Entmenschlichung nicht verbreiten, sondern m\u00fcssen aktiv gegen sie ank\u00e4mpfen. In einer Welt, in der Worte die Kraft haben, Realit\u00e4ten zu formen und zu beeinflussen, ist es von gr\u00f6\u00dfter Bedeutung, dass diese Worte mit Bedacht und Respekt f\u00fcr die universelle Menschlichkeit gew\u00e4hlt werden. Nur so k\u00f6nnen wir eine Gesellschaft f\u00f6rdern, die auf Gerechtigkeit, Verst\u00e4ndnis und echter Menschlichkeit basiert.<\/p>\n
<\/p>","post_title":"Die Sprache der Entmenschlichung im Nahostkonflikt","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"die-sprache-der-entmenschlichung-im-nahostkonflikt","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:56:47","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:56:47","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3272","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3120,"post_author":"2","post_date":"2023-10-31 22:10:50","post_date_gmt":"2023-10-31 22:10:50","post_content":"
Die 10 Phasen eines Genozids wurden 1987 von Gregory Stanton erstellt. Professor Stanton ist Mitgr\u00fcnder und Vorsitzender der Genocide Watch und nach wie vor einer der renommiertesten Professoren f\u00fcr Vergleichende V\u00f6lkermordforschung und V\u00f6lkermordpr\u00e4vention.<\/p>\n
In seiner Publikation \u201eDie 10 Phasen eines Genozids\u201c beschreibt er die Phasen eines Genozids als Vorhersehbar, jedoch nicht unumst\u00f6\u00dflich. Der Prozess, bzw. die Entwicklung der Phasen verl\u00e4uft nicht zwingend linear, sondern kann auch simultan entstehen. \u00dcblicherweise bestehen die einzelnen Phasen auch bis zum Ende des Prozesses.<\/p>\n
<\/p>\n\n
\n \t
Klassifizierung<\/li>\n<\/ol>\n
Alle Kulturen haben Kategorien, um Menschen nach ethnischer Zugeh\u00f6rigkeit, Religion oder Nationalit\u00e4t in \u201ewir\u201c und \u201esie\u201c einzuteilen. Der Deutsche und der Jude. Die Hutu und die Tutsi. Es gibt noch etliche weitere Beispiele.<\/p>\n
<\/p>\n\n
\n \t
Symbolisierung<\/li>\n<\/ol>\n
Klassifizierungen werden mit bestimmten Namen oder Symbolen versehen. Grunds\u00e4tzlich ist die Verkn\u00fcpfung von klassifizierten Gruppen mit bestimmten Symbolen nicht unbedingt eine Stufe des V\u00f6lkermords, vor Allem da bestimmte Gruppen von Menschen sich auch selber Symbole zuschreiben. Dennoch dienen solche Symbole oder Spitznamen oft der Entmenschlichung. Kombiniert mit Hass und\/oder Abwertung, k\u00f6nnen Symbole unerw\u00fcnschten Gruppen mit Gewalt aufgezwungen werden.<\/p>\n
<\/p>\n\n
\n \t
Diskriminierung<\/li>\n<\/ol>\n
In dieser Phase spielen Machtdynamiken eine Rolle: Eine dominante Gruppe missbraucht Gesetze oder soziale\/politische Macht, um anderen Gruppen ihre Rechte zu verweigern. Die dominante Gruppe wird von einer andere Menschen ausgrenzenden Ideologie getrieben, welche die Ausgrenzung, bzw. die ungerechte Behandlung dieser anderen Menschen legitimiert.<\/p>\n
<\/p>\n\n
\n \t
Entmenschlichung<\/li>\n<\/ol>\n
Eine Gruppe leugnet die Menschlichkeit der anderen Gruppe. Dieser werden nicht nur Rechte aberkannt, sondern man setzt sie mit Tieren, Ungeziefer, Insekten oder Krankheiten gleich. Damit wird die normale menschliche Abscheu vor dem Morden \u00fcberwunden. In dieser Phase werden herk\u00f6mmliche Medien f\u00fcr weitere Verunglimpfung der diskriminierten Gruppe genutzt um diese weiter herabzuwerten. Gleichzeitig wird der dominanten Gruppe eingetrichtert, andere als Minderwertig zu betrachten. Vor allem der Gedanke von Erl\u00f6sung, sprich des Gedankens von \u201eohne sie sind wir besser dran\u201c wird in den Fokus gestellt. Dies hat in der Geschichte bereits zu einer solchen Herabwertung und auch Gleichstellung mit Schmutz, Unmoralit\u00e4t oder Unreinheit gef\u00fchrt, dass den Menschen Nummern anstatt Namen zugeordnet wurden.<\/p>\n
<\/p>\n\n
\n \t
Organisation<\/li>\n<\/ol>\n
Jeder V\u00f6lkermord ist organisiert \u2013 meistens vom Staat. Oft benutzt dieser aber auch Milizen, um die staatliche Verantwortung zu leugnen. Spezielle Armeeeinheiten werden trainiert und bewaffnet. Au\u00dferdem werden erste Pl\u00e4ne f\u00fcr einen V\u00f6lkermord geschmiedet.<\/p>\n
<\/p>\n\n
\n \t
Polarisierung<\/li>\n<\/ol>\n
Die Verbreitung von Propaganda nimmt zu. Extremisten spalten die Allgemeinheit und nutzen daf\u00fcr Massenmedien. Gesetze werden erlassen, um soziale Interaktion oder sogar Ehe einzuschr\u00e4nken. Jene aus der dominanten Gruppe, welche das Unheil noch abwenden k\u00f6nnten und moderat eingestellt sind, werden entsprechend verfolgt oder beseitigt. Auch f\u00fchrende Personen der diskriminierten Gruppe werden verhaftet oder beseitigt. Die dominante Gruppe fokussiert den Aufbau von totaler Macht und Kontrolle. Es gibt nur noch Freund oder Feind.<\/p>\n
<\/p>\n\n
\n \t
Vorbereitung<\/li>\n<\/ol>\n
Durch Hetze wird Angst vor dem Opfer gesch\u00fcrt. In dieser Phase verharmlost man die Absicht und spricht z.B. von \u201eTerrorismusbek\u00e4mpfung\u201c oder \u201eReinigung\u201c oder auch der \u201eEndl\u00f6sung\u201c in der jeweiligen Juden-, Armenier-, Tutsi-\u201eFrage\u201c \u2013 oder wie die betroffene Gruppe auch heissen mag. Die gezielte Bewaffnung beginnt. Auch wird das Framing versch\u00e4rft und Angst vor der anderen Gruppe gesch\u00fcrt. Genozid wird oft als \u201eSelbstverteidigung\u201c deklariert. Es gibt einen ruckartigen Anstieg von tendenzi\u00f6ser Propaganda und anstachelnder Rhetorik. Politische Versuche zu vermitteln oder Frieden herzustellen, welche die totale Kontrolle der dominanten Gruppe gef\u00e4hrden, k\u00f6nnen in dieser Phase den Genozid weiter triggern.<\/p>\n
<\/p>\n\n
\n \t
Verfolgung<\/li>\n<\/ol>\n
Die Opfer werden durch ihre nationale, ethnische oder religi\u00f6se Zugeh\u00f6rigkeit identifiziert und gefiltert, es entstehen Todeslisten. Systematische Menschenrechtsverletzungen wie T\u00f6tung, Folter und Zwangsvertreibung finden statt. Die Menschen werden manchmal in Gettos isoliert oder in Konzentrationslager deportiert. Eigentum wird enteignet. Es werden Programme gestartet, um eventueller Fortpflanzung entgegenzuwirken. Massaker beginnen. Diese werden schon als Genozid eingestuft, da ihnen die Intention einen Teil einer bestimmten Menschengruppe auszul\u00f6schen zu Grunde liegt. Die dominante Gruppe achtet genau auf die Reaktion der internationalen Staatengemeinschaft auf jedwede Verbrechen. Sollten diese verhalten wirken oder sogar ausbleiben, wird ihnen bewusst, dass diese erneut nur Zeugen eines Genozids werden.<\/p>\n
<\/p>\n\n
\n \t
Vernichtung<\/li>\n<\/ol>\n
Die Vernichtung entwickelt sich schnell zu Massenmord, der rechtlich als V\u00f6lkermord bezeichnet wird. Hin und wieder kommt es vor, dass es zu Racheakten in gro\u00dfer Zahl. Dieser Gewaltzyklus kann zu beidseitigem oder bilateralem Genozid f\u00fchren, wie in Burundi. Das Ziel ist, die Mitglieder der Zielgruppe zu t\u00f6ten. Auch die Zerst\u00f6rung kultureller und religi\u00f6ser G\u00fcter, um so die Existenz der Gruppe aus der Geschichte auszul\u00f6schen. Auch die Vergewaltigung von Frauen und M\u00e4dchen wird zur Waffe. In jedem modernen Genozid waren Massenvergewaltigungen ein Bestandteil.<\/p>\n
<\/p>\n\n
\n \t
Leugnung<\/li>\n<\/ol>\n
Die Leugnung zieht sich durch den gesamten Prozess des V\u00f6lkermords hindurch und folgt immer auf ihn. Massengr\u00e4ber werden zerst\u00f6rt, Leichen verbrannt, Beweise vernichtet und Zeugen eingesch\u00fcchtert. Die eigenen Verbrechen werden geleugnet und den Opfern die Schuld an den Geschehnissen gegeben. Die Ermittlungen zu den Verbrechen werden blockiert und verantwortliche Politiker bleiben weiterhin in der Regierung oder anderen Entscheidungspositionen.<\/p>\n
<\/p>","post_title":"Die 10 Phasen eines Genozids","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"die-10-phasen-eines-genozids","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:48:02","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:48:02","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3120","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3174,"post_author":"2","post_date":"2023-10-29 23:15:00","post_date_gmt":"2023-10-29 23:15:00","post_content":"
Es ist eine Frage, die zerrei\u00dft. Es ist aber m\u00f6glich, etwas zu tun. Gehen wir mehrere M\u00f6glichkeiten durch, wie man sich politisch, medial und gesellschaftlich f\u00fcr Pal\u00e4stinenser einsetzen kann.<\/p>\n\n
\n \t
Social Media. Die Realit\u00e4t l\u00fcgt nicht. Jedes Like, jedes Teilen, jeder Kommentar verbreitet die Inhalte, die woanders nicht gezeigt werden. Hier liegt die gro\u00dfe Kraft der Masse. Das geht an fast niemandem vorbei. Ihr erreicht gemeinsam mehr Menschen in Deutschland als ihr denkt.<\/li>\n<\/ol>\n\n \t
Jeder Kommentar, jede Mail, jeder Anruf, jeder Brief ist eine Kritik. Medien nehmen wahr, dass die Leser-, Zuschauer- und Zuh\u00f6rerschaft sich beschwert. Kritisiert und gebt Ratschl\u00e4ge. Da arbeiten Menschen. Sie sind nicht f\u00e4hig, alles zu ignorieren. Wenn ihr Artikel oder Beitr\u00e4ge entdeckt, st\u00e4rkt diese. Jede Interaktion hilft. Ihr bewirkt viel.<\/li>\n<\/ol>\n\n \t
Politiker kriegen nicht viel konkrete Post. Nachrichten, Mails, Briefe, Kommentare, Sprechstunden zeigen Ihnen also: Uns habt ihr zu vertreten. Eine einfache Google-Suche zeigt, welche Abgeordnete euren Wahlkreis vertreten. Sie m\u00fcssen euch zuh\u00f6ren.<\/li>\n<\/ol>\n\n \t
Jeder zivilgesellschaftliche Einsatz kann etwas bewirken. Petitionen, die 50.000 Stimmen erhalten, werden dem Petitionsausschuss des Bundestags vorgelegt. Ihnen muss dann zugeh\u00f6rt werden. Das baut Druck auf. Ob sie durchgehen oder nicht, \u00e4ndert nichts daran. Druck.<\/li>\n<\/ol>\n\n \t
Gespr\u00e4che. Was niemand nehmen kann, ist der pers\u00f6nliche Kontakt. Ja, viele m\u00f6gen ignorant sein, aber nichts ist besser als der Versuch, aufkl\u00e4rende Gespr\u00e4che im eigenen Umfeld zu f\u00fchren. Es ist der beste Weg hin zu Mitgef\u00fchl und Verst\u00e4ndnis. Durchaus anstrengend, aber richtig.<\/li>\n<\/ol>\n\n \t
Das Demonstrationsrecht ist derzeit eingeschr\u00e4nkt. Aber auch kleine erlaubte Proteste k\u00f6nnen an den richtigen Stellen etwas bewirken. Betonung auf erlaubt. Ihr tut euch keinen Gefallen damit, durch Probleme von den sonstigen wichtigen Aufgaben abgehalten zu werden.<\/li>\n<\/ol>\n\n \t
Das Stichwort ist hier die ganze Zeit Druck. Druck auf Medien und Politiker. Aber auch auf Vereine, Institutionen und Unternehmen. Wer meint, etwas von Menschenrechten zu halten, soll wissen, dass man zu den Verbrechen gegen Pal\u00e4stinenser nicht schweigen kann.<\/li>\n<\/ol>\n\n \t
Israel blockiert Gaza, es kommt derzeit fast nichts rein. Aber ihr k\u00f6nnt vorsorglich an seri\u00f6se (!), anerkannte Institutionen spenden, die vor Ort vertreten sind, z.B. UNRWA. Man kann \u00fcbrigens auch Stellen hier finanzieren, die sich f\u00fcr Aufkl\u00e4rung einsetzen.<\/li>\n<\/ol>\n\n \t
Hoffnung und Menschlichkeit. Im Dunkeln sucht man das Licht. Bleibt wach, hell und warm. Eure Herzen k\u00f6nnen euch nicht genommen werden. Die Menschen erkennen in ihrem Innern, was richtig und falsch ist. Verzweifelt nicht. Bleibt hoffnungsvoll. Und haltet die Menschlichkeit hoch.<\/li>\n<\/ol>","post_title":"Wie kann man den Menschen in Gaza helfen?","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"wie-kann-man-den-menschen-in-gaza-helfen","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:38:02","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:38:02","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3174","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"}],"next":false,"prev":false,"total_page":1},"paged":1,"column_class":"jeg_col_3o3","class":"jnews_block_37"};
In der Berichterstattung \u00fcber den Nahostkonflikt wird eine schamlose und zynische Sprachmanipulation betrieben, die darauf abzielt, die Opfer zu entmenschlichen und die T\u00e4ter zu verkl\u00e4ren. Diese perfide Praxis ist nicht nur irref\u00fchrend, sondern untergr\u00e4bt auch systematisch die Menschlichkeit und das Leiden einer ganzen Bev\u00f6lkerungsgruppe.<\/p>\n
Die in der Tabelle dargestellten Beispiele sind ein Beweis f\u00fcr eine gezielte und absichtliche Verzerrung:<\/p>\n\n
\n\n
\n
????????<\/strong><\/td>\n
????????<\/strong><\/td>\n<\/tr>\n<\/thead>\n\n
\n
Zivilisten<\/td>\n
Kollateralschaden<\/td>\n<\/tr>\n
\n
Kinder<\/td>\n
Personen unter 18<\/td>\n<\/tr>\n
\n
Frauen und Kinder<\/td>\n
Menschliche Schutzschilde<\/td>\n<\/tr>\n
\n
get\u00f6tet<\/td>\n
gestorben<\/td>\n<\/tr>\n
\n
Attacke<\/td>\n
Explosion<\/td>\n<\/tr>\n
\n
Geiseln<\/td>\n
H\u00e4ftlinge<\/td>\n<\/tr>\n
\n
Informationen<\/td>\n
Propaganda<\/td>\n<\/tr>\n<\/tbody>\n<\/table>\n
Diese Wortwahl ist kein Zufall, sondern eine bewusste Strategie, um die pal\u00e4stinensischen Opfer zu dehumanisieren. Durch solche sprachlichen Tricks werden pal\u00e4stinensische Kinder zu blo\u00dfen \"Personen unter 18\" degradiert, w\u00e4hrend israelische Kinder als unschuldige Opfer dargestellt werden. Diese Doppelmoral in der Sprache ist emp\u00f6rend und zeugt von einer tief verwurzelten Voreingenommenheit.<\/p>\n
Ein markantes Beispiel f\u00fcr diese Praxis ist die unterschiedliche Bezeichnung von Opfern und T\u00e4tern je nach ihrer Zugeh\u00f6rigkeit. W\u00e4hrend israelische Zivilisten oft als genau das bezeichnet werden \u2013 Zivilisten \u2013, werden pal\u00e4stinensische Opfer in einigen Berichten als \"Kollateralschaden\" dargestellt. Diese Wortwahl entmenschlicht die pal\u00e4stinensischen Opfer und reduziert ihre Identit\u00e4t auf die eines unbeabsichtigten Nebenprodukts milit\u00e4rischer Aktionen.<\/p>\n
\u00c4hnlich verh\u00e4lt es sich mit der Bezeichnung von Kindern. W\u00e4hrend israelische Kinder als solche benannt werden, werden pal\u00e4stinensische Kinder oft einfach als \"Personen unter 18\" beschrieben. Diese n\u00fcchterne, b\u00fcrokratische Sprache entfernt die Unschuld und Individualit\u00e4t dieser Kinder und pr\u00e4sentiert sie stattdessen als anonyme Teil einer gr\u00f6\u00dferen Gruppe.<\/p>\n
Noch abscheulicher ist die Darstellung pal\u00e4stinensischer Frauen und Kinder als \"menschliche Schutzschilde\". Diese Terminologie impliziert nicht nur eine Instrumentalisierung durch militante Gruppen, sondern enthebt auch die Angreifer jeglicher Verantwortung f\u00fcr ihr Handeln. Es ist eine perverse Verdrehung der Tatsachen, die darauf abzielt, das Leid der Opfer zu marginalisieren.<\/p>\n
Die Medien, die solche sprachlichen Manipulationen verwenden, sind Komplizen in diesem moralisch bankrotten Spiel. Sie tragen zur Entmenschlichung bei und spielen eine aktive Rolle in der Perpetuierung von Ungerechtigkeit und Leid. Dieser Artikel fordert eine kritische Reflexion und eine dringende Korrektur dieser gef\u00e4hrlichen und unverantwortlichen Praxis.<\/p>\n
Es ist h\u00f6chste Zeit, dass wir diese manipulative Sprache erkennen und verurteilen. Wir m\u00fcssen eine Berichterstattung fordern, die die Wahrheit respektiert und alle Menschen als das behandelt, was sie sind: Menschen mit unver\u00e4u\u00dferlichen Rechten und einer inh\u00e4renten W\u00fcrde.<\/p>\n
In jeder Darstellung von Konflikten und sozialen Realit\u00e4ten ist es unabdingbar, dass keine qualitative Unterscheidung in der Bewertung von Menschen vorgenommen wird. Wenn Medien und politische Diskurse zwischen verschiedenen Gruppen qualitative Unterschiede in ihrer Menschlichkeit machen, betreiben sie Entmenschlichung. Diese Praxis ist nicht nur ethisch verwerflich, sondern sie birgt auch die Gefahr, Menschenrechtsverletzungen zu legitimieren, indem sie bestimmte Personen oder Gruppen als weniger \"menschlich\" darstellt.<\/p>\n
Mensch ist Mensch \u2013 diese grundlegende Wahrheit muss sich in unserer Sprache widerspiegeln. Jede Abweichung davon ist nicht nur eine Verzerrung der Realit\u00e4t, sondern auch ein Akt der Entmenschlichung. Diese Entmenschlichung dient dazu, die Schwelle zur Akzeptanz von Grausamkeit und Ungerechtigkeit zu senken, indem sie das Leid der Betroffenen herunterspielt oder gar rechtfertigt.<\/p>\n
Presse und Politik tragen eine enorme Verantwortung: Sie d\u00fcrfen nicht nur die Entmenschlichung nicht verbreiten, sondern m\u00fcssen aktiv gegen sie ank\u00e4mpfen. In einer Welt, in der Worte die Kraft haben, Realit\u00e4ten zu formen und zu beeinflussen, ist es von gr\u00f6\u00dfter Bedeutung, dass diese Worte mit Bedacht und Respekt f\u00fcr die universelle Menschlichkeit gew\u00e4hlt werden. Nur so k\u00f6nnen wir eine Gesellschaft f\u00f6rdern, die auf Gerechtigkeit, Verst\u00e4ndnis und echter Menschlichkeit basiert.<\/p>\n
<\/p>","post_title":"Die Sprache der Entmenschlichung im Nahostkonflikt","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"die-sprache-der-entmenschlichung-im-nahostkonflikt","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:56:47","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:56:47","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3272","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3120,"post_author":"2","post_date":"2023-10-31 22:10:50","post_date_gmt":"2023-10-31 22:10:50","post_content":"
Die 10 Phasen eines Genozids wurden 1987 von Gregory Stanton erstellt. Professor Stanton ist Mitgr\u00fcnder und Vorsitzender der Genocide Watch und nach wie vor einer der renommiertesten Professoren f\u00fcr Vergleichende V\u00f6lkermordforschung und V\u00f6lkermordpr\u00e4vention.<\/p>\n
In seiner Publikation \u201eDie 10 Phasen eines Genozids\u201c beschreibt er die Phasen eines Genozids als Vorhersehbar, jedoch nicht unumst\u00f6\u00dflich. Der Prozess, bzw. die Entwicklung der Phasen verl\u00e4uft nicht zwingend linear, sondern kann auch simultan entstehen. \u00dcblicherweise bestehen die einzelnen Phasen auch bis zum Ende des Prozesses.<\/p>\n
<\/p>\n\n
\n \t
Klassifizierung<\/li>\n<\/ol>\n
Alle Kulturen haben Kategorien, um Menschen nach ethnischer Zugeh\u00f6rigkeit, Religion oder Nationalit\u00e4t in \u201ewir\u201c und \u201esie\u201c einzuteilen. Der Deutsche und der Jude. Die Hutu und die Tutsi. Es gibt noch etliche weitere Beispiele.<\/p>\n
<\/p>\n\n
\n \t
Symbolisierung<\/li>\n<\/ol>\n
Klassifizierungen werden mit bestimmten Namen oder Symbolen versehen. Grunds\u00e4tzlich ist die Verkn\u00fcpfung von klassifizierten Gruppen mit bestimmten Symbolen nicht unbedingt eine Stufe des V\u00f6lkermords, vor Allem da bestimmte Gruppen von Menschen sich auch selber Symbole zuschreiben. Dennoch dienen solche Symbole oder Spitznamen oft der Entmenschlichung. Kombiniert mit Hass und\/oder Abwertung, k\u00f6nnen Symbole unerw\u00fcnschten Gruppen mit Gewalt aufgezwungen werden.<\/p>\n
<\/p>\n\n
\n \t
Diskriminierung<\/li>\n<\/ol>\n
In dieser Phase spielen Machtdynamiken eine Rolle: Eine dominante Gruppe missbraucht Gesetze oder soziale\/politische Macht, um anderen Gruppen ihre Rechte zu verweigern. Die dominante Gruppe wird von einer andere Menschen ausgrenzenden Ideologie getrieben, welche die Ausgrenzung, bzw. die ungerechte Behandlung dieser anderen Menschen legitimiert.<\/p>\n
<\/p>\n\n
\n \t
Entmenschlichung<\/li>\n<\/ol>\n
Eine Gruppe leugnet die Menschlichkeit der anderen Gruppe. Dieser werden nicht nur Rechte aberkannt, sondern man setzt sie mit Tieren, Ungeziefer, Insekten oder Krankheiten gleich. Damit wird die normale menschliche Abscheu vor dem Morden \u00fcberwunden. In dieser Phase werden herk\u00f6mmliche Medien f\u00fcr weitere Verunglimpfung der diskriminierten Gruppe genutzt um diese weiter herabzuwerten. Gleichzeitig wird der dominanten Gruppe eingetrichtert, andere als Minderwertig zu betrachten. Vor allem der Gedanke von Erl\u00f6sung, sprich des Gedankens von \u201eohne sie sind wir besser dran\u201c wird in den Fokus gestellt. Dies hat in der Geschichte bereits zu einer solchen Herabwertung und auch Gleichstellung mit Schmutz, Unmoralit\u00e4t oder Unreinheit gef\u00fchrt, dass den Menschen Nummern anstatt Namen zugeordnet wurden.<\/p>\n
<\/p>\n\n
\n \t
Organisation<\/li>\n<\/ol>\n
Jeder V\u00f6lkermord ist organisiert \u2013 meistens vom Staat. Oft benutzt dieser aber auch Milizen, um die staatliche Verantwortung zu leugnen. Spezielle Armeeeinheiten werden trainiert und bewaffnet. Au\u00dferdem werden erste Pl\u00e4ne f\u00fcr einen V\u00f6lkermord geschmiedet.<\/p>\n
<\/p>\n\n
\n \t
Polarisierung<\/li>\n<\/ol>\n
Die Verbreitung von Propaganda nimmt zu. Extremisten spalten die Allgemeinheit und nutzen daf\u00fcr Massenmedien. Gesetze werden erlassen, um soziale Interaktion oder sogar Ehe einzuschr\u00e4nken. Jene aus der dominanten Gruppe, welche das Unheil noch abwenden k\u00f6nnten und moderat eingestellt sind, werden entsprechend verfolgt oder beseitigt. Auch f\u00fchrende Personen der diskriminierten Gruppe werden verhaftet oder beseitigt. Die dominante Gruppe fokussiert den Aufbau von totaler Macht und Kontrolle. Es gibt nur noch Freund oder Feind.<\/p>\n
<\/p>\n\n
\n \t
Vorbereitung<\/li>\n<\/ol>\n
Durch Hetze wird Angst vor dem Opfer gesch\u00fcrt. In dieser Phase verharmlost man die Absicht und spricht z.B. von \u201eTerrorismusbek\u00e4mpfung\u201c oder \u201eReinigung\u201c oder auch der \u201eEndl\u00f6sung\u201c in der jeweiligen Juden-, Armenier-, Tutsi-\u201eFrage\u201c \u2013 oder wie die betroffene Gruppe auch heissen mag. Die gezielte Bewaffnung beginnt. Auch wird das Framing versch\u00e4rft und Angst vor der anderen Gruppe gesch\u00fcrt. Genozid wird oft als \u201eSelbstverteidigung\u201c deklariert. Es gibt einen ruckartigen Anstieg von tendenzi\u00f6ser Propaganda und anstachelnder Rhetorik. Politische Versuche zu vermitteln oder Frieden herzustellen, welche die totale Kontrolle der dominanten Gruppe gef\u00e4hrden, k\u00f6nnen in dieser Phase den Genozid weiter triggern.<\/p>\n
<\/p>\n\n
\n \t
Verfolgung<\/li>\n<\/ol>\n
Die Opfer werden durch ihre nationale, ethnische oder religi\u00f6se Zugeh\u00f6rigkeit identifiziert und gefiltert, es entstehen Todeslisten. Systematische Menschenrechtsverletzungen wie T\u00f6tung, Folter und Zwangsvertreibung finden statt. Die Menschen werden manchmal in Gettos isoliert oder in Konzentrationslager deportiert. Eigentum wird enteignet. Es werden Programme gestartet, um eventueller Fortpflanzung entgegenzuwirken. Massaker beginnen. Diese werden schon als Genozid eingestuft, da ihnen die Intention einen Teil einer bestimmten Menschengruppe auszul\u00f6schen zu Grunde liegt. Die dominante Gruppe achtet genau auf die Reaktion der internationalen Staatengemeinschaft auf jedwede Verbrechen. Sollten diese verhalten wirken oder sogar ausbleiben, wird ihnen bewusst, dass diese erneut nur Zeugen eines Genozids werden.<\/p>\n
<\/p>\n\n
\n \t
Vernichtung<\/li>\n<\/ol>\n
Die Vernichtung entwickelt sich schnell zu Massenmord, der rechtlich als V\u00f6lkermord bezeichnet wird. Hin und wieder kommt es vor, dass es zu Racheakten in gro\u00dfer Zahl. Dieser Gewaltzyklus kann zu beidseitigem oder bilateralem Genozid f\u00fchren, wie in Burundi. Das Ziel ist, die Mitglieder der Zielgruppe zu t\u00f6ten. Auch die Zerst\u00f6rung kultureller und religi\u00f6ser G\u00fcter, um so die Existenz der Gruppe aus der Geschichte auszul\u00f6schen. Auch die Vergewaltigung von Frauen und M\u00e4dchen wird zur Waffe. In jedem modernen Genozid waren Massenvergewaltigungen ein Bestandteil.<\/p>\n
<\/p>\n\n
\n \t
Leugnung<\/li>\n<\/ol>\n
Die Leugnung zieht sich durch den gesamten Prozess des V\u00f6lkermords hindurch und folgt immer auf ihn. Massengr\u00e4ber werden zerst\u00f6rt, Leichen verbrannt, Beweise vernichtet und Zeugen eingesch\u00fcchtert. Die eigenen Verbrechen werden geleugnet und den Opfern die Schuld an den Geschehnissen gegeben. Die Ermittlungen zu den Verbrechen werden blockiert und verantwortliche Politiker bleiben weiterhin in der Regierung oder anderen Entscheidungspositionen.<\/p>\n
<\/p>","post_title":"Die 10 Phasen eines Genozids","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"die-10-phasen-eines-genozids","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:48:02","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:48:02","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3120","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3174,"post_author":"2","post_date":"2023-10-29 23:15:00","post_date_gmt":"2023-10-29 23:15:00","post_content":"
Es ist eine Frage, die zerrei\u00dft. Es ist aber m\u00f6glich, etwas zu tun. Gehen wir mehrere M\u00f6glichkeiten durch, wie man sich politisch, medial und gesellschaftlich f\u00fcr Pal\u00e4stinenser einsetzen kann.<\/p>\n\n
\n \t
Social Media. Die Realit\u00e4t l\u00fcgt nicht. Jedes Like, jedes Teilen, jeder Kommentar verbreitet die Inhalte, die woanders nicht gezeigt werden. Hier liegt die gro\u00dfe Kraft der Masse. Das geht an fast niemandem vorbei. Ihr erreicht gemeinsam mehr Menschen in Deutschland als ihr denkt.<\/li>\n<\/ol>\n\n \t
Jeder Kommentar, jede Mail, jeder Anruf, jeder Brief ist eine Kritik. Medien nehmen wahr, dass die Leser-, Zuschauer- und Zuh\u00f6rerschaft sich beschwert. Kritisiert und gebt Ratschl\u00e4ge. Da arbeiten Menschen. Sie sind nicht f\u00e4hig, alles zu ignorieren. Wenn ihr Artikel oder Beitr\u00e4ge entdeckt, st\u00e4rkt diese. Jede Interaktion hilft. Ihr bewirkt viel.<\/li>\n<\/ol>\n\n \t
Politiker kriegen nicht viel konkrete Post. Nachrichten, Mails, Briefe, Kommentare, Sprechstunden zeigen Ihnen also: Uns habt ihr zu vertreten. Eine einfache Google-Suche zeigt, welche Abgeordnete euren Wahlkreis vertreten. Sie m\u00fcssen euch zuh\u00f6ren.<\/li>\n<\/ol>\n\n \t
Jeder zivilgesellschaftliche Einsatz kann etwas bewirken. Petitionen, die 50.000 Stimmen erhalten, werden dem Petitionsausschuss des Bundestags vorgelegt. Ihnen muss dann zugeh\u00f6rt werden. Das baut Druck auf. Ob sie durchgehen oder nicht, \u00e4ndert nichts daran. Druck.<\/li>\n<\/ol>\n\n \t
Gespr\u00e4che. Was niemand nehmen kann, ist der pers\u00f6nliche Kontakt. Ja, viele m\u00f6gen ignorant sein, aber nichts ist besser als der Versuch, aufkl\u00e4rende Gespr\u00e4che im eigenen Umfeld zu f\u00fchren. Es ist der beste Weg hin zu Mitgef\u00fchl und Verst\u00e4ndnis. Durchaus anstrengend, aber richtig.<\/li>\n<\/ol>\n\n \t
Das Demonstrationsrecht ist derzeit eingeschr\u00e4nkt. Aber auch kleine erlaubte Proteste k\u00f6nnen an den richtigen Stellen etwas bewirken. Betonung auf erlaubt. Ihr tut euch keinen Gefallen damit, durch Probleme von den sonstigen wichtigen Aufgaben abgehalten zu werden.<\/li>\n<\/ol>\n\n \t
Das Stichwort ist hier die ganze Zeit Druck. Druck auf Medien und Politiker. Aber auch auf Vereine, Institutionen und Unternehmen. Wer meint, etwas von Menschenrechten zu halten, soll wissen, dass man zu den Verbrechen gegen Pal\u00e4stinenser nicht schweigen kann.<\/li>\n<\/ol>\n\n \t
Israel blockiert Gaza, es kommt derzeit fast nichts rein. Aber ihr k\u00f6nnt vorsorglich an seri\u00f6se (!), anerkannte Institutionen spenden, die vor Ort vertreten sind, z.B. UNRWA. Man kann \u00fcbrigens auch Stellen hier finanzieren, die sich f\u00fcr Aufkl\u00e4rung einsetzen.<\/li>\n<\/ol>\n\n \t
Hoffnung und Menschlichkeit. Im Dunkeln sucht man das Licht. Bleibt wach, hell und warm. Eure Herzen k\u00f6nnen euch nicht genommen werden. Die Menschen erkennen in ihrem Innern, was richtig und falsch ist. Verzweifelt nicht. Bleibt hoffnungsvoll. Und haltet die Menschlichkeit hoch.<\/li>\n<\/ol>","post_title":"Wie kann man den Menschen in Gaza helfen?","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"wie-kann-man-den-menschen-in-gaza-helfen","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:38:02","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:38:02","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3174","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"}],"next":false,"prev":false,"total_page":1},"paged":1,"column_class":"jeg_col_3o3","class":"jnews_block_37"};
In der Berichterstattung \u00fcber den Nahostkonflikt wird eine schamlose und zynische Sprachmanipulation betrieben, die darauf abzielt, die Opfer zu entmenschlichen und die T\u00e4ter zu verkl\u00e4ren. Diese perfide Praxis ist nicht nur irref\u00fchrend, sondern untergr\u00e4bt auch systematisch die Menschlichkeit und das Leiden einer ganzen Bev\u00f6lkerungsgruppe.<\/p>\n
Die in der Tabelle dargestellten Beispiele sind ein Beweis f\u00fcr eine gezielte und absichtliche Verzerrung:<\/p>\n\n
\n\n
\n
????????<\/strong><\/td>\n
????????<\/strong><\/td>\n<\/tr>\n<\/thead>\n\n
\n
Zivilisten<\/td>\n
Kollateralschaden<\/td>\n<\/tr>\n
\n
Kinder<\/td>\n
Personen unter 18<\/td>\n<\/tr>\n
\n
Frauen und Kinder<\/td>\n
Menschliche Schutzschilde<\/td>\n<\/tr>\n
\n
get\u00f6tet<\/td>\n
gestorben<\/td>\n<\/tr>\n
\n
Attacke<\/td>\n
Explosion<\/td>\n<\/tr>\n
\n
Geiseln<\/td>\n
H\u00e4ftlinge<\/td>\n<\/tr>\n
\n
Informationen<\/td>\n
Propaganda<\/td>\n<\/tr>\n<\/tbody>\n<\/table>\n
Diese Wortwahl ist kein Zufall, sondern eine bewusste Strategie, um die pal\u00e4stinensischen Opfer zu dehumanisieren. Durch solche sprachlichen Tricks werden pal\u00e4stinensische Kinder zu blo\u00dfen \"Personen unter 18\" degradiert, w\u00e4hrend israelische Kinder als unschuldige Opfer dargestellt werden. Diese Doppelmoral in der Sprache ist emp\u00f6rend und zeugt von einer tief verwurzelten Voreingenommenheit.<\/p>\n
Ein markantes Beispiel f\u00fcr diese Praxis ist die unterschiedliche Bezeichnung von Opfern und T\u00e4tern je nach ihrer Zugeh\u00f6rigkeit. W\u00e4hrend israelische Zivilisten oft als genau das bezeichnet werden \u2013 Zivilisten \u2013, werden pal\u00e4stinensische Opfer in einigen Berichten als \"Kollateralschaden\" dargestellt. Diese Wortwahl entmenschlicht die pal\u00e4stinensischen Opfer und reduziert ihre Identit\u00e4t auf die eines unbeabsichtigten Nebenprodukts milit\u00e4rischer Aktionen.<\/p>\n
\u00c4hnlich verh\u00e4lt es sich mit der Bezeichnung von Kindern. W\u00e4hrend israelische Kinder als solche benannt werden, werden pal\u00e4stinensische Kinder oft einfach als \"Personen unter 18\" beschrieben. Diese n\u00fcchterne, b\u00fcrokratische Sprache entfernt die Unschuld und Individualit\u00e4t dieser Kinder und pr\u00e4sentiert sie stattdessen als anonyme Teil einer gr\u00f6\u00dferen Gruppe.<\/p>\n
Noch abscheulicher ist die Darstellung pal\u00e4stinensischer Frauen und Kinder als \"menschliche Schutzschilde\". Diese Terminologie impliziert nicht nur eine Instrumentalisierung durch militante Gruppen, sondern enthebt auch die Angreifer jeglicher Verantwortung f\u00fcr ihr Handeln. Es ist eine perverse Verdrehung der Tatsachen, die darauf abzielt, das Leid der Opfer zu marginalisieren.<\/p>\n
Die Medien, die solche sprachlichen Manipulationen verwenden, sind Komplizen in diesem moralisch bankrotten Spiel. Sie tragen zur Entmenschlichung bei und spielen eine aktive Rolle in der Perpetuierung von Ungerechtigkeit und Leid. Dieser Artikel fordert eine kritische Reflexion und eine dringende Korrektur dieser gef\u00e4hrlichen und unverantwortlichen Praxis.<\/p>\n
Es ist h\u00f6chste Zeit, dass wir diese manipulative Sprache erkennen und verurteilen. Wir m\u00fcssen eine Berichterstattung fordern, die die Wahrheit respektiert und alle Menschen als das behandelt, was sie sind: Menschen mit unver\u00e4u\u00dferlichen Rechten und einer inh\u00e4renten W\u00fcrde.<\/p>\n
In jeder Darstellung von Konflikten und sozialen Realit\u00e4ten ist es unabdingbar, dass keine qualitative Unterscheidung in der Bewertung von Menschen vorgenommen wird. Wenn Medien und politische Diskurse zwischen verschiedenen Gruppen qualitative Unterschiede in ihrer Menschlichkeit machen, betreiben sie Entmenschlichung. Diese Praxis ist nicht nur ethisch verwerflich, sondern sie birgt auch die Gefahr, Menschenrechtsverletzungen zu legitimieren, indem sie bestimmte Personen oder Gruppen als weniger \"menschlich\" darstellt.<\/p>\n
Mensch ist Mensch \u2013 diese grundlegende Wahrheit muss sich in unserer Sprache widerspiegeln. Jede Abweichung davon ist nicht nur eine Verzerrung der Realit\u00e4t, sondern auch ein Akt der Entmenschlichung. Diese Entmenschlichung dient dazu, die Schwelle zur Akzeptanz von Grausamkeit und Ungerechtigkeit zu senken, indem sie das Leid der Betroffenen herunterspielt oder gar rechtfertigt.<\/p>\n
Presse und Politik tragen eine enorme Verantwortung: Sie d\u00fcrfen nicht nur die Entmenschlichung nicht verbreiten, sondern m\u00fcssen aktiv gegen sie ank\u00e4mpfen. In einer Welt, in der Worte die Kraft haben, Realit\u00e4ten zu formen und zu beeinflussen, ist es von gr\u00f6\u00dfter Bedeutung, dass diese Worte mit Bedacht und Respekt f\u00fcr die universelle Menschlichkeit gew\u00e4hlt werden. Nur so k\u00f6nnen wir eine Gesellschaft f\u00f6rdern, die auf Gerechtigkeit, Verst\u00e4ndnis und echter Menschlichkeit basiert.<\/p>\n
<\/p>","post_title":"Die Sprache der Entmenschlichung im Nahostkonflikt","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"die-sprache-der-entmenschlichung-im-nahostkonflikt","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:56:47","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:56:47","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3272","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3120,"post_author":"2","post_date":"2023-10-31 22:10:50","post_date_gmt":"2023-10-31 22:10:50","post_content":"
Die 10 Phasen eines Genozids wurden 1987 von Gregory Stanton erstellt. Professor Stanton ist Mitgr\u00fcnder und Vorsitzender der Genocide Watch und nach wie vor einer der renommiertesten Professoren f\u00fcr Vergleichende V\u00f6lkermordforschung und V\u00f6lkermordpr\u00e4vention.<\/p>\n
In seiner Publikation \u201eDie 10 Phasen eines Genozids\u201c beschreibt er die Phasen eines Genozids als Vorhersehbar, jedoch nicht unumst\u00f6\u00dflich. Der Prozess, bzw. die Entwicklung der Phasen verl\u00e4uft nicht zwingend linear, sondern kann auch simultan entstehen. \u00dcblicherweise bestehen die einzelnen Phasen auch bis zum Ende des Prozesses.<\/p>\n
<\/p>\n\n
\n \t
Klassifizierung<\/li>\n<\/ol>\n
Alle Kulturen haben Kategorien, um Menschen nach ethnischer Zugeh\u00f6rigkeit, Religion oder Nationalit\u00e4t in \u201ewir\u201c und \u201esie\u201c einzuteilen. Der Deutsche und der Jude. Die Hutu und die Tutsi. Es gibt noch etliche weitere Beispiele.<\/p>\n
<\/p>\n\n
\n \t
Symbolisierung<\/li>\n<\/ol>\n
Klassifizierungen werden mit bestimmten Namen oder Symbolen versehen. Grunds\u00e4tzlich ist die Verkn\u00fcpfung von klassifizierten Gruppen mit bestimmten Symbolen nicht unbedingt eine Stufe des V\u00f6lkermords, vor Allem da bestimmte Gruppen von Menschen sich auch selber Symbole zuschreiben. Dennoch dienen solche Symbole oder Spitznamen oft der Entmenschlichung. Kombiniert mit Hass und\/oder Abwertung, k\u00f6nnen Symbole unerw\u00fcnschten Gruppen mit Gewalt aufgezwungen werden.<\/p>\n
<\/p>\n\n
\n \t
Diskriminierung<\/li>\n<\/ol>\n
In dieser Phase spielen Machtdynamiken eine Rolle: Eine dominante Gruppe missbraucht Gesetze oder soziale\/politische Macht, um anderen Gruppen ihre Rechte zu verweigern. Die dominante Gruppe wird von einer andere Menschen ausgrenzenden Ideologie getrieben, welche die Ausgrenzung, bzw. die ungerechte Behandlung dieser anderen Menschen legitimiert.<\/p>\n
<\/p>\n\n
\n \t
Entmenschlichung<\/li>\n<\/ol>\n
Eine Gruppe leugnet die Menschlichkeit der anderen Gruppe. Dieser werden nicht nur Rechte aberkannt, sondern man setzt sie mit Tieren, Ungeziefer, Insekten oder Krankheiten gleich. Damit wird die normale menschliche Abscheu vor dem Morden \u00fcberwunden. In dieser Phase werden herk\u00f6mmliche Medien f\u00fcr weitere Verunglimpfung der diskriminierten Gruppe genutzt um diese weiter herabzuwerten. Gleichzeitig wird der dominanten Gruppe eingetrichtert, andere als Minderwertig zu betrachten. Vor allem der Gedanke von Erl\u00f6sung, sprich des Gedankens von \u201eohne sie sind wir besser dran\u201c wird in den Fokus gestellt. Dies hat in der Geschichte bereits zu einer solchen Herabwertung und auch Gleichstellung mit Schmutz, Unmoralit\u00e4t oder Unreinheit gef\u00fchrt, dass den Menschen Nummern anstatt Namen zugeordnet wurden.<\/p>\n
<\/p>\n\n
\n \t
Organisation<\/li>\n<\/ol>\n
Jeder V\u00f6lkermord ist organisiert \u2013 meistens vom Staat. Oft benutzt dieser aber auch Milizen, um die staatliche Verantwortung zu leugnen. Spezielle Armeeeinheiten werden trainiert und bewaffnet. Au\u00dferdem werden erste Pl\u00e4ne f\u00fcr einen V\u00f6lkermord geschmiedet.<\/p>\n
<\/p>\n\n
\n \t
Polarisierung<\/li>\n<\/ol>\n
Die Verbreitung von Propaganda nimmt zu. Extremisten spalten die Allgemeinheit und nutzen daf\u00fcr Massenmedien. Gesetze werden erlassen, um soziale Interaktion oder sogar Ehe einzuschr\u00e4nken. Jene aus der dominanten Gruppe, welche das Unheil noch abwenden k\u00f6nnten und moderat eingestellt sind, werden entsprechend verfolgt oder beseitigt. Auch f\u00fchrende Personen der diskriminierten Gruppe werden verhaftet oder beseitigt. Die dominante Gruppe fokussiert den Aufbau von totaler Macht und Kontrolle. Es gibt nur noch Freund oder Feind.<\/p>\n
<\/p>\n\n
\n \t
Vorbereitung<\/li>\n<\/ol>\n
Durch Hetze wird Angst vor dem Opfer gesch\u00fcrt. In dieser Phase verharmlost man die Absicht und spricht z.B. von \u201eTerrorismusbek\u00e4mpfung\u201c oder \u201eReinigung\u201c oder auch der \u201eEndl\u00f6sung\u201c in der jeweiligen Juden-, Armenier-, Tutsi-\u201eFrage\u201c \u2013 oder wie die betroffene Gruppe auch heissen mag. Die gezielte Bewaffnung beginnt. Auch wird das Framing versch\u00e4rft und Angst vor der anderen Gruppe gesch\u00fcrt. Genozid wird oft als \u201eSelbstverteidigung\u201c deklariert. Es gibt einen ruckartigen Anstieg von tendenzi\u00f6ser Propaganda und anstachelnder Rhetorik. Politische Versuche zu vermitteln oder Frieden herzustellen, welche die totale Kontrolle der dominanten Gruppe gef\u00e4hrden, k\u00f6nnen in dieser Phase den Genozid weiter triggern.<\/p>\n
<\/p>\n\n
\n \t
Verfolgung<\/li>\n<\/ol>\n
Die Opfer werden durch ihre nationale, ethnische oder religi\u00f6se Zugeh\u00f6rigkeit identifiziert und gefiltert, es entstehen Todeslisten. Systematische Menschenrechtsverletzungen wie T\u00f6tung, Folter und Zwangsvertreibung finden statt. Die Menschen werden manchmal in Gettos isoliert oder in Konzentrationslager deportiert. Eigentum wird enteignet. Es werden Programme gestartet, um eventueller Fortpflanzung entgegenzuwirken. Massaker beginnen. Diese werden schon als Genozid eingestuft, da ihnen die Intention einen Teil einer bestimmten Menschengruppe auszul\u00f6schen zu Grunde liegt. Die dominante Gruppe achtet genau auf die Reaktion der internationalen Staatengemeinschaft auf jedwede Verbrechen. Sollten diese verhalten wirken oder sogar ausbleiben, wird ihnen bewusst, dass diese erneut nur Zeugen eines Genozids werden.<\/p>\n
<\/p>\n\n
\n \t
Vernichtung<\/li>\n<\/ol>\n
Die Vernichtung entwickelt sich schnell zu Massenmord, der rechtlich als V\u00f6lkermord bezeichnet wird. Hin und wieder kommt es vor, dass es zu Racheakten in gro\u00dfer Zahl. Dieser Gewaltzyklus kann zu beidseitigem oder bilateralem Genozid f\u00fchren, wie in Burundi. Das Ziel ist, die Mitglieder der Zielgruppe zu t\u00f6ten. Auch die Zerst\u00f6rung kultureller und religi\u00f6ser G\u00fcter, um so die Existenz der Gruppe aus der Geschichte auszul\u00f6schen. Auch die Vergewaltigung von Frauen und M\u00e4dchen wird zur Waffe. In jedem modernen Genozid waren Massenvergewaltigungen ein Bestandteil.<\/p>\n
<\/p>\n\n
\n \t
Leugnung<\/li>\n<\/ol>\n
Die Leugnung zieht sich durch den gesamten Prozess des V\u00f6lkermords hindurch und folgt immer auf ihn. Massengr\u00e4ber werden zerst\u00f6rt, Leichen verbrannt, Beweise vernichtet und Zeugen eingesch\u00fcchtert. Die eigenen Verbrechen werden geleugnet und den Opfern die Schuld an den Geschehnissen gegeben. Die Ermittlungen zu den Verbrechen werden blockiert und verantwortliche Politiker bleiben weiterhin in der Regierung oder anderen Entscheidungspositionen.<\/p>\n
<\/p>","post_title":"Die 10 Phasen eines Genozids","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"die-10-phasen-eines-genozids","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:48:02","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:48:02","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3120","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3174,"post_author":"2","post_date":"2023-10-29 23:15:00","post_date_gmt":"2023-10-29 23:15:00","post_content":"
Es ist eine Frage, die zerrei\u00dft. Es ist aber m\u00f6glich, etwas zu tun. Gehen wir mehrere M\u00f6glichkeiten durch, wie man sich politisch, medial und gesellschaftlich f\u00fcr Pal\u00e4stinenser einsetzen kann.<\/p>\n\n
\n \t
Social Media. Die Realit\u00e4t l\u00fcgt nicht. Jedes Like, jedes Teilen, jeder Kommentar verbreitet die Inhalte, die woanders nicht gezeigt werden. Hier liegt die gro\u00dfe Kraft der Masse. Das geht an fast niemandem vorbei. Ihr erreicht gemeinsam mehr Menschen in Deutschland als ihr denkt.<\/li>\n<\/ol>\n\n \t
Jeder Kommentar, jede Mail, jeder Anruf, jeder Brief ist eine Kritik. Medien nehmen wahr, dass die Leser-, Zuschauer- und Zuh\u00f6rerschaft sich beschwert. Kritisiert und gebt Ratschl\u00e4ge. Da arbeiten Menschen. Sie sind nicht f\u00e4hig, alles zu ignorieren. Wenn ihr Artikel oder Beitr\u00e4ge entdeckt, st\u00e4rkt diese. Jede Interaktion hilft. Ihr bewirkt viel.<\/li>\n<\/ol>\n\n \t
Politiker kriegen nicht viel konkrete Post. Nachrichten, Mails, Briefe, Kommentare, Sprechstunden zeigen Ihnen also: Uns habt ihr zu vertreten. Eine einfache Google-Suche zeigt, welche Abgeordnete euren Wahlkreis vertreten. Sie m\u00fcssen euch zuh\u00f6ren.<\/li>\n<\/ol>\n\n \t
Jeder zivilgesellschaftliche Einsatz kann etwas bewirken. Petitionen, die 50.000 Stimmen erhalten, werden dem Petitionsausschuss des Bundestags vorgelegt. Ihnen muss dann zugeh\u00f6rt werden. Das baut Druck auf. Ob sie durchgehen oder nicht, \u00e4ndert nichts daran. Druck.<\/li>\n<\/ol>\n\n \t
Gespr\u00e4che. Was niemand nehmen kann, ist der pers\u00f6nliche Kontakt. Ja, viele m\u00f6gen ignorant sein, aber nichts ist besser als der Versuch, aufkl\u00e4rende Gespr\u00e4che im eigenen Umfeld zu f\u00fchren. Es ist der beste Weg hin zu Mitgef\u00fchl und Verst\u00e4ndnis. Durchaus anstrengend, aber richtig.<\/li>\n<\/ol>\n\n \t
Das Demonstrationsrecht ist derzeit eingeschr\u00e4nkt. Aber auch kleine erlaubte Proteste k\u00f6nnen an den richtigen Stellen etwas bewirken. Betonung auf erlaubt. Ihr tut euch keinen Gefallen damit, durch Probleme von den sonstigen wichtigen Aufgaben abgehalten zu werden.<\/li>\n<\/ol>\n\n \t
Das Stichwort ist hier die ganze Zeit Druck. Druck auf Medien und Politiker. Aber auch auf Vereine, Institutionen und Unternehmen. Wer meint, etwas von Menschenrechten zu halten, soll wissen, dass man zu den Verbrechen gegen Pal\u00e4stinenser nicht schweigen kann.<\/li>\n<\/ol>\n\n \t
Israel blockiert Gaza, es kommt derzeit fast nichts rein. Aber ihr k\u00f6nnt vorsorglich an seri\u00f6se (!), anerkannte Institutionen spenden, die vor Ort vertreten sind, z.B. UNRWA. Man kann \u00fcbrigens auch Stellen hier finanzieren, die sich f\u00fcr Aufkl\u00e4rung einsetzen.<\/li>\n<\/ol>\n\n \t
Hoffnung und Menschlichkeit. Im Dunkeln sucht man das Licht. Bleibt wach, hell und warm. Eure Herzen k\u00f6nnen euch nicht genommen werden. Die Menschen erkennen in ihrem Innern, was richtig und falsch ist. Verzweifelt nicht. Bleibt hoffnungsvoll. Und haltet die Menschlichkeit hoch.<\/li>\n<\/ol>","post_title":"Wie kann man den Menschen in Gaza helfen?","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"wie-kann-man-den-menschen-in-gaza-helfen","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:38:02","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:38:02","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3174","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"}],"next":false,"prev":false,"total_page":1},"paged":1,"column_class":"jeg_col_3o3","class":"jnews_block_37"};
Zwei mal zitiert das ZDF im April 2024 Personen als Experten, die laut der Bridge Initiative der Georgetown University als Stichwortgeber der Islamophobie in Deutschland gelten.<\/p>\n\n\n\n
Itidal hat das ZDF um Stellungnahme gebeten. Das ZDF wollte sich nicht \u00e4u\u00dfern oder erkl\u00e4ren.
In der Berichterstattung \u00fcber den Nahostkonflikt wird eine schamlose und zynische Sprachmanipulation betrieben, die darauf abzielt, die Opfer zu entmenschlichen und die T\u00e4ter zu verkl\u00e4ren. Diese perfide Praxis ist nicht nur irref\u00fchrend, sondern untergr\u00e4bt auch systematisch die Menschlichkeit und das Leiden einer ganzen Bev\u00f6lkerungsgruppe.<\/p>\n
Die in der Tabelle dargestellten Beispiele sind ein Beweis f\u00fcr eine gezielte und absichtliche Verzerrung:<\/p>\n\n
\n\n
\n
????????<\/strong><\/td>\n
????????<\/strong><\/td>\n<\/tr>\n<\/thead>\n\n
\n
Zivilisten<\/td>\n
Kollateralschaden<\/td>\n<\/tr>\n
\n
Kinder<\/td>\n
Personen unter 18<\/td>\n<\/tr>\n
\n
Frauen und Kinder<\/td>\n
Menschliche Schutzschilde<\/td>\n<\/tr>\n
\n
get\u00f6tet<\/td>\n
gestorben<\/td>\n<\/tr>\n
\n
Attacke<\/td>\n
Explosion<\/td>\n<\/tr>\n
\n
Geiseln<\/td>\n
H\u00e4ftlinge<\/td>\n<\/tr>\n
\n
Informationen<\/td>\n
Propaganda<\/td>\n<\/tr>\n<\/tbody>\n<\/table>\n
Diese Wortwahl ist kein Zufall, sondern eine bewusste Strategie, um die pal\u00e4stinensischen Opfer zu dehumanisieren. Durch solche sprachlichen Tricks werden pal\u00e4stinensische Kinder zu blo\u00dfen \"Personen unter 18\" degradiert, w\u00e4hrend israelische Kinder als unschuldige Opfer dargestellt werden. Diese Doppelmoral in der Sprache ist emp\u00f6rend und zeugt von einer tief verwurzelten Voreingenommenheit.<\/p>\n
Ein markantes Beispiel f\u00fcr diese Praxis ist die unterschiedliche Bezeichnung von Opfern und T\u00e4tern je nach ihrer Zugeh\u00f6rigkeit. W\u00e4hrend israelische Zivilisten oft als genau das bezeichnet werden \u2013 Zivilisten \u2013, werden pal\u00e4stinensische Opfer in einigen Berichten als \"Kollateralschaden\" dargestellt. Diese Wortwahl entmenschlicht die pal\u00e4stinensischen Opfer und reduziert ihre Identit\u00e4t auf die eines unbeabsichtigten Nebenprodukts milit\u00e4rischer Aktionen.<\/p>\n
\u00c4hnlich verh\u00e4lt es sich mit der Bezeichnung von Kindern. W\u00e4hrend israelische Kinder als solche benannt werden, werden pal\u00e4stinensische Kinder oft einfach als \"Personen unter 18\" beschrieben. Diese n\u00fcchterne, b\u00fcrokratische Sprache entfernt die Unschuld und Individualit\u00e4t dieser Kinder und pr\u00e4sentiert sie stattdessen als anonyme Teil einer gr\u00f6\u00dferen Gruppe.<\/p>\n
Noch abscheulicher ist die Darstellung pal\u00e4stinensischer Frauen und Kinder als \"menschliche Schutzschilde\". Diese Terminologie impliziert nicht nur eine Instrumentalisierung durch militante Gruppen, sondern enthebt auch die Angreifer jeglicher Verantwortung f\u00fcr ihr Handeln. Es ist eine perverse Verdrehung der Tatsachen, die darauf abzielt, das Leid der Opfer zu marginalisieren.<\/p>\n
Die Medien, die solche sprachlichen Manipulationen verwenden, sind Komplizen in diesem moralisch bankrotten Spiel. Sie tragen zur Entmenschlichung bei und spielen eine aktive Rolle in der Perpetuierung von Ungerechtigkeit und Leid. Dieser Artikel fordert eine kritische Reflexion und eine dringende Korrektur dieser gef\u00e4hrlichen und unverantwortlichen Praxis.<\/p>\n
Es ist h\u00f6chste Zeit, dass wir diese manipulative Sprache erkennen und verurteilen. Wir m\u00fcssen eine Berichterstattung fordern, die die Wahrheit respektiert und alle Menschen als das behandelt, was sie sind: Menschen mit unver\u00e4u\u00dferlichen Rechten und einer inh\u00e4renten W\u00fcrde.<\/p>\n
In jeder Darstellung von Konflikten und sozialen Realit\u00e4ten ist es unabdingbar, dass keine qualitative Unterscheidung in der Bewertung von Menschen vorgenommen wird. Wenn Medien und politische Diskurse zwischen verschiedenen Gruppen qualitative Unterschiede in ihrer Menschlichkeit machen, betreiben sie Entmenschlichung. Diese Praxis ist nicht nur ethisch verwerflich, sondern sie birgt auch die Gefahr, Menschenrechtsverletzungen zu legitimieren, indem sie bestimmte Personen oder Gruppen als weniger \"menschlich\" darstellt.<\/p>\n
Mensch ist Mensch \u2013 diese grundlegende Wahrheit muss sich in unserer Sprache widerspiegeln. Jede Abweichung davon ist nicht nur eine Verzerrung der Realit\u00e4t, sondern auch ein Akt der Entmenschlichung. Diese Entmenschlichung dient dazu, die Schwelle zur Akzeptanz von Grausamkeit und Ungerechtigkeit zu senken, indem sie das Leid der Betroffenen herunterspielt oder gar rechtfertigt.<\/p>\n
Presse und Politik tragen eine enorme Verantwortung: Sie d\u00fcrfen nicht nur die Entmenschlichung nicht verbreiten, sondern m\u00fcssen aktiv gegen sie ank\u00e4mpfen. In einer Welt, in der Worte die Kraft haben, Realit\u00e4ten zu formen und zu beeinflussen, ist es von gr\u00f6\u00dfter Bedeutung, dass diese Worte mit Bedacht und Respekt f\u00fcr die universelle Menschlichkeit gew\u00e4hlt werden. Nur so k\u00f6nnen wir eine Gesellschaft f\u00f6rdern, die auf Gerechtigkeit, Verst\u00e4ndnis und echter Menschlichkeit basiert.<\/p>\n
<\/p>","post_title":"Die Sprache der Entmenschlichung im Nahostkonflikt","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"die-sprache-der-entmenschlichung-im-nahostkonflikt","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:56:47","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:56:47","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3272","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3120,"post_author":"2","post_date":"2023-10-31 22:10:50","post_date_gmt":"2023-10-31 22:10:50","post_content":"
Die 10 Phasen eines Genozids wurden 1987 von Gregory Stanton erstellt. Professor Stanton ist Mitgr\u00fcnder und Vorsitzender der Genocide Watch und nach wie vor einer der renommiertesten Professoren f\u00fcr Vergleichende V\u00f6lkermordforschung und V\u00f6lkermordpr\u00e4vention.<\/p>\n
In seiner Publikation \u201eDie 10 Phasen eines Genozids\u201c beschreibt er die Phasen eines Genozids als Vorhersehbar, jedoch nicht unumst\u00f6\u00dflich. Der Prozess, bzw. die Entwicklung der Phasen verl\u00e4uft nicht zwingend linear, sondern kann auch simultan entstehen. \u00dcblicherweise bestehen die einzelnen Phasen auch bis zum Ende des Prozesses.<\/p>\n
<\/p>\n\n
\n \t
Klassifizierung<\/li>\n<\/ol>\n
Alle Kulturen haben Kategorien, um Menschen nach ethnischer Zugeh\u00f6rigkeit, Religion oder Nationalit\u00e4t in \u201ewir\u201c und \u201esie\u201c einzuteilen. Der Deutsche und der Jude. Die Hutu und die Tutsi. Es gibt noch etliche weitere Beispiele.<\/p>\n
<\/p>\n\n
\n \t
Symbolisierung<\/li>\n<\/ol>\n
Klassifizierungen werden mit bestimmten Namen oder Symbolen versehen. Grunds\u00e4tzlich ist die Verkn\u00fcpfung von klassifizierten Gruppen mit bestimmten Symbolen nicht unbedingt eine Stufe des V\u00f6lkermords, vor Allem da bestimmte Gruppen von Menschen sich auch selber Symbole zuschreiben. Dennoch dienen solche Symbole oder Spitznamen oft der Entmenschlichung. Kombiniert mit Hass und\/oder Abwertung, k\u00f6nnen Symbole unerw\u00fcnschten Gruppen mit Gewalt aufgezwungen werden.<\/p>\n
<\/p>\n\n
\n \t
Diskriminierung<\/li>\n<\/ol>\n
In dieser Phase spielen Machtdynamiken eine Rolle: Eine dominante Gruppe missbraucht Gesetze oder soziale\/politische Macht, um anderen Gruppen ihre Rechte zu verweigern. Die dominante Gruppe wird von einer andere Menschen ausgrenzenden Ideologie getrieben, welche die Ausgrenzung, bzw. die ungerechte Behandlung dieser anderen Menschen legitimiert.<\/p>\n
<\/p>\n\n
\n \t
Entmenschlichung<\/li>\n<\/ol>\n
Eine Gruppe leugnet die Menschlichkeit der anderen Gruppe. Dieser werden nicht nur Rechte aberkannt, sondern man setzt sie mit Tieren, Ungeziefer, Insekten oder Krankheiten gleich. Damit wird die normale menschliche Abscheu vor dem Morden \u00fcberwunden. In dieser Phase werden herk\u00f6mmliche Medien f\u00fcr weitere Verunglimpfung der diskriminierten Gruppe genutzt um diese weiter herabzuwerten. Gleichzeitig wird der dominanten Gruppe eingetrichtert, andere als Minderwertig zu betrachten. Vor allem der Gedanke von Erl\u00f6sung, sprich des Gedankens von \u201eohne sie sind wir besser dran\u201c wird in den Fokus gestellt. Dies hat in der Geschichte bereits zu einer solchen Herabwertung und auch Gleichstellung mit Schmutz, Unmoralit\u00e4t oder Unreinheit gef\u00fchrt, dass den Menschen Nummern anstatt Namen zugeordnet wurden.<\/p>\n
<\/p>\n\n
\n \t
Organisation<\/li>\n<\/ol>\n
Jeder V\u00f6lkermord ist organisiert \u2013 meistens vom Staat. Oft benutzt dieser aber auch Milizen, um die staatliche Verantwortung zu leugnen. Spezielle Armeeeinheiten werden trainiert und bewaffnet. Au\u00dferdem werden erste Pl\u00e4ne f\u00fcr einen V\u00f6lkermord geschmiedet.<\/p>\n
<\/p>\n\n
\n \t
Polarisierung<\/li>\n<\/ol>\n
Die Verbreitung von Propaganda nimmt zu. Extremisten spalten die Allgemeinheit und nutzen daf\u00fcr Massenmedien. Gesetze werden erlassen, um soziale Interaktion oder sogar Ehe einzuschr\u00e4nken. Jene aus der dominanten Gruppe, welche das Unheil noch abwenden k\u00f6nnten und moderat eingestellt sind, werden entsprechend verfolgt oder beseitigt. Auch f\u00fchrende Personen der diskriminierten Gruppe werden verhaftet oder beseitigt. Die dominante Gruppe fokussiert den Aufbau von totaler Macht und Kontrolle. Es gibt nur noch Freund oder Feind.<\/p>\n
<\/p>\n\n
\n \t
Vorbereitung<\/li>\n<\/ol>\n
Durch Hetze wird Angst vor dem Opfer gesch\u00fcrt. In dieser Phase verharmlost man die Absicht und spricht z.B. von \u201eTerrorismusbek\u00e4mpfung\u201c oder \u201eReinigung\u201c oder auch der \u201eEndl\u00f6sung\u201c in der jeweiligen Juden-, Armenier-, Tutsi-\u201eFrage\u201c \u2013 oder wie die betroffene Gruppe auch heissen mag. Die gezielte Bewaffnung beginnt. Auch wird das Framing versch\u00e4rft und Angst vor der anderen Gruppe gesch\u00fcrt. Genozid wird oft als \u201eSelbstverteidigung\u201c deklariert. Es gibt einen ruckartigen Anstieg von tendenzi\u00f6ser Propaganda und anstachelnder Rhetorik. Politische Versuche zu vermitteln oder Frieden herzustellen, welche die totale Kontrolle der dominanten Gruppe gef\u00e4hrden, k\u00f6nnen in dieser Phase den Genozid weiter triggern.<\/p>\n
<\/p>\n\n
\n \t
Verfolgung<\/li>\n<\/ol>\n
Die Opfer werden durch ihre nationale, ethnische oder religi\u00f6se Zugeh\u00f6rigkeit identifiziert und gefiltert, es entstehen Todeslisten. Systematische Menschenrechtsverletzungen wie T\u00f6tung, Folter und Zwangsvertreibung finden statt. Die Menschen werden manchmal in Gettos isoliert oder in Konzentrationslager deportiert. Eigentum wird enteignet. Es werden Programme gestartet, um eventueller Fortpflanzung entgegenzuwirken. Massaker beginnen. Diese werden schon als Genozid eingestuft, da ihnen die Intention einen Teil einer bestimmten Menschengruppe auszul\u00f6schen zu Grunde liegt. Die dominante Gruppe achtet genau auf die Reaktion der internationalen Staatengemeinschaft auf jedwede Verbrechen. Sollten diese verhalten wirken oder sogar ausbleiben, wird ihnen bewusst, dass diese erneut nur Zeugen eines Genozids werden.<\/p>\n
<\/p>\n\n
\n \t
Vernichtung<\/li>\n<\/ol>\n
Die Vernichtung entwickelt sich schnell zu Massenmord, der rechtlich als V\u00f6lkermord bezeichnet wird. Hin und wieder kommt es vor, dass es zu Racheakten in gro\u00dfer Zahl. Dieser Gewaltzyklus kann zu beidseitigem oder bilateralem Genozid f\u00fchren, wie in Burundi. Das Ziel ist, die Mitglieder der Zielgruppe zu t\u00f6ten. Auch die Zerst\u00f6rung kultureller und religi\u00f6ser G\u00fcter, um so die Existenz der Gruppe aus der Geschichte auszul\u00f6schen. Auch die Vergewaltigung von Frauen und M\u00e4dchen wird zur Waffe. In jedem modernen Genozid waren Massenvergewaltigungen ein Bestandteil.<\/p>\n
<\/p>\n\n
\n \t
Leugnung<\/li>\n<\/ol>\n
Die Leugnung zieht sich durch den gesamten Prozess des V\u00f6lkermords hindurch und folgt immer auf ihn. Massengr\u00e4ber werden zerst\u00f6rt, Leichen verbrannt, Beweise vernichtet und Zeugen eingesch\u00fcchtert. Die eigenen Verbrechen werden geleugnet und den Opfern die Schuld an den Geschehnissen gegeben. Die Ermittlungen zu den Verbrechen werden blockiert und verantwortliche Politiker bleiben weiterhin in der Regierung oder anderen Entscheidungspositionen.<\/p>\n
<\/p>","post_title":"Die 10 Phasen eines Genozids","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"die-10-phasen-eines-genozids","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:48:02","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:48:02","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3120","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3174,"post_author":"2","post_date":"2023-10-29 23:15:00","post_date_gmt":"2023-10-29 23:15:00","post_content":"
Es ist eine Frage, die zerrei\u00dft. Es ist aber m\u00f6glich, etwas zu tun. Gehen wir mehrere M\u00f6glichkeiten durch, wie man sich politisch, medial und gesellschaftlich f\u00fcr Pal\u00e4stinenser einsetzen kann.<\/p>\n\n
\n \t
Social Media. Die Realit\u00e4t l\u00fcgt nicht. Jedes Like, jedes Teilen, jeder Kommentar verbreitet die Inhalte, die woanders nicht gezeigt werden. Hier liegt die gro\u00dfe Kraft der Masse. Das geht an fast niemandem vorbei. Ihr erreicht gemeinsam mehr Menschen in Deutschland als ihr denkt.<\/li>\n<\/ol>\n\n \t
Jeder Kommentar, jede Mail, jeder Anruf, jeder Brief ist eine Kritik. Medien nehmen wahr, dass die Leser-, Zuschauer- und Zuh\u00f6rerschaft sich beschwert. Kritisiert und gebt Ratschl\u00e4ge. Da arbeiten Menschen. Sie sind nicht f\u00e4hig, alles zu ignorieren. Wenn ihr Artikel oder Beitr\u00e4ge entdeckt, st\u00e4rkt diese. Jede Interaktion hilft. Ihr bewirkt viel.<\/li>\n<\/ol>\n\n \t
Politiker kriegen nicht viel konkrete Post. Nachrichten, Mails, Briefe, Kommentare, Sprechstunden zeigen Ihnen also: Uns habt ihr zu vertreten. Eine einfache Google-Suche zeigt, welche Abgeordnete euren Wahlkreis vertreten. Sie m\u00fcssen euch zuh\u00f6ren.<\/li>\n<\/ol>\n\n \t
Jeder zivilgesellschaftliche Einsatz kann etwas bewirken. Petitionen, die 50.000 Stimmen erhalten, werden dem Petitionsausschuss des Bundestags vorgelegt. Ihnen muss dann zugeh\u00f6rt werden. Das baut Druck auf. Ob sie durchgehen oder nicht, \u00e4ndert nichts daran. Druck.<\/li>\n<\/ol>\n\n \t
Gespr\u00e4che. Was niemand nehmen kann, ist der pers\u00f6nliche Kontakt. Ja, viele m\u00f6gen ignorant sein, aber nichts ist besser als der Versuch, aufkl\u00e4rende Gespr\u00e4che im eigenen Umfeld zu f\u00fchren. Es ist der beste Weg hin zu Mitgef\u00fchl und Verst\u00e4ndnis. Durchaus anstrengend, aber richtig.<\/li>\n<\/ol>\n