\n

28 Jahre sp\u00e4ter bleibt die Erinnerung an den Brandanschlag von L\u00fcbeck blass und in weiten Teilen der Bev\u00f6lkerung vergessen. Es gibt keine offiziellen Gedenkveranstaltungen, keine dauerhaften Mahnmale, die an das Leid der Opfer und ihrer Angeh\u00f6rigen erinnern. Dieses Schweigen ist ein schmerzlicher Beweis daf\u00fcr, wie schnell die Gesellschaft bereit ist, \u00fcber solche Ereignisse hinwegzugehen.<\/p>\n\n\n\n

Wir m\u00fcssen jedoch gedenken. Gedenken an diejenigen, die ihr Leben verloren haben, und an diejenigen, die noch immer nach Gerechtigkeit suchen. Dieser Tag sollte uns nicht nur als Mahnung dienen, sondern auch als Ansporn, uns aktiv gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit einzusetzen. Denn nur so k\u00f6nnen wir sicherstellen, dass sich solche Trag\u00f6dien nicht wiederholen.<\/p>\n","post_title":"Der Brandanschlag von L\u00fcbeck","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"open","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"der-brandanschlag-von-lubeck","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-29 17:01:13","post_modified_gmt":"2024-01-29 17:01:13","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3976","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3264,"post_author":"2","post_date":"2023-11-23 00:15:33","post_date_gmt":"2023-11-23 00:15:33","post_content":"

Vor 31 Jahren, am 23. November 1992, ersch\u00fctterte ein Akt des Hasses die kleine Stadt M\u00f6lln in Schleswig-Holstein. Zwei Familienh\u00e4user wurden Ziel eines rassistisch motivierten Brandanschlags, ausgef\u00fchrt von rechtsextremen Terroristen. Dieser furchtbare Angriff kostete die 10-j\u00e4hrige Yeliz Arslan, die 14-j\u00e4hrige Ay\u015fe Y\u0131lmaz und ihre 51-j\u00e4hrige Gro\u00dfmutter Bahide Arslan das Leben. Heute gedenken wir ihnen, nicht nur als Opfer eines sinnlosen Verbrechens, sondern auch als Mahnung, wohin Islamfeindlichkeit, Rassismus und Hass f\u00fchren k\u00f6nnen.<\/p>\n\"\"\n

Die Reaktion auf diesen tragischen Vorfall war durchwachsen. Bundeskanzler Helmut Kohl entschied sich gegen eine Teilnahme an der Gedenkveranstaltung \u2013 ein Akt, der damals wie heute Kritik und Entt\u00e4uschung hervorrief. Die T\u00e4ter, die sich mit einem \u201eHeil Hitler\u201c bei der Polizei meldeten, sind heute wieder auf freiem Fu\u00df.<\/p>\n

Besonders bewegend ist die Geschichte von Ibrahim Arslan, der als siebenj\u00e4hriger Junge den Anschlag \u00fcberlebte, gesch\u00fctzt durch die selbstlose Tat seiner Gro\u00dfmutter Bahide, die ihn mit feuchten T\u00fcchern umwickelte. Ibrahim Arslan beklagt, dass das Gedenken an solche Ereignisse oft von politischer Profilierung und Ignoranz \u00fcberschattet wird. Er setzt sich daf\u00fcr ein, dass die Interessen und Stimmen der Betroffenen im Mittelpunkt des Gedenkens stehen.<\/p>\n

Wir d\u00fcrfen die Opfer von M\u00f6lln nicht vergessen. Ihre Namen \u2013 Yeliz, Ay\u015fe und Bahide \u2013 stehen symbolisch f\u00fcr alle, die durch rassistisch motivierte Gewalt ihr Leben verloren haben. Sie mahnen uns, wachsam zu bleiben und gegen Hass und Diskriminierung in all ihren Formen aufzustehen. Ihr Andenken fordert uns auf, eine Gesellschaft zu schaffen, in der Vielfalt und Toleranz gesch\u00e4tzt und gef\u00f6rdert werden, und in der kein Platz f\u00fcr Hass und Fremdenfeindlichkeit ist.<\/p>\n

Vergessen wir sie nicht.<\/p>","post_title":"31 Jahre seit dem Brandanschlag von M\u00f6lln","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"31-jahre-seit-dem-brandanschlag-von-moelln","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:33:35","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:33:35","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3264","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3170,"post_author":"2","post_date":"2023-11-09 23:13:07","post_date_gmt":"2023-11-09 23:13:07","post_content":"

85 Jahre nach der Reichspogromnacht vom 9. November 1938, einem finsteren Kapitel in der deutschen Geschichte, reflektieren wir \u00fcber die langanhaltende Geisteshaltung, die letztlich zum Holocaust f\u00fchrte. Diese Nacht, gepr\u00e4gt von Gewalt gegen Juden, Zerst\u00f6rung von Synagogen und j\u00fcdischen Gesch\u00e4ften, war nicht ein isoliertes Ereignis, sondern ein H\u00f6hepunkt jahrhundertelanger Judenfeindlichkeit.<\/p>\n\"\"\n

Das \u201ej\u00fcdisch-christliche Abendland\u201c und seine Widerspr\u00fcche<\/strong><\/p>\n

Die heutige Verwendung des Begriffs \u201ej\u00fcdisch-christliches Abendland\u201c erscheint paradox, wenn man bedenkt, dass Juden in Europa \u00fcber Jahrhunderte hinweg marginalisiert und verfolgt wurden. Nicht einmal ein Jahrhundert nach dem Versuch, einen Teil seiner Bev\u00f6lkerung auszul\u00f6schen, begegnet Europa \u2013 und insbesondere Deutschland \u2013 der Herausforderung, sich mit der Kontinuit\u00e4t dieser diskriminierenden Geisteshaltung auseinanderzusetzen. Diese richtet sich heute nicht nur gegen Juden, sondern auch gegen Roma, Muslime und andere Minderheiten. Sie betrifft immer noch auch Juden, und ebenfalls Roma oder Muslime. Juden seien \u201eFremdk\u00f6rper\", sie w\u00fcrden das Land \u201everjuden\u201c wollen, h\u00f6rte man damals. Juden sollten sich reformieren, hie\u00df es, sie sollten sich dem vermeintlichen \u201eDeutschsein\u201c anpassen. Juden m\u00fcssten ihre \u201eprimitive Religion\u201c ablegen, h\u00f6rte man zur Reformation und zur Aufkl\u00e4rung, es gebe nur ein \u201echristlich-atheistisches\" Abendland. Wiederholt sich diese Sprache gro\u00dffl\u00e4chig - auch wenn sie andere trifft - geht Europa, aber insbesondere Deutschland seiner Verantwortung nicht nach.<\/p>\n

Die Sprache der Diskriminierung<\/strong><\/p>\n

Die Sprache, die Juden einst als \u201eFremdk\u00f6rper\u201c abstempelte und ihre Kultur und Religion als \u201eprimitiv\u201c brandmarkte, findet heute in abgewandelter Form erneut Anwendung. Diese gef\u00e4hrliche Rhetorik, die auch andere Minderheiten betrifft, stellt eine klare Verletzung der Verantwortung Deutschlands dar, die aus dem \u201eNie wieder\u201c-Versprechen erw\u00e4chst.<\/p>\n

Die Folgen der Pogromnacht<\/strong><\/p>\n

Nach der Pogromnacht, von den Nazis zynisch als \u201eReichskristallnacht\u201c bezeichnet, suchten viele Juden Zuflucht im Ausland, wurden jedoch oft an den Grenzen abgewiesen. Dieses Ereignis markiert eine Hochphase des Rassismus in Deutschland und bleibt eine dauerhafte Schande f\u00fcr das Land.<\/p>\n

Deutschlands heutige Verantwortung<\/strong><\/p>\n

Deutschlands Verst\u00e4ndnis und Umsetzung seiner historischen Verantwortung steht heute mehr denn je auf dem Pr\u00fcfstand. Es reicht nicht aus, sich auf populistische Rhetorik zu beschr\u00e4nken. Deutschland muss aktiv daf\u00fcr sorgen, dass Juden, Roma und alle Minderheiten \u2013 einschlie\u00dflich Muslime, Schwarze und Pal\u00e4stinenser \u2013 sich sicher, beheimatet und zugeh\u00f6rig f\u00fchlen. Dies ist die wahre Bedeutung von \u201eNie wieder\u201c, an deren Verwirklichung wir alle mitwirken m\u00fcssen.<\/p>","post_title":"Die Reichspogromnacht","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"die-reichspogromnacht","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:38:55","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:38:55","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3170","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3159,"post_author":"2","post_date":"2023-10-17 23:07:22","post_date_gmt":"2023-10-17 23:07:22","post_content":"

Am 17. Oktober 1961 geschah eines der dunkelsten Ereignisse in der j\u00fcngeren Geschichte Frankreichs \u2013 das Massaker von Paris. Vor 62 Jahren versammelten sich 30.000 Demonstrantinnen und Demonstranten, haupts\u00e4chlich Algerier, um gegen die franz\u00f6sische Besatzung Algeriens zu protestieren. Was folgte, war ein Akt brutaler Gewalt, der die dunkle Seite des franz\u00f6sischen Kolonialismus offenbarte.<\/p>\n

Brutale Niederschlagung einer friedlichen Demonstration<\/strong><\/p>\n

\"\"<\/p>\n

Die franz\u00f6sischen Sicherheitskr\u00e4fte gingen mit \u00e4u\u00dferster Brutalit\u00e4t gegen die Demonstration vor. \u00dcber 11.000 Menschen wurden festgenommen. Sch\u00e4tzungen zufolge wurden \u00fcber 200, m\u00f6glicherweise sogar \u00fcber 400 Menschen get\u00f6tet. Viele von ihnen wurden durch Schl\u00e4ge get\u00f6tet oder in der Seine ertr\u00e4nkt.<\/p>\n\"\"\n

Die Rolle von Maurice Papon<\/strong><\/p>\n

Unter den Verantwortlichen war Polizeichef Maurice Papon, der w\u00e4hrend der Nazizeit an der Deportation von mindestens 1.600 Juden beteiligt war. Viele der an dem Massaker beteiligten Polizisten waren ehemalige Nazi-Kollaborateure, die w\u00e4hrend des Vichy-Regimes Menschen verfolgt und gefoltert hatten.<\/p>\n

Mediale Verschleierung und Propaganda<\/strong><\/p>\n

Die franz\u00f6sische Regierung unterdr\u00fcckte gezielt die mediale Berichterstattung \u00fcber das Massaker. Renommierte Medien weltweit, einschlie\u00dflich der New York Times, der BBC und deutscher Medien wie ARD, ZDF und FAZ, \u00fcbernahmen die franz\u00f6sischen Propagandaberichte, wodurch das Verbrechen weltweit weitgehend unbekannt blieb.<\/p>\n

Versp\u00e4tetes Eingest\u00e4ndnis und fehlende Gerechtigkeit<\/strong><\/p>\n

Erst Jahrzehnte sp\u00e4ter, im Jahr 1998, gab Frankreich unter internationalem Druck zu, dass es zu einem Vorfall gekommen war. Zun\u00e4chst war die Rede von drei Toten, dann widerwillig von 40. Bis heute wurde niemand f\u00fcr das Massaker zur Rechenschaft gezogen, und es gab keine Entsch\u00e4digungen f\u00fcr die Opfer oder deren Familien.<\/p>\n

Fazit<\/strong><\/p>\n

Das Massaker von Paris am 17. Oktober 1961 bleibt ein mahnendes Beispiel f\u00fcr die Brutalit\u00e4t des Kolonialismus und die Gefahren des Schweigens. Es ist wichtig, die Erinnerung an die Opfer wachzuhalten und sich stets gegen Ungerechtigkeit und Unterdr\u00fcckung einzusetzen. Wir d\u00fcrfen solche tragischen Ereignisse in unserer Geschichte nicht vergessen.<\/p>","post_title":"Das Vergessene Massaker von Paris","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"das-vergessene-massaker-von-paris","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:39:35","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:39:35","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3159","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"}],"next":false,"prev":false,"total_page":1},"paged":1,"column_class":"jeg_col_3o3","class":"jnews_block_37"};

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Besonders beunruhigend ist die Rolle eines V-Mannes des Landeskriminalamtes, der Kontakte zu der rechtsextremen Gruppe unterhielt und selbst einen Brandanschlag ver\u00fcbte. Diese Verstrickungen werfen ein d\u00fcsteres Licht auf die Ermittlungen und verst\u00e4rken den Eindruck, dass die Wahrheit m\u00f6glicherweise nie vollst\u00e4ndig ans Licht kommen wird.<\/p>\n\n\n\n

28 Jahre sp\u00e4ter bleibt die Erinnerung an den Brandanschlag von L\u00fcbeck blass und in weiten Teilen der Bev\u00f6lkerung vergessen. Es gibt keine offiziellen Gedenkveranstaltungen, keine dauerhaften Mahnmale, die an das Leid der Opfer und ihrer Angeh\u00f6rigen erinnern. Dieses Schweigen ist ein schmerzlicher Beweis daf\u00fcr, wie schnell die Gesellschaft bereit ist, \u00fcber solche Ereignisse hinwegzugehen.<\/p>\n\n\n\n

Wir m\u00fcssen jedoch gedenken. Gedenken an diejenigen, die ihr Leben verloren haben, und an diejenigen, die noch immer nach Gerechtigkeit suchen. Dieser Tag sollte uns nicht nur als Mahnung dienen, sondern auch als Ansporn, uns aktiv gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit einzusetzen. Denn nur so k\u00f6nnen wir sicherstellen, dass sich solche Trag\u00f6dien nicht wiederholen.<\/p>\n","post_title":"Der Brandanschlag von L\u00fcbeck","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"open","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"der-brandanschlag-von-lubeck","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-29 17:01:13","post_modified_gmt":"2024-01-29 17:01:13","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3976","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3264,"post_author":"2","post_date":"2023-11-23 00:15:33","post_date_gmt":"2023-11-23 00:15:33","post_content":"

Vor 31 Jahren, am 23. November 1992, ersch\u00fctterte ein Akt des Hasses die kleine Stadt M\u00f6lln in Schleswig-Holstein. Zwei Familienh\u00e4user wurden Ziel eines rassistisch motivierten Brandanschlags, ausgef\u00fchrt von rechtsextremen Terroristen. Dieser furchtbare Angriff kostete die 10-j\u00e4hrige Yeliz Arslan, die 14-j\u00e4hrige Ay\u015fe Y\u0131lmaz und ihre 51-j\u00e4hrige Gro\u00dfmutter Bahide Arslan das Leben. Heute gedenken wir ihnen, nicht nur als Opfer eines sinnlosen Verbrechens, sondern auch als Mahnung, wohin Islamfeindlichkeit, Rassismus und Hass f\u00fchren k\u00f6nnen.<\/p>\n\"\"\n

Die Reaktion auf diesen tragischen Vorfall war durchwachsen. Bundeskanzler Helmut Kohl entschied sich gegen eine Teilnahme an der Gedenkveranstaltung \u2013 ein Akt, der damals wie heute Kritik und Entt\u00e4uschung hervorrief. Die T\u00e4ter, die sich mit einem \u201eHeil Hitler\u201c bei der Polizei meldeten, sind heute wieder auf freiem Fu\u00df.<\/p>\n

Besonders bewegend ist die Geschichte von Ibrahim Arslan, der als siebenj\u00e4hriger Junge den Anschlag \u00fcberlebte, gesch\u00fctzt durch die selbstlose Tat seiner Gro\u00dfmutter Bahide, die ihn mit feuchten T\u00fcchern umwickelte. Ibrahim Arslan beklagt, dass das Gedenken an solche Ereignisse oft von politischer Profilierung und Ignoranz \u00fcberschattet wird. Er setzt sich daf\u00fcr ein, dass die Interessen und Stimmen der Betroffenen im Mittelpunkt des Gedenkens stehen.<\/p>\n

Wir d\u00fcrfen die Opfer von M\u00f6lln nicht vergessen. Ihre Namen \u2013 Yeliz, Ay\u015fe und Bahide \u2013 stehen symbolisch f\u00fcr alle, die durch rassistisch motivierte Gewalt ihr Leben verloren haben. Sie mahnen uns, wachsam zu bleiben und gegen Hass und Diskriminierung in all ihren Formen aufzustehen. Ihr Andenken fordert uns auf, eine Gesellschaft zu schaffen, in der Vielfalt und Toleranz gesch\u00e4tzt und gef\u00f6rdert werden, und in der kein Platz f\u00fcr Hass und Fremdenfeindlichkeit ist.<\/p>\n

Vergessen wir sie nicht.<\/p>","post_title":"31 Jahre seit dem Brandanschlag von M\u00f6lln","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"31-jahre-seit-dem-brandanschlag-von-moelln","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:33:35","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:33:35","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3264","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3170,"post_author":"2","post_date":"2023-11-09 23:13:07","post_date_gmt":"2023-11-09 23:13:07","post_content":"

85 Jahre nach der Reichspogromnacht vom 9. November 1938, einem finsteren Kapitel in der deutschen Geschichte, reflektieren wir \u00fcber die langanhaltende Geisteshaltung, die letztlich zum Holocaust f\u00fchrte. Diese Nacht, gepr\u00e4gt von Gewalt gegen Juden, Zerst\u00f6rung von Synagogen und j\u00fcdischen Gesch\u00e4ften, war nicht ein isoliertes Ereignis, sondern ein H\u00f6hepunkt jahrhundertelanger Judenfeindlichkeit.<\/p>\n\"\"\n

Das \u201ej\u00fcdisch-christliche Abendland\u201c und seine Widerspr\u00fcche<\/strong><\/p>\n

Die heutige Verwendung des Begriffs \u201ej\u00fcdisch-christliches Abendland\u201c erscheint paradox, wenn man bedenkt, dass Juden in Europa \u00fcber Jahrhunderte hinweg marginalisiert und verfolgt wurden. Nicht einmal ein Jahrhundert nach dem Versuch, einen Teil seiner Bev\u00f6lkerung auszul\u00f6schen, begegnet Europa \u2013 und insbesondere Deutschland \u2013 der Herausforderung, sich mit der Kontinuit\u00e4t dieser diskriminierenden Geisteshaltung auseinanderzusetzen. Diese richtet sich heute nicht nur gegen Juden, sondern auch gegen Roma, Muslime und andere Minderheiten. Sie betrifft immer noch auch Juden, und ebenfalls Roma oder Muslime. Juden seien \u201eFremdk\u00f6rper\", sie w\u00fcrden das Land \u201everjuden\u201c wollen, h\u00f6rte man damals. Juden sollten sich reformieren, hie\u00df es, sie sollten sich dem vermeintlichen \u201eDeutschsein\u201c anpassen. Juden m\u00fcssten ihre \u201eprimitive Religion\u201c ablegen, h\u00f6rte man zur Reformation und zur Aufkl\u00e4rung, es gebe nur ein \u201echristlich-atheistisches\" Abendland. Wiederholt sich diese Sprache gro\u00dffl\u00e4chig - auch wenn sie andere trifft - geht Europa, aber insbesondere Deutschland seiner Verantwortung nicht nach.<\/p>\n

Die Sprache der Diskriminierung<\/strong><\/p>\n

Die Sprache, die Juden einst als \u201eFremdk\u00f6rper\u201c abstempelte und ihre Kultur und Religion als \u201eprimitiv\u201c brandmarkte, findet heute in abgewandelter Form erneut Anwendung. Diese gef\u00e4hrliche Rhetorik, die auch andere Minderheiten betrifft, stellt eine klare Verletzung der Verantwortung Deutschlands dar, die aus dem \u201eNie wieder\u201c-Versprechen erw\u00e4chst.<\/p>\n

Die Folgen der Pogromnacht<\/strong><\/p>\n

Nach der Pogromnacht, von den Nazis zynisch als \u201eReichskristallnacht\u201c bezeichnet, suchten viele Juden Zuflucht im Ausland, wurden jedoch oft an den Grenzen abgewiesen. Dieses Ereignis markiert eine Hochphase des Rassismus in Deutschland und bleibt eine dauerhafte Schande f\u00fcr das Land.<\/p>\n

Deutschlands heutige Verantwortung<\/strong><\/p>\n

Deutschlands Verst\u00e4ndnis und Umsetzung seiner historischen Verantwortung steht heute mehr denn je auf dem Pr\u00fcfstand. Es reicht nicht aus, sich auf populistische Rhetorik zu beschr\u00e4nken. Deutschland muss aktiv daf\u00fcr sorgen, dass Juden, Roma und alle Minderheiten \u2013 einschlie\u00dflich Muslime, Schwarze und Pal\u00e4stinenser \u2013 sich sicher, beheimatet und zugeh\u00f6rig f\u00fchlen. Dies ist die wahre Bedeutung von \u201eNie wieder\u201c, an deren Verwirklichung wir alle mitwirken m\u00fcssen.<\/p>","post_title":"Die Reichspogromnacht","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"die-reichspogromnacht","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:38:55","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:38:55","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3170","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3159,"post_author":"2","post_date":"2023-10-17 23:07:22","post_date_gmt":"2023-10-17 23:07:22","post_content":"

Am 17. Oktober 1961 geschah eines der dunkelsten Ereignisse in der j\u00fcngeren Geschichte Frankreichs \u2013 das Massaker von Paris. Vor 62 Jahren versammelten sich 30.000 Demonstrantinnen und Demonstranten, haupts\u00e4chlich Algerier, um gegen die franz\u00f6sische Besatzung Algeriens zu protestieren. Was folgte, war ein Akt brutaler Gewalt, der die dunkle Seite des franz\u00f6sischen Kolonialismus offenbarte.<\/p>\n

Brutale Niederschlagung einer friedlichen Demonstration<\/strong><\/p>\n

\"\"<\/p>\n

Die franz\u00f6sischen Sicherheitskr\u00e4fte gingen mit \u00e4u\u00dferster Brutalit\u00e4t gegen die Demonstration vor. \u00dcber 11.000 Menschen wurden festgenommen. Sch\u00e4tzungen zufolge wurden \u00fcber 200, m\u00f6glicherweise sogar \u00fcber 400 Menschen get\u00f6tet. Viele von ihnen wurden durch Schl\u00e4ge get\u00f6tet oder in der Seine ertr\u00e4nkt.<\/p>\n\"\"\n

Die Rolle von Maurice Papon<\/strong><\/p>\n

Unter den Verantwortlichen war Polizeichef Maurice Papon, der w\u00e4hrend der Nazizeit an der Deportation von mindestens 1.600 Juden beteiligt war. Viele der an dem Massaker beteiligten Polizisten waren ehemalige Nazi-Kollaborateure, die w\u00e4hrend des Vichy-Regimes Menschen verfolgt und gefoltert hatten.<\/p>\n

Mediale Verschleierung und Propaganda<\/strong><\/p>\n

Die franz\u00f6sische Regierung unterdr\u00fcckte gezielt die mediale Berichterstattung \u00fcber das Massaker. Renommierte Medien weltweit, einschlie\u00dflich der New York Times, der BBC und deutscher Medien wie ARD, ZDF und FAZ, \u00fcbernahmen die franz\u00f6sischen Propagandaberichte, wodurch das Verbrechen weltweit weitgehend unbekannt blieb.<\/p>\n

Versp\u00e4tetes Eingest\u00e4ndnis und fehlende Gerechtigkeit<\/strong><\/p>\n

Erst Jahrzehnte sp\u00e4ter, im Jahr 1998, gab Frankreich unter internationalem Druck zu, dass es zu einem Vorfall gekommen war. Zun\u00e4chst war die Rede von drei Toten, dann widerwillig von 40. Bis heute wurde niemand f\u00fcr das Massaker zur Rechenschaft gezogen, und es gab keine Entsch\u00e4digungen f\u00fcr die Opfer oder deren Familien.<\/p>\n

Fazit<\/strong><\/p>\n

Das Massaker von Paris am 17. Oktober 1961 bleibt ein mahnendes Beispiel f\u00fcr die Brutalit\u00e4t des Kolonialismus und die Gefahren des Schweigens. Es ist wichtig, die Erinnerung an die Opfer wachzuhalten und sich stets gegen Ungerechtigkeit und Unterdr\u00fcckung einzusetzen. Wir d\u00fcrfen solche tragischen Ereignisse in unserer Geschichte nicht vergessen.<\/p>","post_title":"Das Vergessene Massaker von Paris","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"das-vergessene-massaker-von-paris","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:39:35","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:39:35","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3159","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"}],"next":false,"prev":false,"total_page":1},"paged":1,"column_class":"jeg_col_3o3","class":"jnews_block_37"};

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Die Jahre nach dem Brandanschlag waren gepr\u00e4gt von Gest\u00e4ndnissen und Widerrufen, von Ger\u00fcchten und unbeantworteten Fragen. Ein Verd\u00e4chtiger gestand in einem Interview mit dem Spiegel, dass sie f\u00fcr den Anschlag bezahlt wurden. Doch trotz dieser und anderer Hinweise kam es nie zu einer Verurteilung. Die Wahrheit, so scheint es, liegt immer noch verborgen unter einer Schicht von Unklarheiten und m\u00f6glicherweise politischen R\u00fccksichtnahmen.<\/p>\n\n\n\n

Besonders beunruhigend ist die Rolle eines V-Mannes des Landeskriminalamtes, der Kontakte zu der rechtsextremen Gruppe unterhielt und selbst einen Brandanschlag ver\u00fcbte. Diese Verstrickungen werfen ein d\u00fcsteres Licht auf die Ermittlungen und verst\u00e4rken den Eindruck, dass die Wahrheit m\u00f6glicherweise nie vollst\u00e4ndig ans Licht kommen wird.<\/p>\n\n\n\n

28 Jahre sp\u00e4ter bleibt die Erinnerung an den Brandanschlag von L\u00fcbeck blass und in weiten Teilen der Bev\u00f6lkerung vergessen. Es gibt keine offiziellen Gedenkveranstaltungen, keine dauerhaften Mahnmale, die an das Leid der Opfer und ihrer Angeh\u00f6rigen erinnern. Dieses Schweigen ist ein schmerzlicher Beweis daf\u00fcr, wie schnell die Gesellschaft bereit ist, \u00fcber solche Ereignisse hinwegzugehen.<\/p>\n\n\n\n

Wir m\u00fcssen jedoch gedenken. Gedenken an diejenigen, die ihr Leben verloren haben, und an diejenigen, die noch immer nach Gerechtigkeit suchen. Dieser Tag sollte uns nicht nur als Mahnung dienen, sondern auch als Ansporn, uns aktiv gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit einzusetzen. Denn nur so k\u00f6nnen wir sicherstellen, dass sich solche Trag\u00f6dien nicht wiederholen.<\/p>\n","post_title":"Der Brandanschlag von L\u00fcbeck","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"open","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"der-brandanschlag-von-lubeck","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-29 17:01:13","post_modified_gmt":"2024-01-29 17:01:13","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3976","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3264,"post_author":"2","post_date":"2023-11-23 00:15:33","post_date_gmt":"2023-11-23 00:15:33","post_content":"

Vor 31 Jahren, am 23. November 1992, ersch\u00fctterte ein Akt des Hasses die kleine Stadt M\u00f6lln in Schleswig-Holstein. Zwei Familienh\u00e4user wurden Ziel eines rassistisch motivierten Brandanschlags, ausgef\u00fchrt von rechtsextremen Terroristen. Dieser furchtbare Angriff kostete die 10-j\u00e4hrige Yeliz Arslan, die 14-j\u00e4hrige Ay\u015fe Y\u0131lmaz und ihre 51-j\u00e4hrige Gro\u00dfmutter Bahide Arslan das Leben. Heute gedenken wir ihnen, nicht nur als Opfer eines sinnlosen Verbrechens, sondern auch als Mahnung, wohin Islamfeindlichkeit, Rassismus und Hass f\u00fchren k\u00f6nnen.<\/p>\n\"\"\n

Die Reaktion auf diesen tragischen Vorfall war durchwachsen. Bundeskanzler Helmut Kohl entschied sich gegen eine Teilnahme an der Gedenkveranstaltung \u2013 ein Akt, der damals wie heute Kritik und Entt\u00e4uschung hervorrief. Die T\u00e4ter, die sich mit einem \u201eHeil Hitler\u201c bei der Polizei meldeten, sind heute wieder auf freiem Fu\u00df.<\/p>\n

Besonders bewegend ist die Geschichte von Ibrahim Arslan, der als siebenj\u00e4hriger Junge den Anschlag \u00fcberlebte, gesch\u00fctzt durch die selbstlose Tat seiner Gro\u00dfmutter Bahide, die ihn mit feuchten T\u00fcchern umwickelte. Ibrahim Arslan beklagt, dass das Gedenken an solche Ereignisse oft von politischer Profilierung und Ignoranz \u00fcberschattet wird. Er setzt sich daf\u00fcr ein, dass die Interessen und Stimmen der Betroffenen im Mittelpunkt des Gedenkens stehen.<\/p>\n

Wir d\u00fcrfen die Opfer von M\u00f6lln nicht vergessen. Ihre Namen \u2013 Yeliz, Ay\u015fe und Bahide \u2013 stehen symbolisch f\u00fcr alle, die durch rassistisch motivierte Gewalt ihr Leben verloren haben. Sie mahnen uns, wachsam zu bleiben und gegen Hass und Diskriminierung in all ihren Formen aufzustehen. Ihr Andenken fordert uns auf, eine Gesellschaft zu schaffen, in der Vielfalt und Toleranz gesch\u00e4tzt und gef\u00f6rdert werden, und in der kein Platz f\u00fcr Hass und Fremdenfeindlichkeit ist.<\/p>\n

Vergessen wir sie nicht.<\/p>","post_title":"31 Jahre seit dem Brandanschlag von M\u00f6lln","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"31-jahre-seit-dem-brandanschlag-von-moelln","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:33:35","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:33:35","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3264","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3170,"post_author":"2","post_date":"2023-11-09 23:13:07","post_date_gmt":"2023-11-09 23:13:07","post_content":"

85 Jahre nach der Reichspogromnacht vom 9. November 1938, einem finsteren Kapitel in der deutschen Geschichte, reflektieren wir \u00fcber die langanhaltende Geisteshaltung, die letztlich zum Holocaust f\u00fchrte. Diese Nacht, gepr\u00e4gt von Gewalt gegen Juden, Zerst\u00f6rung von Synagogen und j\u00fcdischen Gesch\u00e4ften, war nicht ein isoliertes Ereignis, sondern ein H\u00f6hepunkt jahrhundertelanger Judenfeindlichkeit.<\/p>\n\"\"\n

Das \u201ej\u00fcdisch-christliche Abendland\u201c und seine Widerspr\u00fcche<\/strong><\/p>\n

Die heutige Verwendung des Begriffs \u201ej\u00fcdisch-christliches Abendland\u201c erscheint paradox, wenn man bedenkt, dass Juden in Europa \u00fcber Jahrhunderte hinweg marginalisiert und verfolgt wurden. Nicht einmal ein Jahrhundert nach dem Versuch, einen Teil seiner Bev\u00f6lkerung auszul\u00f6schen, begegnet Europa \u2013 und insbesondere Deutschland \u2013 der Herausforderung, sich mit der Kontinuit\u00e4t dieser diskriminierenden Geisteshaltung auseinanderzusetzen. Diese richtet sich heute nicht nur gegen Juden, sondern auch gegen Roma, Muslime und andere Minderheiten. Sie betrifft immer noch auch Juden, und ebenfalls Roma oder Muslime. Juden seien \u201eFremdk\u00f6rper\", sie w\u00fcrden das Land \u201everjuden\u201c wollen, h\u00f6rte man damals. Juden sollten sich reformieren, hie\u00df es, sie sollten sich dem vermeintlichen \u201eDeutschsein\u201c anpassen. Juden m\u00fcssten ihre \u201eprimitive Religion\u201c ablegen, h\u00f6rte man zur Reformation und zur Aufkl\u00e4rung, es gebe nur ein \u201echristlich-atheistisches\" Abendland. Wiederholt sich diese Sprache gro\u00dffl\u00e4chig - auch wenn sie andere trifft - geht Europa, aber insbesondere Deutschland seiner Verantwortung nicht nach.<\/p>\n

Die Sprache der Diskriminierung<\/strong><\/p>\n

Die Sprache, die Juden einst als \u201eFremdk\u00f6rper\u201c abstempelte und ihre Kultur und Religion als \u201eprimitiv\u201c brandmarkte, findet heute in abgewandelter Form erneut Anwendung. Diese gef\u00e4hrliche Rhetorik, die auch andere Minderheiten betrifft, stellt eine klare Verletzung der Verantwortung Deutschlands dar, die aus dem \u201eNie wieder\u201c-Versprechen erw\u00e4chst.<\/p>\n

Die Folgen der Pogromnacht<\/strong><\/p>\n

Nach der Pogromnacht, von den Nazis zynisch als \u201eReichskristallnacht\u201c bezeichnet, suchten viele Juden Zuflucht im Ausland, wurden jedoch oft an den Grenzen abgewiesen. Dieses Ereignis markiert eine Hochphase des Rassismus in Deutschland und bleibt eine dauerhafte Schande f\u00fcr das Land.<\/p>\n

Deutschlands heutige Verantwortung<\/strong><\/p>\n

Deutschlands Verst\u00e4ndnis und Umsetzung seiner historischen Verantwortung steht heute mehr denn je auf dem Pr\u00fcfstand. Es reicht nicht aus, sich auf populistische Rhetorik zu beschr\u00e4nken. Deutschland muss aktiv daf\u00fcr sorgen, dass Juden, Roma und alle Minderheiten \u2013 einschlie\u00dflich Muslime, Schwarze und Pal\u00e4stinenser \u2013 sich sicher, beheimatet und zugeh\u00f6rig f\u00fchlen. Dies ist die wahre Bedeutung von \u201eNie wieder\u201c, an deren Verwirklichung wir alle mitwirken m\u00fcssen.<\/p>","post_title":"Die Reichspogromnacht","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"die-reichspogromnacht","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:38:55","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:38:55","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3170","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3159,"post_author":"2","post_date":"2023-10-17 23:07:22","post_date_gmt":"2023-10-17 23:07:22","post_content":"

Am 17. Oktober 1961 geschah eines der dunkelsten Ereignisse in der j\u00fcngeren Geschichte Frankreichs \u2013 das Massaker von Paris. Vor 62 Jahren versammelten sich 30.000 Demonstrantinnen und Demonstranten, haupts\u00e4chlich Algerier, um gegen die franz\u00f6sische Besatzung Algeriens zu protestieren. Was folgte, war ein Akt brutaler Gewalt, der die dunkle Seite des franz\u00f6sischen Kolonialismus offenbarte.<\/p>\n

Brutale Niederschlagung einer friedlichen Demonstration<\/strong><\/p>\n

\"\"<\/p>\n

Die franz\u00f6sischen Sicherheitskr\u00e4fte gingen mit \u00e4u\u00dferster Brutalit\u00e4t gegen die Demonstration vor. \u00dcber 11.000 Menschen wurden festgenommen. Sch\u00e4tzungen zufolge wurden \u00fcber 200, m\u00f6glicherweise sogar \u00fcber 400 Menschen get\u00f6tet. Viele von ihnen wurden durch Schl\u00e4ge get\u00f6tet oder in der Seine ertr\u00e4nkt.<\/p>\n\"\"\n

Die Rolle von Maurice Papon<\/strong><\/p>\n

Unter den Verantwortlichen war Polizeichef Maurice Papon, der w\u00e4hrend der Nazizeit an der Deportation von mindestens 1.600 Juden beteiligt war. Viele der an dem Massaker beteiligten Polizisten waren ehemalige Nazi-Kollaborateure, die w\u00e4hrend des Vichy-Regimes Menschen verfolgt und gefoltert hatten.<\/p>\n

Mediale Verschleierung und Propaganda<\/strong><\/p>\n

Die franz\u00f6sische Regierung unterdr\u00fcckte gezielt die mediale Berichterstattung \u00fcber das Massaker. Renommierte Medien weltweit, einschlie\u00dflich der New York Times, der BBC und deutscher Medien wie ARD, ZDF und FAZ, \u00fcbernahmen die franz\u00f6sischen Propagandaberichte, wodurch das Verbrechen weltweit weitgehend unbekannt blieb.<\/p>\n

Versp\u00e4tetes Eingest\u00e4ndnis und fehlende Gerechtigkeit<\/strong><\/p>\n

Erst Jahrzehnte sp\u00e4ter, im Jahr 1998, gab Frankreich unter internationalem Druck zu, dass es zu einem Vorfall gekommen war. Zun\u00e4chst war die Rede von drei Toten, dann widerwillig von 40. Bis heute wurde niemand f\u00fcr das Massaker zur Rechenschaft gezogen, und es gab keine Entsch\u00e4digungen f\u00fcr die Opfer oder deren Familien.<\/p>\n

Fazit<\/strong><\/p>\n

Das Massaker von Paris am 17. Oktober 1961 bleibt ein mahnendes Beispiel f\u00fcr die Brutalit\u00e4t des Kolonialismus und die Gefahren des Schweigens. Es ist wichtig, die Erinnerung an die Opfer wachzuhalten und sich stets gegen Ungerechtigkeit und Unterdr\u00fcckung einzusetzen. Wir d\u00fcrfen solche tragischen Ereignisse in unserer Geschichte nicht vergessen.<\/p>","post_title":"Das Vergessene Massaker von Paris","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"das-vergessene-massaker-von-paris","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:39:35","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:39:35","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3159","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"}],"next":false,"prev":false,"total_page":1},"paged":1,"column_class":"jeg_col_3o3","class":"jnews_block_37"};

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Der Anschlag selbst und die darauffolgenden Ermittlungen zeichnen ein Bild von Verwirrung, Missverst\u00e4ndnissen und wahrscheinlich auch von bewusster Ignoranz. Drei Verd\u00e4chtige, alle mit rechtsextremistischem Hintergrund, wurden unmittelbar nach dem Brand festgenommen. Merkw\u00fcrdigerweise, trotz offensichtlicher Beweise wie Brandspuren an ihren Gesichter, Haaren, Wimpern oder Augenbrauen, wurden sie schnell wieder freigelassen. Stattdessen richtete sich der Verdacht gegen einen libanesischen Bewohner des Hauses. Man behandelte ihn wie einen Schwerkriminellen und versuchte, ein Gest\u00e4ndnis zu erzwingen. Ein Vorgehen, das bis heute viele Fragen aufwirft. <\/p>\n\n\n\n

Die Jahre nach dem Brandanschlag waren gepr\u00e4gt von Gest\u00e4ndnissen und Widerrufen, von Ger\u00fcchten und unbeantworteten Fragen. Ein Verd\u00e4chtiger gestand in einem Interview mit dem Spiegel, dass sie f\u00fcr den Anschlag bezahlt wurden. Doch trotz dieser und anderer Hinweise kam es nie zu einer Verurteilung. Die Wahrheit, so scheint es, liegt immer noch verborgen unter einer Schicht von Unklarheiten und m\u00f6glicherweise politischen R\u00fccksichtnahmen.<\/p>\n\n\n\n

Besonders beunruhigend ist die Rolle eines V-Mannes des Landeskriminalamtes, der Kontakte zu der rechtsextremen Gruppe unterhielt und selbst einen Brandanschlag ver\u00fcbte. Diese Verstrickungen werfen ein d\u00fcsteres Licht auf die Ermittlungen und verst\u00e4rken den Eindruck, dass die Wahrheit m\u00f6glicherweise nie vollst\u00e4ndig ans Licht kommen wird.<\/p>\n\n\n\n

28 Jahre sp\u00e4ter bleibt die Erinnerung an den Brandanschlag von L\u00fcbeck blass und in weiten Teilen der Bev\u00f6lkerung vergessen. Es gibt keine offiziellen Gedenkveranstaltungen, keine dauerhaften Mahnmale, die an das Leid der Opfer und ihrer Angeh\u00f6rigen erinnern. Dieses Schweigen ist ein schmerzlicher Beweis daf\u00fcr, wie schnell die Gesellschaft bereit ist, \u00fcber solche Ereignisse hinwegzugehen.<\/p>\n\n\n\n

Wir m\u00fcssen jedoch gedenken. Gedenken an diejenigen, die ihr Leben verloren haben, und an diejenigen, die noch immer nach Gerechtigkeit suchen. Dieser Tag sollte uns nicht nur als Mahnung dienen, sondern auch als Ansporn, uns aktiv gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit einzusetzen. Denn nur so k\u00f6nnen wir sicherstellen, dass sich solche Trag\u00f6dien nicht wiederholen.<\/p>\n","post_title":"Der Brandanschlag von L\u00fcbeck","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"open","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"der-brandanschlag-von-lubeck","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-29 17:01:13","post_modified_gmt":"2024-01-29 17:01:13","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3976","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3264,"post_author":"2","post_date":"2023-11-23 00:15:33","post_date_gmt":"2023-11-23 00:15:33","post_content":"

Vor 31 Jahren, am 23. November 1992, ersch\u00fctterte ein Akt des Hasses die kleine Stadt M\u00f6lln in Schleswig-Holstein. Zwei Familienh\u00e4user wurden Ziel eines rassistisch motivierten Brandanschlags, ausgef\u00fchrt von rechtsextremen Terroristen. Dieser furchtbare Angriff kostete die 10-j\u00e4hrige Yeliz Arslan, die 14-j\u00e4hrige Ay\u015fe Y\u0131lmaz und ihre 51-j\u00e4hrige Gro\u00dfmutter Bahide Arslan das Leben. Heute gedenken wir ihnen, nicht nur als Opfer eines sinnlosen Verbrechens, sondern auch als Mahnung, wohin Islamfeindlichkeit, Rassismus und Hass f\u00fchren k\u00f6nnen.<\/p>\n\"\"\n

Die Reaktion auf diesen tragischen Vorfall war durchwachsen. Bundeskanzler Helmut Kohl entschied sich gegen eine Teilnahme an der Gedenkveranstaltung \u2013 ein Akt, der damals wie heute Kritik und Entt\u00e4uschung hervorrief. Die T\u00e4ter, die sich mit einem \u201eHeil Hitler\u201c bei der Polizei meldeten, sind heute wieder auf freiem Fu\u00df.<\/p>\n

Besonders bewegend ist die Geschichte von Ibrahim Arslan, der als siebenj\u00e4hriger Junge den Anschlag \u00fcberlebte, gesch\u00fctzt durch die selbstlose Tat seiner Gro\u00dfmutter Bahide, die ihn mit feuchten T\u00fcchern umwickelte. Ibrahim Arslan beklagt, dass das Gedenken an solche Ereignisse oft von politischer Profilierung und Ignoranz \u00fcberschattet wird. Er setzt sich daf\u00fcr ein, dass die Interessen und Stimmen der Betroffenen im Mittelpunkt des Gedenkens stehen.<\/p>\n

Wir d\u00fcrfen die Opfer von M\u00f6lln nicht vergessen. Ihre Namen \u2013 Yeliz, Ay\u015fe und Bahide \u2013 stehen symbolisch f\u00fcr alle, die durch rassistisch motivierte Gewalt ihr Leben verloren haben. Sie mahnen uns, wachsam zu bleiben und gegen Hass und Diskriminierung in all ihren Formen aufzustehen. Ihr Andenken fordert uns auf, eine Gesellschaft zu schaffen, in der Vielfalt und Toleranz gesch\u00e4tzt und gef\u00f6rdert werden, und in der kein Platz f\u00fcr Hass und Fremdenfeindlichkeit ist.<\/p>\n

Vergessen wir sie nicht.<\/p>","post_title":"31 Jahre seit dem Brandanschlag von M\u00f6lln","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"31-jahre-seit-dem-brandanschlag-von-moelln","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:33:35","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:33:35","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3264","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3170,"post_author":"2","post_date":"2023-11-09 23:13:07","post_date_gmt":"2023-11-09 23:13:07","post_content":"

85 Jahre nach der Reichspogromnacht vom 9. November 1938, einem finsteren Kapitel in der deutschen Geschichte, reflektieren wir \u00fcber die langanhaltende Geisteshaltung, die letztlich zum Holocaust f\u00fchrte. Diese Nacht, gepr\u00e4gt von Gewalt gegen Juden, Zerst\u00f6rung von Synagogen und j\u00fcdischen Gesch\u00e4ften, war nicht ein isoliertes Ereignis, sondern ein H\u00f6hepunkt jahrhundertelanger Judenfeindlichkeit.<\/p>\n\"\"\n

Das \u201ej\u00fcdisch-christliche Abendland\u201c und seine Widerspr\u00fcche<\/strong><\/p>\n

Die heutige Verwendung des Begriffs \u201ej\u00fcdisch-christliches Abendland\u201c erscheint paradox, wenn man bedenkt, dass Juden in Europa \u00fcber Jahrhunderte hinweg marginalisiert und verfolgt wurden. Nicht einmal ein Jahrhundert nach dem Versuch, einen Teil seiner Bev\u00f6lkerung auszul\u00f6schen, begegnet Europa \u2013 und insbesondere Deutschland \u2013 der Herausforderung, sich mit der Kontinuit\u00e4t dieser diskriminierenden Geisteshaltung auseinanderzusetzen. Diese richtet sich heute nicht nur gegen Juden, sondern auch gegen Roma, Muslime und andere Minderheiten. Sie betrifft immer noch auch Juden, und ebenfalls Roma oder Muslime. Juden seien \u201eFremdk\u00f6rper\", sie w\u00fcrden das Land \u201everjuden\u201c wollen, h\u00f6rte man damals. Juden sollten sich reformieren, hie\u00df es, sie sollten sich dem vermeintlichen \u201eDeutschsein\u201c anpassen. Juden m\u00fcssten ihre \u201eprimitive Religion\u201c ablegen, h\u00f6rte man zur Reformation und zur Aufkl\u00e4rung, es gebe nur ein \u201echristlich-atheistisches\" Abendland. Wiederholt sich diese Sprache gro\u00dffl\u00e4chig - auch wenn sie andere trifft - geht Europa, aber insbesondere Deutschland seiner Verantwortung nicht nach.<\/p>\n

Die Sprache der Diskriminierung<\/strong><\/p>\n

Die Sprache, die Juden einst als \u201eFremdk\u00f6rper\u201c abstempelte und ihre Kultur und Religion als \u201eprimitiv\u201c brandmarkte, findet heute in abgewandelter Form erneut Anwendung. Diese gef\u00e4hrliche Rhetorik, die auch andere Minderheiten betrifft, stellt eine klare Verletzung der Verantwortung Deutschlands dar, die aus dem \u201eNie wieder\u201c-Versprechen erw\u00e4chst.<\/p>\n

Die Folgen der Pogromnacht<\/strong><\/p>\n

Nach der Pogromnacht, von den Nazis zynisch als \u201eReichskristallnacht\u201c bezeichnet, suchten viele Juden Zuflucht im Ausland, wurden jedoch oft an den Grenzen abgewiesen. Dieses Ereignis markiert eine Hochphase des Rassismus in Deutschland und bleibt eine dauerhafte Schande f\u00fcr das Land.<\/p>\n

Deutschlands heutige Verantwortung<\/strong><\/p>\n

Deutschlands Verst\u00e4ndnis und Umsetzung seiner historischen Verantwortung steht heute mehr denn je auf dem Pr\u00fcfstand. Es reicht nicht aus, sich auf populistische Rhetorik zu beschr\u00e4nken. Deutschland muss aktiv daf\u00fcr sorgen, dass Juden, Roma und alle Minderheiten \u2013 einschlie\u00dflich Muslime, Schwarze und Pal\u00e4stinenser \u2013 sich sicher, beheimatet und zugeh\u00f6rig f\u00fchlen. Dies ist die wahre Bedeutung von \u201eNie wieder\u201c, an deren Verwirklichung wir alle mitwirken m\u00fcssen.<\/p>","post_title":"Die Reichspogromnacht","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"die-reichspogromnacht","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:38:55","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:38:55","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3170","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3159,"post_author":"2","post_date":"2023-10-17 23:07:22","post_date_gmt":"2023-10-17 23:07:22","post_content":"

Am 17. Oktober 1961 geschah eines der dunkelsten Ereignisse in der j\u00fcngeren Geschichte Frankreichs \u2013 das Massaker von Paris. Vor 62 Jahren versammelten sich 30.000 Demonstrantinnen und Demonstranten, haupts\u00e4chlich Algerier, um gegen die franz\u00f6sische Besatzung Algeriens zu protestieren. Was folgte, war ein Akt brutaler Gewalt, der die dunkle Seite des franz\u00f6sischen Kolonialismus offenbarte.<\/p>\n

Brutale Niederschlagung einer friedlichen Demonstration<\/strong><\/p>\n

\"\"<\/p>\n

Die franz\u00f6sischen Sicherheitskr\u00e4fte gingen mit \u00e4u\u00dferster Brutalit\u00e4t gegen die Demonstration vor. \u00dcber 11.000 Menschen wurden festgenommen. Sch\u00e4tzungen zufolge wurden \u00fcber 200, m\u00f6glicherweise sogar \u00fcber 400 Menschen get\u00f6tet. Viele von ihnen wurden durch Schl\u00e4ge get\u00f6tet oder in der Seine ertr\u00e4nkt.<\/p>\n\"\"\n

Die Rolle von Maurice Papon<\/strong><\/p>\n

Unter den Verantwortlichen war Polizeichef Maurice Papon, der w\u00e4hrend der Nazizeit an der Deportation von mindestens 1.600 Juden beteiligt war. Viele der an dem Massaker beteiligten Polizisten waren ehemalige Nazi-Kollaborateure, die w\u00e4hrend des Vichy-Regimes Menschen verfolgt und gefoltert hatten.<\/p>\n

Mediale Verschleierung und Propaganda<\/strong><\/p>\n

Die franz\u00f6sische Regierung unterdr\u00fcckte gezielt die mediale Berichterstattung \u00fcber das Massaker. Renommierte Medien weltweit, einschlie\u00dflich der New York Times, der BBC und deutscher Medien wie ARD, ZDF und FAZ, \u00fcbernahmen die franz\u00f6sischen Propagandaberichte, wodurch das Verbrechen weltweit weitgehend unbekannt blieb.<\/p>\n

Versp\u00e4tetes Eingest\u00e4ndnis und fehlende Gerechtigkeit<\/strong><\/p>\n

Erst Jahrzehnte sp\u00e4ter, im Jahr 1998, gab Frankreich unter internationalem Druck zu, dass es zu einem Vorfall gekommen war. Zun\u00e4chst war die Rede von drei Toten, dann widerwillig von 40. Bis heute wurde niemand f\u00fcr das Massaker zur Rechenschaft gezogen, und es gab keine Entsch\u00e4digungen f\u00fcr die Opfer oder deren Familien.<\/p>\n

Fazit<\/strong><\/p>\n

Das Massaker von Paris am 17. Oktober 1961 bleibt ein mahnendes Beispiel f\u00fcr die Brutalit\u00e4t des Kolonialismus und die Gefahren des Schweigens. Es ist wichtig, die Erinnerung an die Opfer wachzuhalten und sich stets gegen Ungerechtigkeit und Unterdr\u00fcckung einzusetzen. Wir d\u00fcrfen solche tragischen Ereignisse in unserer Geschichte nicht vergessen.<\/p>","post_title":"Das Vergessene Massaker von Paris","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"das-vergessene-massaker-von-paris","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:39:35","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:39:35","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3159","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"}],"next":false,"prev":false,"total_page":1},"paged":1,"column_class":"jeg_col_3o3","class":"jnews_block_37"};

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Heute, am 18. Januar, gedenken wir eines der dunkelsten Kapitel in der j\u00fcngeren deutschen Geschichte: dem Brandanschlag von L\u00fcbeck, der sich vor 28 Jahren ereignete. In den fr\u00fchen Morgenstunden des Jahres 1996 wurden zehn Menschen, darunter drei Erwachsene und sieben Kinder, aus dem Leben gerissen. Die Opfer \u2013 gr\u00f6\u00dftenteils Asylbewerber aus Zaire, Angola, Togo und dem Libanon \u2013 symbolisieren eine Trag\u00f6die, die weit \u00fcber L\u00fcbeck hinausreicht.<\/p>\n\n\n\n

Der Anschlag selbst und die darauffolgenden Ermittlungen zeichnen ein Bild von Verwirrung, Missverst\u00e4ndnissen und wahrscheinlich auch von bewusster Ignoranz. Drei Verd\u00e4chtige, alle mit rechtsextremistischem Hintergrund, wurden unmittelbar nach dem Brand festgenommen. Merkw\u00fcrdigerweise, trotz offensichtlicher Beweise wie Brandspuren an ihren Gesichter, Haaren, Wimpern oder Augenbrauen, wurden sie schnell wieder freigelassen. Stattdessen richtete sich der Verdacht gegen einen libanesischen Bewohner des Hauses. Man behandelte ihn wie einen Schwerkriminellen und versuchte, ein Gest\u00e4ndnis zu erzwingen. Ein Vorgehen, das bis heute viele Fragen aufwirft. <\/p>\n\n\n\n

Die Jahre nach dem Brandanschlag waren gepr\u00e4gt von Gest\u00e4ndnissen und Widerrufen, von Ger\u00fcchten und unbeantworteten Fragen. Ein Verd\u00e4chtiger gestand in einem Interview mit dem Spiegel, dass sie f\u00fcr den Anschlag bezahlt wurden. Doch trotz dieser und anderer Hinweise kam es nie zu einer Verurteilung. Die Wahrheit, so scheint es, liegt immer noch verborgen unter einer Schicht von Unklarheiten und m\u00f6glicherweise politischen R\u00fccksichtnahmen.<\/p>\n\n\n\n

Besonders beunruhigend ist die Rolle eines V-Mannes des Landeskriminalamtes, der Kontakte zu der rechtsextremen Gruppe unterhielt und selbst einen Brandanschlag ver\u00fcbte. Diese Verstrickungen werfen ein d\u00fcsteres Licht auf die Ermittlungen und verst\u00e4rken den Eindruck, dass die Wahrheit m\u00f6glicherweise nie vollst\u00e4ndig ans Licht kommen wird.<\/p>\n\n\n\n

28 Jahre sp\u00e4ter bleibt die Erinnerung an den Brandanschlag von L\u00fcbeck blass und in weiten Teilen der Bev\u00f6lkerung vergessen. Es gibt keine offiziellen Gedenkveranstaltungen, keine dauerhaften Mahnmale, die an das Leid der Opfer und ihrer Angeh\u00f6rigen erinnern. Dieses Schweigen ist ein schmerzlicher Beweis daf\u00fcr, wie schnell die Gesellschaft bereit ist, \u00fcber solche Ereignisse hinwegzugehen.<\/p>\n\n\n\n

Wir m\u00fcssen jedoch gedenken. Gedenken an diejenigen, die ihr Leben verloren haben, und an diejenigen, die noch immer nach Gerechtigkeit suchen. Dieser Tag sollte uns nicht nur als Mahnung dienen, sondern auch als Ansporn, uns aktiv gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit einzusetzen. Denn nur so k\u00f6nnen wir sicherstellen, dass sich solche Trag\u00f6dien nicht wiederholen.<\/p>\n","post_title":"Der Brandanschlag von L\u00fcbeck","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"open","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"der-brandanschlag-von-lubeck","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-29 17:01:13","post_modified_gmt":"2024-01-29 17:01:13","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3976","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3264,"post_author":"2","post_date":"2023-11-23 00:15:33","post_date_gmt":"2023-11-23 00:15:33","post_content":"

Vor 31 Jahren, am 23. November 1992, ersch\u00fctterte ein Akt des Hasses die kleine Stadt M\u00f6lln in Schleswig-Holstein. Zwei Familienh\u00e4user wurden Ziel eines rassistisch motivierten Brandanschlags, ausgef\u00fchrt von rechtsextremen Terroristen. Dieser furchtbare Angriff kostete die 10-j\u00e4hrige Yeliz Arslan, die 14-j\u00e4hrige Ay\u015fe Y\u0131lmaz und ihre 51-j\u00e4hrige Gro\u00dfmutter Bahide Arslan das Leben. Heute gedenken wir ihnen, nicht nur als Opfer eines sinnlosen Verbrechens, sondern auch als Mahnung, wohin Islamfeindlichkeit, Rassismus und Hass f\u00fchren k\u00f6nnen.<\/p>\n\"\"\n

Die Reaktion auf diesen tragischen Vorfall war durchwachsen. Bundeskanzler Helmut Kohl entschied sich gegen eine Teilnahme an der Gedenkveranstaltung \u2013 ein Akt, der damals wie heute Kritik und Entt\u00e4uschung hervorrief. Die T\u00e4ter, die sich mit einem \u201eHeil Hitler\u201c bei der Polizei meldeten, sind heute wieder auf freiem Fu\u00df.<\/p>\n

Besonders bewegend ist die Geschichte von Ibrahim Arslan, der als siebenj\u00e4hriger Junge den Anschlag \u00fcberlebte, gesch\u00fctzt durch die selbstlose Tat seiner Gro\u00dfmutter Bahide, die ihn mit feuchten T\u00fcchern umwickelte. Ibrahim Arslan beklagt, dass das Gedenken an solche Ereignisse oft von politischer Profilierung und Ignoranz \u00fcberschattet wird. Er setzt sich daf\u00fcr ein, dass die Interessen und Stimmen der Betroffenen im Mittelpunkt des Gedenkens stehen.<\/p>\n

Wir d\u00fcrfen die Opfer von M\u00f6lln nicht vergessen. Ihre Namen \u2013 Yeliz, Ay\u015fe und Bahide \u2013 stehen symbolisch f\u00fcr alle, die durch rassistisch motivierte Gewalt ihr Leben verloren haben. Sie mahnen uns, wachsam zu bleiben und gegen Hass und Diskriminierung in all ihren Formen aufzustehen. Ihr Andenken fordert uns auf, eine Gesellschaft zu schaffen, in der Vielfalt und Toleranz gesch\u00e4tzt und gef\u00f6rdert werden, und in der kein Platz f\u00fcr Hass und Fremdenfeindlichkeit ist.<\/p>\n

Vergessen wir sie nicht.<\/p>","post_title":"31 Jahre seit dem Brandanschlag von M\u00f6lln","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"31-jahre-seit-dem-brandanschlag-von-moelln","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:33:35","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:33:35","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3264","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3170,"post_author":"2","post_date":"2023-11-09 23:13:07","post_date_gmt":"2023-11-09 23:13:07","post_content":"

85 Jahre nach der Reichspogromnacht vom 9. November 1938, einem finsteren Kapitel in der deutschen Geschichte, reflektieren wir \u00fcber die langanhaltende Geisteshaltung, die letztlich zum Holocaust f\u00fchrte. Diese Nacht, gepr\u00e4gt von Gewalt gegen Juden, Zerst\u00f6rung von Synagogen und j\u00fcdischen Gesch\u00e4ften, war nicht ein isoliertes Ereignis, sondern ein H\u00f6hepunkt jahrhundertelanger Judenfeindlichkeit.<\/p>\n\"\"\n

Das \u201ej\u00fcdisch-christliche Abendland\u201c und seine Widerspr\u00fcche<\/strong><\/p>\n

Die heutige Verwendung des Begriffs \u201ej\u00fcdisch-christliches Abendland\u201c erscheint paradox, wenn man bedenkt, dass Juden in Europa \u00fcber Jahrhunderte hinweg marginalisiert und verfolgt wurden. Nicht einmal ein Jahrhundert nach dem Versuch, einen Teil seiner Bev\u00f6lkerung auszul\u00f6schen, begegnet Europa \u2013 und insbesondere Deutschland \u2013 der Herausforderung, sich mit der Kontinuit\u00e4t dieser diskriminierenden Geisteshaltung auseinanderzusetzen. Diese richtet sich heute nicht nur gegen Juden, sondern auch gegen Roma, Muslime und andere Minderheiten. Sie betrifft immer noch auch Juden, und ebenfalls Roma oder Muslime. Juden seien \u201eFremdk\u00f6rper\", sie w\u00fcrden das Land \u201everjuden\u201c wollen, h\u00f6rte man damals. Juden sollten sich reformieren, hie\u00df es, sie sollten sich dem vermeintlichen \u201eDeutschsein\u201c anpassen. Juden m\u00fcssten ihre \u201eprimitive Religion\u201c ablegen, h\u00f6rte man zur Reformation und zur Aufkl\u00e4rung, es gebe nur ein \u201echristlich-atheistisches\" Abendland. Wiederholt sich diese Sprache gro\u00dffl\u00e4chig - auch wenn sie andere trifft - geht Europa, aber insbesondere Deutschland seiner Verantwortung nicht nach.<\/p>\n

Die Sprache der Diskriminierung<\/strong><\/p>\n

Die Sprache, die Juden einst als \u201eFremdk\u00f6rper\u201c abstempelte und ihre Kultur und Religion als \u201eprimitiv\u201c brandmarkte, findet heute in abgewandelter Form erneut Anwendung. Diese gef\u00e4hrliche Rhetorik, die auch andere Minderheiten betrifft, stellt eine klare Verletzung der Verantwortung Deutschlands dar, die aus dem \u201eNie wieder\u201c-Versprechen erw\u00e4chst.<\/p>\n

Die Folgen der Pogromnacht<\/strong><\/p>\n

Nach der Pogromnacht, von den Nazis zynisch als \u201eReichskristallnacht\u201c bezeichnet, suchten viele Juden Zuflucht im Ausland, wurden jedoch oft an den Grenzen abgewiesen. Dieses Ereignis markiert eine Hochphase des Rassismus in Deutschland und bleibt eine dauerhafte Schande f\u00fcr das Land.<\/p>\n

Deutschlands heutige Verantwortung<\/strong><\/p>\n

Deutschlands Verst\u00e4ndnis und Umsetzung seiner historischen Verantwortung steht heute mehr denn je auf dem Pr\u00fcfstand. Es reicht nicht aus, sich auf populistische Rhetorik zu beschr\u00e4nken. Deutschland muss aktiv daf\u00fcr sorgen, dass Juden, Roma und alle Minderheiten \u2013 einschlie\u00dflich Muslime, Schwarze und Pal\u00e4stinenser \u2013 sich sicher, beheimatet und zugeh\u00f6rig f\u00fchlen. Dies ist die wahre Bedeutung von \u201eNie wieder\u201c, an deren Verwirklichung wir alle mitwirken m\u00fcssen.<\/p>","post_title":"Die Reichspogromnacht","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"die-reichspogromnacht","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:38:55","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:38:55","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3170","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3159,"post_author":"2","post_date":"2023-10-17 23:07:22","post_date_gmt":"2023-10-17 23:07:22","post_content":"

Am 17. Oktober 1961 geschah eines der dunkelsten Ereignisse in der j\u00fcngeren Geschichte Frankreichs \u2013 das Massaker von Paris. Vor 62 Jahren versammelten sich 30.000 Demonstrantinnen und Demonstranten, haupts\u00e4chlich Algerier, um gegen die franz\u00f6sische Besatzung Algeriens zu protestieren. Was folgte, war ein Akt brutaler Gewalt, der die dunkle Seite des franz\u00f6sischen Kolonialismus offenbarte.<\/p>\n

Brutale Niederschlagung einer friedlichen Demonstration<\/strong><\/p>\n

\"\"<\/p>\n

Die franz\u00f6sischen Sicherheitskr\u00e4fte gingen mit \u00e4u\u00dferster Brutalit\u00e4t gegen die Demonstration vor. \u00dcber 11.000 Menschen wurden festgenommen. Sch\u00e4tzungen zufolge wurden \u00fcber 200, m\u00f6glicherweise sogar \u00fcber 400 Menschen get\u00f6tet. Viele von ihnen wurden durch Schl\u00e4ge get\u00f6tet oder in der Seine ertr\u00e4nkt.<\/p>\n\"\"\n

Die Rolle von Maurice Papon<\/strong><\/p>\n

Unter den Verantwortlichen war Polizeichef Maurice Papon, der w\u00e4hrend der Nazizeit an der Deportation von mindestens 1.600 Juden beteiligt war. Viele der an dem Massaker beteiligten Polizisten waren ehemalige Nazi-Kollaborateure, die w\u00e4hrend des Vichy-Regimes Menschen verfolgt und gefoltert hatten.<\/p>\n

Mediale Verschleierung und Propaganda<\/strong><\/p>\n

Die franz\u00f6sische Regierung unterdr\u00fcckte gezielt die mediale Berichterstattung \u00fcber das Massaker. Renommierte Medien weltweit, einschlie\u00dflich der New York Times, der BBC und deutscher Medien wie ARD, ZDF und FAZ, \u00fcbernahmen die franz\u00f6sischen Propagandaberichte, wodurch das Verbrechen weltweit weitgehend unbekannt blieb.<\/p>\n

Versp\u00e4tetes Eingest\u00e4ndnis und fehlende Gerechtigkeit<\/strong><\/p>\n

Erst Jahrzehnte sp\u00e4ter, im Jahr 1998, gab Frankreich unter internationalem Druck zu, dass es zu einem Vorfall gekommen war. Zun\u00e4chst war die Rede von drei Toten, dann widerwillig von 40. Bis heute wurde niemand f\u00fcr das Massaker zur Rechenschaft gezogen, und es gab keine Entsch\u00e4digungen f\u00fcr die Opfer oder deren Familien.<\/p>\n

Fazit<\/strong><\/p>\n

Das Massaker von Paris am 17. Oktober 1961 bleibt ein mahnendes Beispiel f\u00fcr die Brutalit\u00e4t des Kolonialismus und die Gefahren des Schweigens. Es ist wichtig, die Erinnerung an die Opfer wachzuhalten und sich stets gegen Ungerechtigkeit und Unterdr\u00fcckung einzusetzen. Wir d\u00fcrfen solche tragischen Ereignisse in unserer Geschichte nicht vergessen.<\/p>","post_title":"Das Vergessene Massaker von Paris","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"das-vergessene-massaker-von-paris","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:39:35","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:39:35","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3159","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"}],"next":false,"prev":false,"total_page":1},"paged":1,"column_class":"jeg_col_3o3","class":"jnews_block_37"};

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Marwa El Sherbini h\u00e4tte eine Lehre der Zuversicht sein k\u00f6nnen. Sie lie\u00df sich auf Dresden ein und setzte Vertrauen in die Justiz. Es ist Zeit, die Zuversicht endlich wahr werden zu lassen. Ihr zu Ehren. Jetzt erst recht.<\/p>\n","post_title":"Die Ermordung von Marwa El Sherbini: Ein Versagen der deutschen Justiz","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"die-ermordung-von-marwa-el-sherbini-ein-versagen-der-deutschen-justiz","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-09-03 10:00:55","post_modified_gmt":"2024-09-03 10:00:55","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4335","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3976,"post_author":"2","post_date":"2024-01-18 16:54:59","post_date_gmt":"2024-01-18 16:54:59","post_content":"\n

Heute, am 18. Januar, gedenken wir eines der dunkelsten Kapitel in der j\u00fcngeren deutschen Geschichte: dem Brandanschlag von L\u00fcbeck, der sich vor 28 Jahren ereignete. In den fr\u00fchen Morgenstunden des Jahres 1996 wurden zehn Menschen, darunter drei Erwachsene und sieben Kinder, aus dem Leben gerissen. Die Opfer \u2013 gr\u00f6\u00dftenteils Asylbewerber aus Zaire, Angola, Togo und dem Libanon \u2013 symbolisieren eine Trag\u00f6die, die weit \u00fcber L\u00fcbeck hinausreicht.<\/p>\n\n\n\n

Der Anschlag selbst und die darauffolgenden Ermittlungen zeichnen ein Bild von Verwirrung, Missverst\u00e4ndnissen und wahrscheinlich auch von bewusster Ignoranz. Drei Verd\u00e4chtige, alle mit rechtsextremistischem Hintergrund, wurden unmittelbar nach dem Brand festgenommen. Merkw\u00fcrdigerweise, trotz offensichtlicher Beweise wie Brandspuren an ihren Gesichter, Haaren, Wimpern oder Augenbrauen, wurden sie schnell wieder freigelassen. Stattdessen richtete sich der Verdacht gegen einen libanesischen Bewohner des Hauses. Man behandelte ihn wie einen Schwerkriminellen und versuchte, ein Gest\u00e4ndnis zu erzwingen. Ein Vorgehen, das bis heute viele Fragen aufwirft. <\/p>\n\n\n\n

Die Jahre nach dem Brandanschlag waren gepr\u00e4gt von Gest\u00e4ndnissen und Widerrufen, von Ger\u00fcchten und unbeantworteten Fragen. Ein Verd\u00e4chtiger gestand in einem Interview mit dem Spiegel, dass sie f\u00fcr den Anschlag bezahlt wurden. Doch trotz dieser und anderer Hinweise kam es nie zu einer Verurteilung. Die Wahrheit, so scheint es, liegt immer noch verborgen unter einer Schicht von Unklarheiten und m\u00f6glicherweise politischen R\u00fccksichtnahmen.<\/p>\n\n\n\n

Besonders beunruhigend ist die Rolle eines V-Mannes des Landeskriminalamtes, der Kontakte zu der rechtsextremen Gruppe unterhielt und selbst einen Brandanschlag ver\u00fcbte. Diese Verstrickungen werfen ein d\u00fcsteres Licht auf die Ermittlungen und verst\u00e4rken den Eindruck, dass die Wahrheit m\u00f6glicherweise nie vollst\u00e4ndig ans Licht kommen wird.<\/p>\n\n\n\n

28 Jahre sp\u00e4ter bleibt die Erinnerung an den Brandanschlag von L\u00fcbeck blass und in weiten Teilen der Bev\u00f6lkerung vergessen. Es gibt keine offiziellen Gedenkveranstaltungen, keine dauerhaften Mahnmale, die an das Leid der Opfer und ihrer Angeh\u00f6rigen erinnern. Dieses Schweigen ist ein schmerzlicher Beweis daf\u00fcr, wie schnell die Gesellschaft bereit ist, \u00fcber solche Ereignisse hinwegzugehen.<\/p>\n\n\n\n

Wir m\u00fcssen jedoch gedenken. Gedenken an diejenigen, die ihr Leben verloren haben, und an diejenigen, die noch immer nach Gerechtigkeit suchen. Dieser Tag sollte uns nicht nur als Mahnung dienen, sondern auch als Ansporn, uns aktiv gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit einzusetzen. Denn nur so k\u00f6nnen wir sicherstellen, dass sich solche Trag\u00f6dien nicht wiederholen.<\/p>\n","post_title":"Der Brandanschlag von L\u00fcbeck","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"open","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"der-brandanschlag-von-lubeck","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-29 17:01:13","post_modified_gmt":"2024-01-29 17:01:13","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3976","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3264,"post_author":"2","post_date":"2023-11-23 00:15:33","post_date_gmt":"2023-11-23 00:15:33","post_content":"

Vor 31 Jahren, am 23. November 1992, ersch\u00fctterte ein Akt des Hasses die kleine Stadt M\u00f6lln in Schleswig-Holstein. Zwei Familienh\u00e4user wurden Ziel eines rassistisch motivierten Brandanschlags, ausgef\u00fchrt von rechtsextremen Terroristen. Dieser furchtbare Angriff kostete die 10-j\u00e4hrige Yeliz Arslan, die 14-j\u00e4hrige Ay\u015fe Y\u0131lmaz und ihre 51-j\u00e4hrige Gro\u00dfmutter Bahide Arslan das Leben. Heute gedenken wir ihnen, nicht nur als Opfer eines sinnlosen Verbrechens, sondern auch als Mahnung, wohin Islamfeindlichkeit, Rassismus und Hass f\u00fchren k\u00f6nnen.<\/p>\n\"\"\n

Die Reaktion auf diesen tragischen Vorfall war durchwachsen. Bundeskanzler Helmut Kohl entschied sich gegen eine Teilnahme an der Gedenkveranstaltung \u2013 ein Akt, der damals wie heute Kritik und Entt\u00e4uschung hervorrief. Die T\u00e4ter, die sich mit einem \u201eHeil Hitler\u201c bei der Polizei meldeten, sind heute wieder auf freiem Fu\u00df.<\/p>\n

Besonders bewegend ist die Geschichte von Ibrahim Arslan, der als siebenj\u00e4hriger Junge den Anschlag \u00fcberlebte, gesch\u00fctzt durch die selbstlose Tat seiner Gro\u00dfmutter Bahide, die ihn mit feuchten T\u00fcchern umwickelte. Ibrahim Arslan beklagt, dass das Gedenken an solche Ereignisse oft von politischer Profilierung und Ignoranz \u00fcberschattet wird. Er setzt sich daf\u00fcr ein, dass die Interessen und Stimmen der Betroffenen im Mittelpunkt des Gedenkens stehen.<\/p>\n

Wir d\u00fcrfen die Opfer von M\u00f6lln nicht vergessen. Ihre Namen \u2013 Yeliz, Ay\u015fe und Bahide \u2013 stehen symbolisch f\u00fcr alle, die durch rassistisch motivierte Gewalt ihr Leben verloren haben. Sie mahnen uns, wachsam zu bleiben und gegen Hass und Diskriminierung in all ihren Formen aufzustehen. Ihr Andenken fordert uns auf, eine Gesellschaft zu schaffen, in der Vielfalt und Toleranz gesch\u00e4tzt und gef\u00f6rdert werden, und in der kein Platz f\u00fcr Hass und Fremdenfeindlichkeit ist.<\/p>\n

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85 Jahre nach der Reichspogromnacht vom 9. November 1938, einem finsteren Kapitel in der deutschen Geschichte, reflektieren wir \u00fcber die langanhaltende Geisteshaltung, die letztlich zum Holocaust f\u00fchrte. Diese Nacht, gepr\u00e4gt von Gewalt gegen Juden, Zerst\u00f6rung von Synagogen und j\u00fcdischen Gesch\u00e4ften, war nicht ein isoliertes Ereignis, sondern ein H\u00f6hepunkt jahrhundertelanger Judenfeindlichkeit.<\/p>\n\"\"\n

Das \u201ej\u00fcdisch-christliche Abendland\u201c und seine Widerspr\u00fcche<\/strong><\/p>\n

Die heutige Verwendung des Begriffs \u201ej\u00fcdisch-christliches Abendland\u201c erscheint paradox, wenn man bedenkt, dass Juden in Europa \u00fcber Jahrhunderte hinweg marginalisiert und verfolgt wurden. Nicht einmal ein Jahrhundert nach dem Versuch, einen Teil seiner Bev\u00f6lkerung auszul\u00f6schen, begegnet Europa \u2013 und insbesondere Deutschland \u2013 der Herausforderung, sich mit der Kontinuit\u00e4t dieser diskriminierenden Geisteshaltung auseinanderzusetzen. Diese richtet sich heute nicht nur gegen Juden, sondern auch gegen Roma, Muslime und andere Minderheiten. Sie betrifft immer noch auch Juden, und ebenfalls Roma oder Muslime. Juden seien \u201eFremdk\u00f6rper\", sie w\u00fcrden das Land \u201everjuden\u201c wollen, h\u00f6rte man damals. Juden sollten sich reformieren, hie\u00df es, sie sollten sich dem vermeintlichen \u201eDeutschsein\u201c anpassen. Juden m\u00fcssten ihre \u201eprimitive Religion\u201c ablegen, h\u00f6rte man zur Reformation und zur Aufkl\u00e4rung, es gebe nur ein \u201echristlich-atheistisches\" Abendland. Wiederholt sich diese Sprache gro\u00dffl\u00e4chig - auch wenn sie andere trifft - geht Europa, aber insbesondere Deutschland seiner Verantwortung nicht nach.<\/p>\n

Die Sprache der Diskriminierung<\/strong><\/p>\n

Die Sprache, die Juden einst als \u201eFremdk\u00f6rper\u201c abstempelte und ihre Kultur und Religion als \u201eprimitiv\u201c brandmarkte, findet heute in abgewandelter Form erneut Anwendung. Diese gef\u00e4hrliche Rhetorik, die auch andere Minderheiten betrifft, stellt eine klare Verletzung der Verantwortung Deutschlands dar, die aus dem \u201eNie wieder\u201c-Versprechen erw\u00e4chst.<\/p>\n

Die Folgen der Pogromnacht<\/strong><\/p>\n

Nach der Pogromnacht, von den Nazis zynisch als \u201eReichskristallnacht\u201c bezeichnet, suchten viele Juden Zuflucht im Ausland, wurden jedoch oft an den Grenzen abgewiesen. Dieses Ereignis markiert eine Hochphase des Rassismus in Deutschland und bleibt eine dauerhafte Schande f\u00fcr das Land.<\/p>\n

Deutschlands heutige Verantwortung<\/strong><\/p>\n

Deutschlands Verst\u00e4ndnis und Umsetzung seiner historischen Verantwortung steht heute mehr denn je auf dem Pr\u00fcfstand. Es reicht nicht aus, sich auf populistische Rhetorik zu beschr\u00e4nken. Deutschland muss aktiv daf\u00fcr sorgen, dass Juden, Roma und alle Minderheiten \u2013 einschlie\u00dflich Muslime, Schwarze und Pal\u00e4stinenser \u2013 sich sicher, beheimatet und zugeh\u00f6rig f\u00fchlen. Dies ist die wahre Bedeutung von \u201eNie wieder\u201c, an deren Verwirklichung wir alle mitwirken m\u00fcssen.<\/p>","post_title":"Die Reichspogromnacht","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"die-reichspogromnacht","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:38:55","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:38:55","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3170","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3159,"post_author":"2","post_date":"2023-10-17 23:07:22","post_date_gmt":"2023-10-17 23:07:22","post_content":"

Am 17. Oktober 1961 geschah eines der dunkelsten Ereignisse in der j\u00fcngeren Geschichte Frankreichs \u2013 das Massaker von Paris. Vor 62 Jahren versammelten sich 30.000 Demonstrantinnen und Demonstranten, haupts\u00e4chlich Algerier, um gegen die franz\u00f6sische Besatzung Algeriens zu protestieren. Was folgte, war ein Akt brutaler Gewalt, der die dunkle Seite des franz\u00f6sischen Kolonialismus offenbarte.<\/p>\n

Brutale Niederschlagung einer friedlichen Demonstration<\/strong><\/p>\n

\"\"<\/p>\n

Die franz\u00f6sischen Sicherheitskr\u00e4fte gingen mit \u00e4u\u00dferster Brutalit\u00e4t gegen die Demonstration vor. \u00dcber 11.000 Menschen wurden festgenommen. Sch\u00e4tzungen zufolge wurden \u00fcber 200, m\u00f6glicherweise sogar \u00fcber 400 Menschen get\u00f6tet. Viele von ihnen wurden durch Schl\u00e4ge get\u00f6tet oder in der Seine ertr\u00e4nkt.<\/p>\n\"\"\n

Die Rolle von Maurice Papon<\/strong><\/p>\n

Unter den Verantwortlichen war Polizeichef Maurice Papon, der w\u00e4hrend der Nazizeit an der Deportation von mindestens 1.600 Juden beteiligt war. Viele der an dem Massaker beteiligten Polizisten waren ehemalige Nazi-Kollaborateure, die w\u00e4hrend des Vichy-Regimes Menschen verfolgt und gefoltert hatten.<\/p>\n

Mediale Verschleierung und Propaganda<\/strong><\/p>\n

Die franz\u00f6sische Regierung unterdr\u00fcckte gezielt die mediale Berichterstattung \u00fcber das Massaker. Renommierte Medien weltweit, einschlie\u00dflich der New York Times, der BBC und deutscher Medien wie ARD, ZDF und FAZ, \u00fcbernahmen die franz\u00f6sischen Propagandaberichte, wodurch das Verbrechen weltweit weitgehend unbekannt blieb.<\/p>\n

Versp\u00e4tetes Eingest\u00e4ndnis und fehlende Gerechtigkeit<\/strong><\/p>\n

Erst Jahrzehnte sp\u00e4ter, im Jahr 1998, gab Frankreich unter internationalem Druck zu, dass es zu einem Vorfall gekommen war. Zun\u00e4chst war die Rede von drei Toten, dann widerwillig von 40. Bis heute wurde niemand f\u00fcr das Massaker zur Rechenschaft gezogen, und es gab keine Entsch\u00e4digungen f\u00fcr die Opfer oder deren Familien.<\/p>\n

Fazit<\/strong><\/p>\n

Das Massaker von Paris am 17. Oktober 1961 bleibt ein mahnendes Beispiel f\u00fcr die Brutalit\u00e4t des Kolonialismus und die Gefahren des Schweigens. Es ist wichtig, die Erinnerung an die Opfer wachzuhalten und sich stets gegen Ungerechtigkeit und Unterdr\u00fcckung einzusetzen. Wir d\u00fcrfen solche tragischen Ereignisse in unserer Geschichte nicht vergessen.<\/p>","post_title":"Das Vergessene Massaker von Paris","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"das-vergessene-massaker-von-paris","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:39:35","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:39:35","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3159","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"}],"next":false,"prev":false,"total_page":1},"paged":1,"column_class":"jeg_col_3o3","class":"jnews_block_37"};

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Einiges wurde gelernt, vieles aber noch nicht.<\/p>\n\n\n\n

Marwa El Sherbini h\u00e4tte eine Lehre der Zuversicht sein k\u00f6nnen. Sie lie\u00df sich auf Dresden ein und setzte Vertrauen in die Justiz. Es ist Zeit, die Zuversicht endlich wahr werden zu lassen. Ihr zu Ehren. Jetzt erst recht.<\/p>\n","post_title":"Die Ermordung von Marwa El Sherbini: Ein Versagen der deutschen Justiz","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"die-ermordung-von-marwa-el-sherbini-ein-versagen-der-deutschen-justiz","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-09-03 10:00:55","post_modified_gmt":"2024-09-03 10:00:55","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4335","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3976,"post_author":"2","post_date":"2024-01-18 16:54:59","post_date_gmt":"2024-01-18 16:54:59","post_content":"\n

Heute, am 18. Januar, gedenken wir eines der dunkelsten Kapitel in der j\u00fcngeren deutschen Geschichte: dem Brandanschlag von L\u00fcbeck, der sich vor 28 Jahren ereignete. In den fr\u00fchen Morgenstunden des Jahres 1996 wurden zehn Menschen, darunter drei Erwachsene und sieben Kinder, aus dem Leben gerissen. Die Opfer \u2013 gr\u00f6\u00dftenteils Asylbewerber aus Zaire, Angola, Togo und dem Libanon \u2013 symbolisieren eine Trag\u00f6die, die weit \u00fcber L\u00fcbeck hinausreicht.<\/p>\n\n\n\n

Der Anschlag selbst und die darauffolgenden Ermittlungen zeichnen ein Bild von Verwirrung, Missverst\u00e4ndnissen und wahrscheinlich auch von bewusster Ignoranz. Drei Verd\u00e4chtige, alle mit rechtsextremistischem Hintergrund, wurden unmittelbar nach dem Brand festgenommen. Merkw\u00fcrdigerweise, trotz offensichtlicher Beweise wie Brandspuren an ihren Gesichter, Haaren, Wimpern oder Augenbrauen, wurden sie schnell wieder freigelassen. Stattdessen richtete sich der Verdacht gegen einen libanesischen Bewohner des Hauses. Man behandelte ihn wie einen Schwerkriminellen und versuchte, ein Gest\u00e4ndnis zu erzwingen. Ein Vorgehen, das bis heute viele Fragen aufwirft. <\/p>\n\n\n\n

Die Jahre nach dem Brandanschlag waren gepr\u00e4gt von Gest\u00e4ndnissen und Widerrufen, von Ger\u00fcchten und unbeantworteten Fragen. Ein Verd\u00e4chtiger gestand in einem Interview mit dem Spiegel, dass sie f\u00fcr den Anschlag bezahlt wurden. Doch trotz dieser und anderer Hinweise kam es nie zu einer Verurteilung. Die Wahrheit, so scheint es, liegt immer noch verborgen unter einer Schicht von Unklarheiten und m\u00f6glicherweise politischen R\u00fccksichtnahmen.<\/p>\n\n\n\n

Besonders beunruhigend ist die Rolle eines V-Mannes des Landeskriminalamtes, der Kontakte zu der rechtsextremen Gruppe unterhielt und selbst einen Brandanschlag ver\u00fcbte. Diese Verstrickungen werfen ein d\u00fcsteres Licht auf die Ermittlungen und verst\u00e4rken den Eindruck, dass die Wahrheit m\u00f6glicherweise nie vollst\u00e4ndig ans Licht kommen wird.<\/p>\n\n\n\n

28 Jahre sp\u00e4ter bleibt die Erinnerung an den Brandanschlag von L\u00fcbeck blass und in weiten Teilen der Bev\u00f6lkerung vergessen. Es gibt keine offiziellen Gedenkveranstaltungen, keine dauerhaften Mahnmale, die an das Leid der Opfer und ihrer Angeh\u00f6rigen erinnern. Dieses Schweigen ist ein schmerzlicher Beweis daf\u00fcr, wie schnell die Gesellschaft bereit ist, \u00fcber solche Ereignisse hinwegzugehen.<\/p>\n\n\n\n

Wir m\u00fcssen jedoch gedenken. Gedenken an diejenigen, die ihr Leben verloren haben, und an diejenigen, die noch immer nach Gerechtigkeit suchen. Dieser Tag sollte uns nicht nur als Mahnung dienen, sondern auch als Ansporn, uns aktiv gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit einzusetzen. Denn nur so k\u00f6nnen wir sicherstellen, dass sich solche Trag\u00f6dien nicht wiederholen.<\/p>\n","post_title":"Der Brandanschlag von L\u00fcbeck","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"open","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"der-brandanschlag-von-lubeck","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-29 17:01:13","post_modified_gmt":"2024-01-29 17:01:13","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3976","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3264,"post_author":"2","post_date":"2023-11-23 00:15:33","post_date_gmt":"2023-11-23 00:15:33","post_content":"

Vor 31 Jahren, am 23. November 1992, ersch\u00fctterte ein Akt des Hasses die kleine Stadt M\u00f6lln in Schleswig-Holstein. Zwei Familienh\u00e4user wurden Ziel eines rassistisch motivierten Brandanschlags, ausgef\u00fchrt von rechtsextremen Terroristen. Dieser furchtbare Angriff kostete die 10-j\u00e4hrige Yeliz Arslan, die 14-j\u00e4hrige Ay\u015fe Y\u0131lmaz und ihre 51-j\u00e4hrige Gro\u00dfmutter Bahide Arslan das Leben. Heute gedenken wir ihnen, nicht nur als Opfer eines sinnlosen Verbrechens, sondern auch als Mahnung, wohin Islamfeindlichkeit, Rassismus und Hass f\u00fchren k\u00f6nnen.<\/p>\n\"\"\n

Die Reaktion auf diesen tragischen Vorfall war durchwachsen. Bundeskanzler Helmut Kohl entschied sich gegen eine Teilnahme an der Gedenkveranstaltung \u2013 ein Akt, der damals wie heute Kritik und Entt\u00e4uschung hervorrief. Die T\u00e4ter, die sich mit einem \u201eHeil Hitler\u201c bei der Polizei meldeten, sind heute wieder auf freiem Fu\u00df.<\/p>\n

Besonders bewegend ist die Geschichte von Ibrahim Arslan, der als siebenj\u00e4hriger Junge den Anschlag \u00fcberlebte, gesch\u00fctzt durch die selbstlose Tat seiner Gro\u00dfmutter Bahide, die ihn mit feuchten T\u00fcchern umwickelte. Ibrahim Arslan beklagt, dass das Gedenken an solche Ereignisse oft von politischer Profilierung und Ignoranz \u00fcberschattet wird. Er setzt sich daf\u00fcr ein, dass die Interessen und Stimmen der Betroffenen im Mittelpunkt des Gedenkens stehen.<\/p>\n

Wir d\u00fcrfen die Opfer von M\u00f6lln nicht vergessen. Ihre Namen \u2013 Yeliz, Ay\u015fe und Bahide \u2013 stehen symbolisch f\u00fcr alle, die durch rassistisch motivierte Gewalt ihr Leben verloren haben. Sie mahnen uns, wachsam zu bleiben und gegen Hass und Diskriminierung in all ihren Formen aufzustehen. Ihr Andenken fordert uns auf, eine Gesellschaft zu schaffen, in der Vielfalt und Toleranz gesch\u00e4tzt und gef\u00f6rdert werden, und in der kein Platz f\u00fcr Hass und Fremdenfeindlichkeit ist.<\/p>\n

Vergessen wir sie nicht.<\/p>","post_title":"31 Jahre seit dem Brandanschlag von M\u00f6lln","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"31-jahre-seit-dem-brandanschlag-von-moelln","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:33:35","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:33:35","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3264","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3170,"post_author":"2","post_date":"2023-11-09 23:13:07","post_date_gmt":"2023-11-09 23:13:07","post_content":"

85 Jahre nach der Reichspogromnacht vom 9. November 1938, einem finsteren Kapitel in der deutschen Geschichte, reflektieren wir \u00fcber die langanhaltende Geisteshaltung, die letztlich zum Holocaust f\u00fchrte. Diese Nacht, gepr\u00e4gt von Gewalt gegen Juden, Zerst\u00f6rung von Synagogen und j\u00fcdischen Gesch\u00e4ften, war nicht ein isoliertes Ereignis, sondern ein H\u00f6hepunkt jahrhundertelanger Judenfeindlichkeit.<\/p>\n\"\"\n

Das \u201ej\u00fcdisch-christliche Abendland\u201c und seine Widerspr\u00fcche<\/strong><\/p>\n

Die heutige Verwendung des Begriffs \u201ej\u00fcdisch-christliches Abendland\u201c erscheint paradox, wenn man bedenkt, dass Juden in Europa \u00fcber Jahrhunderte hinweg marginalisiert und verfolgt wurden. Nicht einmal ein Jahrhundert nach dem Versuch, einen Teil seiner Bev\u00f6lkerung auszul\u00f6schen, begegnet Europa \u2013 und insbesondere Deutschland \u2013 der Herausforderung, sich mit der Kontinuit\u00e4t dieser diskriminierenden Geisteshaltung auseinanderzusetzen. Diese richtet sich heute nicht nur gegen Juden, sondern auch gegen Roma, Muslime und andere Minderheiten. Sie betrifft immer noch auch Juden, und ebenfalls Roma oder Muslime. Juden seien \u201eFremdk\u00f6rper\", sie w\u00fcrden das Land \u201everjuden\u201c wollen, h\u00f6rte man damals. Juden sollten sich reformieren, hie\u00df es, sie sollten sich dem vermeintlichen \u201eDeutschsein\u201c anpassen. Juden m\u00fcssten ihre \u201eprimitive Religion\u201c ablegen, h\u00f6rte man zur Reformation und zur Aufkl\u00e4rung, es gebe nur ein \u201echristlich-atheistisches\" Abendland. Wiederholt sich diese Sprache gro\u00dffl\u00e4chig - auch wenn sie andere trifft - geht Europa, aber insbesondere Deutschland seiner Verantwortung nicht nach.<\/p>\n

Die Sprache der Diskriminierung<\/strong><\/p>\n

Die Sprache, die Juden einst als \u201eFremdk\u00f6rper\u201c abstempelte und ihre Kultur und Religion als \u201eprimitiv\u201c brandmarkte, findet heute in abgewandelter Form erneut Anwendung. Diese gef\u00e4hrliche Rhetorik, die auch andere Minderheiten betrifft, stellt eine klare Verletzung der Verantwortung Deutschlands dar, die aus dem \u201eNie wieder\u201c-Versprechen erw\u00e4chst.<\/p>\n

Die Folgen der Pogromnacht<\/strong><\/p>\n

Nach der Pogromnacht, von den Nazis zynisch als \u201eReichskristallnacht\u201c bezeichnet, suchten viele Juden Zuflucht im Ausland, wurden jedoch oft an den Grenzen abgewiesen. Dieses Ereignis markiert eine Hochphase des Rassismus in Deutschland und bleibt eine dauerhafte Schande f\u00fcr das Land.<\/p>\n

Deutschlands heutige Verantwortung<\/strong><\/p>\n

Deutschlands Verst\u00e4ndnis und Umsetzung seiner historischen Verantwortung steht heute mehr denn je auf dem Pr\u00fcfstand. Es reicht nicht aus, sich auf populistische Rhetorik zu beschr\u00e4nken. Deutschland muss aktiv daf\u00fcr sorgen, dass Juden, Roma und alle Minderheiten \u2013 einschlie\u00dflich Muslime, Schwarze und Pal\u00e4stinenser \u2013 sich sicher, beheimatet und zugeh\u00f6rig f\u00fchlen. Dies ist die wahre Bedeutung von \u201eNie wieder\u201c, an deren Verwirklichung wir alle mitwirken m\u00fcssen.<\/p>","post_title":"Die Reichspogromnacht","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"die-reichspogromnacht","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:38:55","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:38:55","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3170","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3159,"post_author":"2","post_date":"2023-10-17 23:07:22","post_date_gmt":"2023-10-17 23:07:22","post_content":"

Am 17. Oktober 1961 geschah eines der dunkelsten Ereignisse in der j\u00fcngeren Geschichte Frankreichs \u2013 das Massaker von Paris. Vor 62 Jahren versammelten sich 30.000 Demonstrantinnen und Demonstranten, haupts\u00e4chlich Algerier, um gegen die franz\u00f6sische Besatzung Algeriens zu protestieren. Was folgte, war ein Akt brutaler Gewalt, der die dunkle Seite des franz\u00f6sischen Kolonialismus offenbarte.<\/p>\n

Brutale Niederschlagung einer friedlichen Demonstration<\/strong><\/p>\n

\"\"<\/p>\n

Die franz\u00f6sischen Sicherheitskr\u00e4fte gingen mit \u00e4u\u00dferster Brutalit\u00e4t gegen die Demonstration vor. \u00dcber 11.000 Menschen wurden festgenommen. Sch\u00e4tzungen zufolge wurden \u00fcber 200, m\u00f6glicherweise sogar \u00fcber 400 Menschen get\u00f6tet. Viele von ihnen wurden durch Schl\u00e4ge get\u00f6tet oder in der Seine ertr\u00e4nkt.<\/p>\n\"\"\n

Die Rolle von Maurice Papon<\/strong><\/p>\n

Unter den Verantwortlichen war Polizeichef Maurice Papon, der w\u00e4hrend der Nazizeit an der Deportation von mindestens 1.600 Juden beteiligt war. Viele der an dem Massaker beteiligten Polizisten waren ehemalige Nazi-Kollaborateure, die w\u00e4hrend des Vichy-Regimes Menschen verfolgt und gefoltert hatten.<\/p>\n

Mediale Verschleierung und Propaganda<\/strong><\/p>\n

Die franz\u00f6sische Regierung unterdr\u00fcckte gezielt die mediale Berichterstattung \u00fcber das Massaker. Renommierte Medien weltweit, einschlie\u00dflich der New York Times, der BBC und deutscher Medien wie ARD, ZDF und FAZ, \u00fcbernahmen die franz\u00f6sischen Propagandaberichte, wodurch das Verbrechen weltweit weitgehend unbekannt blieb.<\/p>\n

Versp\u00e4tetes Eingest\u00e4ndnis und fehlende Gerechtigkeit<\/strong><\/p>\n

Erst Jahrzehnte sp\u00e4ter, im Jahr 1998, gab Frankreich unter internationalem Druck zu, dass es zu einem Vorfall gekommen war. Zun\u00e4chst war die Rede von drei Toten, dann widerwillig von 40. Bis heute wurde niemand f\u00fcr das Massaker zur Rechenschaft gezogen, und es gab keine Entsch\u00e4digungen f\u00fcr die Opfer oder deren Familien.<\/p>\n

Fazit<\/strong><\/p>\n

Das Massaker von Paris am 17. Oktober 1961 bleibt ein mahnendes Beispiel f\u00fcr die Brutalit\u00e4t des Kolonialismus und die Gefahren des Schweigens. Es ist wichtig, die Erinnerung an die Opfer wachzuhalten und sich stets gegen Ungerechtigkeit und Unterdr\u00fcckung einzusetzen. Wir d\u00fcrfen solche tragischen Ereignisse in unserer Geschichte nicht vergessen.<\/p>","post_title":"Das Vergessene Massaker von Paris","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"das-vergessene-massaker-von-paris","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:39:35","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:39:35","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3159","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"}],"next":false,"prev":false,"total_page":1},"paged":1,"column_class":"jeg_col_3o3","class":"jnews_block_37"};

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Als Infos durchsickerten, bem\u00fchte die Regierung sich nicht etwa um die Muslime Deutschlands, sondern richtete lediglich \u00c4gypten, dem Herkunftsland der Ermordeten, Beileid aus. Die ewige Fremde und die irrelevante eigene Minderheit. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Einiges wurde gelernt, vieles aber noch nicht.<\/p>\n\n\n\n

Marwa El Sherbini h\u00e4tte eine Lehre der Zuversicht sein k\u00f6nnen. Sie lie\u00df sich auf Dresden ein und setzte Vertrauen in die Justiz. Es ist Zeit, die Zuversicht endlich wahr werden zu lassen. Ihr zu Ehren. Jetzt erst recht.<\/p>\n","post_title":"Die Ermordung von Marwa El Sherbini: Ein Versagen der deutschen Justiz","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"die-ermordung-von-marwa-el-sherbini-ein-versagen-der-deutschen-justiz","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-09-03 10:00:55","post_modified_gmt":"2024-09-03 10:00:55","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4335","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3976,"post_author":"2","post_date":"2024-01-18 16:54:59","post_date_gmt":"2024-01-18 16:54:59","post_content":"\n

Heute, am 18. Januar, gedenken wir eines der dunkelsten Kapitel in der j\u00fcngeren deutschen Geschichte: dem Brandanschlag von L\u00fcbeck, der sich vor 28 Jahren ereignete. In den fr\u00fchen Morgenstunden des Jahres 1996 wurden zehn Menschen, darunter drei Erwachsene und sieben Kinder, aus dem Leben gerissen. Die Opfer \u2013 gr\u00f6\u00dftenteils Asylbewerber aus Zaire, Angola, Togo und dem Libanon \u2013 symbolisieren eine Trag\u00f6die, die weit \u00fcber L\u00fcbeck hinausreicht.<\/p>\n\n\n\n

Der Anschlag selbst und die darauffolgenden Ermittlungen zeichnen ein Bild von Verwirrung, Missverst\u00e4ndnissen und wahrscheinlich auch von bewusster Ignoranz. Drei Verd\u00e4chtige, alle mit rechtsextremistischem Hintergrund, wurden unmittelbar nach dem Brand festgenommen. Merkw\u00fcrdigerweise, trotz offensichtlicher Beweise wie Brandspuren an ihren Gesichter, Haaren, Wimpern oder Augenbrauen, wurden sie schnell wieder freigelassen. Stattdessen richtete sich der Verdacht gegen einen libanesischen Bewohner des Hauses. Man behandelte ihn wie einen Schwerkriminellen und versuchte, ein Gest\u00e4ndnis zu erzwingen. Ein Vorgehen, das bis heute viele Fragen aufwirft. <\/p>\n\n\n\n

Die Jahre nach dem Brandanschlag waren gepr\u00e4gt von Gest\u00e4ndnissen und Widerrufen, von Ger\u00fcchten und unbeantworteten Fragen. Ein Verd\u00e4chtiger gestand in einem Interview mit dem Spiegel, dass sie f\u00fcr den Anschlag bezahlt wurden. Doch trotz dieser und anderer Hinweise kam es nie zu einer Verurteilung. Die Wahrheit, so scheint es, liegt immer noch verborgen unter einer Schicht von Unklarheiten und m\u00f6glicherweise politischen R\u00fccksichtnahmen.<\/p>\n\n\n\n

Besonders beunruhigend ist die Rolle eines V-Mannes des Landeskriminalamtes, der Kontakte zu der rechtsextremen Gruppe unterhielt und selbst einen Brandanschlag ver\u00fcbte. Diese Verstrickungen werfen ein d\u00fcsteres Licht auf die Ermittlungen und verst\u00e4rken den Eindruck, dass die Wahrheit m\u00f6glicherweise nie vollst\u00e4ndig ans Licht kommen wird.<\/p>\n\n\n\n

28 Jahre sp\u00e4ter bleibt die Erinnerung an den Brandanschlag von L\u00fcbeck blass und in weiten Teilen der Bev\u00f6lkerung vergessen. Es gibt keine offiziellen Gedenkveranstaltungen, keine dauerhaften Mahnmale, die an das Leid der Opfer und ihrer Angeh\u00f6rigen erinnern. Dieses Schweigen ist ein schmerzlicher Beweis daf\u00fcr, wie schnell die Gesellschaft bereit ist, \u00fcber solche Ereignisse hinwegzugehen.<\/p>\n\n\n\n

Wir m\u00fcssen jedoch gedenken. Gedenken an diejenigen, die ihr Leben verloren haben, und an diejenigen, die noch immer nach Gerechtigkeit suchen. Dieser Tag sollte uns nicht nur als Mahnung dienen, sondern auch als Ansporn, uns aktiv gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit einzusetzen. Denn nur so k\u00f6nnen wir sicherstellen, dass sich solche Trag\u00f6dien nicht wiederholen.<\/p>\n","post_title":"Der Brandanschlag von L\u00fcbeck","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"open","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"der-brandanschlag-von-lubeck","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-29 17:01:13","post_modified_gmt":"2024-01-29 17:01:13","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3976","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3264,"post_author":"2","post_date":"2023-11-23 00:15:33","post_date_gmt":"2023-11-23 00:15:33","post_content":"

Vor 31 Jahren, am 23. November 1992, ersch\u00fctterte ein Akt des Hasses die kleine Stadt M\u00f6lln in Schleswig-Holstein. Zwei Familienh\u00e4user wurden Ziel eines rassistisch motivierten Brandanschlags, ausgef\u00fchrt von rechtsextremen Terroristen. Dieser furchtbare Angriff kostete die 10-j\u00e4hrige Yeliz Arslan, die 14-j\u00e4hrige Ay\u015fe Y\u0131lmaz und ihre 51-j\u00e4hrige Gro\u00dfmutter Bahide Arslan das Leben. Heute gedenken wir ihnen, nicht nur als Opfer eines sinnlosen Verbrechens, sondern auch als Mahnung, wohin Islamfeindlichkeit, Rassismus und Hass f\u00fchren k\u00f6nnen.<\/p>\n\"\"\n

Die Reaktion auf diesen tragischen Vorfall war durchwachsen. Bundeskanzler Helmut Kohl entschied sich gegen eine Teilnahme an der Gedenkveranstaltung \u2013 ein Akt, der damals wie heute Kritik und Entt\u00e4uschung hervorrief. Die T\u00e4ter, die sich mit einem \u201eHeil Hitler\u201c bei der Polizei meldeten, sind heute wieder auf freiem Fu\u00df.<\/p>\n

Besonders bewegend ist die Geschichte von Ibrahim Arslan, der als siebenj\u00e4hriger Junge den Anschlag \u00fcberlebte, gesch\u00fctzt durch die selbstlose Tat seiner Gro\u00dfmutter Bahide, die ihn mit feuchten T\u00fcchern umwickelte. Ibrahim Arslan beklagt, dass das Gedenken an solche Ereignisse oft von politischer Profilierung und Ignoranz \u00fcberschattet wird. Er setzt sich daf\u00fcr ein, dass die Interessen und Stimmen der Betroffenen im Mittelpunkt des Gedenkens stehen.<\/p>\n

Wir d\u00fcrfen die Opfer von M\u00f6lln nicht vergessen. Ihre Namen \u2013 Yeliz, Ay\u015fe und Bahide \u2013 stehen symbolisch f\u00fcr alle, die durch rassistisch motivierte Gewalt ihr Leben verloren haben. Sie mahnen uns, wachsam zu bleiben und gegen Hass und Diskriminierung in all ihren Formen aufzustehen. Ihr Andenken fordert uns auf, eine Gesellschaft zu schaffen, in der Vielfalt und Toleranz gesch\u00e4tzt und gef\u00f6rdert werden, und in der kein Platz f\u00fcr Hass und Fremdenfeindlichkeit ist.<\/p>\n

Vergessen wir sie nicht.<\/p>","post_title":"31 Jahre seit dem Brandanschlag von M\u00f6lln","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"31-jahre-seit-dem-brandanschlag-von-moelln","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:33:35","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:33:35","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3264","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3170,"post_author":"2","post_date":"2023-11-09 23:13:07","post_date_gmt":"2023-11-09 23:13:07","post_content":"

85 Jahre nach der Reichspogromnacht vom 9. November 1938, einem finsteren Kapitel in der deutschen Geschichte, reflektieren wir \u00fcber die langanhaltende Geisteshaltung, die letztlich zum Holocaust f\u00fchrte. Diese Nacht, gepr\u00e4gt von Gewalt gegen Juden, Zerst\u00f6rung von Synagogen und j\u00fcdischen Gesch\u00e4ften, war nicht ein isoliertes Ereignis, sondern ein H\u00f6hepunkt jahrhundertelanger Judenfeindlichkeit.<\/p>\n\"\"\n

Das \u201ej\u00fcdisch-christliche Abendland\u201c und seine Widerspr\u00fcche<\/strong><\/p>\n

Die heutige Verwendung des Begriffs \u201ej\u00fcdisch-christliches Abendland\u201c erscheint paradox, wenn man bedenkt, dass Juden in Europa \u00fcber Jahrhunderte hinweg marginalisiert und verfolgt wurden. Nicht einmal ein Jahrhundert nach dem Versuch, einen Teil seiner Bev\u00f6lkerung auszul\u00f6schen, begegnet Europa \u2013 und insbesondere Deutschland \u2013 der Herausforderung, sich mit der Kontinuit\u00e4t dieser diskriminierenden Geisteshaltung auseinanderzusetzen. Diese richtet sich heute nicht nur gegen Juden, sondern auch gegen Roma, Muslime und andere Minderheiten. Sie betrifft immer noch auch Juden, und ebenfalls Roma oder Muslime. Juden seien \u201eFremdk\u00f6rper\", sie w\u00fcrden das Land \u201everjuden\u201c wollen, h\u00f6rte man damals. Juden sollten sich reformieren, hie\u00df es, sie sollten sich dem vermeintlichen \u201eDeutschsein\u201c anpassen. Juden m\u00fcssten ihre \u201eprimitive Religion\u201c ablegen, h\u00f6rte man zur Reformation und zur Aufkl\u00e4rung, es gebe nur ein \u201echristlich-atheistisches\" Abendland. Wiederholt sich diese Sprache gro\u00dffl\u00e4chig - auch wenn sie andere trifft - geht Europa, aber insbesondere Deutschland seiner Verantwortung nicht nach.<\/p>\n

Die Sprache der Diskriminierung<\/strong><\/p>\n

Die Sprache, die Juden einst als \u201eFremdk\u00f6rper\u201c abstempelte und ihre Kultur und Religion als \u201eprimitiv\u201c brandmarkte, findet heute in abgewandelter Form erneut Anwendung. Diese gef\u00e4hrliche Rhetorik, die auch andere Minderheiten betrifft, stellt eine klare Verletzung der Verantwortung Deutschlands dar, die aus dem \u201eNie wieder\u201c-Versprechen erw\u00e4chst.<\/p>\n

Die Folgen der Pogromnacht<\/strong><\/p>\n

Nach der Pogromnacht, von den Nazis zynisch als \u201eReichskristallnacht\u201c bezeichnet, suchten viele Juden Zuflucht im Ausland, wurden jedoch oft an den Grenzen abgewiesen. Dieses Ereignis markiert eine Hochphase des Rassismus in Deutschland und bleibt eine dauerhafte Schande f\u00fcr das Land.<\/p>\n

Deutschlands heutige Verantwortung<\/strong><\/p>\n

Deutschlands Verst\u00e4ndnis und Umsetzung seiner historischen Verantwortung steht heute mehr denn je auf dem Pr\u00fcfstand. Es reicht nicht aus, sich auf populistische Rhetorik zu beschr\u00e4nken. Deutschland muss aktiv daf\u00fcr sorgen, dass Juden, Roma und alle Minderheiten \u2013 einschlie\u00dflich Muslime, Schwarze und Pal\u00e4stinenser \u2013 sich sicher, beheimatet und zugeh\u00f6rig f\u00fchlen. Dies ist die wahre Bedeutung von \u201eNie wieder\u201c, an deren Verwirklichung wir alle mitwirken m\u00fcssen.<\/p>","post_title":"Die Reichspogromnacht","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"die-reichspogromnacht","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:38:55","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:38:55","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3170","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3159,"post_author":"2","post_date":"2023-10-17 23:07:22","post_date_gmt":"2023-10-17 23:07:22","post_content":"

Am 17. Oktober 1961 geschah eines der dunkelsten Ereignisse in der j\u00fcngeren Geschichte Frankreichs \u2013 das Massaker von Paris. Vor 62 Jahren versammelten sich 30.000 Demonstrantinnen und Demonstranten, haupts\u00e4chlich Algerier, um gegen die franz\u00f6sische Besatzung Algeriens zu protestieren. Was folgte, war ein Akt brutaler Gewalt, der die dunkle Seite des franz\u00f6sischen Kolonialismus offenbarte.<\/p>\n

Brutale Niederschlagung einer friedlichen Demonstration<\/strong><\/p>\n

\"\"<\/p>\n

Die franz\u00f6sischen Sicherheitskr\u00e4fte gingen mit \u00e4u\u00dferster Brutalit\u00e4t gegen die Demonstration vor. \u00dcber 11.000 Menschen wurden festgenommen. Sch\u00e4tzungen zufolge wurden \u00fcber 200, m\u00f6glicherweise sogar \u00fcber 400 Menschen get\u00f6tet. Viele von ihnen wurden durch Schl\u00e4ge get\u00f6tet oder in der Seine ertr\u00e4nkt.<\/p>\n\"\"\n

Die Rolle von Maurice Papon<\/strong><\/p>\n

Unter den Verantwortlichen war Polizeichef Maurice Papon, der w\u00e4hrend der Nazizeit an der Deportation von mindestens 1.600 Juden beteiligt war. Viele der an dem Massaker beteiligten Polizisten waren ehemalige Nazi-Kollaborateure, die w\u00e4hrend des Vichy-Regimes Menschen verfolgt und gefoltert hatten.<\/p>\n

Mediale Verschleierung und Propaganda<\/strong><\/p>\n

Die franz\u00f6sische Regierung unterdr\u00fcckte gezielt die mediale Berichterstattung \u00fcber das Massaker. Renommierte Medien weltweit, einschlie\u00dflich der New York Times, der BBC und deutscher Medien wie ARD, ZDF und FAZ, \u00fcbernahmen die franz\u00f6sischen Propagandaberichte, wodurch das Verbrechen weltweit weitgehend unbekannt blieb.<\/p>\n

Versp\u00e4tetes Eingest\u00e4ndnis und fehlende Gerechtigkeit<\/strong><\/p>\n

Erst Jahrzehnte sp\u00e4ter, im Jahr 1998, gab Frankreich unter internationalem Druck zu, dass es zu einem Vorfall gekommen war. Zun\u00e4chst war die Rede von drei Toten, dann widerwillig von 40. Bis heute wurde niemand f\u00fcr das Massaker zur Rechenschaft gezogen, und es gab keine Entsch\u00e4digungen f\u00fcr die Opfer oder deren Familien.<\/p>\n

Fazit<\/strong><\/p>\n

Das Massaker von Paris am 17. Oktober 1961 bleibt ein mahnendes Beispiel f\u00fcr die Brutalit\u00e4t des Kolonialismus und die Gefahren des Schweigens. Es ist wichtig, die Erinnerung an die Opfer wachzuhalten und sich stets gegen Ungerechtigkeit und Unterdr\u00fcckung einzusetzen. Wir d\u00fcrfen solche tragischen Ereignisse in unserer Geschichte nicht vergessen.<\/p>","post_title":"Das Vergessene Massaker von Paris","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"das-vergessene-massaker-von-paris","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:39:35","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:39:35","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3159","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"}],"next":false,"prev":false,"total_page":1},"paged":1,"column_class":"jeg_col_3o3","class":"jnews_block_37"};

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Die politische und mediale Aufarbeitung des Falls war l\u00e4cherlich. Erst eine Woche sp\u00e4ter war von \u201eStreit um Schaukel\u201c die Rede, kein Wort \u00fcber Islamfeindlichkeit; Medien \u00fcbernahmen unkritisch die inkompetente Beschreibung der Beh\u00f6rden. V\u00f6llige Ignoranz. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Als Infos durchsickerten, bem\u00fchte die Regierung sich nicht etwa um die Muslime Deutschlands, sondern richtete lediglich \u00c4gypten, dem Herkunftsland der Ermordeten, Beileid aus. Die ewige Fremde und die irrelevante eigene Minderheit. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Einiges wurde gelernt, vieles aber noch nicht.<\/p>\n\n\n\n

Marwa El Sherbini h\u00e4tte eine Lehre der Zuversicht sein k\u00f6nnen. Sie lie\u00df sich auf Dresden ein und setzte Vertrauen in die Justiz. Es ist Zeit, die Zuversicht endlich wahr werden zu lassen. Ihr zu Ehren. Jetzt erst recht.<\/p>\n","post_title":"Die Ermordung von Marwa El Sherbini: Ein Versagen der deutschen Justiz","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"die-ermordung-von-marwa-el-sherbini-ein-versagen-der-deutschen-justiz","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-09-03 10:00:55","post_modified_gmt":"2024-09-03 10:00:55","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4335","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3976,"post_author":"2","post_date":"2024-01-18 16:54:59","post_date_gmt":"2024-01-18 16:54:59","post_content":"\n

Heute, am 18. Januar, gedenken wir eines der dunkelsten Kapitel in der j\u00fcngeren deutschen Geschichte: dem Brandanschlag von L\u00fcbeck, der sich vor 28 Jahren ereignete. In den fr\u00fchen Morgenstunden des Jahres 1996 wurden zehn Menschen, darunter drei Erwachsene und sieben Kinder, aus dem Leben gerissen. Die Opfer \u2013 gr\u00f6\u00dftenteils Asylbewerber aus Zaire, Angola, Togo und dem Libanon \u2013 symbolisieren eine Trag\u00f6die, die weit \u00fcber L\u00fcbeck hinausreicht.<\/p>\n\n\n\n

Der Anschlag selbst und die darauffolgenden Ermittlungen zeichnen ein Bild von Verwirrung, Missverst\u00e4ndnissen und wahrscheinlich auch von bewusster Ignoranz. Drei Verd\u00e4chtige, alle mit rechtsextremistischem Hintergrund, wurden unmittelbar nach dem Brand festgenommen. Merkw\u00fcrdigerweise, trotz offensichtlicher Beweise wie Brandspuren an ihren Gesichter, Haaren, Wimpern oder Augenbrauen, wurden sie schnell wieder freigelassen. Stattdessen richtete sich der Verdacht gegen einen libanesischen Bewohner des Hauses. Man behandelte ihn wie einen Schwerkriminellen und versuchte, ein Gest\u00e4ndnis zu erzwingen. Ein Vorgehen, das bis heute viele Fragen aufwirft. <\/p>\n\n\n\n

Die Jahre nach dem Brandanschlag waren gepr\u00e4gt von Gest\u00e4ndnissen und Widerrufen, von Ger\u00fcchten und unbeantworteten Fragen. Ein Verd\u00e4chtiger gestand in einem Interview mit dem Spiegel, dass sie f\u00fcr den Anschlag bezahlt wurden. Doch trotz dieser und anderer Hinweise kam es nie zu einer Verurteilung. Die Wahrheit, so scheint es, liegt immer noch verborgen unter einer Schicht von Unklarheiten und m\u00f6glicherweise politischen R\u00fccksichtnahmen.<\/p>\n\n\n\n

Besonders beunruhigend ist die Rolle eines V-Mannes des Landeskriminalamtes, der Kontakte zu der rechtsextremen Gruppe unterhielt und selbst einen Brandanschlag ver\u00fcbte. Diese Verstrickungen werfen ein d\u00fcsteres Licht auf die Ermittlungen und verst\u00e4rken den Eindruck, dass die Wahrheit m\u00f6glicherweise nie vollst\u00e4ndig ans Licht kommen wird.<\/p>\n\n\n\n

28 Jahre sp\u00e4ter bleibt die Erinnerung an den Brandanschlag von L\u00fcbeck blass und in weiten Teilen der Bev\u00f6lkerung vergessen. Es gibt keine offiziellen Gedenkveranstaltungen, keine dauerhaften Mahnmale, die an das Leid der Opfer und ihrer Angeh\u00f6rigen erinnern. Dieses Schweigen ist ein schmerzlicher Beweis daf\u00fcr, wie schnell die Gesellschaft bereit ist, \u00fcber solche Ereignisse hinwegzugehen.<\/p>\n\n\n\n

Wir m\u00fcssen jedoch gedenken. Gedenken an diejenigen, die ihr Leben verloren haben, und an diejenigen, die noch immer nach Gerechtigkeit suchen. Dieser Tag sollte uns nicht nur als Mahnung dienen, sondern auch als Ansporn, uns aktiv gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit einzusetzen. Denn nur so k\u00f6nnen wir sicherstellen, dass sich solche Trag\u00f6dien nicht wiederholen.<\/p>\n","post_title":"Der Brandanschlag von L\u00fcbeck","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"open","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"der-brandanschlag-von-lubeck","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-29 17:01:13","post_modified_gmt":"2024-01-29 17:01:13","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3976","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3264,"post_author":"2","post_date":"2023-11-23 00:15:33","post_date_gmt":"2023-11-23 00:15:33","post_content":"

Vor 31 Jahren, am 23. November 1992, ersch\u00fctterte ein Akt des Hasses die kleine Stadt M\u00f6lln in Schleswig-Holstein. Zwei Familienh\u00e4user wurden Ziel eines rassistisch motivierten Brandanschlags, ausgef\u00fchrt von rechtsextremen Terroristen. Dieser furchtbare Angriff kostete die 10-j\u00e4hrige Yeliz Arslan, die 14-j\u00e4hrige Ay\u015fe Y\u0131lmaz und ihre 51-j\u00e4hrige Gro\u00dfmutter Bahide Arslan das Leben. Heute gedenken wir ihnen, nicht nur als Opfer eines sinnlosen Verbrechens, sondern auch als Mahnung, wohin Islamfeindlichkeit, Rassismus und Hass f\u00fchren k\u00f6nnen.<\/p>\n\"\"\n

Die Reaktion auf diesen tragischen Vorfall war durchwachsen. Bundeskanzler Helmut Kohl entschied sich gegen eine Teilnahme an der Gedenkveranstaltung \u2013 ein Akt, der damals wie heute Kritik und Entt\u00e4uschung hervorrief. Die T\u00e4ter, die sich mit einem \u201eHeil Hitler\u201c bei der Polizei meldeten, sind heute wieder auf freiem Fu\u00df.<\/p>\n

Besonders bewegend ist die Geschichte von Ibrahim Arslan, der als siebenj\u00e4hriger Junge den Anschlag \u00fcberlebte, gesch\u00fctzt durch die selbstlose Tat seiner Gro\u00dfmutter Bahide, die ihn mit feuchten T\u00fcchern umwickelte. Ibrahim Arslan beklagt, dass das Gedenken an solche Ereignisse oft von politischer Profilierung und Ignoranz \u00fcberschattet wird. Er setzt sich daf\u00fcr ein, dass die Interessen und Stimmen der Betroffenen im Mittelpunkt des Gedenkens stehen.<\/p>\n

Wir d\u00fcrfen die Opfer von M\u00f6lln nicht vergessen. Ihre Namen \u2013 Yeliz, Ay\u015fe und Bahide \u2013 stehen symbolisch f\u00fcr alle, die durch rassistisch motivierte Gewalt ihr Leben verloren haben. Sie mahnen uns, wachsam zu bleiben und gegen Hass und Diskriminierung in all ihren Formen aufzustehen. Ihr Andenken fordert uns auf, eine Gesellschaft zu schaffen, in der Vielfalt und Toleranz gesch\u00e4tzt und gef\u00f6rdert werden, und in der kein Platz f\u00fcr Hass und Fremdenfeindlichkeit ist.<\/p>\n

Vergessen wir sie nicht.<\/p>","post_title":"31 Jahre seit dem Brandanschlag von M\u00f6lln","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"31-jahre-seit-dem-brandanschlag-von-moelln","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:33:35","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:33:35","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3264","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3170,"post_author":"2","post_date":"2023-11-09 23:13:07","post_date_gmt":"2023-11-09 23:13:07","post_content":"

85 Jahre nach der Reichspogromnacht vom 9. November 1938, einem finsteren Kapitel in der deutschen Geschichte, reflektieren wir \u00fcber die langanhaltende Geisteshaltung, die letztlich zum Holocaust f\u00fchrte. Diese Nacht, gepr\u00e4gt von Gewalt gegen Juden, Zerst\u00f6rung von Synagogen und j\u00fcdischen Gesch\u00e4ften, war nicht ein isoliertes Ereignis, sondern ein H\u00f6hepunkt jahrhundertelanger Judenfeindlichkeit.<\/p>\n\"\"\n

Das \u201ej\u00fcdisch-christliche Abendland\u201c und seine Widerspr\u00fcche<\/strong><\/p>\n

Die heutige Verwendung des Begriffs \u201ej\u00fcdisch-christliches Abendland\u201c erscheint paradox, wenn man bedenkt, dass Juden in Europa \u00fcber Jahrhunderte hinweg marginalisiert und verfolgt wurden. Nicht einmal ein Jahrhundert nach dem Versuch, einen Teil seiner Bev\u00f6lkerung auszul\u00f6schen, begegnet Europa \u2013 und insbesondere Deutschland \u2013 der Herausforderung, sich mit der Kontinuit\u00e4t dieser diskriminierenden Geisteshaltung auseinanderzusetzen. Diese richtet sich heute nicht nur gegen Juden, sondern auch gegen Roma, Muslime und andere Minderheiten. Sie betrifft immer noch auch Juden, und ebenfalls Roma oder Muslime. Juden seien \u201eFremdk\u00f6rper\", sie w\u00fcrden das Land \u201everjuden\u201c wollen, h\u00f6rte man damals. Juden sollten sich reformieren, hie\u00df es, sie sollten sich dem vermeintlichen \u201eDeutschsein\u201c anpassen. Juden m\u00fcssten ihre \u201eprimitive Religion\u201c ablegen, h\u00f6rte man zur Reformation und zur Aufkl\u00e4rung, es gebe nur ein \u201echristlich-atheistisches\" Abendland. Wiederholt sich diese Sprache gro\u00dffl\u00e4chig - auch wenn sie andere trifft - geht Europa, aber insbesondere Deutschland seiner Verantwortung nicht nach.<\/p>\n

Die Sprache der Diskriminierung<\/strong><\/p>\n

Die Sprache, die Juden einst als \u201eFremdk\u00f6rper\u201c abstempelte und ihre Kultur und Religion als \u201eprimitiv\u201c brandmarkte, findet heute in abgewandelter Form erneut Anwendung. Diese gef\u00e4hrliche Rhetorik, die auch andere Minderheiten betrifft, stellt eine klare Verletzung der Verantwortung Deutschlands dar, die aus dem \u201eNie wieder\u201c-Versprechen erw\u00e4chst.<\/p>\n

Die Folgen der Pogromnacht<\/strong><\/p>\n

Nach der Pogromnacht, von den Nazis zynisch als \u201eReichskristallnacht\u201c bezeichnet, suchten viele Juden Zuflucht im Ausland, wurden jedoch oft an den Grenzen abgewiesen. Dieses Ereignis markiert eine Hochphase des Rassismus in Deutschland und bleibt eine dauerhafte Schande f\u00fcr das Land.<\/p>\n

Deutschlands heutige Verantwortung<\/strong><\/p>\n

Deutschlands Verst\u00e4ndnis und Umsetzung seiner historischen Verantwortung steht heute mehr denn je auf dem Pr\u00fcfstand. Es reicht nicht aus, sich auf populistische Rhetorik zu beschr\u00e4nken. Deutschland muss aktiv daf\u00fcr sorgen, dass Juden, Roma und alle Minderheiten \u2013 einschlie\u00dflich Muslime, Schwarze und Pal\u00e4stinenser \u2013 sich sicher, beheimatet und zugeh\u00f6rig f\u00fchlen. Dies ist die wahre Bedeutung von \u201eNie wieder\u201c, an deren Verwirklichung wir alle mitwirken m\u00fcssen.<\/p>","post_title":"Die Reichspogromnacht","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"die-reichspogromnacht","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:38:55","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:38:55","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3170","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3159,"post_author":"2","post_date":"2023-10-17 23:07:22","post_date_gmt":"2023-10-17 23:07:22","post_content":"

Am 17. Oktober 1961 geschah eines der dunkelsten Ereignisse in der j\u00fcngeren Geschichte Frankreichs \u2013 das Massaker von Paris. Vor 62 Jahren versammelten sich 30.000 Demonstrantinnen und Demonstranten, haupts\u00e4chlich Algerier, um gegen die franz\u00f6sische Besatzung Algeriens zu protestieren. Was folgte, war ein Akt brutaler Gewalt, der die dunkle Seite des franz\u00f6sischen Kolonialismus offenbarte.<\/p>\n

Brutale Niederschlagung einer friedlichen Demonstration<\/strong><\/p>\n

\"\"<\/p>\n

Die franz\u00f6sischen Sicherheitskr\u00e4fte gingen mit \u00e4u\u00dferster Brutalit\u00e4t gegen die Demonstration vor. \u00dcber 11.000 Menschen wurden festgenommen. Sch\u00e4tzungen zufolge wurden \u00fcber 200, m\u00f6glicherweise sogar \u00fcber 400 Menschen get\u00f6tet. Viele von ihnen wurden durch Schl\u00e4ge get\u00f6tet oder in der Seine ertr\u00e4nkt.<\/p>\n\"\"\n

Die Rolle von Maurice Papon<\/strong><\/p>\n

Unter den Verantwortlichen war Polizeichef Maurice Papon, der w\u00e4hrend der Nazizeit an der Deportation von mindestens 1.600 Juden beteiligt war. Viele der an dem Massaker beteiligten Polizisten waren ehemalige Nazi-Kollaborateure, die w\u00e4hrend des Vichy-Regimes Menschen verfolgt und gefoltert hatten.<\/p>\n

Mediale Verschleierung und Propaganda<\/strong><\/p>\n

Die franz\u00f6sische Regierung unterdr\u00fcckte gezielt die mediale Berichterstattung \u00fcber das Massaker. Renommierte Medien weltweit, einschlie\u00dflich der New York Times, der BBC und deutscher Medien wie ARD, ZDF und FAZ, \u00fcbernahmen die franz\u00f6sischen Propagandaberichte, wodurch das Verbrechen weltweit weitgehend unbekannt blieb.<\/p>\n

Versp\u00e4tetes Eingest\u00e4ndnis und fehlende Gerechtigkeit<\/strong><\/p>\n

Erst Jahrzehnte sp\u00e4ter, im Jahr 1998, gab Frankreich unter internationalem Druck zu, dass es zu einem Vorfall gekommen war. Zun\u00e4chst war die Rede von drei Toten, dann widerwillig von 40. Bis heute wurde niemand f\u00fcr das Massaker zur Rechenschaft gezogen, und es gab keine Entsch\u00e4digungen f\u00fcr die Opfer oder deren Familien.<\/p>\n

Fazit<\/strong><\/p>\n

Das Massaker von Paris am 17. Oktober 1961 bleibt ein mahnendes Beispiel f\u00fcr die Brutalit\u00e4t des Kolonialismus und die Gefahren des Schweigens. Es ist wichtig, die Erinnerung an die Opfer wachzuhalten und sich stets gegen Ungerechtigkeit und Unterdr\u00fcckung einzusetzen. Wir d\u00fcrfen solche tragischen Ereignisse in unserer Geschichte nicht vergessen.<\/p>","post_title":"Das Vergessene Massaker von Paris","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"das-vergessene-massaker-von-paris","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:39:35","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:39:35","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3159","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"}],"next":false,"prev":false,"total_page":1},"paged":1,"column_class":"jeg_col_3o3","class":"jnews_block_37"};

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Sie wurde get\u00f6tet, zusammen mit ihrem ungeborenen Kind.<\/p>\n\n\n\n

Die politische und mediale Aufarbeitung des Falls war l\u00e4cherlich. Erst eine Woche sp\u00e4ter war von \u201eStreit um Schaukel\u201c die Rede, kein Wort \u00fcber Islamfeindlichkeit; Medien \u00fcbernahmen unkritisch die inkompetente Beschreibung der Beh\u00f6rden. V\u00f6llige Ignoranz. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Als Infos durchsickerten, bem\u00fchte die Regierung sich nicht etwa um die Muslime Deutschlands, sondern richtete lediglich \u00c4gypten, dem Herkunftsland der Ermordeten, Beileid aus. Die ewige Fremde und die irrelevante eigene Minderheit. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Einiges wurde gelernt, vieles aber noch nicht.<\/p>\n\n\n\n

Marwa El Sherbini h\u00e4tte eine Lehre der Zuversicht sein k\u00f6nnen. Sie lie\u00df sich auf Dresden ein und setzte Vertrauen in die Justiz. Es ist Zeit, die Zuversicht endlich wahr werden zu lassen. Ihr zu Ehren. Jetzt erst recht.<\/p>\n","post_title":"Die Ermordung von Marwa El Sherbini: Ein Versagen der deutschen Justiz","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"die-ermordung-von-marwa-el-sherbini-ein-versagen-der-deutschen-justiz","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-09-03 10:00:55","post_modified_gmt":"2024-09-03 10:00:55","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4335","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3976,"post_author":"2","post_date":"2024-01-18 16:54:59","post_date_gmt":"2024-01-18 16:54:59","post_content":"\n

Heute, am 18. Januar, gedenken wir eines der dunkelsten Kapitel in der j\u00fcngeren deutschen Geschichte: dem Brandanschlag von L\u00fcbeck, der sich vor 28 Jahren ereignete. In den fr\u00fchen Morgenstunden des Jahres 1996 wurden zehn Menschen, darunter drei Erwachsene und sieben Kinder, aus dem Leben gerissen. Die Opfer \u2013 gr\u00f6\u00dftenteils Asylbewerber aus Zaire, Angola, Togo und dem Libanon \u2013 symbolisieren eine Trag\u00f6die, die weit \u00fcber L\u00fcbeck hinausreicht.<\/p>\n\n\n\n

Der Anschlag selbst und die darauffolgenden Ermittlungen zeichnen ein Bild von Verwirrung, Missverst\u00e4ndnissen und wahrscheinlich auch von bewusster Ignoranz. Drei Verd\u00e4chtige, alle mit rechtsextremistischem Hintergrund, wurden unmittelbar nach dem Brand festgenommen. Merkw\u00fcrdigerweise, trotz offensichtlicher Beweise wie Brandspuren an ihren Gesichter, Haaren, Wimpern oder Augenbrauen, wurden sie schnell wieder freigelassen. Stattdessen richtete sich der Verdacht gegen einen libanesischen Bewohner des Hauses. Man behandelte ihn wie einen Schwerkriminellen und versuchte, ein Gest\u00e4ndnis zu erzwingen. Ein Vorgehen, das bis heute viele Fragen aufwirft. <\/p>\n\n\n\n

Die Jahre nach dem Brandanschlag waren gepr\u00e4gt von Gest\u00e4ndnissen und Widerrufen, von Ger\u00fcchten und unbeantworteten Fragen. Ein Verd\u00e4chtiger gestand in einem Interview mit dem Spiegel, dass sie f\u00fcr den Anschlag bezahlt wurden. Doch trotz dieser und anderer Hinweise kam es nie zu einer Verurteilung. Die Wahrheit, so scheint es, liegt immer noch verborgen unter einer Schicht von Unklarheiten und m\u00f6glicherweise politischen R\u00fccksichtnahmen.<\/p>\n\n\n\n

Besonders beunruhigend ist die Rolle eines V-Mannes des Landeskriminalamtes, der Kontakte zu der rechtsextremen Gruppe unterhielt und selbst einen Brandanschlag ver\u00fcbte. Diese Verstrickungen werfen ein d\u00fcsteres Licht auf die Ermittlungen und verst\u00e4rken den Eindruck, dass die Wahrheit m\u00f6glicherweise nie vollst\u00e4ndig ans Licht kommen wird.<\/p>\n\n\n\n

28 Jahre sp\u00e4ter bleibt die Erinnerung an den Brandanschlag von L\u00fcbeck blass und in weiten Teilen der Bev\u00f6lkerung vergessen. Es gibt keine offiziellen Gedenkveranstaltungen, keine dauerhaften Mahnmale, die an das Leid der Opfer und ihrer Angeh\u00f6rigen erinnern. Dieses Schweigen ist ein schmerzlicher Beweis daf\u00fcr, wie schnell die Gesellschaft bereit ist, \u00fcber solche Ereignisse hinwegzugehen.<\/p>\n\n\n\n

Wir m\u00fcssen jedoch gedenken. Gedenken an diejenigen, die ihr Leben verloren haben, und an diejenigen, die noch immer nach Gerechtigkeit suchen. Dieser Tag sollte uns nicht nur als Mahnung dienen, sondern auch als Ansporn, uns aktiv gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit einzusetzen. Denn nur so k\u00f6nnen wir sicherstellen, dass sich solche Trag\u00f6dien nicht wiederholen.<\/p>\n","post_title":"Der Brandanschlag von L\u00fcbeck","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"open","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"der-brandanschlag-von-lubeck","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-29 17:01:13","post_modified_gmt":"2024-01-29 17:01:13","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3976","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3264,"post_author":"2","post_date":"2023-11-23 00:15:33","post_date_gmt":"2023-11-23 00:15:33","post_content":"

Vor 31 Jahren, am 23. November 1992, ersch\u00fctterte ein Akt des Hasses die kleine Stadt M\u00f6lln in Schleswig-Holstein. Zwei Familienh\u00e4user wurden Ziel eines rassistisch motivierten Brandanschlags, ausgef\u00fchrt von rechtsextremen Terroristen. Dieser furchtbare Angriff kostete die 10-j\u00e4hrige Yeliz Arslan, die 14-j\u00e4hrige Ay\u015fe Y\u0131lmaz und ihre 51-j\u00e4hrige Gro\u00dfmutter Bahide Arslan das Leben. Heute gedenken wir ihnen, nicht nur als Opfer eines sinnlosen Verbrechens, sondern auch als Mahnung, wohin Islamfeindlichkeit, Rassismus und Hass f\u00fchren k\u00f6nnen.<\/p>\n\"\"\n

Die Reaktion auf diesen tragischen Vorfall war durchwachsen. Bundeskanzler Helmut Kohl entschied sich gegen eine Teilnahme an der Gedenkveranstaltung \u2013 ein Akt, der damals wie heute Kritik und Entt\u00e4uschung hervorrief. Die T\u00e4ter, die sich mit einem \u201eHeil Hitler\u201c bei der Polizei meldeten, sind heute wieder auf freiem Fu\u00df.<\/p>\n

Besonders bewegend ist die Geschichte von Ibrahim Arslan, der als siebenj\u00e4hriger Junge den Anschlag \u00fcberlebte, gesch\u00fctzt durch die selbstlose Tat seiner Gro\u00dfmutter Bahide, die ihn mit feuchten T\u00fcchern umwickelte. Ibrahim Arslan beklagt, dass das Gedenken an solche Ereignisse oft von politischer Profilierung und Ignoranz \u00fcberschattet wird. Er setzt sich daf\u00fcr ein, dass die Interessen und Stimmen der Betroffenen im Mittelpunkt des Gedenkens stehen.<\/p>\n

Wir d\u00fcrfen die Opfer von M\u00f6lln nicht vergessen. Ihre Namen \u2013 Yeliz, Ay\u015fe und Bahide \u2013 stehen symbolisch f\u00fcr alle, die durch rassistisch motivierte Gewalt ihr Leben verloren haben. Sie mahnen uns, wachsam zu bleiben und gegen Hass und Diskriminierung in all ihren Formen aufzustehen. Ihr Andenken fordert uns auf, eine Gesellschaft zu schaffen, in der Vielfalt und Toleranz gesch\u00e4tzt und gef\u00f6rdert werden, und in der kein Platz f\u00fcr Hass und Fremdenfeindlichkeit ist.<\/p>\n

Vergessen wir sie nicht.<\/p>","post_title":"31 Jahre seit dem Brandanschlag von M\u00f6lln","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"31-jahre-seit-dem-brandanschlag-von-moelln","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:33:35","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:33:35","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3264","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3170,"post_author":"2","post_date":"2023-11-09 23:13:07","post_date_gmt":"2023-11-09 23:13:07","post_content":"

85 Jahre nach der Reichspogromnacht vom 9. November 1938, einem finsteren Kapitel in der deutschen Geschichte, reflektieren wir \u00fcber die langanhaltende Geisteshaltung, die letztlich zum Holocaust f\u00fchrte. Diese Nacht, gepr\u00e4gt von Gewalt gegen Juden, Zerst\u00f6rung von Synagogen und j\u00fcdischen Gesch\u00e4ften, war nicht ein isoliertes Ereignis, sondern ein H\u00f6hepunkt jahrhundertelanger Judenfeindlichkeit.<\/p>\n\"\"\n

Das \u201ej\u00fcdisch-christliche Abendland\u201c und seine Widerspr\u00fcche<\/strong><\/p>\n

Die heutige Verwendung des Begriffs \u201ej\u00fcdisch-christliches Abendland\u201c erscheint paradox, wenn man bedenkt, dass Juden in Europa \u00fcber Jahrhunderte hinweg marginalisiert und verfolgt wurden. Nicht einmal ein Jahrhundert nach dem Versuch, einen Teil seiner Bev\u00f6lkerung auszul\u00f6schen, begegnet Europa \u2013 und insbesondere Deutschland \u2013 der Herausforderung, sich mit der Kontinuit\u00e4t dieser diskriminierenden Geisteshaltung auseinanderzusetzen. Diese richtet sich heute nicht nur gegen Juden, sondern auch gegen Roma, Muslime und andere Minderheiten. Sie betrifft immer noch auch Juden, und ebenfalls Roma oder Muslime. Juden seien \u201eFremdk\u00f6rper\", sie w\u00fcrden das Land \u201everjuden\u201c wollen, h\u00f6rte man damals. Juden sollten sich reformieren, hie\u00df es, sie sollten sich dem vermeintlichen \u201eDeutschsein\u201c anpassen. Juden m\u00fcssten ihre \u201eprimitive Religion\u201c ablegen, h\u00f6rte man zur Reformation und zur Aufkl\u00e4rung, es gebe nur ein \u201echristlich-atheistisches\" Abendland. Wiederholt sich diese Sprache gro\u00dffl\u00e4chig - auch wenn sie andere trifft - geht Europa, aber insbesondere Deutschland seiner Verantwortung nicht nach.<\/p>\n

Die Sprache der Diskriminierung<\/strong><\/p>\n

Die Sprache, die Juden einst als \u201eFremdk\u00f6rper\u201c abstempelte und ihre Kultur und Religion als \u201eprimitiv\u201c brandmarkte, findet heute in abgewandelter Form erneut Anwendung. Diese gef\u00e4hrliche Rhetorik, die auch andere Minderheiten betrifft, stellt eine klare Verletzung der Verantwortung Deutschlands dar, die aus dem \u201eNie wieder\u201c-Versprechen erw\u00e4chst.<\/p>\n

Die Folgen der Pogromnacht<\/strong><\/p>\n

Nach der Pogromnacht, von den Nazis zynisch als \u201eReichskristallnacht\u201c bezeichnet, suchten viele Juden Zuflucht im Ausland, wurden jedoch oft an den Grenzen abgewiesen. Dieses Ereignis markiert eine Hochphase des Rassismus in Deutschland und bleibt eine dauerhafte Schande f\u00fcr das Land.<\/p>\n

Deutschlands heutige Verantwortung<\/strong><\/p>\n

Deutschlands Verst\u00e4ndnis und Umsetzung seiner historischen Verantwortung steht heute mehr denn je auf dem Pr\u00fcfstand. Es reicht nicht aus, sich auf populistische Rhetorik zu beschr\u00e4nken. Deutschland muss aktiv daf\u00fcr sorgen, dass Juden, Roma und alle Minderheiten \u2013 einschlie\u00dflich Muslime, Schwarze und Pal\u00e4stinenser \u2013 sich sicher, beheimatet und zugeh\u00f6rig f\u00fchlen. Dies ist die wahre Bedeutung von \u201eNie wieder\u201c, an deren Verwirklichung wir alle mitwirken m\u00fcssen.<\/p>","post_title":"Die Reichspogromnacht","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"die-reichspogromnacht","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:38:55","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:38:55","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3170","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3159,"post_author":"2","post_date":"2023-10-17 23:07:22","post_date_gmt":"2023-10-17 23:07:22","post_content":"

Am 17. Oktober 1961 geschah eines der dunkelsten Ereignisse in der j\u00fcngeren Geschichte Frankreichs \u2013 das Massaker von Paris. Vor 62 Jahren versammelten sich 30.000 Demonstrantinnen und Demonstranten, haupts\u00e4chlich Algerier, um gegen die franz\u00f6sische Besatzung Algeriens zu protestieren. Was folgte, war ein Akt brutaler Gewalt, der die dunkle Seite des franz\u00f6sischen Kolonialismus offenbarte.<\/p>\n

Brutale Niederschlagung einer friedlichen Demonstration<\/strong><\/p>\n

\"\"<\/p>\n

Die franz\u00f6sischen Sicherheitskr\u00e4fte gingen mit \u00e4u\u00dferster Brutalit\u00e4t gegen die Demonstration vor. \u00dcber 11.000 Menschen wurden festgenommen. Sch\u00e4tzungen zufolge wurden \u00fcber 200, m\u00f6glicherweise sogar \u00fcber 400 Menschen get\u00f6tet. Viele von ihnen wurden durch Schl\u00e4ge get\u00f6tet oder in der Seine ertr\u00e4nkt.<\/p>\n\"\"\n

Die Rolle von Maurice Papon<\/strong><\/p>\n

Unter den Verantwortlichen war Polizeichef Maurice Papon, der w\u00e4hrend der Nazizeit an der Deportation von mindestens 1.600 Juden beteiligt war. Viele der an dem Massaker beteiligten Polizisten waren ehemalige Nazi-Kollaborateure, die w\u00e4hrend des Vichy-Regimes Menschen verfolgt und gefoltert hatten.<\/p>\n

Mediale Verschleierung und Propaganda<\/strong><\/p>\n

Die franz\u00f6sische Regierung unterdr\u00fcckte gezielt die mediale Berichterstattung \u00fcber das Massaker. Renommierte Medien weltweit, einschlie\u00dflich der New York Times, der BBC und deutscher Medien wie ARD, ZDF und FAZ, \u00fcbernahmen die franz\u00f6sischen Propagandaberichte, wodurch das Verbrechen weltweit weitgehend unbekannt blieb.<\/p>\n

Versp\u00e4tetes Eingest\u00e4ndnis und fehlende Gerechtigkeit<\/strong><\/p>\n

Erst Jahrzehnte sp\u00e4ter, im Jahr 1998, gab Frankreich unter internationalem Druck zu, dass es zu einem Vorfall gekommen war. Zun\u00e4chst war die Rede von drei Toten, dann widerwillig von 40. Bis heute wurde niemand f\u00fcr das Massaker zur Rechenschaft gezogen, und es gab keine Entsch\u00e4digungen f\u00fcr die Opfer oder deren Familien.<\/p>\n

Fazit<\/strong><\/p>\n

Das Massaker von Paris am 17. Oktober 1961 bleibt ein mahnendes Beispiel f\u00fcr die Brutalit\u00e4t des Kolonialismus und die Gefahren des Schweigens. Es ist wichtig, die Erinnerung an die Opfer wachzuhalten und sich stets gegen Ungerechtigkeit und Unterdr\u00fcckung einzusetzen. Wir d\u00fcrfen solche tragischen Ereignisse in unserer Geschichte nicht vergessen.<\/p>","post_title":"Das Vergessene Massaker von Paris","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"das-vergessene-massaker-von-paris","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:39:35","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:39:35","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3159","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"}],"next":false,"prev":false,"total_page":1},"paged":1,"column_class":"jeg_col_3o3","class":"jnews_block_37"};

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Dort n\u00e4mlich stach der T\u00e4ter Alex W. auf Marwa ein. Mitten im Gerichtssaal, 18 Messerstiche. Vor den Augen der versammelten Justiz, vor den Augen ihres 3-j\u00e4hrigen Sohnes und ihres Mannes, Elvi Ali Okaz. Als dieser sie besch\u00fctzen wollte, schoss ein Polizist auf ihn, weil er ihn f\u00fcr den Angreifer hielt. Der \u201efremd\u201c aussehende Mann als T\u00e4ter. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Sie wurde get\u00f6tet, zusammen mit ihrem ungeborenen Kind.<\/p>\n\n\n\n

Die politische und mediale Aufarbeitung des Falls war l\u00e4cherlich. Erst eine Woche sp\u00e4ter war von \u201eStreit um Schaukel\u201c die Rede, kein Wort \u00fcber Islamfeindlichkeit; Medien \u00fcbernahmen unkritisch die inkompetente Beschreibung der Beh\u00f6rden. V\u00f6llige Ignoranz. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Als Infos durchsickerten, bem\u00fchte die Regierung sich nicht etwa um die Muslime Deutschlands, sondern richtete lediglich \u00c4gypten, dem Herkunftsland der Ermordeten, Beileid aus. Die ewige Fremde und die irrelevante eigene Minderheit. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Einiges wurde gelernt, vieles aber noch nicht.<\/p>\n\n\n\n

Marwa El Sherbini h\u00e4tte eine Lehre der Zuversicht sein k\u00f6nnen. Sie lie\u00df sich auf Dresden ein und setzte Vertrauen in die Justiz. Es ist Zeit, die Zuversicht endlich wahr werden zu lassen. Ihr zu Ehren. Jetzt erst recht.<\/p>\n","post_title":"Die Ermordung von Marwa El Sherbini: Ein Versagen der deutschen Justiz","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"die-ermordung-von-marwa-el-sherbini-ein-versagen-der-deutschen-justiz","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-09-03 10:00:55","post_modified_gmt":"2024-09-03 10:00:55","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4335","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3976,"post_author":"2","post_date":"2024-01-18 16:54:59","post_date_gmt":"2024-01-18 16:54:59","post_content":"\n

Heute, am 18. Januar, gedenken wir eines der dunkelsten Kapitel in der j\u00fcngeren deutschen Geschichte: dem Brandanschlag von L\u00fcbeck, der sich vor 28 Jahren ereignete. In den fr\u00fchen Morgenstunden des Jahres 1996 wurden zehn Menschen, darunter drei Erwachsene und sieben Kinder, aus dem Leben gerissen. Die Opfer \u2013 gr\u00f6\u00dftenteils Asylbewerber aus Zaire, Angola, Togo und dem Libanon \u2013 symbolisieren eine Trag\u00f6die, die weit \u00fcber L\u00fcbeck hinausreicht.<\/p>\n\n\n\n

Der Anschlag selbst und die darauffolgenden Ermittlungen zeichnen ein Bild von Verwirrung, Missverst\u00e4ndnissen und wahrscheinlich auch von bewusster Ignoranz. Drei Verd\u00e4chtige, alle mit rechtsextremistischem Hintergrund, wurden unmittelbar nach dem Brand festgenommen. Merkw\u00fcrdigerweise, trotz offensichtlicher Beweise wie Brandspuren an ihren Gesichter, Haaren, Wimpern oder Augenbrauen, wurden sie schnell wieder freigelassen. Stattdessen richtete sich der Verdacht gegen einen libanesischen Bewohner des Hauses. Man behandelte ihn wie einen Schwerkriminellen und versuchte, ein Gest\u00e4ndnis zu erzwingen. Ein Vorgehen, das bis heute viele Fragen aufwirft. <\/p>\n\n\n\n

Die Jahre nach dem Brandanschlag waren gepr\u00e4gt von Gest\u00e4ndnissen und Widerrufen, von Ger\u00fcchten und unbeantworteten Fragen. Ein Verd\u00e4chtiger gestand in einem Interview mit dem Spiegel, dass sie f\u00fcr den Anschlag bezahlt wurden. Doch trotz dieser und anderer Hinweise kam es nie zu einer Verurteilung. Die Wahrheit, so scheint es, liegt immer noch verborgen unter einer Schicht von Unklarheiten und m\u00f6glicherweise politischen R\u00fccksichtnahmen.<\/p>\n\n\n\n

Besonders beunruhigend ist die Rolle eines V-Mannes des Landeskriminalamtes, der Kontakte zu der rechtsextremen Gruppe unterhielt und selbst einen Brandanschlag ver\u00fcbte. Diese Verstrickungen werfen ein d\u00fcsteres Licht auf die Ermittlungen und verst\u00e4rken den Eindruck, dass die Wahrheit m\u00f6glicherweise nie vollst\u00e4ndig ans Licht kommen wird.<\/p>\n\n\n\n

28 Jahre sp\u00e4ter bleibt die Erinnerung an den Brandanschlag von L\u00fcbeck blass und in weiten Teilen der Bev\u00f6lkerung vergessen. Es gibt keine offiziellen Gedenkveranstaltungen, keine dauerhaften Mahnmale, die an das Leid der Opfer und ihrer Angeh\u00f6rigen erinnern. Dieses Schweigen ist ein schmerzlicher Beweis daf\u00fcr, wie schnell die Gesellschaft bereit ist, \u00fcber solche Ereignisse hinwegzugehen.<\/p>\n\n\n\n

Wir m\u00fcssen jedoch gedenken. Gedenken an diejenigen, die ihr Leben verloren haben, und an diejenigen, die noch immer nach Gerechtigkeit suchen. Dieser Tag sollte uns nicht nur als Mahnung dienen, sondern auch als Ansporn, uns aktiv gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit einzusetzen. Denn nur so k\u00f6nnen wir sicherstellen, dass sich solche Trag\u00f6dien nicht wiederholen.<\/p>\n","post_title":"Der Brandanschlag von L\u00fcbeck","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"open","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"der-brandanschlag-von-lubeck","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-29 17:01:13","post_modified_gmt":"2024-01-29 17:01:13","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3976","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3264,"post_author":"2","post_date":"2023-11-23 00:15:33","post_date_gmt":"2023-11-23 00:15:33","post_content":"

Vor 31 Jahren, am 23. November 1992, ersch\u00fctterte ein Akt des Hasses die kleine Stadt M\u00f6lln in Schleswig-Holstein. Zwei Familienh\u00e4user wurden Ziel eines rassistisch motivierten Brandanschlags, ausgef\u00fchrt von rechtsextremen Terroristen. Dieser furchtbare Angriff kostete die 10-j\u00e4hrige Yeliz Arslan, die 14-j\u00e4hrige Ay\u015fe Y\u0131lmaz und ihre 51-j\u00e4hrige Gro\u00dfmutter Bahide Arslan das Leben. Heute gedenken wir ihnen, nicht nur als Opfer eines sinnlosen Verbrechens, sondern auch als Mahnung, wohin Islamfeindlichkeit, Rassismus und Hass f\u00fchren k\u00f6nnen.<\/p>\n\"\"\n

Die Reaktion auf diesen tragischen Vorfall war durchwachsen. Bundeskanzler Helmut Kohl entschied sich gegen eine Teilnahme an der Gedenkveranstaltung \u2013 ein Akt, der damals wie heute Kritik und Entt\u00e4uschung hervorrief. Die T\u00e4ter, die sich mit einem \u201eHeil Hitler\u201c bei der Polizei meldeten, sind heute wieder auf freiem Fu\u00df.<\/p>\n

Besonders bewegend ist die Geschichte von Ibrahim Arslan, der als siebenj\u00e4hriger Junge den Anschlag \u00fcberlebte, gesch\u00fctzt durch die selbstlose Tat seiner Gro\u00dfmutter Bahide, die ihn mit feuchten T\u00fcchern umwickelte. Ibrahim Arslan beklagt, dass das Gedenken an solche Ereignisse oft von politischer Profilierung und Ignoranz \u00fcberschattet wird. Er setzt sich daf\u00fcr ein, dass die Interessen und Stimmen der Betroffenen im Mittelpunkt des Gedenkens stehen.<\/p>\n

Wir d\u00fcrfen die Opfer von M\u00f6lln nicht vergessen. Ihre Namen \u2013 Yeliz, Ay\u015fe und Bahide \u2013 stehen symbolisch f\u00fcr alle, die durch rassistisch motivierte Gewalt ihr Leben verloren haben. Sie mahnen uns, wachsam zu bleiben und gegen Hass und Diskriminierung in all ihren Formen aufzustehen. Ihr Andenken fordert uns auf, eine Gesellschaft zu schaffen, in der Vielfalt und Toleranz gesch\u00e4tzt und gef\u00f6rdert werden, und in der kein Platz f\u00fcr Hass und Fremdenfeindlichkeit ist.<\/p>\n

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85 Jahre nach der Reichspogromnacht vom 9. November 1938, einem finsteren Kapitel in der deutschen Geschichte, reflektieren wir \u00fcber die langanhaltende Geisteshaltung, die letztlich zum Holocaust f\u00fchrte. Diese Nacht, gepr\u00e4gt von Gewalt gegen Juden, Zerst\u00f6rung von Synagogen und j\u00fcdischen Gesch\u00e4ften, war nicht ein isoliertes Ereignis, sondern ein H\u00f6hepunkt jahrhundertelanger Judenfeindlichkeit.<\/p>\n\"\"\n

Das \u201ej\u00fcdisch-christliche Abendland\u201c und seine Widerspr\u00fcche<\/strong><\/p>\n

Die heutige Verwendung des Begriffs \u201ej\u00fcdisch-christliches Abendland\u201c erscheint paradox, wenn man bedenkt, dass Juden in Europa \u00fcber Jahrhunderte hinweg marginalisiert und verfolgt wurden. Nicht einmal ein Jahrhundert nach dem Versuch, einen Teil seiner Bev\u00f6lkerung auszul\u00f6schen, begegnet Europa \u2013 und insbesondere Deutschland \u2013 der Herausforderung, sich mit der Kontinuit\u00e4t dieser diskriminierenden Geisteshaltung auseinanderzusetzen. Diese richtet sich heute nicht nur gegen Juden, sondern auch gegen Roma, Muslime und andere Minderheiten. Sie betrifft immer noch auch Juden, und ebenfalls Roma oder Muslime. Juden seien \u201eFremdk\u00f6rper\", sie w\u00fcrden das Land \u201everjuden\u201c wollen, h\u00f6rte man damals. Juden sollten sich reformieren, hie\u00df es, sie sollten sich dem vermeintlichen \u201eDeutschsein\u201c anpassen. Juden m\u00fcssten ihre \u201eprimitive Religion\u201c ablegen, h\u00f6rte man zur Reformation und zur Aufkl\u00e4rung, es gebe nur ein \u201echristlich-atheistisches\" Abendland. Wiederholt sich diese Sprache gro\u00dffl\u00e4chig - auch wenn sie andere trifft - geht Europa, aber insbesondere Deutschland seiner Verantwortung nicht nach.<\/p>\n

Die Sprache der Diskriminierung<\/strong><\/p>\n

Die Sprache, die Juden einst als \u201eFremdk\u00f6rper\u201c abstempelte und ihre Kultur und Religion als \u201eprimitiv\u201c brandmarkte, findet heute in abgewandelter Form erneut Anwendung. Diese gef\u00e4hrliche Rhetorik, die auch andere Minderheiten betrifft, stellt eine klare Verletzung der Verantwortung Deutschlands dar, die aus dem \u201eNie wieder\u201c-Versprechen erw\u00e4chst.<\/p>\n

Die Folgen der Pogromnacht<\/strong><\/p>\n

Nach der Pogromnacht, von den Nazis zynisch als \u201eReichskristallnacht\u201c bezeichnet, suchten viele Juden Zuflucht im Ausland, wurden jedoch oft an den Grenzen abgewiesen. Dieses Ereignis markiert eine Hochphase des Rassismus in Deutschland und bleibt eine dauerhafte Schande f\u00fcr das Land.<\/p>\n

Deutschlands heutige Verantwortung<\/strong><\/p>\n

Deutschlands Verst\u00e4ndnis und Umsetzung seiner historischen Verantwortung steht heute mehr denn je auf dem Pr\u00fcfstand. Es reicht nicht aus, sich auf populistische Rhetorik zu beschr\u00e4nken. Deutschland muss aktiv daf\u00fcr sorgen, dass Juden, Roma und alle Minderheiten \u2013 einschlie\u00dflich Muslime, Schwarze und Pal\u00e4stinenser \u2013 sich sicher, beheimatet und zugeh\u00f6rig f\u00fchlen. Dies ist die wahre Bedeutung von \u201eNie wieder\u201c, an deren Verwirklichung wir alle mitwirken m\u00fcssen.<\/p>","post_title":"Die Reichspogromnacht","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"die-reichspogromnacht","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:38:55","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:38:55","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3170","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3159,"post_author":"2","post_date":"2023-10-17 23:07:22","post_date_gmt":"2023-10-17 23:07:22","post_content":"

Am 17. Oktober 1961 geschah eines der dunkelsten Ereignisse in der j\u00fcngeren Geschichte Frankreichs \u2013 das Massaker von Paris. Vor 62 Jahren versammelten sich 30.000 Demonstrantinnen und Demonstranten, haupts\u00e4chlich Algerier, um gegen die franz\u00f6sische Besatzung Algeriens zu protestieren. Was folgte, war ein Akt brutaler Gewalt, der die dunkle Seite des franz\u00f6sischen Kolonialismus offenbarte.<\/p>\n

Brutale Niederschlagung einer friedlichen Demonstration<\/strong><\/p>\n

\"\"<\/p>\n

Die franz\u00f6sischen Sicherheitskr\u00e4fte gingen mit \u00e4u\u00dferster Brutalit\u00e4t gegen die Demonstration vor. \u00dcber 11.000 Menschen wurden festgenommen. Sch\u00e4tzungen zufolge wurden \u00fcber 200, m\u00f6glicherweise sogar \u00fcber 400 Menschen get\u00f6tet. Viele von ihnen wurden durch Schl\u00e4ge get\u00f6tet oder in der Seine ertr\u00e4nkt.<\/p>\n\"\"\n

Die Rolle von Maurice Papon<\/strong><\/p>\n

Unter den Verantwortlichen war Polizeichef Maurice Papon, der w\u00e4hrend der Nazizeit an der Deportation von mindestens 1.600 Juden beteiligt war. Viele der an dem Massaker beteiligten Polizisten waren ehemalige Nazi-Kollaborateure, die w\u00e4hrend des Vichy-Regimes Menschen verfolgt und gefoltert hatten.<\/p>\n

Mediale Verschleierung und Propaganda<\/strong><\/p>\n

Die franz\u00f6sische Regierung unterdr\u00fcckte gezielt die mediale Berichterstattung \u00fcber das Massaker. Renommierte Medien weltweit, einschlie\u00dflich der New York Times, der BBC und deutscher Medien wie ARD, ZDF und FAZ, \u00fcbernahmen die franz\u00f6sischen Propagandaberichte, wodurch das Verbrechen weltweit weitgehend unbekannt blieb.<\/p>\n

Versp\u00e4tetes Eingest\u00e4ndnis und fehlende Gerechtigkeit<\/strong><\/p>\n

Erst Jahrzehnte sp\u00e4ter, im Jahr 1998, gab Frankreich unter internationalem Druck zu, dass es zu einem Vorfall gekommen war. Zun\u00e4chst war die Rede von drei Toten, dann widerwillig von 40. Bis heute wurde niemand f\u00fcr das Massaker zur Rechenschaft gezogen, und es gab keine Entsch\u00e4digungen f\u00fcr die Opfer oder deren Familien.<\/p>\n

Fazit<\/strong><\/p>\n

Das Massaker von Paris am 17. Oktober 1961 bleibt ein mahnendes Beispiel f\u00fcr die Brutalit\u00e4t des Kolonialismus und die Gefahren des Schweigens. Es ist wichtig, die Erinnerung an die Opfer wachzuhalten und sich stets gegen Ungerechtigkeit und Unterdr\u00fcckung einzusetzen. Wir d\u00fcrfen solche tragischen Ereignisse in unserer Geschichte nicht vergessen.<\/p>","post_title":"Das Vergessene Massaker von Paris","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"das-vergessene-massaker-von-paris","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:39:35","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:39:35","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3159","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"}],"next":false,"prev":false,"total_page":1},"paged":1,"column_class":"jeg_col_3o3","class":"jnews_block_37"};

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Seine menschenverachtende, aggressive Haltung h\u00e4tte bei der 2. Verhandlung zu Sicherheitsvorkehrungen f\u00fchren m\u00fcssen. Doch die Beh\u00f6rden waren \u201eauf dem rechten Auge blind\u201c. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Dort n\u00e4mlich stach der T\u00e4ter Alex W. auf Marwa ein. Mitten im Gerichtssaal, 18 Messerstiche. Vor den Augen der versammelten Justiz, vor den Augen ihres 3-j\u00e4hrigen Sohnes und ihres Mannes, Elvi Ali Okaz. Als dieser sie besch\u00fctzen wollte, schoss ein Polizist auf ihn, weil er ihn f\u00fcr den Angreifer hielt. Der \u201efremd\u201c aussehende Mann als T\u00e4ter. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Sie wurde get\u00f6tet, zusammen mit ihrem ungeborenen Kind.<\/p>\n\n\n\n

Die politische und mediale Aufarbeitung des Falls war l\u00e4cherlich. Erst eine Woche sp\u00e4ter war von \u201eStreit um Schaukel\u201c die Rede, kein Wort \u00fcber Islamfeindlichkeit; Medien \u00fcbernahmen unkritisch die inkompetente Beschreibung der Beh\u00f6rden. V\u00f6llige Ignoranz. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Als Infos durchsickerten, bem\u00fchte die Regierung sich nicht etwa um die Muslime Deutschlands, sondern richtete lediglich \u00c4gypten, dem Herkunftsland der Ermordeten, Beileid aus. Die ewige Fremde und die irrelevante eigene Minderheit. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Einiges wurde gelernt, vieles aber noch nicht.<\/p>\n\n\n\n

Marwa El Sherbini h\u00e4tte eine Lehre der Zuversicht sein k\u00f6nnen. Sie lie\u00df sich auf Dresden ein und setzte Vertrauen in die Justiz. Es ist Zeit, die Zuversicht endlich wahr werden zu lassen. Ihr zu Ehren. Jetzt erst recht.<\/p>\n","post_title":"Die Ermordung von Marwa El Sherbini: Ein Versagen der deutschen Justiz","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"die-ermordung-von-marwa-el-sherbini-ein-versagen-der-deutschen-justiz","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-09-03 10:00:55","post_modified_gmt":"2024-09-03 10:00:55","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4335","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3976,"post_author":"2","post_date":"2024-01-18 16:54:59","post_date_gmt":"2024-01-18 16:54:59","post_content":"\n

Heute, am 18. Januar, gedenken wir eines der dunkelsten Kapitel in der j\u00fcngeren deutschen Geschichte: dem Brandanschlag von L\u00fcbeck, der sich vor 28 Jahren ereignete. In den fr\u00fchen Morgenstunden des Jahres 1996 wurden zehn Menschen, darunter drei Erwachsene und sieben Kinder, aus dem Leben gerissen. Die Opfer \u2013 gr\u00f6\u00dftenteils Asylbewerber aus Zaire, Angola, Togo und dem Libanon \u2013 symbolisieren eine Trag\u00f6die, die weit \u00fcber L\u00fcbeck hinausreicht.<\/p>\n\n\n\n

Der Anschlag selbst und die darauffolgenden Ermittlungen zeichnen ein Bild von Verwirrung, Missverst\u00e4ndnissen und wahrscheinlich auch von bewusster Ignoranz. Drei Verd\u00e4chtige, alle mit rechtsextremistischem Hintergrund, wurden unmittelbar nach dem Brand festgenommen. Merkw\u00fcrdigerweise, trotz offensichtlicher Beweise wie Brandspuren an ihren Gesichter, Haaren, Wimpern oder Augenbrauen, wurden sie schnell wieder freigelassen. Stattdessen richtete sich der Verdacht gegen einen libanesischen Bewohner des Hauses. Man behandelte ihn wie einen Schwerkriminellen und versuchte, ein Gest\u00e4ndnis zu erzwingen. Ein Vorgehen, das bis heute viele Fragen aufwirft. <\/p>\n\n\n\n

Die Jahre nach dem Brandanschlag waren gepr\u00e4gt von Gest\u00e4ndnissen und Widerrufen, von Ger\u00fcchten und unbeantworteten Fragen. Ein Verd\u00e4chtiger gestand in einem Interview mit dem Spiegel, dass sie f\u00fcr den Anschlag bezahlt wurden. Doch trotz dieser und anderer Hinweise kam es nie zu einer Verurteilung. Die Wahrheit, so scheint es, liegt immer noch verborgen unter einer Schicht von Unklarheiten und m\u00f6glicherweise politischen R\u00fccksichtnahmen.<\/p>\n\n\n\n

Besonders beunruhigend ist die Rolle eines V-Mannes des Landeskriminalamtes, der Kontakte zu der rechtsextremen Gruppe unterhielt und selbst einen Brandanschlag ver\u00fcbte. Diese Verstrickungen werfen ein d\u00fcsteres Licht auf die Ermittlungen und verst\u00e4rken den Eindruck, dass die Wahrheit m\u00f6glicherweise nie vollst\u00e4ndig ans Licht kommen wird.<\/p>\n\n\n\n

28 Jahre sp\u00e4ter bleibt die Erinnerung an den Brandanschlag von L\u00fcbeck blass und in weiten Teilen der Bev\u00f6lkerung vergessen. Es gibt keine offiziellen Gedenkveranstaltungen, keine dauerhaften Mahnmale, die an das Leid der Opfer und ihrer Angeh\u00f6rigen erinnern. Dieses Schweigen ist ein schmerzlicher Beweis daf\u00fcr, wie schnell die Gesellschaft bereit ist, \u00fcber solche Ereignisse hinwegzugehen.<\/p>\n\n\n\n

Wir m\u00fcssen jedoch gedenken. Gedenken an diejenigen, die ihr Leben verloren haben, und an diejenigen, die noch immer nach Gerechtigkeit suchen. Dieser Tag sollte uns nicht nur als Mahnung dienen, sondern auch als Ansporn, uns aktiv gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit einzusetzen. Denn nur so k\u00f6nnen wir sicherstellen, dass sich solche Trag\u00f6dien nicht wiederholen.<\/p>\n","post_title":"Der Brandanschlag von L\u00fcbeck","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"open","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"der-brandanschlag-von-lubeck","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-29 17:01:13","post_modified_gmt":"2024-01-29 17:01:13","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3976","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3264,"post_author":"2","post_date":"2023-11-23 00:15:33","post_date_gmt":"2023-11-23 00:15:33","post_content":"

Vor 31 Jahren, am 23. November 1992, ersch\u00fctterte ein Akt des Hasses die kleine Stadt M\u00f6lln in Schleswig-Holstein. Zwei Familienh\u00e4user wurden Ziel eines rassistisch motivierten Brandanschlags, ausgef\u00fchrt von rechtsextremen Terroristen. Dieser furchtbare Angriff kostete die 10-j\u00e4hrige Yeliz Arslan, die 14-j\u00e4hrige Ay\u015fe Y\u0131lmaz und ihre 51-j\u00e4hrige Gro\u00dfmutter Bahide Arslan das Leben. Heute gedenken wir ihnen, nicht nur als Opfer eines sinnlosen Verbrechens, sondern auch als Mahnung, wohin Islamfeindlichkeit, Rassismus und Hass f\u00fchren k\u00f6nnen.<\/p>\n\"\"\n

Die Reaktion auf diesen tragischen Vorfall war durchwachsen. Bundeskanzler Helmut Kohl entschied sich gegen eine Teilnahme an der Gedenkveranstaltung \u2013 ein Akt, der damals wie heute Kritik und Entt\u00e4uschung hervorrief. Die T\u00e4ter, die sich mit einem \u201eHeil Hitler\u201c bei der Polizei meldeten, sind heute wieder auf freiem Fu\u00df.<\/p>\n

Besonders bewegend ist die Geschichte von Ibrahim Arslan, der als siebenj\u00e4hriger Junge den Anschlag \u00fcberlebte, gesch\u00fctzt durch die selbstlose Tat seiner Gro\u00dfmutter Bahide, die ihn mit feuchten T\u00fcchern umwickelte. Ibrahim Arslan beklagt, dass das Gedenken an solche Ereignisse oft von politischer Profilierung und Ignoranz \u00fcberschattet wird. Er setzt sich daf\u00fcr ein, dass die Interessen und Stimmen der Betroffenen im Mittelpunkt des Gedenkens stehen.<\/p>\n

Wir d\u00fcrfen die Opfer von M\u00f6lln nicht vergessen. Ihre Namen \u2013 Yeliz, Ay\u015fe und Bahide \u2013 stehen symbolisch f\u00fcr alle, die durch rassistisch motivierte Gewalt ihr Leben verloren haben. Sie mahnen uns, wachsam zu bleiben und gegen Hass und Diskriminierung in all ihren Formen aufzustehen. Ihr Andenken fordert uns auf, eine Gesellschaft zu schaffen, in der Vielfalt und Toleranz gesch\u00e4tzt und gef\u00f6rdert werden, und in der kein Platz f\u00fcr Hass und Fremdenfeindlichkeit ist.<\/p>\n

Vergessen wir sie nicht.<\/p>","post_title":"31 Jahre seit dem Brandanschlag von M\u00f6lln","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"31-jahre-seit-dem-brandanschlag-von-moelln","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:33:35","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:33:35","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3264","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3170,"post_author":"2","post_date":"2023-11-09 23:13:07","post_date_gmt":"2023-11-09 23:13:07","post_content":"

85 Jahre nach der Reichspogromnacht vom 9. November 1938, einem finsteren Kapitel in der deutschen Geschichte, reflektieren wir \u00fcber die langanhaltende Geisteshaltung, die letztlich zum Holocaust f\u00fchrte. Diese Nacht, gepr\u00e4gt von Gewalt gegen Juden, Zerst\u00f6rung von Synagogen und j\u00fcdischen Gesch\u00e4ften, war nicht ein isoliertes Ereignis, sondern ein H\u00f6hepunkt jahrhundertelanger Judenfeindlichkeit.<\/p>\n\"\"\n

Das \u201ej\u00fcdisch-christliche Abendland\u201c und seine Widerspr\u00fcche<\/strong><\/p>\n

Die heutige Verwendung des Begriffs \u201ej\u00fcdisch-christliches Abendland\u201c erscheint paradox, wenn man bedenkt, dass Juden in Europa \u00fcber Jahrhunderte hinweg marginalisiert und verfolgt wurden. Nicht einmal ein Jahrhundert nach dem Versuch, einen Teil seiner Bev\u00f6lkerung auszul\u00f6schen, begegnet Europa \u2013 und insbesondere Deutschland \u2013 der Herausforderung, sich mit der Kontinuit\u00e4t dieser diskriminierenden Geisteshaltung auseinanderzusetzen. Diese richtet sich heute nicht nur gegen Juden, sondern auch gegen Roma, Muslime und andere Minderheiten. Sie betrifft immer noch auch Juden, und ebenfalls Roma oder Muslime. Juden seien \u201eFremdk\u00f6rper\", sie w\u00fcrden das Land \u201everjuden\u201c wollen, h\u00f6rte man damals. Juden sollten sich reformieren, hie\u00df es, sie sollten sich dem vermeintlichen \u201eDeutschsein\u201c anpassen. Juden m\u00fcssten ihre \u201eprimitive Religion\u201c ablegen, h\u00f6rte man zur Reformation und zur Aufkl\u00e4rung, es gebe nur ein \u201echristlich-atheistisches\" Abendland. Wiederholt sich diese Sprache gro\u00dffl\u00e4chig - auch wenn sie andere trifft - geht Europa, aber insbesondere Deutschland seiner Verantwortung nicht nach.<\/p>\n

Die Sprache der Diskriminierung<\/strong><\/p>\n

Die Sprache, die Juden einst als \u201eFremdk\u00f6rper\u201c abstempelte und ihre Kultur und Religion als \u201eprimitiv\u201c brandmarkte, findet heute in abgewandelter Form erneut Anwendung. Diese gef\u00e4hrliche Rhetorik, die auch andere Minderheiten betrifft, stellt eine klare Verletzung der Verantwortung Deutschlands dar, die aus dem \u201eNie wieder\u201c-Versprechen erw\u00e4chst.<\/p>\n

Die Folgen der Pogromnacht<\/strong><\/p>\n

Nach der Pogromnacht, von den Nazis zynisch als \u201eReichskristallnacht\u201c bezeichnet, suchten viele Juden Zuflucht im Ausland, wurden jedoch oft an den Grenzen abgewiesen. Dieses Ereignis markiert eine Hochphase des Rassismus in Deutschland und bleibt eine dauerhafte Schande f\u00fcr das Land.<\/p>\n

Deutschlands heutige Verantwortung<\/strong><\/p>\n

Deutschlands Verst\u00e4ndnis und Umsetzung seiner historischen Verantwortung steht heute mehr denn je auf dem Pr\u00fcfstand. Es reicht nicht aus, sich auf populistische Rhetorik zu beschr\u00e4nken. Deutschland muss aktiv daf\u00fcr sorgen, dass Juden, Roma und alle Minderheiten \u2013 einschlie\u00dflich Muslime, Schwarze und Pal\u00e4stinenser \u2013 sich sicher, beheimatet und zugeh\u00f6rig f\u00fchlen. Dies ist die wahre Bedeutung von \u201eNie wieder\u201c, an deren Verwirklichung wir alle mitwirken m\u00fcssen.<\/p>","post_title":"Die Reichspogromnacht","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"die-reichspogromnacht","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:38:55","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:38:55","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3170","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3159,"post_author":"2","post_date":"2023-10-17 23:07:22","post_date_gmt":"2023-10-17 23:07:22","post_content":"

Am 17. Oktober 1961 geschah eines der dunkelsten Ereignisse in der j\u00fcngeren Geschichte Frankreichs \u2013 das Massaker von Paris. Vor 62 Jahren versammelten sich 30.000 Demonstrantinnen und Demonstranten, haupts\u00e4chlich Algerier, um gegen die franz\u00f6sische Besatzung Algeriens zu protestieren. Was folgte, war ein Akt brutaler Gewalt, der die dunkle Seite des franz\u00f6sischen Kolonialismus offenbarte.<\/p>\n

Brutale Niederschlagung einer friedlichen Demonstration<\/strong><\/p>\n

\"\"<\/p>\n

Die franz\u00f6sischen Sicherheitskr\u00e4fte gingen mit \u00e4u\u00dferster Brutalit\u00e4t gegen die Demonstration vor. \u00dcber 11.000 Menschen wurden festgenommen. Sch\u00e4tzungen zufolge wurden \u00fcber 200, m\u00f6glicherweise sogar \u00fcber 400 Menschen get\u00f6tet. Viele von ihnen wurden durch Schl\u00e4ge get\u00f6tet oder in der Seine ertr\u00e4nkt.<\/p>\n\"\"\n

Die Rolle von Maurice Papon<\/strong><\/p>\n

Unter den Verantwortlichen war Polizeichef Maurice Papon, der w\u00e4hrend der Nazizeit an der Deportation von mindestens 1.600 Juden beteiligt war. Viele der an dem Massaker beteiligten Polizisten waren ehemalige Nazi-Kollaborateure, die w\u00e4hrend des Vichy-Regimes Menschen verfolgt und gefoltert hatten.<\/p>\n

Mediale Verschleierung und Propaganda<\/strong><\/p>\n

Die franz\u00f6sische Regierung unterdr\u00fcckte gezielt die mediale Berichterstattung \u00fcber das Massaker. Renommierte Medien weltweit, einschlie\u00dflich der New York Times, der BBC und deutscher Medien wie ARD, ZDF und FAZ, \u00fcbernahmen die franz\u00f6sischen Propagandaberichte, wodurch das Verbrechen weltweit weitgehend unbekannt blieb.<\/p>\n

Versp\u00e4tetes Eingest\u00e4ndnis und fehlende Gerechtigkeit<\/strong><\/p>\n

Erst Jahrzehnte sp\u00e4ter, im Jahr 1998, gab Frankreich unter internationalem Druck zu, dass es zu einem Vorfall gekommen war. Zun\u00e4chst war die Rede von drei Toten, dann widerwillig von 40. Bis heute wurde niemand f\u00fcr das Massaker zur Rechenschaft gezogen, und es gab keine Entsch\u00e4digungen f\u00fcr die Opfer oder deren Familien.<\/p>\n

Fazit<\/strong><\/p>\n

Das Massaker von Paris am 17. Oktober 1961 bleibt ein mahnendes Beispiel f\u00fcr die Brutalit\u00e4t des Kolonialismus und die Gefahren des Schweigens. Es ist wichtig, die Erinnerung an die Opfer wachzuhalten und sich stets gegen Ungerechtigkeit und Unterdr\u00fcckung einzusetzen. Wir d\u00fcrfen solche tragischen Ereignisse in unserer Geschichte nicht vergessen.<\/p>","post_title":"Das Vergessene Massaker von Paris","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"das-vergessene-massaker-von-paris","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:39:35","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:39:35","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3159","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"}],"next":false,"prev":false,"total_page":1},"paged":1,"column_class":"jeg_col_3o3","class":"jnews_block_37"};

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In der ersten Verhandlung wurde der Islamhasser zu einer Geldstrafe von 780 \u20ac verurteilt. Er rechtfertige seine Tat mit den Worten: \u201eSolche Leute sind keine richtigen Menschen\u201c. Daf\u00fcr, ein geringes Strafma\u00df. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Seine menschenverachtende, aggressive Haltung h\u00e4tte bei der 2. Verhandlung zu Sicherheitsvorkehrungen f\u00fchren m\u00fcssen. Doch die Beh\u00f6rden waren \u201eauf dem rechten Auge blind\u201c. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Dort n\u00e4mlich stach der T\u00e4ter Alex W. auf Marwa ein. Mitten im Gerichtssaal, 18 Messerstiche. Vor den Augen der versammelten Justiz, vor den Augen ihres 3-j\u00e4hrigen Sohnes und ihres Mannes, Elvi Ali Okaz. Als dieser sie besch\u00fctzen wollte, schoss ein Polizist auf ihn, weil er ihn f\u00fcr den Angreifer hielt. Der \u201efremd\u201c aussehende Mann als T\u00e4ter. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Sie wurde get\u00f6tet, zusammen mit ihrem ungeborenen Kind.<\/p>\n\n\n\n

Die politische und mediale Aufarbeitung des Falls war l\u00e4cherlich. Erst eine Woche sp\u00e4ter war von \u201eStreit um Schaukel\u201c die Rede, kein Wort \u00fcber Islamfeindlichkeit; Medien \u00fcbernahmen unkritisch die inkompetente Beschreibung der Beh\u00f6rden. V\u00f6llige Ignoranz. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Als Infos durchsickerten, bem\u00fchte die Regierung sich nicht etwa um die Muslime Deutschlands, sondern richtete lediglich \u00c4gypten, dem Herkunftsland der Ermordeten, Beileid aus. Die ewige Fremde und die irrelevante eigene Minderheit. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Einiges wurde gelernt, vieles aber noch nicht.<\/p>\n\n\n\n

Marwa El Sherbini h\u00e4tte eine Lehre der Zuversicht sein k\u00f6nnen. Sie lie\u00df sich auf Dresden ein und setzte Vertrauen in die Justiz. Es ist Zeit, die Zuversicht endlich wahr werden zu lassen. Ihr zu Ehren. Jetzt erst recht.<\/p>\n","post_title":"Die Ermordung von Marwa El Sherbini: Ein Versagen der deutschen Justiz","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"die-ermordung-von-marwa-el-sherbini-ein-versagen-der-deutschen-justiz","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-09-03 10:00:55","post_modified_gmt":"2024-09-03 10:00:55","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4335","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3976,"post_author":"2","post_date":"2024-01-18 16:54:59","post_date_gmt":"2024-01-18 16:54:59","post_content":"\n

Heute, am 18. Januar, gedenken wir eines der dunkelsten Kapitel in der j\u00fcngeren deutschen Geschichte: dem Brandanschlag von L\u00fcbeck, der sich vor 28 Jahren ereignete. In den fr\u00fchen Morgenstunden des Jahres 1996 wurden zehn Menschen, darunter drei Erwachsene und sieben Kinder, aus dem Leben gerissen. Die Opfer \u2013 gr\u00f6\u00dftenteils Asylbewerber aus Zaire, Angola, Togo und dem Libanon \u2013 symbolisieren eine Trag\u00f6die, die weit \u00fcber L\u00fcbeck hinausreicht.<\/p>\n\n\n\n

Der Anschlag selbst und die darauffolgenden Ermittlungen zeichnen ein Bild von Verwirrung, Missverst\u00e4ndnissen und wahrscheinlich auch von bewusster Ignoranz. Drei Verd\u00e4chtige, alle mit rechtsextremistischem Hintergrund, wurden unmittelbar nach dem Brand festgenommen. Merkw\u00fcrdigerweise, trotz offensichtlicher Beweise wie Brandspuren an ihren Gesichter, Haaren, Wimpern oder Augenbrauen, wurden sie schnell wieder freigelassen. Stattdessen richtete sich der Verdacht gegen einen libanesischen Bewohner des Hauses. Man behandelte ihn wie einen Schwerkriminellen und versuchte, ein Gest\u00e4ndnis zu erzwingen. Ein Vorgehen, das bis heute viele Fragen aufwirft. <\/p>\n\n\n\n

Die Jahre nach dem Brandanschlag waren gepr\u00e4gt von Gest\u00e4ndnissen und Widerrufen, von Ger\u00fcchten und unbeantworteten Fragen. Ein Verd\u00e4chtiger gestand in einem Interview mit dem Spiegel, dass sie f\u00fcr den Anschlag bezahlt wurden. Doch trotz dieser und anderer Hinweise kam es nie zu einer Verurteilung. Die Wahrheit, so scheint es, liegt immer noch verborgen unter einer Schicht von Unklarheiten und m\u00f6glicherweise politischen R\u00fccksichtnahmen.<\/p>\n\n\n\n

Besonders beunruhigend ist die Rolle eines V-Mannes des Landeskriminalamtes, der Kontakte zu der rechtsextremen Gruppe unterhielt und selbst einen Brandanschlag ver\u00fcbte. Diese Verstrickungen werfen ein d\u00fcsteres Licht auf die Ermittlungen und verst\u00e4rken den Eindruck, dass die Wahrheit m\u00f6glicherweise nie vollst\u00e4ndig ans Licht kommen wird.<\/p>\n\n\n\n

28 Jahre sp\u00e4ter bleibt die Erinnerung an den Brandanschlag von L\u00fcbeck blass und in weiten Teilen der Bev\u00f6lkerung vergessen. Es gibt keine offiziellen Gedenkveranstaltungen, keine dauerhaften Mahnmale, die an das Leid der Opfer und ihrer Angeh\u00f6rigen erinnern. Dieses Schweigen ist ein schmerzlicher Beweis daf\u00fcr, wie schnell die Gesellschaft bereit ist, \u00fcber solche Ereignisse hinwegzugehen.<\/p>\n\n\n\n

Wir m\u00fcssen jedoch gedenken. Gedenken an diejenigen, die ihr Leben verloren haben, und an diejenigen, die noch immer nach Gerechtigkeit suchen. Dieser Tag sollte uns nicht nur als Mahnung dienen, sondern auch als Ansporn, uns aktiv gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit einzusetzen. Denn nur so k\u00f6nnen wir sicherstellen, dass sich solche Trag\u00f6dien nicht wiederholen.<\/p>\n","post_title":"Der Brandanschlag von L\u00fcbeck","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"open","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"der-brandanschlag-von-lubeck","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-29 17:01:13","post_modified_gmt":"2024-01-29 17:01:13","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3976","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3264,"post_author":"2","post_date":"2023-11-23 00:15:33","post_date_gmt":"2023-11-23 00:15:33","post_content":"

Vor 31 Jahren, am 23. November 1992, ersch\u00fctterte ein Akt des Hasses die kleine Stadt M\u00f6lln in Schleswig-Holstein. Zwei Familienh\u00e4user wurden Ziel eines rassistisch motivierten Brandanschlags, ausgef\u00fchrt von rechtsextremen Terroristen. Dieser furchtbare Angriff kostete die 10-j\u00e4hrige Yeliz Arslan, die 14-j\u00e4hrige Ay\u015fe Y\u0131lmaz und ihre 51-j\u00e4hrige Gro\u00dfmutter Bahide Arslan das Leben. Heute gedenken wir ihnen, nicht nur als Opfer eines sinnlosen Verbrechens, sondern auch als Mahnung, wohin Islamfeindlichkeit, Rassismus und Hass f\u00fchren k\u00f6nnen.<\/p>\n\"\"\n

Die Reaktion auf diesen tragischen Vorfall war durchwachsen. Bundeskanzler Helmut Kohl entschied sich gegen eine Teilnahme an der Gedenkveranstaltung \u2013 ein Akt, der damals wie heute Kritik und Entt\u00e4uschung hervorrief. Die T\u00e4ter, die sich mit einem \u201eHeil Hitler\u201c bei der Polizei meldeten, sind heute wieder auf freiem Fu\u00df.<\/p>\n

Besonders bewegend ist die Geschichte von Ibrahim Arslan, der als siebenj\u00e4hriger Junge den Anschlag \u00fcberlebte, gesch\u00fctzt durch die selbstlose Tat seiner Gro\u00dfmutter Bahide, die ihn mit feuchten T\u00fcchern umwickelte. Ibrahim Arslan beklagt, dass das Gedenken an solche Ereignisse oft von politischer Profilierung und Ignoranz \u00fcberschattet wird. Er setzt sich daf\u00fcr ein, dass die Interessen und Stimmen der Betroffenen im Mittelpunkt des Gedenkens stehen.<\/p>\n

Wir d\u00fcrfen die Opfer von M\u00f6lln nicht vergessen. Ihre Namen \u2013 Yeliz, Ay\u015fe und Bahide \u2013 stehen symbolisch f\u00fcr alle, die durch rassistisch motivierte Gewalt ihr Leben verloren haben. Sie mahnen uns, wachsam zu bleiben und gegen Hass und Diskriminierung in all ihren Formen aufzustehen. Ihr Andenken fordert uns auf, eine Gesellschaft zu schaffen, in der Vielfalt und Toleranz gesch\u00e4tzt und gef\u00f6rdert werden, und in der kein Platz f\u00fcr Hass und Fremdenfeindlichkeit ist.<\/p>\n

Vergessen wir sie nicht.<\/p>","post_title":"31 Jahre seit dem Brandanschlag von M\u00f6lln","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"31-jahre-seit-dem-brandanschlag-von-moelln","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:33:35","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:33:35","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3264","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3170,"post_author":"2","post_date":"2023-11-09 23:13:07","post_date_gmt":"2023-11-09 23:13:07","post_content":"

85 Jahre nach der Reichspogromnacht vom 9. November 1938, einem finsteren Kapitel in der deutschen Geschichte, reflektieren wir \u00fcber die langanhaltende Geisteshaltung, die letztlich zum Holocaust f\u00fchrte. Diese Nacht, gepr\u00e4gt von Gewalt gegen Juden, Zerst\u00f6rung von Synagogen und j\u00fcdischen Gesch\u00e4ften, war nicht ein isoliertes Ereignis, sondern ein H\u00f6hepunkt jahrhundertelanger Judenfeindlichkeit.<\/p>\n\"\"\n

Das \u201ej\u00fcdisch-christliche Abendland\u201c und seine Widerspr\u00fcche<\/strong><\/p>\n

Die heutige Verwendung des Begriffs \u201ej\u00fcdisch-christliches Abendland\u201c erscheint paradox, wenn man bedenkt, dass Juden in Europa \u00fcber Jahrhunderte hinweg marginalisiert und verfolgt wurden. Nicht einmal ein Jahrhundert nach dem Versuch, einen Teil seiner Bev\u00f6lkerung auszul\u00f6schen, begegnet Europa \u2013 und insbesondere Deutschland \u2013 der Herausforderung, sich mit der Kontinuit\u00e4t dieser diskriminierenden Geisteshaltung auseinanderzusetzen. Diese richtet sich heute nicht nur gegen Juden, sondern auch gegen Roma, Muslime und andere Minderheiten. Sie betrifft immer noch auch Juden, und ebenfalls Roma oder Muslime. Juden seien \u201eFremdk\u00f6rper\", sie w\u00fcrden das Land \u201everjuden\u201c wollen, h\u00f6rte man damals. Juden sollten sich reformieren, hie\u00df es, sie sollten sich dem vermeintlichen \u201eDeutschsein\u201c anpassen. Juden m\u00fcssten ihre \u201eprimitive Religion\u201c ablegen, h\u00f6rte man zur Reformation und zur Aufkl\u00e4rung, es gebe nur ein \u201echristlich-atheistisches\" Abendland. Wiederholt sich diese Sprache gro\u00dffl\u00e4chig - auch wenn sie andere trifft - geht Europa, aber insbesondere Deutschland seiner Verantwortung nicht nach.<\/p>\n

Die Sprache der Diskriminierung<\/strong><\/p>\n

Die Sprache, die Juden einst als \u201eFremdk\u00f6rper\u201c abstempelte und ihre Kultur und Religion als \u201eprimitiv\u201c brandmarkte, findet heute in abgewandelter Form erneut Anwendung. Diese gef\u00e4hrliche Rhetorik, die auch andere Minderheiten betrifft, stellt eine klare Verletzung der Verantwortung Deutschlands dar, die aus dem \u201eNie wieder\u201c-Versprechen erw\u00e4chst.<\/p>\n

Die Folgen der Pogromnacht<\/strong><\/p>\n

Nach der Pogromnacht, von den Nazis zynisch als \u201eReichskristallnacht\u201c bezeichnet, suchten viele Juden Zuflucht im Ausland, wurden jedoch oft an den Grenzen abgewiesen. Dieses Ereignis markiert eine Hochphase des Rassismus in Deutschland und bleibt eine dauerhafte Schande f\u00fcr das Land.<\/p>\n

Deutschlands heutige Verantwortung<\/strong><\/p>\n

Deutschlands Verst\u00e4ndnis und Umsetzung seiner historischen Verantwortung steht heute mehr denn je auf dem Pr\u00fcfstand. Es reicht nicht aus, sich auf populistische Rhetorik zu beschr\u00e4nken. Deutschland muss aktiv daf\u00fcr sorgen, dass Juden, Roma und alle Minderheiten \u2013 einschlie\u00dflich Muslime, Schwarze und Pal\u00e4stinenser \u2013 sich sicher, beheimatet und zugeh\u00f6rig f\u00fchlen. Dies ist die wahre Bedeutung von \u201eNie wieder\u201c, an deren Verwirklichung wir alle mitwirken m\u00fcssen.<\/p>","post_title":"Die Reichspogromnacht","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"die-reichspogromnacht","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:38:55","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:38:55","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3170","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3159,"post_author":"2","post_date":"2023-10-17 23:07:22","post_date_gmt":"2023-10-17 23:07:22","post_content":"

Am 17. Oktober 1961 geschah eines der dunkelsten Ereignisse in der j\u00fcngeren Geschichte Frankreichs \u2013 das Massaker von Paris. Vor 62 Jahren versammelten sich 30.000 Demonstrantinnen und Demonstranten, haupts\u00e4chlich Algerier, um gegen die franz\u00f6sische Besatzung Algeriens zu protestieren. Was folgte, war ein Akt brutaler Gewalt, der die dunkle Seite des franz\u00f6sischen Kolonialismus offenbarte.<\/p>\n

Brutale Niederschlagung einer friedlichen Demonstration<\/strong><\/p>\n

\"\"<\/p>\n

Die franz\u00f6sischen Sicherheitskr\u00e4fte gingen mit \u00e4u\u00dferster Brutalit\u00e4t gegen die Demonstration vor. \u00dcber 11.000 Menschen wurden festgenommen. Sch\u00e4tzungen zufolge wurden \u00fcber 200, m\u00f6glicherweise sogar \u00fcber 400 Menschen get\u00f6tet. Viele von ihnen wurden durch Schl\u00e4ge get\u00f6tet oder in der Seine ertr\u00e4nkt.<\/p>\n\"\"\n

Die Rolle von Maurice Papon<\/strong><\/p>\n

Unter den Verantwortlichen war Polizeichef Maurice Papon, der w\u00e4hrend der Nazizeit an der Deportation von mindestens 1.600 Juden beteiligt war. Viele der an dem Massaker beteiligten Polizisten waren ehemalige Nazi-Kollaborateure, die w\u00e4hrend des Vichy-Regimes Menschen verfolgt und gefoltert hatten.<\/p>\n

Mediale Verschleierung und Propaganda<\/strong><\/p>\n

Die franz\u00f6sische Regierung unterdr\u00fcckte gezielt die mediale Berichterstattung \u00fcber das Massaker. Renommierte Medien weltweit, einschlie\u00dflich der New York Times, der BBC und deutscher Medien wie ARD, ZDF und FAZ, \u00fcbernahmen die franz\u00f6sischen Propagandaberichte, wodurch das Verbrechen weltweit weitgehend unbekannt blieb.<\/p>\n

Versp\u00e4tetes Eingest\u00e4ndnis und fehlende Gerechtigkeit<\/strong><\/p>\n

Erst Jahrzehnte sp\u00e4ter, im Jahr 1998, gab Frankreich unter internationalem Druck zu, dass es zu einem Vorfall gekommen war. Zun\u00e4chst war die Rede von drei Toten, dann widerwillig von 40. Bis heute wurde niemand f\u00fcr das Massaker zur Rechenschaft gezogen, und es gab keine Entsch\u00e4digungen f\u00fcr die Opfer oder deren Familien.<\/p>\n

Fazit<\/strong><\/p>\n

Das Massaker von Paris am 17. Oktober 1961 bleibt ein mahnendes Beispiel f\u00fcr die Brutalit\u00e4t des Kolonialismus und die Gefahren des Schweigens. Es ist wichtig, die Erinnerung an die Opfer wachzuhalten und sich stets gegen Ungerechtigkeit und Unterdr\u00fcckung einzusetzen. Wir d\u00fcrfen solche tragischen Ereignisse in unserer Geschichte nicht vergessen.<\/p>","post_title":"Das Vergessene Massaker von Paris","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"das-vergessene-massaker-von-paris","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:39:35","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:39:35","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3159","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"}],"next":false,"prev":false,"total_page":1},"paged":1,"column_class":"jeg_col_3o3","class":"jnews_block_37"};

WERBUNG
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Es ist sinnbildlich f\u00fcr die strukturellen Probleme hinter Islamfeindlichkeit.<\/p>\n\n\n\n

In der ersten Verhandlung wurde der Islamhasser zu einer Geldstrafe von 780 \u20ac verurteilt. Er rechtfertige seine Tat mit den Worten: \u201eSolche Leute sind keine richtigen Menschen\u201c. Daf\u00fcr, ein geringes Strafma\u00df. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Seine menschenverachtende, aggressive Haltung h\u00e4tte bei der 2. Verhandlung zu Sicherheitsvorkehrungen f\u00fchren m\u00fcssen. Doch die Beh\u00f6rden waren \u201eauf dem rechten Auge blind\u201c. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Dort n\u00e4mlich stach der T\u00e4ter Alex W. auf Marwa ein. Mitten im Gerichtssaal, 18 Messerstiche. Vor den Augen der versammelten Justiz, vor den Augen ihres 3-j\u00e4hrigen Sohnes und ihres Mannes, Elvi Ali Okaz. Als dieser sie besch\u00fctzen wollte, schoss ein Polizist auf ihn, weil er ihn f\u00fcr den Angreifer hielt. Der \u201efremd\u201c aussehende Mann als T\u00e4ter. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Sie wurde get\u00f6tet, zusammen mit ihrem ungeborenen Kind.<\/p>\n\n\n\n

Die politische und mediale Aufarbeitung des Falls war l\u00e4cherlich. Erst eine Woche sp\u00e4ter war von \u201eStreit um Schaukel\u201c die Rede, kein Wort \u00fcber Islamfeindlichkeit; Medien \u00fcbernahmen unkritisch die inkompetente Beschreibung der Beh\u00f6rden. V\u00f6llige Ignoranz. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Als Infos durchsickerten, bem\u00fchte die Regierung sich nicht etwa um die Muslime Deutschlands, sondern richtete lediglich \u00c4gypten, dem Herkunftsland der Ermordeten, Beileid aus. Die ewige Fremde und die irrelevante eigene Minderheit. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Einiges wurde gelernt, vieles aber noch nicht.<\/p>\n\n\n\n

Marwa El Sherbini h\u00e4tte eine Lehre der Zuversicht sein k\u00f6nnen. Sie lie\u00df sich auf Dresden ein und setzte Vertrauen in die Justiz. Es ist Zeit, die Zuversicht endlich wahr werden zu lassen. Ihr zu Ehren. Jetzt erst recht.<\/p>\n","post_title":"Die Ermordung von Marwa El Sherbini: Ein Versagen der deutschen Justiz","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"die-ermordung-von-marwa-el-sherbini-ein-versagen-der-deutschen-justiz","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-09-03 10:00:55","post_modified_gmt":"2024-09-03 10:00:55","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4335","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3976,"post_author":"2","post_date":"2024-01-18 16:54:59","post_date_gmt":"2024-01-18 16:54:59","post_content":"\n

Heute, am 18. Januar, gedenken wir eines der dunkelsten Kapitel in der j\u00fcngeren deutschen Geschichte: dem Brandanschlag von L\u00fcbeck, der sich vor 28 Jahren ereignete. In den fr\u00fchen Morgenstunden des Jahres 1996 wurden zehn Menschen, darunter drei Erwachsene und sieben Kinder, aus dem Leben gerissen. Die Opfer \u2013 gr\u00f6\u00dftenteils Asylbewerber aus Zaire, Angola, Togo und dem Libanon \u2013 symbolisieren eine Trag\u00f6die, die weit \u00fcber L\u00fcbeck hinausreicht.<\/p>\n\n\n\n

Der Anschlag selbst und die darauffolgenden Ermittlungen zeichnen ein Bild von Verwirrung, Missverst\u00e4ndnissen und wahrscheinlich auch von bewusster Ignoranz. Drei Verd\u00e4chtige, alle mit rechtsextremistischem Hintergrund, wurden unmittelbar nach dem Brand festgenommen. Merkw\u00fcrdigerweise, trotz offensichtlicher Beweise wie Brandspuren an ihren Gesichter, Haaren, Wimpern oder Augenbrauen, wurden sie schnell wieder freigelassen. Stattdessen richtete sich der Verdacht gegen einen libanesischen Bewohner des Hauses. Man behandelte ihn wie einen Schwerkriminellen und versuchte, ein Gest\u00e4ndnis zu erzwingen. Ein Vorgehen, das bis heute viele Fragen aufwirft. <\/p>\n\n\n\n

Die Jahre nach dem Brandanschlag waren gepr\u00e4gt von Gest\u00e4ndnissen und Widerrufen, von Ger\u00fcchten und unbeantworteten Fragen. Ein Verd\u00e4chtiger gestand in einem Interview mit dem Spiegel, dass sie f\u00fcr den Anschlag bezahlt wurden. Doch trotz dieser und anderer Hinweise kam es nie zu einer Verurteilung. Die Wahrheit, so scheint es, liegt immer noch verborgen unter einer Schicht von Unklarheiten und m\u00f6glicherweise politischen R\u00fccksichtnahmen.<\/p>\n\n\n\n

Besonders beunruhigend ist die Rolle eines V-Mannes des Landeskriminalamtes, der Kontakte zu der rechtsextremen Gruppe unterhielt und selbst einen Brandanschlag ver\u00fcbte. Diese Verstrickungen werfen ein d\u00fcsteres Licht auf die Ermittlungen und verst\u00e4rken den Eindruck, dass die Wahrheit m\u00f6glicherweise nie vollst\u00e4ndig ans Licht kommen wird.<\/p>\n\n\n\n

28 Jahre sp\u00e4ter bleibt die Erinnerung an den Brandanschlag von L\u00fcbeck blass und in weiten Teilen der Bev\u00f6lkerung vergessen. Es gibt keine offiziellen Gedenkveranstaltungen, keine dauerhaften Mahnmale, die an das Leid der Opfer und ihrer Angeh\u00f6rigen erinnern. Dieses Schweigen ist ein schmerzlicher Beweis daf\u00fcr, wie schnell die Gesellschaft bereit ist, \u00fcber solche Ereignisse hinwegzugehen.<\/p>\n\n\n\n

Wir m\u00fcssen jedoch gedenken. Gedenken an diejenigen, die ihr Leben verloren haben, und an diejenigen, die noch immer nach Gerechtigkeit suchen. Dieser Tag sollte uns nicht nur als Mahnung dienen, sondern auch als Ansporn, uns aktiv gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit einzusetzen. Denn nur so k\u00f6nnen wir sicherstellen, dass sich solche Trag\u00f6dien nicht wiederholen.<\/p>\n","post_title":"Der Brandanschlag von L\u00fcbeck","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"open","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"der-brandanschlag-von-lubeck","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-29 17:01:13","post_modified_gmt":"2024-01-29 17:01:13","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3976","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3264,"post_author":"2","post_date":"2023-11-23 00:15:33","post_date_gmt":"2023-11-23 00:15:33","post_content":"

Vor 31 Jahren, am 23. November 1992, ersch\u00fctterte ein Akt des Hasses die kleine Stadt M\u00f6lln in Schleswig-Holstein. Zwei Familienh\u00e4user wurden Ziel eines rassistisch motivierten Brandanschlags, ausgef\u00fchrt von rechtsextremen Terroristen. Dieser furchtbare Angriff kostete die 10-j\u00e4hrige Yeliz Arslan, die 14-j\u00e4hrige Ay\u015fe Y\u0131lmaz und ihre 51-j\u00e4hrige Gro\u00dfmutter Bahide Arslan das Leben. Heute gedenken wir ihnen, nicht nur als Opfer eines sinnlosen Verbrechens, sondern auch als Mahnung, wohin Islamfeindlichkeit, Rassismus und Hass f\u00fchren k\u00f6nnen.<\/p>\n\"\"\n

Die Reaktion auf diesen tragischen Vorfall war durchwachsen. Bundeskanzler Helmut Kohl entschied sich gegen eine Teilnahme an der Gedenkveranstaltung \u2013 ein Akt, der damals wie heute Kritik und Entt\u00e4uschung hervorrief. Die T\u00e4ter, die sich mit einem \u201eHeil Hitler\u201c bei der Polizei meldeten, sind heute wieder auf freiem Fu\u00df.<\/p>\n

Besonders bewegend ist die Geschichte von Ibrahim Arslan, der als siebenj\u00e4hriger Junge den Anschlag \u00fcberlebte, gesch\u00fctzt durch die selbstlose Tat seiner Gro\u00dfmutter Bahide, die ihn mit feuchten T\u00fcchern umwickelte. Ibrahim Arslan beklagt, dass das Gedenken an solche Ereignisse oft von politischer Profilierung und Ignoranz \u00fcberschattet wird. Er setzt sich daf\u00fcr ein, dass die Interessen und Stimmen der Betroffenen im Mittelpunkt des Gedenkens stehen.<\/p>\n

Wir d\u00fcrfen die Opfer von M\u00f6lln nicht vergessen. Ihre Namen \u2013 Yeliz, Ay\u015fe und Bahide \u2013 stehen symbolisch f\u00fcr alle, die durch rassistisch motivierte Gewalt ihr Leben verloren haben. Sie mahnen uns, wachsam zu bleiben und gegen Hass und Diskriminierung in all ihren Formen aufzustehen. Ihr Andenken fordert uns auf, eine Gesellschaft zu schaffen, in der Vielfalt und Toleranz gesch\u00e4tzt und gef\u00f6rdert werden, und in der kein Platz f\u00fcr Hass und Fremdenfeindlichkeit ist.<\/p>\n

Vergessen wir sie nicht.<\/p>","post_title":"31 Jahre seit dem Brandanschlag von M\u00f6lln","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"31-jahre-seit-dem-brandanschlag-von-moelln","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:33:35","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:33:35","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3264","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3170,"post_author":"2","post_date":"2023-11-09 23:13:07","post_date_gmt":"2023-11-09 23:13:07","post_content":"

85 Jahre nach der Reichspogromnacht vom 9. November 1938, einem finsteren Kapitel in der deutschen Geschichte, reflektieren wir \u00fcber die langanhaltende Geisteshaltung, die letztlich zum Holocaust f\u00fchrte. Diese Nacht, gepr\u00e4gt von Gewalt gegen Juden, Zerst\u00f6rung von Synagogen und j\u00fcdischen Gesch\u00e4ften, war nicht ein isoliertes Ereignis, sondern ein H\u00f6hepunkt jahrhundertelanger Judenfeindlichkeit.<\/p>\n\"\"\n

Das \u201ej\u00fcdisch-christliche Abendland\u201c und seine Widerspr\u00fcche<\/strong><\/p>\n

Die heutige Verwendung des Begriffs \u201ej\u00fcdisch-christliches Abendland\u201c erscheint paradox, wenn man bedenkt, dass Juden in Europa \u00fcber Jahrhunderte hinweg marginalisiert und verfolgt wurden. Nicht einmal ein Jahrhundert nach dem Versuch, einen Teil seiner Bev\u00f6lkerung auszul\u00f6schen, begegnet Europa \u2013 und insbesondere Deutschland \u2013 der Herausforderung, sich mit der Kontinuit\u00e4t dieser diskriminierenden Geisteshaltung auseinanderzusetzen. Diese richtet sich heute nicht nur gegen Juden, sondern auch gegen Roma, Muslime und andere Minderheiten. Sie betrifft immer noch auch Juden, und ebenfalls Roma oder Muslime. Juden seien \u201eFremdk\u00f6rper\", sie w\u00fcrden das Land \u201everjuden\u201c wollen, h\u00f6rte man damals. Juden sollten sich reformieren, hie\u00df es, sie sollten sich dem vermeintlichen \u201eDeutschsein\u201c anpassen. Juden m\u00fcssten ihre \u201eprimitive Religion\u201c ablegen, h\u00f6rte man zur Reformation und zur Aufkl\u00e4rung, es gebe nur ein \u201echristlich-atheistisches\" Abendland. Wiederholt sich diese Sprache gro\u00dffl\u00e4chig - auch wenn sie andere trifft - geht Europa, aber insbesondere Deutschland seiner Verantwortung nicht nach.<\/p>\n

Die Sprache der Diskriminierung<\/strong><\/p>\n

Die Sprache, die Juden einst als \u201eFremdk\u00f6rper\u201c abstempelte und ihre Kultur und Religion als \u201eprimitiv\u201c brandmarkte, findet heute in abgewandelter Form erneut Anwendung. Diese gef\u00e4hrliche Rhetorik, die auch andere Minderheiten betrifft, stellt eine klare Verletzung der Verantwortung Deutschlands dar, die aus dem \u201eNie wieder\u201c-Versprechen erw\u00e4chst.<\/p>\n

Die Folgen der Pogromnacht<\/strong><\/p>\n

Nach der Pogromnacht, von den Nazis zynisch als \u201eReichskristallnacht\u201c bezeichnet, suchten viele Juden Zuflucht im Ausland, wurden jedoch oft an den Grenzen abgewiesen. Dieses Ereignis markiert eine Hochphase des Rassismus in Deutschland und bleibt eine dauerhafte Schande f\u00fcr das Land.<\/p>\n

Deutschlands heutige Verantwortung<\/strong><\/p>\n

Deutschlands Verst\u00e4ndnis und Umsetzung seiner historischen Verantwortung steht heute mehr denn je auf dem Pr\u00fcfstand. Es reicht nicht aus, sich auf populistische Rhetorik zu beschr\u00e4nken. Deutschland muss aktiv daf\u00fcr sorgen, dass Juden, Roma und alle Minderheiten \u2013 einschlie\u00dflich Muslime, Schwarze und Pal\u00e4stinenser \u2013 sich sicher, beheimatet und zugeh\u00f6rig f\u00fchlen. Dies ist die wahre Bedeutung von \u201eNie wieder\u201c, an deren Verwirklichung wir alle mitwirken m\u00fcssen.<\/p>","post_title":"Die Reichspogromnacht","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"die-reichspogromnacht","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:38:55","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:38:55","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3170","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3159,"post_author":"2","post_date":"2023-10-17 23:07:22","post_date_gmt":"2023-10-17 23:07:22","post_content":"

Am 17. Oktober 1961 geschah eines der dunkelsten Ereignisse in der j\u00fcngeren Geschichte Frankreichs \u2013 das Massaker von Paris. Vor 62 Jahren versammelten sich 30.000 Demonstrantinnen und Demonstranten, haupts\u00e4chlich Algerier, um gegen die franz\u00f6sische Besatzung Algeriens zu protestieren. Was folgte, war ein Akt brutaler Gewalt, der die dunkle Seite des franz\u00f6sischen Kolonialismus offenbarte.<\/p>\n

Brutale Niederschlagung einer friedlichen Demonstration<\/strong><\/p>\n

\"\"<\/p>\n

Die franz\u00f6sischen Sicherheitskr\u00e4fte gingen mit \u00e4u\u00dferster Brutalit\u00e4t gegen die Demonstration vor. \u00dcber 11.000 Menschen wurden festgenommen. Sch\u00e4tzungen zufolge wurden \u00fcber 200, m\u00f6glicherweise sogar \u00fcber 400 Menschen get\u00f6tet. Viele von ihnen wurden durch Schl\u00e4ge get\u00f6tet oder in der Seine ertr\u00e4nkt.<\/p>\n\"\"\n

Die Rolle von Maurice Papon<\/strong><\/p>\n

Unter den Verantwortlichen war Polizeichef Maurice Papon, der w\u00e4hrend der Nazizeit an der Deportation von mindestens 1.600 Juden beteiligt war. Viele der an dem Massaker beteiligten Polizisten waren ehemalige Nazi-Kollaborateure, die w\u00e4hrend des Vichy-Regimes Menschen verfolgt und gefoltert hatten.<\/p>\n

Mediale Verschleierung und Propaganda<\/strong><\/p>\n

Die franz\u00f6sische Regierung unterdr\u00fcckte gezielt die mediale Berichterstattung \u00fcber das Massaker. Renommierte Medien weltweit, einschlie\u00dflich der New York Times, der BBC und deutscher Medien wie ARD, ZDF und FAZ, \u00fcbernahmen die franz\u00f6sischen Propagandaberichte, wodurch das Verbrechen weltweit weitgehend unbekannt blieb.<\/p>\n

Versp\u00e4tetes Eingest\u00e4ndnis und fehlende Gerechtigkeit<\/strong><\/p>\n

Erst Jahrzehnte sp\u00e4ter, im Jahr 1998, gab Frankreich unter internationalem Druck zu, dass es zu einem Vorfall gekommen war. Zun\u00e4chst war die Rede von drei Toten, dann widerwillig von 40. Bis heute wurde niemand f\u00fcr das Massaker zur Rechenschaft gezogen, und es gab keine Entsch\u00e4digungen f\u00fcr die Opfer oder deren Familien.<\/p>\n

Fazit<\/strong><\/p>\n

Das Massaker von Paris am 17. Oktober 1961 bleibt ein mahnendes Beispiel f\u00fcr die Brutalit\u00e4t des Kolonialismus und die Gefahren des Schweigens. Es ist wichtig, die Erinnerung an die Opfer wachzuhalten und sich stets gegen Ungerechtigkeit und Unterdr\u00fcckung einzusetzen. Wir d\u00fcrfen solche tragischen Ereignisse in unserer Geschichte nicht vergessen.<\/p>","post_title":"Das Vergessene Massaker von Paris","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"das-vergessene-massaker-von-paris","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:39:35","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:39:35","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3159","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"}],"next":false,"prev":false,"total_page":1},"paged":1,"column_class":"jeg_col_3o3","class":"jnews_block_37"};

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Der 1. Juli 2009. Marwa El Sherbini war 31 Jahre jung, gl\u00fccklich verheiratet und Mutter eines Kindes. Die Pharmazeutin war zudem schwanger. Auf einem Spielplatz in Dresden wurde sie von einem Mann beleidigt, unter anderem als \u201eTerroristin\u201c und \u201eIslamistin\u201c. Sie zeigte ihn an. Offenbar hatte sie Vertrauen in das Rechtssystem. Schlie\u00dflich sollte das Gericht ein Ort der Gerechtigkeit und Sicherheit sein.<\/p>\n\n\n\n

Es ist sinnbildlich f\u00fcr die strukturellen Probleme hinter Islamfeindlichkeit.<\/p>\n\n\n\n

In der ersten Verhandlung wurde der Islamhasser zu einer Geldstrafe von 780 \u20ac verurteilt. Er rechtfertige seine Tat mit den Worten: \u201eSolche Leute sind keine richtigen Menschen\u201c. Daf\u00fcr, ein geringes Strafma\u00df. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Seine menschenverachtende, aggressive Haltung h\u00e4tte bei der 2. Verhandlung zu Sicherheitsvorkehrungen f\u00fchren m\u00fcssen. Doch die Beh\u00f6rden waren \u201eauf dem rechten Auge blind\u201c. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Dort n\u00e4mlich stach der T\u00e4ter Alex W. auf Marwa ein. Mitten im Gerichtssaal, 18 Messerstiche. Vor den Augen der versammelten Justiz, vor den Augen ihres 3-j\u00e4hrigen Sohnes und ihres Mannes, Elvi Ali Okaz. Als dieser sie besch\u00fctzen wollte, schoss ein Polizist auf ihn, weil er ihn f\u00fcr den Angreifer hielt. Der \u201efremd\u201c aussehende Mann als T\u00e4ter. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Sie wurde get\u00f6tet, zusammen mit ihrem ungeborenen Kind.<\/p>\n\n\n\n

Die politische und mediale Aufarbeitung des Falls war l\u00e4cherlich. Erst eine Woche sp\u00e4ter war von \u201eStreit um Schaukel\u201c die Rede, kein Wort \u00fcber Islamfeindlichkeit; Medien \u00fcbernahmen unkritisch die inkompetente Beschreibung der Beh\u00f6rden. V\u00f6llige Ignoranz. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Als Infos durchsickerten, bem\u00fchte die Regierung sich nicht etwa um die Muslime Deutschlands, sondern richtete lediglich \u00c4gypten, dem Herkunftsland der Ermordeten, Beileid aus. Die ewige Fremde und die irrelevante eigene Minderheit. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Einiges wurde gelernt, vieles aber noch nicht.<\/p>\n\n\n\n

Marwa El Sherbini h\u00e4tte eine Lehre der Zuversicht sein k\u00f6nnen. Sie lie\u00df sich auf Dresden ein und setzte Vertrauen in die Justiz. Es ist Zeit, die Zuversicht endlich wahr werden zu lassen. Ihr zu Ehren. Jetzt erst recht.<\/p>\n","post_title":"Die Ermordung von Marwa El Sherbini: Ein Versagen der deutschen Justiz","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"die-ermordung-von-marwa-el-sherbini-ein-versagen-der-deutschen-justiz","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-09-03 10:00:55","post_modified_gmt":"2024-09-03 10:00:55","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4335","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3976,"post_author":"2","post_date":"2024-01-18 16:54:59","post_date_gmt":"2024-01-18 16:54:59","post_content":"\n

Heute, am 18. Januar, gedenken wir eines der dunkelsten Kapitel in der j\u00fcngeren deutschen Geschichte: dem Brandanschlag von L\u00fcbeck, der sich vor 28 Jahren ereignete. In den fr\u00fchen Morgenstunden des Jahres 1996 wurden zehn Menschen, darunter drei Erwachsene und sieben Kinder, aus dem Leben gerissen. Die Opfer \u2013 gr\u00f6\u00dftenteils Asylbewerber aus Zaire, Angola, Togo und dem Libanon \u2013 symbolisieren eine Trag\u00f6die, die weit \u00fcber L\u00fcbeck hinausreicht.<\/p>\n\n\n\n

Der Anschlag selbst und die darauffolgenden Ermittlungen zeichnen ein Bild von Verwirrung, Missverst\u00e4ndnissen und wahrscheinlich auch von bewusster Ignoranz. Drei Verd\u00e4chtige, alle mit rechtsextremistischem Hintergrund, wurden unmittelbar nach dem Brand festgenommen. Merkw\u00fcrdigerweise, trotz offensichtlicher Beweise wie Brandspuren an ihren Gesichter, Haaren, Wimpern oder Augenbrauen, wurden sie schnell wieder freigelassen. Stattdessen richtete sich der Verdacht gegen einen libanesischen Bewohner des Hauses. Man behandelte ihn wie einen Schwerkriminellen und versuchte, ein Gest\u00e4ndnis zu erzwingen. Ein Vorgehen, das bis heute viele Fragen aufwirft. <\/p>\n\n\n\n

Die Jahre nach dem Brandanschlag waren gepr\u00e4gt von Gest\u00e4ndnissen und Widerrufen, von Ger\u00fcchten und unbeantworteten Fragen. Ein Verd\u00e4chtiger gestand in einem Interview mit dem Spiegel, dass sie f\u00fcr den Anschlag bezahlt wurden. Doch trotz dieser und anderer Hinweise kam es nie zu einer Verurteilung. Die Wahrheit, so scheint es, liegt immer noch verborgen unter einer Schicht von Unklarheiten und m\u00f6glicherweise politischen R\u00fccksichtnahmen.<\/p>\n\n\n\n

Besonders beunruhigend ist die Rolle eines V-Mannes des Landeskriminalamtes, der Kontakte zu der rechtsextremen Gruppe unterhielt und selbst einen Brandanschlag ver\u00fcbte. Diese Verstrickungen werfen ein d\u00fcsteres Licht auf die Ermittlungen und verst\u00e4rken den Eindruck, dass die Wahrheit m\u00f6glicherweise nie vollst\u00e4ndig ans Licht kommen wird.<\/p>\n\n\n\n

28 Jahre sp\u00e4ter bleibt die Erinnerung an den Brandanschlag von L\u00fcbeck blass und in weiten Teilen der Bev\u00f6lkerung vergessen. Es gibt keine offiziellen Gedenkveranstaltungen, keine dauerhaften Mahnmale, die an das Leid der Opfer und ihrer Angeh\u00f6rigen erinnern. Dieses Schweigen ist ein schmerzlicher Beweis daf\u00fcr, wie schnell die Gesellschaft bereit ist, \u00fcber solche Ereignisse hinwegzugehen.<\/p>\n\n\n\n

Wir m\u00fcssen jedoch gedenken. Gedenken an diejenigen, die ihr Leben verloren haben, und an diejenigen, die noch immer nach Gerechtigkeit suchen. Dieser Tag sollte uns nicht nur als Mahnung dienen, sondern auch als Ansporn, uns aktiv gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit einzusetzen. Denn nur so k\u00f6nnen wir sicherstellen, dass sich solche Trag\u00f6dien nicht wiederholen.<\/p>\n","post_title":"Der Brandanschlag von L\u00fcbeck","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"open","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"der-brandanschlag-von-lubeck","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-29 17:01:13","post_modified_gmt":"2024-01-29 17:01:13","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3976","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3264,"post_author":"2","post_date":"2023-11-23 00:15:33","post_date_gmt":"2023-11-23 00:15:33","post_content":"

Vor 31 Jahren, am 23. November 1992, ersch\u00fctterte ein Akt des Hasses die kleine Stadt M\u00f6lln in Schleswig-Holstein. Zwei Familienh\u00e4user wurden Ziel eines rassistisch motivierten Brandanschlags, ausgef\u00fchrt von rechtsextremen Terroristen. Dieser furchtbare Angriff kostete die 10-j\u00e4hrige Yeliz Arslan, die 14-j\u00e4hrige Ay\u015fe Y\u0131lmaz und ihre 51-j\u00e4hrige Gro\u00dfmutter Bahide Arslan das Leben. Heute gedenken wir ihnen, nicht nur als Opfer eines sinnlosen Verbrechens, sondern auch als Mahnung, wohin Islamfeindlichkeit, Rassismus und Hass f\u00fchren k\u00f6nnen.<\/p>\n\"\"\n

Die Reaktion auf diesen tragischen Vorfall war durchwachsen. Bundeskanzler Helmut Kohl entschied sich gegen eine Teilnahme an der Gedenkveranstaltung \u2013 ein Akt, der damals wie heute Kritik und Entt\u00e4uschung hervorrief. Die T\u00e4ter, die sich mit einem \u201eHeil Hitler\u201c bei der Polizei meldeten, sind heute wieder auf freiem Fu\u00df.<\/p>\n

Besonders bewegend ist die Geschichte von Ibrahim Arslan, der als siebenj\u00e4hriger Junge den Anschlag \u00fcberlebte, gesch\u00fctzt durch die selbstlose Tat seiner Gro\u00dfmutter Bahide, die ihn mit feuchten T\u00fcchern umwickelte. Ibrahim Arslan beklagt, dass das Gedenken an solche Ereignisse oft von politischer Profilierung und Ignoranz \u00fcberschattet wird. Er setzt sich daf\u00fcr ein, dass die Interessen und Stimmen der Betroffenen im Mittelpunkt des Gedenkens stehen.<\/p>\n

Wir d\u00fcrfen die Opfer von M\u00f6lln nicht vergessen. Ihre Namen \u2013 Yeliz, Ay\u015fe und Bahide \u2013 stehen symbolisch f\u00fcr alle, die durch rassistisch motivierte Gewalt ihr Leben verloren haben. Sie mahnen uns, wachsam zu bleiben und gegen Hass und Diskriminierung in all ihren Formen aufzustehen. Ihr Andenken fordert uns auf, eine Gesellschaft zu schaffen, in der Vielfalt und Toleranz gesch\u00e4tzt und gef\u00f6rdert werden, und in der kein Platz f\u00fcr Hass und Fremdenfeindlichkeit ist.<\/p>\n

Vergessen wir sie nicht.<\/p>","post_title":"31 Jahre seit dem Brandanschlag von M\u00f6lln","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"31-jahre-seit-dem-brandanschlag-von-moelln","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:33:35","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:33:35","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3264","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3170,"post_author":"2","post_date":"2023-11-09 23:13:07","post_date_gmt":"2023-11-09 23:13:07","post_content":"

85 Jahre nach der Reichspogromnacht vom 9. November 1938, einem finsteren Kapitel in der deutschen Geschichte, reflektieren wir \u00fcber die langanhaltende Geisteshaltung, die letztlich zum Holocaust f\u00fchrte. Diese Nacht, gepr\u00e4gt von Gewalt gegen Juden, Zerst\u00f6rung von Synagogen und j\u00fcdischen Gesch\u00e4ften, war nicht ein isoliertes Ereignis, sondern ein H\u00f6hepunkt jahrhundertelanger Judenfeindlichkeit.<\/p>\n\"\"\n

Das \u201ej\u00fcdisch-christliche Abendland\u201c und seine Widerspr\u00fcche<\/strong><\/p>\n

Die heutige Verwendung des Begriffs \u201ej\u00fcdisch-christliches Abendland\u201c erscheint paradox, wenn man bedenkt, dass Juden in Europa \u00fcber Jahrhunderte hinweg marginalisiert und verfolgt wurden. Nicht einmal ein Jahrhundert nach dem Versuch, einen Teil seiner Bev\u00f6lkerung auszul\u00f6schen, begegnet Europa \u2013 und insbesondere Deutschland \u2013 der Herausforderung, sich mit der Kontinuit\u00e4t dieser diskriminierenden Geisteshaltung auseinanderzusetzen. Diese richtet sich heute nicht nur gegen Juden, sondern auch gegen Roma, Muslime und andere Minderheiten. Sie betrifft immer noch auch Juden, und ebenfalls Roma oder Muslime. Juden seien \u201eFremdk\u00f6rper\", sie w\u00fcrden das Land \u201everjuden\u201c wollen, h\u00f6rte man damals. Juden sollten sich reformieren, hie\u00df es, sie sollten sich dem vermeintlichen \u201eDeutschsein\u201c anpassen. Juden m\u00fcssten ihre \u201eprimitive Religion\u201c ablegen, h\u00f6rte man zur Reformation und zur Aufkl\u00e4rung, es gebe nur ein \u201echristlich-atheistisches\" Abendland. Wiederholt sich diese Sprache gro\u00dffl\u00e4chig - auch wenn sie andere trifft - geht Europa, aber insbesondere Deutschland seiner Verantwortung nicht nach.<\/p>\n

Die Sprache der Diskriminierung<\/strong><\/p>\n

Die Sprache, die Juden einst als \u201eFremdk\u00f6rper\u201c abstempelte und ihre Kultur und Religion als \u201eprimitiv\u201c brandmarkte, findet heute in abgewandelter Form erneut Anwendung. Diese gef\u00e4hrliche Rhetorik, die auch andere Minderheiten betrifft, stellt eine klare Verletzung der Verantwortung Deutschlands dar, die aus dem \u201eNie wieder\u201c-Versprechen erw\u00e4chst.<\/p>\n

Die Folgen der Pogromnacht<\/strong><\/p>\n

Nach der Pogromnacht, von den Nazis zynisch als \u201eReichskristallnacht\u201c bezeichnet, suchten viele Juden Zuflucht im Ausland, wurden jedoch oft an den Grenzen abgewiesen. Dieses Ereignis markiert eine Hochphase des Rassismus in Deutschland und bleibt eine dauerhafte Schande f\u00fcr das Land.<\/p>\n

Deutschlands heutige Verantwortung<\/strong><\/p>\n

Deutschlands Verst\u00e4ndnis und Umsetzung seiner historischen Verantwortung steht heute mehr denn je auf dem Pr\u00fcfstand. Es reicht nicht aus, sich auf populistische Rhetorik zu beschr\u00e4nken. Deutschland muss aktiv daf\u00fcr sorgen, dass Juden, Roma und alle Minderheiten \u2013 einschlie\u00dflich Muslime, Schwarze und Pal\u00e4stinenser \u2013 sich sicher, beheimatet und zugeh\u00f6rig f\u00fchlen. Dies ist die wahre Bedeutung von \u201eNie wieder\u201c, an deren Verwirklichung wir alle mitwirken m\u00fcssen.<\/p>","post_title":"Die Reichspogromnacht","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"die-reichspogromnacht","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:38:55","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:38:55","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3170","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3159,"post_author":"2","post_date":"2023-10-17 23:07:22","post_date_gmt":"2023-10-17 23:07:22","post_content":"

Am 17. Oktober 1961 geschah eines der dunkelsten Ereignisse in der j\u00fcngeren Geschichte Frankreichs \u2013 das Massaker von Paris. Vor 62 Jahren versammelten sich 30.000 Demonstrantinnen und Demonstranten, haupts\u00e4chlich Algerier, um gegen die franz\u00f6sische Besatzung Algeriens zu protestieren. Was folgte, war ein Akt brutaler Gewalt, der die dunkle Seite des franz\u00f6sischen Kolonialismus offenbarte.<\/p>\n

Brutale Niederschlagung einer friedlichen Demonstration<\/strong><\/p>\n

\"\"<\/p>\n

Die franz\u00f6sischen Sicherheitskr\u00e4fte gingen mit \u00e4u\u00dferster Brutalit\u00e4t gegen die Demonstration vor. \u00dcber 11.000 Menschen wurden festgenommen. Sch\u00e4tzungen zufolge wurden \u00fcber 200, m\u00f6glicherweise sogar \u00fcber 400 Menschen get\u00f6tet. Viele von ihnen wurden durch Schl\u00e4ge get\u00f6tet oder in der Seine ertr\u00e4nkt.<\/p>\n\"\"\n

Die Rolle von Maurice Papon<\/strong><\/p>\n

Unter den Verantwortlichen war Polizeichef Maurice Papon, der w\u00e4hrend der Nazizeit an der Deportation von mindestens 1.600 Juden beteiligt war. Viele der an dem Massaker beteiligten Polizisten waren ehemalige Nazi-Kollaborateure, die w\u00e4hrend des Vichy-Regimes Menschen verfolgt und gefoltert hatten.<\/p>\n

Mediale Verschleierung und Propaganda<\/strong><\/p>\n

Die franz\u00f6sische Regierung unterdr\u00fcckte gezielt die mediale Berichterstattung \u00fcber das Massaker. Renommierte Medien weltweit, einschlie\u00dflich der New York Times, der BBC und deutscher Medien wie ARD, ZDF und FAZ, \u00fcbernahmen die franz\u00f6sischen Propagandaberichte, wodurch das Verbrechen weltweit weitgehend unbekannt blieb.<\/p>\n

Versp\u00e4tetes Eingest\u00e4ndnis und fehlende Gerechtigkeit<\/strong><\/p>\n

Erst Jahrzehnte sp\u00e4ter, im Jahr 1998, gab Frankreich unter internationalem Druck zu, dass es zu einem Vorfall gekommen war. Zun\u00e4chst war die Rede von drei Toten, dann widerwillig von 40. Bis heute wurde niemand f\u00fcr das Massaker zur Rechenschaft gezogen, und es gab keine Entsch\u00e4digungen f\u00fcr die Opfer oder deren Familien.<\/p>\n

Fazit<\/strong><\/p>\n

Das Massaker von Paris am 17. Oktober 1961 bleibt ein mahnendes Beispiel f\u00fcr die Brutalit\u00e4t des Kolonialismus und die Gefahren des Schweigens. Es ist wichtig, die Erinnerung an die Opfer wachzuhalten und sich stets gegen Ungerechtigkeit und Unterdr\u00fcckung einzusetzen. Wir d\u00fcrfen solche tragischen Ereignisse in unserer Geschichte nicht vergessen.<\/p>","post_title":"Das Vergessene Massaker von Paris","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"das-vergessene-massaker-von-paris","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:39:35","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:39:35","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3159","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"}],"next":false,"prev":false,"total_page":1},"paged":1,"column_class":"jeg_col_3o3","class":"jnews_block_37"};

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In Srebrenica wurden gezielt insbesondere M\u00e4nner und Jungen get\u00f6tet, damit es keine Zukunft mehr f\u00fcr die Bosniaken in Srebrenica geben soll. Und so grausam diese Verbrechen auch waren: Da stehen sie, die Kinder Srebrenicas. Eine neue Generation. Hoffnung.<\/p>\n","post_title":"Von Srebrenica nach Gaza: Sie vergessen einander nicht.","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"von-srebrenica-nach-gaza-sie-vergessen-einander-nicht","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-09-03 10:02:04","post_modified_gmt":"2024-09-03 10:02:04","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4323","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4335,"post_author":"2","post_date":"2024-07-01 10:37:46","post_date_gmt":"2024-07-01 10:37:46","post_content":"\n

Der 1. Juli 2009. Marwa El Sherbini war 31 Jahre jung, gl\u00fccklich verheiratet und Mutter eines Kindes. Die Pharmazeutin war zudem schwanger. Auf einem Spielplatz in Dresden wurde sie von einem Mann beleidigt, unter anderem als \u201eTerroristin\u201c und \u201eIslamistin\u201c. Sie zeigte ihn an. Offenbar hatte sie Vertrauen in das Rechtssystem. Schlie\u00dflich sollte das Gericht ein Ort der Gerechtigkeit und Sicherheit sein.<\/p>\n\n\n\n

Es ist sinnbildlich f\u00fcr die strukturellen Probleme hinter Islamfeindlichkeit.<\/p>\n\n\n\n

In der ersten Verhandlung wurde der Islamhasser zu einer Geldstrafe von 780 \u20ac verurteilt. Er rechtfertige seine Tat mit den Worten: \u201eSolche Leute sind keine richtigen Menschen\u201c. Daf\u00fcr, ein geringes Strafma\u00df. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Seine menschenverachtende, aggressive Haltung h\u00e4tte bei der 2. Verhandlung zu Sicherheitsvorkehrungen f\u00fchren m\u00fcssen. Doch die Beh\u00f6rden waren \u201eauf dem rechten Auge blind\u201c. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Dort n\u00e4mlich stach der T\u00e4ter Alex W. auf Marwa ein. Mitten im Gerichtssaal, 18 Messerstiche. Vor den Augen der versammelten Justiz, vor den Augen ihres 3-j\u00e4hrigen Sohnes und ihres Mannes, Elvi Ali Okaz. Als dieser sie besch\u00fctzen wollte, schoss ein Polizist auf ihn, weil er ihn f\u00fcr den Angreifer hielt. Der \u201efremd\u201c aussehende Mann als T\u00e4ter. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Sie wurde get\u00f6tet, zusammen mit ihrem ungeborenen Kind.<\/p>\n\n\n\n

Die politische und mediale Aufarbeitung des Falls war l\u00e4cherlich. Erst eine Woche sp\u00e4ter war von \u201eStreit um Schaukel\u201c die Rede, kein Wort \u00fcber Islamfeindlichkeit; Medien \u00fcbernahmen unkritisch die inkompetente Beschreibung der Beh\u00f6rden. V\u00f6llige Ignoranz. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Als Infos durchsickerten, bem\u00fchte die Regierung sich nicht etwa um die Muslime Deutschlands, sondern richtete lediglich \u00c4gypten, dem Herkunftsland der Ermordeten, Beileid aus. Die ewige Fremde und die irrelevante eigene Minderheit. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Einiges wurde gelernt, vieles aber noch nicht.<\/p>\n\n\n\n

Marwa El Sherbini h\u00e4tte eine Lehre der Zuversicht sein k\u00f6nnen. Sie lie\u00df sich auf Dresden ein und setzte Vertrauen in die Justiz. Es ist Zeit, die Zuversicht endlich wahr werden zu lassen. Ihr zu Ehren. Jetzt erst recht.<\/p>\n","post_title":"Die Ermordung von Marwa El Sherbini: Ein Versagen der deutschen Justiz","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"die-ermordung-von-marwa-el-sherbini-ein-versagen-der-deutschen-justiz","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-09-03 10:00:55","post_modified_gmt":"2024-09-03 10:00:55","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4335","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3976,"post_author":"2","post_date":"2024-01-18 16:54:59","post_date_gmt":"2024-01-18 16:54:59","post_content":"\n

Heute, am 18. Januar, gedenken wir eines der dunkelsten Kapitel in der j\u00fcngeren deutschen Geschichte: dem Brandanschlag von L\u00fcbeck, der sich vor 28 Jahren ereignete. In den fr\u00fchen Morgenstunden des Jahres 1996 wurden zehn Menschen, darunter drei Erwachsene und sieben Kinder, aus dem Leben gerissen. Die Opfer \u2013 gr\u00f6\u00dftenteils Asylbewerber aus Zaire, Angola, Togo und dem Libanon \u2013 symbolisieren eine Trag\u00f6die, die weit \u00fcber L\u00fcbeck hinausreicht.<\/p>\n\n\n\n

Der Anschlag selbst und die darauffolgenden Ermittlungen zeichnen ein Bild von Verwirrung, Missverst\u00e4ndnissen und wahrscheinlich auch von bewusster Ignoranz. Drei Verd\u00e4chtige, alle mit rechtsextremistischem Hintergrund, wurden unmittelbar nach dem Brand festgenommen. Merkw\u00fcrdigerweise, trotz offensichtlicher Beweise wie Brandspuren an ihren Gesichter, Haaren, Wimpern oder Augenbrauen, wurden sie schnell wieder freigelassen. Stattdessen richtete sich der Verdacht gegen einen libanesischen Bewohner des Hauses. Man behandelte ihn wie einen Schwerkriminellen und versuchte, ein Gest\u00e4ndnis zu erzwingen. Ein Vorgehen, das bis heute viele Fragen aufwirft. <\/p>\n\n\n\n

Die Jahre nach dem Brandanschlag waren gepr\u00e4gt von Gest\u00e4ndnissen und Widerrufen, von Ger\u00fcchten und unbeantworteten Fragen. Ein Verd\u00e4chtiger gestand in einem Interview mit dem Spiegel, dass sie f\u00fcr den Anschlag bezahlt wurden. Doch trotz dieser und anderer Hinweise kam es nie zu einer Verurteilung. Die Wahrheit, so scheint es, liegt immer noch verborgen unter einer Schicht von Unklarheiten und m\u00f6glicherweise politischen R\u00fccksichtnahmen.<\/p>\n\n\n\n

Besonders beunruhigend ist die Rolle eines V-Mannes des Landeskriminalamtes, der Kontakte zu der rechtsextremen Gruppe unterhielt und selbst einen Brandanschlag ver\u00fcbte. Diese Verstrickungen werfen ein d\u00fcsteres Licht auf die Ermittlungen und verst\u00e4rken den Eindruck, dass die Wahrheit m\u00f6glicherweise nie vollst\u00e4ndig ans Licht kommen wird.<\/p>\n\n\n\n

28 Jahre sp\u00e4ter bleibt die Erinnerung an den Brandanschlag von L\u00fcbeck blass und in weiten Teilen der Bev\u00f6lkerung vergessen. Es gibt keine offiziellen Gedenkveranstaltungen, keine dauerhaften Mahnmale, die an das Leid der Opfer und ihrer Angeh\u00f6rigen erinnern. Dieses Schweigen ist ein schmerzlicher Beweis daf\u00fcr, wie schnell die Gesellschaft bereit ist, \u00fcber solche Ereignisse hinwegzugehen.<\/p>\n\n\n\n

Wir m\u00fcssen jedoch gedenken. Gedenken an diejenigen, die ihr Leben verloren haben, und an diejenigen, die noch immer nach Gerechtigkeit suchen. Dieser Tag sollte uns nicht nur als Mahnung dienen, sondern auch als Ansporn, uns aktiv gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit einzusetzen. Denn nur so k\u00f6nnen wir sicherstellen, dass sich solche Trag\u00f6dien nicht wiederholen.<\/p>\n","post_title":"Der Brandanschlag von L\u00fcbeck","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"open","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"der-brandanschlag-von-lubeck","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-29 17:01:13","post_modified_gmt":"2024-01-29 17:01:13","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3976","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3264,"post_author":"2","post_date":"2023-11-23 00:15:33","post_date_gmt":"2023-11-23 00:15:33","post_content":"

Vor 31 Jahren, am 23. November 1992, ersch\u00fctterte ein Akt des Hasses die kleine Stadt M\u00f6lln in Schleswig-Holstein. Zwei Familienh\u00e4user wurden Ziel eines rassistisch motivierten Brandanschlags, ausgef\u00fchrt von rechtsextremen Terroristen. Dieser furchtbare Angriff kostete die 10-j\u00e4hrige Yeliz Arslan, die 14-j\u00e4hrige Ay\u015fe Y\u0131lmaz und ihre 51-j\u00e4hrige Gro\u00dfmutter Bahide Arslan das Leben. Heute gedenken wir ihnen, nicht nur als Opfer eines sinnlosen Verbrechens, sondern auch als Mahnung, wohin Islamfeindlichkeit, Rassismus und Hass f\u00fchren k\u00f6nnen.<\/p>\n\"\"\n

Die Reaktion auf diesen tragischen Vorfall war durchwachsen. Bundeskanzler Helmut Kohl entschied sich gegen eine Teilnahme an der Gedenkveranstaltung \u2013 ein Akt, der damals wie heute Kritik und Entt\u00e4uschung hervorrief. Die T\u00e4ter, die sich mit einem \u201eHeil Hitler\u201c bei der Polizei meldeten, sind heute wieder auf freiem Fu\u00df.<\/p>\n

Besonders bewegend ist die Geschichte von Ibrahim Arslan, der als siebenj\u00e4hriger Junge den Anschlag \u00fcberlebte, gesch\u00fctzt durch die selbstlose Tat seiner Gro\u00dfmutter Bahide, die ihn mit feuchten T\u00fcchern umwickelte. Ibrahim Arslan beklagt, dass das Gedenken an solche Ereignisse oft von politischer Profilierung und Ignoranz \u00fcberschattet wird. Er setzt sich daf\u00fcr ein, dass die Interessen und Stimmen der Betroffenen im Mittelpunkt des Gedenkens stehen.<\/p>\n

Wir d\u00fcrfen die Opfer von M\u00f6lln nicht vergessen. Ihre Namen \u2013 Yeliz, Ay\u015fe und Bahide \u2013 stehen symbolisch f\u00fcr alle, die durch rassistisch motivierte Gewalt ihr Leben verloren haben. Sie mahnen uns, wachsam zu bleiben und gegen Hass und Diskriminierung in all ihren Formen aufzustehen. Ihr Andenken fordert uns auf, eine Gesellschaft zu schaffen, in der Vielfalt und Toleranz gesch\u00e4tzt und gef\u00f6rdert werden, und in der kein Platz f\u00fcr Hass und Fremdenfeindlichkeit ist.<\/p>\n

Vergessen wir sie nicht.<\/p>","post_title":"31 Jahre seit dem Brandanschlag von M\u00f6lln","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"31-jahre-seit-dem-brandanschlag-von-moelln","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:33:35","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:33:35","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3264","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3170,"post_author":"2","post_date":"2023-11-09 23:13:07","post_date_gmt":"2023-11-09 23:13:07","post_content":"

85 Jahre nach der Reichspogromnacht vom 9. November 1938, einem finsteren Kapitel in der deutschen Geschichte, reflektieren wir \u00fcber die langanhaltende Geisteshaltung, die letztlich zum Holocaust f\u00fchrte. Diese Nacht, gepr\u00e4gt von Gewalt gegen Juden, Zerst\u00f6rung von Synagogen und j\u00fcdischen Gesch\u00e4ften, war nicht ein isoliertes Ereignis, sondern ein H\u00f6hepunkt jahrhundertelanger Judenfeindlichkeit.<\/p>\n\"\"\n

Das \u201ej\u00fcdisch-christliche Abendland\u201c und seine Widerspr\u00fcche<\/strong><\/p>\n

Die heutige Verwendung des Begriffs \u201ej\u00fcdisch-christliches Abendland\u201c erscheint paradox, wenn man bedenkt, dass Juden in Europa \u00fcber Jahrhunderte hinweg marginalisiert und verfolgt wurden. Nicht einmal ein Jahrhundert nach dem Versuch, einen Teil seiner Bev\u00f6lkerung auszul\u00f6schen, begegnet Europa \u2013 und insbesondere Deutschland \u2013 der Herausforderung, sich mit der Kontinuit\u00e4t dieser diskriminierenden Geisteshaltung auseinanderzusetzen. Diese richtet sich heute nicht nur gegen Juden, sondern auch gegen Roma, Muslime und andere Minderheiten. Sie betrifft immer noch auch Juden, und ebenfalls Roma oder Muslime. Juden seien \u201eFremdk\u00f6rper\", sie w\u00fcrden das Land \u201everjuden\u201c wollen, h\u00f6rte man damals. Juden sollten sich reformieren, hie\u00df es, sie sollten sich dem vermeintlichen \u201eDeutschsein\u201c anpassen. Juden m\u00fcssten ihre \u201eprimitive Religion\u201c ablegen, h\u00f6rte man zur Reformation und zur Aufkl\u00e4rung, es gebe nur ein \u201echristlich-atheistisches\" Abendland. Wiederholt sich diese Sprache gro\u00dffl\u00e4chig - auch wenn sie andere trifft - geht Europa, aber insbesondere Deutschland seiner Verantwortung nicht nach.<\/p>\n

Die Sprache der Diskriminierung<\/strong><\/p>\n

Die Sprache, die Juden einst als \u201eFremdk\u00f6rper\u201c abstempelte und ihre Kultur und Religion als \u201eprimitiv\u201c brandmarkte, findet heute in abgewandelter Form erneut Anwendung. Diese gef\u00e4hrliche Rhetorik, die auch andere Minderheiten betrifft, stellt eine klare Verletzung der Verantwortung Deutschlands dar, die aus dem \u201eNie wieder\u201c-Versprechen erw\u00e4chst.<\/p>\n

Die Folgen der Pogromnacht<\/strong><\/p>\n

Nach der Pogromnacht, von den Nazis zynisch als \u201eReichskristallnacht\u201c bezeichnet, suchten viele Juden Zuflucht im Ausland, wurden jedoch oft an den Grenzen abgewiesen. Dieses Ereignis markiert eine Hochphase des Rassismus in Deutschland und bleibt eine dauerhafte Schande f\u00fcr das Land.<\/p>\n

Deutschlands heutige Verantwortung<\/strong><\/p>\n

Deutschlands Verst\u00e4ndnis und Umsetzung seiner historischen Verantwortung steht heute mehr denn je auf dem Pr\u00fcfstand. Es reicht nicht aus, sich auf populistische Rhetorik zu beschr\u00e4nken. Deutschland muss aktiv daf\u00fcr sorgen, dass Juden, Roma und alle Minderheiten \u2013 einschlie\u00dflich Muslime, Schwarze und Pal\u00e4stinenser \u2013 sich sicher, beheimatet und zugeh\u00f6rig f\u00fchlen. Dies ist die wahre Bedeutung von \u201eNie wieder\u201c, an deren Verwirklichung wir alle mitwirken m\u00fcssen.<\/p>","post_title":"Die Reichspogromnacht","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"die-reichspogromnacht","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:38:55","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:38:55","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3170","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3159,"post_author":"2","post_date":"2023-10-17 23:07:22","post_date_gmt":"2023-10-17 23:07:22","post_content":"

Am 17. Oktober 1961 geschah eines der dunkelsten Ereignisse in der j\u00fcngeren Geschichte Frankreichs \u2013 das Massaker von Paris. Vor 62 Jahren versammelten sich 30.000 Demonstrantinnen und Demonstranten, haupts\u00e4chlich Algerier, um gegen die franz\u00f6sische Besatzung Algeriens zu protestieren. Was folgte, war ein Akt brutaler Gewalt, der die dunkle Seite des franz\u00f6sischen Kolonialismus offenbarte.<\/p>\n

Brutale Niederschlagung einer friedlichen Demonstration<\/strong><\/p>\n

\"\"<\/p>\n

Die franz\u00f6sischen Sicherheitskr\u00e4fte gingen mit \u00e4u\u00dferster Brutalit\u00e4t gegen die Demonstration vor. \u00dcber 11.000 Menschen wurden festgenommen. Sch\u00e4tzungen zufolge wurden \u00fcber 200, m\u00f6glicherweise sogar \u00fcber 400 Menschen get\u00f6tet. Viele von ihnen wurden durch Schl\u00e4ge get\u00f6tet oder in der Seine ertr\u00e4nkt.<\/p>\n\"\"\n

Die Rolle von Maurice Papon<\/strong><\/p>\n

Unter den Verantwortlichen war Polizeichef Maurice Papon, der w\u00e4hrend der Nazizeit an der Deportation von mindestens 1.600 Juden beteiligt war. Viele der an dem Massaker beteiligten Polizisten waren ehemalige Nazi-Kollaborateure, die w\u00e4hrend des Vichy-Regimes Menschen verfolgt und gefoltert hatten.<\/p>\n

Mediale Verschleierung und Propaganda<\/strong><\/p>\n

Die franz\u00f6sische Regierung unterdr\u00fcckte gezielt die mediale Berichterstattung \u00fcber das Massaker. Renommierte Medien weltweit, einschlie\u00dflich der New York Times, der BBC und deutscher Medien wie ARD, ZDF und FAZ, \u00fcbernahmen die franz\u00f6sischen Propagandaberichte, wodurch das Verbrechen weltweit weitgehend unbekannt blieb.<\/p>\n

Versp\u00e4tetes Eingest\u00e4ndnis und fehlende Gerechtigkeit<\/strong><\/p>\n

Erst Jahrzehnte sp\u00e4ter, im Jahr 1998, gab Frankreich unter internationalem Druck zu, dass es zu einem Vorfall gekommen war. Zun\u00e4chst war die Rede von drei Toten, dann widerwillig von 40. Bis heute wurde niemand f\u00fcr das Massaker zur Rechenschaft gezogen, und es gab keine Entsch\u00e4digungen f\u00fcr die Opfer oder deren Familien.<\/p>\n

Fazit<\/strong><\/p>\n

Das Massaker von Paris am 17. Oktober 1961 bleibt ein mahnendes Beispiel f\u00fcr die Brutalit\u00e4t des Kolonialismus und die Gefahren des Schweigens. Es ist wichtig, die Erinnerung an die Opfer wachzuhalten und sich stets gegen Ungerechtigkeit und Unterdr\u00fcckung einzusetzen. Wir d\u00fcrfen solche tragischen Ereignisse in unserer Geschichte nicht vergessen.<\/p>","post_title":"Das Vergessene Massaker von Paris","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"das-vergessene-massaker-von-paris","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:39:35","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:39:35","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3159","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"}],"next":false,"prev":false,"total_page":1},"paged":1,"column_class":"jeg_col_3o3","class":"jnews_block_37"};

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Beide Genozide haben gemeinsam, dass die T\u00e4ter der Meinung waren, einen heiligen Anspruch auf das Land der Opfer zu haben und dass die Opfer minderwertigere Menschen w\u00e4ren. Beide Genozide haben auch gemeinsam, dass die T\u00e4ter mutwillig Kinder ins Visier nahmen.<\/p>\n\n\n\n

In Srebrenica wurden gezielt insbesondere M\u00e4nner und Jungen get\u00f6tet, damit es keine Zukunft mehr f\u00fcr die Bosniaken in Srebrenica geben soll. Und so grausam diese Verbrechen auch waren: Da stehen sie, die Kinder Srebrenicas. Eine neue Generation. Hoffnung.<\/p>\n","post_title":"Von Srebrenica nach Gaza: Sie vergessen einander nicht.","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"von-srebrenica-nach-gaza-sie-vergessen-einander-nicht","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-09-03 10:02:04","post_modified_gmt":"2024-09-03 10:02:04","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4323","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4335,"post_author":"2","post_date":"2024-07-01 10:37:46","post_date_gmt":"2024-07-01 10:37:46","post_content":"\n

Der 1. Juli 2009. Marwa El Sherbini war 31 Jahre jung, gl\u00fccklich verheiratet und Mutter eines Kindes. Die Pharmazeutin war zudem schwanger. Auf einem Spielplatz in Dresden wurde sie von einem Mann beleidigt, unter anderem als \u201eTerroristin\u201c und \u201eIslamistin\u201c. Sie zeigte ihn an. Offenbar hatte sie Vertrauen in das Rechtssystem. Schlie\u00dflich sollte das Gericht ein Ort der Gerechtigkeit und Sicherheit sein.<\/p>\n\n\n\n

Es ist sinnbildlich f\u00fcr die strukturellen Probleme hinter Islamfeindlichkeit.<\/p>\n\n\n\n

In der ersten Verhandlung wurde der Islamhasser zu einer Geldstrafe von 780 \u20ac verurteilt. Er rechtfertige seine Tat mit den Worten: \u201eSolche Leute sind keine richtigen Menschen\u201c. Daf\u00fcr, ein geringes Strafma\u00df. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Seine menschenverachtende, aggressive Haltung h\u00e4tte bei der 2. Verhandlung zu Sicherheitsvorkehrungen f\u00fchren m\u00fcssen. Doch die Beh\u00f6rden waren \u201eauf dem rechten Auge blind\u201c. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Dort n\u00e4mlich stach der T\u00e4ter Alex W. auf Marwa ein. Mitten im Gerichtssaal, 18 Messerstiche. Vor den Augen der versammelten Justiz, vor den Augen ihres 3-j\u00e4hrigen Sohnes und ihres Mannes, Elvi Ali Okaz. Als dieser sie besch\u00fctzen wollte, schoss ein Polizist auf ihn, weil er ihn f\u00fcr den Angreifer hielt. Der \u201efremd\u201c aussehende Mann als T\u00e4ter. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Sie wurde get\u00f6tet, zusammen mit ihrem ungeborenen Kind.<\/p>\n\n\n\n

Die politische und mediale Aufarbeitung des Falls war l\u00e4cherlich. Erst eine Woche sp\u00e4ter war von \u201eStreit um Schaukel\u201c die Rede, kein Wort \u00fcber Islamfeindlichkeit; Medien \u00fcbernahmen unkritisch die inkompetente Beschreibung der Beh\u00f6rden. V\u00f6llige Ignoranz. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Als Infos durchsickerten, bem\u00fchte die Regierung sich nicht etwa um die Muslime Deutschlands, sondern richtete lediglich \u00c4gypten, dem Herkunftsland der Ermordeten, Beileid aus. Die ewige Fremde und die irrelevante eigene Minderheit. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Einiges wurde gelernt, vieles aber noch nicht.<\/p>\n\n\n\n

Marwa El Sherbini h\u00e4tte eine Lehre der Zuversicht sein k\u00f6nnen. Sie lie\u00df sich auf Dresden ein und setzte Vertrauen in die Justiz. Es ist Zeit, die Zuversicht endlich wahr werden zu lassen. Ihr zu Ehren. Jetzt erst recht.<\/p>\n","post_title":"Die Ermordung von Marwa El Sherbini: Ein Versagen der deutschen Justiz","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"die-ermordung-von-marwa-el-sherbini-ein-versagen-der-deutschen-justiz","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-09-03 10:00:55","post_modified_gmt":"2024-09-03 10:00:55","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4335","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3976,"post_author":"2","post_date":"2024-01-18 16:54:59","post_date_gmt":"2024-01-18 16:54:59","post_content":"\n

Heute, am 18. Januar, gedenken wir eines der dunkelsten Kapitel in der j\u00fcngeren deutschen Geschichte: dem Brandanschlag von L\u00fcbeck, der sich vor 28 Jahren ereignete. In den fr\u00fchen Morgenstunden des Jahres 1996 wurden zehn Menschen, darunter drei Erwachsene und sieben Kinder, aus dem Leben gerissen. Die Opfer \u2013 gr\u00f6\u00dftenteils Asylbewerber aus Zaire, Angola, Togo und dem Libanon \u2013 symbolisieren eine Trag\u00f6die, die weit \u00fcber L\u00fcbeck hinausreicht.<\/p>\n\n\n\n

Der Anschlag selbst und die darauffolgenden Ermittlungen zeichnen ein Bild von Verwirrung, Missverst\u00e4ndnissen und wahrscheinlich auch von bewusster Ignoranz. Drei Verd\u00e4chtige, alle mit rechtsextremistischem Hintergrund, wurden unmittelbar nach dem Brand festgenommen. Merkw\u00fcrdigerweise, trotz offensichtlicher Beweise wie Brandspuren an ihren Gesichter, Haaren, Wimpern oder Augenbrauen, wurden sie schnell wieder freigelassen. Stattdessen richtete sich der Verdacht gegen einen libanesischen Bewohner des Hauses. Man behandelte ihn wie einen Schwerkriminellen und versuchte, ein Gest\u00e4ndnis zu erzwingen. Ein Vorgehen, das bis heute viele Fragen aufwirft. <\/p>\n\n\n\n

Die Jahre nach dem Brandanschlag waren gepr\u00e4gt von Gest\u00e4ndnissen und Widerrufen, von Ger\u00fcchten und unbeantworteten Fragen. Ein Verd\u00e4chtiger gestand in einem Interview mit dem Spiegel, dass sie f\u00fcr den Anschlag bezahlt wurden. Doch trotz dieser und anderer Hinweise kam es nie zu einer Verurteilung. Die Wahrheit, so scheint es, liegt immer noch verborgen unter einer Schicht von Unklarheiten und m\u00f6glicherweise politischen R\u00fccksichtnahmen.<\/p>\n\n\n\n

Besonders beunruhigend ist die Rolle eines V-Mannes des Landeskriminalamtes, der Kontakte zu der rechtsextremen Gruppe unterhielt und selbst einen Brandanschlag ver\u00fcbte. Diese Verstrickungen werfen ein d\u00fcsteres Licht auf die Ermittlungen und verst\u00e4rken den Eindruck, dass die Wahrheit m\u00f6glicherweise nie vollst\u00e4ndig ans Licht kommen wird.<\/p>\n\n\n\n

28 Jahre sp\u00e4ter bleibt die Erinnerung an den Brandanschlag von L\u00fcbeck blass und in weiten Teilen der Bev\u00f6lkerung vergessen. Es gibt keine offiziellen Gedenkveranstaltungen, keine dauerhaften Mahnmale, die an das Leid der Opfer und ihrer Angeh\u00f6rigen erinnern. Dieses Schweigen ist ein schmerzlicher Beweis daf\u00fcr, wie schnell die Gesellschaft bereit ist, \u00fcber solche Ereignisse hinwegzugehen.<\/p>\n\n\n\n

Wir m\u00fcssen jedoch gedenken. Gedenken an diejenigen, die ihr Leben verloren haben, und an diejenigen, die noch immer nach Gerechtigkeit suchen. Dieser Tag sollte uns nicht nur als Mahnung dienen, sondern auch als Ansporn, uns aktiv gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit einzusetzen. Denn nur so k\u00f6nnen wir sicherstellen, dass sich solche Trag\u00f6dien nicht wiederholen.<\/p>\n","post_title":"Der Brandanschlag von L\u00fcbeck","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"open","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"der-brandanschlag-von-lubeck","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-29 17:01:13","post_modified_gmt":"2024-01-29 17:01:13","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3976","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3264,"post_author":"2","post_date":"2023-11-23 00:15:33","post_date_gmt":"2023-11-23 00:15:33","post_content":"

Vor 31 Jahren, am 23. November 1992, ersch\u00fctterte ein Akt des Hasses die kleine Stadt M\u00f6lln in Schleswig-Holstein. Zwei Familienh\u00e4user wurden Ziel eines rassistisch motivierten Brandanschlags, ausgef\u00fchrt von rechtsextremen Terroristen. Dieser furchtbare Angriff kostete die 10-j\u00e4hrige Yeliz Arslan, die 14-j\u00e4hrige Ay\u015fe Y\u0131lmaz und ihre 51-j\u00e4hrige Gro\u00dfmutter Bahide Arslan das Leben. Heute gedenken wir ihnen, nicht nur als Opfer eines sinnlosen Verbrechens, sondern auch als Mahnung, wohin Islamfeindlichkeit, Rassismus und Hass f\u00fchren k\u00f6nnen.<\/p>\n\"\"\n

Die Reaktion auf diesen tragischen Vorfall war durchwachsen. Bundeskanzler Helmut Kohl entschied sich gegen eine Teilnahme an der Gedenkveranstaltung \u2013 ein Akt, der damals wie heute Kritik und Entt\u00e4uschung hervorrief. Die T\u00e4ter, die sich mit einem \u201eHeil Hitler\u201c bei der Polizei meldeten, sind heute wieder auf freiem Fu\u00df.<\/p>\n

Besonders bewegend ist die Geschichte von Ibrahim Arslan, der als siebenj\u00e4hriger Junge den Anschlag \u00fcberlebte, gesch\u00fctzt durch die selbstlose Tat seiner Gro\u00dfmutter Bahide, die ihn mit feuchten T\u00fcchern umwickelte. Ibrahim Arslan beklagt, dass das Gedenken an solche Ereignisse oft von politischer Profilierung und Ignoranz \u00fcberschattet wird. Er setzt sich daf\u00fcr ein, dass die Interessen und Stimmen der Betroffenen im Mittelpunkt des Gedenkens stehen.<\/p>\n

Wir d\u00fcrfen die Opfer von M\u00f6lln nicht vergessen. Ihre Namen \u2013 Yeliz, Ay\u015fe und Bahide \u2013 stehen symbolisch f\u00fcr alle, die durch rassistisch motivierte Gewalt ihr Leben verloren haben. Sie mahnen uns, wachsam zu bleiben und gegen Hass und Diskriminierung in all ihren Formen aufzustehen. Ihr Andenken fordert uns auf, eine Gesellschaft zu schaffen, in der Vielfalt und Toleranz gesch\u00e4tzt und gef\u00f6rdert werden, und in der kein Platz f\u00fcr Hass und Fremdenfeindlichkeit ist.<\/p>\n

Vergessen wir sie nicht.<\/p>","post_title":"31 Jahre seit dem Brandanschlag von M\u00f6lln","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"31-jahre-seit-dem-brandanschlag-von-moelln","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:33:35","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:33:35","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3264","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3170,"post_author":"2","post_date":"2023-11-09 23:13:07","post_date_gmt":"2023-11-09 23:13:07","post_content":"

85 Jahre nach der Reichspogromnacht vom 9. November 1938, einem finsteren Kapitel in der deutschen Geschichte, reflektieren wir \u00fcber die langanhaltende Geisteshaltung, die letztlich zum Holocaust f\u00fchrte. Diese Nacht, gepr\u00e4gt von Gewalt gegen Juden, Zerst\u00f6rung von Synagogen und j\u00fcdischen Gesch\u00e4ften, war nicht ein isoliertes Ereignis, sondern ein H\u00f6hepunkt jahrhundertelanger Judenfeindlichkeit.<\/p>\n\"\"\n

Das \u201ej\u00fcdisch-christliche Abendland\u201c und seine Widerspr\u00fcche<\/strong><\/p>\n

Die heutige Verwendung des Begriffs \u201ej\u00fcdisch-christliches Abendland\u201c erscheint paradox, wenn man bedenkt, dass Juden in Europa \u00fcber Jahrhunderte hinweg marginalisiert und verfolgt wurden. Nicht einmal ein Jahrhundert nach dem Versuch, einen Teil seiner Bev\u00f6lkerung auszul\u00f6schen, begegnet Europa \u2013 und insbesondere Deutschland \u2013 der Herausforderung, sich mit der Kontinuit\u00e4t dieser diskriminierenden Geisteshaltung auseinanderzusetzen. Diese richtet sich heute nicht nur gegen Juden, sondern auch gegen Roma, Muslime und andere Minderheiten. Sie betrifft immer noch auch Juden, und ebenfalls Roma oder Muslime. Juden seien \u201eFremdk\u00f6rper\", sie w\u00fcrden das Land \u201everjuden\u201c wollen, h\u00f6rte man damals. Juden sollten sich reformieren, hie\u00df es, sie sollten sich dem vermeintlichen \u201eDeutschsein\u201c anpassen. Juden m\u00fcssten ihre \u201eprimitive Religion\u201c ablegen, h\u00f6rte man zur Reformation und zur Aufkl\u00e4rung, es gebe nur ein \u201echristlich-atheistisches\" Abendland. Wiederholt sich diese Sprache gro\u00dffl\u00e4chig - auch wenn sie andere trifft - geht Europa, aber insbesondere Deutschland seiner Verantwortung nicht nach.<\/p>\n

Die Sprache der Diskriminierung<\/strong><\/p>\n

Die Sprache, die Juden einst als \u201eFremdk\u00f6rper\u201c abstempelte und ihre Kultur und Religion als \u201eprimitiv\u201c brandmarkte, findet heute in abgewandelter Form erneut Anwendung. Diese gef\u00e4hrliche Rhetorik, die auch andere Minderheiten betrifft, stellt eine klare Verletzung der Verantwortung Deutschlands dar, die aus dem \u201eNie wieder\u201c-Versprechen erw\u00e4chst.<\/p>\n

Die Folgen der Pogromnacht<\/strong><\/p>\n

Nach der Pogromnacht, von den Nazis zynisch als \u201eReichskristallnacht\u201c bezeichnet, suchten viele Juden Zuflucht im Ausland, wurden jedoch oft an den Grenzen abgewiesen. Dieses Ereignis markiert eine Hochphase des Rassismus in Deutschland und bleibt eine dauerhafte Schande f\u00fcr das Land.<\/p>\n

Deutschlands heutige Verantwortung<\/strong><\/p>\n

Deutschlands Verst\u00e4ndnis und Umsetzung seiner historischen Verantwortung steht heute mehr denn je auf dem Pr\u00fcfstand. Es reicht nicht aus, sich auf populistische Rhetorik zu beschr\u00e4nken. Deutschland muss aktiv daf\u00fcr sorgen, dass Juden, Roma und alle Minderheiten \u2013 einschlie\u00dflich Muslime, Schwarze und Pal\u00e4stinenser \u2013 sich sicher, beheimatet und zugeh\u00f6rig f\u00fchlen. Dies ist die wahre Bedeutung von \u201eNie wieder\u201c, an deren Verwirklichung wir alle mitwirken m\u00fcssen.<\/p>","post_title":"Die Reichspogromnacht","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"die-reichspogromnacht","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:38:55","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:38:55","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3170","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3159,"post_author":"2","post_date":"2023-10-17 23:07:22","post_date_gmt":"2023-10-17 23:07:22","post_content":"

Am 17. Oktober 1961 geschah eines der dunkelsten Ereignisse in der j\u00fcngeren Geschichte Frankreichs \u2013 das Massaker von Paris. Vor 62 Jahren versammelten sich 30.000 Demonstrantinnen und Demonstranten, haupts\u00e4chlich Algerier, um gegen die franz\u00f6sische Besatzung Algeriens zu protestieren. Was folgte, war ein Akt brutaler Gewalt, der die dunkle Seite des franz\u00f6sischen Kolonialismus offenbarte.<\/p>\n

Brutale Niederschlagung einer friedlichen Demonstration<\/strong><\/p>\n

\"\"<\/p>\n

Die franz\u00f6sischen Sicherheitskr\u00e4fte gingen mit \u00e4u\u00dferster Brutalit\u00e4t gegen die Demonstration vor. \u00dcber 11.000 Menschen wurden festgenommen. Sch\u00e4tzungen zufolge wurden \u00fcber 200, m\u00f6glicherweise sogar \u00fcber 400 Menschen get\u00f6tet. Viele von ihnen wurden durch Schl\u00e4ge get\u00f6tet oder in der Seine ertr\u00e4nkt.<\/p>\n\"\"\n

Die Rolle von Maurice Papon<\/strong><\/p>\n

Unter den Verantwortlichen war Polizeichef Maurice Papon, der w\u00e4hrend der Nazizeit an der Deportation von mindestens 1.600 Juden beteiligt war. Viele der an dem Massaker beteiligten Polizisten waren ehemalige Nazi-Kollaborateure, die w\u00e4hrend des Vichy-Regimes Menschen verfolgt und gefoltert hatten.<\/p>\n

Mediale Verschleierung und Propaganda<\/strong><\/p>\n

Die franz\u00f6sische Regierung unterdr\u00fcckte gezielt die mediale Berichterstattung \u00fcber das Massaker. Renommierte Medien weltweit, einschlie\u00dflich der New York Times, der BBC und deutscher Medien wie ARD, ZDF und FAZ, \u00fcbernahmen die franz\u00f6sischen Propagandaberichte, wodurch das Verbrechen weltweit weitgehend unbekannt blieb.<\/p>\n

Versp\u00e4tetes Eingest\u00e4ndnis und fehlende Gerechtigkeit<\/strong><\/p>\n

Erst Jahrzehnte sp\u00e4ter, im Jahr 1998, gab Frankreich unter internationalem Druck zu, dass es zu einem Vorfall gekommen war. Zun\u00e4chst war die Rede von drei Toten, dann widerwillig von 40. Bis heute wurde niemand f\u00fcr das Massaker zur Rechenschaft gezogen, und es gab keine Entsch\u00e4digungen f\u00fcr die Opfer oder deren Familien.<\/p>\n

Fazit<\/strong><\/p>\n

Das Massaker von Paris am 17. Oktober 1961 bleibt ein mahnendes Beispiel f\u00fcr die Brutalit\u00e4t des Kolonialismus und die Gefahren des Schweigens. Es ist wichtig, die Erinnerung an die Opfer wachzuhalten und sich stets gegen Ungerechtigkeit und Unterdr\u00fcckung einzusetzen. Wir d\u00fcrfen solche tragischen Ereignisse in unserer Geschichte nicht vergessen.<\/p>","post_title":"Das Vergessene Massaker von Paris","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"das-vergessene-massaker-von-paris","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:39:35","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:39:35","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3159","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"}],"next":false,"prev":false,"total_page":1},"paged":1,"column_class":"jeg_col_3o3","class":"jnews_block_37"};

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Dieser Basar aus dem Dezember ist eines von vielen Beispielen f\u00fcr den Einsatz der bosnischen Bewohner Srebrenicas f\u00fcr die Pal\u00e4stinenser in Gaza. Der \u00dcberlebende Ahmed Hrustanovi\u0107 teilte den sch\u00f6nen Moment, in dem eine der M\u00fctter Srebrenicas, die ihren Mann und einzigen Sohn in dem Genozid verloren hat, in die Moschee kam und 100 Euro f\u00fcr die Menschen Pal\u00e4stinas mitbrachte.<\/p>\n\n\n\n

Beide Genozide haben gemeinsam, dass die T\u00e4ter der Meinung waren, einen heiligen Anspruch auf das Land der Opfer zu haben und dass die Opfer minderwertigere Menschen w\u00e4ren. Beide Genozide haben auch gemeinsam, dass die T\u00e4ter mutwillig Kinder ins Visier nahmen.<\/p>\n\n\n\n

In Srebrenica wurden gezielt insbesondere M\u00e4nner und Jungen get\u00f6tet, damit es keine Zukunft mehr f\u00fcr die Bosniaken in Srebrenica geben soll. Und so grausam diese Verbrechen auch waren: Da stehen sie, die Kinder Srebrenicas. Eine neue Generation. Hoffnung.<\/p>\n","post_title":"Von Srebrenica nach Gaza: Sie vergessen einander nicht.","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"von-srebrenica-nach-gaza-sie-vergessen-einander-nicht","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-09-03 10:02:04","post_modified_gmt":"2024-09-03 10:02:04","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4323","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4335,"post_author":"2","post_date":"2024-07-01 10:37:46","post_date_gmt":"2024-07-01 10:37:46","post_content":"\n

Der 1. Juli 2009. Marwa El Sherbini war 31 Jahre jung, gl\u00fccklich verheiratet und Mutter eines Kindes. Die Pharmazeutin war zudem schwanger. Auf einem Spielplatz in Dresden wurde sie von einem Mann beleidigt, unter anderem als \u201eTerroristin\u201c und \u201eIslamistin\u201c. Sie zeigte ihn an. Offenbar hatte sie Vertrauen in das Rechtssystem. Schlie\u00dflich sollte das Gericht ein Ort der Gerechtigkeit und Sicherheit sein.<\/p>\n\n\n\n

Es ist sinnbildlich f\u00fcr die strukturellen Probleme hinter Islamfeindlichkeit.<\/p>\n\n\n\n

In der ersten Verhandlung wurde der Islamhasser zu einer Geldstrafe von 780 \u20ac verurteilt. Er rechtfertige seine Tat mit den Worten: \u201eSolche Leute sind keine richtigen Menschen\u201c. Daf\u00fcr, ein geringes Strafma\u00df. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Seine menschenverachtende, aggressive Haltung h\u00e4tte bei der 2. Verhandlung zu Sicherheitsvorkehrungen f\u00fchren m\u00fcssen. Doch die Beh\u00f6rden waren \u201eauf dem rechten Auge blind\u201c. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Dort n\u00e4mlich stach der T\u00e4ter Alex W. auf Marwa ein. Mitten im Gerichtssaal, 18 Messerstiche. Vor den Augen der versammelten Justiz, vor den Augen ihres 3-j\u00e4hrigen Sohnes und ihres Mannes, Elvi Ali Okaz. Als dieser sie besch\u00fctzen wollte, schoss ein Polizist auf ihn, weil er ihn f\u00fcr den Angreifer hielt. Der \u201efremd\u201c aussehende Mann als T\u00e4ter. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Sie wurde get\u00f6tet, zusammen mit ihrem ungeborenen Kind.<\/p>\n\n\n\n

Die politische und mediale Aufarbeitung des Falls war l\u00e4cherlich. Erst eine Woche sp\u00e4ter war von \u201eStreit um Schaukel\u201c die Rede, kein Wort \u00fcber Islamfeindlichkeit; Medien \u00fcbernahmen unkritisch die inkompetente Beschreibung der Beh\u00f6rden. V\u00f6llige Ignoranz. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Als Infos durchsickerten, bem\u00fchte die Regierung sich nicht etwa um die Muslime Deutschlands, sondern richtete lediglich \u00c4gypten, dem Herkunftsland der Ermordeten, Beileid aus. Die ewige Fremde und die irrelevante eigene Minderheit. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Einiges wurde gelernt, vieles aber noch nicht.<\/p>\n\n\n\n

Marwa El Sherbini h\u00e4tte eine Lehre der Zuversicht sein k\u00f6nnen. Sie lie\u00df sich auf Dresden ein und setzte Vertrauen in die Justiz. Es ist Zeit, die Zuversicht endlich wahr werden zu lassen. Ihr zu Ehren. Jetzt erst recht.<\/p>\n","post_title":"Die Ermordung von Marwa El Sherbini: Ein Versagen der deutschen Justiz","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"die-ermordung-von-marwa-el-sherbini-ein-versagen-der-deutschen-justiz","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-09-03 10:00:55","post_modified_gmt":"2024-09-03 10:00:55","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4335","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3976,"post_author":"2","post_date":"2024-01-18 16:54:59","post_date_gmt":"2024-01-18 16:54:59","post_content":"\n

Heute, am 18. Januar, gedenken wir eines der dunkelsten Kapitel in der j\u00fcngeren deutschen Geschichte: dem Brandanschlag von L\u00fcbeck, der sich vor 28 Jahren ereignete. In den fr\u00fchen Morgenstunden des Jahres 1996 wurden zehn Menschen, darunter drei Erwachsene und sieben Kinder, aus dem Leben gerissen. Die Opfer \u2013 gr\u00f6\u00dftenteils Asylbewerber aus Zaire, Angola, Togo und dem Libanon \u2013 symbolisieren eine Trag\u00f6die, die weit \u00fcber L\u00fcbeck hinausreicht.<\/p>\n\n\n\n

Der Anschlag selbst und die darauffolgenden Ermittlungen zeichnen ein Bild von Verwirrung, Missverst\u00e4ndnissen und wahrscheinlich auch von bewusster Ignoranz. Drei Verd\u00e4chtige, alle mit rechtsextremistischem Hintergrund, wurden unmittelbar nach dem Brand festgenommen. Merkw\u00fcrdigerweise, trotz offensichtlicher Beweise wie Brandspuren an ihren Gesichter, Haaren, Wimpern oder Augenbrauen, wurden sie schnell wieder freigelassen. Stattdessen richtete sich der Verdacht gegen einen libanesischen Bewohner des Hauses. Man behandelte ihn wie einen Schwerkriminellen und versuchte, ein Gest\u00e4ndnis zu erzwingen. Ein Vorgehen, das bis heute viele Fragen aufwirft. <\/p>\n\n\n\n

Die Jahre nach dem Brandanschlag waren gepr\u00e4gt von Gest\u00e4ndnissen und Widerrufen, von Ger\u00fcchten und unbeantworteten Fragen. Ein Verd\u00e4chtiger gestand in einem Interview mit dem Spiegel, dass sie f\u00fcr den Anschlag bezahlt wurden. Doch trotz dieser und anderer Hinweise kam es nie zu einer Verurteilung. Die Wahrheit, so scheint es, liegt immer noch verborgen unter einer Schicht von Unklarheiten und m\u00f6glicherweise politischen R\u00fccksichtnahmen.<\/p>\n\n\n\n

Besonders beunruhigend ist die Rolle eines V-Mannes des Landeskriminalamtes, der Kontakte zu der rechtsextremen Gruppe unterhielt und selbst einen Brandanschlag ver\u00fcbte. Diese Verstrickungen werfen ein d\u00fcsteres Licht auf die Ermittlungen und verst\u00e4rken den Eindruck, dass die Wahrheit m\u00f6glicherweise nie vollst\u00e4ndig ans Licht kommen wird.<\/p>\n\n\n\n

28 Jahre sp\u00e4ter bleibt die Erinnerung an den Brandanschlag von L\u00fcbeck blass und in weiten Teilen der Bev\u00f6lkerung vergessen. Es gibt keine offiziellen Gedenkveranstaltungen, keine dauerhaften Mahnmale, die an das Leid der Opfer und ihrer Angeh\u00f6rigen erinnern. Dieses Schweigen ist ein schmerzlicher Beweis daf\u00fcr, wie schnell die Gesellschaft bereit ist, \u00fcber solche Ereignisse hinwegzugehen.<\/p>\n\n\n\n

Wir m\u00fcssen jedoch gedenken. Gedenken an diejenigen, die ihr Leben verloren haben, und an diejenigen, die noch immer nach Gerechtigkeit suchen. Dieser Tag sollte uns nicht nur als Mahnung dienen, sondern auch als Ansporn, uns aktiv gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit einzusetzen. Denn nur so k\u00f6nnen wir sicherstellen, dass sich solche Trag\u00f6dien nicht wiederholen.<\/p>\n","post_title":"Der Brandanschlag von L\u00fcbeck","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"open","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"der-brandanschlag-von-lubeck","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-29 17:01:13","post_modified_gmt":"2024-01-29 17:01:13","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3976","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3264,"post_author":"2","post_date":"2023-11-23 00:15:33","post_date_gmt":"2023-11-23 00:15:33","post_content":"

Vor 31 Jahren, am 23. November 1992, ersch\u00fctterte ein Akt des Hasses die kleine Stadt M\u00f6lln in Schleswig-Holstein. Zwei Familienh\u00e4user wurden Ziel eines rassistisch motivierten Brandanschlags, ausgef\u00fchrt von rechtsextremen Terroristen. Dieser furchtbare Angriff kostete die 10-j\u00e4hrige Yeliz Arslan, die 14-j\u00e4hrige Ay\u015fe Y\u0131lmaz und ihre 51-j\u00e4hrige Gro\u00dfmutter Bahide Arslan das Leben. Heute gedenken wir ihnen, nicht nur als Opfer eines sinnlosen Verbrechens, sondern auch als Mahnung, wohin Islamfeindlichkeit, Rassismus und Hass f\u00fchren k\u00f6nnen.<\/p>\n\"\"\n

Die Reaktion auf diesen tragischen Vorfall war durchwachsen. Bundeskanzler Helmut Kohl entschied sich gegen eine Teilnahme an der Gedenkveranstaltung \u2013 ein Akt, der damals wie heute Kritik und Entt\u00e4uschung hervorrief. Die T\u00e4ter, die sich mit einem \u201eHeil Hitler\u201c bei der Polizei meldeten, sind heute wieder auf freiem Fu\u00df.<\/p>\n

Besonders bewegend ist die Geschichte von Ibrahim Arslan, der als siebenj\u00e4hriger Junge den Anschlag \u00fcberlebte, gesch\u00fctzt durch die selbstlose Tat seiner Gro\u00dfmutter Bahide, die ihn mit feuchten T\u00fcchern umwickelte. Ibrahim Arslan beklagt, dass das Gedenken an solche Ereignisse oft von politischer Profilierung und Ignoranz \u00fcberschattet wird. Er setzt sich daf\u00fcr ein, dass die Interessen und Stimmen der Betroffenen im Mittelpunkt des Gedenkens stehen.<\/p>\n

Wir d\u00fcrfen die Opfer von M\u00f6lln nicht vergessen. Ihre Namen \u2013 Yeliz, Ay\u015fe und Bahide \u2013 stehen symbolisch f\u00fcr alle, die durch rassistisch motivierte Gewalt ihr Leben verloren haben. Sie mahnen uns, wachsam zu bleiben und gegen Hass und Diskriminierung in all ihren Formen aufzustehen. Ihr Andenken fordert uns auf, eine Gesellschaft zu schaffen, in der Vielfalt und Toleranz gesch\u00e4tzt und gef\u00f6rdert werden, und in der kein Platz f\u00fcr Hass und Fremdenfeindlichkeit ist.<\/p>\n

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85 Jahre nach der Reichspogromnacht vom 9. November 1938, einem finsteren Kapitel in der deutschen Geschichte, reflektieren wir \u00fcber die langanhaltende Geisteshaltung, die letztlich zum Holocaust f\u00fchrte. Diese Nacht, gepr\u00e4gt von Gewalt gegen Juden, Zerst\u00f6rung von Synagogen und j\u00fcdischen Gesch\u00e4ften, war nicht ein isoliertes Ereignis, sondern ein H\u00f6hepunkt jahrhundertelanger Judenfeindlichkeit.<\/p>\n\"\"\n

Das \u201ej\u00fcdisch-christliche Abendland\u201c und seine Widerspr\u00fcche<\/strong><\/p>\n

Die heutige Verwendung des Begriffs \u201ej\u00fcdisch-christliches Abendland\u201c erscheint paradox, wenn man bedenkt, dass Juden in Europa \u00fcber Jahrhunderte hinweg marginalisiert und verfolgt wurden. Nicht einmal ein Jahrhundert nach dem Versuch, einen Teil seiner Bev\u00f6lkerung auszul\u00f6schen, begegnet Europa \u2013 und insbesondere Deutschland \u2013 der Herausforderung, sich mit der Kontinuit\u00e4t dieser diskriminierenden Geisteshaltung auseinanderzusetzen. Diese richtet sich heute nicht nur gegen Juden, sondern auch gegen Roma, Muslime und andere Minderheiten. Sie betrifft immer noch auch Juden, und ebenfalls Roma oder Muslime. Juden seien \u201eFremdk\u00f6rper\", sie w\u00fcrden das Land \u201everjuden\u201c wollen, h\u00f6rte man damals. Juden sollten sich reformieren, hie\u00df es, sie sollten sich dem vermeintlichen \u201eDeutschsein\u201c anpassen. Juden m\u00fcssten ihre \u201eprimitive Religion\u201c ablegen, h\u00f6rte man zur Reformation und zur Aufkl\u00e4rung, es gebe nur ein \u201echristlich-atheistisches\" Abendland. Wiederholt sich diese Sprache gro\u00dffl\u00e4chig - auch wenn sie andere trifft - geht Europa, aber insbesondere Deutschland seiner Verantwortung nicht nach.<\/p>\n

Die Sprache der Diskriminierung<\/strong><\/p>\n

Die Sprache, die Juden einst als \u201eFremdk\u00f6rper\u201c abstempelte und ihre Kultur und Religion als \u201eprimitiv\u201c brandmarkte, findet heute in abgewandelter Form erneut Anwendung. Diese gef\u00e4hrliche Rhetorik, die auch andere Minderheiten betrifft, stellt eine klare Verletzung der Verantwortung Deutschlands dar, die aus dem \u201eNie wieder\u201c-Versprechen erw\u00e4chst.<\/p>\n

Die Folgen der Pogromnacht<\/strong><\/p>\n

Nach der Pogromnacht, von den Nazis zynisch als \u201eReichskristallnacht\u201c bezeichnet, suchten viele Juden Zuflucht im Ausland, wurden jedoch oft an den Grenzen abgewiesen. Dieses Ereignis markiert eine Hochphase des Rassismus in Deutschland und bleibt eine dauerhafte Schande f\u00fcr das Land.<\/p>\n

Deutschlands heutige Verantwortung<\/strong><\/p>\n

Deutschlands Verst\u00e4ndnis und Umsetzung seiner historischen Verantwortung steht heute mehr denn je auf dem Pr\u00fcfstand. Es reicht nicht aus, sich auf populistische Rhetorik zu beschr\u00e4nken. Deutschland muss aktiv daf\u00fcr sorgen, dass Juden, Roma und alle Minderheiten \u2013 einschlie\u00dflich Muslime, Schwarze und Pal\u00e4stinenser \u2013 sich sicher, beheimatet und zugeh\u00f6rig f\u00fchlen. Dies ist die wahre Bedeutung von \u201eNie wieder\u201c, an deren Verwirklichung wir alle mitwirken m\u00fcssen.<\/p>","post_title":"Die Reichspogromnacht","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"die-reichspogromnacht","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:38:55","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:38:55","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3170","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3159,"post_author":"2","post_date":"2023-10-17 23:07:22","post_date_gmt":"2023-10-17 23:07:22","post_content":"

Am 17. Oktober 1961 geschah eines der dunkelsten Ereignisse in der j\u00fcngeren Geschichte Frankreichs \u2013 das Massaker von Paris. Vor 62 Jahren versammelten sich 30.000 Demonstrantinnen und Demonstranten, haupts\u00e4chlich Algerier, um gegen die franz\u00f6sische Besatzung Algeriens zu protestieren. Was folgte, war ein Akt brutaler Gewalt, der die dunkle Seite des franz\u00f6sischen Kolonialismus offenbarte.<\/p>\n

Brutale Niederschlagung einer friedlichen Demonstration<\/strong><\/p>\n

\"\"<\/p>\n

Die franz\u00f6sischen Sicherheitskr\u00e4fte gingen mit \u00e4u\u00dferster Brutalit\u00e4t gegen die Demonstration vor. \u00dcber 11.000 Menschen wurden festgenommen. Sch\u00e4tzungen zufolge wurden \u00fcber 200, m\u00f6glicherweise sogar \u00fcber 400 Menschen get\u00f6tet. Viele von ihnen wurden durch Schl\u00e4ge get\u00f6tet oder in der Seine ertr\u00e4nkt.<\/p>\n\"\"\n

Die Rolle von Maurice Papon<\/strong><\/p>\n

Unter den Verantwortlichen war Polizeichef Maurice Papon, der w\u00e4hrend der Nazizeit an der Deportation von mindestens 1.600 Juden beteiligt war. Viele der an dem Massaker beteiligten Polizisten waren ehemalige Nazi-Kollaborateure, die w\u00e4hrend des Vichy-Regimes Menschen verfolgt und gefoltert hatten.<\/p>\n

Mediale Verschleierung und Propaganda<\/strong><\/p>\n

Die franz\u00f6sische Regierung unterdr\u00fcckte gezielt die mediale Berichterstattung \u00fcber das Massaker. Renommierte Medien weltweit, einschlie\u00dflich der New York Times, der BBC und deutscher Medien wie ARD, ZDF und FAZ, \u00fcbernahmen die franz\u00f6sischen Propagandaberichte, wodurch das Verbrechen weltweit weitgehend unbekannt blieb.<\/p>\n

Versp\u00e4tetes Eingest\u00e4ndnis und fehlende Gerechtigkeit<\/strong><\/p>\n

Erst Jahrzehnte sp\u00e4ter, im Jahr 1998, gab Frankreich unter internationalem Druck zu, dass es zu einem Vorfall gekommen war. Zun\u00e4chst war die Rede von drei Toten, dann widerwillig von 40. Bis heute wurde niemand f\u00fcr das Massaker zur Rechenschaft gezogen, und es gab keine Entsch\u00e4digungen f\u00fcr die Opfer oder deren Familien.<\/p>\n

Fazit<\/strong><\/p>\n

Das Massaker von Paris am 17. Oktober 1961 bleibt ein mahnendes Beispiel f\u00fcr die Brutalit\u00e4t des Kolonialismus und die Gefahren des Schweigens. Es ist wichtig, die Erinnerung an die Opfer wachzuhalten und sich stets gegen Ungerechtigkeit und Unterdr\u00fcckung einzusetzen. Wir d\u00fcrfen solche tragischen Ereignisse in unserer Geschichte nicht vergessen.<\/p>","post_title":"Das Vergessene Massaker von Paris","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"das-vergessene-massaker-von-paris","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:39:35","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:39:35","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3159","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"}],"next":false,"prev":false,"total_page":1},"paged":1,"column_class":"jeg_col_3o3","class":"jnews_block_37"};

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\n

Sind das nur Kinder, die irgendetwas verkaufen? Nein, das sind bosnische Kinder in Srebrenica, die Spenden f\u00fcr die Kinder Gazas sammeln. 29 Jahre nachdem in Srebrenica ein Genozid stattfand, vergessen die Kinder der \u00dcberlebenden die Opfer eines anderen aktuellen Genozids nicht. Es ist herzerw\u00e4rmend.<\/p>\n\n\n\n

Dieser Basar aus dem Dezember ist eines von vielen Beispielen f\u00fcr den Einsatz der bosnischen Bewohner Srebrenicas f\u00fcr die Pal\u00e4stinenser in Gaza. Der \u00dcberlebende Ahmed Hrustanovi\u0107 teilte den sch\u00f6nen Moment, in dem eine der M\u00fctter Srebrenicas, die ihren Mann und einzigen Sohn in dem Genozid verloren hat, in die Moschee kam und 100 Euro f\u00fcr die Menschen Pal\u00e4stinas mitbrachte.<\/p>\n\n\n\n

Beide Genozide haben gemeinsam, dass die T\u00e4ter der Meinung waren, einen heiligen Anspruch auf das Land der Opfer zu haben und dass die Opfer minderwertigere Menschen w\u00e4ren. Beide Genozide haben auch gemeinsam, dass die T\u00e4ter mutwillig Kinder ins Visier nahmen.<\/p>\n\n\n\n

In Srebrenica wurden gezielt insbesondere M\u00e4nner und Jungen get\u00f6tet, damit es keine Zukunft mehr f\u00fcr die Bosniaken in Srebrenica geben soll. Und so grausam diese Verbrechen auch waren: Da stehen sie, die Kinder Srebrenicas. Eine neue Generation. Hoffnung.<\/p>\n","post_title":"Von Srebrenica nach Gaza: Sie vergessen einander nicht.","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"von-srebrenica-nach-gaza-sie-vergessen-einander-nicht","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-09-03 10:02:04","post_modified_gmt":"2024-09-03 10:02:04","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4323","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4335,"post_author":"2","post_date":"2024-07-01 10:37:46","post_date_gmt":"2024-07-01 10:37:46","post_content":"\n

Der 1. Juli 2009. Marwa El Sherbini war 31 Jahre jung, gl\u00fccklich verheiratet und Mutter eines Kindes. Die Pharmazeutin war zudem schwanger. Auf einem Spielplatz in Dresden wurde sie von einem Mann beleidigt, unter anderem als \u201eTerroristin\u201c und \u201eIslamistin\u201c. Sie zeigte ihn an. Offenbar hatte sie Vertrauen in das Rechtssystem. Schlie\u00dflich sollte das Gericht ein Ort der Gerechtigkeit und Sicherheit sein.<\/p>\n\n\n\n

Es ist sinnbildlich f\u00fcr die strukturellen Probleme hinter Islamfeindlichkeit.<\/p>\n\n\n\n

In der ersten Verhandlung wurde der Islamhasser zu einer Geldstrafe von 780 \u20ac verurteilt. Er rechtfertige seine Tat mit den Worten: \u201eSolche Leute sind keine richtigen Menschen\u201c. Daf\u00fcr, ein geringes Strafma\u00df. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Seine menschenverachtende, aggressive Haltung h\u00e4tte bei der 2. Verhandlung zu Sicherheitsvorkehrungen f\u00fchren m\u00fcssen. Doch die Beh\u00f6rden waren \u201eauf dem rechten Auge blind\u201c. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Dort n\u00e4mlich stach der T\u00e4ter Alex W. auf Marwa ein. Mitten im Gerichtssaal, 18 Messerstiche. Vor den Augen der versammelten Justiz, vor den Augen ihres 3-j\u00e4hrigen Sohnes und ihres Mannes, Elvi Ali Okaz. Als dieser sie besch\u00fctzen wollte, schoss ein Polizist auf ihn, weil er ihn f\u00fcr den Angreifer hielt. Der \u201efremd\u201c aussehende Mann als T\u00e4ter. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Sie wurde get\u00f6tet, zusammen mit ihrem ungeborenen Kind.<\/p>\n\n\n\n

Die politische und mediale Aufarbeitung des Falls war l\u00e4cherlich. Erst eine Woche sp\u00e4ter war von \u201eStreit um Schaukel\u201c die Rede, kein Wort \u00fcber Islamfeindlichkeit; Medien \u00fcbernahmen unkritisch die inkompetente Beschreibung der Beh\u00f6rden. V\u00f6llige Ignoranz. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Als Infos durchsickerten, bem\u00fchte die Regierung sich nicht etwa um die Muslime Deutschlands, sondern richtete lediglich \u00c4gypten, dem Herkunftsland der Ermordeten, Beileid aus. Die ewige Fremde und die irrelevante eigene Minderheit. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Einiges wurde gelernt, vieles aber noch nicht.<\/p>\n\n\n\n

Marwa El Sherbini h\u00e4tte eine Lehre der Zuversicht sein k\u00f6nnen. Sie lie\u00df sich auf Dresden ein und setzte Vertrauen in die Justiz. Es ist Zeit, die Zuversicht endlich wahr werden zu lassen. Ihr zu Ehren. Jetzt erst recht.<\/p>\n","post_title":"Die Ermordung von Marwa El Sherbini: Ein Versagen der deutschen Justiz","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"die-ermordung-von-marwa-el-sherbini-ein-versagen-der-deutschen-justiz","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-09-03 10:00:55","post_modified_gmt":"2024-09-03 10:00:55","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4335","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3976,"post_author":"2","post_date":"2024-01-18 16:54:59","post_date_gmt":"2024-01-18 16:54:59","post_content":"\n

Heute, am 18. Januar, gedenken wir eines der dunkelsten Kapitel in der j\u00fcngeren deutschen Geschichte: dem Brandanschlag von L\u00fcbeck, der sich vor 28 Jahren ereignete. In den fr\u00fchen Morgenstunden des Jahres 1996 wurden zehn Menschen, darunter drei Erwachsene und sieben Kinder, aus dem Leben gerissen. Die Opfer \u2013 gr\u00f6\u00dftenteils Asylbewerber aus Zaire, Angola, Togo und dem Libanon \u2013 symbolisieren eine Trag\u00f6die, die weit \u00fcber L\u00fcbeck hinausreicht.<\/p>\n\n\n\n

Der Anschlag selbst und die darauffolgenden Ermittlungen zeichnen ein Bild von Verwirrung, Missverst\u00e4ndnissen und wahrscheinlich auch von bewusster Ignoranz. Drei Verd\u00e4chtige, alle mit rechtsextremistischem Hintergrund, wurden unmittelbar nach dem Brand festgenommen. Merkw\u00fcrdigerweise, trotz offensichtlicher Beweise wie Brandspuren an ihren Gesichter, Haaren, Wimpern oder Augenbrauen, wurden sie schnell wieder freigelassen. Stattdessen richtete sich der Verdacht gegen einen libanesischen Bewohner des Hauses. Man behandelte ihn wie einen Schwerkriminellen und versuchte, ein Gest\u00e4ndnis zu erzwingen. Ein Vorgehen, das bis heute viele Fragen aufwirft. <\/p>\n\n\n\n

Die Jahre nach dem Brandanschlag waren gepr\u00e4gt von Gest\u00e4ndnissen und Widerrufen, von Ger\u00fcchten und unbeantworteten Fragen. Ein Verd\u00e4chtiger gestand in einem Interview mit dem Spiegel, dass sie f\u00fcr den Anschlag bezahlt wurden. Doch trotz dieser und anderer Hinweise kam es nie zu einer Verurteilung. Die Wahrheit, so scheint es, liegt immer noch verborgen unter einer Schicht von Unklarheiten und m\u00f6glicherweise politischen R\u00fccksichtnahmen.<\/p>\n\n\n\n

Besonders beunruhigend ist die Rolle eines V-Mannes des Landeskriminalamtes, der Kontakte zu der rechtsextremen Gruppe unterhielt und selbst einen Brandanschlag ver\u00fcbte. Diese Verstrickungen werfen ein d\u00fcsteres Licht auf die Ermittlungen und verst\u00e4rken den Eindruck, dass die Wahrheit m\u00f6glicherweise nie vollst\u00e4ndig ans Licht kommen wird.<\/p>\n\n\n\n

28 Jahre sp\u00e4ter bleibt die Erinnerung an den Brandanschlag von L\u00fcbeck blass und in weiten Teilen der Bev\u00f6lkerung vergessen. Es gibt keine offiziellen Gedenkveranstaltungen, keine dauerhaften Mahnmale, die an das Leid der Opfer und ihrer Angeh\u00f6rigen erinnern. Dieses Schweigen ist ein schmerzlicher Beweis daf\u00fcr, wie schnell die Gesellschaft bereit ist, \u00fcber solche Ereignisse hinwegzugehen.<\/p>\n\n\n\n

Wir m\u00fcssen jedoch gedenken. Gedenken an diejenigen, die ihr Leben verloren haben, und an diejenigen, die noch immer nach Gerechtigkeit suchen. Dieser Tag sollte uns nicht nur als Mahnung dienen, sondern auch als Ansporn, uns aktiv gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit einzusetzen. Denn nur so k\u00f6nnen wir sicherstellen, dass sich solche Trag\u00f6dien nicht wiederholen.<\/p>\n","post_title":"Der Brandanschlag von L\u00fcbeck","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"open","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"der-brandanschlag-von-lubeck","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-29 17:01:13","post_modified_gmt":"2024-01-29 17:01:13","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3976","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3264,"post_author":"2","post_date":"2023-11-23 00:15:33","post_date_gmt":"2023-11-23 00:15:33","post_content":"

Vor 31 Jahren, am 23. November 1992, ersch\u00fctterte ein Akt des Hasses die kleine Stadt M\u00f6lln in Schleswig-Holstein. Zwei Familienh\u00e4user wurden Ziel eines rassistisch motivierten Brandanschlags, ausgef\u00fchrt von rechtsextremen Terroristen. Dieser furchtbare Angriff kostete die 10-j\u00e4hrige Yeliz Arslan, die 14-j\u00e4hrige Ay\u015fe Y\u0131lmaz und ihre 51-j\u00e4hrige Gro\u00dfmutter Bahide Arslan das Leben. Heute gedenken wir ihnen, nicht nur als Opfer eines sinnlosen Verbrechens, sondern auch als Mahnung, wohin Islamfeindlichkeit, Rassismus und Hass f\u00fchren k\u00f6nnen.<\/p>\n\"\"\n

Die Reaktion auf diesen tragischen Vorfall war durchwachsen. Bundeskanzler Helmut Kohl entschied sich gegen eine Teilnahme an der Gedenkveranstaltung \u2013 ein Akt, der damals wie heute Kritik und Entt\u00e4uschung hervorrief. Die T\u00e4ter, die sich mit einem \u201eHeil Hitler\u201c bei der Polizei meldeten, sind heute wieder auf freiem Fu\u00df.<\/p>\n

Besonders bewegend ist die Geschichte von Ibrahim Arslan, der als siebenj\u00e4hriger Junge den Anschlag \u00fcberlebte, gesch\u00fctzt durch die selbstlose Tat seiner Gro\u00dfmutter Bahide, die ihn mit feuchten T\u00fcchern umwickelte. Ibrahim Arslan beklagt, dass das Gedenken an solche Ereignisse oft von politischer Profilierung und Ignoranz \u00fcberschattet wird. Er setzt sich daf\u00fcr ein, dass die Interessen und Stimmen der Betroffenen im Mittelpunkt des Gedenkens stehen.<\/p>\n

Wir d\u00fcrfen die Opfer von M\u00f6lln nicht vergessen. Ihre Namen \u2013 Yeliz, Ay\u015fe und Bahide \u2013 stehen symbolisch f\u00fcr alle, die durch rassistisch motivierte Gewalt ihr Leben verloren haben. Sie mahnen uns, wachsam zu bleiben und gegen Hass und Diskriminierung in all ihren Formen aufzustehen. Ihr Andenken fordert uns auf, eine Gesellschaft zu schaffen, in der Vielfalt und Toleranz gesch\u00e4tzt und gef\u00f6rdert werden, und in der kein Platz f\u00fcr Hass und Fremdenfeindlichkeit ist.<\/p>\n

Vergessen wir sie nicht.<\/p>","post_title":"31 Jahre seit dem Brandanschlag von M\u00f6lln","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"31-jahre-seit-dem-brandanschlag-von-moelln","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:33:35","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:33:35","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3264","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3170,"post_author":"2","post_date":"2023-11-09 23:13:07","post_date_gmt":"2023-11-09 23:13:07","post_content":"

85 Jahre nach der Reichspogromnacht vom 9. November 1938, einem finsteren Kapitel in der deutschen Geschichte, reflektieren wir \u00fcber die langanhaltende Geisteshaltung, die letztlich zum Holocaust f\u00fchrte. Diese Nacht, gepr\u00e4gt von Gewalt gegen Juden, Zerst\u00f6rung von Synagogen und j\u00fcdischen Gesch\u00e4ften, war nicht ein isoliertes Ereignis, sondern ein H\u00f6hepunkt jahrhundertelanger Judenfeindlichkeit.<\/p>\n\"\"\n

Das \u201ej\u00fcdisch-christliche Abendland\u201c und seine Widerspr\u00fcche<\/strong><\/p>\n

Die heutige Verwendung des Begriffs \u201ej\u00fcdisch-christliches Abendland\u201c erscheint paradox, wenn man bedenkt, dass Juden in Europa \u00fcber Jahrhunderte hinweg marginalisiert und verfolgt wurden. Nicht einmal ein Jahrhundert nach dem Versuch, einen Teil seiner Bev\u00f6lkerung auszul\u00f6schen, begegnet Europa \u2013 und insbesondere Deutschland \u2013 der Herausforderung, sich mit der Kontinuit\u00e4t dieser diskriminierenden Geisteshaltung auseinanderzusetzen. Diese richtet sich heute nicht nur gegen Juden, sondern auch gegen Roma, Muslime und andere Minderheiten. Sie betrifft immer noch auch Juden, und ebenfalls Roma oder Muslime. Juden seien \u201eFremdk\u00f6rper\", sie w\u00fcrden das Land \u201everjuden\u201c wollen, h\u00f6rte man damals. Juden sollten sich reformieren, hie\u00df es, sie sollten sich dem vermeintlichen \u201eDeutschsein\u201c anpassen. Juden m\u00fcssten ihre \u201eprimitive Religion\u201c ablegen, h\u00f6rte man zur Reformation und zur Aufkl\u00e4rung, es gebe nur ein \u201echristlich-atheistisches\" Abendland. Wiederholt sich diese Sprache gro\u00dffl\u00e4chig - auch wenn sie andere trifft - geht Europa, aber insbesondere Deutschland seiner Verantwortung nicht nach.<\/p>\n

Die Sprache der Diskriminierung<\/strong><\/p>\n

Die Sprache, die Juden einst als \u201eFremdk\u00f6rper\u201c abstempelte und ihre Kultur und Religion als \u201eprimitiv\u201c brandmarkte, findet heute in abgewandelter Form erneut Anwendung. Diese gef\u00e4hrliche Rhetorik, die auch andere Minderheiten betrifft, stellt eine klare Verletzung der Verantwortung Deutschlands dar, die aus dem \u201eNie wieder\u201c-Versprechen erw\u00e4chst.<\/p>\n

Die Folgen der Pogromnacht<\/strong><\/p>\n

Nach der Pogromnacht, von den Nazis zynisch als \u201eReichskristallnacht\u201c bezeichnet, suchten viele Juden Zuflucht im Ausland, wurden jedoch oft an den Grenzen abgewiesen. Dieses Ereignis markiert eine Hochphase des Rassismus in Deutschland und bleibt eine dauerhafte Schande f\u00fcr das Land.<\/p>\n

Deutschlands heutige Verantwortung<\/strong><\/p>\n

Deutschlands Verst\u00e4ndnis und Umsetzung seiner historischen Verantwortung steht heute mehr denn je auf dem Pr\u00fcfstand. Es reicht nicht aus, sich auf populistische Rhetorik zu beschr\u00e4nken. Deutschland muss aktiv daf\u00fcr sorgen, dass Juden, Roma und alle Minderheiten \u2013 einschlie\u00dflich Muslime, Schwarze und Pal\u00e4stinenser \u2013 sich sicher, beheimatet und zugeh\u00f6rig f\u00fchlen. Dies ist die wahre Bedeutung von \u201eNie wieder\u201c, an deren Verwirklichung wir alle mitwirken m\u00fcssen.<\/p>","post_title":"Die Reichspogromnacht","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"die-reichspogromnacht","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:38:55","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:38:55","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3170","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3159,"post_author":"2","post_date":"2023-10-17 23:07:22","post_date_gmt":"2023-10-17 23:07:22","post_content":"

Am 17. Oktober 1961 geschah eines der dunkelsten Ereignisse in der j\u00fcngeren Geschichte Frankreichs \u2013 das Massaker von Paris. Vor 62 Jahren versammelten sich 30.000 Demonstrantinnen und Demonstranten, haupts\u00e4chlich Algerier, um gegen die franz\u00f6sische Besatzung Algeriens zu protestieren. Was folgte, war ein Akt brutaler Gewalt, der die dunkle Seite des franz\u00f6sischen Kolonialismus offenbarte.<\/p>\n

Brutale Niederschlagung einer friedlichen Demonstration<\/strong><\/p>\n

\"\"<\/p>\n

Die franz\u00f6sischen Sicherheitskr\u00e4fte gingen mit \u00e4u\u00dferster Brutalit\u00e4t gegen die Demonstration vor. \u00dcber 11.000 Menschen wurden festgenommen. Sch\u00e4tzungen zufolge wurden \u00fcber 200, m\u00f6glicherweise sogar \u00fcber 400 Menschen get\u00f6tet. Viele von ihnen wurden durch Schl\u00e4ge get\u00f6tet oder in der Seine ertr\u00e4nkt.<\/p>\n\"\"\n

Die Rolle von Maurice Papon<\/strong><\/p>\n

Unter den Verantwortlichen war Polizeichef Maurice Papon, der w\u00e4hrend der Nazizeit an der Deportation von mindestens 1.600 Juden beteiligt war. Viele der an dem Massaker beteiligten Polizisten waren ehemalige Nazi-Kollaborateure, die w\u00e4hrend des Vichy-Regimes Menschen verfolgt und gefoltert hatten.<\/p>\n

Mediale Verschleierung und Propaganda<\/strong><\/p>\n

Die franz\u00f6sische Regierung unterdr\u00fcckte gezielt die mediale Berichterstattung \u00fcber das Massaker. Renommierte Medien weltweit, einschlie\u00dflich der New York Times, der BBC und deutscher Medien wie ARD, ZDF und FAZ, \u00fcbernahmen die franz\u00f6sischen Propagandaberichte, wodurch das Verbrechen weltweit weitgehend unbekannt blieb.<\/p>\n

Versp\u00e4tetes Eingest\u00e4ndnis und fehlende Gerechtigkeit<\/strong><\/p>\n

Erst Jahrzehnte sp\u00e4ter, im Jahr 1998, gab Frankreich unter internationalem Druck zu, dass es zu einem Vorfall gekommen war. Zun\u00e4chst war die Rede von drei Toten, dann widerwillig von 40. Bis heute wurde niemand f\u00fcr das Massaker zur Rechenschaft gezogen, und es gab keine Entsch\u00e4digungen f\u00fcr die Opfer oder deren Familien.<\/p>\n

Fazit<\/strong><\/p>\n

Das Massaker von Paris am 17. Oktober 1961 bleibt ein mahnendes Beispiel f\u00fcr die Brutalit\u00e4t des Kolonialismus und die Gefahren des Schweigens. Es ist wichtig, die Erinnerung an die Opfer wachzuhalten und sich stets gegen Ungerechtigkeit und Unterdr\u00fcckung einzusetzen. Wir d\u00fcrfen solche tragischen Ereignisse in unserer Geschichte nicht vergessen.<\/p>","post_title":"Das Vergessene Massaker von Paris","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"das-vergessene-massaker-von-paris","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:39:35","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:39:35","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3159","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"}],"next":false,"prev":false,"total_page":1},"paged":1,"column_class":"jeg_col_3o3","class":"jnews_block_37"};

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Sprecht 29 Jahre danach dar\u00fcber. Sprecht dar\u00fcber, weil zu wenige es tun.<\/p>\n","post_title":"Der V\u00f6lkermord von Srebrenica: Eine Chronologie des Versagens","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"der-volkermord-von-srebrenica-eine-chronologie-des-versagens","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-09-03 10:01:49","post_modified_gmt":"2024-09-03 10:01:49","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4326","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4323,"post_author":"2","post_date":"2024-07-11 10:15:06","post_date_gmt":"2024-07-11 10:15:06","post_content":"\n

Sind das nur Kinder, die irgendetwas verkaufen? Nein, das sind bosnische Kinder in Srebrenica, die Spenden f\u00fcr die Kinder Gazas sammeln. 29 Jahre nachdem in Srebrenica ein Genozid stattfand, vergessen die Kinder der \u00dcberlebenden die Opfer eines anderen aktuellen Genozids nicht. Es ist herzerw\u00e4rmend.<\/p>\n\n\n\n

Dieser Basar aus dem Dezember ist eines von vielen Beispielen f\u00fcr den Einsatz der bosnischen Bewohner Srebrenicas f\u00fcr die Pal\u00e4stinenser in Gaza. Der \u00dcberlebende Ahmed Hrustanovi\u0107 teilte den sch\u00f6nen Moment, in dem eine der M\u00fctter Srebrenicas, die ihren Mann und einzigen Sohn in dem Genozid verloren hat, in die Moschee kam und 100 Euro f\u00fcr die Menschen Pal\u00e4stinas mitbrachte.<\/p>\n\n\n\n

Beide Genozide haben gemeinsam, dass die T\u00e4ter der Meinung waren, einen heiligen Anspruch auf das Land der Opfer zu haben und dass die Opfer minderwertigere Menschen w\u00e4ren. Beide Genozide haben auch gemeinsam, dass die T\u00e4ter mutwillig Kinder ins Visier nahmen.<\/p>\n\n\n\n

In Srebrenica wurden gezielt insbesondere M\u00e4nner und Jungen get\u00f6tet, damit es keine Zukunft mehr f\u00fcr die Bosniaken in Srebrenica geben soll. Und so grausam diese Verbrechen auch waren: Da stehen sie, die Kinder Srebrenicas. Eine neue Generation. Hoffnung.<\/p>\n","post_title":"Von Srebrenica nach Gaza: Sie vergessen einander nicht.","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"von-srebrenica-nach-gaza-sie-vergessen-einander-nicht","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-09-03 10:02:04","post_modified_gmt":"2024-09-03 10:02:04","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4323","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4335,"post_author":"2","post_date":"2024-07-01 10:37:46","post_date_gmt":"2024-07-01 10:37:46","post_content":"\n

Der 1. Juli 2009. Marwa El Sherbini war 31 Jahre jung, gl\u00fccklich verheiratet und Mutter eines Kindes. Die Pharmazeutin war zudem schwanger. Auf einem Spielplatz in Dresden wurde sie von einem Mann beleidigt, unter anderem als \u201eTerroristin\u201c und \u201eIslamistin\u201c. Sie zeigte ihn an. Offenbar hatte sie Vertrauen in das Rechtssystem. Schlie\u00dflich sollte das Gericht ein Ort der Gerechtigkeit und Sicherheit sein.<\/p>\n\n\n\n

Es ist sinnbildlich f\u00fcr die strukturellen Probleme hinter Islamfeindlichkeit.<\/p>\n\n\n\n

In der ersten Verhandlung wurde der Islamhasser zu einer Geldstrafe von 780 \u20ac verurteilt. Er rechtfertige seine Tat mit den Worten: \u201eSolche Leute sind keine richtigen Menschen\u201c. Daf\u00fcr, ein geringes Strafma\u00df. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Seine menschenverachtende, aggressive Haltung h\u00e4tte bei der 2. Verhandlung zu Sicherheitsvorkehrungen f\u00fchren m\u00fcssen. Doch die Beh\u00f6rden waren \u201eauf dem rechten Auge blind\u201c. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Dort n\u00e4mlich stach der T\u00e4ter Alex W. auf Marwa ein. Mitten im Gerichtssaal, 18 Messerstiche. Vor den Augen der versammelten Justiz, vor den Augen ihres 3-j\u00e4hrigen Sohnes und ihres Mannes, Elvi Ali Okaz. Als dieser sie besch\u00fctzen wollte, schoss ein Polizist auf ihn, weil er ihn f\u00fcr den Angreifer hielt. Der \u201efremd\u201c aussehende Mann als T\u00e4ter. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Sie wurde get\u00f6tet, zusammen mit ihrem ungeborenen Kind.<\/p>\n\n\n\n

Die politische und mediale Aufarbeitung des Falls war l\u00e4cherlich. Erst eine Woche sp\u00e4ter war von \u201eStreit um Schaukel\u201c die Rede, kein Wort \u00fcber Islamfeindlichkeit; Medien \u00fcbernahmen unkritisch die inkompetente Beschreibung der Beh\u00f6rden. V\u00f6llige Ignoranz. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Als Infos durchsickerten, bem\u00fchte die Regierung sich nicht etwa um die Muslime Deutschlands, sondern richtete lediglich \u00c4gypten, dem Herkunftsland der Ermordeten, Beileid aus. Die ewige Fremde und die irrelevante eigene Minderheit. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Einiges wurde gelernt, vieles aber noch nicht.<\/p>\n\n\n\n

Marwa El Sherbini h\u00e4tte eine Lehre der Zuversicht sein k\u00f6nnen. Sie lie\u00df sich auf Dresden ein und setzte Vertrauen in die Justiz. Es ist Zeit, die Zuversicht endlich wahr werden zu lassen. Ihr zu Ehren. Jetzt erst recht.<\/p>\n","post_title":"Die Ermordung von Marwa El Sherbini: Ein Versagen der deutschen Justiz","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"die-ermordung-von-marwa-el-sherbini-ein-versagen-der-deutschen-justiz","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-09-03 10:00:55","post_modified_gmt":"2024-09-03 10:00:55","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4335","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3976,"post_author":"2","post_date":"2024-01-18 16:54:59","post_date_gmt":"2024-01-18 16:54:59","post_content":"\n

Heute, am 18. Januar, gedenken wir eines der dunkelsten Kapitel in der j\u00fcngeren deutschen Geschichte: dem Brandanschlag von L\u00fcbeck, der sich vor 28 Jahren ereignete. In den fr\u00fchen Morgenstunden des Jahres 1996 wurden zehn Menschen, darunter drei Erwachsene und sieben Kinder, aus dem Leben gerissen. Die Opfer \u2013 gr\u00f6\u00dftenteils Asylbewerber aus Zaire, Angola, Togo und dem Libanon \u2013 symbolisieren eine Trag\u00f6die, die weit \u00fcber L\u00fcbeck hinausreicht.<\/p>\n\n\n\n

Der Anschlag selbst und die darauffolgenden Ermittlungen zeichnen ein Bild von Verwirrung, Missverst\u00e4ndnissen und wahrscheinlich auch von bewusster Ignoranz. Drei Verd\u00e4chtige, alle mit rechtsextremistischem Hintergrund, wurden unmittelbar nach dem Brand festgenommen. Merkw\u00fcrdigerweise, trotz offensichtlicher Beweise wie Brandspuren an ihren Gesichter, Haaren, Wimpern oder Augenbrauen, wurden sie schnell wieder freigelassen. Stattdessen richtete sich der Verdacht gegen einen libanesischen Bewohner des Hauses. Man behandelte ihn wie einen Schwerkriminellen und versuchte, ein Gest\u00e4ndnis zu erzwingen. Ein Vorgehen, das bis heute viele Fragen aufwirft. <\/p>\n\n\n\n

Die Jahre nach dem Brandanschlag waren gepr\u00e4gt von Gest\u00e4ndnissen und Widerrufen, von Ger\u00fcchten und unbeantworteten Fragen. Ein Verd\u00e4chtiger gestand in einem Interview mit dem Spiegel, dass sie f\u00fcr den Anschlag bezahlt wurden. Doch trotz dieser und anderer Hinweise kam es nie zu einer Verurteilung. Die Wahrheit, so scheint es, liegt immer noch verborgen unter einer Schicht von Unklarheiten und m\u00f6glicherweise politischen R\u00fccksichtnahmen.<\/p>\n\n\n\n

Besonders beunruhigend ist die Rolle eines V-Mannes des Landeskriminalamtes, der Kontakte zu der rechtsextremen Gruppe unterhielt und selbst einen Brandanschlag ver\u00fcbte. Diese Verstrickungen werfen ein d\u00fcsteres Licht auf die Ermittlungen und verst\u00e4rken den Eindruck, dass die Wahrheit m\u00f6glicherweise nie vollst\u00e4ndig ans Licht kommen wird.<\/p>\n\n\n\n

28 Jahre sp\u00e4ter bleibt die Erinnerung an den Brandanschlag von L\u00fcbeck blass und in weiten Teilen der Bev\u00f6lkerung vergessen. Es gibt keine offiziellen Gedenkveranstaltungen, keine dauerhaften Mahnmale, die an das Leid der Opfer und ihrer Angeh\u00f6rigen erinnern. Dieses Schweigen ist ein schmerzlicher Beweis daf\u00fcr, wie schnell die Gesellschaft bereit ist, \u00fcber solche Ereignisse hinwegzugehen.<\/p>\n\n\n\n

Wir m\u00fcssen jedoch gedenken. Gedenken an diejenigen, die ihr Leben verloren haben, und an diejenigen, die noch immer nach Gerechtigkeit suchen. Dieser Tag sollte uns nicht nur als Mahnung dienen, sondern auch als Ansporn, uns aktiv gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit einzusetzen. Denn nur so k\u00f6nnen wir sicherstellen, dass sich solche Trag\u00f6dien nicht wiederholen.<\/p>\n","post_title":"Der Brandanschlag von L\u00fcbeck","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"open","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"der-brandanschlag-von-lubeck","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-29 17:01:13","post_modified_gmt":"2024-01-29 17:01:13","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3976","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3264,"post_author":"2","post_date":"2023-11-23 00:15:33","post_date_gmt":"2023-11-23 00:15:33","post_content":"

Vor 31 Jahren, am 23. November 1992, ersch\u00fctterte ein Akt des Hasses die kleine Stadt M\u00f6lln in Schleswig-Holstein. Zwei Familienh\u00e4user wurden Ziel eines rassistisch motivierten Brandanschlags, ausgef\u00fchrt von rechtsextremen Terroristen. Dieser furchtbare Angriff kostete die 10-j\u00e4hrige Yeliz Arslan, die 14-j\u00e4hrige Ay\u015fe Y\u0131lmaz und ihre 51-j\u00e4hrige Gro\u00dfmutter Bahide Arslan das Leben. Heute gedenken wir ihnen, nicht nur als Opfer eines sinnlosen Verbrechens, sondern auch als Mahnung, wohin Islamfeindlichkeit, Rassismus und Hass f\u00fchren k\u00f6nnen.<\/p>\n\"\"\n

Die Reaktion auf diesen tragischen Vorfall war durchwachsen. Bundeskanzler Helmut Kohl entschied sich gegen eine Teilnahme an der Gedenkveranstaltung \u2013 ein Akt, der damals wie heute Kritik und Entt\u00e4uschung hervorrief. Die T\u00e4ter, die sich mit einem \u201eHeil Hitler\u201c bei der Polizei meldeten, sind heute wieder auf freiem Fu\u00df.<\/p>\n

Besonders bewegend ist die Geschichte von Ibrahim Arslan, der als siebenj\u00e4hriger Junge den Anschlag \u00fcberlebte, gesch\u00fctzt durch die selbstlose Tat seiner Gro\u00dfmutter Bahide, die ihn mit feuchten T\u00fcchern umwickelte. Ibrahim Arslan beklagt, dass das Gedenken an solche Ereignisse oft von politischer Profilierung und Ignoranz \u00fcberschattet wird. Er setzt sich daf\u00fcr ein, dass die Interessen und Stimmen der Betroffenen im Mittelpunkt des Gedenkens stehen.<\/p>\n

Wir d\u00fcrfen die Opfer von M\u00f6lln nicht vergessen. Ihre Namen \u2013 Yeliz, Ay\u015fe und Bahide \u2013 stehen symbolisch f\u00fcr alle, die durch rassistisch motivierte Gewalt ihr Leben verloren haben. Sie mahnen uns, wachsam zu bleiben und gegen Hass und Diskriminierung in all ihren Formen aufzustehen. Ihr Andenken fordert uns auf, eine Gesellschaft zu schaffen, in der Vielfalt und Toleranz gesch\u00e4tzt und gef\u00f6rdert werden, und in der kein Platz f\u00fcr Hass und Fremdenfeindlichkeit ist.<\/p>\n

Vergessen wir sie nicht.<\/p>","post_title":"31 Jahre seit dem Brandanschlag von M\u00f6lln","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"31-jahre-seit-dem-brandanschlag-von-moelln","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:33:35","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:33:35","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3264","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3170,"post_author":"2","post_date":"2023-11-09 23:13:07","post_date_gmt":"2023-11-09 23:13:07","post_content":"

85 Jahre nach der Reichspogromnacht vom 9. November 1938, einem finsteren Kapitel in der deutschen Geschichte, reflektieren wir \u00fcber die langanhaltende Geisteshaltung, die letztlich zum Holocaust f\u00fchrte. Diese Nacht, gepr\u00e4gt von Gewalt gegen Juden, Zerst\u00f6rung von Synagogen und j\u00fcdischen Gesch\u00e4ften, war nicht ein isoliertes Ereignis, sondern ein H\u00f6hepunkt jahrhundertelanger Judenfeindlichkeit.<\/p>\n\"\"\n

Das \u201ej\u00fcdisch-christliche Abendland\u201c und seine Widerspr\u00fcche<\/strong><\/p>\n

Die heutige Verwendung des Begriffs \u201ej\u00fcdisch-christliches Abendland\u201c erscheint paradox, wenn man bedenkt, dass Juden in Europa \u00fcber Jahrhunderte hinweg marginalisiert und verfolgt wurden. Nicht einmal ein Jahrhundert nach dem Versuch, einen Teil seiner Bev\u00f6lkerung auszul\u00f6schen, begegnet Europa \u2013 und insbesondere Deutschland \u2013 der Herausforderung, sich mit der Kontinuit\u00e4t dieser diskriminierenden Geisteshaltung auseinanderzusetzen. Diese richtet sich heute nicht nur gegen Juden, sondern auch gegen Roma, Muslime und andere Minderheiten. Sie betrifft immer noch auch Juden, und ebenfalls Roma oder Muslime. Juden seien \u201eFremdk\u00f6rper\", sie w\u00fcrden das Land \u201everjuden\u201c wollen, h\u00f6rte man damals. Juden sollten sich reformieren, hie\u00df es, sie sollten sich dem vermeintlichen \u201eDeutschsein\u201c anpassen. Juden m\u00fcssten ihre \u201eprimitive Religion\u201c ablegen, h\u00f6rte man zur Reformation und zur Aufkl\u00e4rung, es gebe nur ein \u201echristlich-atheistisches\" Abendland. Wiederholt sich diese Sprache gro\u00dffl\u00e4chig - auch wenn sie andere trifft - geht Europa, aber insbesondere Deutschland seiner Verantwortung nicht nach.<\/p>\n

Die Sprache der Diskriminierung<\/strong><\/p>\n

Die Sprache, die Juden einst als \u201eFremdk\u00f6rper\u201c abstempelte und ihre Kultur und Religion als \u201eprimitiv\u201c brandmarkte, findet heute in abgewandelter Form erneut Anwendung. Diese gef\u00e4hrliche Rhetorik, die auch andere Minderheiten betrifft, stellt eine klare Verletzung der Verantwortung Deutschlands dar, die aus dem \u201eNie wieder\u201c-Versprechen erw\u00e4chst.<\/p>\n

Die Folgen der Pogromnacht<\/strong><\/p>\n

Nach der Pogromnacht, von den Nazis zynisch als \u201eReichskristallnacht\u201c bezeichnet, suchten viele Juden Zuflucht im Ausland, wurden jedoch oft an den Grenzen abgewiesen. Dieses Ereignis markiert eine Hochphase des Rassismus in Deutschland und bleibt eine dauerhafte Schande f\u00fcr das Land.<\/p>\n

Deutschlands heutige Verantwortung<\/strong><\/p>\n

Deutschlands Verst\u00e4ndnis und Umsetzung seiner historischen Verantwortung steht heute mehr denn je auf dem Pr\u00fcfstand. Es reicht nicht aus, sich auf populistische Rhetorik zu beschr\u00e4nken. Deutschland muss aktiv daf\u00fcr sorgen, dass Juden, Roma und alle Minderheiten \u2013 einschlie\u00dflich Muslime, Schwarze und Pal\u00e4stinenser \u2013 sich sicher, beheimatet und zugeh\u00f6rig f\u00fchlen. Dies ist die wahre Bedeutung von \u201eNie wieder\u201c, an deren Verwirklichung wir alle mitwirken m\u00fcssen.<\/p>","post_title":"Die Reichspogromnacht","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"die-reichspogromnacht","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:38:55","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:38:55","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3170","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3159,"post_author":"2","post_date":"2023-10-17 23:07:22","post_date_gmt":"2023-10-17 23:07:22","post_content":"

Am 17. Oktober 1961 geschah eines der dunkelsten Ereignisse in der j\u00fcngeren Geschichte Frankreichs \u2013 das Massaker von Paris. Vor 62 Jahren versammelten sich 30.000 Demonstrantinnen und Demonstranten, haupts\u00e4chlich Algerier, um gegen die franz\u00f6sische Besatzung Algeriens zu protestieren. Was folgte, war ein Akt brutaler Gewalt, der die dunkle Seite des franz\u00f6sischen Kolonialismus offenbarte.<\/p>\n

Brutale Niederschlagung einer friedlichen Demonstration<\/strong><\/p>\n

\"\"<\/p>\n

Die franz\u00f6sischen Sicherheitskr\u00e4fte gingen mit \u00e4u\u00dferster Brutalit\u00e4t gegen die Demonstration vor. \u00dcber 11.000 Menschen wurden festgenommen. Sch\u00e4tzungen zufolge wurden \u00fcber 200, m\u00f6glicherweise sogar \u00fcber 400 Menschen get\u00f6tet. Viele von ihnen wurden durch Schl\u00e4ge get\u00f6tet oder in der Seine ertr\u00e4nkt.<\/p>\n\"\"\n

Die Rolle von Maurice Papon<\/strong><\/p>\n

Unter den Verantwortlichen war Polizeichef Maurice Papon, der w\u00e4hrend der Nazizeit an der Deportation von mindestens 1.600 Juden beteiligt war. Viele der an dem Massaker beteiligten Polizisten waren ehemalige Nazi-Kollaborateure, die w\u00e4hrend des Vichy-Regimes Menschen verfolgt und gefoltert hatten.<\/p>\n

Mediale Verschleierung und Propaganda<\/strong><\/p>\n

Die franz\u00f6sische Regierung unterdr\u00fcckte gezielt die mediale Berichterstattung \u00fcber das Massaker. Renommierte Medien weltweit, einschlie\u00dflich der New York Times, der BBC und deutscher Medien wie ARD, ZDF und FAZ, \u00fcbernahmen die franz\u00f6sischen Propagandaberichte, wodurch das Verbrechen weltweit weitgehend unbekannt blieb.<\/p>\n

Versp\u00e4tetes Eingest\u00e4ndnis und fehlende Gerechtigkeit<\/strong><\/p>\n

Erst Jahrzehnte sp\u00e4ter, im Jahr 1998, gab Frankreich unter internationalem Druck zu, dass es zu einem Vorfall gekommen war. Zun\u00e4chst war die Rede von drei Toten, dann widerwillig von 40. Bis heute wurde niemand f\u00fcr das Massaker zur Rechenschaft gezogen, und es gab keine Entsch\u00e4digungen f\u00fcr die Opfer oder deren Familien.<\/p>\n

Fazit<\/strong><\/p>\n

Das Massaker von Paris am 17. Oktober 1961 bleibt ein mahnendes Beispiel f\u00fcr die Brutalit\u00e4t des Kolonialismus und die Gefahren des Schweigens. Es ist wichtig, die Erinnerung an die Opfer wachzuhalten und sich stets gegen Ungerechtigkeit und Unterdr\u00fcckung einzusetzen. Wir d\u00fcrfen solche tragischen Ereignisse in unserer Geschichte nicht vergessen.<\/p>","post_title":"Das Vergessene Massaker von Paris","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"das-vergessene-massaker-von-paris","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:39:35","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:39:35","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3159","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"}],"next":false,"prev":false,"total_page":1},"paged":1,"column_class":"jeg_col_3o3","class":"jnews_block_37"};

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12.7. - 18.7.1995: 8.372 Menschen werden von serbischen Milit\u00e4rs bei Srebrenica ermordet. Weil sie Bosniaken und Muslime sind. Sie wurden in Reihen aufgestellt, get\u00f6tet und ihre Leichen wurden in Gr\u00e4ben geworfen. Ein Genozid.<\/p>\n\n\n\n

Sprecht 29 Jahre danach dar\u00fcber. Sprecht dar\u00fcber, weil zu wenige es tun.<\/p>\n","post_title":"Der V\u00f6lkermord von Srebrenica: Eine Chronologie des Versagens","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"der-volkermord-von-srebrenica-eine-chronologie-des-versagens","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-09-03 10:01:49","post_modified_gmt":"2024-09-03 10:01:49","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4326","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4323,"post_author":"2","post_date":"2024-07-11 10:15:06","post_date_gmt":"2024-07-11 10:15:06","post_content":"\n

Sind das nur Kinder, die irgendetwas verkaufen? Nein, das sind bosnische Kinder in Srebrenica, die Spenden f\u00fcr die Kinder Gazas sammeln. 29 Jahre nachdem in Srebrenica ein Genozid stattfand, vergessen die Kinder der \u00dcberlebenden die Opfer eines anderen aktuellen Genozids nicht. Es ist herzerw\u00e4rmend.<\/p>\n\n\n\n

Dieser Basar aus dem Dezember ist eines von vielen Beispielen f\u00fcr den Einsatz der bosnischen Bewohner Srebrenicas f\u00fcr die Pal\u00e4stinenser in Gaza. Der \u00dcberlebende Ahmed Hrustanovi\u0107 teilte den sch\u00f6nen Moment, in dem eine der M\u00fctter Srebrenicas, die ihren Mann und einzigen Sohn in dem Genozid verloren hat, in die Moschee kam und 100 Euro f\u00fcr die Menschen Pal\u00e4stinas mitbrachte.<\/p>\n\n\n\n

Beide Genozide haben gemeinsam, dass die T\u00e4ter der Meinung waren, einen heiligen Anspruch auf das Land der Opfer zu haben und dass die Opfer minderwertigere Menschen w\u00e4ren. Beide Genozide haben auch gemeinsam, dass die T\u00e4ter mutwillig Kinder ins Visier nahmen.<\/p>\n\n\n\n

In Srebrenica wurden gezielt insbesondere M\u00e4nner und Jungen get\u00f6tet, damit es keine Zukunft mehr f\u00fcr die Bosniaken in Srebrenica geben soll. Und so grausam diese Verbrechen auch waren: Da stehen sie, die Kinder Srebrenicas. Eine neue Generation. Hoffnung.<\/p>\n","post_title":"Von Srebrenica nach Gaza: Sie vergessen einander nicht.","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"von-srebrenica-nach-gaza-sie-vergessen-einander-nicht","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-09-03 10:02:04","post_modified_gmt":"2024-09-03 10:02:04","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4323","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4335,"post_author":"2","post_date":"2024-07-01 10:37:46","post_date_gmt":"2024-07-01 10:37:46","post_content":"\n

Der 1. Juli 2009. Marwa El Sherbini war 31 Jahre jung, gl\u00fccklich verheiratet und Mutter eines Kindes. Die Pharmazeutin war zudem schwanger. Auf einem Spielplatz in Dresden wurde sie von einem Mann beleidigt, unter anderem als \u201eTerroristin\u201c und \u201eIslamistin\u201c. Sie zeigte ihn an. Offenbar hatte sie Vertrauen in das Rechtssystem. Schlie\u00dflich sollte das Gericht ein Ort der Gerechtigkeit und Sicherheit sein.<\/p>\n\n\n\n

Es ist sinnbildlich f\u00fcr die strukturellen Probleme hinter Islamfeindlichkeit.<\/p>\n\n\n\n

In der ersten Verhandlung wurde der Islamhasser zu einer Geldstrafe von 780 \u20ac verurteilt. Er rechtfertige seine Tat mit den Worten: \u201eSolche Leute sind keine richtigen Menschen\u201c. Daf\u00fcr, ein geringes Strafma\u00df. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Seine menschenverachtende, aggressive Haltung h\u00e4tte bei der 2. Verhandlung zu Sicherheitsvorkehrungen f\u00fchren m\u00fcssen. Doch die Beh\u00f6rden waren \u201eauf dem rechten Auge blind\u201c. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Dort n\u00e4mlich stach der T\u00e4ter Alex W. auf Marwa ein. Mitten im Gerichtssaal, 18 Messerstiche. Vor den Augen der versammelten Justiz, vor den Augen ihres 3-j\u00e4hrigen Sohnes und ihres Mannes, Elvi Ali Okaz. Als dieser sie besch\u00fctzen wollte, schoss ein Polizist auf ihn, weil er ihn f\u00fcr den Angreifer hielt. Der \u201efremd\u201c aussehende Mann als T\u00e4ter. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Sie wurde get\u00f6tet, zusammen mit ihrem ungeborenen Kind.<\/p>\n\n\n\n

Die politische und mediale Aufarbeitung des Falls war l\u00e4cherlich. Erst eine Woche sp\u00e4ter war von \u201eStreit um Schaukel\u201c die Rede, kein Wort \u00fcber Islamfeindlichkeit; Medien \u00fcbernahmen unkritisch die inkompetente Beschreibung der Beh\u00f6rden. V\u00f6llige Ignoranz. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Als Infos durchsickerten, bem\u00fchte die Regierung sich nicht etwa um die Muslime Deutschlands, sondern richtete lediglich \u00c4gypten, dem Herkunftsland der Ermordeten, Beileid aus. Die ewige Fremde und die irrelevante eigene Minderheit. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Einiges wurde gelernt, vieles aber noch nicht.<\/p>\n\n\n\n

Marwa El Sherbini h\u00e4tte eine Lehre der Zuversicht sein k\u00f6nnen. Sie lie\u00df sich auf Dresden ein und setzte Vertrauen in die Justiz. Es ist Zeit, die Zuversicht endlich wahr werden zu lassen. Ihr zu Ehren. Jetzt erst recht.<\/p>\n","post_title":"Die Ermordung von Marwa El Sherbini: Ein Versagen der deutschen Justiz","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"die-ermordung-von-marwa-el-sherbini-ein-versagen-der-deutschen-justiz","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-09-03 10:00:55","post_modified_gmt":"2024-09-03 10:00:55","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4335","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3976,"post_author":"2","post_date":"2024-01-18 16:54:59","post_date_gmt":"2024-01-18 16:54:59","post_content":"\n

Heute, am 18. Januar, gedenken wir eines der dunkelsten Kapitel in der j\u00fcngeren deutschen Geschichte: dem Brandanschlag von L\u00fcbeck, der sich vor 28 Jahren ereignete. In den fr\u00fchen Morgenstunden des Jahres 1996 wurden zehn Menschen, darunter drei Erwachsene und sieben Kinder, aus dem Leben gerissen. Die Opfer \u2013 gr\u00f6\u00dftenteils Asylbewerber aus Zaire, Angola, Togo und dem Libanon \u2013 symbolisieren eine Trag\u00f6die, die weit \u00fcber L\u00fcbeck hinausreicht.<\/p>\n\n\n\n

Der Anschlag selbst und die darauffolgenden Ermittlungen zeichnen ein Bild von Verwirrung, Missverst\u00e4ndnissen und wahrscheinlich auch von bewusster Ignoranz. Drei Verd\u00e4chtige, alle mit rechtsextremistischem Hintergrund, wurden unmittelbar nach dem Brand festgenommen. Merkw\u00fcrdigerweise, trotz offensichtlicher Beweise wie Brandspuren an ihren Gesichter, Haaren, Wimpern oder Augenbrauen, wurden sie schnell wieder freigelassen. Stattdessen richtete sich der Verdacht gegen einen libanesischen Bewohner des Hauses. Man behandelte ihn wie einen Schwerkriminellen und versuchte, ein Gest\u00e4ndnis zu erzwingen. Ein Vorgehen, das bis heute viele Fragen aufwirft. <\/p>\n\n\n\n

Die Jahre nach dem Brandanschlag waren gepr\u00e4gt von Gest\u00e4ndnissen und Widerrufen, von Ger\u00fcchten und unbeantworteten Fragen. Ein Verd\u00e4chtiger gestand in einem Interview mit dem Spiegel, dass sie f\u00fcr den Anschlag bezahlt wurden. Doch trotz dieser und anderer Hinweise kam es nie zu einer Verurteilung. Die Wahrheit, so scheint es, liegt immer noch verborgen unter einer Schicht von Unklarheiten und m\u00f6glicherweise politischen R\u00fccksichtnahmen.<\/p>\n\n\n\n

Besonders beunruhigend ist die Rolle eines V-Mannes des Landeskriminalamtes, der Kontakte zu der rechtsextremen Gruppe unterhielt und selbst einen Brandanschlag ver\u00fcbte. Diese Verstrickungen werfen ein d\u00fcsteres Licht auf die Ermittlungen und verst\u00e4rken den Eindruck, dass die Wahrheit m\u00f6glicherweise nie vollst\u00e4ndig ans Licht kommen wird.<\/p>\n\n\n\n

28 Jahre sp\u00e4ter bleibt die Erinnerung an den Brandanschlag von L\u00fcbeck blass und in weiten Teilen der Bev\u00f6lkerung vergessen. Es gibt keine offiziellen Gedenkveranstaltungen, keine dauerhaften Mahnmale, die an das Leid der Opfer und ihrer Angeh\u00f6rigen erinnern. Dieses Schweigen ist ein schmerzlicher Beweis daf\u00fcr, wie schnell die Gesellschaft bereit ist, \u00fcber solche Ereignisse hinwegzugehen.<\/p>\n\n\n\n

Wir m\u00fcssen jedoch gedenken. Gedenken an diejenigen, die ihr Leben verloren haben, und an diejenigen, die noch immer nach Gerechtigkeit suchen. Dieser Tag sollte uns nicht nur als Mahnung dienen, sondern auch als Ansporn, uns aktiv gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit einzusetzen. Denn nur so k\u00f6nnen wir sicherstellen, dass sich solche Trag\u00f6dien nicht wiederholen.<\/p>\n","post_title":"Der Brandanschlag von L\u00fcbeck","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"open","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"der-brandanschlag-von-lubeck","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-29 17:01:13","post_modified_gmt":"2024-01-29 17:01:13","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3976","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3264,"post_author":"2","post_date":"2023-11-23 00:15:33","post_date_gmt":"2023-11-23 00:15:33","post_content":"

Vor 31 Jahren, am 23. November 1992, ersch\u00fctterte ein Akt des Hasses die kleine Stadt M\u00f6lln in Schleswig-Holstein. Zwei Familienh\u00e4user wurden Ziel eines rassistisch motivierten Brandanschlags, ausgef\u00fchrt von rechtsextremen Terroristen. Dieser furchtbare Angriff kostete die 10-j\u00e4hrige Yeliz Arslan, die 14-j\u00e4hrige Ay\u015fe Y\u0131lmaz und ihre 51-j\u00e4hrige Gro\u00dfmutter Bahide Arslan das Leben. Heute gedenken wir ihnen, nicht nur als Opfer eines sinnlosen Verbrechens, sondern auch als Mahnung, wohin Islamfeindlichkeit, Rassismus und Hass f\u00fchren k\u00f6nnen.<\/p>\n\"\"\n

Die Reaktion auf diesen tragischen Vorfall war durchwachsen. Bundeskanzler Helmut Kohl entschied sich gegen eine Teilnahme an der Gedenkveranstaltung \u2013 ein Akt, der damals wie heute Kritik und Entt\u00e4uschung hervorrief. Die T\u00e4ter, die sich mit einem \u201eHeil Hitler\u201c bei der Polizei meldeten, sind heute wieder auf freiem Fu\u00df.<\/p>\n

Besonders bewegend ist die Geschichte von Ibrahim Arslan, der als siebenj\u00e4hriger Junge den Anschlag \u00fcberlebte, gesch\u00fctzt durch die selbstlose Tat seiner Gro\u00dfmutter Bahide, die ihn mit feuchten T\u00fcchern umwickelte. Ibrahim Arslan beklagt, dass das Gedenken an solche Ereignisse oft von politischer Profilierung und Ignoranz \u00fcberschattet wird. Er setzt sich daf\u00fcr ein, dass die Interessen und Stimmen der Betroffenen im Mittelpunkt des Gedenkens stehen.<\/p>\n

Wir d\u00fcrfen die Opfer von M\u00f6lln nicht vergessen. Ihre Namen \u2013 Yeliz, Ay\u015fe und Bahide \u2013 stehen symbolisch f\u00fcr alle, die durch rassistisch motivierte Gewalt ihr Leben verloren haben. Sie mahnen uns, wachsam zu bleiben und gegen Hass und Diskriminierung in all ihren Formen aufzustehen. Ihr Andenken fordert uns auf, eine Gesellschaft zu schaffen, in der Vielfalt und Toleranz gesch\u00e4tzt und gef\u00f6rdert werden, und in der kein Platz f\u00fcr Hass und Fremdenfeindlichkeit ist.<\/p>\n

Vergessen wir sie nicht.<\/p>","post_title":"31 Jahre seit dem Brandanschlag von M\u00f6lln","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"31-jahre-seit-dem-brandanschlag-von-moelln","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:33:35","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:33:35","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3264","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3170,"post_author":"2","post_date":"2023-11-09 23:13:07","post_date_gmt":"2023-11-09 23:13:07","post_content":"

85 Jahre nach der Reichspogromnacht vom 9. November 1938, einem finsteren Kapitel in der deutschen Geschichte, reflektieren wir \u00fcber die langanhaltende Geisteshaltung, die letztlich zum Holocaust f\u00fchrte. Diese Nacht, gepr\u00e4gt von Gewalt gegen Juden, Zerst\u00f6rung von Synagogen und j\u00fcdischen Gesch\u00e4ften, war nicht ein isoliertes Ereignis, sondern ein H\u00f6hepunkt jahrhundertelanger Judenfeindlichkeit.<\/p>\n\"\"\n

Das \u201ej\u00fcdisch-christliche Abendland\u201c und seine Widerspr\u00fcche<\/strong><\/p>\n

Die heutige Verwendung des Begriffs \u201ej\u00fcdisch-christliches Abendland\u201c erscheint paradox, wenn man bedenkt, dass Juden in Europa \u00fcber Jahrhunderte hinweg marginalisiert und verfolgt wurden. Nicht einmal ein Jahrhundert nach dem Versuch, einen Teil seiner Bev\u00f6lkerung auszul\u00f6schen, begegnet Europa \u2013 und insbesondere Deutschland \u2013 der Herausforderung, sich mit der Kontinuit\u00e4t dieser diskriminierenden Geisteshaltung auseinanderzusetzen. Diese richtet sich heute nicht nur gegen Juden, sondern auch gegen Roma, Muslime und andere Minderheiten. Sie betrifft immer noch auch Juden, und ebenfalls Roma oder Muslime. Juden seien \u201eFremdk\u00f6rper\", sie w\u00fcrden das Land \u201everjuden\u201c wollen, h\u00f6rte man damals. Juden sollten sich reformieren, hie\u00df es, sie sollten sich dem vermeintlichen \u201eDeutschsein\u201c anpassen. Juden m\u00fcssten ihre \u201eprimitive Religion\u201c ablegen, h\u00f6rte man zur Reformation und zur Aufkl\u00e4rung, es gebe nur ein \u201echristlich-atheistisches\" Abendland. Wiederholt sich diese Sprache gro\u00dffl\u00e4chig - auch wenn sie andere trifft - geht Europa, aber insbesondere Deutschland seiner Verantwortung nicht nach.<\/p>\n

Die Sprache der Diskriminierung<\/strong><\/p>\n

Die Sprache, die Juden einst als \u201eFremdk\u00f6rper\u201c abstempelte und ihre Kultur und Religion als \u201eprimitiv\u201c brandmarkte, findet heute in abgewandelter Form erneut Anwendung. Diese gef\u00e4hrliche Rhetorik, die auch andere Minderheiten betrifft, stellt eine klare Verletzung der Verantwortung Deutschlands dar, die aus dem \u201eNie wieder\u201c-Versprechen erw\u00e4chst.<\/p>\n

Die Folgen der Pogromnacht<\/strong><\/p>\n

Nach der Pogromnacht, von den Nazis zynisch als \u201eReichskristallnacht\u201c bezeichnet, suchten viele Juden Zuflucht im Ausland, wurden jedoch oft an den Grenzen abgewiesen. Dieses Ereignis markiert eine Hochphase des Rassismus in Deutschland und bleibt eine dauerhafte Schande f\u00fcr das Land.<\/p>\n

Deutschlands heutige Verantwortung<\/strong><\/p>\n

Deutschlands Verst\u00e4ndnis und Umsetzung seiner historischen Verantwortung steht heute mehr denn je auf dem Pr\u00fcfstand. Es reicht nicht aus, sich auf populistische Rhetorik zu beschr\u00e4nken. Deutschland muss aktiv daf\u00fcr sorgen, dass Juden, Roma und alle Minderheiten \u2013 einschlie\u00dflich Muslime, Schwarze und Pal\u00e4stinenser \u2013 sich sicher, beheimatet und zugeh\u00f6rig f\u00fchlen. Dies ist die wahre Bedeutung von \u201eNie wieder\u201c, an deren Verwirklichung wir alle mitwirken m\u00fcssen.<\/p>","post_title":"Die Reichspogromnacht","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"die-reichspogromnacht","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:38:55","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:38:55","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3170","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3159,"post_author":"2","post_date":"2023-10-17 23:07:22","post_date_gmt":"2023-10-17 23:07:22","post_content":"

Am 17. Oktober 1961 geschah eines der dunkelsten Ereignisse in der j\u00fcngeren Geschichte Frankreichs \u2013 das Massaker von Paris. Vor 62 Jahren versammelten sich 30.000 Demonstrantinnen und Demonstranten, haupts\u00e4chlich Algerier, um gegen die franz\u00f6sische Besatzung Algeriens zu protestieren. Was folgte, war ein Akt brutaler Gewalt, der die dunkle Seite des franz\u00f6sischen Kolonialismus offenbarte.<\/p>\n

Brutale Niederschlagung einer friedlichen Demonstration<\/strong><\/p>\n

\"\"<\/p>\n

Die franz\u00f6sischen Sicherheitskr\u00e4fte gingen mit \u00e4u\u00dferster Brutalit\u00e4t gegen die Demonstration vor. \u00dcber 11.000 Menschen wurden festgenommen. Sch\u00e4tzungen zufolge wurden \u00fcber 200, m\u00f6glicherweise sogar \u00fcber 400 Menschen get\u00f6tet. Viele von ihnen wurden durch Schl\u00e4ge get\u00f6tet oder in der Seine ertr\u00e4nkt.<\/p>\n\"\"\n

Die Rolle von Maurice Papon<\/strong><\/p>\n

Unter den Verantwortlichen war Polizeichef Maurice Papon, der w\u00e4hrend der Nazizeit an der Deportation von mindestens 1.600 Juden beteiligt war. Viele der an dem Massaker beteiligten Polizisten waren ehemalige Nazi-Kollaborateure, die w\u00e4hrend des Vichy-Regimes Menschen verfolgt und gefoltert hatten.<\/p>\n

Mediale Verschleierung und Propaganda<\/strong><\/p>\n

Die franz\u00f6sische Regierung unterdr\u00fcckte gezielt die mediale Berichterstattung \u00fcber das Massaker. Renommierte Medien weltweit, einschlie\u00dflich der New York Times, der BBC und deutscher Medien wie ARD, ZDF und FAZ, \u00fcbernahmen die franz\u00f6sischen Propagandaberichte, wodurch das Verbrechen weltweit weitgehend unbekannt blieb.<\/p>\n

Versp\u00e4tetes Eingest\u00e4ndnis und fehlende Gerechtigkeit<\/strong><\/p>\n

Erst Jahrzehnte sp\u00e4ter, im Jahr 1998, gab Frankreich unter internationalem Druck zu, dass es zu einem Vorfall gekommen war. Zun\u00e4chst war die Rede von drei Toten, dann widerwillig von 40. Bis heute wurde niemand f\u00fcr das Massaker zur Rechenschaft gezogen, und es gab keine Entsch\u00e4digungen f\u00fcr die Opfer oder deren Familien.<\/p>\n

Fazit<\/strong><\/p>\n

Das Massaker von Paris am 17. Oktober 1961 bleibt ein mahnendes Beispiel f\u00fcr die Brutalit\u00e4t des Kolonialismus und die Gefahren des Schweigens. Es ist wichtig, die Erinnerung an die Opfer wachzuhalten und sich stets gegen Ungerechtigkeit und Unterdr\u00fcckung einzusetzen. Wir d\u00fcrfen solche tragischen Ereignisse in unserer Geschichte nicht vergessen.<\/p>","post_title":"Das Vergessene Massaker von Paris","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"das-vergessene-massaker-von-paris","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:39:35","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:39:35","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3159","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"}],"next":false,"prev":false,"total_page":1},"paged":1,"column_class":"jeg_col_3o3","class":"jnews_block_37"};

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12.7.1995: Zehntausende Frauen und Kinder, die Schutz bei der UN-Basis Poto\u010dari gesucht haben, werden im Beisein der UN-Truppen deportiert. Unz\u00e4hlige werden vergewaltigt, misshandelt und ermordet<\/p>\n\n\n\n

12.7. - 18.7.1995: 8.372 Menschen werden von serbischen Milit\u00e4rs bei Srebrenica ermordet. Weil sie Bosniaken und Muslime sind. Sie wurden in Reihen aufgestellt, get\u00f6tet und ihre Leichen wurden in Gr\u00e4ben geworfen. Ein Genozid.<\/p>\n\n\n\n

Sprecht 29 Jahre danach dar\u00fcber. Sprecht dar\u00fcber, weil zu wenige es tun.<\/p>\n","post_title":"Der V\u00f6lkermord von Srebrenica: Eine Chronologie des Versagens","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"der-volkermord-von-srebrenica-eine-chronologie-des-versagens","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-09-03 10:01:49","post_modified_gmt":"2024-09-03 10:01:49","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4326","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4323,"post_author":"2","post_date":"2024-07-11 10:15:06","post_date_gmt":"2024-07-11 10:15:06","post_content":"\n

Sind das nur Kinder, die irgendetwas verkaufen? Nein, das sind bosnische Kinder in Srebrenica, die Spenden f\u00fcr die Kinder Gazas sammeln. 29 Jahre nachdem in Srebrenica ein Genozid stattfand, vergessen die Kinder der \u00dcberlebenden die Opfer eines anderen aktuellen Genozids nicht. Es ist herzerw\u00e4rmend.<\/p>\n\n\n\n

Dieser Basar aus dem Dezember ist eines von vielen Beispielen f\u00fcr den Einsatz der bosnischen Bewohner Srebrenicas f\u00fcr die Pal\u00e4stinenser in Gaza. Der \u00dcberlebende Ahmed Hrustanovi\u0107 teilte den sch\u00f6nen Moment, in dem eine der M\u00fctter Srebrenicas, die ihren Mann und einzigen Sohn in dem Genozid verloren hat, in die Moschee kam und 100 Euro f\u00fcr die Menschen Pal\u00e4stinas mitbrachte.<\/p>\n\n\n\n

Beide Genozide haben gemeinsam, dass die T\u00e4ter der Meinung waren, einen heiligen Anspruch auf das Land der Opfer zu haben und dass die Opfer minderwertigere Menschen w\u00e4ren. Beide Genozide haben auch gemeinsam, dass die T\u00e4ter mutwillig Kinder ins Visier nahmen.<\/p>\n\n\n\n

In Srebrenica wurden gezielt insbesondere M\u00e4nner und Jungen get\u00f6tet, damit es keine Zukunft mehr f\u00fcr die Bosniaken in Srebrenica geben soll. Und so grausam diese Verbrechen auch waren: Da stehen sie, die Kinder Srebrenicas. Eine neue Generation. Hoffnung.<\/p>\n","post_title":"Von Srebrenica nach Gaza: Sie vergessen einander nicht.","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"von-srebrenica-nach-gaza-sie-vergessen-einander-nicht","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-09-03 10:02:04","post_modified_gmt":"2024-09-03 10:02:04","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4323","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4335,"post_author":"2","post_date":"2024-07-01 10:37:46","post_date_gmt":"2024-07-01 10:37:46","post_content":"\n

Der 1. Juli 2009. Marwa El Sherbini war 31 Jahre jung, gl\u00fccklich verheiratet und Mutter eines Kindes. Die Pharmazeutin war zudem schwanger. Auf einem Spielplatz in Dresden wurde sie von einem Mann beleidigt, unter anderem als \u201eTerroristin\u201c und \u201eIslamistin\u201c. Sie zeigte ihn an. Offenbar hatte sie Vertrauen in das Rechtssystem. Schlie\u00dflich sollte das Gericht ein Ort der Gerechtigkeit und Sicherheit sein.<\/p>\n\n\n\n

Es ist sinnbildlich f\u00fcr die strukturellen Probleme hinter Islamfeindlichkeit.<\/p>\n\n\n\n

In der ersten Verhandlung wurde der Islamhasser zu einer Geldstrafe von 780 \u20ac verurteilt. Er rechtfertige seine Tat mit den Worten: \u201eSolche Leute sind keine richtigen Menschen\u201c. Daf\u00fcr, ein geringes Strafma\u00df. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Seine menschenverachtende, aggressive Haltung h\u00e4tte bei der 2. Verhandlung zu Sicherheitsvorkehrungen f\u00fchren m\u00fcssen. Doch die Beh\u00f6rden waren \u201eauf dem rechten Auge blind\u201c. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Dort n\u00e4mlich stach der T\u00e4ter Alex W. auf Marwa ein. Mitten im Gerichtssaal, 18 Messerstiche. Vor den Augen der versammelten Justiz, vor den Augen ihres 3-j\u00e4hrigen Sohnes und ihres Mannes, Elvi Ali Okaz. Als dieser sie besch\u00fctzen wollte, schoss ein Polizist auf ihn, weil er ihn f\u00fcr den Angreifer hielt. Der \u201efremd\u201c aussehende Mann als T\u00e4ter. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Sie wurde get\u00f6tet, zusammen mit ihrem ungeborenen Kind.<\/p>\n\n\n\n

Die politische und mediale Aufarbeitung des Falls war l\u00e4cherlich. Erst eine Woche sp\u00e4ter war von \u201eStreit um Schaukel\u201c die Rede, kein Wort \u00fcber Islamfeindlichkeit; Medien \u00fcbernahmen unkritisch die inkompetente Beschreibung der Beh\u00f6rden. V\u00f6llige Ignoranz. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Als Infos durchsickerten, bem\u00fchte die Regierung sich nicht etwa um die Muslime Deutschlands, sondern richtete lediglich \u00c4gypten, dem Herkunftsland der Ermordeten, Beileid aus. Die ewige Fremde und die irrelevante eigene Minderheit. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Einiges wurde gelernt, vieles aber noch nicht.<\/p>\n\n\n\n

Marwa El Sherbini h\u00e4tte eine Lehre der Zuversicht sein k\u00f6nnen. Sie lie\u00df sich auf Dresden ein und setzte Vertrauen in die Justiz. Es ist Zeit, die Zuversicht endlich wahr werden zu lassen. Ihr zu Ehren. Jetzt erst recht.<\/p>\n","post_title":"Die Ermordung von Marwa El Sherbini: Ein Versagen der deutschen Justiz","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"die-ermordung-von-marwa-el-sherbini-ein-versagen-der-deutschen-justiz","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-09-03 10:00:55","post_modified_gmt":"2024-09-03 10:00:55","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4335","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3976,"post_author":"2","post_date":"2024-01-18 16:54:59","post_date_gmt":"2024-01-18 16:54:59","post_content":"\n

Heute, am 18. Januar, gedenken wir eines der dunkelsten Kapitel in der j\u00fcngeren deutschen Geschichte: dem Brandanschlag von L\u00fcbeck, der sich vor 28 Jahren ereignete. In den fr\u00fchen Morgenstunden des Jahres 1996 wurden zehn Menschen, darunter drei Erwachsene und sieben Kinder, aus dem Leben gerissen. Die Opfer \u2013 gr\u00f6\u00dftenteils Asylbewerber aus Zaire, Angola, Togo und dem Libanon \u2013 symbolisieren eine Trag\u00f6die, die weit \u00fcber L\u00fcbeck hinausreicht.<\/p>\n\n\n\n

Der Anschlag selbst und die darauffolgenden Ermittlungen zeichnen ein Bild von Verwirrung, Missverst\u00e4ndnissen und wahrscheinlich auch von bewusster Ignoranz. Drei Verd\u00e4chtige, alle mit rechtsextremistischem Hintergrund, wurden unmittelbar nach dem Brand festgenommen. Merkw\u00fcrdigerweise, trotz offensichtlicher Beweise wie Brandspuren an ihren Gesichter, Haaren, Wimpern oder Augenbrauen, wurden sie schnell wieder freigelassen. Stattdessen richtete sich der Verdacht gegen einen libanesischen Bewohner des Hauses. Man behandelte ihn wie einen Schwerkriminellen und versuchte, ein Gest\u00e4ndnis zu erzwingen. Ein Vorgehen, das bis heute viele Fragen aufwirft. <\/p>\n\n\n\n

Die Jahre nach dem Brandanschlag waren gepr\u00e4gt von Gest\u00e4ndnissen und Widerrufen, von Ger\u00fcchten und unbeantworteten Fragen. Ein Verd\u00e4chtiger gestand in einem Interview mit dem Spiegel, dass sie f\u00fcr den Anschlag bezahlt wurden. Doch trotz dieser und anderer Hinweise kam es nie zu einer Verurteilung. Die Wahrheit, so scheint es, liegt immer noch verborgen unter einer Schicht von Unklarheiten und m\u00f6glicherweise politischen R\u00fccksichtnahmen.<\/p>\n\n\n\n

Besonders beunruhigend ist die Rolle eines V-Mannes des Landeskriminalamtes, der Kontakte zu der rechtsextremen Gruppe unterhielt und selbst einen Brandanschlag ver\u00fcbte. Diese Verstrickungen werfen ein d\u00fcsteres Licht auf die Ermittlungen und verst\u00e4rken den Eindruck, dass die Wahrheit m\u00f6glicherweise nie vollst\u00e4ndig ans Licht kommen wird.<\/p>\n\n\n\n

28 Jahre sp\u00e4ter bleibt die Erinnerung an den Brandanschlag von L\u00fcbeck blass und in weiten Teilen der Bev\u00f6lkerung vergessen. Es gibt keine offiziellen Gedenkveranstaltungen, keine dauerhaften Mahnmale, die an das Leid der Opfer und ihrer Angeh\u00f6rigen erinnern. Dieses Schweigen ist ein schmerzlicher Beweis daf\u00fcr, wie schnell die Gesellschaft bereit ist, \u00fcber solche Ereignisse hinwegzugehen.<\/p>\n\n\n\n

Wir m\u00fcssen jedoch gedenken. Gedenken an diejenigen, die ihr Leben verloren haben, und an diejenigen, die noch immer nach Gerechtigkeit suchen. Dieser Tag sollte uns nicht nur als Mahnung dienen, sondern auch als Ansporn, uns aktiv gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit einzusetzen. Denn nur so k\u00f6nnen wir sicherstellen, dass sich solche Trag\u00f6dien nicht wiederholen.<\/p>\n","post_title":"Der Brandanschlag von L\u00fcbeck","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"open","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"der-brandanschlag-von-lubeck","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-29 17:01:13","post_modified_gmt":"2024-01-29 17:01:13","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3976","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3264,"post_author":"2","post_date":"2023-11-23 00:15:33","post_date_gmt":"2023-11-23 00:15:33","post_content":"

Vor 31 Jahren, am 23. November 1992, ersch\u00fctterte ein Akt des Hasses die kleine Stadt M\u00f6lln in Schleswig-Holstein. Zwei Familienh\u00e4user wurden Ziel eines rassistisch motivierten Brandanschlags, ausgef\u00fchrt von rechtsextremen Terroristen. Dieser furchtbare Angriff kostete die 10-j\u00e4hrige Yeliz Arslan, die 14-j\u00e4hrige Ay\u015fe Y\u0131lmaz und ihre 51-j\u00e4hrige Gro\u00dfmutter Bahide Arslan das Leben. Heute gedenken wir ihnen, nicht nur als Opfer eines sinnlosen Verbrechens, sondern auch als Mahnung, wohin Islamfeindlichkeit, Rassismus und Hass f\u00fchren k\u00f6nnen.<\/p>\n\"\"\n

Die Reaktion auf diesen tragischen Vorfall war durchwachsen. Bundeskanzler Helmut Kohl entschied sich gegen eine Teilnahme an der Gedenkveranstaltung \u2013 ein Akt, der damals wie heute Kritik und Entt\u00e4uschung hervorrief. Die T\u00e4ter, die sich mit einem \u201eHeil Hitler\u201c bei der Polizei meldeten, sind heute wieder auf freiem Fu\u00df.<\/p>\n

Besonders bewegend ist die Geschichte von Ibrahim Arslan, der als siebenj\u00e4hriger Junge den Anschlag \u00fcberlebte, gesch\u00fctzt durch die selbstlose Tat seiner Gro\u00dfmutter Bahide, die ihn mit feuchten T\u00fcchern umwickelte. Ibrahim Arslan beklagt, dass das Gedenken an solche Ereignisse oft von politischer Profilierung und Ignoranz \u00fcberschattet wird. Er setzt sich daf\u00fcr ein, dass die Interessen und Stimmen der Betroffenen im Mittelpunkt des Gedenkens stehen.<\/p>\n

Wir d\u00fcrfen die Opfer von M\u00f6lln nicht vergessen. Ihre Namen \u2013 Yeliz, Ay\u015fe und Bahide \u2013 stehen symbolisch f\u00fcr alle, die durch rassistisch motivierte Gewalt ihr Leben verloren haben. Sie mahnen uns, wachsam zu bleiben und gegen Hass und Diskriminierung in all ihren Formen aufzustehen. Ihr Andenken fordert uns auf, eine Gesellschaft zu schaffen, in der Vielfalt und Toleranz gesch\u00e4tzt und gef\u00f6rdert werden, und in der kein Platz f\u00fcr Hass und Fremdenfeindlichkeit ist.<\/p>\n

Vergessen wir sie nicht.<\/p>","post_title":"31 Jahre seit dem Brandanschlag von M\u00f6lln","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"31-jahre-seit-dem-brandanschlag-von-moelln","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:33:35","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:33:35","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3264","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3170,"post_author":"2","post_date":"2023-11-09 23:13:07","post_date_gmt":"2023-11-09 23:13:07","post_content":"

85 Jahre nach der Reichspogromnacht vom 9. November 1938, einem finsteren Kapitel in der deutschen Geschichte, reflektieren wir \u00fcber die langanhaltende Geisteshaltung, die letztlich zum Holocaust f\u00fchrte. Diese Nacht, gepr\u00e4gt von Gewalt gegen Juden, Zerst\u00f6rung von Synagogen und j\u00fcdischen Gesch\u00e4ften, war nicht ein isoliertes Ereignis, sondern ein H\u00f6hepunkt jahrhundertelanger Judenfeindlichkeit.<\/p>\n\"\"\n

Das \u201ej\u00fcdisch-christliche Abendland\u201c und seine Widerspr\u00fcche<\/strong><\/p>\n

Die heutige Verwendung des Begriffs \u201ej\u00fcdisch-christliches Abendland\u201c erscheint paradox, wenn man bedenkt, dass Juden in Europa \u00fcber Jahrhunderte hinweg marginalisiert und verfolgt wurden. Nicht einmal ein Jahrhundert nach dem Versuch, einen Teil seiner Bev\u00f6lkerung auszul\u00f6schen, begegnet Europa \u2013 und insbesondere Deutschland \u2013 der Herausforderung, sich mit der Kontinuit\u00e4t dieser diskriminierenden Geisteshaltung auseinanderzusetzen. Diese richtet sich heute nicht nur gegen Juden, sondern auch gegen Roma, Muslime und andere Minderheiten. Sie betrifft immer noch auch Juden, und ebenfalls Roma oder Muslime. Juden seien \u201eFremdk\u00f6rper\", sie w\u00fcrden das Land \u201everjuden\u201c wollen, h\u00f6rte man damals. Juden sollten sich reformieren, hie\u00df es, sie sollten sich dem vermeintlichen \u201eDeutschsein\u201c anpassen. Juden m\u00fcssten ihre \u201eprimitive Religion\u201c ablegen, h\u00f6rte man zur Reformation und zur Aufkl\u00e4rung, es gebe nur ein \u201echristlich-atheistisches\" Abendland. Wiederholt sich diese Sprache gro\u00dffl\u00e4chig - auch wenn sie andere trifft - geht Europa, aber insbesondere Deutschland seiner Verantwortung nicht nach.<\/p>\n

Die Sprache der Diskriminierung<\/strong><\/p>\n

Die Sprache, die Juden einst als \u201eFremdk\u00f6rper\u201c abstempelte und ihre Kultur und Religion als \u201eprimitiv\u201c brandmarkte, findet heute in abgewandelter Form erneut Anwendung. Diese gef\u00e4hrliche Rhetorik, die auch andere Minderheiten betrifft, stellt eine klare Verletzung der Verantwortung Deutschlands dar, die aus dem \u201eNie wieder\u201c-Versprechen erw\u00e4chst.<\/p>\n

Die Folgen der Pogromnacht<\/strong><\/p>\n

Nach der Pogromnacht, von den Nazis zynisch als \u201eReichskristallnacht\u201c bezeichnet, suchten viele Juden Zuflucht im Ausland, wurden jedoch oft an den Grenzen abgewiesen. Dieses Ereignis markiert eine Hochphase des Rassismus in Deutschland und bleibt eine dauerhafte Schande f\u00fcr das Land.<\/p>\n

Deutschlands heutige Verantwortung<\/strong><\/p>\n

Deutschlands Verst\u00e4ndnis und Umsetzung seiner historischen Verantwortung steht heute mehr denn je auf dem Pr\u00fcfstand. Es reicht nicht aus, sich auf populistische Rhetorik zu beschr\u00e4nken. Deutschland muss aktiv daf\u00fcr sorgen, dass Juden, Roma und alle Minderheiten \u2013 einschlie\u00dflich Muslime, Schwarze und Pal\u00e4stinenser \u2013 sich sicher, beheimatet und zugeh\u00f6rig f\u00fchlen. Dies ist die wahre Bedeutung von \u201eNie wieder\u201c, an deren Verwirklichung wir alle mitwirken m\u00fcssen.<\/p>","post_title":"Die Reichspogromnacht","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"die-reichspogromnacht","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:38:55","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:38:55","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3170","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3159,"post_author":"2","post_date":"2023-10-17 23:07:22","post_date_gmt":"2023-10-17 23:07:22","post_content":"

Am 17. Oktober 1961 geschah eines der dunkelsten Ereignisse in der j\u00fcngeren Geschichte Frankreichs \u2013 das Massaker von Paris. Vor 62 Jahren versammelten sich 30.000 Demonstrantinnen und Demonstranten, haupts\u00e4chlich Algerier, um gegen die franz\u00f6sische Besatzung Algeriens zu protestieren. Was folgte, war ein Akt brutaler Gewalt, der die dunkle Seite des franz\u00f6sischen Kolonialismus offenbarte.<\/p>\n

Brutale Niederschlagung einer friedlichen Demonstration<\/strong><\/p>\n

\"\"<\/p>\n

Die franz\u00f6sischen Sicherheitskr\u00e4fte gingen mit \u00e4u\u00dferster Brutalit\u00e4t gegen die Demonstration vor. \u00dcber 11.000 Menschen wurden festgenommen. Sch\u00e4tzungen zufolge wurden \u00fcber 200, m\u00f6glicherweise sogar \u00fcber 400 Menschen get\u00f6tet. Viele von ihnen wurden durch Schl\u00e4ge get\u00f6tet oder in der Seine ertr\u00e4nkt.<\/p>\n\"\"\n

Die Rolle von Maurice Papon<\/strong><\/p>\n

Unter den Verantwortlichen war Polizeichef Maurice Papon, der w\u00e4hrend der Nazizeit an der Deportation von mindestens 1.600 Juden beteiligt war. Viele der an dem Massaker beteiligten Polizisten waren ehemalige Nazi-Kollaborateure, die w\u00e4hrend des Vichy-Regimes Menschen verfolgt und gefoltert hatten.<\/p>\n

Mediale Verschleierung und Propaganda<\/strong><\/p>\n

Die franz\u00f6sische Regierung unterdr\u00fcckte gezielt die mediale Berichterstattung \u00fcber das Massaker. Renommierte Medien weltweit, einschlie\u00dflich der New York Times, der BBC und deutscher Medien wie ARD, ZDF und FAZ, \u00fcbernahmen die franz\u00f6sischen Propagandaberichte, wodurch das Verbrechen weltweit weitgehend unbekannt blieb.<\/p>\n

Versp\u00e4tetes Eingest\u00e4ndnis und fehlende Gerechtigkeit<\/strong><\/p>\n

Erst Jahrzehnte sp\u00e4ter, im Jahr 1998, gab Frankreich unter internationalem Druck zu, dass es zu einem Vorfall gekommen war. Zun\u00e4chst war die Rede von drei Toten, dann widerwillig von 40. Bis heute wurde niemand f\u00fcr das Massaker zur Rechenschaft gezogen, und es gab keine Entsch\u00e4digungen f\u00fcr die Opfer oder deren Familien.<\/p>\n

Fazit<\/strong><\/p>\n

Das Massaker von Paris am 17. Oktober 1961 bleibt ein mahnendes Beispiel f\u00fcr die Brutalit\u00e4t des Kolonialismus und die Gefahren des Schweigens. Es ist wichtig, die Erinnerung an die Opfer wachzuhalten und sich stets gegen Ungerechtigkeit und Unterdr\u00fcckung einzusetzen. Wir d\u00fcrfen solche tragischen Ereignisse in unserer Geschichte nicht vergessen.<\/p>","post_title":"Das Vergessene Massaker von Paris","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"das-vergessene-massaker-von-paris","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:39:35","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:39:35","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3159","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"}],"next":false,"prev":false,"total_page":1},"paged":1,"column_class":"jeg_col_3o3","class":"jnews_block_37"};

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\n

11.7.1995: Erst um 14:30 Uhr greifen NATO-Flugzeuge serbische Panzer an. Um 15:00 Uhr werden der Angriffe wegen der \u201eGefahr von Geiselnahmen\u201c beendet. Gemeint sind UN-Truppen
16:00 Uhr: Srebrenica wird von Serben eingenommen
20:30 Uhr: Treffen zwischen dem niederl\u00e4ndischen UN-Kommandanten Karremans und Mladic mit Sektempfang. Bosniens Pr\u00e4sident Izetbegovi\u0107 ruft die UN vergeblich zur R\u00fcckeroberung auf. (Viele niederl\u00e4ndische Soldaten waren nicht zur Einhaltung der Mission bereit; Zitat: \u201eThis is not my war!\u201c) Die UN-Blauhelme \u00fcbernahmen keine Verantwortung. Sp\u00e4ter wurden die Soldaten in den Niederlanden geehrt bef\u00f6rdert<\/p>\n\n\n\n

12.7.1995: Zehntausende Frauen und Kinder, die Schutz bei der UN-Basis Poto\u010dari gesucht haben, werden im Beisein der UN-Truppen deportiert. Unz\u00e4hlige werden vergewaltigt, misshandelt und ermordet<\/p>\n\n\n\n

12.7. - 18.7.1995: 8.372 Menschen werden von serbischen Milit\u00e4rs bei Srebrenica ermordet. Weil sie Bosniaken und Muslime sind. Sie wurden in Reihen aufgestellt, get\u00f6tet und ihre Leichen wurden in Gr\u00e4ben geworfen. Ein Genozid.<\/p>\n\n\n\n

Sprecht 29 Jahre danach dar\u00fcber. Sprecht dar\u00fcber, weil zu wenige es tun.<\/p>\n","post_title":"Der V\u00f6lkermord von Srebrenica: Eine Chronologie des Versagens","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"der-volkermord-von-srebrenica-eine-chronologie-des-versagens","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-09-03 10:01:49","post_modified_gmt":"2024-09-03 10:01:49","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4326","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4323,"post_author":"2","post_date":"2024-07-11 10:15:06","post_date_gmt":"2024-07-11 10:15:06","post_content":"\n

Sind das nur Kinder, die irgendetwas verkaufen? Nein, das sind bosnische Kinder in Srebrenica, die Spenden f\u00fcr die Kinder Gazas sammeln. 29 Jahre nachdem in Srebrenica ein Genozid stattfand, vergessen die Kinder der \u00dcberlebenden die Opfer eines anderen aktuellen Genozids nicht. Es ist herzerw\u00e4rmend.<\/p>\n\n\n\n

Dieser Basar aus dem Dezember ist eines von vielen Beispielen f\u00fcr den Einsatz der bosnischen Bewohner Srebrenicas f\u00fcr die Pal\u00e4stinenser in Gaza. Der \u00dcberlebende Ahmed Hrustanovi\u0107 teilte den sch\u00f6nen Moment, in dem eine der M\u00fctter Srebrenicas, die ihren Mann und einzigen Sohn in dem Genozid verloren hat, in die Moschee kam und 100 Euro f\u00fcr die Menschen Pal\u00e4stinas mitbrachte.<\/p>\n\n\n\n

Beide Genozide haben gemeinsam, dass die T\u00e4ter der Meinung waren, einen heiligen Anspruch auf das Land der Opfer zu haben und dass die Opfer minderwertigere Menschen w\u00e4ren. Beide Genozide haben auch gemeinsam, dass die T\u00e4ter mutwillig Kinder ins Visier nahmen.<\/p>\n\n\n\n

In Srebrenica wurden gezielt insbesondere M\u00e4nner und Jungen get\u00f6tet, damit es keine Zukunft mehr f\u00fcr die Bosniaken in Srebrenica geben soll. Und so grausam diese Verbrechen auch waren: Da stehen sie, die Kinder Srebrenicas. Eine neue Generation. Hoffnung.<\/p>\n","post_title":"Von Srebrenica nach Gaza: Sie vergessen einander nicht.","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"von-srebrenica-nach-gaza-sie-vergessen-einander-nicht","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-09-03 10:02:04","post_modified_gmt":"2024-09-03 10:02:04","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4323","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4335,"post_author":"2","post_date":"2024-07-01 10:37:46","post_date_gmt":"2024-07-01 10:37:46","post_content":"\n

Der 1. Juli 2009. Marwa El Sherbini war 31 Jahre jung, gl\u00fccklich verheiratet und Mutter eines Kindes. Die Pharmazeutin war zudem schwanger. Auf einem Spielplatz in Dresden wurde sie von einem Mann beleidigt, unter anderem als \u201eTerroristin\u201c und \u201eIslamistin\u201c. Sie zeigte ihn an. Offenbar hatte sie Vertrauen in das Rechtssystem. Schlie\u00dflich sollte das Gericht ein Ort der Gerechtigkeit und Sicherheit sein.<\/p>\n\n\n\n

Es ist sinnbildlich f\u00fcr die strukturellen Probleme hinter Islamfeindlichkeit.<\/p>\n\n\n\n

In der ersten Verhandlung wurde der Islamhasser zu einer Geldstrafe von 780 \u20ac verurteilt. Er rechtfertige seine Tat mit den Worten: \u201eSolche Leute sind keine richtigen Menschen\u201c. Daf\u00fcr, ein geringes Strafma\u00df. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Seine menschenverachtende, aggressive Haltung h\u00e4tte bei der 2. Verhandlung zu Sicherheitsvorkehrungen f\u00fchren m\u00fcssen. Doch die Beh\u00f6rden waren \u201eauf dem rechten Auge blind\u201c. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Dort n\u00e4mlich stach der T\u00e4ter Alex W. auf Marwa ein. Mitten im Gerichtssaal, 18 Messerstiche. Vor den Augen der versammelten Justiz, vor den Augen ihres 3-j\u00e4hrigen Sohnes und ihres Mannes, Elvi Ali Okaz. Als dieser sie besch\u00fctzen wollte, schoss ein Polizist auf ihn, weil er ihn f\u00fcr den Angreifer hielt. Der \u201efremd\u201c aussehende Mann als T\u00e4ter. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Sie wurde get\u00f6tet, zusammen mit ihrem ungeborenen Kind.<\/p>\n\n\n\n

Die politische und mediale Aufarbeitung des Falls war l\u00e4cherlich. Erst eine Woche sp\u00e4ter war von \u201eStreit um Schaukel\u201c die Rede, kein Wort \u00fcber Islamfeindlichkeit; Medien \u00fcbernahmen unkritisch die inkompetente Beschreibung der Beh\u00f6rden. V\u00f6llige Ignoranz. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Als Infos durchsickerten, bem\u00fchte die Regierung sich nicht etwa um die Muslime Deutschlands, sondern richtete lediglich \u00c4gypten, dem Herkunftsland der Ermordeten, Beileid aus. Die ewige Fremde und die irrelevante eigene Minderheit. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Einiges wurde gelernt, vieles aber noch nicht.<\/p>\n\n\n\n

Marwa El Sherbini h\u00e4tte eine Lehre der Zuversicht sein k\u00f6nnen. Sie lie\u00df sich auf Dresden ein und setzte Vertrauen in die Justiz. Es ist Zeit, die Zuversicht endlich wahr werden zu lassen. Ihr zu Ehren. Jetzt erst recht.<\/p>\n","post_title":"Die Ermordung von Marwa El Sherbini: Ein Versagen der deutschen Justiz","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"die-ermordung-von-marwa-el-sherbini-ein-versagen-der-deutschen-justiz","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-09-03 10:00:55","post_modified_gmt":"2024-09-03 10:00:55","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4335","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3976,"post_author":"2","post_date":"2024-01-18 16:54:59","post_date_gmt":"2024-01-18 16:54:59","post_content":"\n

Heute, am 18. Januar, gedenken wir eines der dunkelsten Kapitel in der j\u00fcngeren deutschen Geschichte: dem Brandanschlag von L\u00fcbeck, der sich vor 28 Jahren ereignete. In den fr\u00fchen Morgenstunden des Jahres 1996 wurden zehn Menschen, darunter drei Erwachsene und sieben Kinder, aus dem Leben gerissen. Die Opfer \u2013 gr\u00f6\u00dftenteils Asylbewerber aus Zaire, Angola, Togo und dem Libanon \u2013 symbolisieren eine Trag\u00f6die, die weit \u00fcber L\u00fcbeck hinausreicht.<\/p>\n\n\n\n

Der Anschlag selbst und die darauffolgenden Ermittlungen zeichnen ein Bild von Verwirrung, Missverst\u00e4ndnissen und wahrscheinlich auch von bewusster Ignoranz. Drei Verd\u00e4chtige, alle mit rechtsextremistischem Hintergrund, wurden unmittelbar nach dem Brand festgenommen. Merkw\u00fcrdigerweise, trotz offensichtlicher Beweise wie Brandspuren an ihren Gesichter, Haaren, Wimpern oder Augenbrauen, wurden sie schnell wieder freigelassen. Stattdessen richtete sich der Verdacht gegen einen libanesischen Bewohner des Hauses. Man behandelte ihn wie einen Schwerkriminellen und versuchte, ein Gest\u00e4ndnis zu erzwingen. Ein Vorgehen, das bis heute viele Fragen aufwirft. <\/p>\n\n\n\n

Die Jahre nach dem Brandanschlag waren gepr\u00e4gt von Gest\u00e4ndnissen und Widerrufen, von Ger\u00fcchten und unbeantworteten Fragen. Ein Verd\u00e4chtiger gestand in einem Interview mit dem Spiegel, dass sie f\u00fcr den Anschlag bezahlt wurden. Doch trotz dieser und anderer Hinweise kam es nie zu einer Verurteilung. Die Wahrheit, so scheint es, liegt immer noch verborgen unter einer Schicht von Unklarheiten und m\u00f6glicherweise politischen R\u00fccksichtnahmen.<\/p>\n\n\n\n

Besonders beunruhigend ist die Rolle eines V-Mannes des Landeskriminalamtes, der Kontakte zu der rechtsextremen Gruppe unterhielt und selbst einen Brandanschlag ver\u00fcbte. Diese Verstrickungen werfen ein d\u00fcsteres Licht auf die Ermittlungen und verst\u00e4rken den Eindruck, dass die Wahrheit m\u00f6glicherweise nie vollst\u00e4ndig ans Licht kommen wird.<\/p>\n\n\n\n

28 Jahre sp\u00e4ter bleibt die Erinnerung an den Brandanschlag von L\u00fcbeck blass und in weiten Teilen der Bev\u00f6lkerung vergessen. Es gibt keine offiziellen Gedenkveranstaltungen, keine dauerhaften Mahnmale, die an das Leid der Opfer und ihrer Angeh\u00f6rigen erinnern. Dieses Schweigen ist ein schmerzlicher Beweis daf\u00fcr, wie schnell die Gesellschaft bereit ist, \u00fcber solche Ereignisse hinwegzugehen.<\/p>\n\n\n\n

Wir m\u00fcssen jedoch gedenken. Gedenken an diejenigen, die ihr Leben verloren haben, und an diejenigen, die noch immer nach Gerechtigkeit suchen. Dieser Tag sollte uns nicht nur als Mahnung dienen, sondern auch als Ansporn, uns aktiv gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit einzusetzen. Denn nur so k\u00f6nnen wir sicherstellen, dass sich solche Trag\u00f6dien nicht wiederholen.<\/p>\n","post_title":"Der Brandanschlag von L\u00fcbeck","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"open","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"der-brandanschlag-von-lubeck","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-29 17:01:13","post_modified_gmt":"2024-01-29 17:01:13","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3976","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3264,"post_author":"2","post_date":"2023-11-23 00:15:33","post_date_gmt":"2023-11-23 00:15:33","post_content":"

Vor 31 Jahren, am 23. November 1992, ersch\u00fctterte ein Akt des Hasses die kleine Stadt M\u00f6lln in Schleswig-Holstein. Zwei Familienh\u00e4user wurden Ziel eines rassistisch motivierten Brandanschlags, ausgef\u00fchrt von rechtsextremen Terroristen. Dieser furchtbare Angriff kostete die 10-j\u00e4hrige Yeliz Arslan, die 14-j\u00e4hrige Ay\u015fe Y\u0131lmaz und ihre 51-j\u00e4hrige Gro\u00dfmutter Bahide Arslan das Leben. Heute gedenken wir ihnen, nicht nur als Opfer eines sinnlosen Verbrechens, sondern auch als Mahnung, wohin Islamfeindlichkeit, Rassismus und Hass f\u00fchren k\u00f6nnen.<\/p>\n\"\"\n

Die Reaktion auf diesen tragischen Vorfall war durchwachsen. Bundeskanzler Helmut Kohl entschied sich gegen eine Teilnahme an der Gedenkveranstaltung \u2013 ein Akt, der damals wie heute Kritik und Entt\u00e4uschung hervorrief. Die T\u00e4ter, die sich mit einem \u201eHeil Hitler\u201c bei der Polizei meldeten, sind heute wieder auf freiem Fu\u00df.<\/p>\n

Besonders bewegend ist die Geschichte von Ibrahim Arslan, der als siebenj\u00e4hriger Junge den Anschlag \u00fcberlebte, gesch\u00fctzt durch die selbstlose Tat seiner Gro\u00dfmutter Bahide, die ihn mit feuchten T\u00fcchern umwickelte. Ibrahim Arslan beklagt, dass das Gedenken an solche Ereignisse oft von politischer Profilierung und Ignoranz \u00fcberschattet wird. Er setzt sich daf\u00fcr ein, dass die Interessen und Stimmen der Betroffenen im Mittelpunkt des Gedenkens stehen.<\/p>\n

Wir d\u00fcrfen die Opfer von M\u00f6lln nicht vergessen. Ihre Namen \u2013 Yeliz, Ay\u015fe und Bahide \u2013 stehen symbolisch f\u00fcr alle, die durch rassistisch motivierte Gewalt ihr Leben verloren haben. Sie mahnen uns, wachsam zu bleiben und gegen Hass und Diskriminierung in all ihren Formen aufzustehen. Ihr Andenken fordert uns auf, eine Gesellschaft zu schaffen, in der Vielfalt und Toleranz gesch\u00e4tzt und gef\u00f6rdert werden, und in der kein Platz f\u00fcr Hass und Fremdenfeindlichkeit ist.<\/p>\n

Vergessen wir sie nicht.<\/p>","post_title":"31 Jahre seit dem Brandanschlag von M\u00f6lln","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"31-jahre-seit-dem-brandanschlag-von-moelln","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:33:35","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:33:35","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3264","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3170,"post_author":"2","post_date":"2023-11-09 23:13:07","post_date_gmt":"2023-11-09 23:13:07","post_content":"

85 Jahre nach der Reichspogromnacht vom 9. November 1938, einem finsteren Kapitel in der deutschen Geschichte, reflektieren wir \u00fcber die langanhaltende Geisteshaltung, die letztlich zum Holocaust f\u00fchrte. Diese Nacht, gepr\u00e4gt von Gewalt gegen Juden, Zerst\u00f6rung von Synagogen und j\u00fcdischen Gesch\u00e4ften, war nicht ein isoliertes Ereignis, sondern ein H\u00f6hepunkt jahrhundertelanger Judenfeindlichkeit.<\/p>\n\"\"\n

Das \u201ej\u00fcdisch-christliche Abendland\u201c und seine Widerspr\u00fcche<\/strong><\/p>\n

Die heutige Verwendung des Begriffs \u201ej\u00fcdisch-christliches Abendland\u201c erscheint paradox, wenn man bedenkt, dass Juden in Europa \u00fcber Jahrhunderte hinweg marginalisiert und verfolgt wurden. Nicht einmal ein Jahrhundert nach dem Versuch, einen Teil seiner Bev\u00f6lkerung auszul\u00f6schen, begegnet Europa \u2013 und insbesondere Deutschland \u2013 der Herausforderung, sich mit der Kontinuit\u00e4t dieser diskriminierenden Geisteshaltung auseinanderzusetzen. Diese richtet sich heute nicht nur gegen Juden, sondern auch gegen Roma, Muslime und andere Minderheiten. Sie betrifft immer noch auch Juden, und ebenfalls Roma oder Muslime. Juden seien \u201eFremdk\u00f6rper\", sie w\u00fcrden das Land \u201everjuden\u201c wollen, h\u00f6rte man damals. Juden sollten sich reformieren, hie\u00df es, sie sollten sich dem vermeintlichen \u201eDeutschsein\u201c anpassen. Juden m\u00fcssten ihre \u201eprimitive Religion\u201c ablegen, h\u00f6rte man zur Reformation und zur Aufkl\u00e4rung, es gebe nur ein \u201echristlich-atheistisches\" Abendland. Wiederholt sich diese Sprache gro\u00dffl\u00e4chig - auch wenn sie andere trifft - geht Europa, aber insbesondere Deutschland seiner Verantwortung nicht nach.<\/p>\n

Die Sprache der Diskriminierung<\/strong><\/p>\n

Die Sprache, die Juden einst als \u201eFremdk\u00f6rper\u201c abstempelte und ihre Kultur und Religion als \u201eprimitiv\u201c brandmarkte, findet heute in abgewandelter Form erneut Anwendung. Diese gef\u00e4hrliche Rhetorik, die auch andere Minderheiten betrifft, stellt eine klare Verletzung der Verantwortung Deutschlands dar, die aus dem \u201eNie wieder\u201c-Versprechen erw\u00e4chst.<\/p>\n

Die Folgen der Pogromnacht<\/strong><\/p>\n

Nach der Pogromnacht, von den Nazis zynisch als \u201eReichskristallnacht\u201c bezeichnet, suchten viele Juden Zuflucht im Ausland, wurden jedoch oft an den Grenzen abgewiesen. Dieses Ereignis markiert eine Hochphase des Rassismus in Deutschland und bleibt eine dauerhafte Schande f\u00fcr das Land.<\/p>\n

Deutschlands heutige Verantwortung<\/strong><\/p>\n

Deutschlands Verst\u00e4ndnis und Umsetzung seiner historischen Verantwortung steht heute mehr denn je auf dem Pr\u00fcfstand. Es reicht nicht aus, sich auf populistische Rhetorik zu beschr\u00e4nken. Deutschland muss aktiv daf\u00fcr sorgen, dass Juden, Roma und alle Minderheiten \u2013 einschlie\u00dflich Muslime, Schwarze und Pal\u00e4stinenser \u2013 sich sicher, beheimatet und zugeh\u00f6rig f\u00fchlen. Dies ist die wahre Bedeutung von \u201eNie wieder\u201c, an deren Verwirklichung wir alle mitwirken m\u00fcssen.<\/p>","post_title":"Die Reichspogromnacht","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"die-reichspogromnacht","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:38:55","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:38:55","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3170","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3159,"post_author":"2","post_date":"2023-10-17 23:07:22","post_date_gmt":"2023-10-17 23:07:22","post_content":"

Am 17. Oktober 1961 geschah eines der dunkelsten Ereignisse in der j\u00fcngeren Geschichte Frankreichs \u2013 das Massaker von Paris. Vor 62 Jahren versammelten sich 30.000 Demonstrantinnen und Demonstranten, haupts\u00e4chlich Algerier, um gegen die franz\u00f6sische Besatzung Algeriens zu protestieren. Was folgte, war ein Akt brutaler Gewalt, der die dunkle Seite des franz\u00f6sischen Kolonialismus offenbarte.<\/p>\n

Brutale Niederschlagung einer friedlichen Demonstration<\/strong><\/p>\n

\"\"<\/p>\n

Die franz\u00f6sischen Sicherheitskr\u00e4fte gingen mit \u00e4u\u00dferster Brutalit\u00e4t gegen die Demonstration vor. \u00dcber 11.000 Menschen wurden festgenommen. Sch\u00e4tzungen zufolge wurden \u00fcber 200, m\u00f6glicherweise sogar \u00fcber 400 Menschen get\u00f6tet. Viele von ihnen wurden durch Schl\u00e4ge get\u00f6tet oder in der Seine ertr\u00e4nkt.<\/p>\n\"\"\n

Die Rolle von Maurice Papon<\/strong><\/p>\n

Unter den Verantwortlichen war Polizeichef Maurice Papon, der w\u00e4hrend der Nazizeit an der Deportation von mindestens 1.600 Juden beteiligt war. Viele der an dem Massaker beteiligten Polizisten waren ehemalige Nazi-Kollaborateure, die w\u00e4hrend des Vichy-Regimes Menschen verfolgt und gefoltert hatten.<\/p>\n

Mediale Verschleierung und Propaganda<\/strong><\/p>\n

Die franz\u00f6sische Regierung unterdr\u00fcckte gezielt die mediale Berichterstattung \u00fcber das Massaker. Renommierte Medien weltweit, einschlie\u00dflich der New York Times, der BBC und deutscher Medien wie ARD, ZDF und FAZ, \u00fcbernahmen die franz\u00f6sischen Propagandaberichte, wodurch das Verbrechen weltweit weitgehend unbekannt blieb.<\/p>\n

Versp\u00e4tetes Eingest\u00e4ndnis und fehlende Gerechtigkeit<\/strong><\/p>\n

Erst Jahrzehnte sp\u00e4ter, im Jahr 1998, gab Frankreich unter internationalem Druck zu, dass es zu einem Vorfall gekommen war. Zun\u00e4chst war die Rede von drei Toten, dann widerwillig von 40. Bis heute wurde niemand f\u00fcr das Massaker zur Rechenschaft gezogen, und es gab keine Entsch\u00e4digungen f\u00fcr die Opfer oder deren Familien.<\/p>\n

Fazit<\/strong><\/p>\n

Das Massaker von Paris am 17. Oktober 1961 bleibt ein mahnendes Beispiel f\u00fcr die Brutalit\u00e4t des Kolonialismus und die Gefahren des Schweigens. Es ist wichtig, die Erinnerung an die Opfer wachzuhalten und sich stets gegen Ungerechtigkeit und Unterdr\u00fcckung einzusetzen. Wir d\u00fcrfen solche tragischen Ereignisse in unserer Geschichte nicht vergessen.<\/p>","post_title":"Das Vergessene Massaker von Paris","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"das-vergessene-massaker-von-paris","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:39:35","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:39:35","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3159","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"}],"next":false,"prev":false,"total_page":1},"paged":1,"column_class":"jeg_col_3o3","class":"jnews_block_37"};

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10.7.1995, 19:00 Uhr: Das niederl\u00e4ndische UN-Bataillon \u201eDutchbat\u201c fordert Luftunterst\u00fctzung an. Der General weist drei solcher Aufrufe ab. Flugzeuge erreichen Srebrenica, kehren aber wieder um<\/p>\n\n\n\n

11.7.1995: Erst um 14:30 Uhr greifen NATO-Flugzeuge serbische Panzer an. Um 15:00 Uhr werden der Angriffe wegen der \u201eGefahr von Geiselnahmen\u201c beendet. Gemeint sind UN-Truppen
16:00 Uhr: Srebrenica wird von Serben eingenommen
20:30 Uhr: Treffen zwischen dem niederl\u00e4ndischen UN-Kommandanten Karremans und Mladic mit Sektempfang. Bosniens Pr\u00e4sident Izetbegovi\u0107 ruft die UN vergeblich zur R\u00fcckeroberung auf. (Viele niederl\u00e4ndische Soldaten waren nicht zur Einhaltung der Mission bereit; Zitat: \u201eThis is not my war!\u201c) Die UN-Blauhelme \u00fcbernahmen keine Verantwortung. Sp\u00e4ter wurden die Soldaten in den Niederlanden geehrt bef\u00f6rdert<\/p>\n\n\n\n

12.7.1995: Zehntausende Frauen und Kinder, die Schutz bei der UN-Basis Poto\u010dari gesucht haben, werden im Beisein der UN-Truppen deportiert. Unz\u00e4hlige werden vergewaltigt, misshandelt und ermordet<\/p>\n\n\n\n

12.7. - 18.7.1995: 8.372 Menschen werden von serbischen Milit\u00e4rs bei Srebrenica ermordet. Weil sie Bosniaken und Muslime sind. Sie wurden in Reihen aufgestellt, get\u00f6tet und ihre Leichen wurden in Gr\u00e4ben geworfen. Ein Genozid.<\/p>\n\n\n\n

Sprecht 29 Jahre danach dar\u00fcber. Sprecht dar\u00fcber, weil zu wenige es tun.<\/p>\n","post_title":"Der V\u00f6lkermord von Srebrenica: Eine Chronologie des Versagens","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"der-volkermord-von-srebrenica-eine-chronologie-des-versagens","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-09-03 10:01:49","post_modified_gmt":"2024-09-03 10:01:49","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4326","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4323,"post_author":"2","post_date":"2024-07-11 10:15:06","post_date_gmt":"2024-07-11 10:15:06","post_content":"\n

Sind das nur Kinder, die irgendetwas verkaufen? Nein, das sind bosnische Kinder in Srebrenica, die Spenden f\u00fcr die Kinder Gazas sammeln. 29 Jahre nachdem in Srebrenica ein Genozid stattfand, vergessen die Kinder der \u00dcberlebenden die Opfer eines anderen aktuellen Genozids nicht. Es ist herzerw\u00e4rmend.<\/p>\n\n\n\n

Dieser Basar aus dem Dezember ist eines von vielen Beispielen f\u00fcr den Einsatz der bosnischen Bewohner Srebrenicas f\u00fcr die Pal\u00e4stinenser in Gaza. Der \u00dcberlebende Ahmed Hrustanovi\u0107 teilte den sch\u00f6nen Moment, in dem eine der M\u00fctter Srebrenicas, die ihren Mann und einzigen Sohn in dem Genozid verloren hat, in die Moschee kam und 100 Euro f\u00fcr die Menschen Pal\u00e4stinas mitbrachte.<\/p>\n\n\n\n

Beide Genozide haben gemeinsam, dass die T\u00e4ter der Meinung waren, einen heiligen Anspruch auf das Land der Opfer zu haben und dass die Opfer minderwertigere Menschen w\u00e4ren. Beide Genozide haben auch gemeinsam, dass die T\u00e4ter mutwillig Kinder ins Visier nahmen.<\/p>\n\n\n\n

In Srebrenica wurden gezielt insbesondere M\u00e4nner und Jungen get\u00f6tet, damit es keine Zukunft mehr f\u00fcr die Bosniaken in Srebrenica geben soll. Und so grausam diese Verbrechen auch waren: Da stehen sie, die Kinder Srebrenicas. Eine neue Generation. Hoffnung.<\/p>\n","post_title":"Von Srebrenica nach Gaza: Sie vergessen einander nicht.","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"von-srebrenica-nach-gaza-sie-vergessen-einander-nicht","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-09-03 10:02:04","post_modified_gmt":"2024-09-03 10:02:04","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4323","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4335,"post_author":"2","post_date":"2024-07-01 10:37:46","post_date_gmt":"2024-07-01 10:37:46","post_content":"\n

Der 1. Juli 2009. Marwa El Sherbini war 31 Jahre jung, gl\u00fccklich verheiratet und Mutter eines Kindes. Die Pharmazeutin war zudem schwanger. Auf einem Spielplatz in Dresden wurde sie von einem Mann beleidigt, unter anderem als \u201eTerroristin\u201c und \u201eIslamistin\u201c. Sie zeigte ihn an. Offenbar hatte sie Vertrauen in das Rechtssystem. Schlie\u00dflich sollte das Gericht ein Ort der Gerechtigkeit und Sicherheit sein.<\/p>\n\n\n\n

Es ist sinnbildlich f\u00fcr die strukturellen Probleme hinter Islamfeindlichkeit.<\/p>\n\n\n\n

In der ersten Verhandlung wurde der Islamhasser zu einer Geldstrafe von 780 \u20ac verurteilt. Er rechtfertige seine Tat mit den Worten: \u201eSolche Leute sind keine richtigen Menschen\u201c. Daf\u00fcr, ein geringes Strafma\u00df. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Seine menschenverachtende, aggressive Haltung h\u00e4tte bei der 2. Verhandlung zu Sicherheitsvorkehrungen f\u00fchren m\u00fcssen. Doch die Beh\u00f6rden waren \u201eauf dem rechten Auge blind\u201c. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Dort n\u00e4mlich stach der T\u00e4ter Alex W. auf Marwa ein. Mitten im Gerichtssaal, 18 Messerstiche. Vor den Augen der versammelten Justiz, vor den Augen ihres 3-j\u00e4hrigen Sohnes und ihres Mannes, Elvi Ali Okaz. Als dieser sie besch\u00fctzen wollte, schoss ein Polizist auf ihn, weil er ihn f\u00fcr den Angreifer hielt. Der \u201efremd\u201c aussehende Mann als T\u00e4ter. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Sie wurde get\u00f6tet, zusammen mit ihrem ungeborenen Kind.<\/p>\n\n\n\n

Die politische und mediale Aufarbeitung des Falls war l\u00e4cherlich. Erst eine Woche sp\u00e4ter war von \u201eStreit um Schaukel\u201c die Rede, kein Wort \u00fcber Islamfeindlichkeit; Medien \u00fcbernahmen unkritisch die inkompetente Beschreibung der Beh\u00f6rden. V\u00f6llige Ignoranz. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Als Infos durchsickerten, bem\u00fchte die Regierung sich nicht etwa um die Muslime Deutschlands, sondern richtete lediglich \u00c4gypten, dem Herkunftsland der Ermordeten, Beileid aus. Die ewige Fremde und die irrelevante eigene Minderheit. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Einiges wurde gelernt, vieles aber noch nicht.<\/p>\n\n\n\n

Marwa El Sherbini h\u00e4tte eine Lehre der Zuversicht sein k\u00f6nnen. Sie lie\u00df sich auf Dresden ein und setzte Vertrauen in die Justiz. Es ist Zeit, die Zuversicht endlich wahr werden zu lassen. Ihr zu Ehren. Jetzt erst recht.<\/p>\n","post_title":"Die Ermordung von Marwa El Sherbini: Ein Versagen der deutschen Justiz","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"die-ermordung-von-marwa-el-sherbini-ein-versagen-der-deutschen-justiz","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-09-03 10:00:55","post_modified_gmt":"2024-09-03 10:00:55","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4335","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3976,"post_author":"2","post_date":"2024-01-18 16:54:59","post_date_gmt":"2024-01-18 16:54:59","post_content":"\n

Heute, am 18. Januar, gedenken wir eines der dunkelsten Kapitel in der j\u00fcngeren deutschen Geschichte: dem Brandanschlag von L\u00fcbeck, der sich vor 28 Jahren ereignete. In den fr\u00fchen Morgenstunden des Jahres 1996 wurden zehn Menschen, darunter drei Erwachsene und sieben Kinder, aus dem Leben gerissen. Die Opfer \u2013 gr\u00f6\u00dftenteils Asylbewerber aus Zaire, Angola, Togo und dem Libanon \u2013 symbolisieren eine Trag\u00f6die, die weit \u00fcber L\u00fcbeck hinausreicht.<\/p>\n\n\n\n

Der Anschlag selbst und die darauffolgenden Ermittlungen zeichnen ein Bild von Verwirrung, Missverst\u00e4ndnissen und wahrscheinlich auch von bewusster Ignoranz. Drei Verd\u00e4chtige, alle mit rechtsextremistischem Hintergrund, wurden unmittelbar nach dem Brand festgenommen. Merkw\u00fcrdigerweise, trotz offensichtlicher Beweise wie Brandspuren an ihren Gesichter, Haaren, Wimpern oder Augenbrauen, wurden sie schnell wieder freigelassen. Stattdessen richtete sich der Verdacht gegen einen libanesischen Bewohner des Hauses. Man behandelte ihn wie einen Schwerkriminellen und versuchte, ein Gest\u00e4ndnis zu erzwingen. Ein Vorgehen, das bis heute viele Fragen aufwirft. <\/p>\n\n\n\n

Die Jahre nach dem Brandanschlag waren gepr\u00e4gt von Gest\u00e4ndnissen und Widerrufen, von Ger\u00fcchten und unbeantworteten Fragen. Ein Verd\u00e4chtiger gestand in einem Interview mit dem Spiegel, dass sie f\u00fcr den Anschlag bezahlt wurden. Doch trotz dieser und anderer Hinweise kam es nie zu einer Verurteilung. Die Wahrheit, so scheint es, liegt immer noch verborgen unter einer Schicht von Unklarheiten und m\u00f6glicherweise politischen R\u00fccksichtnahmen.<\/p>\n\n\n\n

Besonders beunruhigend ist die Rolle eines V-Mannes des Landeskriminalamtes, der Kontakte zu der rechtsextremen Gruppe unterhielt und selbst einen Brandanschlag ver\u00fcbte. Diese Verstrickungen werfen ein d\u00fcsteres Licht auf die Ermittlungen und verst\u00e4rken den Eindruck, dass die Wahrheit m\u00f6glicherweise nie vollst\u00e4ndig ans Licht kommen wird.<\/p>\n\n\n\n

28 Jahre sp\u00e4ter bleibt die Erinnerung an den Brandanschlag von L\u00fcbeck blass und in weiten Teilen der Bev\u00f6lkerung vergessen. Es gibt keine offiziellen Gedenkveranstaltungen, keine dauerhaften Mahnmale, die an das Leid der Opfer und ihrer Angeh\u00f6rigen erinnern. Dieses Schweigen ist ein schmerzlicher Beweis daf\u00fcr, wie schnell die Gesellschaft bereit ist, \u00fcber solche Ereignisse hinwegzugehen.<\/p>\n\n\n\n

Wir m\u00fcssen jedoch gedenken. Gedenken an diejenigen, die ihr Leben verloren haben, und an diejenigen, die noch immer nach Gerechtigkeit suchen. Dieser Tag sollte uns nicht nur als Mahnung dienen, sondern auch als Ansporn, uns aktiv gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit einzusetzen. Denn nur so k\u00f6nnen wir sicherstellen, dass sich solche Trag\u00f6dien nicht wiederholen.<\/p>\n","post_title":"Der Brandanschlag von L\u00fcbeck","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"open","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"der-brandanschlag-von-lubeck","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-29 17:01:13","post_modified_gmt":"2024-01-29 17:01:13","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3976","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3264,"post_author":"2","post_date":"2023-11-23 00:15:33","post_date_gmt":"2023-11-23 00:15:33","post_content":"

Vor 31 Jahren, am 23. November 1992, ersch\u00fctterte ein Akt des Hasses die kleine Stadt M\u00f6lln in Schleswig-Holstein. Zwei Familienh\u00e4user wurden Ziel eines rassistisch motivierten Brandanschlags, ausgef\u00fchrt von rechtsextremen Terroristen. Dieser furchtbare Angriff kostete die 10-j\u00e4hrige Yeliz Arslan, die 14-j\u00e4hrige Ay\u015fe Y\u0131lmaz und ihre 51-j\u00e4hrige Gro\u00dfmutter Bahide Arslan das Leben. Heute gedenken wir ihnen, nicht nur als Opfer eines sinnlosen Verbrechens, sondern auch als Mahnung, wohin Islamfeindlichkeit, Rassismus und Hass f\u00fchren k\u00f6nnen.<\/p>\n\"\"\n

Die Reaktion auf diesen tragischen Vorfall war durchwachsen. Bundeskanzler Helmut Kohl entschied sich gegen eine Teilnahme an der Gedenkveranstaltung \u2013 ein Akt, der damals wie heute Kritik und Entt\u00e4uschung hervorrief. Die T\u00e4ter, die sich mit einem \u201eHeil Hitler\u201c bei der Polizei meldeten, sind heute wieder auf freiem Fu\u00df.<\/p>\n

Besonders bewegend ist die Geschichte von Ibrahim Arslan, der als siebenj\u00e4hriger Junge den Anschlag \u00fcberlebte, gesch\u00fctzt durch die selbstlose Tat seiner Gro\u00dfmutter Bahide, die ihn mit feuchten T\u00fcchern umwickelte. Ibrahim Arslan beklagt, dass das Gedenken an solche Ereignisse oft von politischer Profilierung und Ignoranz \u00fcberschattet wird. Er setzt sich daf\u00fcr ein, dass die Interessen und Stimmen der Betroffenen im Mittelpunkt des Gedenkens stehen.<\/p>\n

Wir d\u00fcrfen die Opfer von M\u00f6lln nicht vergessen. Ihre Namen \u2013 Yeliz, Ay\u015fe und Bahide \u2013 stehen symbolisch f\u00fcr alle, die durch rassistisch motivierte Gewalt ihr Leben verloren haben. Sie mahnen uns, wachsam zu bleiben und gegen Hass und Diskriminierung in all ihren Formen aufzustehen. Ihr Andenken fordert uns auf, eine Gesellschaft zu schaffen, in der Vielfalt und Toleranz gesch\u00e4tzt und gef\u00f6rdert werden, und in der kein Platz f\u00fcr Hass und Fremdenfeindlichkeit ist.<\/p>\n

Vergessen wir sie nicht.<\/p>","post_title":"31 Jahre seit dem Brandanschlag von M\u00f6lln","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"31-jahre-seit-dem-brandanschlag-von-moelln","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:33:35","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:33:35","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3264","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3170,"post_author":"2","post_date":"2023-11-09 23:13:07","post_date_gmt":"2023-11-09 23:13:07","post_content":"

85 Jahre nach der Reichspogromnacht vom 9. November 1938, einem finsteren Kapitel in der deutschen Geschichte, reflektieren wir \u00fcber die langanhaltende Geisteshaltung, die letztlich zum Holocaust f\u00fchrte. Diese Nacht, gepr\u00e4gt von Gewalt gegen Juden, Zerst\u00f6rung von Synagogen und j\u00fcdischen Gesch\u00e4ften, war nicht ein isoliertes Ereignis, sondern ein H\u00f6hepunkt jahrhundertelanger Judenfeindlichkeit.<\/p>\n\"\"\n

Das \u201ej\u00fcdisch-christliche Abendland\u201c und seine Widerspr\u00fcche<\/strong><\/p>\n

Die heutige Verwendung des Begriffs \u201ej\u00fcdisch-christliches Abendland\u201c erscheint paradox, wenn man bedenkt, dass Juden in Europa \u00fcber Jahrhunderte hinweg marginalisiert und verfolgt wurden. Nicht einmal ein Jahrhundert nach dem Versuch, einen Teil seiner Bev\u00f6lkerung auszul\u00f6schen, begegnet Europa \u2013 und insbesondere Deutschland \u2013 der Herausforderung, sich mit der Kontinuit\u00e4t dieser diskriminierenden Geisteshaltung auseinanderzusetzen. Diese richtet sich heute nicht nur gegen Juden, sondern auch gegen Roma, Muslime und andere Minderheiten. Sie betrifft immer noch auch Juden, und ebenfalls Roma oder Muslime. Juden seien \u201eFremdk\u00f6rper\", sie w\u00fcrden das Land \u201everjuden\u201c wollen, h\u00f6rte man damals. Juden sollten sich reformieren, hie\u00df es, sie sollten sich dem vermeintlichen \u201eDeutschsein\u201c anpassen. Juden m\u00fcssten ihre \u201eprimitive Religion\u201c ablegen, h\u00f6rte man zur Reformation und zur Aufkl\u00e4rung, es gebe nur ein \u201echristlich-atheistisches\" Abendland. Wiederholt sich diese Sprache gro\u00dffl\u00e4chig - auch wenn sie andere trifft - geht Europa, aber insbesondere Deutschland seiner Verantwortung nicht nach.<\/p>\n

Die Sprache der Diskriminierung<\/strong><\/p>\n

Die Sprache, die Juden einst als \u201eFremdk\u00f6rper\u201c abstempelte und ihre Kultur und Religion als \u201eprimitiv\u201c brandmarkte, findet heute in abgewandelter Form erneut Anwendung. Diese gef\u00e4hrliche Rhetorik, die auch andere Minderheiten betrifft, stellt eine klare Verletzung der Verantwortung Deutschlands dar, die aus dem \u201eNie wieder\u201c-Versprechen erw\u00e4chst.<\/p>\n

Die Folgen der Pogromnacht<\/strong><\/p>\n

Nach der Pogromnacht, von den Nazis zynisch als \u201eReichskristallnacht\u201c bezeichnet, suchten viele Juden Zuflucht im Ausland, wurden jedoch oft an den Grenzen abgewiesen. Dieses Ereignis markiert eine Hochphase des Rassismus in Deutschland und bleibt eine dauerhafte Schande f\u00fcr das Land.<\/p>\n

Deutschlands heutige Verantwortung<\/strong><\/p>\n

Deutschlands Verst\u00e4ndnis und Umsetzung seiner historischen Verantwortung steht heute mehr denn je auf dem Pr\u00fcfstand. Es reicht nicht aus, sich auf populistische Rhetorik zu beschr\u00e4nken. Deutschland muss aktiv daf\u00fcr sorgen, dass Juden, Roma und alle Minderheiten \u2013 einschlie\u00dflich Muslime, Schwarze und Pal\u00e4stinenser \u2013 sich sicher, beheimatet und zugeh\u00f6rig f\u00fchlen. Dies ist die wahre Bedeutung von \u201eNie wieder\u201c, an deren Verwirklichung wir alle mitwirken m\u00fcssen.<\/p>","post_title":"Die Reichspogromnacht","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"die-reichspogromnacht","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:38:55","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:38:55","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3170","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3159,"post_author":"2","post_date":"2023-10-17 23:07:22","post_date_gmt":"2023-10-17 23:07:22","post_content":"

Am 17. Oktober 1961 geschah eines der dunkelsten Ereignisse in der j\u00fcngeren Geschichte Frankreichs \u2013 das Massaker von Paris. Vor 62 Jahren versammelten sich 30.000 Demonstrantinnen und Demonstranten, haupts\u00e4chlich Algerier, um gegen die franz\u00f6sische Besatzung Algeriens zu protestieren. Was folgte, war ein Akt brutaler Gewalt, der die dunkle Seite des franz\u00f6sischen Kolonialismus offenbarte.<\/p>\n

Brutale Niederschlagung einer friedlichen Demonstration<\/strong><\/p>\n

\"\"<\/p>\n

Die franz\u00f6sischen Sicherheitskr\u00e4fte gingen mit \u00e4u\u00dferster Brutalit\u00e4t gegen die Demonstration vor. \u00dcber 11.000 Menschen wurden festgenommen. Sch\u00e4tzungen zufolge wurden \u00fcber 200, m\u00f6glicherweise sogar \u00fcber 400 Menschen get\u00f6tet. Viele von ihnen wurden durch Schl\u00e4ge get\u00f6tet oder in der Seine ertr\u00e4nkt.<\/p>\n\"\"\n

Die Rolle von Maurice Papon<\/strong><\/p>\n

Unter den Verantwortlichen war Polizeichef Maurice Papon, der w\u00e4hrend der Nazizeit an der Deportation von mindestens 1.600 Juden beteiligt war. Viele der an dem Massaker beteiligten Polizisten waren ehemalige Nazi-Kollaborateure, die w\u00e4hrend des Vichy-Regimes Menschen verfolgt und gefoltert hatten.<\/p>\n

Mediale Verschleierung und Propaganda<\/strong><\/p>\n

Die franz\u00f6sische Regierung unterdr\u00fcckte gezielt die mediale Berichterstattung \u00fcber das Massaker. Renommierte Medien weltweit, einschlie\u00dflich der New York Times, der BBC und deutscher Medien wie ARD, ZDF und FAZ, \u00fcbernahmen die franz\u00f6sischen Propagandaberichte, wodurch das Verbrechen weltweit weitgehend unbekannt blieb.<\/p>\n

Versp\u00e4tetes Eingest\u00e4ndnis und fehlende Gerechtigkeit<\/strong><\/p>\n

Erst Jahrzehnte sp\u00e4ter, im Jahr 1998, gab Frankreich unter internationalem Druck zu, dass es zu einem Vorfall gekommen war. Zun\u00e4chst war die Rede von drei Toten, dann widerwillig von 40. Bis heute wurde niemand f\u00fcr das Massaker zur Rechenschaft gezogen, und es gab keine Entsch\u00e4digungen f\u00fcr die Opfer oder deren Familien.<\/p>\n

Fazit<\/strong><\/p>\n

Das Massaker von Paris am 17. Oktober 1961 bleibt ein mahnendes Beispiel f\u00fcr die Brutalit\u00e4t des Kolonialismus und die Gefahren des Schweigens. Es ist wichtig, die Erinnerung an die Opfer wachzuhalten und sich stets gegen Ungerechtigkeit und Unterdr\u00fcckung einzusetzen. Wir d\u00fcrfen solche tragischen Ereignisse in unserer Geschichte nicht vergessen.<\/p>","post_title":"Das Vergessene Massaker von Paris","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"das-vergessene-massaker-von-paris","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:39:35","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:39:35","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3159","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"}],"next":false,"prev":false,"total_page":1},"paged":1,"column_class":"jeg_col_3o3","class":"jnews_block_37"};

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6.-11.7.1995: Serben erobern die Schutzzone Srebrenica trotz der Anwesenheit von 419 Blauhelm-Soldaten. Der Befehlshaber der Serben, General Mladic leitet die Aktion<\/p>\n\n\n\n

10.7.1995, 19:00 Uhr: Das niederl\u00e4ndische UN-Bataillon \u201eDutchbat\u201c fordert Luftunterst\u00fctzung an. Der General weist drei solcher Aufrufe ab. Flugzeuge erreichen Srebrenica, kehren aber wieder um<\/p>\n\n\n\n

11.7.1995: Erst um 14:30 Uhr greifen NATO-Flugzeuge serbische Panzer an. Um 15:00 Uhr werden der Angriffe wegen der \u201eGefahr von Geiselnahmen\u201c beendet. Gemeint sind UN-Truppen
16:00 Uhr: Srebrenica wird von Serben eingenommen
20:30 Uhr: Treffen zwischen dem niederl\u00e4ndischen UN-Kommandanten Karremans und Mladic mit Sektempfang. Bosniens Pr\u00e4sident Izetbegovi\u0107 ruft die UN vergeblich zur R\u00fcckeroberung auf. (Viele niederl\u00e4ndische Soldaten waren nicht zur Einhaltung der Mission bereit; Zitat: \u201eThis is not my war!\u201c) Die UN-Blauhelme \u00fcbernahmen keine Verantwortung. Sp\u00e4ter wurden die Soldaten in den Niederlanden geehrt bef\u00f6rdert<\/p>\n\n\n\n

12.7.1995: Zehntausende Frauen und Kinder, die Schutz bei der UN-Basis Poto\u010dari gesucht haben, werden im Beisein der UN-Truppen deportiert. Unz\u00e4hlige werden vergewaltigt, misshandelt und ermordet<\/p>\n\n\n\n

12.7. - 18.7.1995: 8.372 Menschen werden von serbischen Milit\u00e4rs bei Srebrenica ermordet. Weil sie Bosniaken und Muslime sind. Sie wurden in Reihen aufgestellt, get\u00f6tet und ihre Leichen wurden in Gr\u00e4ben geworfen. Ein Genozid.<\/p>\n\n\n\n

Sprecht 29 Jahre danach dar\u00fcber. Sprecht dar\u00fcber, weil zu wenige es tun.<\/p>\n","post_title":"Der V\u00f6lkermord von Srebrenica: Eine Chronologie des Versagens","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"der-volkermord-von-srebrenica-eine-chronologie-des-versagens","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-09-03 10:01:49","post_modified_gmt":"2024-09-03 10:01:49","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4326","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4323,"post_author":"2","post_date":"2024-07-11 10:15:06","post_date_gmt":"2024-07-11 10:15:06","post_content":"\n

Sind das nur Kinder, die irgendetwas verkaufen? Nein, das sind bosnische Kinder in Srebrenica, die Spenden f\u00fcr die Kinder Gazas sammeln. 29 Jahre nachdem in Srebrenica ein Genozid stattfand, vergessen die Kinder der \u00dcberlebenden die Opfer eines anderen aktuellen Genozids nicht. Es ist herzerw\u00e4rmend.<\/p>\n\n\n\n

Dieser Basar aus dem Dezember ist eines von vielen Beispielen f\u00fcr den Einsatz der bosnischen Bewohner Srebrenicas f\u00fcr die Pal\u00e4stinenser in Gaza. Der \u00dcberlebende Ahmed Hrustanovi\u0107 teilte den sch\u00f6nen Moment, in dem eine der M\u00fctter Srebrenicas, die ihren Mann und einzigen Sohn in dem Genozid verloren hat, in die Moschee kam und 100 Euro f\u00fcr die Menschen Pal\u00e4stinas mitbrachte.<\/p>\n\n\n\n

Beide Genozide haben gemeinsam, dass die T\u00e4ter der Meinung waren, einen heiligen Anspruch auf das Land der Opfer zu haben und dass die Opfer minderwertigere Menschen w\u00e4ren. Beide Genozide haben auch gemeinsam, dass die T\u00e4ter mutwillig Kinder ins Visier nahmen.<\/p>\n\n\n\n

In Srebrenica wurden gezielt insbesondere M\u00e4nner und Jungen get\u00f6tet, damit es keine Zukunft mehr f\u00fcr die Bosniaken in Srebrenica geben soll. Und so grausam diese Verbrechen auch waren: Da stehen sie, die Kinder Srebrenicas. Eine neue Generation. Hoffnung.<\/p>\n","post_title":"Von Srebrenica nach Gaza: Sie vergessen einander nicht.","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"von-srebrenica-nach-gaza-sie-vergessen-einander-nicht","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-09-03 10:02:04","post_modified_gmt":"2024-09-03 10:02:04","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4323","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4335,"post_author":"2","post_date":"2024-07-01 10:37:46","post_date_gmt":"2024-07-01 10:37:46","post_content":"\n

Der 1. Juli 2009. Marwa El Sherbini war 31 Jahre jung, gl\u00fccklich verheiratet und Mutter eines Kindes. Die Pharmazeutin war zudem schwanger. Auf einem Spielplatz in Dresden wurde sie von einem Mann beleidigt, unter anderem als \u201eTerroristin\u201c und \u201eIslamistin\u201c. Sie zeigte ihn an. Offenbar hatte sie Vertrauen in das Rechtssystem. Schlie\u00dflich sollte das Gericht ein Ort der Gerechtigkeit und Sicherheit sein.<\/p>\n\n\n\n

Es ist sinnbildlich f\u00fcr die strukturellen Probleme hinter Islamfeindlichkeit.<\/p>\n\n\n\n

In der ersten Verhandlung wurde der Islamhasser zu einer Geldstrafe von 780 \u20ac verurteilt. Er rechtfertige seine Tat mit den Worten: \u201eSolche Leute sind keine richtigen Menschen\u201c. Daf\u00fcr, ein geringes Strafma\u00df. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Seine menschenverachtende, aggressive Haltung h\u00e4tte bei der 2. Verhandlung zu Sicherheitsvorkehrungen f\u00fchren m\u00fcssen. Doch die Beh\u00f6rden waren \u201eauf dem rechten Auge blind\u201c. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Dort n\u00e4mlich stach der T\u00e4ter Alex W. auf Marwa ein. Mitten im Gerichtssaal, 18 Messerstiche. Vor den Augen der versammelten Justiz, vor den Augen ihres 3-j\u00e4hrigen Sohnes und ihres Mannes, Elvi Ali Okaz. Als dieser sie besch\u00fctzen wollte, schoss ein Polizist auf ihn, weil er ihn f\u00fcr den Angreifer hielt. Der \u201efremd\u201c aussehende Mann als T\u00e4ter. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Sie wurde get\u00f6tet, zusammen mit ihrem ungeborenen Kind.<\/p>\n\n\n\n

Die politische und mediale Aufarbeitung des Falls war l\u00e4cherlich. Erst eine Woche sp\u00e4ter war von \u201eStreit um Schaukel\u201c die Rede, kein Wort \u00fcber Islamfeindlichkeit; Medien \u00fcbernahmen unkritisch die inkompetente Beschreibung der Beh\u00f6rden. V\u00f6llige Ignoranz. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Als Infos durchsickerten, bem\u00fchte die Regierung sich nicht etwa um die Muslime Deutschlands, sondern richtete lediglich \u00c4gypten, dem Herkunftsland der Ermordeten, Beileid aus. Die ewige Fremde und die irrelevante eigene Minderheit. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Einiges wurde gelernt, vieles aber noch nicht.<\/p>\n\n\n\n

Marwa El Sherbini h\u00e4tte eine Lehre der Zuversicht sein k\u00f6nnen. Sie lie\u00df sich auf Dresden ein und setzte Vertrauen in die Justiz. Es ist Zeit, die Zuversicht endlich wahr werden zu lassen. Ihr zu Ehren. Jetzt erst recht.<\/p>\n","post_title":"Die Ermordung von Marwa El Sherbini: Ein Versagen der deutschen Justiz","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"die-ermordung-von-marwa-el-sherbini-ein-versagen-der-deutschen-justiz","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-09-03 10:00:55","post_modified_gmt":"2024-09-03 10:00:55","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4335","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3976,"post_author":"2","post_date":"2024-01-18 16:54:59","post_date_gmt":"2024-01-18 16:54:59","post_content":"\n

Heute, am 18. Januar, gedenken wir eines der dunkelsten Kapitel in der j\u00fcngeren deutschen Geschichte: dem Brandanschlag von L\u00fcbeck, der sich vor 28 Jahren ereignete. In den fr\u00fchen Morgenstunden des Jahres 1996 wurden zehn Menschen, darunter drei Erwachsene und sieben Kinder, aus dem Leben gerissen. Die Opfer \u2013 gr\u00f6\u00dftenteils Asylbewerber aus Zaire, Angola, Togo und dem Libanon \u2013 symbolisieren eine Trag\u00f6die, die weit \u00fcber L\u00fcbeck hinausreicht.<\/p>\n\n\n\n

Der Anschlag selbst und die darauffolgenden Ermittlungen zeichnen ein Bild von Verwirrung, Missverst\u00e4ndnissen und wahrscheinlich auch von bewusster Ignoranz. Drei Verd\u00e4chtige, alle mit rechtsextremistischem Hintergrund, wurden unmittelbar nach dem Brand festgenommen. Merkw\u00fcrdigerweise, trotz offensichtlicher Beweise wie Brandspuren an ihren Gesichter, Haaren, Wimpern oder Augenbrauen, wurden sie schnell wieder freigelassen. Stattdessen richtete sich der Verdacht gegen einen libanesischen Bewohner des Hauses. Man behandelte ihn wie einen Schwerkriminellen und versuchte, ein Gest\u00e4ndnis zu erzwingen. Ein Vorgehen, das bis heute viele Fragen aufwirft. <\/p>\n\n\n\n

Die Jahre nach dem Brandanschlag waren gepr\u00e4gt von Gest\u00e4ndnissen und Widerrufen, von Ger\u00fcchten und unbeantworteten Fragen. Ein Verd\u00e4chtiger gestand in einem Interview mit dem Spiegel, dass sie f\u00fcr den Anschlag bezahlt wurden. Doch trotz dieser und anderer Hinweise kam es nie zu einer Verurteilung. Die Wahrheit, so scheint es, liegt immer noch verborgen unter einer Schicht von Unklarheiten und m\u00f6glicherweise politischen R\u00fccksichtnahmen.<\/p>\n\n\n\n

Besonders beunruhigend ist die Rolle eines V-Mannes des Landeskriminalamtes, der Kontakte zu der rechtsextremen Gruppe unterhielt und selbst einen Brandanschlag ver\u00fcbte. Diese Verstrickungen werfen ein d\u00fcsteres Licht auf die Ermittlungen und verst\u00e4rken den Eindruck, dass die Wahrheit m\u00f6glicherweise nie vollst\u00e4ndig ans Licht kommen wird.<\/p>\n\n\n\n

28 Jahre sp\u00e4ter bleibt die Erinnerung an den Brandanschlag von L\u00fcbeck blass und in weiten Teilen der Bev\u00f6lkerung vergessen. Es gibt keine offiziellen Gedenkveranstaltungen, keine dauerhaften Mahnmale, die an das Leid der Opfer und ihrer Angeh\u00f6rigen erinnern. Dieses Schweigen ist ein schmerzlicher Beweis daf\u00fcr, wie schnell die Gesellschaft bereit ist, \u00fcber solche Ereignisse hinwegzugehen.<\/p>\n\n\n\n

Wir m\u00fcssen jedoch gedenken. Gedenken an diejenigen, die ihr Leben verloren haben, und an diejenigen, die noch immer nach Gerechtigkeit suchen. Dieser Tag sollte uns nicht nur als Mahnung dienen, sondern auch als Ansporn, uns aktiv gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit einzusetzen. Denn nur so k\u00f6nnen wir sicherstellen, dass sich solche Trag\u00f6dien nicht wiederholen.<\/p>\n","post_title":"Der Brandanschlag von L\u00fcbeck","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"open","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"der-brandanschlag-von-lubeck","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-29 17:01:13","post_modified_gmt":"2024-01-29 17:01:13","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3976","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3264,"post_author":"2","post_date":"2023-11-23 00:15:33","post_date_gmt":"2023-11-23 00:15:33","post_content":"

Vor 31 Jahren, am 23. November 1992, ersch\u00fctterte ein Akt des Hasses die kleine Stadt M\u00f6lln in Schleswig-Holstein. Zwei Familienh\u00e4user wurden Ziel eines rassistisch motivierten Brandanschlags, ausgef\u00fchrt von rechtsextremen Terroristen. Dieser furchtbare Angriff kostete die 10-j\u00e4hrige Yeliz Arslan, die 14-j\u00e4hrige Ay\u015fe Y\u0131lmaz und ihre 51-j\u00e4hrige Gro\u00dfmutter Bahide Arslan das Leben. Heute gedenken wir ihnen, nicht nur als Opfer eines sinnlosen Verbrechens, sondern auch als Mahnung, wohin Islamfeindlichkeit, Rassismus und Hass f\u00fchren k\u00f6nnen.<\/p>\n\"\"\n

Die Reaktion auf diesen tragischen Vorfall war durchwachsen. Bundeskanzler Helmut Kohl entschied sich gegen eine Teilnahme an der Gedenkveranstaltung \u2013 ein Akt, der damals wie heute Kritik und Entt\u00e4uschung hervorrief. Die T\u00e4ter, die sich mit einem \u201eHeil Hitler\u201c bei der Polizei meldeten, sind heute wieder auf freiem Fu\u00df.<\/p>\n

Besonders bewegend ist die Geschichte von Ibrahim Arslan, der als siebenj\u00e4hriger Junge den Anschlag \u00fcberlebte, gesch\u00fctzt durch die selbstlose Tat seiner Gro\u00dfmutter Bahide, die ihn mit feuchten T\u00fcchern umwickelte. Ibrahim Arslan beklagt, dass das Gedenken an solche Ereignisse oft von politischer Profilierung und Ignoranz \u00fcberschattet wird. Er setzt sich daf\u00fcr ein, dass die Interessen und Stimmen der Betroffenen im Mittelpunkt des Gedenkens stehen.<\/p>\n

Wir d\u00fcrfen die Opfer von M\u00f6lln nicht vergessen. Ihre Namen \u2013 Yeliz, Ay\u015fe und Bahide \u2013 stehen symbolisch f\u00fcr alle, die durch rassistisch motivierte Gewalt ihr Leben verloren haben. Sie mahnen uns, wachsam zu bleiben und gegen Hass und Diskriminierung in all ihren Formen aufzustehen. Ihr Andenken fordert uns auf, eine Gesellschaft zu schaffen, in der Vielfalt und Toleranz gesch\u00e4tzt und gef\u00f6rdert werden, und in der kein Platz f\u00fcr Hass und Fremdenfeindlichkeit ist.<\/p>\n

Vergessen wir sie nicht.<\/p>","post_title":"31 Jahre seit dem Brandanschlag von M\u00f6lln","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"31-jahre-seit-dem-brandanschlag-von-moelln","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:33:35","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:33:35","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3264","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3170,"post_author":"2","post_date":"2023-11-09 23:13:07","post_date_gmt":"2023-11-09 23:13:07","post_content":"

85 Jahre nach der Reichspogromnacht vom 9. November 1938, einem finsteren Kapitel in der deutschen Geschichte, reflektieren wir \u00fcber die langanhaltende Geisteshaltung, die letztlich zum Holocaust f\u00fchrte. Diese Nacht, gepr\u00e4gt von Gewalt gegen Juden, Zerst\u00f6rung von Synagogen und j\u00fcdischen Gesch\u00e4ften, war nicht ein isoliertes Ereignis, sondern ein H\u00f6hepunkt jahrhundertelanger Judenfeindlichkeit.<\/p>\n\"\"\n

Das \u201ej\u00fcdisch-christliche Abendland\u201c und seine Widerspr\u00fcche<\/strong><\/p>\n

Die heutige Verwendung des Begriffs \u201ej\u00fcdisch-christliches Abendland\u201c erscheint paradox, wenn man bedenkt, dass Juden in Europa \u00fcber Jahrhunderte hinweg marginalisiert und verfolgt wurden. Nicht einmal ein Jahrhundert nach dem Versuch, einen Teil seiner Bev\u00f6lkerung auszul\u00f6schen, begegnet Europa \u2013 und insbesondere Deutschland \u2013 der Herausforderung, sich mit der Kontinuit\u00e4t dieser diskriminierenden Geisteshaltung auseinanderzusetzen. Diese richtet sich heute nicht nur gegen Juden, sondern auch gegen Roma, Muslime und andere Minderheiten. Sie betrifft immer noch auch Juden, und ebenfalls Roma oder Muslime. Juden seien \u201eFremdk\u00f6rper\", sie w\u00fcrden das Land \u201everjuden\u201c wollen, h\u00f6rte man damals. Juden sollten sich reformieren, hie\u00df es, sie sollten sich dem vermeintlichen \u201eDeutschsein\u201c anpassen. Juden m\u00fcssten ihre \u201eprimitive Religion\u201c ablegen, h\u00f6rte man zur Reformation und zur Aufkl\u00e4rung, es gebe nur ein \u201echristlich-atheistisches\" Abendland. Wiederholt sich diese Sprache gro\u00dffl\u00e4chig - auch wenn sie andere trifft - geht Europa, aber insbesondere Deutschland seiner Verantwortung nicht nach.<\/p>\n

Die Sprache der Diskriminierung<\/strong><\/p>\n

Die Sprache, die Juden einst als \u201eFremdk\u00f6rper\u201c abstempelte und ihre Kultur und Religion als \u201eprimitiv\u201c brandmarkte, findet heute in abgewandelter Form erneut Anwendung. Diese gef\u00e4hrliche Rhetorik, die auch andere Minderheiten betrifft, stellt eine klare Verletzung der Verantwortung Deutschlands dar, die aus dem \u201eNie wieder\u201c-Versprechen erw\u00e4chst.<\/p>\n

Die Folgen der Pogromnacht<\/strong><\/p>\n

Nach der Pogromnacht, von den Nazis zynisch als \u201eReichskristallnacht\u201c bezeichnet, suchten viele Juden Zuflucht im Ausland, wurden jedoch oft an den Grenzen abgewiesen. Dieses Ereignis markiert eine Hochphase des Rassismus in Deutschland und bleibt eine dauerhafte Schande f\u00fcr das Land.<\/p>\n

Deutschlands heutige Verantwortung<\/strong><\/p>\n

Deutschlands Verst\u00e4ndnis und Umsetzung seiner historischen Verantwortung steht heute mehr denn je auf dem Pr\u00fcfstand. Es reicht nicht aus, sich auf populistische Rhetorik zu beschr\u00e4nken. Deutschland muss aktiv daf\u00fcr sorgen, dass Juden, Roma und alle Minderheiten \u2013 einschlie\u00dflich Muslime, Schwarze und Pal\u00e4stinenser \u2013 sich sicher, beheimatet und zugeh\u00f6rig f\u00fchlen. Dies ist die wahre Bedeutung von \u201eNie wieder\u201c, an deren Verwirklichung wir alle mitwirken m\u00fcssen.<\/p>","post_title":"Die Reichspogromnacht","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"die-reichspogromnacht","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:38:55","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:38:55","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3170","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3159,"post_author":"2","post_date":"2023-10-17 23:07:22","post_date_gmt":"2023-10-17 23:07:22","post_content":"

Am 17. Oktober 1961 geschah eines der dunkelsten Ereignisse in der j\u00fcngeren Geschichte Frankreichs \u2013 das Massaker von Paris. Vor 62 Jahren versammelten sich 30.000 Demonstrantinnen und Demonstranten, haupts\u00e4chlich Algerier, um gegen die franz\u00f6sische Besatzung Algeriens zu protestieren. Was folgte, war ein Akt brutaler Gewalt, der die dunkle Seite des franz\u00f6sischen Kolonialismus offenbarte.<\/p>\n

Brutale Niederschlagung einer friedlichen Demonstration<\/strong><\/p>\n

\"\"<\/p>\n

Die franz\u00f6sischen Sicherheitskr\u00e4fte gingen mit \u00e4u\u00dferster Brutalit\u00e4t gegen die Demonstration vor. \u00dcber 11.000 Menschen wurden festgenommen. Sch\u00e4tzungen zufolge wurden \u00fcber 200, m\u00f6glicherweise sogar \u00fcber 400 Menschen get\u00f6tet. Viele von ihnen wurden durch Schl\u00e4ge get\u00f6tet oder in der Seine ertr\u00e4nkt.<\/p>\n\"\"\n

Die Rolle von Maurice Papon<\/strong><\/p>\n

Unter den Verantwortlichen war Polizeichef Maurice Papon, der w\u00e4hrend der Nazizeit an der Deportation von mindestens 1.600 Juden beteiligt war. Viele der an dem Massaker beteiligten Polizisten waren ehemalige Nazi-Kollaborateure, die w\u00e4hrend des Vichy-Regimes Menschen verfolgt und gefoltert hatten.<\/p>\n

Mediale Verschleierung und Propaganda<\/strong><\/p>\n

Die franz\u00f6sische Regierung unterdr\u00fcckte gezielt die mediale Berichterstattung \u00fcber das Massaker. Renommierte Medien weltweit, einschlie\u00dflich der New York Times, der BBC und deutscher Medien wie ARD, ZDF und FAZ, \u00fcbernahmen die franz\u00f6sischen Propagandaberichte, wodurch das Verbrechen weltweit weitgehend unbekannt blieb.<\/p>\n

Versp\u00e4tetes Eingest\u00e4ndnis und fehlende Gerechtigkeit<\/strong><\/p>\n

Erst Jahrzehnte sp\u00e4ter, im Jahr 1998, gab Frankreich unter internationalem Druck zu, dass es zu einem Vorfall gekommen war. Zun\u00e4chst war die Rede von drei Toten, dann widerwillig von 40. Bis heute wurde niemand f\u00fcr das Massaker zur Rechenschaft gezogen, und es gab keine Entsch\u00e4digungen f\u00fcr die Opfer oder deren Familien.<\/p>\n

Fazit<\/strong><\/p>\n

Das Massaker von Paris am 17. Oktober 1961 bleibt ein mahnendes Beispiel f\u00fcr die Brutalit\u00e4t des Kolonialismus und die Gefahren des Schweigens. Es ist wichtig, die Erinnerung an die Opfer wachzuhalten und sich stets gegen Ungerechtigkeit und Unterdr\u00fcckung einzusetzen. Wir d\u00fcrfen solche tragischen Ereignisse in unserer Geschichte nicht vergessen.<\/p>","post_title":"Das Vergessene Massaker von Paris","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"das-vergessene-massaker-von-paris","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:39:35","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:39:35","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3159","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"}],"next":false,"prev":false,"total_page":1},"paged":1,"column_class":"jeg_col_3o3","class":"jnews_block_37"};

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6.5.1993: Alle belagerten bosnischen Enklaven \u2013 Srebrenica, Sarajevo, Tuzla, Zepa, Gorazde und Bihac \u2013 werden zu UN-Schutzzonen erkl\u00e4rt (Resolution 824)<\/p>\n\n\n\n

6.-11.7.1995: Serben erobern die Schutzzone Srebrenica trotz der Anwesenheit von 419 Blauhelm-Soldaten. Der Befehlshaber der Serben, General Mladic leitet die Aktion<\/p>\n\n\n\n

10.7.1995, 19:00 Uhr: Das niederl\u00e4ndische UN-Bataillon \u201eDutchbat\u201c fordert Luftunterst\u00fctzung an. Der General weist drei solcher Aufrufe ab. Flugzeuge erreichen Srebrenica, kehren aber wieder um<\/p>\n\n\n\n

11.7.1995: Erst um 14:30 Uhr greifen NATO-Flugzeuge serbische Panzer an. Um 15:00 Uhr werden der Angriffe wegen der \u201eGefahr von Geiselnahmen\u201c beendet. Gemeint sind UN-Truppen
16:00 Uhr: Srebrenica wird von Serben eingenommen
20:30 Uhr: Treffen zwischen dem niederl\u00e4ndischen UN-Kommandanten Karremans und Mladic mit Sektempfang. Bosniens Pr\u00e4sident Izetbegovi\u0107 ruft die UN vergeblich zur R\u00fcckeroberung auf. (Viele niederl\u00e4ndische Soldaten waren nicht zur Einhaltung der Mission bereit; Zitat: \u201eThis is not my war!\u201c) Die UN-Blauhelme \u00fcbernahmen keine Verantwortung. Sp\u00e4ter wurden die Soldaten in den Niederlanden geehrt bef\u00f6rdert<\/p>\n\n\n\n

12.7.1995: Zehntausende Frauen und Kinder, die Schutz bei der UN-Basis Poto\u010dari gesucht haben, werden im Beisein der UN-Truppen deportiert. Unz\u00e4hlige werden vergewaltigt, misshandelt und ermordet<\/p>\n\n\n\n

12.7. - 18.7.1995: 8.372 Menschen werden von serbischen Milit\u00e4rs bei Srebrenica ermordet. Weil sie Bosniaken und Muslime sind. Sie wurden in Reihen aufgestellt, get\u00f6tet und ihre Leichen wurden in Gr\u00e4ben geworfen. Ein Genozid.<\/p>\n\n\n\n

Sprecht 29 Jahre danach dar\u00fcber. Sprecht dar\u00fcber, weil zu wenige es tun.<\/p>\n","post_title":"Der V\u00f6lkermord von Srebrenica: Eine Chronologie des Versagens","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"der-volkermord-von-srebrenica-eine-chronologie-des-versagens","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-09-03 10:01:49","post_modified_gmt":"2024-09-03 10:01:49","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4326","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4323,"post_author":"2","post_date":"2024-07-11 10:15:06","post_date_gmt":"2024-07-11 10:15:06","post_content":"\n

Sind das nur Kinder, die irgendetwas verkaufen? Nein, das sind bosnische Kinder in Srebrenica, die Spenden f\u00fcr die Kinder Gazas sammeln. 29 Jahre nachdem in Srebrenica ein Genozid stattfand, vergessen die Kinder der \u00dcberlebenden die Opfer eines anderen aktuellen Genozids nicht. Es ist herzerw\u00e4rmend.<\/p>\n\n\n\n

Dieser Basar aus dem Dezember ist eines von vielen Beispielen f\u00fcr den Einsatz der bosnischen Bewohner Srebrenicas f\u00fcr die Pal\u00e4stinenser in Gaza. Der \u00dcberlebende Ahmed Hrustanovi\u0107 teilte den sch\u00f6nen Moment, in dem eine der M\u00fctter Srebrenicas, die ihren Mann und einzigen Sohn in dem Genozid verloren hat, in die Moschee kam und 100 Euro f\u00fcr die Menschen Pal\u00e4stinas mitbrachte.<\/p>\n\n\n\n

Beide Genozide haben gemeinsam, dass die T\u00e4ter der Meinung waren, einen heiligen Anspruch auf das Land der Opfer zu haben und dass die Opfer minderwertigere Menschen w\u00e4ren. Beide Genozide haben auch gemeinsam, dass die T\u00e4ter mutwillig Kinder ins Visier nahmen.<\/p>\n\n\n\n

In Srebrenica wurden gezielt insbesondere M\u00e4nner und Jungen get\u00f6tet, damit es keine Zukunft mehr f\u00fcr die Bosniaken in Srebrenica geben soll. Und so grausam diese Verbrechen auch waren: Da stehen sie, die Kinder Srebrenicas. Eine neue Generation. Hoffnung.<\/p>\n","post_title":"Von Srebrenica nach Gaza: Sie vergessen einander nicht.","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"von-srebrenica-nach-gaza-sie-vergessen-einander-nicht","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-09-03 10:02:04","post_modified_gmt":"2024-09-03 10:02:04","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4323","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4335,"post_author":"2","post_date":"2024-07-01 10:37:46","post_date_gmt":"2024-07-01 10:37:46","post_content":"\n

Der 1. Juli 2009. Marwa El Sherbini war 31 Jahre jung, gl\u00fccklich verheiratet und Mutter eines Kindes. Die Pharmazeutin war zudem schwanger. Auf einem Spielplatz in Dresden wurde sie von einem Mann beleidigt, unter anderem als \u201eTerroristin\u201c und \u201eIslamistin\u201c. Sie zeigte ihn an. Offenbar hatte sie Vertrauen in das Rechtssystem. Schlie\u00dflich sollte das Gericht ein Ort der Gerechtigkeit und Sicherheit sein.<\/p>\n\n\n\n

Es ist sinnbildlich f\u00fcr die strukturellen Probleme hinter Islamfeindlichkeit.<\/p>\n\n\n\n

In der ersten Verhandlung wurde der Islamhasser zu einer Geldstrafe von 780 \u20ac verurteilt. Er rechtfertige seine Tat mit den Worten: \u201eSolche Leute sind keine richtigen Menschen\u201c. Daf\u00fcr, ein geringes Strafma\u00df. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Seine menschenverachtende, aggressive Haltung h\u00e4tte bei der 2. Verhandlung zu Sicherheitsvorkehrungen f\u00fchren m\u00fcssen. Doch die Beh\u00f6rden waren \u201eauf dem rechten Auge blind\u201c. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Dort n\u00e4mlich stach der T\u00e4ter Alex W. auf Marwa ein. Mitten im Gerichtssaal, 18 Messerstiche. Vor den Augen der versammelten Justiz, vor den Augen ihres 3-j\u00e4hrigen Sohnes und ihres Mannes, Elvi Ali Okaz. Als dieser sie besch\u00fctzen wollte, schoss ein Polizist auf ihn, weil er ihn f\u00fcr den Angreifer hielt. Der \u201efremd\u201c aussehende Mann als T\u00e4ter. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Sie wurde get\u00f6tet, zusammen mit ihrem ungeborenen Kind.<\/p>\n\n\n\n

Die politische und mediale Aufarbeitung des Falls war l\u00e4cherlich. Erst eine Woche sp\u00e4ter war von \u201eStreit um Schaukel\u201c die Rede, kein Wort \u00fcber Islamfeindlichkeit; Medien \u00fcbernahmen unkritisch die inkompetente Beschreibung der Beh\u00f6rden. V\u00f6llige Ignoranz. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Als Infos durchsickerten, bem\u00fchte die Regierung sich nicht etwa um die Muslime Deutschlands, sondern richtete lediglich \u00c4gypten, dem Herkunftsland der Ermordeten, Beileid aus. Die ewige Fremde und die irrelevante eigene Minderheit. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Einiges wurde gelernt, vieles aber noch nicht.<\/p>\n\n\n\n

Marwa El Sherbini h\u00e4tte eine Lehre der Zuversicht sein k\u00f6nnen. Sie lie\u00df sich auf Dresden ein und setzte Vertrauen in die Justiz. Es ist Zeit, die Zuversicht endlich wahr werden zu lassen. Ihr zu Ehren. Jetzt erst recht.<\/p>\n","post_title":"Die Ermordung von Marwa El Sherbini: Ein Versagen der deutschen Justiz","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"die-ermordung-von-marwa-el-sherbini-ein-versagen-der-deutschen-justiz","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-09-03 10:00:55","post_modified_gmt":"2024-09-03 10:00:55","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4335","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3976,"post_author":"2","post_date":"2024-01-18 16:54:59","post_date_gmt":"2024-01-18 16:54:59","post_content":"\n

Heute, am 18. Januar, gedenken wir eines der dunkelsten Kapitel in der j\u00fcngeren deutschen Geschichte: dem Brandanschlag von L\u00fcbeck, der sich vor 28 Jahren ereignete. In den fr\u00fchen Morgenstunden des Jahres 1996 wurden zehn Menschen, darunter drei Erwachsene und sieben Kinder, aus dem Leben gerissen. Die Opfer \u2013 gr\u00f6\u00dftenteils Asylbewerber aus Zaire, Angola, Togo und dem Libanon \u2013 symbolisieren eine Trag\u00f6die, die weit \u00fcber L\u00fcbeck hinausreicht.<\/p>\n\n\n\n

Der Anschlag selbst und die darauffolgenden Ermittlungen zeichnen ein Bild von Verwirrung, Missverst\u00e4ndnissen und wahrscheinlich auch von bewusster Ignoranz. Drei Verd\u00e4chtige, alle mit rechtsextremistischem Hintergrund, wurden unmittelbar nach dem Brand festgenommen. Merkw\u00fcrdigerweise, trotz offensichtlicher Beweise wie Brandspuren an ihren Gesichter, Haaren, Wimpern oder Augenbrauen, wurden sie schnell wieder freigelassen. Stattdessen richtete sich der Verdacht gegen einen libanesischen Bewohner des Hauses. Man behandelte ihn wie einen Schwerkriminellen und versuchte, ein Gest\u00e4ndnis zu erzwingen. Ein Vorgehen, das bis heute viele Fragen aufwirft. <\/p>\n\n\n\n

Die Jahre nach dem Brandanschlag waren gepr\u00e4gt von Gest\u00e4ndnissen und Widerrufen, von Ger\u00fcchten und unbeantworteten Fragen. Ein Verd\u00e4chtiger gestand in einem Interview mit dem Spiegel, dass sie f\u00fcr den Anschlag bezahlt wurden. Doch trotz dieser und anderer Hinweise kam es nie zu einer Verurteilung. Die Wahrheit, so scheint es, liegt immer noch verborgen unter einer Schicht von Unklarheiten und m\u00f6glicherweise politischen R\u00fccksichtnahmen.<\/p>\n\n\n\n

Besonders beunruhigend ist die Rolle eines V-Mannes des Landeskriminalamtes, der Kontakte zu der rechtsextremen Gruppe unterhielt und selbst einen Brandanschlag ver\u00fcbte. Diese Verstrickungen werfen ein d\u00fcsteres Licht auf die Ermittlungen und verst\u00e4rken den Eindruck, dass die Wahrheit m\u00f6glicherweise nie vollst\u00e4ndig ans Licht kommen wird.<\/p>\n\n\n\n

28 Jahre sp\u00e4ter bleibt die Erinnerung an den Brandanschlag von L\u00fcbeck blass und in weiten Teilen der Bev\u00f6lkerung vergessen. Es gibt keine offiziellen Gedenkveranstaltungen, keine dauerhaften Mahnmale, die an das Leid der Opfer und ihrer Angeh\u00f6rigen erinnern. Dieses Schweigen ist ein schmerzlicher Beweis daf\u00fcr, wie schnell die Gesellschaft bereit ist, \u00fcber solche Ereignisse hinwegzugehen.<\/p>\n\n\n\n

Wir m\u00fcssen jedoch gedenken. Gedenken an diejenigen, die ihr Leben verloren haben, und an diejenigen, die noch immer nach Gerechtigkeit suchen. Dieser Tag sollte uns nicht nur als Mahnung dienen, sondern auch als Ansporn, uns aktiv gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit einzusetzen. Denn nur so k\u00f6nnen wir sicherstellen, dass sich solche Trag\u00f6dien nicht wiederholen.<\/p>\n","post_title":"Der Brandanschlag von L\u00fcbeck","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"open","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"der-brandanschlag-von-lubeck","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-29 17:01:13","post_modified_gmt":"2024-01-29 17:01:13","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3976","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3264,"post_author":"2","post_date":"2023-11-23 00:15:33","post_date_gmt":"2023-11-23 00:15:33","post_content":"

Vor 31 Jahren, am 23. November 1992, ersch\u00fctterte ein Akt des Hasses die kleine Stadt M\u00f6lln in Schleswig-Holstein. Zwei Familienh\u00e4user wurden Ziel eines rassistisch motivierten Brandanschlags, ausgef\u00fchrt von rechtsextremen Terroristen. Dieser furchtbare Angriff kostete die 10-j\u00e4hrige Yeliz Arslan, die 14-j\u00e4hrige Ay\u015fe Y\u0131lmaz und ihre 51-j\u00e4hrige Gro\u00dfmutter Bahide Arslan das Leben. Heute gedenken wir ihnen, nicht nur als Opfer eines sinnlosen Verbrechens, sondern auch als Mahnung, wohin Islamfeindlichkeit, Rassismus und Hass f\u00fchren k\u00f6nnen.<\/p>\n\"\"\n

Die Reaktion auf diesen tragischen Vorfall war durchwachsen. Bundeskanzler Helmut Kohl entschied sich gegen eine Teilnahme an der Gedenkveranstaltung \u2013 ein Akt, der damals wie heute Kritik und Entt\u00e4uschung hervorrief. Die T\u00e4ter, die sich mit einem \u201eHeil Hitler\u201c bei der Polizei meldeten, sind heute wieder auf freiem Fu\u00df.<\/p>\n

Besonders bewegend ist die Geschichte von Ibrahim Arslan, der als siebenj\u00e4hriger Junge den Anschlag \u00fcberlebte, gesch\u00fctzt durch die selbstlose Tat seiner Gro\u00dfmutter Bahide, die ihn mit feuchten T\u00fcchern umwickelte. Ibrahim Arslan beklagt, dass das Gedenken an solche Ereignisse oft von politischer Profilierung und Ignoranz \u00fcberschattet wird. Er setzt sich daf\u00fcr ein, dass die Interessen und Stimmen der Betroffenen im Mittelpunkt des Gedenkens stehen.<\/p>\n

Wir d\u00fcrfen die Opfer von M\u00f6lln nicht vergessen. Ihre Namen \u2013 Yeliz, Ay\u015fe und Bahide \u2013 stehen symbolisch f\u00fcr alle, die durch rassistisch motivierte Gewalt ihr Leben verloren haben. Sie mahnen uns, wachsam zu bleiben und gegen Hass und Diskriminierung in all ihren Formen aufzustehen. Ihr Andenken fordert uns auf, eine Gesellschaft zu schaffen, in der Vielfalt und Toleranz gesch\u00e4tzt und gef\u00f6rdert werden, und in der kein Platz f\u00fcr Hass und Fremdenfeindlichkeit ist.<\/p>\n

Vergessen wir sie nicht.<\/p>","post_title":"31 Jahre seit dem Brandanschlag von M\u00f6lln","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"31-jahre-seit-dem-brandanschlag-von-moelln","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:33:35","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:33:35","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3264","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3170,"post_author":"2","post_date":"2023-11-09 23:13:07","post_date_gmt":"2023-11-09 23:13:07","post_content":"

85 Jahre nach der Reichspogromnacht vom 9. November 1938, einem finsteren Kapitel in der deutschen Geschichte, reflektieren wir \u00fcber die langanhaltende Geisteshaltung, die letztlich zum Holocaust f\u00fchrte. Diese Nacht, gepr\u00e4gt von Gewalt gegen Juden, Zerst\u00f6rung von Synagogen und j\u00fcdischen Gesch\u00e4ften, war nicht ein isoliertes Ereignis, sondern ein H\u00f6hepunkt jahrhundertelanger Judenfeindlichkeit.<\/p>\n\"\"\n

Das \u201ej\u00fcdisch-christliche Abendland\u201c und seine Widerspr\u00fcche<\/strong><\/p>\n

Die heutige Verwendung des Begriffs \u201ej\u00fcdisch-christliches Abendland\u201c erscheint paradox, wenn man bedenkt, dass Juden in Europa \u00fcber Jahrhunderte hinweg marginalisiert und verfolgt wurden. Nicht einmal ein Jahrhundert nach dem Versuch, einen Teil seiner Bev\u00f6lkerung auszul\u00f6schen, begegnet Europa \u2013 und insbesondere Deutschland \u2013 der Herausforderung, sich mit der Kontinuit\u00e4t dieser diskriminierenden Geisteshaltung auseinanderzusetzen. Diese richtet sich heute nicht nur gegen Juden, sondern auch gegen Roma, Muslime und andere Minderheiten. Sie betrifft immer noch auch Juden, und ebenfalls Roma oder Muslime. Juden seien \u201eFremdk\u00f6rper\", sie w\u00fcrden das Land \u201everjuden\u201c wollen, h\u00f6rte man damals. Juden sollten sich reformieren, hie\u00df es, sie sollten sich dem vermeintlichen \u201eDeutschsein\u201c anpassen. Juden m\u00fcssten ihre \u201eprimitive Religion\u201c ablegen, h\u00f6rte man zur Reformation und zur Aufkl\u00e4rung, es gebe nur ein \u201echristlich-atheistisches\" Abendland. Wiederholt sich diese Sprache gro\u00dffl\u00e4chig - auch wenn sie andere trifft - geht Europa, aber insbesondere Deutschland seiner Verantwortung nicht nach.<\/p>\n

Die Sprache der Diskriminierung<\/strong><\/p>\n

Die Sprache, die Juden einst als \u201eFremdk\u00f6rper\u201c abstempelte und ihre Kultur und Religion als \u201eprimitiv\u201c brandmarkte, findet heute in abgewandelter Form erneut Anwendung. Diese gef\u00e4hrliche Rhetorik, die auch andere Minderheiten betrifft, stellt eine klare Verletzung der Verantwortung Deutschlands dar, die aus dem \u201eNie wieder\u201c-Versprechen erw\u00e4chst.<\/p>\n

Die Folgen der Pogromnacht<\/strong><\/p>\n

Nach der Pogromnacht, von den Nazis zynisch als \u201eReichskristallnacht\u201c bezeichnet, suchten viele Juden Zuflucht im Ausland, wurden jedoch oft an den Grenzen abgewiesen. Dieses Ereignis markiert eine Hochphase des Rassismus in Deutschland und bleibt eine dauerhafte Schande f\u00fcr das Land.<\/p>\n

Deutschlands heutige Verantwortung<\/strong><\/p>\n

Deutschlands Verst\u00e4ndnis und Umsetzung seiner historischen Verantwortung steht heute mehr denn je auf dem Pr\u00fcfstand. Es reicht nicht aus, sich auf populistische Rhetorik zu beschr\u00e4nken. Deutschland muss aktiv daf\u00fcr sorgen, dass Juden, Roma und alle Minderheiten \u2013 einschlie\u00dflich Muslime, Schwarze und Pal\u00e4stinenser \u2013 sich sicher, beheimatet und zugeh\u00f6rig f\u00fchlen. Dies ist die wahre Bedeutung von \u201eNie wieder\u201c, an deren Verwirklichung wir alle mitwirken m\u00fcssen.<\/p>","post_title":"Die Reichspogromnacht","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"die-reichspogromnacht","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:38:55","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:38:55","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3170","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3159,"post_author":"2","post_date":"2023-10-17 23:07:22","post_date_gmt":"2023-10-17 23:07:22","post_content":"

Am 17. Oktober 1961 geschah eines der dunkelsten Ereignisse in der j\u00fcngeren Geschichte Frankreichs \u2013 das Massaker von Paris. Vor 62 Jahren versammelten sich 30.000 Demonstrantinnen und Demonstranten, haupts\u00e4chlich Algerier, um gegen die franz\u00f6sische Besatzung Algeriens zu protestieren. Was folgte, war ein Akt brutaler Gewalt, der die dunkle Seite des franz\u00f6sischen Kolonialismus offenbarte.<\/p>\n

Brutale Niederschlagung einer friedlichen Demonstration<\/strong><\/p>\n

\"\"<\/p>\n

Die franz\u00f6sischen Sicherheitskr\u00e4fte gingen mit \u00e4u\u00dferster Brutalit\u00e4t gegen die Demonstration vor. \u00dcber 11.000 Menschen wurden festgenommen. Sch\u00e4tzungen zufolge wurden \u00fcber 200, m\u00f6glicherweise sogar \u00fcber 400 Menschen get\u00f6tet. Viele von ihnen wurden durch Schl\u00e4ge get\u00f6tet oder in der Seine ertr\u00e4nkt.<\/p>\n\"\"\n

Die Rolle von Maurice Papon<\/strong><\/p>\n

Unter den Verantwortlichen war Polizeichef Maurice Papon, der w\u00e4hrend der Nazizeit an der Deportation von mindestens 1.600 Juden beteiligt war. Viele der an dem Massaker beteiligten Polizisten waren ehemalige Nazi-Kollaborateure, die w\u00e4hrend des Vichy-Regimes Menschen verfolgt und gefoltert hatten.<\/p>\n

Mediale Verschleierung und Propaganda<\/strong><\/p>\n

Die franz\u00f6sische Regierung unterdr\u00fcckte gezielt die mediale Berichterstattung \u00fcber das Massaker. Renommierte Medien weltweit, einschlie\u00dflich der New York Times, der BBC und deutscher Medien wie ARD, ZDF und FAZ, \u00fcbernahmen die franz\u00f6sischen Propagandaberichte, wodurch das Verbrechen weltweit weitgehend unbekannt blieb.<\/p>\n

Versp\u00e4tetes Eingest\u00e4ndnis und fehlende Gerechtigkeit<\/strong><\/p>\n

Erst Jahrzehnte sp\u00e4ter, im Jahr 1998, gab Frankreich unter internationalem Druck zu, dass es zu einem Vorfall gekommen war. Zun\u00e4chst war die Rede von drei Toten, dann widerwillig von 40. Bis heute wurde niemand f\u00fcr das Massaker zur Rechenschaft gezogen, und es gab keine Entsch\u00e4digungen f\u00fcr die Opfer oder deren Familien.<\/p>\n

Fazit<\/strong><\/p>\n

Das Massaker von Paris am 17. Oktober 1961 bleibt ein mahnendes Beispiel f\u00fcr die Brutalit\u00e4t des Kolonialismus und die Gefahren des Schweigens. Es ist wichtig, die Erinnerung an die Opfer wachzuhalten und sich stets gegen Ungerechtigkeit und Unterdr\u00fcckung einzusetzen. Wir d\u00fcrfen solche tragischen Ereignisse in unserer Geschichte nicht vergessen.<\/p>","post_title":"Das Vergessene Massaker von Paris","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"das-vergessene-massaker-von-paris","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:39:35","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:39:35","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3159","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"}],"next":false,"prev":false,"total_page":1},"paged":1,"column_class":"jeg_col_3o3","class":"jnews_block_37"};

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\n

Oktober 1992: Serben f\u00fchren \u201eethnische S\u00e4uberungen\u201c in den eroberten Gebieten durch. Bis auf sechs Enklaven, darunter Srebrenica, kontrollieren sie Ostbosnien. Die Hauptstadt Sarajevo wird belagert<\/p>\n\n\n\n

6.5.1993: Alle belagerten bosnischen Enklaven \u2013 Srebrenica, Sarajevo, Tuzla, Zepa, Gorazde und Bihac \u2013 werden zu UN-Schutzzonen erkl\u00e4rt (Resolution 824)<\/p>\n\n\n\n

6.-11.7.1995: Serben erobern die Schutzzone Srebrenica trotz der Anwesenheit von 419 Blauhelm-Soldaten. Der Befehlshaber der Serben, General Mladic leitet die Aktion<\/p>\n\n\n\n

10.7.1995, 19:00 Uhr: Das niederl\u00e4ndische UN-Bataillon \u201eDutchbat\u201c fordert Luftunterst\u00fctzung an. Der General weist drei solcher Aufrufe ab. Flugzeuge erreichen Srebrenica, kehren aber wieder um<\/p>\n\n\n\n

11.7.1995: Erst um 14:30 Uhr greifen NATO-Flugzeuge serbische Panzer an. Um 15:00 Uhr werden der Angriffe wegen der \u201eGefahr von Geiselnahmen\u201c beendet. Gemeint sind UN-Truppen
16:00 Uhr: Srebrenica wird von Serben eingenommen
20:30 Uhr: Treffen zwischen dem niederl\u00e4ndischen UN-Kommandanten Karremans und Mladic mit Sektempfang. Bosniens Pr\u00e4sident Izetbegovi\u0107 ruft die UN vergeblich zur R\u00fcckeroberung auf. (Viele niederl\u00e4ndische Soldaten waren nicht zur Einhaltung der Mission bereit; Zitat: \u201eThis is not my war!\u201c) Die UN-Blauhelme \u00fcbernahmen keine Verantwortung. Sp\u00e4ter wurden die Soldaten in den Niederlanden geehrt bef\u00f6rdert<\/p>\n\n\n\n

12.7.1995: Zehntausende Frauen und Kinder, die Schutz bei der UN-Basis Poto\u010dari gesucht haben, werden im Beisein der UN-Truppen deportiert. Unz\u00e4hlige werden vergewaltigt, misshandelt und ermordet<\/p>\n\n\n\n

12.7. - 18.7.1995: 8.372 Menschen werden von serbischen Milit\u00e4rs bei Srebrenica ermordet. Weil sie Bosniaken und Muslime sind. Sie wurden in Reihen aufgestellt, get\u00f6tet und ihre Leichen wurden in Gr\u00e4ben geworfen. Ein Genozid.<\/p>\n\n\n\n

Sprecht 29 Jahre danach dar\u00fcber. Sprecht dar\u00fcber, weil zu wenige es tun.<\/p>\n","post_title":"Der V\u00f6lkermord von Srebrenica: Eine Chronologie des Versagens","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"der-volkermord-von-srebrenica-eine-chronologie-des-versagens","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-09-03 10:01:49","post_modified_gmt":"2024-09-03 10:01:49","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4326","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4323,"post_author":"2","post_date":"2024-07-11 10:15:06","post_date_gmt":"2024-07-11 10:15:06","post_content":"\n

Sind das nur Kinder, die irgendetwas verkaufen? Nein, das sind bosnische Kinder in Srebrenica, die Spenden f\u00fcr die Kinder Gazas sammeln. 29 Jahre nachdem in Srebrenica ein Genozid stattfand, vergessen die Kinder der \u00dcberlebenden die Opfer eines anderen aktuellen Genozids nicht. Es ist herzerw\u00e4rmend.<\/p>\n\n\n\n

Dieser Basar aus dem Dezember ist eines von vielen Beispielen f\u00fcr den Einsatz der bosnischen Bewohner Srebrenicas f\u00fcr die Pal\u00e4stinenser in Gaza. Der \u00dcberlebende Ahmed Hrustanovi\u0107 teilte den sch\u00f6nen Moment, in dem eine der M\u00fctter Srebrenicas, die ihren Mann und einzigen Sohn in dem Genozid verloren hat, in die Moschee kam und 100 Euro f\u00fcr die Menschen Pal\u00e4stinas mitbrachte.<\/p>\n\n\n\n

Beide Genozide haben gemeinsam, dass die T\u00e4ter der Meinung waren, einen heiligen Anspruch auf das Land der Opfer zu haben und dass die Opfer minderwertigere Menschen w\u00e4ren. Beide Genozide haben auch gemeinsam, dass die T\u00e4ter mutwillig Kinder ins Visier nahmen.<\/p>\n\n\n\n

In Srebrenica wurden gezielt insbesondere M\u00e4nner und Jungen get\u00f6tet, damit es keine Zukunft mehr f\u00fcr die Bosniaken in Srebrenica geben soll. Und so grausam diese Verbrechen auch waren: Da stehen sie, die Kinder Srebrenicas. Eine neue Generation. Hoffnung.<\/p>\n","post_title":"Von Srebrenica nach Gaza: Sie vergessen einander nicht.","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"von-srebrenica-nach-gaza-sie-vergessen-einander-nicht","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-09-03 10:02:04","post_modified_gmt":"2024-09-03 10:02:04","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4323","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4335,"post_author":"2","post_date":"2024-07-01 10:37:46","post_date_gmt":"2024-07-01 10:37:46","post_content":"\n

Der 1. Juli 2009. Marwa El Sherbini war 31 Jahre jung, gl\u00fccklich verheiratet und Mutter eines Kindes. Die Pharmazeutin war zudem schwanger. Auf einem Spielplatz in Dresden wurde sie von einem Mann beleidigt, unter anderem als \u201eTerroristin\u201c und \u201eIslamistin\u201c. Sie zeigte ihn an. Offenbar hatte sie Vertrauen in das Rechtssystem. Schlie\u00dflich sollte das Gericht ein Ort der Gerechtigkeit und Sicherheit sein.<\/p>\n\n\n\n

Es ist sinnbildlich f\u00fcr die strukturellen Probleme hinter Islamfeindlichkeit.<\/p>\n\n\n\n

In der ersten Verhandlung wurde der Islamhasser zu einer Geldstrafe von 780 \u20ac verurteilt. Er rechtfertige seine Tat mit den Worten: \u201eSolche Leute sind keine richtigen Menschen\u201c. Daf\u00fcr, ein geringes Strafma\u00df. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Seine menschenverachtende, aggressive Haltung h\u00e4tte bei der 2. Verhandlung zu Sicherheitsvorkehrungen f\u00fchren m\u00fcssen. Doch die Beh\u00f6rden waren \u201eauf dem rechten Auge blind\u201c. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Dort n\u00e4mlich stach der T\u00e4ter Alex W. auf Marwa ein. Mitten im Gerichtssaal, 18 Messerstiche. Vor den Augen der versammelten Justiz, vor den Augen ihres 3-j\u00e4hrigen Sohnes und ihres Mannes, Elvi Ali Okaz. Als dieser sie besch\u00fctzen wollte, schoss ein Polizist auf ihn, weil er ihn f\u00fcr den Angreifer hielt. Der \u201efremd\u201c aussehende Mann als T\u00e4ter. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Sie wurde get\u00f6tet, zusammen mit ihrem ungeborenen Kind.<\/p>\n\n\n\n

Die politische und mediale Aufarbeitung des Falls war l\u00e4cherlich. Erst eine Woche sp\u00e4ter war von \u201eStreit um Schaukel\u201c die Rede, kein Wort \u00fcber Islamfeindlichkeit; Medien \u00fcbernahmen unkritisch die inkompetente Beschreibung der Beh\u00f6rden. V\u00f6llige Ignoranz. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Als Infos durchsickerten, bem\u00fchte die Regierung sich nicht etwa um die Muslime Deutschlands, sondern richtete lediglich \u00c4gypten, dem Herkunftsland der Ermordeten, Beileid aus. Die ewige Fremde und die irrelevante eigene Minderheit. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Einiges wurde gelernt, vieles aber noch nicht.<\/p>\n\n\n\n

Marwa El Sherbini h\u00e4tte eine Lehre der Zuversicht sein k\u00f6nnen. Sie lie\u00df sich auf Dresden ein und setzte Vertrauen in die Justiz. Es ist Zeit, die Zuversicht endlich wahr werden zu lassen. Ihr zu Ehren. Jetzt erst recht.<\/p>\n","post_title":"Die Ermordung von Marwa El Sherbini: Ein Versagen der deutschen Justiz","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"die-ermordung-von-marwa-el-sherbini-ein-versagen-der-deutschen-justiz","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-09-03 10:00:55","post_modified_gmt":"2024-09-03 10:00:55","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4335","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3976,"post_author":"2","post_date":"2024-01-18 16:54:59","post_date_gmt":"2024-01-18 16:54:59","post_content":"\n

Heute, am 18. Januar, gedenken wir eines der dunkelsten Kapitel in der j\u00fcngeren deutschen Geschichte: dem Brandanschlag von L\u00fcbeck, der sich vor 28 Jahren ereignete. In den fr\u00fchen Morgenstunden des Jahres 1996 wurden zehn Menschen, darunter drei Erwachsene und sieben Kinder, aus dem Leben gerissen. Die Opfer \u2013 gr\u00f6\u00dftenteils Asylbewerber aus Zaire, Angola, Togo und dem Libanon \u2013 symbolisieren eine Trag\u00f6die, die weit \u00fcber L\u00fcbeck hinausreicht.<\/p>\n\n\n\n

Der Anschlag selbst und die darauffolgenden Ermittlungen zeichnen ein Bild von Verwirrung, Missverst\u00e4ndnissen und wahrscheinlich auch von bewusster Ignoranz. Drei Verd\u00e4chtige, alle mit rechtsextremistischem Hintergrund, wurden unmittelbar nach dem Brand festgenommen. Merkw\u00fcrdigerweise, trotz offensichtlicher Beweise wie Brandspuren an ihren Gesichter, Haaren, Wimpern oder Augenbrauen, wurden sie schnell wieder freigelassen. Stattdessen richtete sich der Verdacht gegen einen libanesischen Bewohner des Hauses. Man behandelte ihn wie einen Schwerkriminellen und versuchte, ein Gest\u00e4ndnis zu erzwingen. Ein Vorgehen, das bis heute viele Fragen aufwirft. <\/p>\n\n\n\n

Die Jahre nach dem Brandanschlag waren gepr\u00e4gt von Gest\u00e4ndnissen und Widerrufen, von Ger\u00fcchten und unbeantworteten Fragen. Ein Verd\u00e4chtiger gestand in einem Interview mit dem Spiegel, dass sie f\u00fcr den Anschlag bezahlt wurden. Doch trotz dieser und anderer Hinweise kam es nie zu einer Verurteilung. Die Wahrheit, so scheint es, liegt immer noch verborgen unter einer Schicht von Unklarheiten und m\u00f6glicherweise politischen R\u00fccksichtnahmen.<\/p>\n\n\n\n

Besonders beunruhigend ist die Rolle eines V-Mannes des Landeskriminalamtes, der Kontakte zu der rechtsextremen Gruppe unterhielt und selbst einen Brandanschlag ver\u00fcbte. Diese Verstrickungen werfen ein d\u00fcsteres Licht auf die Ermittlungen und verst\u00e4rken den Eindruck, dass die Wahrheit m\u00f6glicherweise nie vollst\u00e4ndig ans Licht kommen wird.<\/p>\n\n\n\n

28 Jahre sp\u00e4ter bleibt die Erinnerung an den Brandanschlag von L\u00fcbeck blass und in weiten Teilen der Bev\u00f6lkerung vergessen. Es gibt keine offiziellen Gedenkveranstaltungen, keine dauerhaften Mahnmale, die an das Leid der Opfer und ihrer Angeh\u00f6rigen erinnern. Dieses Schweigen ist ein schmerzlicher Beweis daf\u00fcr, wie schnell die Gesellschaft bereit ist, \u00fcber solche Ereignisse hinwegzugehen.<\/p>\n\n\n\n

Wir m\u00fcssen jedoch gedenken. Gedenken an diejenigen, die ihr Leben verloren haben, und an diejenigen, die noch immer nach Gerechtigkeit suchen. Dieser Tag sollte uns nicht nur als Mahnung dienen, sondern auch als Ansporn, uns aktiv gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit einzusetzen. Denn nur so k\u00f6nnen wir sicherstellen, dass sich solche Trag\u00f6dien nicht wiederholen.<\/p>\n","post_title":"Der Brandanschlag von L\u00fcbeck","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"open","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"der-brandanschlag-von-lubeck","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-29 17:01:13","post_modified_gmt":"2024-01-29 17:01:13","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3976","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3264,"post_author":"2","post_date":"2023-11-23 00:15:33","post_date_gmt":"2023-11-23 00:15:33","post_content":"

Vor 31 Jahren, am 23. November 1992, ersch\u00fctterte ein Akt des Hasses die kleine Stadt M\u00f6lln in Schleswig-Holstein. Zwei Familienh\u00e4user wurden Ziel eines rassistisch motivierten Brandanschlags, ausgef\u00fchrt von rechtsextremen Terroristen. Dieser furchtbare Angriff kostete die 10-j\u00e4hrige Yeliz Arslan, die 14-j\u00e4hrige Ay\u015fe Y\u0131lmaz und ihre 51-j\u00e4hrige Gro\u00dfmutter Bahide Arslan das Leben. Heute gedenken wir ihnen, nicht nur als Opfer eines sinnlosen Verbrechens, sondern auch als Mahnung, wohin Islamfeindlichkeit, Rassismus und Hass f\u00fchren k\u00f6nnen.<\/p>\n\"\"\n

Die Reaktion auf diesen tragischen Vorfall war durchwachsen. Bundeskanzler Helmut Kohl entschied sich gegen eine Teilnahme an der Gedenkveranstaltung \u2013 ein Akt, der damals wie heute Kritik und Entt\u00e4uschung hervorrief. Die T\u00e4ter, die sich mit einem \u201eHeil Hitler\u201c bei der Polizei meldeten, sind heute wieder auf freiem Fu\u00df.<\/p>\n

Besonders bewegend ist die Geschichte von Ibrahim Arslan, der als siebenj\u00e4hriger Junge den Anschlag \u00fcberlebte, gesch\u00fctzt durch die selbstlose Tat seiner Gro\u00dfmutter Bahide, die ihn mit feuchten T\u00fcchern umwickelte. Ibrahim Arslan beklagt, dass das Gedenken an solche Ereignisse oft von politischer Profilierung und Ignoranz \u00fcberschattet wird. Er setzt sich daf\u00fcr ein, dass die Interessen und Stimmen der Betroffenen im Mittelpunkt des Gedenkens stehen.<\/p>\n

Wir d\u00fcrfen die Opfer von M\u00f6lln nicht vergessen. Ihre Namen \u2013 Yeliz, Ay\u015fe und Bahide \u2013 stehen symbolisch f\u00fcr alle, die durch rassistisch motivierte Gewalt ihr Leben verloren haben. Sie mahnen uns, wachsam zu bleiben und gegen Hass und Diskriminierung in all ihren Formen aufzustehen. Ihr Andenken fordert uns auf, eine Gesellschaft zu schaffen, in der Vielfalt und Toleranz gesch\u00e4tzt und gef\u00f6rdert werden, und in der kein Platz f\u00fcr Hass und Fremdenfeindlichkeit ist.<\/p>\n

Vergessen wir sie nicht.<\/p>","post_title":"31 Jahre seit dem Brandanschlag von M\u00f6lln","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"31-jahre-seit-dem-brandanschlag-von-moelln","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:33:35","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:33:35","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3264","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3170,"post_author":"2","post_date":"2023-11-09 23:13:07","post_date_gmt":"2023-11-09 23:13:07","post_content":"

85 Jahre nach der Reichspogromnacht vom 9. November 1938, einem finsteren Kapitel in der deutschen Geschichte, reflektieren wir \u00fcber die langanhaltende Geisteshaltung, die letztlich zum Holocaust f\u00fchrte. Diese Nacht, gepr\u00e4gt von Gewalt gegen Juden, Zerst\u00f6rung von Synagogen und j\u00fcdischen Gesch\u00e4ften, war nicht ein isoliertes Ereignis, sondern ein H\u00f6hepunkt jahrhundertelanger Judenfeindlichkeit.<\/p>\n\"\"\n

Das \u201ej\u00fcdisch-christliche Abendland\u201c und seine Widerspr\u00fcche<\/strong><\/p>\n

Die heutige Verwendung des Begriffs \u201ej\u00fcdisch-christliches Abendland\u201c erscheint paradox, wenn man bedenkt, dass Juden in Europa \u00fcber Jahrhunderte hinweg marginalisiert und verfolgt wurden. Nicht einmal ein Jahrhundert nach dem Versuch, einen Teil seiner Bev\u00f6lkerung auszul\u00f6schen, begegnet Europa \u2013 und insbesondere Deutschland \u2013 der Herausforderung, sich mit der Kontinuit\u00e4t dieser diskriminierenden Geisteshaltung auseinanderzusetzen. Diese richtet sich heute nicht nur gegen Juden, sondern auch gegen Roma, Muslime und andere Minderheiten. Sie betrifft immer noch auch Juden, und ebenfalls Roma oder Muslime. Juden seien \u201eFremdk\u00f6rper\", sie w\u00fcrden das Land \u201everjuden\u201c wollen, h\u00f6rte man damals. Juden sollten sich reformieren, hie\u00df es, sie sollten sich dem vermeintlichen \u201eDeutschsein\u201c anpassen. Juden m\u00fcssten ihre \u201eprimitive Religion\u201c ablegen, h\u00f6rte man zur Reformation und zur Aufkl\u00e4rung, es gebe nur ein \u201echristlich-atheistisches\" Abendland. Wiederholt sich diese Sprache gro\u00dffl\u00e4chig - auch wenn sie andere trifft - geht Europa, aber insbesondere Deutschland seiner Verantwortung nicht nach.<\/p>\n

Die Sprache der Diskriminierung<\/strong><\/p>\n

Die Sprache, die Juden einst als \u201eFremdk\u00f6rper\u201c abstempelte und ihre Kultur und Religion als \u201eprimitiv\u201c brandmarkte, findet heute in abgewandelter Form erneut Anwendung. Diese gef\u00e4hrliche Rhetorik, die auch andere Minderheiten betrifft, stellt eine klare Verletzung der Verantwortung Deutschlands dar, die aus dem \u201eNie wieder\u201c-Versprechen erw\u00e4chst.<\/p>\n

Die Folgen der Pogromnacht<\/strong><\/p>\n

Nach der Pogromnacht, von den Nazis zynisch als \u201eReichskristallnacht\u201c bezeichnet, suchten viele Juden Zuflucht im Ausland, wurden jedoch oft an den Grenzen abgewiesen. Dieses Ereignis markiert eine Hochphase des Rassismus in Deutschland und bleibt eine dauerhafte Schande f\u00fcr das Land.<\/p>\n

Deutschlands heutige Verantwortung<\/strong><\/p>\n

Deutschlands Verst\u00e4ndnis und Umsetzung seiner historischen Verantwortung steht heute mehr denn je auf dem Pr\u00fcfstand. Es reicht nicht aus, sich auf populistische Rhetorik zu beschr\u00e4nken. Deutschland muss aktiv daf\u00fcr sorgen, dass Juden, Roma und alle Minderheiten \u2013 einschlie\u00dflich Muslime, Schwarze und Pal\u00e4stinenser \u2013 sich sicher, beheimatet und zugeh\u00f6rig f\u00fchlen. Dies ist die wahre Bedeutung von \u201eNie wieder\u201c, an deren Verwirklichung wir alle mitwirken m\u00fcssen.<\/p>","post_title":"Die Reichspogromnacht","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"die-reichspogromnacht","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:38:55","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:38:55","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3170","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3159,"post_author":"2","post_date":"2023-10-17 23:07:22","post_date_gmt":"2023-10-17 23:07:22","post_content":"

Am 17. Oktober 1961 geschah eines der dunkelsten Ereignisse in der j\u00fcngeren Geschichte Frankreichs \u2013 das Massaker von Paris. Vor 62 Jahren versammelten sich 30.000 Demonstrantinnen und Demonstranten, haupts\u00e4chlich Algerier, um gegen die franz\u00f6sische Besatzung Algeriens zu protestieren. Was folgte, war ein Akt brutaler Gewalt, der die dunkle Seite des franz\u00f6sischen Kolonialismus offenbarte.<\/p>\n

Brutale Niederschlagung einer friedlichen Demonstration<\/strong><\/p>\n

\"\"<\/p>\n

Die franz\u00f6sischen Sicherheitskr\u00e4fte gingen mit \u00e4u\u00dferster Brutalit\u00e4t gegen die Demonstration vor. \u00dcber 11.000 Menschen wurden festgenommen. Sch\u00e4tzungen zufolge wurden \u00fcber 200, m\u00f6glicherweise sogar \u00fcber 400 Menschen get\u00f6tet. Viele von ihnen wurden durch Schl\u00e4ge get\u00f6tet oder in der Seine ertr\u00e4nkt.<\/p>\n\"\"\n

Die Rolle von Maurice Papon<\/strong><\/p>\n

Unter den Verantwortlichen war Polizeichef Maurice Papon, der w\u00e4hrend der Nazizeit an der Deportation von mindestens 1.600 Juden beteiligt war. Viele der an dem Massaker beteiligten Polizisten waren ehemalige Nazi-Kollaborateure, die w\u00e4hrend des Vichy-Regimes Menschen verfolgt und gefoltert hatten.<\/p>\n

Mediale Verschleierung und Propaganda<\/strong><\/p>\n

Die franz\u00f6sische Regierung unterdr\u00fcckte gezielt die mediale Berichterstattung \u00fcber das Massaker. Renommierte Medien weltweit, einschlie\u00dflich der New York Times, der BBC und deutscher Medien wie ARD, ZDF und FAZ, \u00fcbernahmen die franz\u00f6sischen Propagandaberichte, wodurch das Verbrechen weltweit weitgehend unbekannt blieb.<\/p>\n

Versp\u00e4tetes Eingest\u00e4ndnis und fehlende Gerechtigkeit<\/strong><\/p>\n

Erst Jahrzehnte sp\u00e4ter, im Jahr 1998, gab Frankreich unter internationalem Druck zu, dass es zu einem Vorfall gekommen war. Zun\u00e4chst war die Rede von drei Toten, dann widerwillig von 40. Bis heute wurde niemand f\u00fcr das Massaker zur Rechenschaft gezogen, und es gab keine Entsch\u00e4digungen f\u00fcr die Opfer oder deren Familien.<\/p>\n

Fazit<\/strong><\/p>\n

Das Massaker von Paris am 17. Oktober 1961 bleibt ein mahnendes Beispiel f\u00fcr die Brutalit\u00e4t des Kolonialismus und die Gefahren des Schweigens. Es ist wichtig, die Erinnerung an die Opfer wachzuhalten und sich stets gegen Ungerechtigkeit und Unterdr\u00fcckung einzusetzen. Wir d\u00fcrfen solche tragischen Ereignisse in unserer Geschichte nicht vergessen.<\/p>","post_title":"Das Vergessene Massaker von Paris","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"das-vergessene-massaker-von-paris","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:39:35","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:39:35","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3159","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"}],"next":false,"prev":false,"total_page":1},"paged":1,"column_class":"jeg_col_3o3","class":"jnews_block_37"};

WERBUNG
\n

August 1992: Erste Berichte \u00fcber serbische Gefangenenlager. Die Welt sah zu<\/p>\n\n\n\n

Oktober 1992: Serben f\u00fchren \u201eethnische S\u00e4uberungen\u201c in den eroberten Gebieten durch. Bis auf sechs Enklaven, darunter Srebrenica, kontrollieren sie Ostbosnien. Die Hauptstadt Sarajevo wird belagert<\/p>\n\n\n\n

6.5.1993: Alle belagerten bosnischen Enklaven \u2013 Srebrenica, Sarajevo, Tuzla, Zepa, Gorazde und Bihac \u2013 werden zu UN-Schutzzonen erkl\u00e4rt (Resolution 824)<\/p>\n\n\n\n

6.-11.7.1995: Serben erobern die Schutzzone Srebrenica trotz der Anwesenheit von 419 Blauhelm-Soldaten. Der Befehlshaber der Serben, General Mladic leitet die Aktion<\/p>\n\n\n\n

10.7.1995, 19:00 Uhr: Das niederl\u00e4ndische UN-Bataillon \u201eDutchbat\u201c fordert Luftunterst\u00fctzung an. Der General weist drei solcher Aufrufe ab. Flugzeuge erreichen Srebrenica, kehren aber wieder um<\/p>\n\n\n\n

11.7.1995: Erst um 14:30 Uhr greifen NATO-Flugzeuge serbische Panzer an. Um 15:00 Uhr werden der Angriffe wegen der \u201eGefahr von Geiselnahmen\u201c beendet. Gemeint sind UN-Truppen
16:00 Uhr: Srebrenica wird von Serben eingenommen
20:30 Uhr: Treffen zwischen dem niederl\u00e4ndischen UN-Kommandanten Karremans und Mladic mit Sektempfang. Bosniens Pr\u00e4sident Izetbegovi\u0107 ruft die UN vergeblich zur R\u00fcckeroberung auf. (Viele niederl\u00e4ndische Soldaten waren nicht zur Einhaltung der Mission bereit; Zitat: \u201eThis is not my war!\u201c) Die UN-Blauhelme \u00fcbernahmen keine Verantwortung. Sp\u00e4ter wurden die Soldaten in den Niederlanden geehrt bef\u00f6rdert<\/p>\n\n\n\n

12.7.1995: Zehntausende Frauen und Kinder, die Schutz bei der UN-Basis Poto\u010dari gesucht haben, werden im Beisein der UN-Truppen deportiert. Unz\u00e4hlige werden vergewaltigt, misshandelt und ermordet<\/p>\n\n\n\n

12.7. - 18.7.1995: 8.372 Menschen werden von serbischen Milit\u00e4rs bei Srebrenica ermordet. Weil sie Bosniaken und Muslime sind. Sie wurden in Reihen aufgestellt, get\u00f6tet und ihre Leichen wurden in Gr\u00e4ben geworfen. Ein Genozid.<\/p>\n\n\n\n

Sprecht 29 Jahre danach dar\u00fcber. Sprecht dar\u00fcber, weil zu wenige es tun.<\/p>\n","post_title":"Der V\u00f6lkermord von Srebrenica: Eine Chronologie des Versagens","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"der-volkermord-von-srebrenica-eine-chronologie-des-versagens","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-09-03 10:01:49","post_modified_gmt":"2024-09-03 10:01:49","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4326","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4323,"post_author":"2","post_date":"2024-07-11 10:15:06","post_date_gmt":"2024-07-11 10:15:06","post_content":"\n

Sind das nur Kinder, die irgendetwas verkaufen? Nein, das sind bosnische Kinder in Srebrenica, die Spenden f\u00fcr die Kinder Gazas sammeln. 29 Jahre nachdem in Srebrenica ein Genozid stattfand, vergessen die Kinder der \u00dcberlebenden die Opfer eines anderen aktuellen Genozids nicht. Es ist herzerw\u00e4rmend.<\/p>\n\n\n\n

Dieser Basar aus dem Dezember ist eines von vielen Beispielen f\u00fcr den Einsatz der bosnischen Bewohner Srebrenicas f\u00fcr die Pal\u00e4stinenser in Gaza. Der \u00dcberlebende Ahmed Hrustanovi\u0107 teilte den sch\u00f6nen Moment, in dem eine der M\u00fctter Srebrenicas, die ihren Mann und einzigen Sohn in dem Genozid verloren hat, in die Moschee kam und 100 Euro f\u00fcr die Menschen Pal\u00e4stinas mitbrachte.<\/p>\n\n\n\n

Beide Genozide haben gemeinsam, dass die T\u00e4ter der Meinung waren, einen heiligen Anspruch auf das Land der Opfer zu haben und dass die Opfer minderwertigere Menschen w\u00e4ren. Beide Genozide haben auch gemeinsam, dass die T\u00e4ter mutwillig Kinder ins Visier nahmen.<\/p>\n\n\n\n

In Srebrenica wurden gezielt insbesondere M\u00e4nner und Jungen get\u00f6tet, damit es keine Zukunft mehr f\u00fcr die Bosniaken in Srebrenica geben soll. Und so grausam diese Verbrechen auch waren: Da stehen sie, die Kinder Srebrenicas. Eine neue Generation. Hoffnung.<\/p>\n","post_title":"Von Srebrenica nach Gaza: Sie vergessen einander nicht.","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"von-srebrenica-nach-gaza-sie-vergessen-einander-nicht","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-09-03 10:02:04","post_modified_gmt":"2024-09-03 10:02:04","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4323","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4335,"post_author":"2","post_date":"2024-07-01 10:37:46","post_date_gmt":"2024-07-01 10:37:46","post_content":"\n

Der 1. Juli 2009. Marwa El Sherbini war 31 Jahre jung, gl\u00fccklich verheiratet und Mutter eines Kindes. Die Pharmazeutin war zudem schwanger. Auf einem Spielplatz in Dresden wurde sie von einem Mann beleidigt, unter anderem als \u201eTerroristin\u201c und \u201eIslamistin\u201c. Sie zeigte ihn an. Offenbar hatte sie Vertrauen in das Rechtssystem. Schlie\u00dflich sollte das Gericht ein Ort der Gerechtigkeit und Sicherheit sein.<\/p>\n\n\n\n

Es ist sinnbildlich f\u00fcr die strukturellen Probleme hinter Islamfeindlichkeit.<\/p>\n\n\n\n

In der ersten Verhandlung wurde der Islamhasser zu einer Geldstrafe von 780 \u20ac verurteilt. Er rechtfertige seine Tat mit den Worten: \u201eSolche Leute sind keine richtigen Menschen\u201c. Daf\u00fcr, ein geringes Strafma\u00df. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Seine menschenverachtende, aggressive Haltung h\u00e4tte bei der 2. Verhandlung zu Sicherheitsvorkehrungen f\u00fchren m\u00fcssen. Doch die Beh\u00f6rden waren \u201eauf dem rechten Auge blind\u201c. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Dort n\u00e4mlich stach der T\u00e4ter Alex W. auf Marwa ein. Mitten im Gerichtssaal, 18 Messerstiche. Vor den Augen der versammelten Justiz, vor den Augen ihres 3-j\u00e4hrigen Sohnes und ihres Mannes, Elvi Ali Okaz. Als dieser sie besch\u00fctzen wollte, schoss ein Polizist auf ihn, weil er ihn f\u00fcr den Angreifer hielt. Der \u201efremd\u201c aussehende Mann als T\u00e4ter. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Sie wurde get\u00f6tet, zusammen mit ihrem ungeborenen Kind.<\/p>\n\n\n\n

Die politische und mediale Aufarbeitung des Falls war l\u00e4cherlich. Erst eine Woche sp\u00e4ter war von \u201eStreit um Schaukel\u201c die Rede, kein Wort \u00fcber Islamfeindlichkeit; Medien \u00fcbernahmen unkritisch die inkompetente Beschreibung der Beh\u00f6rden. V\u00f6llige Ignoranz. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Als Infos durchsickerten, bem\u00fchte die Regierung sich nicht etwa um die Muslime Deutschlands, sondern richtete lediglich \u00c4gypten, dem Herkunftsland der Ermordeten, Beileid aus. Die ewige Fremde und die irrelevante eigene Minderheit. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Einiges wurde gelernt, vieles aber noch nicht.<\/p>\n\n\n\n

Marwa El Sherbini h\u00e4tte eine Lehre der Zuversicht sein k\u00f6nnen. Sie lie\u00df sich auf Dresden ein und setzte Vertrauen in die Justiz. Es ist Zeit, die Zuversicht endlich wahr werden zu lassen. Ihr zu Ehren. Jetzt erst recht.<\/p>\n","post_title":"Die Ermordung von Marwa El Sherbini: Ein Versagen der deutschen Justiz","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"die-ermordung-von-marwa-el-sherbini-ein-versagen-der-deutschen-justiz","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-09-03 10:00:55","post_modified_gmt":"2024-09-03 10:00:55","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4335","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3976,"post_author":"2","post_date":"2024-01-18 16:54:59","post_date_gmt":"2024-01-18 16:54:59","post_content":"\n

Heute, am 18. Januar, gedenken wir eines der dunkelsten Kapitel in der j\u00fcngeren deutschen Geschichte: dem Brandanschlag von L\u00fcbeck, der sich vor 28 Jahren ereignete. In den fr\u00fchen Morgenstunden des Jahres 1996 wurden zehn Menschen, darunter drei Erwachsene und sieben Kinder, aus dem Leben gerissen. Die Opfer \u2013 gr\u00f6\u00dftenteils Asylbewerber aus Zaire, Angola, Togo und dem Libanon \u2013 symbolisieren eine Trag\u00f6die, die weit \u00fcber L\u00fcbeck hinausreicht.<\/p>\n\n\n\n

Der Anschlag selbst und die darauffolgenden Ermittlungen zeichnen ein Bild von Verwirrung, Missverst\u00e4ndnissen und wahrscheinlich auch von bewusster Ignoranz. Drei Verd\u00e4chtige, alle mit rechtsextremistischem Hintergrund, wurden unmittelbar nach dem Brand festgenommen. Merkw\u00fcrdigerweise, trotz offensichtlicher Beweise wie Brandspuren an ihren Gesichter, Haaren, Wimpern oder Augenbrauen, wurden sie schnell wieder freigelassen. Stattdessen richtete sich der Verdacht gegen einen libanesischen Bewohner des Hauses. Man behandelte ihn wie einen Schwerkriminellen und versuchte, ein Gest\u00e4ndnis zu erzwingen. Ein Vorgehen, das bis heute viele Fragen aufwirft. <\/p>\n\n\n\n

Die Jahre nach dem Brandanschlag waren gepr\u00e4gt von Gest\u00e4ndnissen und Widerrufen, von Ger\u00fcchten und unbeantworteten Fragen. Ein Verd\u00e4chtiger gestand in einem Interview mit dem Spiegel, dass sie f\u00fcr den Anschlag bezahlt wurden. Doch trotz dieser und anderer Hinweise kam es nie zu einer Verurteilung. Die Wahrheit, so scheint es, liegt immer noch verborgen unter einer Schicht von Unklarheiten und m\u00f6glicherweise politischen R\u00fccksichtnahmen.<\/p>\n\n\n\n

Besonders beunruhigend ist die Rolle eines V-Mannes des Landeskriminalamtes, der Kontakte zu der rechtsextremen Gruppe unterhielt und selbst einen Brandanschlag ver\u00fcbte. Diese Verstrickungen werfen ein d\u00fcsteres Licht auf die Ermittlungen und verst\u00e4rken den Eindruck, dass die Wahrheit m\u00f6glicherweise nie vollst\u00e4ndig ans Licht kommen wird.<\/p>\n\n\n\n

28 Jahre sp\u00e4ter bleibt die Erinnerung an den Brandanschlag von L\u00fcbeck blass und in weiten Teilen der Bev\u00f6lkerung vergessen. Es gibt keine offiziellen Gedenkveranstaltungen, keine dauerhaften Mahnmale, die an das Leid der Opfer und ihrer Angeh\u00f6rigen erinnern. Dieses Schweigen ist ein schmerzlicher Beweis daf\u00fcr, wie schnell die Gesellschaft bereit ist, \u00fcber solche Ereignisse hinwegzugehen.<\/p>\n\n\n\n

Wir m\u00fcssen jedoch gedenken. Gedenken an diejenigen, die ihr Leben verloren haben, und an diejenigen, die noch immer nach Gerechtigkeit suchen. Dieser Tag sollte uns nicht nur als Mahnung dienen, sondern auch als Ansporn, uns aktiv gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit einzusetzen. Denn nur so k\u00f6nnen wir sicherstellen, dass sich solche Trag\u00f6dien nicht wiederholen.<\/p>\n","post_title":"Der Brandanschlag von L\u00fcbeck","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"open","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"der-brandanschlag-von-lubeck","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-29 17:01:13","post_modified_gmt":"2024-01-29 17:01:13","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3976","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3264,"post_author":"2","post_date":"2023-11-23 00:15:33","post_date_gmt":"2023-11-23 00:15:33","post_content":"

Vor 31 Jahren, am 23. November 1992, ersch\u00fctterte ein Akt des Hasses die kleine Stadt M\u00f6lln in Schleswig-Holstein. Zwei Familienh\u00e4user wurden Ziel eines rassistisch motivierten Brandanschlags, ausgef\u00fchrt von rechtsextremen Terroristen. Dieser furchtbare Angriff kostete die 10-j\u00e4hrige Yeliz Arslan, die 14-j\u00e4hrige Ay\u015fe Y\u0131lmaz und ihre 51-j\u00e4hrige Gro\u00dfmutter Bahide Arslan das Leben. Heute gedenken wir ihnen, nicht nur als Opfer eines sinnlosen Verbrechens, sondern auch als Mahnung, wohin Islamfeindlichkeit, Rassismus und Hass f\u00fchren k\u00f6nnen.<\/p>\n\"\"\n

Die Reaktion auf diesen tragischen Vorfall war durchwachsen. Bundeskanzler Helmut Kohl entschied sich gegen eine Teilnahme an der Gedenkveranstaltung \u2013 ein Akt, der damals wie heute Kritik und Entt\u00e4uschung hervorrief. Die T\u00e4ter, die sich mit einem \u201eHeil Hitler\u201c bei der Polizei meldeten, sind heute wieder auf freiem Fu\u00df.<\/p>\n

Besonders bewegend ist die Geschichte von Ibrahim Arslan, der als siebenj\u00e4hriger Junge den Anschlag \u00fcberlebte, gesch\u00fctzt durch die selbstlose Tat seiner Gro\u00dfmutter Bahide, die ihn mit feuchten T\u00fcchern umwickelte. Ibrahim Arslan beklagt, dass das Gedenken an solche Ereignisse oft von politischer Profilierung und Ignoranz \u00fcberschattet wird. Er setzt sich daf\u00fcr ein, dass die Interessen und Stimmen der Betroffenen im Mittelpunkt des Gedenkens stehen.<\/p>\n

Wir d\u00fcrfen die Opfer von M\u00f6lln nicht vergessen. Ihre Namen \u2013 Yeliz, Ay\u015fe und Bahide \u2013 stehen symbolisch f\u00fcr alle, die durch rassistisch motivierte Gewalt ihr Leben verloren haben. Sie mahnen uns, wachsam zu bleiben und gegen Hass und Diskriminierung in all ihren Formen aufzustehen. Ihr Andenken fordert uns auf, eine Gesellschaft zu schaffen, in der Vielfalt und Toleranz gesch\u00e4tzt und gef\u00f6rdert werden, und in der kein Platz f\u00fcr Hass und Fremdenfeindlichkeit ist.<\/p>\n

Vergessen wir sie nicht.<\/p>","post_title":"31 Jahre seit dem Brandanschlag von M\u00f6lln","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"31-jahre-seit-dem-brandanschlag-von-moelln","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:33:35","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:33:35","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3264","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3170,"post_author":"2","post_date":"2023-11-09 23:13:07","post_date_gmt":"2023-11-09 23:13:07","post_content":"

85 Jahre nach der Reichspogromnacht vom 9. November 1938, einem finsteren Kapitel in der deutschen Geschichte, reflektieren wir \u00fcber die langanhaltende Geisteshaltung, die letztlich zum Holocaust f\u00fchrte. Diese Nacht, gepr\u00e4gt von Gewalt gegen Juden, Zerst\u00f6rung von Synagogen und j\u00fcdischen Gesch\u00e4ften, war nicht ein isoliertes Ereignis, sondern ein H\u00f6hepunkt jahrhundertelanger Judenfeindlichkeit.<\/p>\n\"\"\n

Das \u201ej\u00fcdisch-christliche Abendland\u201c und seine Widerspr\u00fcche<\/strong><\/p>\n

Die heutige Verwendung des Begriffs \u201ej\u00fcdisch-christliches Abendland\u201c erscheint paradox, wenn man bedenkt, dass Juden in Europa \u00fcber Jahrhunderte hinweg marginalisiert und verfolgt wurden. Nicht einmal ein Jahrhundert nach dem Versuch, einen Teil seiner Bev\u00f6lkerung auszul\u00f6schen, begegnet Europa \u2013 und insbesondere Deutschland \u2013 der Herausforderung, sich mit der Kontinuit\u00e4t dieser diskriminierenden Geisteshaltung auseinanderzusetzen. Diese richtet sich heute nicht nur gegen Juden, sondern auch gegen Roma, Muslime und andere Minderheiten. Sie betrifft immer noch auch Juden, und ebenfalls Roma oder Muslime. Juden seien \u201eFremdk\u00f6rper\", sie w\u00fcrden das Land \u201everjuden\u201c wollen, h\u00f6rte man damals. Juden sollten sich reformieren, hie\u00df es, sie sollten sich dem vermeintlichen \u201eDeutschsein\u201c anpassen. Juden m\u00fcssten ihre \u201eprimitive Religion\u201c ablegen, h\u00f6rte man zur Reformation und zur Aufkl\u00e4rung, es gebe nur ein \u201echristlich-atheistisches\" Abendland. Wiederholt sich diese Sprache gro\u00dffl\u00e4chig - auch wenn sie andere trifft - geht Europa, aber insbesondere Deutschland seiner Verantwortung nicht nach.<\/p>\n

Die Sprache der Diskriminierung<\/strong><\/p>\n

Die Sprache, die Juden einst als \u201eFremdk\u00f6rper\u201c abstempelte und ihre Kultur und Religion als \u201eprimitiv\u201c brandmarkte, findet heute in abgewandelter Form erneut Anwendung. Diese gef\u00e4hrliche Rhetorik, die auch andere Minderheiten betrifft, stellt eine klare Verletzung der Verantwortung Deutschlands dar, die aus dem \u201eNie wieder\u201c-Versprechen erw\u00e4chst.<\/p>\n

Die Folgen der Pogromnacht<\/strong><\/p>\n

Nach der Pogromnacht, von den Nazis zynisch als \u201eReichskristallnacht\u201c bezeichnet, suchten viele Juden Zuflucht im Ausland, wurden jedoch oft an den Grenzen abgewiesen. Dieses Ereignis markiert eine Hochphase des Rassismus in Deutschland und bleibt eine dauerhafte Schande f\u00fcr das Land.<\/p>\n

Deutschlands heutige Verantwortung<\/strong><\/p>\n

Deutschlands Verst\u00e4ndnis und Umsetzung seiner historischen Verantwortung steht heute mehr denn je auf dem Pr\u00fcfstand. Es reicht nicht aus, sich auf populistische Rhetorik zu beschr\u00e4nken. Deutschland muss aktiv daf\u00fcr sorgen, dass Juden, Roma und alle Minderheiten \u2013 einschlie\u00dflich Muslime, Schwarze und Pal\u00e4stinenser \u2013 sich sicher, beheimatet und zugeh\u00f6rig f\u00fchlen. Dies ist die wahre Bedeutung von \u201eNie wieder\u201c, an deren Verwirklichung wir alle mitwirken m\u00fcssen.<\/p>","post_title":"Die Reichspogromnacht","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"die-reichspogromnacht","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:38:55","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:38:55","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3170","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3159,"post_author":"2","post_date":"2023-10-17 23:07:22","post_date_gmt":"2023-10-17 23:07:22","post_content":"

Am 17. Oktober 1961 geschah eines der dunkelsten Ereignisse in der j\u00fcngeren Geschichte Frankreichs \u2013 das Massaker von Paris. Vor 62 Jahren versammelten sich 30.000 Demonstrantinnen und Demonstranten, haupts\u00e4chlich Algerier, um gegen die franz\u00f6sische Besatzung Algeriens zu protestieren. Was folgte, war ein Akt brutaler Gewalt, der die dunkle Seite des franz\u00f6sischen Kolonialismus offenbarte.<\/p>\n

Brutale Niederschlagung einer friedlichen Demonstration<\/strong><\/p>\n

\"\"<\/p>\n

Die franz\u00f6sischen Sicherheitskr\u00e4fte gingen mit \u00e4u\u00dferster Brutalit\u00e4t gegen die Demonstration vor. \u00dcber 11.000 Menschen wurden festgenommen. Sch\u00e4tzungen zufolge wurden \u00fcber 200, m\u00f6glicherweise sogar \u00fcber 400 Menschen get\u00f6tet. Viele von ihnen wurden durch Schl\u00e4ge get\u00f6tet oder in der Seine ertr\u00e4nkt.<\/p>\n\"\"\n

Die Rolle von Maurice Papon<\/strong><\/p>\n

Unter den Verantwortlichen war Polizeichef Maurice Papon, der w\u00e4hrend der Nazizeit an der Deportation von mindestens 1.600 Juden beteiligt war. Viele der an dem Massaker beteiligten Polizisten waren ehemalige Nazi-Kollaborateure, die w\u00e4hrend des Vichy-Regimes Menschen verfolgt und gefoltert hatten.<\/p>\n

Mediale Verschleierung und Propaganda<\/strong><\/p>\n

Die franz\u00f6sische Regierung unterdr\u00fcckte gezielt die mediale Berichterstattung \u00fcber das Massaker. Renommierte Medien weltweit, einschlie\u00dflich der New York Times, der BBC und deutscher Medien wie ARD, ZDF und FAZ, \u00fcbernahmen die franz\u00f6sischen Propagandaberichte, wodurch das Verbrechen weltweit weitgehend unbekannt blieb.<\/p>\n

Versp\u00e4tetes Eingest\u00e4ndnis und fehlende Gerechtigkeit<\/strong><\/p>\n

Erst Jahrzehnte sp\u00e4ter, im Jahr 1998, gab Frankreich unter internationalem Druck zu, dass es zu einem Vorfall gekommen war. Zun\u00e4chst war die Rede von drei Toten, dann widerwillig von 40. Bis heute wurde niemand f\u00fcr das Massaker zur Rechenschaft gezogen, und es gab keine Entsch\u00e4digungen f\u00fcr die Opfer oder deren Familien.<\/p>\n

Fazit<\/strong><\/p>\n

Das Massaker von Paris am 17. Oktober 1961 bleibt ein mahnendes Beispiel f\u00fcr die Brutalit\u00e4t des Kolonialismus und die Gefahren des Schweigens. Es ist wichtig, die Erinnerung an die Opfer wachzuhalten und sich stets gegen Ungerechtigkeit und Unterdr\u00fcckung einzusetzen. Wir d\u00fcrfen solche tragischen Ereignisse in unserer Geschichte nicht vergessen.<\/p>","post_title":"Das Vergessene Massaker von Paris","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"das-vergessene-massaker-von-paris","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:39:35","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:39:35","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3159","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"}],"next":false,"prev":false,"total_page":1},"paged":1,"column_class":"jeg_col_3o3","class":"jnews_block_37"};

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6.3.1992: Beginn der K\u00e4mpfe in Bosnien-Herzegowina. Ein einseitiger Vernichtungskrieg<\/p>\n\n\n\n

August 1992: Erste Berichte \u00fcber serbische Gefangenenlager. Die Welt sah zu<\/p>\n\n\n\n

Oktober 1992: Serben f\u00fchren \u201eethnische S\u00e4uberungen\u201c in den eroberten Gebieten durch. Bis auf sechs Enklaven, darunter Srebrenica, kontrollieren sie Ostbosnien. Die Hauptstadt Sarajevo wird belagert<\/p>\n\n\n\n

6.5.1993: Alle belagerten bosnischen Enklaven \u2013 Srebrenica, Sarajevo, Tuzla, Zepa, Gorazde und Bihac \u2013 werden zu UN-Schutzzonen erkl\u00e4rt (Resolution 824)<\/p>\n\n\n\n

6.-11.7.1995: Serben erobern die Schutzzone Srebrenica trotz der Anwesenheit von 419 Blauhelm-Soldaten. Der Befehlshaber der Serben, General Mladic leitet die Aktion<\/p>\n\n\n\n

10.7.1995, 19:00 Uhr: Das niederl\u00e4ndische UN-Bataillon \u201eDutchbat\u201c fordert Luftunterst\u00fctzung an. Der General weist drei solcher Aufrufe ab. Flugzeuge erreichen Srebrenica, kehren aber wieder um<\/p>\n\n\n\n

11.7.1995: Erst um 14:30 Uhr greifen NATO-Flugzeuge serbische Panzer an. Um 15:00 Uhr werden der Angriffe wegen der \u201eGefahr von Geiselnahmen\u201c beendet. Gemeint sind UN-Truppen
16:00 Uhr: Srebrenica wird von Serben eingenommen
20:30 Uhr: Treffen zwischen dem niederl\u00e4ndischen UN-Kommandanten Karremans und Mladic mit Sektempfang. Bosniens Pr\u00e4sident Izetbegovi\u0107 ruft die UN vergeblich zur R\u00fcckeroberung auf. (Viele niederl\u00e4ndische Soldaten waren nicht zur Einhaltung der Mission bereit; Zitat: \u201eThis is not my war!\u201c) Die UN-Blauhelme \u00fcbernahmen keine Verantwortung. Sp\u00e4ter wurden die Soldaten in den Niederlanden geehrt bef\u00f6rdert<\/p>\n\n\n\n

12.7.1995: Zehntausende Frauen und Kinder, die Schutz bei der UN-Basis Poto\u010dari gesucht haben, werden im Beisein der UN-Truppen deportiert. Unz\u00e4hlige werden vergewaltigt, misshandelt und ermordet<\/p>\n\n\n\n

12.7. - 18.7.1995: 8.372 Menschen werden von serbischen Milit\u00e4rs bei Srebrenica ermordet. Weil sie Bosniaken und Muslime sind. Sie wurden in Reihen aufgestellt, get\u00f6tet und ihre Leichen wurden in Gr\u00e4ben geworfen. Ein Genozid.<\/p>\n\n\n\n

Sprecht 29 Jahre danach dar\u00fcber. Sprecht dar\u00fcber, weil zu wenige es tun.<\/p>\n","post_title":"Der V\u00f6lkermord von Srebrenica: Eine Chronologie des Versagens","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"der-volkermord-von-srebrenica-eine-chronologie-des-versagens","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-09-03 10:01:49","post_modified_gmt":"2024-09-03 10:01:49","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4326","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4323,"post_author":"2","post_date":"2024-07-11 10:15:06","post_date_gmt":"2024-07-11 10:15:06","post_content":"\n

Sind das nur Kinder, die irgendetwas verkaufen? Nein, das sind bosnische Kinder in Srebrenica, die Spenden f\u00fcr die Kinder Gazas sammeln. 29 Jahre nachdem in Srebrenica ein Genozid stattfand, vergessen die Kinder der \u00dcberlebenden die Opfer eines anderen aktuellen Genozids nicht. Es ist herzerw\u00e4rmend.<\/p>\n\n\n\n

Dieser Basar aus dem Dezember ist eines von vielen Beispielen f\u00fcr den Einsatz der bosnischen Bewohner Srebrenicas f\u00fcr die Pal\u00e4stinenser in Gaza. Der \u00dcberlebende Ahmed Hrustanovi\u0107 teilte den sch\u00f6nen Moment, in dem eine der M\u00fctter Srebrenicas, die ihren Mann und einzigen Sohn in dem Genozid verloren hat, in die Moschee kam und 100 Euro f\u00fcr die Menschen Pal\u00e4stinas mitbrachte.<\/p>\n\n\n\n

Beide Genozide haben gemeinsam, dass die T\u00e4ter der Meinung waren, einen heiligen Anspruch auf das Land der Opfer zu haben und dass die Opfer minderwertigere Menschen w\u00e4ren. Beide Genozide haben auch gemeinsam, dass die T\u00e4ter mutwillig Kinder ins Visier nahmen.<\/p>\n\n\n\n

In Srebrenica wurden gezielt insbesondere M\u00e4nner und Jungen get\u00f6tet, damit es keine Zukunft mehr f\u00fcr die Bosniaken in Srebrenica geben soll. Und so grausam diese Verbrechen auch waren: Da stehen sie, die Kinder Srebrenicas. Eine neue Generation. Hoffnung.<\/p>\n","post_title":"Von Srebrenica nach Gaza: Sie vergessen einander nicht.","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"von-srebrenica-nach-gaza-sie-vergessen-einander-nicht","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-09-03 10:02:04","post_modified_gmt":"2024-09-03 10:02:04","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4323","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4335,"post_author":"2","post_date":"2024-07-01 10:37:46","post_date_gmt":"2024-07-01 10:37:46","post_content":"\n

Der 1. Juli 2009. Marwa El Sherbini war 31 Jahre jung, gl\u00fccklich verheiratet und Mutter eines Kindes. Die Pharmazeutin war zudem schwanger. Auf einem Spielplatz in Dresden wurde sie von einem Mann beleidigt, unter anderem als \u201eTerroristin\u201c und \u201eIslamistin\u201c. Sie zeigte ihn an. Offenbar hatte sie Vertrauen in das Rechtssystem. Schlie\u00dflich sollte das Gericht ein Ort der Gerechtigkeit und Sicherheit sein.<\/p>\n\n\n\n

Es ist sinnbildlich f\u00fcr die strukturellen Probleme hinter Islamfeindlichkeit.<\/p>\n\n\n\n

In der ersten Verhandlung wurde der Islamhasser zu einer Geldstrafe von 780 \u20ac verurteilt. Er rechtfertige seine Tat mit den Worten: \u201eSolche Leute sind keine richtigen Menschen\u201c. Daf\u00fcr, ein geringes Strafma\u00df. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Seine menschenverachtende, aggressive Haltung h\u00e4tte bei der 2. Verhandlung zu Sicherheitsvorkehrungen f\u00fchren m\u00fcssen. Doch die Beh\u00f6rden waren \u201eauf dem rechten Auge blind\u201c. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Dort n\u00e4mlich stach der T\u00e4ter Alex W. auf Marwa ein. Mitten im Gerichtssaal, 18 Messerstiche. Vor den Augen der versammelten Justiz, vor den Augen ihres 3-j\u00e4hrigen Sohnes und ihres Mannes, Elvi Ali Okaz. Als dieser sie besch\u00fctzen wollte, schoss ein Polizist auf ihn, weil er ihn f\u00fcr den Angreifer hielt. Der \u201efremd\u201c aussehende Mann als T\u00e4ter. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Sie wurde get\u00f6tet, zusammen mit ihrem ungeborenen Kind.<\/p>\n\n\n\n

Die politische und mediale Aufarbeitung des Falls war l\u00e4cherlich. Erst eine Woche sp\u00e4ter war von \u201eStreit um Schaukel\u201c die Rede, kein Wort \u00fcber Islamfeindlichkeit; Medien \u00fcbernahmen unkritisch die inkompetente Beschreibung der Beh\u00f6rden. V\u00f6llige Ignoranz. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Als Infos durchsickerten, bem\u00fchte die Regierung sich nicht etwa um die Muslime Deutschlands, sondern richtete lediglich \u00c4gypten, dem Herkunftsland der Ermordeten, Beileid aus. Die ewige Fremde und die irrelevante eigene Minderheit. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Einiges wurde gelernt, vieles aber noch nicht.<\/p>\n\n\n\n

Marwa El Sherbini h\u00e4tte eine Lehre der Zuversicht sein k\u00f6nnen. Sie lie\u00df sich auf Dresden ein und setzte Vertrauen in die Justiz. Es ist Zeit, die Zuversicht endlich wahr werden zu lassen. Ihr zu Ehren. Jetzt erst recht.<\/p>\n","post_title":"Die Ermordung von Marwa El Sherbini: Ein Versagen der deutschen Justiz","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"die-ermordung-von-marwa-el-sherbini-ein-versagen-der-deutschen-justiz","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-09-03 10:00:55","post_modified_gmt":"2024-09-03 10:00:55","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4335","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3976,"post_author":"2","post_date":"2024-01-18 16:54:59","post_date_gmt":"2024-01-18 16:54:59","post_content":"\n

Heute, am 18. Januar, gedenken wir eines der dunkelsten Kapitel in der j\u00fcngeren deutschen Geschichte: dem Brandanschlag von L\u00fcbeck, der sich vor 28 Jahren ereignete. In den fr\u00fchen Morgenstunden des Jahres 1996 wurden zehn Menschen, darunter drei Erwachsene und sieben Kinder, aus dem Leben gerissen. Die Opfer \u2013 gr\u00f6\u00dftenteils Asylbewerber aus Zaire, Angola, Togo und dem Libanon \u2013 symbolisieren eine Trag\u00f6die, die weit \u00fcber L\u00fcbeck hinausreicht.<\/p>\n\n\n\n

Der Anschlag selbst und die darauffolgenden Ermittlungen zeichnen ein Bild von Verwirrung, Missverst\u00e4ndnissen und wahrscheinlich auch von bewusster Ignoranz. Drei Verd\u00e4chtige, alle mit rechtsextremistischem Hintergrund, wurden unmittelbar nach dem Brand festgenommen. Merkw\u00fcrdigerweise, trotz offensichtlicher Beweise wie Brandspuren an ihren Gesichter, Haaren, Wimpern oder Augenbrauen, wurden sie schnell wieder freigelassen. Stattdessen richtete sich der Verdacht gegen einen libanesischen Bewohner des Hauses. Man behandelte ihn wie einen Schwerkriminellen und versuchte, ein Gest\u00e4ndnis zu erzwingen. Ein Vorgehen, das bis heute viele Fragen aufwirft. <\/p>\n\n\n\n

Die Jahre nach dem Brandanschlag waren gepr\u00e4gt von Gest\u00e4ndnissen und Widerrufen, von Ger\u00fcchten und unbeantworteten Fragen. Ein Verd\u00e4chtiger gestand in einem Interview mit dem Spiegel, dass sie f\u00fcr den Anschlag bezahlt wurden. Doch trotz dieser und anderer Hinweise kam es nie zu einer Verurteilung. Die Wahrheit, so scheint es, liegt immer noch verborgen unter einer Schicht von Unklarheiten und m\u00f6glicherweise politischen R\u00fccksichtnahmen.<\/p>\n\n\n\n

Besonders beunruhigend ist die Rolle eines V-Mannes des Landeskriminalamtes, der Kontakte zu der rechtsextremen Gruppe unterhielt und selbst einen Brandanschlag ver\u00fcbte. Diese Verstrickungen werfen ein d\u00fcsteres Licht auf die Ermittlungen und verst\u00e4rken den Eindruck, dass die Wahrheit m\u00f6glicherweise nie vollst\u00e4ndig ans Licht kommen wird.<\/p>\n\n\n\n

28 Jahre sp\u00e4ter bleibt die Erinnerung an den Brandanschlag von L\u00fcbeck blass und in weiten Teilen der Bev\u00f6lkerung vergessen. Es gibt keine offiziellen Gedenkveranstaltungen, keine dauerhaften Mahnmale, die an das Leid der Opfer und ihrer Angeh\u00f6rigen erinnern. Dieses Schweigen ist ein schmerzlicher Beweis daf\u00fcr, wie schnell die Gesellschaft bereit ist, \u00fcber solche Ereignisse hinwegzugehen.<\/p>\n\n\n\n

Wir m\u00fcssen jedoch gedenken. Gedenken an diejenigen, die ihr Leben verloren haben, und an diejenigen, die noch immer nach Gerechtigkeit suchen. Dieser Tag sollte uns nicht nur als Mahnung dienen, sondern auch als Ansporn, uns aktiv gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit einzusetzen. Denn nur so k\u00f6nnen wir sicherstellen, dass sich solche Trag\u00f6dien nicht wiederholen.<\/p>\n","post_title":"Der Brandanschlag von L\u00fcbeck","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"open","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"der-brandanschlag-von-lubeck","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-29 17:01:13","post_modified_gmt":"2024-01-29 17:01:13","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3976","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3264,"post_author":"2","post_date":"2023-11-23 00:15:33","post_date_gmt":"2023-11-23 00:15:33","post_content":"

Vor 31 Jahren, am 23. November 1992, ersch\u00fctterte ein Akt des Hasses die kleine Stadt M\u00f6lln in Schleswig-Holstein. Zwei Familienh\u00e4user wurden Ziel eines rassistisch motivierten Brandanschlags, ausgef\u00fchrt von rechtsextremen Terroristen. Dieser furchtbare Angriff kostete die 10-j\u00e4hrige Yeliz Arslan, die 14-j\u00e4hrige Ay\u015fe Y\u0131lmaz und ihre 51-j\u00e4hrige Gro\u00dfmutter Bahide Arslan das Leben. Heute gedenken wir ihnen, nicht nur als Opfer eines sinnlosen Verbrechens, sondern auch als Mahnung, wohin Islamfeindlichkeit, Rassismus und Hass f\u00fchren k\u00f6nnen.<\/p>\n\"\"\n

Die Reaktion auf diesen tragischen Vorfall war durchwachsen. Bundeskanzler Helmut Kohl entschied sich gegen eine Teilnahme an der Gedenkveranstaltung \u2013 ein Akt, der damals wie heute Kritik und Entt\u00e4uschung hervorrief. Die T\u00e4ter, die sich mit einem \u201eHeil Hitler\u201c bei der Polizei meldeten, sind heute wieder auf freiem Fu\u00df.<\/p>\n

Besonders bewegend ist die Geschichte von Ibrahim Arslan, der als siebenj\u00e4hriger Junge den Anschlag \u00fcberlebte, gesch\u00fctzt durch die selbstlose Tat seiner Gro\u00dfmutter Bahide, die ihn mit feuchten T\u00fcchern umwickelte. Ibrahim Arslan beklagt, dass das Gedenken an solche Ereignisse oft von politischer Profilierung und Ignoranz \u00fcberschattet wird. Er setzt sich daf\u00fcr ein, dass die Interessen und Stimmen der Betroffenen im Mittelpunkt des Gedenkens stehen.<\/p>\n

Wir d\u00fcrfen die Opfer von M\u00f6lln nicht vergessen. Ihre Namen \u2013 Yeliz, Ay\u015fe und Bahide \u2013 stehen symbolisch f\u00fcr alle, die durch rassistisch motivierte Gewalt ihr Leben verloren haben. Sie mahnen uns, wachsam zu bleiben und gegen Hass und Diskriminierung in all ihren Formen aufzustehen. Ihr Andenken fordert uns auf, eine Gesellschaft zu schaffen, in der Vielfalt und Toleranz gesch\u00e4tzt und gef\u00f6rdert werden, und in der kein Platz f\u00fcr Hass und Fremdenfeindlichkeit ist.<\/p>\n

Vergessen wir sie nicht.<\/p>","post_title":"31 Jahre seit dem Brandanschlag von M\u00f6lln","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"31-jahre-seit-dem-brandanschlag-von-moelln","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:33:35","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:33:35","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3264","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3170,"post_author":"2","post_date":"2023-11-09 23:13:07","post_date_gmt":"2023-11-09 23:13:07","post_content":"

85 Jahre nach der Reichspogromnacht vom 9. November 1938, einem finsteren Kapitel in der deutschen Geschichte, reflektieren wir \u00fcber die langanhaltende Geisteshaltung, die letztlich zum Holocaust f\u00fchrte. Diese Nacht, gepr\u00e4gt von Gewalt gegen Juden, Zerst\u00f6rung von Synagogen und j\u00fcdischen Gesch\u00e4ften, war nicht ein isoliertes Ereignis, sondern ein H\u00f6hepunkt jahrhundertelanger Judenfeindlichkeit.<\/p>\n\"\"\n

Das \u201ej\u00fcdisch-christliche Abendland\u201c und seine Widerspr\u00fcche<\/strong><\/p>\n

Die heutige Verwendung des Begriffs \u201ej\u00fcdisch-christliches Abendland\u201c erscheint paradox, wenn man bedenkt, dass Juden in Europa \u00fcber Jahrhunderte hinweg marginalisiert und verfolgt wurden. Nicht einmal ein Jahrhundert nach dem Versuch, einen Teil seiner Bev\u00f6lkerung auszul\u00f6schen, begegnet Europa \u2013 und insbesondere Deutschland \u2013 der Herausforderung, sich mit der Kontinuit\u00e4t dieser diskriminierenden Geisteshaltung auseinanderzusetzen. Diese richtet sich heute nicht nur gegen Juden, sondern auch gegen Roma, Muslime und andere Minderheiten. Sie betrifft immer noch auch Juden, und ebenfalls Roma oder Muslime. Juden seien \u201eFremdk\u00f6rper\", sie w\u00fcrden das Land \u201everjuden\u201c wollen, h\u00f6rte man damals. Juden sollten sich reformieren, hie\u00df es, sie sollten sich dem vermeintlichen \u201eDeutschsein\u201c anpassen. Juden m\u00fcssten ihre \u201eprimitive Religion\u201c ablegen, h\u00f6rte man zur Reformation und zur Aufkl\u00e4rung, es gebe nur ein \u201echristlich-atheistisches\" Abendland. Wiederholt sich diese Sprache gro\u00dffl\u00e4chig - auch wenn sie andere trifft - geht Europa, aber insbesondere Deutschland seiner Verantwortung nicht nach.<\/p>\n

Die Sprache der Diskriminierung<\/strong><\/p>\n

Die Sprache, die Juden einst als \u201eFremdk\u00f6rper\u201c abstempelte und ihre Kultur und Religion als \u201eprimitiv\u201c brandmarkte, findet heute in abgewandelter Form erneut Anwendung. Diese gef\u00e4hrliche Rhetorik, die auch andere Minderheiten betrifft, stellt eine klare Verletzung der Verantwortung Deutschlands dar, die aus dem \u201eNie wieder\u201c-Versprechen erw\u00e4chst.<\/p>\n

Die Folgen der Pogromnacht<\/strong><\/p>\n

Nach der Pogromnacht, von den Nazis zynisch als \u201eReichskristallnacht\u201c bezeichnet, suchten viele Juden Zuflucht im Ausland, wurden jedoch oft an den Grenzen abgewiesen. Dieses Ereignis markiert eine Hochphase des Rassismus in Deutschland und bleibt eine dauerhafte Schande f\u00fcr das Land.<\/p>\n

Deutschlands heutige Verantwortung<\/strong><\/p>\n

Deutschlands Verst\u00e4ndnis und Umsetzung seiner historischen Verantwortung steht heute mehr denn je auf dem Pr\u00fcfstand. Es reicht nicht aus, sich auf populistische Rhetorik zu beschr\u00e4nken. Deutschland muss aktiv daf\u00fcr sorgen, dass Juden, Roma und alle Minderheiten \u2013 einschlie\u00dflich Muslime, Schwarze und Pal\u00e4stinenser \u2013 sich sicher, beheimatet und zugeh\u00f6rig f\u00fchlen. Dies ist die wahre Bedeutung von \u201eNie wieder\u201c, an deren Verwirklichung wir alle mitwirken m\u00fcssen.<\/p>","post_title":"Die Reichspogromnacht","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"die-reichspogromnacht","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:38:55","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:38:55","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3170","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3159,"post_author":"2","post_date":"2023-10-17 23:07:22","post_date_gmt":"2023-10-17 23:07:22","post_content":"

Am 17. Oktober 1961 geschah eines der dunkelsten Ereignisse in der j\u00fcngeren Geschichte Frankreichs \u2013 das Massaker von Paris. Vor 62 Jahren versammelten sich 30.000 Demonstrantinnen und Demonstranten, haupts\u00e4chlich Algerier, um gegen die franz\u00f6sische Besatzung Algeriens zu protestieren. Was folgte, war ein Akt brutaler Gewalt, der die dunkle Seite des franz\u00f6sischen Kolonialismus offenbarte.<\/p>\n

Brutale Niederschlagung einer friedlichen Demonstration<\/strong><\/p>\n

\"\"<\/p>\n

Die franz\u00f6sischen Sicherheitskr\u00e4fte gingen mit \u00e4u\u00dferster Brutalit\u00e4t gegen die Demonstration vor. \u00dcber 11.000 Menschen wurden festgenommen. Sch\u00e4tzungen zufolge wurden \u00fcber 200, m\u00f6glicherweise sogar \u00fcber 400 Menschen get\u00f6tet. Viele von ihnen wurden durch Schl\u00e4ge get\u00f6tet oder in der Seine ertr\u00e4nkt.<\/p>\n\"\"\n

Die Rolle von Maurice Papon<\/strong><\/p>\n

Unter den Verantwortlichen war Polizeichef Maurice Papon, der w\u00e4hrend der Nazizeit an der Deportation von mindestens 1.600 Juden beteiligt war. Viele der an dem Massaker beteiligten Polizisten waren ehemalige Nazi-Kollaborateure, die w\u00e4hrend des Vichy-Regimes Menschen verfolgt und gefoltert hatten.<\/p>\n

Mediale Verschleierung und Propaganda<\/strong><\/p>\n

Die franz\u00f6sische Regierung unterdr\u00fcckte gezielt die mediale Berichterstattung \u00fcber das Massaker. Renommierte Medien weltweit, einschlie\u00dflich der New York Times, der BBC und deutscher Medien wie ARD, ZDF und FAZ, \u00fcbernahmen die franz\u00f6sischen Propagandaberichte, wodurch das Verbrechen weltweit weitgehend unbekannt blieb.<\/p>\n

Versp\u00e4tetes Eingest\u00e4ndnis und fehlende Gerechtigkeit<\/strong><\/p>\n

Erst Jahrzehnte sp\u00e4ter, im Jahr 1998, gab Frankreich unter internationalem Druck zu, dass es zu einem Vorfall gekommen war. Zun\u00e4chst war die Rede von drei Toten, dann widerwillig von 40. Bis heute wurde niemand f\u00fcr das Massaker zur Rechenschaft gezogen, und es gab keine Entsch\u00e4digungen f\u00fcr die Opfer oder deren Familien.<\/p>\n

Fazit<\/strong><\/p>\n

Das Massaker von Paris am 17. Oktober 1961 bleibt ein mahnendes Beispiel f\u00fcr die Brutalit\u00e4t des Kolonialismus und die Gefahren des Schweigens. Es ist wichtig, die Erinnerung an die Opfer wachzuhalten und sich stets gegen Ungerechtigkeit und Unterdr\u00fcckung einzusetzen. Wir d\u00fcrfen solche tragischen Ereignisse in unserer Geschichte nicht vergessen.<\/p>","post_title":"Das Vergessene Massaker von Paris","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"das-vergessene-massaker-von-paris","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:39:35","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:39:35","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3159","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"}],"next":false,"prev":false,"total_page":1},"paged":1,"column_class":"jeg_col_3o3","class":"jnews_block_37"};

WERBUNG
\n

1991: Letzte Volksz\u00e4hlung ergibt: 73 % der Einwohner Srebrenicas sind Muslime<\/p>\n\n\n\n

6.3.1992: Beginn der K\u00e4mpfe in Bosnien-Herzegowina. Ein einseitiger Vernichtungskrieg<\/p>\n\n\n\n

August 1992: Erste Berichte \u00fcber serbische Gefangenenlager. Die Welt sah zu<\/p>\n\n\n\n

Oktober 1992: Serben f\u00fchren \u201eethnische S\u00e4uberungen\u201c in den eroberten Gebieten durch. Bis auf sechs Enklaven, darunter Srebrenica, kontrollieren sie Ostbosnien. Die Hauptstadt Sarajevo wird belagert<\/p>\n\n\n\n

6.5.1993: Alle belagerten bosnischen Enklaven \u2013 Srebrenica, Sarajevo, Tuzla, Zepa, Gorazde und Bihac \u2013 werden zu UN-Schutzzonen erkl\u00e4rt (Resolution 824)<\/p>\n\n\n\n

6.-11.7.1995: Serben erobern die Schutzzone Srebrenica trotz der Anwesenheit von 419 Blauhelm-Soldaten. Der Befehlshaber der Serben, General Mladic leitet die Aktion<\/p>\n\n\n\n

10.7.1995, 19:00 Uhr: Das niederl\u00e4ndische UN-Bataillon \u201eDutchbat\u201c fordert Luftunterst\u00fctzung an. Der General weist drei solcher Aufrufe ab. Flugzeuge erreichen Srebrenica, kehren aber wieder um<\/p>\n\n\n\n

11.7.1995: Erst um 14:30 Uhr greifen NATO-Flugzeuge serbische Panzer an. Um 15:00 Uhr werden der Angriffe wegen der \u201eGefahr von Geiselnahmen\u201c beendet. Gemeint sind UN-Truppen
16:00 Uhr: Srebrenica wird von Serben eingenommen
20:30 Uhr: Treffen zwischen dem niederl\u00e4ndischen UN-Kommandanten Karremans und Mladic mit Sektempfang. Bosniens Pr\u00e4sident Izetbegovi\u0107 ruft die UN vergeblich zur R\u00fcckeroberung auf. (Viele niederl\u00e4ndische Soldaten waren nicht zur Einhaltung der Mission bereit; Zitat: \u201eThis is not my war!\u201c) Die UN-Blauhelme \u00fcbernahmen keine Verantwortung. Sp\u00e4ter wurden die Soldaten in den Niederlanden geehrt bef\u00f6rdert<\/p>\n\n\n\n

12.7.1995: Zehntausende Frauen und Kinder, die Schutz bei der UN-Basis Poto\u010dari gesucht haben, werden im Beisein der UN-Truppen deportiert. Unz\u00e4hlige werden vergewaltigt, misshandelt und ermordet<\/p>\n\n\n\n

12.7. - 18.7.1995: 8.372 Menschen werden von serbischen Milit\u00e4rs bei Srebrenica ermordet. Weil sie Bosniaken und Muslime sind. Sie wurden in Reihen aufgestellt, get\u00f6tet und ihre Leichen wurden in Gr\u00e4ben geworfen. Ein Genozid.<\/p>\n\n\n\n

Sprecht 29 Jahre danach dar\u00fcber. Sprecht dar\u00fcber, weil zu wenige es tun.<\/p>\n","post_title":"Der V\u00f6lkermord von Srebrenica: Eine Chronologie des Versagens","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"der-volkermord-von-srebrenica-eine-chronologie-des-versagens","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-09-03 10:01:49","post_modified_gmt":"2024-09-03 10:01:49","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4326","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4323,"post_author":"2","post_date":"2024-07-11 10:15:06","post_date_gmt":"2024-07-11 10:15:06","post_content":"\n

Sind das nur Kinder, die irgendetwas verkaufen? Nein, das sind bosnische Kinder in Srebrenica, die Spenden f\u00fcr die Kinder Gazas sammeln. 29 Jahre nachdem in Srebrenica ein Genozid stattfand, vergessen die Kinder der \u00dcberlebenden die Opfer eines anderen aktuellen Genozids nicht. Es ist herzerw\u00e4rmend.<\/p>\n\n\n\n

Dieser Basar aus dem Dezember ist eines von vielen Beispielen f\u00fcr den Einsatz der bosnischen Bewohner Srebrenicas f\u00fcr die Pal\u00e4stinenser in Gaza. Der \u00dcberlebende Ahmed Hrustanovi\u0107 teilte den sch\u00f6nen Moment, in dem eine der M\u00fctter Srebrenicas, die ihren Mann und einzigen Sohn in dem Genozid verloren hat, in die Moschee kam und 100 Euro f\u00fcr die Menschen Pal\u00e4stinas mitbrachte.<\/p>\n\n\n\n

Beide Genozide haben gemeinsam, dass die T\u00e4ter der Meinung waren, einen heiligen Anspruch auf das Land der Opfer zu haben und dass die Opfer minderwertigere Menschen w\u00e4ren. Beide Genozide haben auch gemeinsam, dass die T\u00e4ter mutwillig Kinder ins Visier nahmen.<\/p>\n\n\n\n

In Srebrenica wurden gezielt insbesondere M\u00e4nner und Jungen get\u00f6tet, damit es keine Zukunft mehr f\u00fcr die Bosniaken in Srebrenica geben soll. Und so grausam diese Verbrechen auch waren: Da stehen sie, die Kinder Srebrenicas. Eine neue Generation. Hoffnung.<\/p>\n","post_title":"Von Srebrenica nach Gaza: Sie vergessen einander nicht.","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"von-srebrenica-nach-gaza-sie-vergessen-einander-nicht","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-09-03 10:02:04","post_modified_gmt":"2024-09-03 10:02:04","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4323","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4335,"post_author":"2","post_date":"2024-07-01 10:37:46","post_date_gmt":"2024-07-01 10:37:46","post_content":"\n

Der 1. Juli 2009. Marwa El Sherbini war 31 Jahre jung, gl\u00fccklich verheiratet und Mutter eines Kindes. Die Pharmazeutin war zudem schwanger. Auf einem Spielplatz in Dresden wurde sie von einem Mann beleidigt, unter anderem als \u201eTerroristin\u201c und \u201eIslamistin\u201c. Sie zeigte ihn an. Offenbar hatte sie Vertrauen in das Rechtssystem. Schlie\u00dflich sollte das Gericht ein Ort der Gerechtigkeit und Sicherheit sein.<\/p>\n\n\n\n

Es ist sinnbildlich f\u00fcr die strukturellen Probleme hinter Islamfeindlichkeit.<\/p>\n\n\n\n

In der ersten Verhandlung wurde der Islamhasser zu einer Geldstrafe von 780 \u20ac verurteilt. Er rechtfertige seine Tat mit den Worten: \u201eSolche Leute sind keine richtigen Menschen\u201c. Daf\u00fcr, ein geringes Strafma\u00df. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Seine menschenverachtende, aggressive Haltung h\u00e4tte bei der 2. Verhandlung zu Sicherheitsvorkehrungen f\u00fchren m\u00fcssen. Doch die Beh\u00f6rden waren \u201eauf dem rechten Auge blind\u201c. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Dort n\u00e4mlich stach der T\u00e4ter Alex W. auf Marwa ein. Mitten im Gerichtssaal, 18 Messerstiche. Vor den Augen der versammelten Justiz, vor den Augen ihres 3-j\u00e4hrigen Sohnes und ihres Mannes, Elvi Ali Okaz. Als dieser sie besch\u00fctzen wollte, schoss ein Polizist auf ihn, weil er ihn f\u00fcr den Angreifer hielt. Der \u201efremd\u201c aussehende Mann als T\u00e4ter. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Sie wurde get\u00f6tet, zusammen mit ihrem ungeborenen Kind.<\/p>\n\n\n\n

Die politische und mediale Aufarbeitung des Falls war l\u00e4cherlich. Erst eine Woche sp\u00e4ter war von \u201eStreit um Schaukel\u201c die Rede, kein Wort \u00fcber Islamfeindlichkeit; Medien \u00fcbernahmen unkritisch die inkompetente Beschreibung der Beh\u00f6rden. V\u00f6llige Ignoranz. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Als Infos durchsickerten, bem\u00fchte die Regierung sich nicht etwa um die Muslime Deutschlands, sondern richtete lediglich \u00c4gypten, dem Herkunftsland der Ermordeten, Beileid aus. Die ewige Fremde und die irrelevante eigene Minderheit. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Einiges wurde gelernt, vieles aber noch nicht.<\/p>\n\n\n\n

Marwa El Sherbini h\u00e4tte eine Lehre der Zuversicht sein k\u00f6nnen. Sie lie\u00df sich auf Dresden ein und setzte Vertrauen in die Justiz. Es ist Zeit, die Zuversicht endlich wahr werden zu lassen. Ihr zu Ehren. Jetzt erst recht.<\/p>\n","post_title":"Die Ermordung von Marwa El Sherbini: Ein Versagen der deutschen Justiz","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"die-ermordung-von-marwa-el-sherbini-ein-versagen-der-deutschen-justiz","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-09-03 10:00:55","post_modified_gmt":"2024-09-03 10:00:55","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4335","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3976,"post_author":"2","post_date":"2024-01-18 16:54:59","post_date_gmt":"2024-01-18 16:54:59","post_content":"\n

Heute, am 18. Januar, gedenken wir eines der dunkelsten Kapitel in der j\u00fcngeren deutschen Geschichte: dem Brandanschlag von L\u00fcbeck, der sich vor 28 Jahren ereignete. In den fr\u00fchen Morgenstunden des Jahres 1996 wurden zehn Menschen, darunter drei Erwachsene und sieben Kinder, aus dem Leben gerissen. Die Opfer \u2013 gr\u00f6\u00dftenteils Asylbewerber aus Zaire, Angola, Togo und dem Libanon \u2013 symbolisieren eine Trag\u00f6die, die weit \u00fcber L\u00fcbeck hinausreicht.<\/p>\n\n\n\n

Der Anschlag selbst und die darauffolgenden Ermittlungen zeichnen ein Bild von Verwirrung, Missverst\u00e4ndnissen und wahrscheinlich auch von bewusster Ignoranz. Drei Verd\u00e4chtige, alle mit rechtsextremistischem Hintergrund, wurden unmittelbar nach dem Brand festgenommen. Merkw\u00fcrdigerweise, trotz offensichtlicher Beweise wie Brandspuren an ihren Gesichter, Haaren, Wimpern oder Augenbrauen, wurden sie schnell wieder freigelassen. Stattdessen richtete sich der Verdacht gegen einen libanesischen Bewohner des Hauses. Man behandelte ihn wie einen Schwerkriminellen und versuchte, ein Gest\u00e4ndnis zu erzwingen. Ein Vorgehen, das bis heute viele Fragen aufwirft. <\/p>\n\n\n\n

Die Jahre nach dem Brandanschlag waren gepr\u00e4gt von Gest\u00e4ndnissen und Widerrufen, von Ger\u00fcchten und unbeantworteten Fragen. Ein Verd\u00e4chtiger gestand in einem Interview mit dem Spiegel, dass sie f\u00fcr den Anschlag bezahlt wurden. Doch trotz dieser und anderer Hinweise kam es nie zu einer Verurteilung. Die Wahrheit, so scheint es, liegt immer noch verborgen unter einer Schicht von Unklarheiten und m\u00f6glicherweise politischen R\u00fccksichtnahmen.<\/p>\n\n\n\n

Besonders beunruhigend ist die Rolle eines V-Mannes des Landeskriminalamtes, der Kontakte zu der rechtsextremen Gruppe unterhielt und selbst einen Brandanschlag ver\u00fcbte. Diese Verstrickungen werfen ein d\u00fcsteres Licht auf die Ermittlungen und verst\u00e4rken den Eindruck, dass die Wahrheit m\u00f6glicherweise nie vollst\u00e4ndig ans Licht kommen wird.<\/p>\n\n\n\n

28 Jahre sp\u00e4ter bleibt die Erinnerung an den Brandanschlag von L\u00fcbeck blass und in weiten Teilen der Bev\u00f6lkerung vergessen. Es gibt keine offiziellen Gedenkveranstaltungen, keine dauerhaften Mahnmale, die an das Leid der Opfer und ihrer Angeh\u00f6rigen erinnern. Dieses Schweigen ist ein schmerzlicher Beweis daf\u00fcr, wie schnell die Gesellschaft bereit ist, \u00fcber solche Ereignisse hinwegzugehen.<\/p>\n\n\n\n

Wir m\u00fcssen jedoch gedenken. Gedenken an diejenigen, die ihr Leben verloren haben, und an diejenigen, die noch immer nach Gerechtigkeit suchen. Dieser Tag sollte uns nicht nur als Mahnung dienen, sondern auch als Ansporn, uns aktiv gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit einzusetzen. Denn nur so k\u00f6nnen wir sicherstellen, dass sich solche Trag\u00f6dien nicht wiederholen.<\/p>\n","post_title":"Der Brandanschlag von L\u00fcbeck","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"open","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"der-brandanschlag-von-lubeck","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-29 17:01:13","post_modified_gmt":"2024-01-29 17:01:13","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3976","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3264,"post_author":"2","post_date":"2023-11-23 00:15:33","post_date_gmt":"2023-11-23 00:15:33","post_content":"

Vor 31 Jahren, am 23. November 1992, ersch\u00fctterte ein Akt des Hasses die kleine Stadt M\u00f6lln in Schleswig-Holstein. Zwei Familienh\u00e4user wurden Ziel eines rassistisch motivierten Brandanschlags, ausgef\u00fchrt von rechtsextremen Terroristen. Dieser furchtbare Angriff kostete die 10-j\u00e4hrige Yeliz Arslan, die 14-j\u00e4hrige Ay\u015fe Y\u0131lmaz und ihre 51-j\u00e4hrige Gro\u00dfmutter Bahide Arslan das Leben. Heute gedenken wir ihnen, nicht nur als Opfer eines sinnlosen Verbrechens, sondern auch als Mahnung, wohin Islamfeindlichkeit, Rassismus und Hass f\u00fchren k\u00f6nnen.<\/p>\n\"\"\n

Die Reaktion auf diesen tragischen Vorfall war durchwachsen. Bundeskanzler Helmut Kohl entschied sich gegen eine Teilnahme an der Gedenkveranstaltung \u2013 ein Akt, der damals wie heute Kritik und Entt\u00e4uschung hervorrief. Die T\u00e4ter, die sich mit einem \u201eHeil Hitler\u201c bei der Polizei meldeten, sind heute wieder auf freiem Fu\u00df.<\/p>\n

Besonders bewegend ist die Geschichte von Ibrahim Arslan, der als siebenj\u00e4hriger Junge den Anschlag \u00fcberlebte, gesch\u00fctzt durch die selbstlose Tat seiner Gro\u00dfmutter Bahide, die ihn mit feuchten T\u00fcchern umwickelte. Ibrahim Arslan beklagt, dass das Gedenken an solche Ereignisse oft von politischer Profilierung und Ignoranz \u00fcberschattet wird. Er setzt sich daf\u00fcr ein, dass die Interessen und Stimmen der Betroffenen im Mittelpunkt des Gedenkens stehen.<\/p>\n

Wir d\u00fcrfen die Opfer von M\u00f6lln nicht vergessen. Ihre Namen \u2013 Yeliz, Ay\u015fe und Bahide \u2013 stehen symbolisch f\u00fcr alle, die durch rassistisch motivierte Gewalt ihr Leben verloren haben. Sie mahnen uns, wachsam zu bleiben und gegen Hass und Diskriminierung in all ihren Formen aufzustehen. Ihr Andenken fordert uns auf, eine Gesellschaft zu schaffen, in der Vielfalt und Toleranz gesch\u00e4tzt und gef\u00f6rdert werden, und in der kein Platz f\u00fcr Hass und Fremdenfeindlichkeit ist.<\/p>\n

Vergessen wir sie nicht.<\/p>","post_title":"31 Jahre seit dem Brandanschlag von M\u00f6lln","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"31-jahre-seit-dem-brandanschlag-von-moelln","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:33:35","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:33:35","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3264","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3170,"post_author":"2","post_date":"2023-11-09 23:13:07","post_date_gmt":"2023-11-09 23:13:07","post_content":"

85 Jahre nach der Reichspogromnacht vom 9. November 1938, einem finsteren Kapitel in der deutschen Geschichte, reflektieren wir \u00fcber die langanhaltende Geisteshaltung, die letztlich zum Holocaust f\u00fchrte. Diese Nacht, gepr\u00e4gt von Gewalt gegen Juden, Zerst\u00f6rung von Synagogen und j\u00fcdischen Gesch\u00e4ften, war nicht ein isoliertes Ereignis, sondern ein H\u00f6hepunkt jahrhundertelanger Judenfeindlichkeit.<\/p>\n\"\"\n

Das \u201ej\u00fcdisch-christliche Abendland\u201c und seine Widerspr\u00fcche<\/strong><\/p>\n

Die heutige Verwendung des Begriffs \u201ej\u00fcdisch-christliches Abendland\u201c erscheint paradox, wenn man bedenkt, dass Juden in Europa \u00fcber Jahrhunderte hinweg marginalisiert und verfolgt wurden. Nicht einmal ein Jahrhundert nach dem Versuch, einen Teil seiner Bev\u00f6lkerung auszul\u00f6schen, begegnet Europa \u2013 und insbesondere Deutschland \u2013 der Herausforderung, sich mit der Kontinuit\u00e4t dieser diskriminierenden Geisteshaltung auseinanderzusetzen. Diese richtet sich heute nicht nur gegen Juden, sondern auch gegen Roma, Muslime und andere Minderheiten. Sie betrifft immer noch auch Juden, und ebenfalls Roma oder Muslime. Juden seien \u201eFremdk\u00f6rper\", sie w\u00fcrden das Land \u201everjuden\u201c wollen, h\u00f6rte man damals. Juden sollten sich reformieren, hie\u00df es, sie sollten sich dem vermeintlichen \u201eDeutschsein\u201c anpassen. Juden m\u00fcssten ihre \u201eprimitive Religion\u201c ablegen, h\u00f6rte man zur Reformation und zur Aufkl\u00e4rung, es gebe nur ein \u201echristlich-atheistisches\" Abendland. Wiederholt sich diese Sprache gro\u00dffl\u00e4chig - auch wenn sie andere trifft - geht Europa, aber insbesondere Deutschland seiner Verantwortung nicht nach.<\/p>\n

Die Sprache der Diskriminierung<\/strong><\/p>\n

Die Sprache, die Juden einst als \u201eFremdk\u00f6rper\u201c abstempelte und ihre Kultur und Religion als \u201eprimitiv\u201c brandmarkte, findet heute in abgewandelter Form erneut Anwendung. Diese gef\u00e4hrliche Rhetorik, die auch andere Minderheiten betrifft, stellt eine klare Verletzung der Verantwortung Deutschlands dar, die aus dem \u201eNie wieder\u201c-Versprechen erw\u00e4chst.<\/p>\n

Die Folgen der Pogromnacht<\/strong><\/p>\n

Nach der Pogromnacht, von den Nazis zynisch als \u201eReichskristallnacht\u201c bezeichnet, suchten viele Juden Zuflucht im Ausland, wurden jedoch oft an den Grenzen abgewiesen. Dieses Ereignis markiert eine Hochphase des Rassismus in Deutschland und bleibt eine dauerhafte Schande f\u00fcr das Land.<\/p>\n

Deutschlands heutige Verantwortung<\/strong><\/p>\n

Deutschlands Verst\u00e4ndnis und Umsetzung seiner historischen Verantwortung steht heute mehr denn je auf dem Pr\u00fcfstand. Es reicht nicht aus, sich auf populistische Rhetorik zu beschr\u00e4nken. Deutschland muss aktiv daf\u00fcr sorgen, dass Juden, Roma und alle Minderheiten \u2013 einschlie\u00dflich Muslime, Schwarze und Pal\u00e4stinenser \u2013 sich sicher, beheimatet und zugeh\u00f6rig f\u00fchlen. Dies ist die wahre Bedeutung von \u201eNie wieder\u201c, an deren Verwirklichung wir alle mitwirken m\u00fcssen.<\/p>","post_title":"Die Reichspogromnacht","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"die-reichspogromnacht","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:38:55","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:38:55","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3170","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3159,"post_author":"2","post_date":"2023-10-17 23:07:22","post_date_gmt":"2023-10-17 23:07:22","post_content":"

Am 17. Oktober 1961 geschah eines der dunkelsten Ereignisse in der j\u00fcngeren Geschichte Frankreichs \u2013 das Massaker von Paris. Vor 62 Jahren versammelten sich 30.000 Demonstrantinnen und Demonstranten, haupts\u00e4chlich Algerier, um gegen die franz\u00f6sische Besatzung Algeriens zu protestieren. Was folgte, war ein Akt brutaler Gewalt, der die dunkle Seite des franz\u00f6sischen Kolonialismus offenbarte.<\/p>\n

Brutale Niederschlagung einer friedlichen Demonstration<\/strong><\/p>\n

\"\"<\/p>\n

Die franz\u00f6sischen Sicherheitskr\u00e4fte gingen mit \u00e4u\u00dferster Brutalit\u00e4t gegen die Demonstration vor. \u00dcber 11.000 Menschen wurden festgenommen. Sch\u00e4tzungen zufolge wurden \u00fcber 200, m\u00f6glicherweise sogar \u00fcber 400 Menschen get\u00f6tet. Viele von ihnen wurden durch Schl\u00e4ge get\u00f6tet oder in der Seine ertr\u00e4nkt.<\/p>\n\"\"\n

Die Rolle von Maurice Papon<\/strong><\/p>\n

Unter den Verantwortlichen war Polizeichef Maurice Papon, der w\u00e4hrend der Nazizeit an der Deportation von mindestens 1.600 Juden beteiligt war. Viele der an dem Massaker beteiligten Polizisten waren ehemalige Nazi-Kollaborateure, die w\u00e4hrend des Vichy-Regimes Menschen verfolgt und gefoltert hatten.<\/p>\n

Mediale Verschleierung und Propaganda<\/strong><\/p>\n

Die franz\u00f6sische Regierung unterdr\u00fcckte gezielt die mediale Berichterstattung \u00fcber das Massaker. Renommierte Medien weltweit, einschlie\u00dflich der New York Times, der BBC und deutscher Medien wie ARD, ZDF und FAZ, \u00fcbernahmen die franz\u00f6sischen Propagandaberichte, wodurch das Verbrechen weltweit weitgehend unbekannt blieb.<\/p>\n

Versp\u00e4tetes Eingest\u00e4ndnis und fehlende Gerechtigkeit<\/strong><\/p>\n

Erst Jahrzehnte sp\u00e4ter, im Jahr 1998, gab Frankreich unter internationalem Druck zu, dass es zu einem Vorfall gekommen war. Zun\u00e4chst war die Rede von drei Toten, dann widerwillig von 40. Bis heute wurde niemand f\u00fcr das Massaker zur Rechenschaft gezogen, und es gab keine Entsch\u00e4digungen f\u00fcr die Opfer oder deren Familien.<\/p>\n

Fazit<\/strong><\/p>\n

Das Massaker von Paris am 17. Oktober 1961 bleibt ein mahnendes Beispiel f\u00fcr die Brutalit\u00e4t des Kolonialismus und die Gefahren des Schweigens. Es ist wichtig, die Erinnerung an die Opfer wachzuhalten und sich stets gegen Ungerechtigkeit und Unterdr\u00fcckung einzusetzen. Wir d\u00fcrfen solche tragischen Ereignisse in unserer Geschichte nicht vergessen.<\/p>","post_title":"Das Vergessene Massaker von Paris","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"das-vergessene-massaker-von-paris","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:39:35","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:39:35","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3159","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"}],"next":false,"prev":false,"total_page":1},"paged":1,"column_class":"jeg_col_3o3","class":"jnews_block_37"};

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Heute vor 29 Jahren ereignete sich der Genozid von Srebrenica. Eine Chronologie des Versagens:<\/p>\n\n\n\n

1991: Letzte Volksz\u00e4hlung ergibt: 73 % der Einwohner Srebrenicas sind Muslime<\/p>\n\n\n\n

6.3.1992: Beginn der K\u00e4mpfe in Bosnien-Herzegowina. Ein einseitiger Vernichtungskrieg<\/p>\n\n\n\n

August 1992: Erste Berichte \u00fcber serbische Gefangenenlager. Die Welt sah zu<\/p>\n\n\n\n

Oktober 1992: Serben f\u00fchren \u201eethnische S\u00e4uberungen\u201c in den eroberten Gebieten durch. Bis auf sechs Enklaven, darunter Srebrenica, kontrollieren sie Ostbosnien. Die Hauptstadt Sarajevo wird belagert<\/p>\n\n\n\n

6.5.1993: Alle belagerten bosnischen Enklaven \u2013 Srebrenica, Sarajevo, Tuzla, Zepa, Gorazde und Bihac \u2013 werden zu UN-Schutzzonen erkl\u00e4rt (Resolution 824)<\/p>\n\n\n\n

6.-11.7.1995: Serben erobern die Schutzzone Srebrenica trotz der Anwesenheit von 419 Blauhelm-Soldaten. Der Befehlshaber der Serben, General Mladic leitet die Aktion<\/p>\n\n\n\n

10.7.1995, 19:00 Uhr: Das niederl\u00e4ndische UN-Bataillon \u201eDutchbat\u201c fordert Luftunterst\u00fctzung an. Der General weist drei solcher Aufrufe ab. Flugzeuge erreichen Srebrenica, kehren aber wieder um<\/p>\n\n\n\n

11.7.1995: Erst um 14:30 Uhr greifen NATO-Flugzeuge serbische Panzer an. Um 15:00 Uhr werden der Angriffe wegen der \u201eGefahr von Geiselnahmen\u201c beendet. Gemeint sind UN-Truppen
16:00 Uhr: Srebrenica wird von Serben eingenommen
20:30 Uhr: Treffen zwischen dem niederl\u00e4ndischen UN-Kommandanten Karremans und Mladic mit Sektempfang. Bosniens Pr\u00e4sident Izetbegovi\u0107 ruft die UN vergeblich zur R\u00fcckeroberung auf. (Viele niederl\u00e4ndische Soldaten waren nicht zur Einhaltung der Mission bereit; Zitat: \u201eThis is not my war!\u201c) Die UN-Blauhelme \u00fcbernahmen keine Verantwortung. Sp\u00e4ter wurden die Soldaten in den Niederlanden geehrt bef\u00f6rdert<\/p>\n\n\n\n

12.7.1995: Zehntausende Frauen und Kinder, die Schutz bei der UN-Basis Poto\u010dari gesucht haben, werden im Beisein der UN-Truppen deportiert. Unz\u00e4hlige werden vergewaltigt, misshandelt und ermordet<\/p>\n\n\n\n

12.7. - 18.7.1995: 8.372 Menschen werden von serbischen Milit\u00e4rs bei Srebrenica ermordet. Weil sie Bosniaken und Muslime sind. Sie wurden in Reihen aufgestellt, get\u00f6tet und ihre Leichen wurden in Gr\u00e4ben geworfen. Ein Genozid.<\/p>\n\n\n\n

Sprecht 29 Jahre danach dar\u00fcber. Sprecht dar\u00fcber, weil zu wenige es tun.<\/p>\n","post_title":"Der V\u00f6lkermord von Srebrenica: Eine Chronologie des Versagens","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"der-volkermord-von-srebrenica-eine-chronologie-des-versagens","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-09-03 10:01:49","post_modified_gmt":"2024-09-03 10:01:49","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4326","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4323,"post_author":"2","post_date":"2024-07-11 10:15:06","post_date_gmt":"2024-07-11 10:15:06","post_content":"\n

Sind das nur Kinder, die irgendetwas verkaufen? Nein, das sind bosnische Kinder in Srebrenica, die Spenden f\u00fcr die Kinder Gazas sammeln. 29 Jahre nachdem in Srebrenica ein Genozid stattfand, vergessen die Kinder der \u00dcberlebenden die Opfer eines anderen aktuellen Genozids nicht. Es ist herzerw\u00e4rmend.<\/p>\n\n\n\n

Dieser Basar aus dem Dezember ist eines von vielen Beispielen f\u00fcr den Einsatz der bosnischen Bewohner Srebrenicas f\u00fcr die Pal\u00e4stinenser in Gaza. Der \u00dcberlebende Ahmed Hrustanovi\u0107 teilte den sch\u00f6nen Moment, in dem eine der M\u00fctter Srebrenicas, die ihren Mann und einzigen Sohn in dem Genozid verloren hat, in die Moschee kam und 100 Euro f\u00fcr die Menschen Pal\u00e4stinas mitbrachte.<\/p>\n\n\n\n

Beide Genozide haben gemeinsam, dass die T\u00e4ter der Meinung waren, einen heiligen Anspruch auf das Land der Opfer zu haben und dass die Opfer minderwertigere Menschen w\u00e4ren. Beide Genozide haben auch gemeinsam, dass die T\u00e4ter mutwillig Kinder ins Visier nahmen.<\/p>\n\n\n\n

In Srebrenica wurden gezielt insbesondere M\u00e4nner und Jungen get\u00f6tet, damit es keine Zukunft mehr f\u00fcr die Bosniaken in Srebrenica geben soll. Und so grausam diese Verbrechen auch waren: Da stehen sie, die Kinder Srebrenicas. Eine neue Generation. Hoffnung.<\/p>\n","post_title":"Von Srebrenica nach Gaza: Sie vergessen einander nicht.","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"von-srebrenica-nach-gaza-sie-vergessen-einander-nicht","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-09-03 10:02:04","post_modified_gmt":"2024-09-03 10:02:04","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4323","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4335,"post_author":"2","post_date":"2024-07-01 10:37:46","post_date_gmt":"2024-07-01 10:37:46","post_content":"\n

Der 1. Juli 2009. Marwa El Sherbini war 31 Jahre jung, gl\u00fccklich verheiratet und Mutter eines Kindes. Die Pharmazeutin war zudem schwanger. Auf einem Spielplatz in Dresden wurde sie von einem Mann beleidigt, unter anderem als \u201eTerroristin\u201c und \u201eIslamistin\u201c. Sie zeigte ihn an. Offenbar hatte sie Vertrauen in das Rechtssystem. Schlie\u00dflich sollte das Gericht ein Ort der Gerechtigkeit und Sicherheit sein.<\/p>\n\n\n\n

Es ist sinnbildlich f\u00fcr die strukturellen Probleme hinter Islamfeindlichkeit.<\/p>\n\n\n\n

In der ersten Verhandlung wurde der Islamhasser zu einer Geldstrafe von 780 \u20ac verurteilt. Er rechtfertige seine Tat mit den Worten: \u201eSolche Leute sind keine richtigen Menschen\u201c. Daf\u00fcr, ein geringes Strafma\u00df. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Seine menschenverachtende, aggressive Haltung h\u00e4tte bei der 2. Verhandlung zu Sicherheitsvorkehrungen f\u00fchren m\u00fcssen. Doch die Beh\u00f6rden waren \u201eauf dem rechten Auge blind\u201c. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Dort n\u00e4mlich stach der T\u00e4ter Alex W. auf Marwa ein. Mitten im Gerichtssaal, 18 Messerstiche. Vor den Augen der versammelten Justiz, vor den Augen ihres 3-j\u00e4hrigen Sohnes und ihres Mannes, Elvi Ali Okaz. Als dieser sie besch\u00fctzen wollte, schoss ein Polizist auf ihn, weil er ihn f\u00fcr den Angreifer hielt. Der \u201efremd\u201c aussehende Mann als T\u00e4ter. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Sie wurde get\u00f6tet, zusammen mit ihrem ungeborenen Kind.<\/p>\n\n\n\n

Die politische und mediale Aufarbeitung des Falls war l\u00e4cherlich. Erst eine Woche sp\u00e4ter war von \u201eStreit um Schaukel\u201c die Rede, kein Wort \u00fcber Islamfeindlichkeit; Medien \u00fcbernahmen unkritisch die inkompetente Beschreibung der Beh\u00f6rden. V\u00f6llige Ignoranz. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Als Infos durchsickerten, bem\u00fchte die Regierung sich nicht etwa um die Muslime Deutschlands, sondern richtete lediglich \u00c4gypten, dem Herkunftsland der Ermordeten, Beileid aus. Die ewige Fremde und die irrelevante eigene Minderheit. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Einiges wurde gelernt, vieles aber noch nicht.<\/p>\n\n\n\n

Marwa El Sherbini h\u00e4tte eine Lehre der Zuversicht sein k\u00f6nnen. Sie lie\u00df sich auf Dresden ein und setzte Vertrauen in die Justiz. Es ist Zeit, die Zuversicht endlich wahr werden zu lassen. Ihr zu Ehren. Jetzt erst recht.<\/p>\n","post_title":"Die Ermordung von Marwa El Sherbini: Ein Versagen der deutschen Justiz","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"die-ermordung-von-marwa-el-sherbini-ein-versagen-der-deutschen-justiz","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-09-03 10:00:55","post_modified_gmt":"2024-09-03 10:00:55","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4335","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3976,"post_author":"2","post_date":"2024-01-18 16:54:59","post_date_gmt":"2024-01-18 16:54:59","post_content":"\n

Heute, am 18. Januar, gedenken wir eines der dunkelsten Kapitel in der j\u00fcngeren deutschen Geschichte: dem Brandanschlag von L\u00fcbeck, der sich vor 28 Jahren ereignete. In den fr\u00fchen Morgenstunden des Jahres 1996 wurden zehn Menschen, darunter drei Erwachsene und sieben Kinder, aus dem Leben gerissen. Die Opfer \u2013 gr\u00f6\u00dftenteils Asylbewerber aus Zaire, Angola, Togo und dem Libanon \u2013 symbolisieren eine Trag\u00f6die, die weit \u00fcber L\u00fcbeck hinausreicht.<\/p>\n\n\n\n

Der Anschlag selbst und die darauffolgenden Ermittlungen zeichnen ein Bild von Verwirrung, Missverst\u00e4ndnissen und wahrscheinlich auch von bewusster Ignoranz. Drei Verd\u00e4chtige, alle mit rechtsextremistischem Hintergrund, wurden unmittelbar nach dem Brand festgenommen. Merkw\u00fcrdigerweise, trotz offensichtlicher Beweise wie Brandspuren an ihren Gesichter, Haaren, Wimpern oder Augenbrauen, wurden sie schnell wieder freigelassen. Stattdessen richtete sich der Verdacht gegen einen libanesischen Bewohner des Hauses. Man behandelte ihn wie einen Schwerkriminellen und versuchte, ein Gest\u00e4ndnis zu erzwingen. Ein Vorgehen, das bis heute viele Fragen aufwirft. <\/p>\n\n\n\n

Die Jahre nach dem Brandanschlag waren gepr\u00e4gt von Gest\u00e4ndnissen und Widerrufen, von Ger\u00fcchten und unbeantworteten Fragen. Ein Verd\u00e4chtiger gestand in einem Interview mit dem Spiegel, dass sie f\u00fcr den Anschlag bezahlt wurden. Doch trotz dieser und anderer Hinweise kam es nie zu einer Verurteilung. Die Wahrheit, so scheint es, liegt immer noch verborgen unter einer Schicht von Unklarheiten und m\u00f6glicherweise politischen R\u00fccksichtnahmen.<\/p>\n\n\n\n

Besonders beunruhigend ist die Rolle eines V-Mannes des Landeskriminalamtes, der Kontakte zu der rechtsextremen Gruppe unterhielt und selbst einen Brandanschlag ver\u00fcbte. Diese Verstrickungen werfen ein d\u00fcsteres Licht auf die Ermittlungen und verst\u00e4rken den Eindruck, dass die Wahrheit m\u00f6glicherweise nie vollst\u00e4ndig ans Licht kommen wird.<\/p>\n\n\n\n

28 Jahre sp\u00e4ter bleibt die Erinnerung an den Brandanschlag von L\u00fcbeck blass und in weiten Teilen der Bev\u00f6lkerung vergessen. Es gibt keine offiziellen Gedenkveranstaltungen, keine dauerhaften Mahnmale, die an das Leid der Opfer und ihrer Angeh\u00f6rigen erinnern. Dieses Schweigen ist ein schmerzlicher Beweis daf\u00fcr, wie schnell die Gesellschaft bereit ist, \u00fcber solche Ereignisse hinwegzugehen.<\/p>\n\n\n\n

Wir m\u00fcssen jedoch gedenken. Gedenken an diejenigen, die ihr Leben verloren haben, und an diejenigen, die noch immer nach Gerechtigkeit suchen. Dieser Tag sollte uns nicht nur als Mahnung dienen, sondern auch als Ansporn, uns aktiv gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit einzusetzen. Denn nur so k\u00f6nnen wir sicherstellen, dass sich solche Trag\u00f6dien nicht wiederholen.<\/p>\n","post_title":"Der Brandanschlag von L\u00fcbeck","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"open","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"der-brandanschlag-von-lubeck","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-29 17:01:13","post_modified_gmt":"2024-01-29 17:01:13","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3976","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3264,"post_author":"2","post_date":"2023-11-23 00:15:33","post_date_gmt":"2023-11-23 00:15:33","post_content":"

Vor 31 Jahren, am 23. November 1992, ersch\u00fctterte ein Akt des Hasses die kleine Stadt M\u00f6lln in Schleswig-Holstein. Zwei Familienh\u00e4user wurden Ziel eines rassistisch motivierten Brandanschlags, ausgef\u00fchrt von rechtsextremen Terroristen. Dieser furchtbare Angriff kostete die 10-j\u00e4hrige Yeliz Arslan, die 14-j\u00e4hrige Ay\u015fe Y\u0131lmaz und ihre 51-j\u00e4hrige Gro\u00dfmutter Bahide Arslan das Leben. Heute gedenken wir ihnen, nicht nur als Opfer eines sinnlosen Verbrechens, sondern auch als Mahnung, wohin Islamfeindlichkeit, Rassismus und Hass f\u00fchren k\u00f6nnen.<\/p>\n\"\"\n

Die Reaktion auf diesen tragischen Vorfall war durchwachsen. Bundeskanzler Helmut Kohl entschied sich gegen eine Teilnahme an der Gedenkveranstaltung \u2013 ein Akt, der damals wie heute Kritik und Entt\u00e4uschung hervorrief. Die T\u00e4ter, die sich mit einem \u201eHeil Hitler\u201c bei der Polizei meldeten, sind heute wieder auf freiem Fu\u00df.<\/p>\n

Besonders bewegend ist die Geschichte von Ibrahim Arslan, der als siebenj\u00e4hriger Junge den Anschlag \u00fcberlebte, gesch\u00fctzt durch die selbstlose Tat seiner Gro\u00dfmutter Bahide, die ihn mit feuchten T\u00fcchern umwickelte. Ibrahim Arslan beklagt, dass das Gedenken an solche Ereignisse oft von politischer Profilierung und Ignoranz \u00fcberschattet wird. Er setzt sich daf\u00fcr ein, dass die Interessen und Stimmen der Betroffenen im Mittelpunkt des Gedenkens stehen.<\/p>\n

Wir d\u00fcrfen die Opfer von M\u00f6lln nicht vergessen. Ihre Namen \u2013 Yeliz, Ay\u015fe und Bahide \u2013 stehen symbolisch f\u00fcr alle, die durch rassistisch motivierte Gewalt ihr Leben verloren haben. Sie mahnen uns, wachsam zu bleiben und gegen Hass und Diskriminierung in all ihren Formen aufzustehen. Ihr Andenken fordert uns auf, eine Gesellschaft zu schaffen, in der Vielfalt und Toleranz gesch\u00e4tzt und gef\u00f6rdert werden, und in der kein Platz f\u00fcr Hass und Fremdenfeindlichkeit ist.<\/p>\n

Vergessen wir sie nicht.<\/p>","post_title":"31 Jahre seit dem Brandanschlag von M\u00f6lln","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"31-jahre-seit-dem-brandanschlag-von-moelln","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:33:35","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:33:35","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3264","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3170,"post_author":"2","post_date":"2023-11-09 23:13:07","post_date_gmt":"2023-11-09 23:13:07","post_content":"

85 Jahre nach der Reichspogromnacht vom 9. November 1938, einem finsteren Kapitel in der deutschen Geschichte, reflektieren wir \u00fcber die langanhaltende Geisteshaltung, die letztlich zum Holocaust f\u00fchrte. Diese Nacht, gepr\u00e4gt von Gewalt gegen Juden, Zerst\u00f6rung von Synagogen und j\u00fcdischen Gesch\u00e4ften, war nicht ein isoliertes Ereignis, sondern ein H\u00f6hepunkt jahrhundertelanger Judenfeindlichkeit.<\/p>\n\"\"\n

Das \u201ej\u00fcdisch-christliche Abendland\u201c und seine Widerspr\u00fcche<\/strong><\/p>\n

Die heutige Verwendung des Begriffs \u201ej\u00fcdisch-christliches Abendland\u201c erscheint paradox, wenn man bedenkt, dass Juden in Europa \u00fcber Jahrhunderte hinweg marginalisiert und verfolgt wurden. Nicht einmal ein Jahrhundert nach dem Versuch, einen Teil seiner Bev\u00f6lkerung auszul\u00f6schen, begegnet Europa \u2013 und insbesondere Deutschland \u2013 der Herausforderung, sich mit der Kontinuit\u00e4t dieser diskriminierenden Geisteshaltung auseinanderzusetzen. Diese richtet sich heute nicht nur gegen Juden, sondern auch gegen Roma, Muslime und andere Minderheiten. Sie betrifft immer noch auch Juden, und ebenfalls Roma oder Muslime. Juden seien \u201eFremdk\u00f6rper\", sie w\u00fcrden das Land \u201everjuden\u201c wollen, h\u00f6rte man damals. Juden sollten sich reformieren, hie\u00df es, sie sollten sich dem vermeintlichen \u201eDeutschsein\u201c anpassen. Juden m\u00fcssten ihre \u201eprimitive Religion\u201c ablegen, h\u00f6rte man zur Reformation und zur Aufkl\u00e4rung, es gebe nur ein \u201echristlich-atheistisches\" Abendland. Wiederholt sich diese Sprache gro\u00dffl\u00e4chig - auch wenn sie andere trifft - geht Europa, aber insbesondere Deutschland seiner Verantwortung nicht nach.<\/p>\n

Die Sprache der Diskriminierung<\/strong><\/p>\n

Die Sprache, die Juden einst als \u201eFremdk\u00f6rper\u201c abstempelte und ihre Kultur und Religion als \u201eprimitiv\u201c brandmarkte, findet heute in abgewandelter Form erneut Anwendung. Diese gef\u00e4hrliche Rhetorik, die auch andere Minderheiten betrifft, stellt eine klare Verletzung der Verantwortung Deutschlands dar, die aus dem \u201eNie wieder\u201c-Versprechen erw\u00e4chst.<\/p>\n

Die Folgen der Pogromnacht<\/strong><\/p>\n

Nach der Pogromnacht, von den Nazis zynisch als \u201eReichskristallnacht\u201c bezeichnet, suchten viele Juden Zuflucht im Ausland, wurden jedoch oft an den Grenzen abgewiesen. Dieses Ereignis markiert eine Hochphase des Rassismus in Deutschland und bleibt eine dauerhafte Schande f\u00fcr das Land.<\/p>\n

Deutschlands heutige Verantwortung<\/strong><\/p>\n

Deutschlands Verst\u00e4ndnis und Umsetzung seiner historischen Verantwortung steht heute mehr denn je auf dem Pr\u00fcfstand. Es reicht nicht aus, sich auf populistische Rhetorik zu beschr\u00e4nken. Deutschland muss aktiv daf\u00fcr sorgen, dass Juden, Roma und alle Minderheiten \u2013 einschlie\u00dflich Muslime, Schwarze und Pal\u00e4stinenser \u2013 sich sicher, beheimatet und zugeh\u00f6rig f\u00fchlen. Dies ist die wahre Bedeutung von \u201eNie wieder\u201c, an deren Verwirklichung wir alle mitwirken m\u00fcssen.<\/p>","post_title":"Die Reichspogromnacht","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"die-reichspogromnacht","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:38:55","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:38:55","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3170","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3159,"post_author":"2","post_date":"2023-10-17 23:07:22","post_date_gmt":"2023-10-17 23:07:22","post_content":"

Am 17. Oktober 1961 geschah eines der dunkelsten Ereignisse in der j\u00fcngeren Geschichte Frankreichs \u2013 das Massaker von Paris. Vor 62 Jahren versammelten sich 30.000 Demonstrantinnen und Demonstranten, haupts\u00e4chlich Algerier, um gegen die franz\u00f6sische Besatzung Algeriens zu protestieren. Was folgte, war ein Akt brutaler Gewalt, der die dunkle Seite des franz\u00f6sischen Kolonialismus offenbarte.<\/p>\n

Brutale Niederschlagung einer friedlichen Demonstration<\/strong><\/p>\n

\"\"<\/p>\n

Die franz\u00f6sischen Sicherheitskr\u00e4fte gingen mit \u00e4u\u00dferster Brutalit\u00e4t gegen die Demonstration vor. \u00dcber 11.000 Menschen wurden festgenommen. Sch\u00e4tzungen zufolge wurden \u00fcber 200, m\u00f6glicherweise sogar \u00fcber 400 Menschen get\u00f6tet. Viele von ihnen wurden durch Schl\u00e4ge get\u00f6tet oder in der Seine ertr\u00e4nkt.<\/p>\n\"\"\n

Die Rolle von Maurice Papon<\/strong><\/p>\n

Unter den Verantwortlichen war Polizeichef Maurice Papon, der w\u00e4hrend der Nazizeit an der Deportation von mindestens 1.600 Juden beteiligt war. Viele der an dem Massaker beteiligten Polizisten waren ehemalige Nazi-Kollaborateure, die w\u00e4hrend des Vichy-Regimes Menschen verfolgt und gefoltert hatten.<\/p>\n

Mediale Verschleierung und Propaganda<\/strong><\/p>\n

Die franz\u00f6sische Regierung unterdr\u00fcckte gezielt die mediale Berichterstattung \u00fcber das Massaker. Renommierte Medien weltweit, einschlie\u00dflich der New York Times, der BBC und deutscher Medien wie ARD, ZDF und FAZ, \u00fcbernahmen die franz\u00f6sischen Propagandaberichte, wodurch das Verbrechen weltweit weitgehend unbekannt blieb.<\/p>\n

Versp\u00e4tetes Eingest\u00e4ndnis und fehlende Gerechtigkeit<\/strong><\/p>\n

Erst Jahrzehnte sp\u00e4ter, im Jahr 1998, gab Frankreich unter internationalem Druck zu, dass es zu einem Vorfall gekommen war. Zun\u00e4chst war die Rede von drei Toten, dann widerwillig von 40. Bis heute wurde niemand f\u00fcr das Massaker zur Rechenschaft gezogen, und es gab keine Entsch\u00e4digungen f\u00fcr die Opfer oder deren Familien.<\/p>\n

Fazit<\/strong><\/p>\n

Das Massaker von Paris am 17. Oktober 1961 bleibt ein mahnendes Beispiel f\u00fcr die Brutalit\u00e4t des Kolonialismus und die Gefahren des Schweigens. Es ist wichtig, die Erinnerung an die Opfer wachzuhalten und sich stets gegen Ungerechtigkeit und Unterdr\u00fcckung einzusetzen. Wir d\u00fcrfen solche tragischen Ereignisse in unserer Geschichte nicht vergessen.<\/p>","post_title":"Das Vergessene Massaker von Paris","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"das-vergessene-massaker-von-paris","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:39:35","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:39:35","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3159","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"}],"next":false,"prev":false,"total_page":1},"paged":1,"column_class":"jeg_col_3o3","class":"jnews_block_37"};

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Es sind viele Faktoren, die deutlich machen, dass es im Umgang mit rechtem Terror in all seinen Erscheinungsformen immer noch viel zu \u00e4ndern gilt. Insbesondere dabei, die Trauernden nicht im Stich zu lassen.<\/p>\n","post_title":"Der Terroranschlag von M\u00fcnchen: Erinnern an neun Vergessene","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"der-terroranschlag-von-munchen-erinnern-an-neun-vergessene","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-09-03 10:10:09","post_modified_gmt":"2024-09-03 10:10:09","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4262","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4326,"post_author":"2","post_date":"2024-07-11 10:17:29","post_date_gmt":"2024-07-11 10:17:29","post_content":"\n

Heute vor 29 Jahren ereignete sich der Genozid von Srebrenica. Eine Chronologie des Versagens:<\/p>\n\n\n\n

1991: Letzte Volksz\u00e4hlung ergibt: 73 % der Einwohner Srebrenicas sind Muslime<\/p>\n\n\n\n

6.3.1992: Beginn der K\u00e4mpfe in Bosnien-Herzegowina. Ein einseitiger Vernichtungskrieg<\/p>\n\n\n\n

August 1992: Erste Berichte \u00fcber serbische Gefangenenlager. Die Welt sah zu<\/p>\n\n\n\n

Oktober 1992: Serben f\u00fchren \u201eethnische S\u00e4uberungen\u201c in den eroberten Gebieten durch. Bis auf sechs Enklaven, darunter Srebrenica, kontrollieren sie Ostbosnien. Die Hauptstadt Sarajevo wird belagert<\/p>\n\n\n\n

6.5.1993: Alle belagerten bosnischen Enklaven \u2013 Srebrenica, Sarajevo, Tuzla, Zepa, Gorazde und Bihac \u2013 werden zu UN-Schutzzonen erkl\u00e4rt (Resolution 824)<\/p>\n\n\n\n

6.-11.7.1995: Serben erobern die Schutzzone Srebrenica trotz der Anwesenheit von 419 Blauhelm-Soldaten. Der Befehlshaber der Serben, General Mladic leitet die Aktion<\/p>\n\n\n\n

10.7.1995, 19:00 Uhr: Das niederl\u00e4ndische UN-Bataillon \u201eDutchbat\u201c fordert Luftunterst\u00fctzung an. Der General weist drei solcher Aufrufe ab. Flugzeuge erreichen Srebrenica, kehren aber wieder um<\/p>\n\n\n\n

11.7.1995: Erst um 14:30 Uhr greifen NATO-Flugzeuge serbische Panzer an. Um 15:00 Uhr werden der Angriffe wegen der \u201eGefahr von Geiselnahmen\u201c beendet. Gemeint sind UN-Truppen
16:00 Uhr: Srebrenica wird von Serben eingenommen
20:30 Uhr: Treffen zwischen dem niederl\u00e4ndischen UN-Kommandanten Karremans und Mladic mit Sektempfang. Bosniens Pr\u00e4sident Izetbegovi\u0107 ruft die UN vergeblich zur R\u00fcckeroberung auf. (Viele niederl\u00e4ndische Soldaten waren nicht zur Einhaltung der Mission bereit; Zitat: \u201eThis is not my war!\u201c) Die UN-Blauhelme \u00fcbernahmen keine Verantwortung. Sp\u00e4ter wurden die Soldaten in den Niederlanden geehrt bef\u00f6rdert<\/p>\n\n\n\n

12.7.1995: Zehntausende Frauen und Kinder, die Schutz bei der UN-Basis Poto\u010dari gesucht haben, werden im Beisein der UN-Truppen deportiert. Unz\u00e4hlige werden vergewaltigt, misshandelt und ermordet<\/p>\n\n\n\n

12.7. - 18.7.1995: 8.372 Menschen werden von serbischen Milit\u00e4rs bei Srebrenica ermordet. Weil sie Bosniaken und Muslime sind. Sie wurden in Reihen aufgestellt, get\u00f6tet und ihre Leichen wurden in Gr\u00e4ben geworfen. Ein Genozid.<\/p>\n\n\n\n

Sprecht 29 Jahre danach dar\u00fcber. Sprecht dar\u00fcber, weil zu wenige es tun.<\/p>\n","post_title":"Der V\u00f6lkermord von Srebrenica: Eine Chronologie des Versagens","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"der-volkermord-von-srebrenica-eine-chronologie-des-versagens","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-09-03 10:01:49","post_modified_gmt":"2024-09-03 10:01:49","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4326","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4323,"post_author":"2","post_date":"2024-07-11 10:15:06","post_date_gmt":"2024-07-11 10:15:06","post_content":"\n

Sind das nur Kinder, die irgendetwas verkaufen? Nein, das sind bosnische Kinder in Srebrenica, die Spenden f\u00fcr die Kinder Gazas sammeln. 29 Jahre nachdem in Srebrenica ein Genozid stattfand, vergessen die Kinder der \u00dcberlebenden die Opfer eines anderen aktuellen Genozids nicht. Es ist herzerw\u00e4rmend.<\/p>\n\n\n\n

Dieser Basar aus dem Dezember ist eines von vielen Beispielen f\u00fcr den Einsatz der bosnischen Bewohner Srebrenicas f\u00fcr die Pal\u00e4stinenser in Gaza. Der \u00dcberlebende Ahmed Hrustanovi\u0107 teilte den sch\u00f6nen Moment, in dem eine der M\u00fctter Srebrenicas, die ihren Mann und einzigen Sohn in dem Genozid verloren hat, in die Moschee kam und 100 Euro f\u00fcr die Menschen Pal\u00e4stinas mitbrachte.<\/p>\n\n\n\n

Beide Genozide haben gemeinsam, dass die T\u00e4ter der Meinung waren, einen heiligen Anspruch auf das Land der Opfer zu haben und dass die Opfer minderwertigere Menschen w\u00e4ren. Beide Genozide haben auch gemeinsam, dass die T\u00e4ter mutwillig Kinder ins Visier nahmen.<\/p>\n\n\n\n

In Srebrenica wurden gezielt insbesondere M\u00e4nner und Jungen get\u00f6tet, damit es keine Zukunft mehr f\u00fcr die Bosniaken in Srebrenica geben soll. Und so grausam diese Verbrechen auch waren: Da stehen sie, die Kinder Srebrenicas. Eine neue Generation. Hoffnung.<\/p>\n","post_title":"Von Srebrenica nach Gaza: Sie vergessen einander nicht.","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"von-srebrenica-nach-gaza-sie-vergessen-einander-nicht","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-09-03 10:02:04","post_modified_gmt":"2024-09-03 10:02:04","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4323","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4335,"post_author":"2","post_date":"2024-07-01 10:37:46","post_date_gmt":"2024-07-01 10:37:46","post_content":"\n

Der 1. Juli 2009. Marwa El Sherbini war 31 Jahre jung, gl\u00fccklich verheiratet und Mutter eines Kindes. Die Pharmazeutin war zudem schwanger. Auf einem Spielplatz in Dresden wurde sie von einem Mann beleidigt, unter anderem als \u201eTerroristin\u201c und \u201eIslamistin\u201c. Sie zeigte ihn an. Offenbar hatte sie Vertrauen in das Rechtssystem. Schlie\u00dflich sollte das Gericht ein Ort der Gerechtigkeit und Sicherheit sein.<\/p>\n\n\n\n

Es ist sinnbildlich f\u00fcr die strukturellen Probleme hinter Islamfeindlichkeit.<\/p>\n\n\n\n

In der ersten Verhandlung wurde der Islamhasser zu einer Geldstrafe von 780 \u20ac verurteilt. Er rechtfertige seine Tat mit den Worten: \u201eSolche Leute sind keine richtigen Menschen\u201c. Daf\u00fcr, ein geringes Strafma\u00df. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Seine menschenverachtende, aggressive Haltung h\u00e4tte bei der 2. Verhandlung zu Sicherheitsvorkehrungen f\u00fchren m\u00fcssen. Doch die Beh\u00f6rden waren \u201eauf dem rechten Auge blind\u201c. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Dort n\u00e4mlich stach der T\u00e4ter Alex W. auf Marwa ein. Mitten im Gerichtssaal, 18 Messerstiche. Vor den Augen der versammelten Justiz, vor den Augen ihres 3-j\u00e4hrigen Sohnes und ihres Mannes, Elvi Ali Okaz. Als dieser sie besch\u00fctzen wollte, schoss ein Polizist auf ihn, weil er ihn f\u00fcr den Angreifer hielt. Der \u201efremd\u201c aussehende Mann als T\u00e4ter. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Sie wurde get\u00f6tet, zusammen mit ihrem ungeborenen Kind.<\/p>\n\n\n\n

Die politische und mediale Aufarbeitung des Falls war l\u00e4cherlich. Erst eine Woche sp\u00e4ter war von \u201eStreit um Schaukel\u201c die Rede, kein Wort \u00fcber Islamfeindlichkeit; Medien \u00fcbernahmen unkritisch die inkompetente Beschreibung der Beh\u00f6rden. V\u00f6llige Ignoranz. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Als Infos durchsickerten, bem\u00fchte die Regierung sich nicht etwa um die Muslime Deutschlands, sondern richtete lediglich \u00c4gypten, dem Herkunftsland der Ermordeten, Beileid aus. Die ewige Fremde und die irrelevante eigene Minderheit. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Einiges wurde gelernt, vieles aber noch nicht.<\/p>\n\n\n\n

Marwa El Sherbini h\u00e4tte eine Lehre der Zuversicht sein k\u00f6nnen. Sie lie\u00df sich auf Dresden ein und setzte Vertrauen in die Justiz. Es ist Zeit, die Zuversicht endlich wahr werden zu lassen. Ihr zu Ehren. Jetzt erst recht.<\/p>\n","post_title":"Die Ermordung von Marwa El Sherbini: Ein Versagen der deutschen Justiz","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"die-ermordung-von-marwa-el-sherbini-ein-versagen-der-deutschen-justiz","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-09-03 10:00:55","post_modified_gmt":"2024-09-03 10:00:55","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4335","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3976,"post_author":"2","post_date":"2024-01-18 16:54:59","post_date_gmt":"2024-01-18 16:54:59","post_content":"\n

Heute, am 18. Januar, gedenken wir eines der dunkelsten Kapitel in der j\u00fcngeren deutschen Geschichte: dem Brandanschlag von L\u00fcbeck, der sich vor 28 Jahren ereignete. In den fr\u00fchen Morgenstunden des Jahres 1996 wurden zehn Menschen, darunter drei Erwachsene und sieben Kinder, aus dem Leben gerissen. Die Opfer \u2013 gr\u00f6\u00dftenteils Asylbewerber aus Zaire, Angola, Togo und dem Libanon \u2013 symbolisieren eine Trag\u00f6die, die weit \u00fcber L\u00fcbeck hinausreicht.<\/p>\n\n\n\n

Der Anschlag selbst und die darauffolgenden Ermittlungen zeichnen ein Bild von Verwirrung, Missverst\u00e4ndnissen und wahrscheinlich auch von bewusster Ignoranz. Drei Verd\u00e4chtige, alle mit rechtsextremistischem Hintergrund, wurden unmittelbar nach dem Brand festgenommen. Merkw\u00fcrdigerweise, trotz offensichtlicher Beweise wie Brandspuren an ihren Gesichter, Haaren, Wimpern oder Augenbrauen, wurden sie schnell wieder freigelassen. Stattdessen richtete sich der Verdacht gegen einen libanesischen Bewohner des Hauses. Man behandelte ihn wie einen Schwerkriminellen und versuchte, ein Gest\u00e4ndnis zu erzwingen. Ein Vorgehen, das bis heute viele Fragen aufwirft. <\/p>\n\n\n\n

Die Jahre nach dem Brandanschlag waren gepr\u00e4gt von Gest\u00e4ndnissen und Widerrufen, von Ger\u00fcchten und unbeantworteten Fragen. Ein Verd\u00e4chtiger gestand in einem Interview mit dem Spiegel, dass sie f\u00fcr den Anschlag bezahlt wurden. Doch trotz dieser und anderer Hinweise kam es nie zu einer Verurteilung. Die Wahrheit, so scheint es, liegt immer noch verborgen unter einer Schicht von Unklarheiten und m\u00f6glicherweise politischen R\u00fccksichtnahmen.<\/p>\n\n\n\n

Besonders beunruhigend ist die Rolle eines V-Mannes des Landeskriminalamtes, der Kontakte zu der rechtsextremen Gruppe unterhielt und selbst einen Brandanschlag ver\u00fcbte. Diese Verstrickungen werfen ein d\u00fcsteres Licht auf die Ermittlungen und verst\u00e4rken den Eindruck, dass die Wahrheit m\u00f6glicherweise nie vollst\u00e4ndig ans Licht kommen wird.<\/p>\n\n\n\n

28 Jahre sp\u00e4ter bleibt die Erinnerung an den Brandanschlag von L\u00fcbeck blass und in weiten Teilen der Bev\u00f6lkerung vergessen. Es gibt keine offiziellen Gedenkveranstaltungen, keine dauerhaften Mahnmale, die an das Leid der Opfer und ihrer Angeh\u00f6rigen erinnern. Dieses Schweigen ist ein schmerzlicher Beweis daf\u00fcr, wie schnell die Gesellschaft bereit ist, \u00fcber solche Ereignisse hinwegzugehen.<\/p>\n\n\n\n

Wir m\u00fcssen jedoch gedenken. Gedenken an diejenigen, die ihr Leben verloren haben, und an diejenigen, die noch immer nach Gerechtigkeit suchen. Dieser Tag sollte uns nicht nur als Mahnung dienen, sondern auch als Ansporn, uns aktiv gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit einzusetzen. Denn nur so k\u00f6nnen wir sicherstellen, dass sich solche Trag\u00f6dien nicht wiederholen.<\/p>\n","post_title":"Der Brandanschlag von L\u00fcbeck","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"open","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"der-brandanschlag-von-lubeck","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-29 17:01:13","post_modified_gmt":"2024-01-29 17:01:13","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3976","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3264,"post_author":"2","post_date":"2023-11-23 00:15:33","post_date_gmt":"2023-11-23 00:15:33","post_content":"

Vor 31 Jahren, am 23. November 1992, ersch\u00fctterte ein Akt des Hasses die kleine Stadt M\u00f6lln in Schleswig-Holstein. Zwei Familienh\u00e4user wurden Ziel eines rassistisch motivierten Brandanschlags, ausgef\u00fchrt von rechtsextremen Terroristen. Dieser furchtbare Angriff kostete die 10-j\u00e4hrige Yeliz Arslan, die 14-j\u00e4hrige Ay\u015fe Y\u0131lmaz und ihre 51-j\u00e4hrige Gro\u00dfmutter Bahide Arslan das Leben. Heute gedenken wir ihnen, nicht nur als Opfer eines sinnlosen Verbrechens, sondern auch als Mahnung, wohin Islamfeindlichkeit, Rassismus und Hass f\u00fchren k\u00f6nnen.<\/p>\n\"\"\n

Die Reaktion auf diesen tragischen Vorfall war durchwachsen. Bundeskanzler Helmut Kohl entschied sich gegen eine Teilnahme an der Gedenkveranstaltung \u2013 ein Akt, der damals wie heute Kritik und Entt\u00e4uschung hervorrief. Die T\u00e4ter, die sich mit einem \u201eHeil Hitler\u201c bei der Polizei meldeten, sind heute wieder auf freiem Fu\u00df.<\/p>\n

Besonders bewegend ist die Geschichte von Ibrahim Arslan, der als siebenj\u00e4hriger Junge den Anschlag \u00fcberlebte, gesch\u00fctzt durch die selbstlose Tat seiner Gro\u00dfmutter Bahide, die ihn mit feuchten T\u00fcchern umwickelte. Ibrahim Arslan beklagt, dass das Gedenken an solche Ereignisse oft von politischer Profilierung und Ignoranz \u00fcberschattet wird. Er setzt sich daf\u00fcr ein, dass die Interessen und Stimmen der Betroffenen im Mittelpunkt des Gedenkens stehen.<\/p>\n

Wir d\u00fcrfen die Opfer von M\u00f6lln nicht vergessen. Ihre Namen \u2013 Yeliz, Ay\u015fe und Bahide \u2013 stehen symbolisch f\u00fcr alle, die durch rassistisch motivierte Gewalt ihr Leben verloren haben. Sie mahnen uns, wachsam zu bleiben und gegen Hass und Diskriminierung in all ihren Formen aufzustehen. Ihr Andenken fordert uns auf, eine Gesellschaft zu schaffen, in der Vielfalt und Toleranz gesch\u00e4tzt und gef\u00f6rdert werden, und in der kein Platz f\u00fcr Hass und Fremdenfeindlichkeit ist.<\/p>\n

Vergessen wir sie nicht.<\/p>","post_title":"31 Jahre seit dem Brandanschlag von M\u00f6lln","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"31-jahre-seit-dem-brandanschlag-von-moelln","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:33:35","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:33:35","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3264","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3170,"post_author":"2","post_date":"2023-11-09 23:13:07","post_date_gmt":"2023-11-09 23:13:07","post_content":"

85 Jahre nach der Reichspogromnacht vom 9. November 1938, einem finsteren Kapitel in der deutschen Geschichte, reflektieren wir \u00fcber die langanhaltende Geisteshaltung, die letztlich zum Holocaust f\u00fchrte. Diese Nacht, gepr\u00e4gt von Gewalt gegen Juden, Zerst\u00f6rung von Synagogen und j\u00fcdischen Gesch\u00e4ften, war nicht ein isoliertes Ereignis, sondern ein H\u00f6hepunkt jahrhundertelanger Judenfeindlichkeit.<\/p>\n\"\"\n

Das \u201ej\u00fcdisch-christliche Abendland\u201c und seine Widerspr\u00fcche<\/strong><\/p>\n

Die heutige Verwendung des Begriffs \u201ej\u00fcdisch-christliches Abendland\u201c erscheint paradox, wenn man bedenkt, dass Juden in Europa \u00fcber Jahrhunderte hinweg marginalisiert und verfolgt wurden. Nicht einmal ein Jahrhundert nach dem Versuch, einen Teil seiner Bev\u00f6lkerung auszul\u00f6schen, begegnet Europa \u2013 und insbesondere Deutschland \u2013 der Herausforderung, sich mit der Kontinuit\u00e4t dieser diskriminierenden Geisteshaltung auseinanderzusetzen. Diese richtet sich heute nicht nur gegen Juden, sondern auch gegen Roma, Muslime und andere Minderheiten. Sie betrifft immer noch auch Juden, und ebenfalls Roma oder Muslime. Juden seien \u201eFremdk\u00f6rper\", sie w\u00fcrden das Land \u201everjuden\u201c wollen, h\u00f6rte man damals. Juden sollten sich reformieren, hie\u00df es, sie sollten sich dem vermeintlichen \u201eDeutschsein\u201c anpassen. Juden m\u00fcssten ihre \u201eprimitive Religion\u201c ablegen, h\u00f6rte man zur Reformation und zur Aufkl\u00e4rung, es gebe nur ein \u201echristlich-atheistisches\" Abendland. Wiederholt sich diese Sprache gro\u00dffl\u00e4chig - auch wenn sie andere trifft - geht Europa, aber insbesondere Deutschland seiner Verantwortung nicht nach.<\/p>\n

Die Sprache der Diskriminierung<\/strong><\/p>\n

Die Sprache, die Juden einst als \u201eFremdk\u00f6rper\u201c abstempelte und ihre Kultur und Religion als \u201eprimitiv\u201c brandmarkte, findet heute in abgewandelter Form erneut Anwendung. Diese gef\u00e4hrliche Rhetorik, die auch andere Minderheiten betrifft, stellt eine klare Verletzung der Verantwortung Deutschlands dar, die aus dem \u201eNie wieder\u201c-Versprechen erw\u00e4chst.<\/p>\n

Die Folgen der Pogromnacht<\/strong><\/p>\n

Nach der Pogromnacht, von den Nazis zynisch als \u201eReichskristallnacht\u201c bezeichnet, suchten viele Juden Zuflucht im Ausland, wurden jedoch oft an den Grenzen abgewiesen. Dieses Ereignis markiert eine Hochphase des Rassismus in Deutschland und bleibt eine dauerhafte Schande f\u00fcr das Land.<\/p>\n

Deutschlands heutige Verantwortung<\/strong><\/p>\n

Deutschlands Verst\u00e4ndnis und Umsetzung seiner historischen Verantwortung steht heute mehr denn je auf dem Pr\u00fcfstand. Es reicht nicht aus, sich auf populistische Rhetorik zu beschr\u00e4nken. Deutschland muss aktiv daf\u00fcr sorgen, dass Juden, Roma und alle Minderheiten \u2013 einschlie\u00dflich Muslime, Schwarze und Pal\u00e4stinenser \u2013 sich sicher, beheimatet und zugeh\u00f6rig f\u00fchlen. Dies ist die wahre Bedeutung von \u201eNie wieder\u201c, an deren Verwirklichung wir alle mitwirken m\u00fcssen.<\/p>","post_title":"Die Reichspogromnacht","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"die-reichspogromnacht","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:38:55","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:38:55","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3170","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3159,"post_author":"2","post_date":"2023-10-17 23:07:22","post_date_gmt":"2023-10-17 23:07:22","post_content":"

Am 17. Oktober 1961 geschah eines der dunkelsten Ereignisse in der j\u00fcngeren Geschichte Frankreichs \u2013 das Massaker von Paris. Vor 62 Jahren versammelten sich 30.000 Demonstrantinnen und Demonstranten, haupts\u00e4chlich Algerier, um gegen die franz\u00f6sische Besatzung Algeriens zu protestieren. Was folgte, war ein Akt brutaler Gewalt, der die dunkle Seite des franz\u00f6sischen Kolonialismus offenbarte.<\/p>\n

Brutale Niederschlagung einer friedlichen Demonstration<\/strong><\/p>\n

\"\"<\/p>\n

Die franz\u00f6sischen Sicherheitskr\u00e4fte gingen mit \u00e4u\u00dferster Brutalit\u00e4t gegen die Demonstration vor. \u00dcber 11.000 Menschen wurden festgenommen. Sch\u00e4tzungen zufolge wurden \u00fcber 200, m\u00f6glicherweise sogar \u00fcber 400 Menschen get\u00f6tet. Viele von ihnen wurden durch Schl\u00e4ge get\u00f6tet oder in der Seine ertr\u00e4nkt.<\/p>\n\"\"\n

Die Rolle von Maurice Papon<\/strong><\/p>\n

Unter den Verantwortlichen war Polizeichef Maurice Papon, der w\u00e4hrend der Nazizeit an der Deportation von mindestens 1.600 Juden beteiligt war. Viele der an dem Massaker beteiligten Polizisten waren ehemalige Nazi-Kollaborateure, die w\u00e4hrend des Vichy-Regimes Menschen verfolgt und gefoltert hatten.<\/p>\n

Mediale Verschleierung und Propaganda<\/strong><\/p>\n

Die franz\u00f6sische Regierung unterdr\u00fcckte gezielt die mediale Berichterstattung \u00fcber das Massaker. Renommierte Medien weltweit, einschlie\u00dflich der New York Times, der BBC und deutscher Medien wie ARD, ZDF und FAZ, \u00fcbernahmen die franz\u00f6sischen Propagandaberichte, wodurch das Verbrechen weltweit weitgehend unbekannt blieb.<\/p>\n

Versp\u00e4tetes Eingest\u00e4ndnis und fehlende Gerechtigkeit<\/strong><\/p>\n

Erst Jahrzehnte sp\u00e4ter, im Jahr 1998, gab Frankreich unter internationalem Druck zu, dass es zu einem Vorfall gekommen war. Zun\u00e4chst war die Rede von drei Toten, dann widerwillig von 40. Bis heute wurde niemand f\u00fcr das Massaker zur Rechenschaft gezogen, und es gab keine Entsch\u00e4digungen f\u00fcr die Opfer oder deren Familien.<\/p>\n

Fazit<\/strong><\/p>\n

Das Massaker von Paris am 17. Oktober 1961 bleibt ein mahnendes Beispiel f\u00fcr die Brutalit\u00e4t des Kolonialismus und die Gefahren des Schweigens. Es ist wichtig, die Erinnerung an die Opfer wachzuhalten und sich stets gegen Ungerechtigkeit und Unterdr\u00fcckung einzusetzen. Wir d\u00fcrfen solche tragischen Ereignisse in unserer Geschichte nicht vergessen.<\/p>","post_title":"Das Vergessene Massaker von Paris","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"das-vergessene-massaker-von-paris","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:39:35","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:39:35","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3159","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"}],"next":false,"prev":false,"total_page":1},"paged":1,"column_class":"jeg_col_3o3","class":"jnews_block_37"};

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Drei lange Jahre dauerte es, bis die Beh\u00f6rden die Tat endlich als rechtsextremen Terror betrachteten und nicht als \u201eAmoklauf eines psychichkranken Einzelt\u00e4ters\u201c. Sieben der neun Opfer waren muslimisch. Er zielte auf Muslime, auf \u201earabisch und t\u00fcrkisch aussehende\u201c Menschen ab. Trotzdem reagierte die Stadt M\u00fcnchen erstmal mit einem christlichen Gedenkgottesdienst. Sp\u00e4tere Trauerveranstaltungen organisierten die muslimischen Gemeinden M\u00fcnchens zun\u00e4chst gr\u00f6\u00dftenteils selbst. Im Kosovo, wo drei der Opfer ihre Wurzeln hatten, wurde eine dreit\u00e4gige Staatstrauer ausgerufen. In Deutschland nicht. Medien versagten in ihrer Berichterstattung in direkter Reaktion g\u00e4nzlich. Auf dem Denkmal am Anschlagsort stand auch vier Jahre sp\u00e4ter immer noch \u201eAmoklauf\u201c, obwohl eine \u00c4nderung schon als beschlossen galt.<\/p>\n\n\n\n

Es sind viele Faktoren, die deutlich machen, dass es im Umgang mit rechtem Terror in all seinen Erscheinungsformen immer noch viel zu \u00e4ndern gilt. Insbesondere dabei, die Trauernden nicht im Stich zu lassen.<\/p>\n","post_title":"Der Terroranschlag von M\u00fcnchen: Erinnern an neun Vergessene","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"der-terroranschlag-von-munchen-erinnern-an-neun-vergessene","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-09-03 10:10:09","post_modified_gmt":"2024-09-03 10:10:09","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4262","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4326,"post_author":"2","post_date":"2024-07-11 10:17:29","post_date_gmt":"2024-07-11 10:17:29","post_content":"\n

Heute vor 29 Jahren ereignete sich der Genozid von Srebrenica. Eine Chronologie des Versagens:<\/p>\n\n\n\n

1991: Letzte Volksz\u00e4hlung ergibt: 73 % der Einwohner Srebrenicas sind Muslime<\/p>\n\n\n\n

6.3.1992: Beginn der K\u00e4mpfe in Bosnien-Herzegowina. Ein einseitiger Vernichtungskrieg<\/p>\n\n\n\n

August 1992: Erste Berichte \u00fcber serbische Gefangenenlager. Die Welt sah zu<\/p>\n\n\n\n

Oktober 1992: Serben f\u00fchren \u201eethnische S\u00e4uberungen\u201c in den eroberten Gebieten durch. Bis auf sechs Enklaven, darunter Srebrenica, kontrollieren sie Ostbosnien. Die Hauptstadt Sarajevo wird belagert<\/p>\n\n\n\n

6.5.1993: Alle belagerten bosnischen Enklaven \u2013 Srebrenica, Sarajevo, Tuzla, Zepa, Gorazde und Bihac \u2013 werden zu UN-Schutzzonen erkl\u00e4rt (Resolution 824)<\/p>\n\n\n\n

6.-11.7.1995: Serben erobern die Schutzzone Srebrenica trotz der Anwesenheit von 419 Blauhelm-Soldaten. Der Befehlshaber der Serben, General Mladic leitet die Aktion<\/p>\n\n\n\n

10.7.1995, 19:00 Uhr: Das niederl\u00e4ndische UN-Bataillon \u201eDutchbat\u201c fordert Luftunterst\u00fctzung an. Der General weist drei solcher Aufrufe ab. Flugzeuge erreichen Srebrenica, kehren aber wieder um<\/p>\n\n\n\n

11.7.1995: Erst um 14:30 Uhr greifen NATO-Flugzeuge serbische Panzer an. Um 15:00 Uhr werden der Angriffe wegen der \u201eGefahr von Geiselnahmen\u201c beendet. Gemeint sind UN-Truppen
16:00 Uhr: Srebrenica wird von Serben eingenommen
20:30 Uhr: Treffen zwischen dem niederl\u00e4ndischen UN-Kommandanten Karremans und Mladic mit Sektempfang. Bosniens Pr\u00e4sident Izetbegovi\u0107 ruft die UN vergeblich zur R\u00fcckeroberung auf. (Viele niederl\u00e4ndische Soldaten waren nicht zur Einhaltung der Mission bereit; Zitat: \u201eThis is not my war!\u201c) Die UN-Blauhelme \u00fcbernahmen keine Verantwortung. Sp\u00e4ter wurden die Soldaten in den Niederlanden geehrt bef\u00f6rdert<\/p>\n\n\n\n

12.7.1995: Zehntausende Frauen und Kinder, die Schutz bei der UN-Basis Poto\u010dari gesucht haben, werden im Beisein der UN-Truppen deportiert. Unz\u00e4hlige werden vergewaltigt, misshandelt und ermordet<\/p>\n\n\n\n

12.7. - 18.7.1995: 8.372 Menschen werden von serbischen Milit\u00e4rs bei Srebrenica ermordet. Weil sie Bosniaken und Muslime sind. Sie wurden in Reihen aufgestellt, get\u00f6tet und ihre Leichen wurden in Gr\u00e4ben geworfen. Ein Genozid.<\/p>\n\n\n\n

Sprecht 29 Jahre danach dar\u00fcber. Sprecht dar\u00fcber, weil zu wenige es tun.<\/p>\n","post_title":"Der V\u00f6lkermord von Srebrenica: Eine Chronologie des Versagens","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"der-volkermord-von-srebrenica-eine-chronologie-des-versagens","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-09-03 10:01:49","post_modified_gmt":"2024-09-03 10:01:49","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4326","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4323,"post_author":"2","post_date":"2024-07-11 10:15:06","post_date_gmt":"2024-07-11 10:15:06","post_content":"\n

Sind das nur Kinder, die irgendetwas verkaufen? Nein, das sind bosnische Kinder in Srebrenica, die Spenden f\u00fcr die Kinder Gazas sammeln. 29 Jahre nachdem in Srebrenica ein Genozid stattfand, vergessen die Kinder der \u00dcberlebenden die Opfer eines anderen aktuellen Genozids nicht. Es ist herzerw\u00e4rmend.<\/p>\n\n\n\n

Dieser Basar aus dem Dezember ist eines von vielen Beispielen f\u00fcr den Einsatz der bosnischen Bewohner Srebrenicas f\u00fcr die Pal\u00e4stinenser in Gaza. Der \u00dcberlebende Ahmed Hrustanovi\u0107 teilte den sch\u00f6nen Moment, in dem eine der M\u00fctter Srebrenicas, die ihren Mann und einzigen Sohn in dem Genozid verloren hat, in die Moschee kam und 100 Euro f\u00fcr die Menschen Pal\u00e4stinas mitbrachte.<\/p>\n\n\n\n

Beide Genozide haben gemeinsam, dass die T\u00e4ter der Meinung waren, einen heiligen Anspruch auf das Land der Opfer zu haben und dass die Opfer minderwertigere Menschen w\u00e4ren. Beide Genozide haben auch gemeinsam, dass die T\u00e4ter mutwillig Kinder ins Visier nahmen.<\/p>\n\n\n\n

In Srebrenica wurden gezielt insbesondere M\u00e4nner und Jungen get\u00f6tet, damit es keine Zukunft mehr f\u00fcr die Bosniaken in Srebrenica geben soll. Und so grausam diese Verbrechen auch waren: Da stehen sie, die Kinder Srebrenicas. Eine neue Generation. Hoffnung.<\/p>\n","post_title":"Von Srebrenica nach Gaza: Sie vergessen einander nicht.","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"von-srebrenica-nach-gaza-sie-vergessen-einander-nicht","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-09-03 10:02:04","post_modified_gmt":"2024-09-03 10:02:04","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4323","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4335,"post_author":"2","post_date":"2024-07-01 10:37:46","post_date_gmt":"2024-07-01 10:37:46","post_content":"\n

Der 1. Juli 2009. Marwa El Sherbini war 31 Jahre jung, gl\u00fccklich verheiratet und Mutter eines Kindes. Die Pharmazeutin war zudem schwanger. Auf einem Spielplatz in Dresden wurde sie von einem Mann beleidigt, unter anderem als \u201eTerroristin\u201c und \u201eIslamistin\u201c. Sie zeigte ihn an. Offenbar hatte sie Vertrauen in das Rechtssystem. Schlie\u00dflich sollte das Gericht ein Ort der Gerechtigkeit und Sicherheit sein.<\/p>\n\n\n\n

Es ist sinnbildlich f\u00fcr die strukturellen Probleme hinter Islamfeindlichkeit.<\/p>\n\n\n\n

In der ersten Verhandlung wurde der Islamhasser zu einer Geldstrafe von 780 \u20ac verurteilt. Er rechtfertige seine Tat mit den Worten: \u201eSolche Leute sind keine richtigen Menschen\u201c. Daf\u00fcr, ein geringes Strafma\u00df. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Seine menschenverachtende, aggressive Haltung h\u00e4tte bei der 2. Verhandlung zu Sicherheitsvorkehrungen f\u00fchren m\u00fcssen. Doch die Beh\u00f6rden waren \u201eauf dem rechten Auge blind\u201c. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Dort n\u00e4mlich stach der T\u00e4ter Alex W. auf Marwa ein. Mitten im Gerichtssaal, 18 Messerstiche. Vor den Augen der versammelten Justiz, vor den Augen ihres 3-j\u00e4hrigen Sohnes und ihres Mannes, Elvi Ali Okaz. Als dieser sie besch\u00fctzen wollte, schoss ein Polizist auf ihn, weil er ihn f\u00fcr den Angreifer hielt. Der \u201efremd\u201c aussehende Mann als T\u00e4ter. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Sie wurde get\u00f6tet, zusammen mit ihrem ungeborenen Kind.<\/p>\n\n\n\n

Die politische und mediale Aufarbeitung des Falls war l\u00e4cherlich. Erst eine Woche sp\u00e4ter war von \u201eStreit um Schaukel\u201c die Rede, kein Wort \u00fcber Islamfeindlichkeit; Medien \u00fcbernahmen unkritisch die inkompetente Beschreibung der Beh\u00f6rden. V\u00f6llige Ignoranz. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Als Infos durchsickerten, bem\u00fchte die Regierung sich nicht etwa um die Muslime Deutschlands, sondern richtete lediglich \u00c4gypten, dem Herkunftsland der Ermordeten, Beileid aus. Die ewige Fremde und die irrelevante eigene Minderheit. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Einiges wurde gelernt, vieles aber noch nicht.<\/p>\n\n\n\n

Marwa El Sherbini h\u00e4tte eine Lehre der Zuversicht sein k\u00f6nnen. Sie lie\u00df sich auf Dresden ein und setzte Vertrauen in die Justiz. Es ist Zeit, die Zuversicht endlich wahr werden zu lassen. Ihr zu Ehren. Jetzt erst recht.<\/p>\n","post_title":"Die Ermordung von Marwa El Sherbini: Ein Versagen der deutschen Justiz","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"die-ermordung-von-marwa-el-sherbini-ein-versagen-der-deutschen-justiz","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-09-03 10:00:55","post_modified_gmt":"2024-09-03 10:00:55","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4335","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3976,"post_author":"2","post_date":"2024-01-18 16:54:59","post_date_gmt":"2024-01-18 16:54:59","post_content":"\n

Heute, am 18. Januar, gedenken wir eines der dunkelsten Kapitel in der j\u00fcngeren deutschen Geschichte: dem Brandanschlag von L\u00fcbeck, der sich vor 28 Jahren ereignete. In den fr\u00fchen Morgenstunden des Jahres 1996 wurden zehn Menschen, darunter drei Erwachsene und sieben Kinder, aus dem Leben gerissen. Die Opfer \u2013 gr\u00f6\u00dftenteils Asylbewerber aus Zaire, Angola, Togo und dem Libanon \u2013 symbolisieren eine Trag\u00f6die, die weit \u00fcber L\u00fcbeck hinausreicht.<\/p>\n\n\n\n

Der Anschlag selbst und die darauffolgenden Ermittlungen zeichnen ein Bild von Verwirrung, Missverst\u00e4ndnissen und wahrscheinlich auch von bewusster Ignoranz. Drei Verd\u00e4chtige, alle mit rechtsextremistischem Hintergrund, wurden unmittelbar nach dem Brand festgenommen. Merkw\u00fcrdigerweise, trotz offensichtlicher Beweise wie Brandspuren an ihren Gesichter, Haaren, Wimpern oder Augenbrauen, wurden sie schnell wieder freigelassen. Stattdessen richtete sich der Verdacht gegen einen libanesischen Bewohner des Hauses. Man behandelte ihn wie einen Schwerkriminellen und versuchte, ein Gest\u00e4ndnis zu erzwingen. Ein Vorgehen, das bis heute viele Fragen aufwirft. <\/p>\n\n\n\n

Die Jahre nach dem Brandanschlag waren gepr\u00e4gt von Gest\u00e4ndnissen und Widerrufen, von Ger\u00fcchten und unbeantworteten Fragen. Ein Verd\u00e4chtiger gestand in einem Interview mit dem Spiegel, dass sie f\u00fcr den Anschlag bezahlt wurden. Doch trotz dieser und anderer Hinweise kam es nie zu einer Verurteilung. Die Wahrheit, so scheint es, liegt immer noch verborgen unter einer Schicht von Unklarheiten und m\u00f6glicherweise politischen R\u00fccksichtnahmen.<\/p>\n\n\n\n

Besonders beunruhigend ist die Rolle eines V-Mannes des Landeskriminalamtes, der Kontakte zu der rechtsextremen Gruppe unterhielt und selbst einen Brandanschlag ver\u00fcbte. Diese Verstrickungen werfen ein d\u00fcsteres Licht auf die Ermittlungen und verst\u00e4rken den Eindruck, dass die Wahrheit m\u00f6glicherweise nie vollst\u00e4ndig ans Licht kommen wird.<\/p>\n\n\n\n

28 Jahre sp\u00e4ter bleibt die Erinnerung an den Brandanschlag von L\u00fcbeck blass und in weiten Teilen der Bev\u00f6lkerung vergessen. Es gibt keine offiziellen Gedenkveranstaltungen, keine dauerhaften Mahnmale, die an das Leid der Opfer und ihrer Angeh\u00f6rigen erinnern. Dieses Schweigen ist ein schmerzlicher Beweis daf\u00fcr, wie schnell die Gesellschaft bereit ist, \u00fcber solche Ereignisse hinwegzugehen.<\/p>\n\n\n\n

Wir m\u00fcssen jedoch gedenken. Gedenken an diejenigen, die ihr Leben verloren haben, und an diejenigen, die noch immer nach Gerechtigkeit suchen. Dieser Tag sollte uns nicht nur als Mahnung dienen, sondern auch als Ansporn, uns aktiv gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit einzusetzen. Denn nur so k\u00f6nnen wir sicherstellen, dass sich solche Trag\u00f6dien nicht wiederholen.<\/p>\n","post_title":"Der Brandanschlag von L\u00fcbeck","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"open","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"der-brandanschlag-von-lubeck","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-29 17:01:13","post_modified_gmt":"2024-01-29 17:01:13","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3976","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3264,"post_author":"2","post_date":"2023-11-23 00:15:33","post_date_gmt":"2023-11-23 00:15:33","post_content":"

Vor 31 Jahren, am 23. November 1992, ersch\u00fctterte ein Akt des Hasses die kleine Stadt M\u00f6lln in Schleswig-Holstein. Zwei Familienh\u00e4user wurden Ziel eines rassistisch motivierten Brandanschlags, ausgef\u00fchrt von rechtsextremen Terroristen. Dieser furchtbare Angriff kostete die 10-j\u00e4hrige Yeliz Arslan, die 14-j\u00e4hrige Ay\u015fe Y\u0131lmaz und ihre 51-j\u00e4hrige Gro\u00dfmutter Bahide Arslan das Leben. Heute gedenken wir ihnen, nicht nur als Opfer eines sinnlosen Verbrechens, sondern auch als Mahnung, wohin Islamfeindlichkeit, Rassismus und Hass f\u00fchren k\u00f6nnen.<\/p>\n\"\"\n

Die Reaktion auf diesen tragischen Vorfall war durchwachsen. Bundeskanzler Helmut Kohl entschied sich gegen eine Teilnahme an der Gedenkveranstaltung \u2013 ein Akt, der damals wie heute Kritik und Entt\u00e4uschung hervorrief. Die T\u00e4ter, die sich mit einem \u201eHeil Hitler\u201c bei der Polizei meldeten, sind heute wieder auf freiem Fu\u00df.<\/p>\n

Besonders bewegend ist die Geschichte von Ibrahim Arslan, der als siebenj\u00e4hriger Junge den Anschlag \u00fcberlebte, gesch\u00fctzt durch die selbstlose Tat seiner Gro\u00dfmutter Bahide, die ihn mit feuchten T\u00fcchern umwickelte. Ibrahim Arslan beklagt, dass das Gedenken an solche Ereignisse oft von politischer Profilierung und Ignoranz \u00fcberschattet wird. Er setzt sich daf\u00fcr ein, dass die Interessen und Stimmen der Betroffenen im Mittelpunkt des Gedenkens stehen.<\/p>\n

Wir d\u00fcrfen die Opfer von M\u00f6lln nicht vergessen. Ihre Namen \u2013 Yeliz, Ay\u015fe und Bahide \u2013 stehen symbolisch f\u00fcr alle, die durch rassistisch motivierte Gewalt ihr Leben verloren haben. Sie mahnen uns, wachsam zu bleiben und gegen Hass und Diskriminierung in all ihren Formen aufzustehen. Ihr Andenken fordert uns auf, eine Gesellschaft zu schaffen, in der Vielfalt und Toleranz gesch\u00e4tzt und gef\u00f6rdert werden, und in der kein Platz f\u00fcr Hass und Fremdenfeindlichkeit ist.<\/p>\n

Vergessen wir sie nicht.<\/p>","post_title":"31 Jahre seit dem Brandanschlag von M\u00f6lln","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"31-jahre-seit-dem-brandanschlag-von-moelln","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:33:35","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:33:35","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3264","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3170,"post_author":"2","post_date":"2023-11-09 23:13:07","post_date_gmt":"2023-11-09 23:13:07","post_content":"

85 Jahre nach der Reichspogromnacht vom 9. November 1938, einem finsteren Kapitel in der deutschen Geschichte, reflektieren wir \u00fcber die langanhaltende Geisteshaltung, die letztlich zum Holocaust f\u00fchrte. Diese Nacht, gepr\u00e4gt von Gewalt gegen Juden, Zerst\u00f6rung von Synagogen und j\u00fcdischen Gesch\u00e4ften, war nicht ein isoliertes Ereignis, sondern ein H\u00f6hepunkt jahrhundertelanger Judenfeindlichkeit.<\/p>\n\"\"\n

Das \u201ej\u00fcdisch-christliche Abendland\u201c und seine Widerspr\u00fcche<\/strong><\/p>\n

Die heutige Verwendung des Begriffs \u201ej\u00fcdisch-christliches Abendland\u201c erscheint paradox, wenn man bedenkt, dass Juden in Europa \u00fcber Jahrhunderte hinweg marginalisiert und verfolgt wurden. Nicht einmal ein Jahrhundert nach dem Versuch, einen Teil seiner Bev\u00f6lkerung auszul\u00f6schen, begegnet Europa \u2013 und insbesondere Deutschland \u2013 der Herausforderung, sich mit der Kontinuit\u00e4t dieser diskriminierenden Geisteshaltung auseinanderzusetzen. Diese richtet sich heute nicht nur gegen Juden, sondern auch gegen Roma, Muslime und andere Minderheiten. Sie betrifft immer noch auch Juden, und ebenfalls Roma oder Muslime. Juden seien \u201eFremdk\u00f6rper\", sie w\u00fcrden das Land \u201everjuden\u201c wollen, h\u00f6rte man damals. Juden sollten sich reformieren, hie\u00df es, sie sollten sich dem vermeintlichen \u201eDeutschsein\u201c anpassen. Juden m\u00fcssten ihre \u201eprimitive Religion\u201c ablegen, h\u00f6rte man zur Reformation und zur Aufkl\u00e4rung, es gebe nur ein \u201echristlich-atheistisches\" Abendland. Wiederholt sich diese Sprache gro\u00dffl\u00e4chig - auch wenn sie andere trifft - geht Europa, aber insbesondere Deutschland seiner Verantwortung nicht nach.<\/p>\n

Die Sprache der Diskriminierung<\/strong><\/p>\n

Die Sprache, die Juden einst als \u201eFremdk\u00f6rper\u201c abstempelte und ihre Kultur und Religion als \u201eprimitiv\u201c brandmarkte, findet heute in abgewandelter Form erneut Anwendung. Diese gef\u00e4hrliche Rhetorik, die auch andere Minderheiten betrifft, stellt eine klare Verletzung der Verantwortung Deutschlands dar, die aus dem \u201eNie wieder\u201c-Versprechen erw\u00e4chst.<\/p>\n

Die Folgen der Pogromnacht<\/strong><\/p>\n

Nach der Pogromnacht, von den Nazis zynisch als \u201eReichskristallnacht\u201c bezeichnet, suchten viele Juden Zuflucht im Ausland, wurden jedoch oft an den Grenzen abgewiesen. Dieses Ereignis markiert eine Hochphase des Rassismus in Deutschland und bleibt eine dauerhafte Schande f\u00fcr das Land.<\/p>\n

Deutschlands heutige Verantwortung<\/strong><\/p>\n

Deutschlands Verst\u00e4ndnis und Umsetzung seiner historischen Verantwortung steht heute mehr denn je auf dem Pr\u00fcfstand. Es reicht nicht aus, sich auf populistische Rhetorik zu beschr\u00e4nken. Deutschland muss aktiv daf\u00fcr sorgen, dass Juden, Roma und alle Minderheiten \u2013 einschlie\u00dflich Muslime, Schwarze und Pal\u00e4stinenser \u2013 sich sicher, beheimatet und zugeh\u00f6rig f\u00fchlen. Dies ist die wahre Bedeutung von \u201eNie wieder\u201c, an deren Verwirklichung wir alle mitwirken m\u00fcssen.<\/p>","post_title":"Die Reichspogromnacht","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"die-reichspogromnacht","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:38:55","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:38:55","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3170","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3159,"post_author":"2","post_date":"2023-10-17 23:07:22","post_date_gmt":"2023-10-17 23:07:22","post_content":"

Am 17. Oktober 1961 geschah eines der dunkelsten Ereignisse in der j\u00fcngeren Geschichte Frankreichs \u2013 das Massaker von Paris. Vor 62 Jahren versammelten sich 30.000 Demonstrantinnen und Demonstranten, haupts\u00e4chlich Algerier, um gegen die franz\u00f6sische Besatzung Algeriens zu protestieren. Was folgte, war ein Akt brutaler Gewalt, der die dunkle Seite des franz\u00f6sischen Kolonialismus offenbarte.<\/p>\n

Brutale Niederschlagung einer friedlichen Demonstration<\/strong><\/p>\n

\"\"<\/p>\n

Die franz\u00f6sischen Sicherheitskr\u00e4fte gingen mit \u00e4u\u00dferster Brutalit\u00e4t gegen die Demonstration vor. \u00dcber 11.000 Menschen wurden festgenommen. Sch\u00e4tzungen zufolge wurden \u00fcber 200, m\u00f6glicherweise sogar \u00fcber 400 Menschen get\u00f6tet. Viele von ihnen wurden durch Schl\u00e4ge get\u00f6tet oder in der Seine ertr\u00e4nkt.<\/p>\n\"\"\n

Die Rolle von Maurice Papon<\/strong><\/p>\n

Unter den Verantwortlichen war Polizeichef Maurice Papon, der w\u00e4hrend der Nazizeit an der Deportation von mindestens 1.600 Juden beteiligt war. Viele der an dem Massaker beteiligten Polizisten waren ehemalige Nazi-Kollaborateure, die w\u00e4hrend des Vichy-Regimes Menschen verfolgt und gefoltert hatten.<\/p>\n

Mediale Verschleierung und Propaganda<\/strong><\/p>\n

Die franz\u00f6sische Regierung unterdr\u00fcckte gezielt die mediale Berichterstattung \u00fcber das Massaker. Renommierte Medien weltweit, einschlie\u00dflich der New York Times, der BBC und deutscher Medien wie ARD, ZDF und FAZ, \u00fcbernahmen die franz\u00f6sischen Propagandaberichte, wodurch das Verbrechen weltweit weitgehend unbekannt blieb.<\/p>\n

Versp\u00e4tetes Eingest\u00e4ndnis und fehlende Gerechtigkeit<\/strong><\/p>\n

Erst Jahrzehnte sp\u00e4ter, im Jahr 1998, gab Frankreich unter internationalem Druck zu, dass es zu einem Vorfall gekommen war. Zun\u00e4chst war die Rede von drei Toten, dann widerwillig von 40. Bis heute wurde niemand f\u00fcr das Massaker zur Rechenschaft gezogen, und es gab keine Entsch\u00e4digungen f\u00fcr die Opfer oder deren Familien.<\/p>\n

Fazit<\/strong><\/p>\n

Das Massaker von Paris am 17. Oktober 1961 bleibt ein mahnendes Beispiel f\u00fcr die Brutalit\u00e4t des Kolonialismus und die Gefahren des Schweigens. Es ist wichtig, die Erinnerung an die Opfer wachzuhalten und sich stets gegen Ungerechtigkeit und Unterdr\u00fcckung einzusetzen. Wir d\u00fcrfen solche tragischen Ereignisse in unserer Geschichte nicht vergessen.<\/p>","post_title":"Das Vergessene Massaker von Paris","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"das-vergessene-massaker-von-paris","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:39:35","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:39:35","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3159","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"}],"next":false,"prev":false,"total_page":1},"paged":1,"column_class":"jeg_col_3o3","class":"jnews_block_37"};

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Aber der T\u00e4ter hasste sie f\u00fcr das, was sie waren. Er verehrte Hitler, er begeisterte sich f\u00fcr die AfD, er schw\u00e4rmte von Genoziden gegen Muslime (wie z.B. Serbiens Vernichtungskriege in Bosnien oder im Kosovo), er w\u00e4hlte den Tag als Jahrestags des islamfeindlichen Terroranschlags in Norwegen durch Breivik, er rief w\u00e4hrend seiner Tat \u201eich bin kein Kanake, ich bin Deutscher\u201c. In seiner iranischen Abstammung sah er sich als \u201eArier\u201c und Nichtdeutsche als \u201eUntermenschen\u201c. Gepaart mit psychischen Problemen riss dieser Hass Menschen aus dem Leben und verletzte vier weitere Menschen.<\/p>\n\n\n\n

Drei lange Jahre dauerte es, bis die Beh\u00f6rden die Tat endlich als rechtsextremen Terror betrachteten und nicht als \u201eAmoklauf eines psychichkranken Einzelt\u00e4ters\u201c. Sieben der neun Opfer waren muslimisch. Er zielte auf Muslime, auf \u201earabisch und t\u00fcrkisch aussehende\u201c Menschen ab. Trotzdem reagierte die Stadt M\u00fcnchen erstmal mit einem christlichen Gedenkgottesdienst. Sp\u00e4tere Trauerveranstaltungen organisierten die muslimischen Gemeinden M\u00fcnchens zun\u00e4chst gr\u00f6\u00dftenteils selbst. Im Kosovo, wo drei der Opfer ihre Wurzeln hatten, wurde eine dreit\u00e4gige Staatstrauer ausgerufen. In Deutschland nicht. Medien versagten in ihrer Berichterstattung in direkter Reaktion g\u00e4nzlich. Auf dem Denkmal am Anschlagsort stand auch vier Jahre sp\u00e4ter immer noch \u201eAmoklauf\u201c, obwohl eine \u00c4nderung schon als beschlossen galt.<\/p>\n\n\n\n

Es sind viele Faktoren, die deutlich machen, dass es im Umgang mit rechtem Terror in all seinen Erscheinungsformen immer noch viel zu \u00e4ndern gilt. Insbesondere dabei, die Trauernden nicht im Stich zu lassen.<\/p>\n","post_title":"Der Terroranschlag von M\u00fcnchen: Erinnern an neun Vergessene","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"der-terroranschlag-von-munchen-erinnern-an-neun-vergessene","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-09-03 10:10:09","post_modified_gmt":"2024-09-03 10:10:09","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4262","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4326,"post_author":"2","post_date":"2024-07-11 10:17:29","post_date_gmt":"2024-07-11 10:17:29","post_content":"\n

Heute vor 29 Jahren ereignete sich der Genozid von Srebrenica. Eine Chronologie des Versagens:<\/p>\n\n\n\n

1991: Letzte Volksz\u00e4hlung ergibt: 73 % der Einwohner Srebrenicas sind Muslime<\/p>\n\n\n\n

6.3.1992: Beginn der K\u00e4mpfe in Bosnien-Herzegowina. Ein einseitiger Vernichtungskrieg<\/p>\n\n\n\n

August 1992: Erste Berichte \u00fcber serbische Gefangenenlager. Die Welt sah zu<\/p>\n\n\n\n

Oktober 1992: Serben f\u00fchren \u201eethnische S\u00e4uberungen\u201c in den eroberten Gebieten durch. Bis auf sechs Enklaven, darunter Srebrenica, kontrollieren sie Ostbosnien. Die Hauptstadt Sarajevo wird belagert<\/p>\n\n\n\n

6.5.1993: Alle belagerten bosnischen Enklaven \u2013 Srebrenica, Sarajevo, Tuzla, Zepa, Gorazde und Bihac \u2013 werden zu UN-Schutzzonen erkl\u00e4rt (Resolution 824)<\/p>\n\n\n\n

6.-11.7.1995: Serben erobern die Schutzzone Srebrenica trotz der Anwesenheit von 419 Blauhelm-Soldaten. Der Befehlshaber der Serben, General Mladic leitet die Aktion<\/p>\n\n\n\n

10.7.1995, 19:00 Uhr: Das niederl\u00e4ndische UN-Bataillon \u201eDutchbat\u201c fordert Luftunterst\u00fctzung an. Der General weist drei solcher Aufrufe ab. Flugzeuge erreichen Srebrenica, kehren aber wieder um<\/p>\n\n\n\n

11.7.1995: Erst um 14:30 Uhr greifen NATO-Flugzeuge serbische Panzer an. Um 15:00 Uhr werden der Angriffe wegen der \u201eGefahr von Geiselnahmen\u201c beendet. Gemeint sind UN-Truppen
16:00 Uhr: Srebrenica wird von Serben eingenommen
20:30 Uhr: Treffen zwischen dem niederl\u00e4ndischen UN-Kommandanten Karremans und Mladic mit Sektempfang. Bosniens Pr\u00e4sident Izetbegovi\u0107 ruft die UN vergeblich zur R\u00fcckeroberung auf. (Viele niederl\u00e4ndische Soldaten waren nicht zur Einhaltung der Mission bereit; Zitat: \u201eThis is not my war!\u201c) Die UN-Blauhelme \u00fcbernahmen keine Verantwortung. Sp\u00e4ter wurden die Soldaten in den Niederlanden geehrt bef\u00f6rdert<\/p>\n\n\n\n

12.7.1995: Zehntausende Frauen und Kinder, die Schutz bei der UN-Basis Poto\u010dari gesucht haben, werden im Beisein der UN-Truppen deportiert. Unz\u00e4hlige werden vergewaltigt, misshandelt und ermordet<\/p>\n\n\n\n

12.7. - 18.7.1995: 8.372 Menschen werden von serbischen Milit\u00e4rs bei Srebrenica ermordet. Weil sie Bosniaken und Muslime sind. Sie wurden in Reihen aufgestellt, get\u00f6tet und ihre Leichen wurden in Gr\u00e4ben geworfen. Ein Genozid.<\/p>\n\n\n\n

Sprecht 29 Jahre danach dar\u00fcber. Sprecht dar\u00fcber, weil zu wenige es tun.<\/p>\n","post_title":"Der V\u00f6lkermord von Srebrenica: Eine Chronologie des Versagens","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"der-volkermord-von-srebrenica-eine-chronologie-des-versagens","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-09-03 10:01:49","post_modified_gmt":"2024-09-03 10:01:49","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4326","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4323,"post_author":"2","post_date":"2024-07-11 10:15:06","post_date_gmt":"2024-07-11 10:15:06","post_content":"\n

Sind das nur Kinder, die irgendetwas verkaufen? Nein, das sind bosnische Kinder in Srebrenica, die Spenden f\u00fcr die Kinder Gazas sammeln. 29 Jahre nachdem in Srebrenica ein Genozid stattfand, vergessen die Kinder der \u00dcberlebenden die Opfer eines anderen aktuellen Genozids nicht. Es ist herzerw\u00e4rmend.<\/p>\n\n\n\n

Dieser Basar aus dem Dezember ist eines von vielen Beispielen f\u00fcr den Einsatz der bosnischen Bewohner Srebrenicas f\u00fcr die Pal\u00e4stinenser in Gaza. Der \u00dcberlebende Ahmed Hrustanovi\u0107 teilte den sch\u00f6nen Moment, in dem eine der M\u00fctter Srebrenicas, die ihren Mann und einzigen Sohn in dem Genozid verloren hat, in die Moschee kam und 100 Euro f\u00fcr die Menschen Pal\u00e4stinas mitbrachte.<\/p>\n\n\n\n

Beide Genozide haben gemeinsam, dass die T\u00e4ter der Meinung waren, einen heiligen Anspruch auf das Land der Opfer zu haben und dass die Opfer minderwertigere Menschen w\u00e4ren. Beide Genozide haben auch gemeinsam, dass die T\u00e4ter mutwillig Kinder ins Visier nahmen.<\/p>\n\n\n\n

In Srebrenica wurden gezielt insbesondere M\u00e4nner und Jungen get\u00f6tet, damit es keine Zukunft mehr f\u00fcr die Bosniaken in Srebrenica geben soll. Und so grausam diese Verbrechen auch waren: Da stehen sie, die Kinder Srebrenicas. Eine neue Generation. Hoffnung.<\/p>\n","post_title":"Von Srebrenica nach Gaza: Sie vergessen einander nicht.","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"von-srebrenica-nach-gaza-sie-vergessen-einander-nicht","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-09-03 10:02:04","post_modified_gmt":"2024-09-03 10:02:04","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4323","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4335,"post_author":"2","post_date":"2024-07-01 10:37:46","post_date_gmt":"2024-07-01 10:37:46","post_content":"\n

Der 1. Juli 2009. Marwa El Sherbini war 31 Jahre jung, gl\u00fccklich verheiratet und Mutter eines Kindes. Die Pharmazeutin war zudem schwanger. Auf einem Spielplatz in Dresden wurde sie von einem Mann beleidigt, unter anderem als \u201eTerroristin\u201c und \u201eIslamistin\u201c. Sie zeigte ihn an. Offenbar hatte sie Vertrauen in das Rechtssystem. Schlie\u00dflich sollte das Gericht ein Ort der Gerechtigkeit und Sicherheit sein.<\/p>\n\n\n\n

Es ist sinnbildlich f\u00fcr die strukturellen Probleme hinter Islamfeindlichkeit.<\/p>\n\n\n\n

In der ersten Verhandlung wurde der Islamhasser zu einer Geldstrafe von 780 \u20ac verurteilt. Er rechtfertige seine Tat mit den Worten: \u201eSolche Leute sind keine richtigen Menschen\u201c. Daf\u00fcr, ein geringes Strafma\u00df. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Seine menschenverachtende, aggressive Haltung h\u00e4tte bei der 2. Verhandlung zu Sicherheitsvorkehrungen f\u00fchren m\u00fcssen. Doch die Beh\u00f6rden waren \u201eauf dem rechten Auge blind\u201c. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Dort n\u00e4mlich stach der T\u00e4ter Alex W. auf Marwa ein. Mitten im Gerichtssaal, 18 Messerstiche. Vor den Augen der versammelten Justiz, vor den Augen ihres 3-j\u00e4hrigen Sohnes und ihres Mannes, Elvi Ali Okaz. Als dieser sie besch\u00fctzen wollte, schoss ein Polizist auf ihn, weil er ihn f\u00fcr den Angreifer hielt. Der \u201efremd\u201c aussehende Mann als T\u00e4ter. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Sie wurde get\u00f6tet, zusammen mit ihrem ungeborenen Kind.<\/p>\n\n\n\n

Die politische und mediale Aufarbeitung des Falls war l\u00e4cherlich. Erst eine Woche sp\u00e4ter war von \u201eStreit um Schaukel\u201c die Rede, kein Wort \u00fcber Islamfeindlichkeit; Medien \u00fcbernahmen unkritisch die inkompetente Beschreibung der Beh\u00f6rden. V\u00f6llige Ignoranz. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Als Infos durchsickerten, bem\u00fchte die Regierung sich nicht etwa um die Muslime Deutschlands, sondern richtete lediglich \u00c4gypten, dem Herkunftsland der Ermordeten, Beileid aus. Die ewige Fremde und die irrelevante eigene Minderheit. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Einiges wurde gelernt, vieles aber noch nicht.<\/p>\n\n\n\n

Marwa El Sherbini h\u00e4tte eine Lehre der Zuversicht sein k\u00f6nnen. Sie lie\u00df sich auf Dresden ein und setzte Vertrauen in die Justiz. Es ist Zeit, die Zuversicht endlich wahr werden zu lassen. Ihr zu Ehren. Jetzt erst recht.<\/p>\n","post_title":"Die Ermordung von Marwa El Sherbini: Ein Versagen der deutschen Justiz","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"die-ermordung-von-marwa-el-sherbini-ein-versagen-der-deutschen-justiz","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-09-03 10:00:55","post_modified_gmt":"2024-09-03 10:00:55","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4335","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3976,"post_author":"2","post_date":"2024-01-18 16:54:59","post_date_gmt":"2024-01-18 16:54:59","post_content":"\n

Heute, am 18. Januar, gedenken wir eines der dunkelsten Kapitel in der j\u00fcngeren deutschen Geschichte: dem Brandanschlag von L\u00fcbeck, der sich vor 28 Jahren ereignete. In den fr\u00fchen Morgenstunden des Jahres 1996 wurden zehn Menschen, darunter drei Erwachsene und sieben Kinder, aus dem Leben gerissen. Die Opfer \u2013 gr\u00f6\u00dftenteils Asylbewerber aus Zaire, Angola, Togo und dem Libanon \u2013 symbolisieren eine Trag\u00f6die, die weit \u00fcber L\u00fcbeck hinausreicht.<\/p>\n\n\n\n

Der Anschlag selbst und die darauffolgenden Ermittlungen zeichnen ein Bild von Verwirrung, Missverst\u00e4ndnissen und wahrscheinlich auch von bewusster Ignoranz. Drei Verd\u00e4chtige, alle mit rechtsextremistischem Hintergrund, wurden unmittelbar nach dem Brand festgenommen. Merkw\u00fcrdigerweise, trotz offensichtlicher Beweise wie Brandspuren an ihren Gesichter, Haaren, Wimpern oder Augenbrauen, wurden sie schnell wieder freigelassen. Stattdessen richtete sich der Verdacht gegen einen libanesischen Bewohner des Hauses. Man behandelte ihn wie einen Schwerkriminellen und versuchte, ein Gest\u00e4ndnis zu erzwingen. Ein Vorgehen, das bis heute viele Fragen aufwirft. <\/p>\n\n\n\n

Die Jahre nach dem Brandanschlag waren gepr\u00e4gt von Gest\u00e4ndnissen und Widerrufen, von Ger\u00fcchten und unbeantworteten Fragen. Ein Verd\u00e4chtiger gestand in einem Interview mit dem Spiegel, dass sie f\u00fcr den Anschlag bezahlt wurden. Doch trotz dieser und anderer Hinweise kam es nie zu einer Verurteilung. Die Wahrheit, so scheint es, liegt immer noch verborgen unter einer Schicht von Unklarheiten und m\u00f6glicherweise politischen R\u00fccksichtnahmen.<\/p>\n\n\n\n

Besonders beunruhigend ist die Rolle eines V-Mannes des Landeskriminalamtes, der Kontakte zu der rechtsextremen Gruppe unterhielt und selbst einen Brandanschlag ver\u00fcbte. Diese Verstrickungen werfen ein d\u00fcsteres Licht auf die Ermittlungen und verst\u00e4rken den Eindruck, dass die Wahrheit m\u00f6glicherweise nie vollst\u00e4ndig ans Licht kommen wird.<\/p>\n\n\n\n

28 Jahre sp\u00e4ter bleibt die Erinnerung an den Brandanschlag von L\u00fcbeck blass und in weiten Teilen der Bev\u00f6lkerung vergessen. Es gibt keine offiziellen Gedenkveranstaltungen, keine dauerhaften Mahnmale, die an das Leid der Opfer und ihrer Angeh\u00f6rigen erinnern. Dieses Schweigen ist ein schmerzlicher Beweis daf\u00fcr, wie schnell die Gesellschaft bereit ist, \u00fcber solche Ereignisse hinwegzugehen.<\/p>\n\n\n\n

Wir m\u00fcssen jedoch gedenken. Gedenken an diejenigen, die ihr Leben verloren haben, und an diejenigen, die noch immer nach Gerechtigkeit suchen. Dieser Tag sollte uns nicht nur als Mahnung dienen, sondern auch als Ansporn, uns aktiv gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit einzusetzen. Denn nur so k\u00f6nnen wir sicherstellen, dass sich solche Trag\u00f6dien nicht wiederholen.<\/p>\n","post_title":"Der Brandanschlag von L\u00fcbeck","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"open","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"der-brandanschlag-von-lubeck","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-29 17:01:13","post_modified_gmt":"2024-01-29 17:01:13","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3976","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3264,"post_author":"2","post_date":"2023-11-23 00:15:33","post_date_gmt":"2023-11-23 00:15:33","post_content":"

Vor 31 Jahren, am 23. November 1992, ersch\u00fctterte ein Akt des Hasses die kleine Stadt M\u00f6lln in Schleswig-Holstein. Zwei Familienh\u00e4user wurden Ziel eines rassistisch motivierten Brandanschlags, ausgef\u00fchrt von rechtsextremen Terroristen. Dieser furchtbare Angriff kostete die 10-j\u00e4hrige Yeliz Arslan, die 14-j\u00e4hrige Ay\u015fe Y\u0131lmaz und ihre 51-j\u00e4hrige Gro\u00dfmutter Bahide Arslan das Leben. Heute gedenken wir ihnen, nicht nur als Opfer eines sinnlosen Verbrechens, sondern auch als Mahnung, wohin Islamfeindlichkeit, Rassismus und Hass f\u00fchren k\u00f6nnen.<\/p>\n\"\"\n

Die Reaktion auf diesen tragischen Vorfall war durchwachsen. Bundeskanzler Helmut Kohl entschied sich gegen eine Teilnahme an der Gedenkveranstaltung \u2013 ein Akt, der damals wie heute Kritik und Entt\u00e4uschung hervorrief. Die T\u00e4ter, die sich mit einem \u201eHeil Hitler\u201c bei der Polizei meldeten, sind heute wieder auf freiem Fu\u00df.<\/p>\n

Besonders bewegend ist die Geschichte von Ibrahim Arslan, der als siebenj\u00e4hriger Junge den Anschlag \u00fcberlebte, gesch\u00fctzt durch die selbstlose Tat seiner Gro\u00dfmutter Bahide, die ihn mit feuchten T\u00fcchern umwickelte. Ibrahim Arslan beklagt, dass das Gedenken an solche Ereignisse oft von politischer Profilierung und Ignoranz \u00fcberschattet wird. Er setzt sich daf\u00fcr ein, dass die Interessen und Stimmen der Betroffenen im Mittelpunkt des Gedenkens stehen.<\/p>\n

Wir d\u00fcrfen die Opfer von M\u00f6lln nicht vergessen. Ihre Namen \u2013 Yeliz, Ay\u015fe und Bahide \u2013 stehen symbolisch f\u00fcr alle, die durch rassistisch motivierte Gewalt ihr Leben verloren haben. Sie mahnen uns, wachsam zu bleiben und gegen Hass und Diskriminierung in all ihren Formen aufzustehen. Ihr Andenken fordert uns auf, eine Gesellschaft zu schaffen, in der Vielfalt und Toleranz gesch\u00e4tzt und gef\u00f6rdert werden, und in der kein Platz f\u00fcr Hass und Fremdenfeindlichkeit ist.<\/p>\n

Vergessen wir sie nicht.<\/p>","post_title":"31 Jahre seit dem Brandanschlag von M\u00f6lln","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"31-jahre-seit-dem-brandanschlag-von-moelln","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:33:35","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:33:35","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3264","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3170,"post_author":"2","post_date":"2023-11-09 23:13:07","post_date_gmt":"2023-11-09 23:13:07","post_content":"

85 Jahre nach der Reichspogromnacht vom 9. November 1938, einem finsteren Kapitel in der deutschen Geschichte, reflektieren wir \u00fcber die langanhaltende Geisteshaltung, die letztlich zum Holocaust f\u00fchrte. Diese Nacht, gepr\u00e4gt von Gewalt gegen Juden, Zerst\u00f6rung von Synagogen und j\u00fcdischen Gesch\u00e4ften, war nicht ein isoliertes Ereignis, sondern ein H\u00f6hepunkt jahrhundertelanger Judenfeindlichkeit.<\/p>\n\"\"\n

Das \u201ej\u00fcdisch-christliche Abendland\u201c und seine Widerspr\u00fcche<\/strong><\/p>\n

Die heutige Verwendung des Begriffs \u201ej\u00fcdisch-christliches Abendland\u201c erscheint paradox, wenn man bedenkt, dass Juden in Europa \u00fcber Jahrhunderte hinweg marginalisiert und verfolgt wurden. Nicht einmal ein Jahrhundert nach dem Versuch, einen Teil seiner Bev\u00f6lkerung auszul\u00f6schen, begegnet Europa \u2013 und insbesondere Deutschland \u2013 der Herausforderung, sich mit der Kontinuit\u00e4t dieser diskriminierenden Geisteshaltung auseinanderzusetzen. Diese richtet sich heute nicht nur gegen Juden, sondern auch gegen Roma, Muslime und andere Minderheiten. Sie betrifft immer noch auch Juden, und ebenfalls Roma oder Muslime. Juden seien \u201eFremdk\u00f6rper\", sie w\u00fcrden das Land \u201everjuden\u201c wollen, h\u00f6rte man damals. Juden sollten sich reformieren, hie\u00df es, sie sollten sich dem vermeintlichen \u201eDeutschsein\u201c anpassen. Juden m\u00fcssten ihre \u201eprimitive Religion\u201c ablegen, h\u00f6rte man zur Reformation und zur Aufkl\u00e4rung, es gebe nur ein \u201echristlich-atheistisches\" Abendland. Wiederholt sich diese Sprache gro\u00dffl\u00e4chig - auch wenn sie andere trifft - geht Europa, aber insbesondere Deutschland seiner Verantwortung nicht nach.<\/p>\n

Die Sprache der Diskriminierung<\/strong><\/p>\n

Die Sprache, die Juden einst als \u201eFremdk\u00f6rper\u201c abstempelte und ihre Kultur und Religion als \u201eprimitiv\u201c brandmarkte, findet heute in abgewandelter Form erneut Anwendung. Diese gef\u00e4hrliche Rhetorik, die auch andere Minderheiten betrifft, stellt eine klare Verletzung der Verantwortung Deutschlands dar, die aus dem \u201eNie wieder\u201c-Versprechen erw\u00e4chst.<\/p>\n

Die Folgen der Pogromnacht<\/strong><\/p>\n

Nach der Pogromnacht, von den Nazis zynisch als \u201eReichskristallnacht\u201c bezeichnet, suchten viele Juden Zuflucht im Ausland, wurden jedoch oft an den Grenzen abgewiesen. Dieses Ereignis markiert eine Hochphase des Rassismus in Deutschland und bleibt eine dauerhafte Schande f\u00fcr das Land.<\/p>\n

Deutschlands heutige Verantwortung<\/strong><\/p>\n

Deutschlands Verst\u00e4ndnis und Umsetzung seiner historischen Verantwortung steht heute mehr denn je auf dem Pr\u00fcfstand. Es reicht nicht aus, sich auf populistische Rhetorik zu beschr\u00e4nken. Deutschland muss aktiv daf\u00fcr sorgen, dass Juden, Roma und alle Minderheiten \u2013 einschlie\u00dflich Muslime, Schwarze und Pal\u00e4stinenser \u2013 sich sicher, beheimatet und zugeh\u00f6rig f\u00fchlen. Dies ist die wahre Bedeutung von \u201eNie wieder\u201c, an deren Verwirklichung wir alle mitwirken m\u00fcssen.<\/p>","post_title":"Die Reichspogromnacht","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"die-reichspogromnacht","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:38:55","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:38:55","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3170","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3159,"post_author":"2","post_date":"2023-10-17 23:07:22","post_date_gmt":"2023-10-17 23:07:22","post_content":"

Am 17. Oktober 1961 geschah eines der dunkelsten Ereignisse in der j\u00fcngeren Geschichte Frankreichs \u2013 das Massaker von Paris. Vor 62 Jahren versammelten sich 30.000 Demonstrantinnen und Demonstranten, haupts\u00e4chlich Algerier, um gegen die franz\u00f6sische Besatzung Algeriens zu protestieren. Was folgte, war ein Akt brutaler Gewalt, der die dunkle Seite des franz\u00f6sischen Kolonialismus offenbarte.<\/p>\n

Brutale Niederschlagung einer friedlichen Demonstration<\/strong><\/p>\n

\"\"<\/p>\n

Die franz\u00f6sischen Sicherheitskr\u00e4fte gingen mit \u00e4u\u00dferster Brutalit\u00e4t gegen die Demonstration vor. \u00dcber 11.000 Menschen wurden festgenommen. Sch\u00e4tzungen zufolge wurden \u00fcber 200, m\u00f6glicherweise sogar \u00fcber 400 Menschen get\u00f6tet. Viele von ihnen wurden durch Schl\u00e4ge get\u00f6tet oder in der Seine ertr\u00e4nkt.<\/p>\n\"\"\n

Die Rolle von Maurice Papon<\/strong><\/p>\n

Unter den Verantwortlichen war Polizeichef Maurice Papon, der w\u00e4hrend der Nazizeit an der Deportation von mindestens 1.600 Juden beteiligt war. Viele der an dem Massaker beteiligten Polizisten waren ehemalige Nazi-Kollaborateure, die w\u00e4hrend des Vichy-Regimes Menschen verfolgt und gefoltert hatten.<\/p>\n

Mediale Verschleierung und Propaganda<\/strong><\/p>\n

Die franz\u00f6sische Regierung unterdr\u00fcckte gezielt die mediale Berichterstattung \u00fcber das Massaker. Renommierte Medien weltweit, einschlie\u00dflich der New York Times, der BBC und deutscher Medien wie ARD, ZDF und FAZ, \u00fcbernahmen die franz\u00f6sischen Propagandaberichte, wodurch das Verbrechen weltweit weitgehend unbekannt blieb.<\/p>\n

Versp\u00e4tetes Eingest\u00e4ndnis und fehlende Gerechtigkeit<\/strong><\/p>\n

Erst Jahrzehnte sp\u00e4ter, im Jahr 1998, gab Frankreich unter internationalem Druck zu, dass es zu einem Vorfall gekommen war. Zun\u00e4chst war die Rede von drei Toten, dann widerwillig von 40. Bis heute wurde niemand f\u00fcr das Massaker zur Rechenschaft gezogen, und es gab keine Entsch\u00e4digungen f\u00fcr die Opfer oder deren Familien.<\/p>\n

Fazit<\/strong><\/p>\n

Das Massaker von Paris am 17. Oktober 1961 bleibt ein mahnendes Beispiel f\u00fcr die Brutalit\u00e4t des Kolonialismus und die Gefahren des Schweigens. Es ist wichtig, die Erinnerung an die Opfer wachzuhalten und sich stets gegen Ungerechtigkeit und Unterdr\u00fcckung einzusetzen. Wir d\u00fcrfen solche tragischen Ereignisse in unserer Geschichte nicht vergessen.<\/p>","post_title":"Das Vergessene Massaker von Paris","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"das-vergessene-massaker-von-paris","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:39:35","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:39:35","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3159","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"}],"next":false,"prev":false,"total_page":1},"paged":1,"column_class":"jeg_col_3o3","class":"jnews_block_37"};

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Heute vor 8 Jahren t\u00f6tete der Rechtsextremist David S. in M\u00fcnchen neun Menschen. Kennst du sie? Das sind Armela Segashi (14), Sabina (14), Can Leyla (14), Sel\u00e7uk K\u0131l\u0131\u00e7 (15), Roberto Rafael (15), H\u00fcseyin Day\u0131c\u0131k (16), Dijamant Zab\u00ebrgja (20) und Guiliano Kollmann (19); hinzu kommt Sevda Da\u011f (45). Sie waren allesamt B\u00fcrgerinnen und B\u00fcrger dieses Landes. Sie waren die vielf\u00e4ltige Zukunft Deutschlands.<\/p>\n\n\n\n

Aber der T\u00e4ter hasste sie f\u00fcr das, was sie waren. Er verehrte Hitler, er begeisterte sich f\u00fcr die AfD, er schw\u00e4rmte von Genoziden gegen Muslime (wie z.B. Serbiens Vernichtungskriege in Bosnien oder im Kosovo), er w\u00e4hlte den Tag als Jahrestags des islamfeindlichen Terroranschlags in Norwegen durch Breivik, er rief w\u00e4hrend seiner Tat \u201eich bin kein Kanake, ich bin Deutscher\u201c. In seiner iranischen Abstammung sah er sich als \u201eArier\u201c und Nichtdeutsche als \u201eUntermenschen\u201c. Gepaart mit psychischen Problemen riss dieser Hass Menschen aus dem Leben und verletzte vier weitere Menschen.<\/p>\n\n\n\n

Drei lange Jahre dauerte es, bis die Beh\u00f6rden die Tat endlich als rechtsextremen Terror betrachteten und nicht als \u201eAmoklauf eines psychichkranken Einzelt\u00e4ters\u201c. Sieben der neun Opfer waren muslimisch. Er zielte auf Muslime, auf \u201earabisch und t\u00fcrkisch aussehende\u201c Menschen ab. Trotzdem reagierte die Stadt M\u00fcnchen erstmal mit einem christlichen Gedenkgottesdienst. Sp\u00e4tere Trauerveranstaltungen organisierten die muslimischen Gemeinden M\u00fcnchens zun\u00e4chst gr\u00f6\u00dftenteils selbst. Im Kosovo, wo drei der Opfer ihre Wurzeln hatten, wurde eine dreit\u00e4gige Staatstrauer ausgerufen. In Deutschland nicht. Medien versagten in ihrer Berichterstattung in direkter Reaktion g\u00e4nzlich. Auf dem Denkmal am Anschlagsort stand auch vier Jahre sp\u00e4ter immer noch \u201eAmoklauf\u201c, obwohl eine \u00c4nderung schon als beschlossen galt.<\/p>\n\n\n\n

Es sind viele Faktoren, die deutlich machen, dass es im Umgang mit rechtem Terror in all seinen Erscheinungsformen immer noch viel zu \u00e4ndern gilt. Insbesondere dabei, die Trauernden nicht im Stich zu lassen.<\/p>\n","post_title":"Der Terroranschlag von M\u00fcnchen: Erinnern an neun Vergessene","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"der-terroranschlag-von-munchen-erinnern-an-neun-vergessene","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-09-03 10:10:09","post_modified_gmt":"2024-09-03 10:10:09","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4262","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4326,"post_author":"2","post_date":"2024-07-11 10:17:29","post_date_gmt":"2024-07-11 10:17:29","post_content":"\n

Heute vor 29 Jahren ereignete sich der Genozid von Srebrenica. Eine Chronologie des Versagens:<\/p>\n\n\n\n

1991: Letzte Volksz\u00e4hlung ergibt: 73 % der Einwohner Srebrenicas sind Muslime<\/p>\n\n\n\n

6.3.1992: Beginn der K\u00e4mpfe in Bosnien-Herzegowina. Ein einseitiger Vernichtungskrieg<\/p>\n\n\n\n

August 1992: Erste Berichte \u00fcber serbische Gefangenenlager. Die Welt sah zu<\/p>\n\n\n\n

Oktober 1992: Serben f\u00fchren \u201eethnische S\u00e4uberungen\u201c in den eroberten Gebieten durch. Bis auf sechs Enklaven, darunter Srebrenica, kontrollieren sie Ostbosnien. Die Hauptstadt Sarajevo wird belagert<\/p>\n\n\n\n

6.5.1993: Alle belagerten bosnischen Enklaven \u2013 Srebrenica, Sarajevo, Tuzla, Zepa, Gorazde und Bihac \u2013 werden zu UN-Schutzzonen erkl\u00e4rt (Resolution 824)<\/p>\n\n\n\n

6.-11.7.1995: Serben erobern die Schutzzone Srebrenica trotz der Anwesenheit von 419 Blauhelm-Soldaten. Der Befehlshaber der Serben, General Mladic leitet die Aktion<\/p>\n\n\n\n

10.7.1995, 19:00 Uhr: Das niederl\u00e4ndische UN-Bataillon \u201eDutchbat\u201c fordert Luftunterst\u00fctzung an. Der General weist drei solcher Aufrufe ab. Flugzeuge erreichen Srebrenica, kehren aber wieder um<\/p>\n\n\n\n

11.7.1995: Erst um 14:30 Uhr greifen NATO-Flugzeuge serbische Panzer an. Um 15:00 Uhr werden der Angriffe wegen der \u201eGefahr von Geiselnahmen\u201c beendet. Gemeint sind UN-Truppen
16:00 Uhr: Srebrenica wird von Serben eingenommen
20:30 Uhr: Treffen zwischen dem niederl\u00e4ndischen UN-Kommandanten Karremans und Mladic mit Sektempfang. Bosniens Pr\u00e4sident Izetbegovi\u0107 ruft die UN vergeblich zur R\u00fcckeroberung auf. (Viele niederl\u00e4ndische Soldaten waren nicht zur Einhaltung der Mission bereit; Zitat: \u201eThis is not my war!\u201c) Die UN-Blauhelme \u00fcbernahmen keine Verantwortung. Sp\u00e4ter wurden die Soldaten in den Niederlanden geehrt bef\u00f6rdert<\/p>\n\n\n\n

12.7.1995: Zehntausende Frauen und Kinder, die Schutz bei der UN-Basis Poto\u010dari gesucht haben, werden im Beisein der UN-Truppen deportiert. Unz\u00e4hlige werden vergewaltigt, misshandelt und ermordet<\/p>\n\n\n\n

12.7. - 18.7.1995: 8.372 Menschen werden von serbischen Milit\u00e4rs bei Srebrenica ermordet. Weil sie Bosniaken und Muslime sind. Sie wurden in Reihen aufgestellt, get\u00f6tet und ihre Leichen wurden in Gr\u00e4ben geworfen. Ein Genozid.<\/p>\n\n\n\n

Sprecht 29 Jahre danach dar\u00fcber. Sprecht dar\u00fcber, weil zu wenige es tun.<\/p>\n","post_title":"Der V\u00f6lkermord von Srebrenica: Eine Chronologie des Versagens","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"der-volkermord-von-srebrenica-eine-chronologie-des-versagens","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-09-03 10:01:49","post_modified_gmt":"2024-09-03 10:01:49","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4326","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4323,"post_author":"2","post_date":"2024-07-11 10:15:06","post_date_gmt":"2024-07-11 10:15:06","post_content":"\n

Sind das nur Kinder, die irgendetwas verkaufen? Nein, das sind bosnische Kinder in Srebrenica, die Spenden f\u00fcr die Kinder Gazas sammeln. 29 Jahre nachdem in Srebrenica ein Genozid stattfand, vergessen die Kinder der \u00dcberlebenden die Opfer eines anderen aktuellen Genozids nicht. Es ist herzerw\u00e4rmend.<\/p>\n\n\n\n

Dieser Basar aus dem Dezember ist eines von vielen Beispielen f\u00fcr den Einsatz der bosnischen Bewohner Srebrenicas f\u00fcr die Pal\u00e4stinenser in Gaza. Der \u00dcberlebende Ahmed Hrustanovi\u0107 teilte den sch\u00f6nen Moment, in dem eine der M\u00fctter Srebrenicas, die ihren Mann und einzigen Sohn in dem Genozid verloren hat, in die Moschee kam und 100 Euro f\u00fcr die Menschen Pal\u00e4stinas mitbrachte.<\/p>\n\n\n\n

Beide Genozide haben gemeinsam, dass die T\u00e4ter der Meinung waren, einen heiligen Anspruch auf das Land der Opfer zu haben und dass die Opfer minderwertigere Menschen w\u00e4ren. Beide Genozide haben auch gemeinsam, dass die T\u00e4ter mutwillig Kinder ins Visier nahmen.<\/p>\n\n\n\n

In Srebrenica wurden gezielt insbesondere M\u00e4nner und Jungen get\u00f6tet, damit es keine Zukunft mehr f\u00fcr die Bosniaken in Srebrenica geben soll. Und so grausam diese Verbrechen auch waren: Da stehen sie, die Kinder Srebrenicas. Eine neue Generation. Hoffnung.<\/p>\n","post_title":"Von Srebrenica nach Gaza: Sie vergessen einander nicht.","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"von-srebrenica-nach-gaza-sie-vergessen-einander-nicht","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-09-03 10:02:04","post_modified_gmt":"2024-09-03 10:02:04","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4323","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4335,"post_author":"2","post_date":"2024-07-01 10:37:46","post_date_gmt":"2024-07-01 10:37:46","post_content":"\n

Der 1. Juli 2009. Marwa El Sherbini war 31 Jahre jung, gl\u00fccklich verheiratet und Mutter eines Kindes. Die Pharmazeutin war zudem schwanger. Auf einem Spielplatz in Dresden wurde sie von einem Mann beleidigt, unter anderem als \u201eTerroristin\u201c und \u201eIslamistin\u201c. Sie zeigte ihn an. Offenbar hatte sie Vertrauen in das Rechtssystem. Schlie\u00dflich sollte das Gericht ein Ort der Gerechtigkeit und Sicherheit sein.<\/p>\n\n\n\n

Es ist sinnbildlich f\u00fcr die strukturellen Probleme hinter Islamfeindlichkeit.<\/p>\n\n\n\n

In der ersten Verhandlung wurde der Islamhasser zu einer Geldstrafe von 780 \u20ac verurteilt. Er rechtfertige seine Tat mit den Worten: \u201eSolche Leute sind keine richtigen Menschen\u201c. Daf\u00fcr, ein geringes Strafma\u00df. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Seine menschenverachtende, aggressive Haltung h\u00e4tte bei der 2. Verhandlung zu Sicherheitsvorkehrungen f\u00fchren m\u00fcssen. Doch die Beh\u00f6rden waren \u201eauf dem rechten Auge blind\u201c. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Dort n\u00e4mlich stach der T\u00e4ter Alex W. auf Marwa ein. Mitten im Gerichtssaal, 18 Messerstiche. Vor den Augen der versammelten Justiz, vor den Augen ihres 3-j\u00e4hrigen Sohnes und ihres Mannes, Elvi Ali Okaz. Als dieser sie besch\u00fctzen wollte, schoss ein Polizist auf ihn, weil er ihn f\u00fcr den Angreifer hielt. Der \u201efremd\u201c aussehende Mann als T\u00e4ter. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Sie wurde get\u00f6tet, zusammen mit ihrem ungeborenen Kind.<\/p>\n\n\n\n

Die politische und mediale Aufarbeitung des Falls war l\u00e4cherlich. Erst eine Woche sp\u00e4ter war von \u201eStreit um Schaukel\u201c die Rede, kein Wort \u00fcber Islamfeindlichkeit; Medien \u00fcbernahmen unkritisch die inkompetente Beschreibung der Beh\u00f6rden. V\u00f6llige Ignoranz. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Als Infos durchsickerten, bem\u00fchte die Regierung sich nicht etwa um die Muslime Deutschlands, sondern richtete lediglich \u00c4gypten, dem Herkunftsland der Ermordeten, Beileid aus. Die ewige Fremde und die irrelevante eigene Minderheit. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Einiges wurde gelernt, vieles aber noch nicht.<\/p>\n\n\n\n

Marwa El Sherbini h\u00e4tte eine Lehre der Zuversicht sein k\u00f6nnen. Sie lie\u00df sich auf Dresden ein und setzte Vertrauen in die Justiz. Es ist Zeit, die Zuversicht endlich wahr werden zu lassen. Ihr zu Ehren. Jetzt erst recht.<\/p>\n","post_title":"Die Ermordung von Marwa El Sherbini: Ein Versagen der deutschen Justiz","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"die-ermordung-von-marwa-el-sherbini-ein-versagen-der-deutschen-justiz","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-09-03 10:00:55","post_modified_gmt":"2024-09-03 10:00:55","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4335","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3976,"post_author":"2","post_date":"2024-01-18 16:54:59","post_date_gmt":"2024-01-18 16:54:59","post_content":"\n

Heute, am 18. Januar, gedenken wir eines der dunkelsten Kapitel in der j\u00fcngeren deutschen Geschichte: dem Brandanschlag von L\u00fcbeck, der sich vor 28 Jahren ereignete. In den fr\u00fchen Morgenstunden des Jahres 1996 wurden zehn Menschen, darunter drei Erwachsene und sieben Kinder, aus dem Leben gerissen. Die Opfer \u2013 gr\u00f6\u00dftenteils Asylbewerber aus Zaire, Angola, Togo und dem Libanon \u2013 symbolisieren eine Trag\u00f6die, die weit \u00fcber L\u00fcbeck hinausreicht.<\/p>\n\n\n\n

Der Anschlag selbst und die darauffolgenden Ermittlungen zeichnen ein Bild von Verwirrung, Missverst\u00e4ndnissen und wahrscheinlich auch von bewusster Ignoranz. Drei Verd\u00e4chtige, alle mit rechtsextremistischem Hintergrund, wurden unmittelbar nach dem Brand festgenommen. Merkw\u00fcrdigerweise, trotz offensichtlicher Beweise wie Brandspuren an ihren Gesichter, Haaren, Wimpern oder Augenbrauen, wurden sie schnell wieder freigelassen. Stattdessen richtete sich der Verdacht gegen einen libanesischen Bewohner des Hauses. Man behandelte ihn wie einen Schwerkriminellen und versuchte, ein Gest\u00e4ndnis zu erzwingen. Ein Vorgehen, das bis heute viele Fragen aufwirft. <\/p>\n\n\n\n

Die Jahre nach dem Brandanschlag waren gepr\u00e4gt von Gest\u00e4ndnissen und Widerrufen, von Ger\u00fcchten und unbeantworteten Fragen. Ein Verd\u00e4chtiger gestand in einem Interview mit dem Spiegel, dass sie f\u00fcr den Anschlag bezahlt wurden. Doch trotz dieser und anderer Hinweise kam es nie zu einer Verurteilung. Die Wahrheit, so scheint es, liegt immer noch verborgen unter einer Schicht von Unklarheiten und m\u00f6glicherweise politischen R\u00fccksichtnahmen.<\/p>\n\n\n\n

Besonders beunruhigend ist die Rolle eines V-Mannes des Landeskriminalamtes, der Kontakte zu der rechtsextremen Gruppe unterhielt und selbst einen Brandanschlag ver\u00fcbte. Diese Verstrickungen werfen ein d\u00fcsteres Licht auf die Ermittlungen und verst\u00e4rken den Eindruck, dass die Wahrheit m\u00f6glicherweise nie vollst\u00e4ndig ans Licht kommen wird.<\/p>\n\n\n\n

28 Jahre sp\u00e4ter bleibt die Erinnerung an den Brandanschlag von L\u00fcbeck blass und in weiten Teilen der Bev\u00f6lkerung vergessen. Es gibt keine offiziellen Gedenkveranstaltungen, keine dauerhaften Mahnmale, die an das Leid der Opfer und ihrer Angeh\u00f6rigen erinnern. Dieses Schweigen ist ein schmerzlicher Beweis daf\u00fcr, wie schnell die Gesellschaft bereit ist, \u00fcber solche Ereignisse hinwegzugehen.<\/p>\n\n\n\n

Wir m\u00fcssen jedoch gedenken. Gedenken an diejenigen, die ihr Leben verloren haben, und an diejenigen, die noch immer nach Gerechtigkeit suchen. Dieser Tag sollte uns nicht nur als Mahnung dienen, sondern auch als Ansporn, uns aktiv gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit einzusetzen. Denn nur so k\u00f6nnen wir sicherstellen, dass sich solche Trag\u00f6dien nicht wiederholen.<\/p>\n","post_title":"Der Brandanschlag von L\u00fcbeck","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"open","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"der-brandanschlag-von-lubeck","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-29 17:01:13","post_modified_gmt":"2024-01-29 17:01:13","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3976","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3264,"post_author":"2","post_date":"2023-11-23 00:15:33","post_date_gmt":"2023-11-23 00:15:33","post_content":"

Vor 31 Jahren, am 23. November 1992, ersch\u00fctterte ein Akt des Hasses die kleine Stadt M\u00f6lln in Schleswig-Holstein. Zwei Familienh\u00e4user wurden Ziel eines rassistisch motivierten Brandanschlags, ausgef\u00fchrt von rechtsextremen Terroristen. Dieser furchtbare Angriff kostete die 10-j\u00e4hrige Yeliz Arslan, die 14-j\u00e4hrige Ay\u015fe Y\u0131lmaz und ihre 51-j\u00e4hrige Gro\u00dfmutter Bahide Arslan das Leben. Heute gedenken wir ihnen, nicht nur als Opfer eines sinnlosen Verbrechens, sondern auch als Mahnung, wohin Islamfeindlichkeit, Rassismus und Hass f\u00fchren k\u00f6nnen.<\/p>\n\"\"\n

Die Reaktion auf diesen tragischen Vorfall war durchwachsen. Bundeskanzler Helmut Kohl entschied sich gegen eine Teilnahme an der Gedenkveranstaltung \u2013 ein Akt, der damals wie heute Kritik und Entt\u00e4uschung hervorrief. Die T\u00e4ter, die sich mit einem \u201eHeil Hitler\u201c bei der Polizei meldeten, sind heute wieder auf freiem Fu\u00df.<\/p>\n

Besonders bewegend ist die Geschichte von Ibrahim Arslan, der als siebenj\u00e4hriger Junge den Anschlag \u00fcberlebte, gesch\u00fctzt durch die selbstlose Tat seiner Gro\u00dfmutter Bahide, die ihn mit feuchten T\u00fcchern umwickelte. Ibrahim Arslan beklagt, dass das Gedenken an solche Ereignisse oft von politischer Profilierung und Ignoranz \u00fcberschattet wird. Er setzt sich daf\u00fcr ein, dass die Interessen und Stimmen der Betroffenen im Mittelpunkt des Gedenkens stehen.<\/p>\n

Wir d\u00fcrfen die Opfer von M\u00f6lln nicht vergessen. Ihre Namen \u2013 Yeliz, Ay\u015fe und Bahide \u2013 stehen symbolisch f\u00fcr alle, die durch rassistisch motivierte Gewalt ihr Leben verloren haben. Sie mahnen uns, wachsam zu bleiben und gegen Hass und Diskriminierung in all ihren Formen aufzustehen. Ihr Andenken fordert uns auf, eine Gesellschaft zu schaffen, in der Vielfalt und Toleranz gesch\u00e4tzt und gef\u00f6rdert werden, und in der kein Platz f\u00fcr Hass und Fremdenfeindlichkeit ist.<\/p>\n

Vergessen wir sie nicht.<\/p>","post_title":"31 Jahre seit dem Brandanschlag von M\u00f6lln","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"31-jahre-seit-dem-brandanschlag-von-moelln","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:33:35","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:33:35","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3264","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3170,"post_author":"2","post_date":"2023-11-09 23:13:07","post_date_gmt":"2023-11-09 23:13:07","post_content":"

85 Jahre nach der Reichspogromnacht vom 9. November 1938, einem finsteren Kapitel in der deutschen Geschichte, reflektieren wir \u00fcber die langanhaltende Geisteshaltung, die letztlich zum Holocaust f\u00fchrte. Diese Nacht, gepr\u00e4gt von Gewalt gegen Juden, Zerst\u00f6rung von Synagogen und j\u00fcdischen Gesch\u00e4ften, war nicht ein isoliertes Ereignis, sondern ein H\u00f6hepunkt jahrhundertelanger Judenfeindlichkeit.<\/p>\n\"\"\n

Das \u201ej\u00fcdisch-christliche Abendland\u201c und seine Widerspr\u00fcche<\/strong><\/p>\n

Die heutige Verwendung des Begriffs \u201ej\u00fcdisch-christliches Abendland\u201c erscheint paradox, wenn man bedenkt, dass Juden in Europa \u00fcber Jahrhunderte hinweg marginalisiert und verfolgt wurden. Nicht einmal ein Jahrhundert nach dem Versuch, einen Teil seiner Bev\u00f6lkerung auszul\u00f6schen, begegnet Europa \u2013 und insbesondere Deutschland \u2013 der Herausforderung, sich mit der Kontinuit\u00e4t dieser diskriminierenden Geisteshaltung auseinanderzusetzen. Diese richtet sich heute nicht nur gegen Juden, sondern auch gegen Roma, Muslime und andere Minderheiten. Sie betrifft immer noch auch Juden, und ebenfalls Roma oder Muslime. Juden seien \u201eFremdk\u00f6rper\", sie w\u00fcrden das Land \u201everjuden\u201c wollen, h\u00f6rte man damals. Juden sollten sich reformieren, hie\u00df es, sie sollten sich dem vermeintlichen \u201eDeutschsein\u201c anpassen. Juden m\u00fcssten ihre \u201eprimitive Religion\u201c ablegen, h\u00f6rte man zur Reformation und zur Aufkl\u00e4rung, es gebe nur ein \u201echristlich-atheistisches\" Abendland. Wiederholt sich diese Sprache gro\u00dffl\u00e4chig - auch wenn sie andere trifft - geht Europa, aber insbesondere Deutschland seiner Verantwortung nicht nach.<\/p>\n

Die Sprache der Diskriminierung<\/strong><\/p>\n

Die Sprache, die Juden einst als \u201eFremdk\u00f6rper\u201c abstempelte und ihre Kultur und Religion als \u201eprimitiv\u201c brandmarkte, findet heute in abgewandelter Form erneut Anwendung. Diese gef\u00e4hrliche Rhetorik, die auch andere Minderheiten betrifft, stellt eine klare Verletzung der Verantwortung Deutschlands dar, die aus dem \u201eNie wieder\u201c-Versprechen erw\u00e4chst.<\/p>\n

Die Folgen der Pogromnacht<\/strong><\/p>\n

Nach der Pogromnacht, von den Nazis zynisch als \u201eReichskristallnacht\u201c bezeichnet, suchten viele Juden Zuflucht im Ausland, wurden jedoch oft an den Grenzen abgewiesen. Dieses Ereignis markiert eine Hochphase des Rassismus in Deutschland und bleibt eine dauerhafte Schande f\u00fcr das Land.<\/p>\n

Deutschlands heutige Verantwortung<\/strong><\/p>\n

Deutschlands Verst\u00e4ndnis und Umsetzung seiner historischen Verantwortung steht heute mehr denn je auf dem Pr\u00fcfstand. Es reicht nicht aus, sich auf populistische Rhetorik zu beschr\u00e4nken. Deutschland muss aktiv daf\u00fcr sorgen, dass Juden, Roma und alle Minderheiten \u2013 einschlie\u00dflich Muslime, Schwarze und Pal\u00e4stinenser \u2013 sich sicher, beheimatet und zugeh\u00f6rig f\u00fchlen. Dies ist die wahre Bedeutung von \u201eNie wieder\u201c, an deren Verwirklichung wir alle mitwirken m\u00fcssen.<\/p>","post_title":"Die Reichspogromnacht","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"die-reichspogromnacht","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:38:55","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:38:55","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3170","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3159,"post_author":"2","post_date":"2023-10-17 23:07:22","post_date_gmt":"2023-10-17 23:07:22","post_content":"

Am 17. Oktober 1961 geschah eines der dunkelsten Ereignisse in der j\u00fcngeren Geschichte Frankreichs \u2013 das Massaker von Paris. Vor 62 Jahren versammelten sich 30.000 Demonstrantinnen und Demonstranten, haupts\u00e4chlich Algerier, um gegen die franz\u00f6sische Besatzung Algeriens zu protestieren. Was folgte, war ein Akt brutaler Gewalt, der die dunkle Seite des franz\u00f6sischen Kolonialismus offenbarte.<\/p>\n

Brutale Niederschlagung einer friedlichen Demonstration<\/strong><\/p>\n

\"\"<\/p>\n

Die franz\u00f6sischen Sicherheitskr\u00e4fte gingen mit \u00e4u\u00dferster Brutalit\u00e4t gegen die Demonstration vor. \u00dcber 11.000 Menschen wurden festgenommen. Sch\u00e4tzungen zufolge wurden \u00fcber 200, m\u00f6glicherweise sogar \u00fcber 400 Menschen get\u00f6tet. Viele von ihnen wurden durch Schl\u00e4ge get\u00f6tet oder in der Seine ertr\u00e4nkt.<\/p>\n\"\"\n

Die Rolle von Maurice Papon<\/strong><\/p>\n

Unter den Verantwortlichen war Polizeichef Maurice Papon, der w\u00e4hrend der Nazizeit an der Deportation von mindestens 1.600 Juden beteiligt war. Viele der an dem Massaker beteiligten Polizisten waren ehemalige Nazi-Kollaborateure, die w\u00e4hrend des Vichy-Regimes Menschen verfolgt und gefoltert hatten.<\/p>\n

Mediale Verschleierung und Propaganda<\/strong><\/p>\n

Die franz\u00f6sische Regierung unterdr\u00fcckte gezielt die mediale Berichterstattung \u00fcber das Massaker. Renommierte Medien weltweit, einschlie\u00dflich der New York Times, der BBC und deutscher Medien wie ARD, ZDF und FAZ, \u00fcbernahmen die franz\u00f6sischen Propagandaberichte, wodurch das Verbrechen weltweit weitgehend unbekannt blieb.<\/p>\n

Versp\u00e4tetes Eingest\u00e4ndnis und fehlende Gerechtigkeit<\/strong><\/p>\n

Erst Jahrzehnte sp\u00e4ter, im Jahr 1998, gab Frankreich unter internationalem Druck zu, dass es zu einem Vorfall gekommen war. Zun\u00e4chst war die Rede von drei Toten, dann widerwillig von 40. Bis heute wurde niemand f\u00fcr das Massaker zur Rechenschaft gezogen, und es gab keine Entsch\u00e4digungen f\u00fcr die Opfer oder deren Familien.<\/p>\n

Fazit<\/strong><\/p>\n

Das Massaker von Paris am 17. Oktober 1961 bleibt ein mahnendes Beispiel f\u00fcr die Brutalit\u00e4t des Kolonialismus und die Gefahren des Schweigens. Es ist wichtig, die Erinnerung an die Opfer wachzuhalten und sich stets gegen Ungerechtigkeit und Unterdr\u00fcckung einzusetzen. Wir d\u00fcrfen solche tragischen Ereignisse in unserer Geschichte nicht vergessen.<\/p>","post_title":"Das Vergessene Massaker von Paris","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"das-vergessene-massaker-von-paris","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:39:35","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:39:35","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3159","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"}],"next":false,"prev":false,"total_page":1},"paged":1,"column_class":"jeg_col_3o3","class":"jnews_block_37"};

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<\/p>\n","post_title":"Mohammed Al Durra: get\u00f6tet, w\u00e4hrend Kameras alles filmten","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"mohammed-al-durra-getotet-wahrend-kameras-alles-filmten","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:42:09","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:42:09","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4561","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4262,"post_author":"2","post_date":"2024-07-22 19:16:16","post_date_gmt":"2024-07-22 19:16:16","post_content":"\n

Heute vor 8 Jahren t\u00f6tete der Rechtsextremist David S. in M\u00fcnchen neun Menschen. Kennst du sie? Das sind Armela Segashi (14), Sabina (14), Can Leyla (14), Sel\u00e7uk K\u0131l\u0131\u00e7 (15), Roberto Rafael (15), H\u00fcseyin Day\u0131c\u0131k (16), Dijamant Zab\u00ebrgja (20) und Guiliano Kollmann (19); hinzu kommt Sevda Da\u011f (45). Sie waren allesamt B\u00fcrgerinnen und B\u00fcrger dieses Landes. Sie waren die vielf\u00e4ltige Zukunft Deutschlands.<\/p>\n\n\n\n

Aber der T\u00e4ter hasste sie f\u00fcr das, was sie waren. Er verehrte Hitler, er begeisterte sich f\u00fcr die AfD, er schw\u00e4rmte von Genoziden gegen Muslime (wie z.B. Serbiens Vernichtungskriege in Bosnien oder im Kosovo), er w\u00e4hlte den Tag als Jahrestags des islamfeindlichen Terroranschlags in Norwegen durch Breivik, er rief w\u00e4hrend seiner Tat \u201eich bin kein Kanake, ich bin Deutscher\u201c. In seiner iranischen Abstammung sah er sich als \u201eArier\u201c und Nichtdeutsche als \u201eUntermenschen\u201c. Gepaart mit psychischen Problemen riss dieser Hass Menschen aus dem Leben und verletzte vier weitere Menschen.<\/p>\n\n\n\n

Drei lange Jahre dauerte es, bis die Beh\u00f6rden die Tat endlich als rechtsextremen Terror betrachteten und nicht als \u201eAmoklauf eines psychichkranken Einzelt\u00e4ters\u201c. Sieben der neun Opfer waren muslimisch. Er zielte auf Muslime, auf \u201earabisch und t\u00fcrkisch aussehende\u201c Menschen ab. Trotzdem reagierte die Stadt M\u00fcnchen erstmal mit einem christlichen Gedenkgottesdienst. Sp\u00e4tere Trauerveranstaltungen organisierten die muslimischen Gemeinden M\u00fcnchens zun\u00e4chst gr\u00f6\u00dftenteils selbst. Im Kosovo, wo drei der Opfer ihre Wurzeln hatten, wurde eine dreit\u00e4gige Staatstrauer ausgerufen. In Deutschland nicht. Medien versagten in ihrer Berichterstattung in direkter Reaktion g\u00e4nzlich. Auf dem Denkmal am Anschlagsort stand auch vier Jahre sp\u00e4ter immer noch \u201eAmoklauf\u201c, obwohl eine \u00c4nderung schon als beschlossen galt.<\/p>\n\n\n\n

Es sind viele Faktoren, die deutlich machen, dass es im Umgang mit rechtem Terror in all seinen Erscheinungsformen immer noch viel zu \u00e4ndern gilt. Insbesondere dabei, die Trauernden nicht im Stich zu lassen.<\/p>\n","post_title":"Der Terroranschlag von M\u00fcnchen: Erinnern an neun Vergessene","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"der-terroranschlag-von-munchen-erinnern-an-neun-vergessene","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-09-03 10:10:09","post_modified_gmt":"2024-09-03 10:10:09","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4262","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4326,"post_author":"2","post_date":"2024-07-11 10:17:29","post_date_gmt":"2024-07-11 10:17:29","post_content":"\n

Heute vor 29 Jahren ereignete sich der Genozid von Srebrenica. Eine Chronologie des Versagens:<\/p>\n\n\n\n

1991: Letzte Volksz\u00e4hlung ergibt: 73 % der Einwohner Srebrenicas sind Muslime<\/p>\n\n\n\n

6.3.1992: Beginn der K\u00e4mpfe in Bosnien-Herzegowina. Ein einseitiger Vernichtungskrieg<\/p>\n\n\n\n

August 1992: Erste Berichte \u00fcber serbische Gefangenenlager. Die Welt sah zu<\/p>\n\n\n\n

Oktober 1992: Serben f\u00fchren \u201eethnische S\u00e4uberungen\u201c in den eroberten Gebieten durch. Bis auf sechs Enklaven, darunter Srebrenica, kontrollieren sie Ostbosnien. Die Hauptstadt Sarajevo wird belagert<\/p>\n\n\n\n

6.5.1993: Alle belagerten bosnischen Enklaven \u2013 Srebrenica, Sarajevo, Tuzla, Zepa, Gorazde und Bihac \u2013 werden zu UN-Schutzzonen erkl\u00e4rt (Resolution 824)<\/p>\n\n\n\n

6.-11.7.1995: Serben erobern die Schutzzone Srebrenica trotz der Anwesenheit von 419 Blauhelm-Soldaten. Der Befehlshaber der Serben, General Mladic leitet die Aktion<\/p>\n\n\n\n

10.7.1995, 19:00 Uhr: Das niederl\u00e4ndische UN-Bataillon \u201eDutchbat\u201c fordert Luftunterst\u00fctzung an. Der General weist drei solcher Aufrufe ab. Flugzeuge erreichen Srebrenica, kehren aber wieder um<\/p>\n\n\n\n

11.7.1995: Erst um 14:30 Uhr greifen NATO-Flugzeuge serbische Panzer an. Um 15:00 Uhr werden der Angriffe wegen der \u201eGefahr von Geiselnahmen\u201c beendet. Gemeint sind UN-Truppen
16:00 Uhr: Srebrenica wird von Serben eingenommen
20:30 Uhr: Treffen zwischen dem niederl\u00e4ndischen UN-Kommandanten Karremans und Mladic mit Sektempfang. Bosniens Pr\u00e4sident Izetbegovi\u0107 ruft die UN vergeblich zur R\u00fcckeroberung auf. (Viele niederl\u00e4ndische Soldaten waren nicht zur Einhaltung der Mission bereit; Zitat: \u201eThis is not my war!\u201c) Die UN-Blauhelme \u00fcbernahmen keine Verantwortung. Sp\u00e4ter wurden die Soldaten in den Niederlanden geehrt bef\u00f6rdert<\/p>\n\n\n\n

12.7.1995: Zehntausende Frauen und Kinder, die Schutz bei der UN-Basis Poto\u010dari gesucht haben, werden im Beisein der UN-Truppen deportiert. Unz\u00e4hlige werden vergewaltigt, misshandelt und ermordet<\/p>\n\n\n\n

12.7. - 18.7.1995: 8.372 Menschen werden von serbischen Milit\u00e4rs bei Srebrenica ermordet. Weil sie Bosniaken und Muslime sind. Sie wurden in Reihen aufgestellt, get\u00f6tet und ihre Leichen wurden in Gr\u00e4ben geworfen. Ein Genozid.<\/p>\n\n\n\n

Sprecht 29 Jahre danach dar\u00fcber. Sprecht dar\u00fcber, weil zu wenige es tun.<\/p>\n","post_title":"Der V\u00f6lkermord von Srebrenica: Eine Chronologie des Versagens","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"der-volkermord-von-srebrenica-eine-chronologie-des-versagens","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-09-03 10:01:49","post_modified_gmt":"2024-09-03 10:01:49","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4326","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4323,"post_author":"2","post_date":"2024-07-11 10:15:06","post_date_gmt":"2024-07-11 10:15:06","post_content":"\n

Sind das nur Kinder, die irgendetwas verkaufen? Nein, das sind bosnische Kinder in Srebrenica, die Spenden f\u00fcr die Kinder Gazas sammeln. 29 Jahre nachdem in Srebrenica ein Genozid stattfand, vergessen die Kinder der \u00dcberlebenden die Opfer eines anderen aktuellen Genozids nicht. Es ist herzerw\u00e4rmend.<\/p>\n\n\n\n

Dieser Basar aus dem Dezember ist eines von vielen Beispielen f\u00fcr den Einsatz der bosnischen Bewohner Srebrenicas f\u00fcr die Pal\u00e4stinenser in Gaza. Der \u00dcberlebende Ahmed Hrustanovi\u0107 teilte den sch\u00f6nen Moment, in dem eine der M\u00fctter Srebrenicas, die ihren Mann und einzigen Sohn in dem Genozid verloren hat, in die Moschee kam und 100 Euro f\u00fcr die Menschen Pal\u00e4stinas mitbrachte.<\/p>\n\n\n\n

Beide Genozide haben gemeinsam, dass die T\u00e4ter der Meinung waren, einen heiligen Anspruch auf das Land der Opfer zu haben und dass die Opfer minderwertigere Menschen w\u00e4ren. Beide Genozide haben auch gemeinsam, dass die T\u00e4ter mutwillig Kinder ins Visier nahmen.<\/p>\n\n\n\n

In Srebrenica wurden gezielt insbesondere M\u00e4nner und Jungen get\u00f6tet, damit es keine Zukunft mehr f\u00fcr die Bosniaken in Srebrenica geben soll. Und so grausam diese Verbrechen auch waren: Da stehen sie, die Kinder Srebrenicas. Eine neue Generation. Hoffnung.<\/p>\n","post_title":"Von Srebrenica nach Gaza: Sie vergessen einander nicht.","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"von-srebrenica-nach-gaza-sie-vergessen-einander-nicht","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-09-03 10:02:04","post_modified_gmt":"2024-09-03 10:02:04","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4323","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4335,"post_author":"2","post_date":"2024-07-01 10:37:46","post_date_gmt":"2024-07-01 10:37:46","post_content":"\n

Der 1. Juli 2009. Marwa El Sherbini war 31 Jahre jung, gl\u00fccklich verheiratet und Mutter eines Kindes. Die Pharmazeutin war zudem schwanger. Auf einem Spielplatz in Dresden wurde sie von einem Mann beleidigt, unter anderem als \u201eTerroristin\u201c und \u201eIslamistin\u201c. Sie zeigte ihn an. Offenbar hatte sie Vertrauen in das Rechtssystem. Schlie\u00dflich sollte das Gericht ein Ort der Gerechtigkeit und Sicherheit sein.<\/p>\n\n\n\n

Es ist sinnbildlich f\u00fcr die strukturellen Probleme hinter Islamfeindlichkeit.<\/p>\n\n\n\n

In der ersten Verhandlung wurde der Islamhasser zu einer Geldstrafe von 780 \u20ac verurteilt. Er rechtfertige seine Tat mit den Worten: \u201eSolche Leute sind keine richtigen Menschen\u201c. Daf\u00fcr, ein geringes Strafma\u00df. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Seine menschenverachtende, aggressive Haltung h\u00e4tte bei der 2. Verhandlung zu Sicherheitsvorkehrungen f\u00fchren m\u00fcssen. Doch die Beh\u00f6rden waren \u201eauf dem rechten Auge blind\u201c. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Dort n\u00e4mlich stach der T\u00e4ter Alex W. auf Marwa ein. Mitten im Gerichtssaal, 18 Messerstiche. Vor den Augen der versammelten Justiz, vor den Augen ihres 3-j\u00e4hrigen Sohnes und ihres Mannes, Elvi Ali Okaz. Als dieser sie besch\u00fctzen wollte, schoss ein Polizist auf ihn, weil er ihn f\u00fcr den Angreifer hielt. Der \u201efremd\u201c aussehende Mann als T\u00e4ter. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Sie wurde get\u00f6tet, zusammen mit ihrem ungeborenen Kind.<\/p>\n\n\n\n

Die politische und mediale Aufarbeitung des Falls war l\u00e4cherlich. Erst eine Woche sp\u00e4ter war von \u201eStreit um Schaukel\u201c die Rede, kein Wort \u00fcber Islamfeindlichkeit; Medien \u00fcbernahmen unkritisch die inkompetente Beschreibung der Beh\u00f6rden. V\u00f6llige Ignoranz. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Als Infos durchsickerten, bem\u00fchte die Regierung sich nicht etwa um die Muslime Deutschlands, sondern richtete lediglich \u00c4gypten, dem Herkunftsland der Ermordeten, Beileid aus. Die ewige Fremde und die irrelevante eigene Minderheit. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Einiges wurde gelernt, vieles aber noch nicht.<\/p>\n\n\n\n

Marwa El Sherbini h\u00e4tte eine Lehre der Zuversicht sein k\u00f6nnen. Sie lie\u00df sich auf Dresden ein und setzte Vertrauen in die Justiz. Es ist Zeit, die Zuversicht endlich wahr werden zu lassen. Ihr zu Ehren. Jetzt erst recht.<\/p>\n","post_title":"Die Ermordung von Marwa El Sherbini: Ein Versagen der deutschen Justiz","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"die-ermordung-von-marwa-el-sherbini-ein-versagen-der-deutschen-justiz","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-09-03 10:00:55","post_modified_gmt":"2024-09-03 10:00:55","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4335","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3976,"post_author":"2","post_date":"2024-01-18 16:54:59","post_date_gmt":"2024-01-18 16:54:59","post_content":"\n

Heute, am 18. Januar, gedenken wir eines der dunkelsten Kapitel in der j\u00fcngeren deutschen Geschichte: dem Brandanschlag von L\u00fcbeck, der sich vor 28 Jahren ereignete. In den fr\u00fchen Morgenstunden des Jahres 1996 wurden zehn Menschen, darunter drei Erwachsene und sieben Kinder, aus dem Leben gerissen. Die Opfer \u2013 gr\u00f6\u00dftenteils Asylbewerber aus Zaire, Angola, Togo und dem Libanon \u2013 symbolisieren eine Trag\u00f6die, die weit \u00fcber L\u00fcbeck hinausreicht.<\/p>\n\n\n\n

Der Anschlag selbst und die darauffolgenden Ermittlungen zeichnen ein Bild von Verwirrung, Missverst\u00e4ndnissen und wahrscheinlich auch von bewusster Ignoranz. Drei Verd\u00e4chtige, alle mit rechtsextremistischem Hintergrund, wurden unmittelbar nach dem Brand festgenommen. Merkw\u00fcrdigerweise, trotz offensichtlicher Beweise wie Brandspuren an ihren Gesichter, Haaren, Wimpern oder Augenbrauen, wurden sie schnell wieder freigelassen. Stattdessen richtete sich der Verdacht gegen einen libanesischen Bewohner des Hauses. Man behandelte ihn wie einen Schwerkriminellen und versuchte, ein Gest\u00e4ndnis zu erzwingen. Ein Vorgehen, das bis heute viele Fragen aufwirft. <\/p>\n\n\n\n

Die Jahre nach dem Brandanschlag waren gepr\u00e4gt von Gest\u00e4ndnissen und Widerrufen, von Ger\u00fcchten und unbeantworteten Fragen. Ein Verd\u00e4chtiger gestand in einem Interview mit dem Spiegel, dass sie f\u00fcr den Anschlag bezahlt wurden. Doch trotz dieser und anderer Hinweise kam es nie zu einer Verurteilung. Die Wahrheit, so scheint es, liegt immer noch verborgen unter einer Schicht von Unklarheiten und m\u00f6glicherweise politischen R\u00fccksichtnahmen.<\/p>\n\n\n\n

Besonders beunruhigend ist die Rolle eines V-Mannes des Landeskriminalamtes, der Kontakte zu der rechtsextremen Gruppe unterhielt und selbst einen Brandanschlag ver\u00fcbte. Diese Verstrickungen werfen ein d\u00fcsteres Licht auf die Ermittlungen und verst\u00e4rken den Eindruck, dass die Wahrheit m\u00f6glicherweise nie vollst\u00e4ndig ans Licht kommen wird.<\/p>\n\n\n\n

28 Jahre sp\u00e4ter bleibt die Erinnerung an den Brandanschlag von L\u00fcbeck blass und in weiten Teilen der Bev\u00f6lkerung vergessen. Es gibt keine offiziellen Gedenkveranstaltungen, keine dauerhaften Mahnmale, die an das Leid der Opfer und ihrer Angeh\u00f6rigen erinnern. Dieses Schweigen ist ein schmerzlicher Beweis daf\u00fcr, wie schnell die Gesellschaft bereit ist, \u00fcber solche Ereignisse hinwegzugehen.<\/p>\n\n\n\n

Wir m\u00fcssen jedoch gedenken. Gedenken an diejenigen, die ihr Leben verloren haben, und an diejenigen, die noch immer nach Gerechtigkeit suchen. Dieser Tag sollte uns nicht nur als Mahnung dienen, sondern auch als Ansporn, uns aktiv gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit einzusetzen. Denn nur so k\u00f6nnen wir sicherstellen, dass sich solche Trag\u00f6dien nicht wiederholen.<\/p>\n","post_title":"Der Brandanschlag von L\u00fcbeck","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"open","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"der-brandanschlag-von-lubeck","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-29 17:01:13","post_modified_gmt":"2024-01-29 17:01:13","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3976","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3264,"post_author":"2","post_date":"2023-11-23 00:15:33","post_date_gmt":"2023-11-23 00:15:33","post_content":"

Vor 31 Jahren, am 23. November 1992, ersch\u00fctterte ein Akt des Hasses die kleine Stadt M\u00f6lln in Schleswig-Holstein. Zwei Familienh\u00e4user wurden Ziel eines rassistisch motivierten Brandanschlags, ausgef\u00fchrt von rechtsextremen Terroristen. Dieser furchtbare Angriff kostete die 10-j\u00e4hrige Yeliz Arslan, die 14-j\u00e4hrige Ay\u015fe Y\u0131lmaz und ihre 51-j\u00e4hrige Gro\u00dfmutter Bahide Arslan das Leben. Heute gedenken wir ihnen, nicht nur als Opfer eines sinnlosen Verbrechens, sondern auch als Mahnung, wohin Islamfeindlichkeit, Rassismus und Hass f\u00fchren k\u00f6nnen.<\/p>\n\"\"\n

Die Reaktion auf diesen tragischen Vorfall war durchwachsen. Bundeskanzler Helmut Kohl entschied sich gegen eine Teilnahme an der Gedenkveranstaltung \u2013 ein Akt, der damals wie heute Kritik und Entt\u00e4uschung hervorrief. Die T\u00e4ter, die sich mit einem \u201eHeil Hitler\u201c bei der Polizei meldeten, sind heute wieder auf freiem Fu\u00df.<\/p>\n

Besonders bewegend ist die Geschichte von Ibrahim Arslan, der als siebenj\u00e4hriger Junge den Anschlag \u00fcberlebte, gesch\u00fctzt durch die selbstlose Tat seiner Gro\u00dfmutter Bahide, die ihn mit feuchten T\u00fcchern umwickelte. Ibrahim Arslan beklagt, dass das Gedenken an solche Ereignisse oft von politischer Profilierung und Ignoranz \u00fcberschattet wird. Er setzt sich daf\u00fcr ein, dass die Interessen und Stimmen der Betroffenen im Mittelpunkt des Gedenkens stehen.<\/p>\n

Wir d\u00fcrfen die Opfer von M\u00f6lln nicht vergessen. Ihre Namen \u2013 Yeliz, Ay\u015fe und Bahide \u2013 stehen symbolisch f\u00fcr alle, die durch rassistisch motivierte Gewalt ihr Leben verloren haben. Sie mahnen uns, wachsam zu bleiben und gegen Hass und Diskriminierung in all ihren Formen aufzustehen. Ihr Andenken fordert uns auf, eine Gesellschaft zu schaffen, in der Vielfalt und Toleranz gesch\u00e4tzt und gef\u00f6rdert werden, und in der kein Platz f\u00fcr Hass und Fremdenfeindlichkeit ist.<\/p>\n

Vergessen wir sie nicht.<\/p>","post_title":"31 Jahre seit dem Brandanschlag von M\u00f6lln","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"31-jahre-seit-dem-brandanschlag-von-moelln","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:33:35","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:33:35","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3264","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3170,"post_author":"2","post_date":"2023-11-09 23:13:07","post_date_gmt":"2023-11-09 23:13:07","post_content":"

85 Jahre nach der Reichspogromnacht vom 9. November 1938, einem finsteren Kapitel in der deutschen Geschichte, reflektieren wir \u00fcber die langanhaltende Geisteshaltung, die letztlich zum Holocaust f\u00fchrte. Diese Nacht, gepr\u00e4gt von Gewalt gegen Juden, Zerst\u00f6rung von Synagogen und j\u00fcdischen Gesch\u00e4ften, war nicht ein isoliertes Ereignis, sondern ein H\u00f6hepunkt jahrhundertelanger Judenfeindlichkeit.<\/p>\n\"\"\n

Das \u201ej\u00fcdisch-christliche Abendland\u201c und seine Widerspr\u00fcche<\/strong><\/p>\n

Die heutige Verwendung des Begriffs \u201ej\u00fcdisch-christliches Abendland\u201c erscheint paradox, wenn man bedenkt, dass Juden in Europa \u00fcber Jahrhunderte hinweg marginalisiert und verfolgt wurden. Nicht einmal ein Jahrhundert nach dem Versuch, einen Teil seiner Bev\u00f6lkerung auszul\u00f6schen, begegnet Europa \u2013 und insbesondere Deutschland \u2013 der Herausforderung, sich mit der Kontinuit\u00e4t dieser diskriminierenden Geisteshaltung auseinanderzusetzen. Diese richtet sich heute nicht nur gegen Juden, sondern auch gegen Roma, Muslime und andere Minderheiten. Sie betrifft immer noch auch Juden, und ebenfalls Roma oder Muslime. Juden seien \u201eFremdk\u00f6rper\", sie w\u00fcrden das Land \u201everjuden\u201c wollen, h\u00f6rte man damals. Juden sollten sich reformieren, hie\u00df es, sie sollten sich dem vermeintlichen \u201eDeutschsein\u201c anpassen. Juden m\u00fcssten ihre \u201eprimitive Religion\u201c ablegen, h\u00f6rte man zur Reformation und zur Aufkl\u00e4rung, es gebe nur ein \u201echristlich-atheistisches\" Abendland. Wiederholt sich diese Sprache gro\u00dffl\u00e4chig - auch wenn sie andere trifft - geht Europa, aber insbesondere Deutschland seiner Verantwortung nicht nach.<\/p>\n

Die Sprache der Diskriminierung<\/strong><\/p>\n

Die Sprache, die Juden einst als \u201eFremdk\u00f6rper\u201c abstempelte und ihre Kultur und Religion als \u201eprimitiv\u201c brandmarkte, findet heute in abgewandelter Form erneut Anwendung. Diese gef\u00e4hrliche Rhetorik, die auch andere Minderheiten betrifft, stellt eine klare Verletzung der Verantwortung Deutschlands dar, die aus dem \u201eNie wieder\u201c-Versprechen erw\u00e4chst.<\/p>\n

Die Folgen der Pogromnacht<\/strong><\/p>\n

Nach der Pogromnacht, von den Nazis zynisch als \u201eReichskristallnacht\u201c bezeichnet, suchten viele Juden Zuflucht im Ausland, wurden jedoch oft an den Grenzen abgewiesen. Dieses Ereignis markiert eine Hochphase des Rassismus in Deutschland und bleibt eine dauerhafte Schande f\u00fcr das Land.<\/p>\n

Deutschlands heutige Verantwortung<\/strong><\/p>\n

Deutschlands Verst\u00e4ndnis und Umsetzung seiner historischen Verantwortung steht heute mehr denn je auf dem Pr\u00fcfstand. Es reicht nicht aus, sich auf populistische Rhetorik zu beschr\u00e4nken. Deutschland muss aktiv daf\u00fcr sorgen, dass Juden, Roma und alle Minderheiten \u2013 einschlie\u00dflich Muslime, Schwarze und Pal\u00e4stinenser \u2013 sich sicher, beheimatet und zugeh\u00f6rig f\u00fchlen. Dies ist die wahre Bedeutung von \u201eNie wieder\u201c, an deren Verwirklichung wir alle mitwirken m\u00fcssen.<\/p>","post_title":"Die Reichspogromnacht","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"die-reichspogromnacht","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:38:55","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:38:55","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3170","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3159,"post_author":"2","post_date":"2023-10-17 23:07:22","post_date_gmt":"2023-10-17 23:07:22","post_content":"

Am 17. Oktober 1961 geschah eines der dunkelsten Ereignisse in der j\u00fcngeren Geschichte Frankreichs \u2013 das Massaker von Paris. Vor 62 Jahren versammelten sich 30.000 Demonstrantinnen und Demonstranten, haupts\u00e4chlich Algerier, um gegen die franz\u00f6sische Besatzung Algeriens zu protestieren. Was folgte, war ein Akt brutaler Gewalt, der die dunkle Seite des franz\u00f6sischen Kolonialismus offenbarte.<\/p>\n

Brutale Niederschlagung einer friedlichen Demonstration<\/strong><\/p>\n

\"\"<\/p>\n

Die franz\u00f6sischen Sicherheitskr\u00e4fte gingen mit \u00e4u\u00dferster Brutalit\u00e4t gegen die Demonstration vor. \u00dcber 11.000 Menschen wurden festgenommen. Sch\u00e4tzungen zufolge wurden \u00fcber 200, m\u00f6glicherweise sogar \u00fcber 400 Menschen get\u00f6tet. Viele von ihnen wurden durch Schl\u00e4ge get\u00f6tet oder in der Seine ertr\u00e4nkt.<\/p>\n\"\"\n

Die Rolle von Maurice Papon<\/strong><\/p>\n

Unter den Verantwortlichen war Polizeichef Maurice Papon, der w\u00e4hrend der Nazizeit an der Deportation von mindestens 1.600 Juden beteiligt war. Viele der an dem Massaker beteiligten Polizisten waren ehemalige Nazi-Kollaborateure, die w\u00e4hrend des Vichy-Regimes Menschen verfolgt und gefoltert hatten.<\/p>\n

Mediale Verschleierung und Propaganda<\/strong><\/p>\n

Die franz\u00f6sische Regierung unterdr\u00fcckte gezielt die mediale Berichterstattung \u00fcber das Massaker. Renommierte Medien weltweit, einschlie\u00dflich der New York Times, der BBC und deutscher Medien wie ARD, ZDF und FAZ, \u00fcbernahmen die franz\u00f6sischen Propagandaberichte, wodurch das Verbrechen weltweit weitgehend unbekannt blieb.<\/p>\n

Versp\u00e4tetes Eingest\u00e4ndnis und fehlende Gerechtigkeit<\/strong><\/p>\n

Erst Jahrzehnte sp\u00e4ter, im Jahr 1998, gab Frankreich unter internationalem Druck zu, dass es zu einem Vorfall gekommen war. Zun\u00e4chst war die Rede von drei Toten, dann widerwillig von 40. Bis heute wurde niemand f\u00fcr das Massaker zur Rechenschaft gezogen, und es gab keine Entsch\u00e4digungen f\u00fcr die Opfer oder deren Familien.<\/p>\n

Fazit<\/strong><\/p>\n

Das Massaker von Paris am 17. Oktober 1961 bleibt ein mahnendes Beispiel f\u00fcr die Brutalit\u00e4t des Kolonialismus und die Gefahren des Schweigens. Es ist wichtig, die Erinnerung an die Opfer wachzuhalten und sich stets gegen Ungerechtigkeit und Unterdr\u00fcckung einzusetzen. Wir d\u00fcrfen solche tragischen Ereignisse in unserer Geschichte nicht vergessen.<\/p>","post_title":"Das Vergessene Massaker von Paris","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"das-vergessene-massaker-von-paris","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:39:35","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:39:35","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3159","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"}],"next":false,"prev":false,"total_page":1},"paged":1,"column_class":"jeg_col_3o3","class":"jnews_block_37"};

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Mohammed al Durra starb als ein unschuldiges Kind. Es liegt an uns, eine Welt mitzuformen, in der Kinder nicht mehr so von uns gehen m\u00fcssen. Keine, in der \u00fcber 16.000 pal\u00e4stinensische Kinder in Gaza einfach so get\u00f6tet werden k\u00f6nnen.<\/p>\n\n\n\n

<\/p>\n","post_title":"Mohammed Al Durra: get\u00f6tet, w\u00e4hrend Kameras alles filmten","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"mohammed-al-durra-getotet-wahrend-kameras-alles-filmten","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:42:09","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:42:09","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4561","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4262,"post_author":"2","post_date":"2024-07-22 19:16:16","post_date_gmt":"2024-07-22 19:16:16","post_content":"\n

Heute vor 8 Jahren t\u00f6tete der Rechtsextremist David S. in M\u00fcnchen neun Menschen. Kennst du sie? Das sind Armela Segashi (14), Sabina (14), Can Leyla (14), Sel\u00e7uk K\u0131l\u0131\u00e7 (15), Roberto Rafael (15), H\u00fcseyin Day\u0131c\u0131k (16), Dijamant Zab\u00ebrgja (20) und Guiliano Kollmann (19); hinzu kommt Sevda Da\u011f (45). Sie waren allesamt B\u00fcrgerinnen und B\u00fcrger dieses Landes. Sie waren die vielf\u00e4ltige Zukunft Deutschlands.<\/p>\n\n\n\n

Aber der T\u00e4ter hasste sie f\u00fcr das, was sie waren. Er verehrte Hitler, er begeisterte sich f\u00fcr die AfD, er schw\u00e4rmte von Genoziden gegen Muslime (wie z.B. Serbiens Vernichtungskriege in Bosnien oder im Kosovo), er w\u00e4hlte den Tag als Jahrestags des islamfeindlichen Terroranschlags in Norwegen durch Breivik, er rief w\u00e4hrend seiner Tat \u201eich bin kein Kanake, ich bin Deutscher\u201c. In seiner iranischen Abstammung sah er sich als \u201eArier\u201c und Nichtdeutsche als \u201eUntermenschen\u201c. Gepaart mit psychischen Problemen riss dieser Hass Menschen aus dem Leben und verletzte vier weitere Menschen.<\/p>\n\n\n\n

Drei lange Jahre dauerte es, bis die Beh\u00f6rden die Tat endlich als rechtsextremen Terror betrachteten und nicht als \u201eAmoklauf eines psychichkranken Einzelt\u00e4ters\u201c. Sieben der neun Opfer waren muslimisch. Er zielte auf Muslime, auf \u201earabisch und t\u00fcrkisch aussehende\u201c Menschen ab. Trotzdem reagierte die Stadt M\u00fcnchen erstmal mit einem christlichen Gedenkgottesdienst. Sp\u00e4tere Trauerveranstaltungen organisierten die muslimischen Gemeinden M\u00fcnchens zun\u00e4chst gr\u00f6\u00dftenteils selbst. Im Kosovo, wo drei der Opfer ihre Wurzeln hatten, wurde eine dreit\u00e4gige Staatstrauer ausgerufen. In Deutschland nicht. Medien versagten in ihrer Berichterstattung in direkter Reaktion g\u00e4nzlich. Auf dem Denkmal am Anschlagsort stand auch vier Jahre sp\u00e4ter immer noch \u201eAmoklauf\u201c, obwohl eine \u00c4nderung schon als beschlossen galt.<\/p>\n\n\n\n

Es sind viele Faktoren, die deutlich machen, dass es im Umgang mit rechtem Terror in all seinen Erscheinungsformen immer noch viel zu \u00e4ndern gilt. Insbesondere dabei, die Trauernden nicht im Stich zu lassen.<\/p>\n","post_title":"Der Terroranschlag von M\u00fcnchen: Erinnern an neun Vergessene","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"der-terroranschlag-von-munchen-erinnern-an-neun-vergessene","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-09-03 10:10:09","post_modified_gmt":"2024-09-03 10:10:09","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4262","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4326,"post_author":"2","post_date":"2024-07-11 10:17:29","post_date_gmt":"2024-07-11 10:17:29","post_content":"\n

Heute vor 29 Jahren ereignete sich der Genozid von Srebrenica. Eine Chronologie des Versagens:<\/p>\n\n\n\n

1991: Letzte Volksz\u00e4hlung ergibt: 73 % der Einwohner Srebrenicas sind Muslime<\/p>\n\n\n\n

6.3.1992: Beginn der K\u00e4mpfe in Bosnien-Herzegowina. Ein einseitiger Vernichtungskrieg<\/p>\n\n\n\n

August 1992: Erste Berichte \u00fcber serbische Gefangenenlager. Die Welt sah zu<\/p>\n\n\n\n

Oktober 1992: Serben f\u00fchren \u201eethnische S\u00e4uberungen\u201c in den eroberten Gebieten durch. Bis auf sechs Enklaven, darunter Srebrenica, kontrollieren sie Ostbosnien. Die Hauptstadt Sarajevo wird belagert<\/p>\n\n\n\n

6.5.1993: Alle belagerten bosnischen Enklaven \u2013 Srebrenica, Sarajevo, Tuzla, Zepa, Gorazde und Bihac \u2013 werden zu UN-Schutzzonen erkl\u00e4rt (Resolution 824)<\/p>\n\n\n\n

6.-11.7.1995: Serben erobern die Schutzzone Srebrenica trotz der Anwesenheit von 419 Blauhelm-Soldaten. Der Befehlshaber der Serben, General Mladic leitet die Aktion<\/p>\n\n\n\n

10.7.1995, 19:00 Uhr: Das niederl\u00e4ndische UN-Bataillon \u201eDutchbat\u201c fordert Luftunterst\u00fctzung an. Der General weist drei solcher Aufrufe ab. Flugzeuge erreichen Srebrenica, kehren aber wieder um<\/p>\n\n\n\n

11.7.1995: Erst um 14:30 Uhr greifen NATO-Flugzeuge serbische Panzer an. Um 15:00 Uhr werden der Angriffe wegen der \u201eGefahr von Geiselnahmen\u201c beendet. Gemeint sind UN-Truppen
16:00 Uhr: Srebrenica wird von Serben eingenommen
20:30 Uhr: Treffen zwischen dem niederl\u00e4ndischen UN-Kommandanten Karremans und Mladic mit Sektempfang. Bosniens Pr\u00e4sident Izetbegovi\u0107 ruft die UN vergeblich zur R\u00fcckeroberung auf. (Viele niederl\u00e4ndische Soldaten waren nicht zur Einhaltung der Mission bereit; Zitat: \u201eThis is not my war!\u201c) Die UN-Blauhelme \u00fcbernahmen keine Verantwortung. Sp\u00e4ter wurden die Soldaten in den Niederlanden geehrt bef\u00f6rdert<\/p>\n\n\n\n

12.7.1995: Zehntausende Frauen und Kinder, die Schutz bei der UN-Basis Poto\u010dari gesucht haben, werden im Beisein der UN-Truppen deportiert. Unz\u00e4hlige werden vergewaltigt, misshandelt und ermordet<\/p>\n\n\n\n

12.7. - 18.7.1995: 8.372 Menschen werden von serbischen Milit\u00e4rs bei Srebrenica ermordet. Weil sie Bosniaken und Muslime sind. Sie wurden in Reihen aufgestellt, get\u00f6tet und ihre Leichen wurden in Gr\u00e4ben geworfen. Ein Genozid.<\/p>\n\n\n\n

Sprecht 29 Jahre danach dar\u00fcber. Sprecht dar\u00fcber, weil zu wenige es tun.<\/p>\n","post_title":"Der V\u00f6lkermord von Srebrenica: Eine Chronologie des Versagens","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"der-volkermord-von-srebrenica-eine-chronologie-des-versagens","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-09-03 10:01:49","post_modified_gmt":"2024-09-03 10:01:49","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4326","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4323,"post_author":"2","post_date":"2024-07-11 10:15:06","post_date_gmt":"2024-07-11 10:15:06","post_content":"\n

Sind das nur Kinder, die irgendetwas verkaufen? Nein, das sind bosnische Kinder in Srebrenica, die Spenden f\u00fcr die Kinder Gazas sammeln. 29 Jahre nachdem in Srebrenica ein Genozid stattfand, vergessen die Kinder der \u00dcberlebenden die Opfer eines anderen aktuellen Genozids nicht. Es ist herzerw\u00e4rmend.<\/p>\n\n\n\n

Dieser Basar aus dem Dezember ist eines von vielen Beispielen f\u00fcr den Einsatz der bosnischen Bewohner Srebrenicas f\u00fcr die Pal\u00e4stinenser in Gaza. Der \u00dcberlebende Ahmed Hrustanovi\u0107 teilte den sch\u00f6nen Moment, in dem eine der M\u00fctter Srebrenicas, die ihren Mann und einzigen Sohn in dem Genozid verloren hat, in die Moschee kam und 100 Euro f\u00fcr die Menschen Pal\u00e4stinas mitbrachte.<\/p>\n\n\n\n

Beide Genozide haben gemeinsam, dass die T\u00e4ter der Meinung waren, einen heiligen Anspruch auf das Land der Opfer zu haben und dass die Opfer minderwertigere Menschen w\u00e4ren. Beide Genozide haben auch gemeinsam, dass die T\u00e4ter mutwillig Kinder ins Visier nahmen.<\/p>\n\n\n\n

In Srebrenica wurden gezielt insbesondere M\u00e4nner und Jungen get\u00f6tet, damit es keine Zukunft mehr f\u00fcr die Bosniaken in Srebrenica geben soll. Und so grausam diese Verbrechen auch waren: Da stehen sie, die Kinder Srebrenicas. Eine neue Generation. Hoffnung.<\/p>\n","post_title":"Von Srebrenica nach Gaza: Sie vergessen einander nicht.","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"von-srebrenica-nach-gaza-sie-vergessen-einander-nicht","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-09-03 10:02:04","post_modified_gmt":"2024-09-03 10:02:04","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4323","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4335,"post_author":"2","post_date":"2024-07-01 10:37:46","post_date_gmt":"2024-07-01 10:37:46","post_content":"\n

Der 1. Juli 2009. Marwa El Sherbini war 31 Jahre jung, gl\u00fccklich verheiratet und Mutter eines Kindes. Die Pharmazeutin war zudem schwanger. Auf einem Spielplatz in Dresden wurde sie von einem Mann beleidigt, unter anderem als \u201eTerroristin\u201c und \u201eIslamistin\u201c. Sie zeigte ihn an. Offenbar hatte sie Vertrauen in das Rechtssystem. Schlie\u00dflich sollte das Gericht ein Ort der Gerechtigkeit und Sicherheit sein.<\/p>\n\n\n\n

Es ist sinnbildlich f\u00fcr die strukturellen Probleme hinter Islamfeindlichkeit.<\/p>\n\n\n\n

In der ersten Verhandlung wurde der Islamhasser zu einer Geldstrafe von 780 \u20ac verurteilt. Er rechtfertige seine Tat mit den Worten: \u201eSolche Leute sind keine richtigen Menschen\u201c. Daf\u00fcr, ein geringes Strafma\u00df. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Seine menschenverachtende, aggressive Haltung h\u00e4tte bei der 2. Verhandlung zu Sicherheitsvorkehrungen f\u00fchren m\u00fcssen. Doch die Beh\u00f6rden waren \u201eauf dem rechten Auge blind\u201c. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Dort n\u00e4mlich stach der T\u00e4ter Alex W. auf Marwa ein. Mitten im Gerichtssaal, 18 Messerstiche. Vor den Augen der versammelten Justiz, vor den Augen ihres 3-j\u00e4hrigen Sohnes und ihres Mannes, Elvi Ali Okaz. Als dieser sie besch\u00fctzen wollte, schoss ein Polizist auf ihn, weil er ihn f\u00fcr den Angreifer hielt. Der \u201efremd\u201c aussehende Mann als T\u00e4ter. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Sie wurde get\u00f6tet, zusammen mit ihrem ungeborenen Kind.<\/p>\n\n\n\n

Die politische und mediale Aufarbeitung des Falls war l\u00e4cherlich. Erst eine Woche sp\u00e4ter war von \u201eStreit um Schaukel\u201c die Rede, kein Wort \u00fcber Islamfeindlichkeit; Medien \u00fcbernahmen unkritisch die inkompetente Beschreibung der Beh\u00f6rden. V\u00f6llige Ignoranz. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Als Infos durchsickerten, bem\u00fchte die Regierung sich nicht etwa um die Muslime Deutschlands, sondern richtete lediglich \u00c4gypten, dem Herkunftsland der Ermordeten, Beileid aus. Die ewige Fremde und die irrelevante eigene Minderheit. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Einiges wurde gelernt, vieles aber noch nicht.<\/p>\n\n\n\n

Marwa El Sherbini h\u00e4tte eine Lehre der Zuversicht sein k\u00f6nnen. Sie lie\u00df sich auf Dresden ein und setzte Vertrauen in die Justiz. Es ist Zeit, die Zuversicht endlich wahr werden zu lassen. Ihr zu Ehren. Jetzt erst recht.<\/p>\n","post_title":"Die Ermordung von Marwa El Sherbini: Ein Versagen der deutschen Justiz","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"die-ermordung-von-marwa-el-sherbini-ein-versagen-der-deutschen-justiz","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-09-03 10:00:55","post_modified_gmt":"2024-09-03 10:00:55","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4335","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3976,"post_author":"2","post_date":"2024-01-18 16:54:59","post_date_gmt":"2024-01-18 16:54:59","post_content":"\n

Heute, am 18. Januar, gedenken wir eines der dunkelsten Kapitel in der j\u00fcngeren deutschen Geschichte: dem Brandanschlag von L\u00fcbeck, der sich vor 28 Jahren ereignete. In den fr\u00fchen Morgenstunden des Jahres 1996 wurden zehn Menschen, darunter drei Erwachsene und sieben Kinder, aus dem Leben gerissen. Die Opfer \u2013 gr\u00f6\u00dftenteils Asylbewerber aus Zaire, Angola, Togo und dem Libanon \u2013 symbolisieren eine Trag\u00f6die, die weit \u00fcber L\u00fcbeck hinausreicht.<\/p>\n\n\n\n

Der Anschlag selbst und die darauffolgenden Ermittlungen zeichnen ein Bild von Verwirrung, Missverst\u00e4ndnissen und wahrscheinlich auch von bewusster Ignoranz. Drei Verd\u00e4chtige, alle mit rechtsextremistischem Hintergrund, wurden unmittelbar nach dem Brand festgenommen. Merkw\u00fcrdigerweise, trotz offensichtlicher Beweise wie Brandspuren an ihren Gesichter, Haaren, Wimpern oder Augenbrauen, wurden sie schnell wieder freigelassen. Stattdessen richtete sich der Verdacht gegen einen libanesischen Bewohner des Hauses. Man behandelte ihn wie einen Schwerkriminellen und versuchte, ein Gest\u00e4ndnis zu erzwingen. Ein Vorgehen, das bis heute viele Fragen aufwirft. <\/p>\n\n\n\n

Die Jahre nach dem Brandanschlag waren gepr\u00e4gt von Gest\u00e4ndnissen und Widerrufen, von Ger\u00fcchten und unbeantworteten Fragen. Ein Verd\u00e4chtiger gestand in einem Interview mit dem Spiegel, dass sie f\u00fcr den Anschlag bezahlt wurden. Doch trotz dieser und anderer Hinweise kam es nie zu einer Verurteilung. Die Wahrheit, so scheint es, liegt immer noch verborgen unter einer Schicht von Unklarheiten und m\u00f6glicherweise politischen R\u00fccksichtnahmen.<\/p>\n\n\n\n

Besonders beunruhigend ist die Rolle eines V-Mannes des Landeskriminalamtes, der Kontakte zu der rechtsextremen Gruppe unterhielt und selbst einen Brandanschlag ver\u00fcbte. Diese Verstrickungen werfen ein d\u00fcsteres Licht auf die Ermittlungen und verst\u00e4rken den Eindruck, dass die Wahrheit m\u00f6glicherweise nie vollst\u00e4ndig ans Licht kommen wird.<\/p>\n\n\n\n

28 Jahre sp\u00e4ter bleibt die Erinnerung an den Brandanschlag von L\u00fcbeck blass und in weiten Teilen der Bev\u00f6lkerung vergessen. Es gibt keine offiziellen Gedenkveranstaltungen, keine dauerhaften Mahnmale, die an das Leid der Opfer und ihrer Angeh\u00f6rigen erinnern. Dieses Schweigen ist ein schmerzlicher Beweis daf\u00fcr, wie schnell die Gesellschaft bereit ist, \u00fcber solche Ereignisse hinwegzugehen.<\/p>\n\n\n\n

Wir m\u00fcssen jedoch gedenken. Gedenken an diejenigen, die ihr Leben verloren haben, und an diejenigen, die noch immer nach Gerechtigkeit suchen. Dieser Tag sollte uns nicht nur als Mahnung dienen, sondern auch als Ansporn, uns aktiv gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit einzusetzen. Denn nur so k\u00f6nnen wir sicherstellen, dass sich solche Trag\u00f6dien nicht wiederholen.<\/p>\n","post_title":"Der Brandanschlag von L\u00fcbeck","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"open","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"der-brandanschlag-von-lubeck","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-29 17:01:13","post_modified_gmt":"2024-01-29 17:01:13","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3976","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3264,"post_author":"2","post_date":"2023-11-23 00:15:33","post_date_gmt":"2023-11-23 00:15:33","post_content":"

Vor 31 Jahren, am 23. November 1992, ersch\u00fctterte ein Akt des Hasses die kleine Stadt M\u00f6lln in Schleswig-Holstein. Zwei Familienh\u00e4user wurden Ziel eines rassistisch motivierten Brandanschlags, ausgef\u00fchrt von rechtsextremen Terroristen. Dieser furchtbare Angriff kostete die 10-j\u00e4hrige Yeliz Arslan, die 14-j\u00e4hrige Ay\u015fe Y\u0131lmaz und ihre 51-j\u00e4hrige Gro\u00dfmutter Bahide Arslan das Leben. Heute gedenken wir ihnen, nicht nur als Opfer eines sinnlosen Verbrechens, sondern auch als Mahnung, wohin Islamfeindlichkeit, Rassismus und Hass f\u00fchren k\u00f6nnen.<\/p>\n\"\"\n

Die Reaktion auf diesen tragischen Vorfall war durchwachsen. Bundeskanzler Helmut Kohl entschied sich gegen eine Teilnahme an der Gedenkveranstaltung \u2013 ein Akt, der damals wie heute Kritik und Entt\u00e4uschung hervorrief. Die T\u00e4ter, die sich mit einem \u201eHeil Hitler\u201c bei der Polizei meldeten, sind heute wieder auf freiem Fu\u00df.<\/p>\n

Besonders bewegend ist die Geschichte von Ibrahim Arslan, der als siebenj\u00e4hriger Junge den Anschlag \u00fcberlebte, gesch\u00fctzt durch die selbstlose Tat seiner Gro\u00dfmutter Bahide, die ihn mit feuchten T\u00fcchern umwickelte. Ibrahim Arslan beklagt, dass das Gedenken an solche Ereignisse oft von politischer Profilierung und Ignoranz \u00fcberschattet wird. Er setzt sich daf\u00fcr ein, dass die Interessen und Stimmen der Betroffenen im Mittelpunkt des Gedenkens stehen.<\/p>\n

Wir d\u00fcrfen die Opfer von M\u00f6lln nicht vergessen. Ihre Namen \u2013 Yeliz, Ay\u015fe und Bahide \u2013 stehen symbolisch f\u00fcr alle, die durch rassistisch motivierte Gewalt ihr Leben verloren haben. Sie mahnen uns, wachsam zu bleiben und gegen Hass und Diskriminierung in all ihren Formen aufzustehen. Ihr Andenken fordert uns auf, eine Gesellschaft zu schaffen, in der Vielfalt und Toleranz gesch\u00e4tzt und gef\u00f6rdert werden, und in der kein Platz f\u00fcr Hass und Fremdenfeindlichkeit ist.<\/p>\n

Vergessen wir sie nicht.<\/p>","post_title":"31 Jahre seit dem Brandanschlag von M\u00f6lln","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"31-jahre-seit-dem-brandanschlag-von-moelln","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:33:35","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:33:35","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3264","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3170,"post_author":"2","post_date":"2023-11-09 23:13:07","post_date_gmt":"2023-11-09 23:13:07","post_content":"

85 Jahre nach der Reichspogromnacht vom 9. November 1938, einem finsteren Kapitel in der deutschen Geschichte, reflektieren wir \u00fcber die langanhaltende Geisteshaltung, die letztlich zum Holocaust f\u00fchrte. Diese Nacht, gepr\u00e4gt von Gewalt gegen Juden, Zerst\u00f6rung von Synagogen und j\u00fcdischen Gesch\u00e4ften, war nicht ein isoliertes Ereignis, sondern ein H\u00f6hepunkt jahrhundertelanger Judenfeindlichkeit.<\/p>\n\"\"\n

Das \u201ej\u00fcdisch-christliche Abendland\u201c und seine Widerspr\u00fcche<\/strong><\/p>\n

Die heutige Verwendung des Begriffs \u201ej\u00fcdisch-christliches Abendland\u201c erscheint paradox, wenn man bedenkt, dass Juden in Europa \u00fcber Jahrhunderte hinweg marginalisiert und verfolgt wurden. Nicht einmal ein Jahrhundert nach dem Versuch, einen Teil seiner Bev\u00f6lkerung auszul\u00f6schen, begegnet Europa \u2013 und insbesondere Deutschland \u2013 der Herausforderung, sich mit der Kontinuit\u00e4t dieser diskriminierenden Geisteshaltung auseinanderzusetzen. Diese richtet sich heute nicht nur gegen Juden, sondern auch gegen Roma, Muslime und andere Minderheiten. Sie betrifft immer noch auch Juden, und ebenfalls Roma oder Muslime. Juden seien \u201eFremdk\u00f6rper\", sie w\u00fcrden das Land \u201everjuden\u201c wollen, h\u00f6rte man damals. Juden sollten sich reformieren, hie\u00df es, sie sollten sich dem vermeintlichen \u201eDeutschsein\u201c anpassen. Juden m\u00fcssten ihre \u201eprimitive Religion\u201c ablegen, h\u00f6rte man zur Reformation und zur Aufkl\u00e4rung, es gebe nur ein \u201echristlich-atheistisches\" Abendland. Wiederholt sich diese Sprache gro\u00dffl\u00e4chig - auch wenn sie andere trifft - geht Europa, aber insbesondere Deutschland seiner Verantwortung nicht nach.<\/p>\n

Die Sprache der Diskriminierung<\/strong><\/p>\n

Die Sprache, die Juden einst als \u201eFremdk\u00f6rper\u201c abstempelte und ihre Kultur und Religion als \u201eprimitiv\u201c brandmarkte, findet heute in abgewandelter Form erneut Anwendung. Diese gef\u00e4hrliche Rhetorik, die auch andere Minderheiten betrifft, stellt eine klare Verletzung der Verantwortung Deutschlands dar, die aus dem \u201eNie wieder\u201c-Versprechen erw\u00e4chst.<\/p>\n

Die Folgen der Pogromnacht<\/strong><\/p>\n

Nach der Pogromnacht, von den Nazis zynisch als \u201eReichskristallnacht\u201c bezeichnet, suchten viele Juden Zuflucht im Ausland, wurden jedoch oft an den Grenzen abgewiesen. Dieses Ereignis markiert eine Hochphase des Rassismus in Deutschland und bleibt eine dauerhafte Schande f\u00fcr das Land.<\/p>\n

Deutschlands heutige Verantwortung<\/strong><\/p>\n

Deutschlands Verst\u00e4ndnis und Umsetzung seiner historischen Verantwortung steht heute mehr denn je auf dem Pr\u00fcfstand. Es reicht nicht aus, sich auf populistische Rhetorik zu beschr\u00e4nken. Deutschland muss aktiv daf\u00fcr sorgen, dass Juden, Roma und alle Minderheiten \u2013 einschlie\u00dflich Muslime, Schwarze und Pal\u00e4stinenser \u2013 sich sicher, beheimatet und zugeh\u00f6rig f\u00fchlen. Dies ist die wahre Bedeutung von \u201eNie wieder\u201c, an deren Verwirklichung wir alle mitwirken m\u00fcssen.<\/p>","post_title":"Die Reichspogromnacht","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"die-reichspogromnacht","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:38:55","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:38:55","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3170","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3159,"post_author":"2","post_date":"2023-10-17 23:07:22","post_date_gmt":"2023-10-17 23:07:22","post_content":"

Am 17. Oktober 1961 geschah eines der dunkelsten Ereignisse in der j\u00fcngeren Geschichte Frankreichs \u2013 das Massaker von Paris. Vor 62 Jahren versammelten sich 30.000 Demonstrantinnen und Demonstranten, haupts\u00e4chlich Algerier, um gegen die franz\u00f6sische Besatzung Algeriens zu protestieren. Was folgte, war ein Akt brutaler Gewalt, der die dunkle Seite des franz\u00f6sischen Kolonialismus offenbarte.<\/p>\n

Brutale Niederschlagung einer friedlichen Demonstration<\/strong><\/p>\n

\"\"<\/p>\n

Die franz\u00f6sischen Sicherheitskr\u00e4fte gingen mit \u00e4u\u00dferster Brutalit\u00e4t gegen die Demonstration vor. \u00dcber 11.000 Menschen wurden festgenommen. Sch\u00e4tzungen zufolge wurden \u00fcber 200, m\u00f6glicherweise sogar \u00fcber 400 Menschen get\u00f6tet. Viele von ihnen wurden durch Schl\u00e4ge get\u00f6tet oder in der Seine ertr\u00e4nkt.<\/p>\n\"\"\n

Die Rolle von Maurice Papon<\/strong><\/p>\n

Unter den Verantwortlichen war Polizeichef Maurice Papon, der w\u00e4hrend der Nazizeit an der Deportation von mindestens 1.600 Juden beteiligt war. Viele der an dem Massaker beteiligten Polizisten waren ehemalige Nazi-Kollaborateure, die w\u00e4hrend des Vichy-Regimes Menschen verfolgt und gefoltert hatten.<\/p>\n

Mediale Verschleierung und Propaganda<\/strong><\/p>\n

Die franz\u00f6sische Regierung unterdr\u00fcckte gezielt die mediale Berichterstattung \u00fcber das Massaker. Renommierte Medien weltweit, einschlie\u00dflich der New York Times, der BBC und deutscher Medien wie ARD, ZDF und FAZ, \u00fcbernahmen die franz\u00f6sischen Propagandaberichte, wodurch das Verbrechen weltweit weitgehend unbekannt blieb.<\/p>\n

Versp\u00e4tetes Eingest\u00e4ndnis und fehlende Gerechtigkeit<\/strong><\/p>\n

Erst Jahrzehnte sp\u00e4ter, im Jahr 1998, gab Frankreich unter internationalem Druck zu, dass es zu einem Vorfall gekommen war. Zun\u00e4chst war die Rede von drei Toten, dann widerwillig von 40. Bis heute wurde niemand f\u00fcr das Massaker zur Rechenschaft gezogen, und es gab keine Entsch\u00e4digungen f\u00fcr die Opfer oder deren Familien.<\/p>\n

Fazit<\/strong><\/p>\n

Das Massaker von Paris am 17. Oktober 1961 bleibt ein mahnendes Beispiel f\u00fcr die Brutalit\u00e4t des Kolonialismus und die Gefahren des Schweigens. Es ist wichtig, die Erinnerung an die Opfer wachzuhalten und sich stets gegen Ungerechtigkeit und Unterdr\u00fcckung einzusetzen. Wir d\u00fcrfen solche tragischen Ereignisse in unserer Geschichte nicht vergessen.<\/p>","post_title":"Das Vergessene Massaker von Paris","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"das-vergessene-massaker-von-paris","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:39:35","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:39:35","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3159","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"}],"next":false,"prev":false,"total_page":1},"paged":1,"column_class":"jeg_col_3o3","class":"jnews_block_37"};

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\n

Als Mohammed al Durra erschossen wurde, war ich sechs Jahre jung. Meine Mutter versuchte, es mir nicht zu zeigen, aber ich schaffte es heimlich die Bilder zu sehen. Ich sah im Fernsehen ein Kind sterben. Ein Kind wie ich es war, wie es meine Freunde waren. Mich hat das tief gepr\u00e4gt.<\/p>\n\n\n\n

Mohammed al Durra starb als ein unschuldiges Kind. Es liegt an uns, eine Welt mitzuformen, in der Kinder nicht mehr so von uns gehen m\u00fcssen. Keine, in der \u00fcber 16.000 pal\u00e4stinensische Kinder in Gaza einfach so get\u00f6tet werden k\u00f6nnen.<\/p>\n\n\n\n

<\/p>\n","post_title":"Mohammed Al Durra: get\u00f6tet, w\u00e4hrend Kameras alles filmten","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"mohammed-al-durra-getotet-wahrend-kameras-alles-filmten","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:42:09","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:42:09","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4561","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4262,"post_author":"2","post_date":"2024-07-22 19:16:16","post_date_gmt":"2024-07-22 19:16:16","post_content":"\n

Heute vor 8 Jahren t\u00f6tete der Rechtsextremist David S. in M\u00fcnchen neun Menschen. Kennst du sie? Das sind Armela Segashi (14), Sabina (14), Can Leyla (14), Sel\u00e7uk K\u0131l\u0131\u00e7 (15), Roberto Rafael (15), H\u00fcseyin Day\u0131c\u0131k (16), Dijamant Zab\u00ebrgja (20) und Guiliano Kollmann (19); hinzu kommt Sevda Da\u011f (45). Sie waren allesamt B\u00fcrgerinnen und B\u00fcrger dieses Landes. Sie waren die vielf\u00e4ltige Zukunft Deutschlands.<\/p>\n\n\n\n

Aber der T\u00e4ter hasste sie f\u00fcr das, was sie waren. Er verehrte Hitler, er begeisterte sich f\u00fcr die AfD, er schw\u00e4rmte von Genoziden gegen Muslime (wie z.B. Serbiens Vernichtungskriege in Bosnien oder im Kosovo), er w\u00e4hlte den Tag als Jahrestags des islamfeindlichen Terroranschlags in Norwegen durch Breivik, er rief w\u00e4hrend seiner Tat \u201eich bin kein Kanake, ich bin Deutscher\u201c. In seiner iranischen Abstammung sah er sich als \u201eArier\u201c und Nichtdeutsche als \u201eUntermenschen\u201c. Gepaart mit psychischen Problemen riss dieser Hass Menschen aus dem Leben und verletzte vier weitere Menschen.<\/p>\n\n\n\n

Drei lange Jahre dauerte es, bis die Beh\u00f6rden die Tat endlich als rechtsextremen Terror betrachteten und nicht als \u201eAmoklauf eines psychichkranken Einzelt\u00e4ters\u201c. Sieben der neun Opfer waren muslimisch. Er zielte auf Muslime, auf \u201earabisch und t\u00fcrkisch aussehende\u201c Menschen ab. Trotzdem reagierte die Stadt M\u00fcnchen erstmal mit einem christlichen Gedenkgottesdienst. Sp\u00e4tere Trauerveranstaltungen organisierten die muslimischen Gemeinden M\u00fcnchens zun\u00e4chst gr\u00f6\u00dftenteils selbst. Im Kosovo, wo drei der Opfer ihre Wurzeln hatten, wurde eine dreit\u00e4gige Staatstrauer ausgerufen. In Deutschland nicht. Medien versagten in ihrer Berichterstattung in direkter Reaktion g\u00e4nzlich. Auf dem Denkmal am Anschlagsort stand auch vier Jahre sp\u00e4ter immer noch \u201eAmoklauf\u201c, obwohl eine \u00c4nderung schon als beschlossen galt.<\/p>\n\n\n\n

Es sind viele Faktoren, die deutlich machen, dass es im Umgang mit rechtem Terror in all seinen Erscheinungsformen immer noch viel zu \u00e4ndern gilt. Insbesondere dabei, die Trauernden nicht im Stich zu lassen.<\/p>\n","post_title":"Der Terroranschlag von M\u00fcnchen: Erinnern an neun Vergessene","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"der-terroranschlag-von-munchen-erinnern-an-neun-vergessene","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-09-03 10:10:09","post_modified_gmt":"2024-09-03 10:10:09","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4262","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4326,"post_author":"2","post_date":"2024-07-11 10:17:29","post_date_gmt":"2024-07-11 10:17:29","post_content":"\n

Heute vor 29 Jahren ereignete sich der Genozid von Srebrenica. Eine Chronologie des Versagens:<\/p>\n\n\n\n

1991: Letzte Volksz\u00e4hlung ergibt: 73 % der Einwohner Srebrenicas sind Muslime<\/p>\n\n\n\n

6.3.1992: Beginn der K\u00e4mpfe in Bosnien-Herzegowina. Ein einseitiger Vernichtungskrieg<\/p>\n\n\n\n

August 1992: Erste Berichte \u00fcber serbische Gefangenenlager. Die Welt sah zu<\/p>\n\n\n\n

Oktober 1992: Serben f\u00fchren \u201eethnische S\u00e4uberungen\u201c in den eroberten Gebieten durch. Bis auf sechs Enklaven, darunter Srebrenica, kontrollieren sie Ostbosnien. Die Hauptstadt Sarajevo wird belagert<\/p>\n\n\n\n

6.5.1993: Alle belagerten bosnischen Enklaven \u2013 Srebrenica, Sarajevo, Tuzla, Zepa, Gorazde und Bihac \u2013 werden zu UN-Schutzzonen erkl\u00e4rt (Resolution 824)<\/p>\n\n\n\n

6.-11.7.1995: Serben erobern die Schutzzone Srebrenica trotz der Anwesenheit von 419 Blauhelm-Soldaten. Der Befehlshaber der Serben, General Mladic leitet die Aktion<\/p>\n\n\n\n

10.7.1995, 19:00 Uhr: Das niederl\u00e4ndische UN-Bataillon \u201eDutchbat\u201c fordert Luftunterst\u00fctzung an. Der General weist drei solcher Aufrufe ab. Flugzeuge erreichen Srebrenica, kehren aber wieder um<\/p>\n\n\n\n

11.7.1995: Erst um 14:30 Uhr greifen NATO-Flugzeuge serbische Panzer an. Um 15:00 Uhr werden der Angriffe wegen der \u201eGefahr von Geiselnahmen\u201c beendet. Gemeint sind UN-Truppen
16:00 Uhr: Srebrenica wird von Serben eingenommen
20:30 Uhr: Treffen zwischen dem niederl\u00e4ndischen UN-Kommandanten Karremans und Mladic mit Sektempfang. Bosniens Pr\u00e4sident Izetbegovi\u0107 ruft die UN vergeblich zur R\u00fcckeroberung auf. (Viele niederl\u00e4ndische Soldaten waren nicht zur Einhaltung der Mission bereit; Zitat: \u201eThis is not my war!\u201c) Die UN-Blauhelme \u00fcbernahmen keine Verantwortung. Sp\u00e4ter wurden die Soldaten in den Niederlanden geehrt bef\u00f6rdert<\/p>\n\n\n\n

12.7.1995: Zehntausende Frauen und Kinder, die Schutz bei der UN-Basis Poto\u010dari gesucht haben, werden im Beisein der UN-Truppen deportiert. Unz\u00e4hlige werden vergewaltigt, misshandelt und ermordet<\/p>\n\n\n\n

12.7. - 18.7.1995: 8.372 Menschen werden von serbischen Milit\u00e4rs bei Srebrenica ermordet. Weil sie Bosniaken und Muslime sind. Sie wurden in Reihen aufgestellt, get\u00f6tet und ihre Leichen wurden in Gr\u00e4ben geworfen. Ein Genozid.<\/p>\n\n\n\n

Sprecht 29 Jahre danach dar\u00fcber. Sprecht dar\u00fcber, weil zu wenige es tun.<\/p>\n","post_title":"Der V\u00f6lkermord von Srebrenica: Eine Chronologie des Versagens","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"der-volkermord-von-srebrenica-eine-chronologie-des-versagens","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-09-03 10:01:49","post_modified_gmt":"2024-09-03 10:01:49","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4326","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4323,"post_author":"2","post_date":"2024-07-11 10:15:06","post_date_gmt":"2024-07-11 10:15:06","post_content":"\n

Sind das nur Kinder, die irgendetwas verkaufen? Nein, das sind bosnische Kinder in Srebrenica, die Spenden f\u00fcr die Kinder Gazas sammeln. 29 Jahre nachdem in Srebrenica ein Genozid stattfand, vergessen die Kinder der \u00dcberlebenden die Opfer eines anderen aktuellen Genozids nicht. Es ist herzerw\u00e4rmend.<\/p>\n\n\n\n

Dieser Basar aus dem Dezember ist eines von vielen Beispielen f\u00fcr den Einsatz der bosnischen Bewohner Srebrenicas f\u00fcr die Pal\u00e4stinenser in Gaza. Der \u00dcberlebende Ahmed Hrustanovi\u0107 teilte den sch\u00f6nen Moment, in dem eine der M\u00fctter Srebrenicas, die ihren Mann und einzigen Sohn in dem Genozid verloren hat, in die Moschee kam und 100 Euro f\u00fcr die Menschen Pal\u00e4stinas mitbrachte.<\/p>\n\n\n\n

Beide Genozide haben gemeinsam, dass die T\u00e4ter der Meinung waren, einen heiligen Anspruch auf das Land der Opfer zu haben und dass die Opfer minderwertigere Menschen w\u00e4ren. Beide Genozide haben auch gemeinsam, dass die T\u00e4ter mutwillig Kinder ins Visier nahmen.<\/p>\n\n\n\n

In Srebrenica wurden gezielt insbesondere M\u00e4nner und Jungen get\u00f6tet, damit es keine Zukunft mehr f\u00fcr die Bosniaken in Srebrenica geben soll. Und so grausam diese Verbrechen auch waren: Da stehen sie, die Kinder Srebrenicas. Eine neue Generation. Hoffnung.<\/p>\n","post_title":"Von Srebrenica nach Gaza: Sie vergessen einander nicht.","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"von-srebrenica-nach-gaza-sie-vergessen-einander-nicht","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-09-03 10:02:04","post_modified_gmt":"2024-09-03 10:02:04","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4323","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4335,"post_author":"2","post_date":"2024-07-01 10:37:46","post_date_gmt":"2024-07-01 10:37:46","post_content":"\n

Der 1. Juli 2009. Marwa El Sherbini war 31 Jahre jung, gl\u00fccklich verheiratet und Mutter eines Kindes. Die Pharmazeutin war zudem schwanger. Auf einem Spielplatz in Dresden wurde sie von einem Mann beleidigt, unter anderem als \u201eTerroristin\u201c und \u201eIslamistin\u201c. Sie zeigte ihn an. Offenbar hatte sie Vertrauen in das Rechtssystem. Schlie\u00dflich sollte das Gericht ein Ort der Gerechtigkeit und Sicherheit sein.<\/p>\n\n\n\n

Es ist sinnbildlich f\u00fcr die strukturellen Probleme hinter Islamfeindlichkeit.<\/p>\n\n\n\n

In der ersten Verhandlung wurde der Islamhasser zu einer Geldstrafe von 780 \u20ac verurteilt. Er rechtfertige seine Tat mit den Worten: \u201eSolche Leute sind keine richtigen Menschen\u201c. Daf\u00fcr, ein geringes Strafma\u00df. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Seine menschenverachtende, aggressive Haltung h\u00e4tte bei der 2. Verhandlung zu Sicherheitsvorkehrungen f\u00fchren m\u00fcssen. Doch die Beh\u00f6rden waren \u201eauf dem rechten Auge blind\u201c. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Dort n\u00e4mlich stach der T\u00e4ter Alex W. auf Marwa ein. Mitten im Gerichtssaal, 18 Messerstiche. Vor den Augen der versammelten Justiz, vor den Augen ihres 3-j\u00e4hrigen Sohnes und ihres Mannes, Elvi Ali Okaz. Als dieser sie besch\u00fctzen wollte, schoss ein Polizist auf ihn, weil er ihn f\u00fcr den Angreifer hielt. Der \u201efremd\u201c aussehende Mann als T\u00e4ter. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Sie wurde get\u00f6tet, zusammen mit ihrem ungeborenen Kind.<\/p>\n\n\n\n

Die politische und mediale Aufarbeitung des Falls war l\u00e4cherlich. Erst eine Woche sp\u00e4ter war von \u201eStreit um Schaukel\u201c die Rede, kein Wort \u00fcber Islamfeindlichkeit; Medien \u00fcbernahmen unkritisch die inkompetente Beschreibung der Beh\u00f6rden. V\u00f6llige Ignoranz. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Als Infos durchsickerten, bem\u00fchte die Regierung sich nicht etwa um die Muslime Deutschlands, sondern richtete lediglich \u00c4gypten, dem Herkunftsland der Ermordeten, Beileid aus. Die ewige Fremde und die irrelevante eigene Minderheit. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Einiges wurde gelernt, vieles aber noch nicht.<\/p>\n\n\n\n

Marwa El Sherbini h\u00e4tte eine Lehre der Zuversicht sein k\u00f6nnen. Sie lie\u00df sich auf Dresden ein und setzte Vertrauen in die Justiz. Es ist Zeit, die Zuversicht endlich wahr werden zu lassen. Ihr zu Ehren. Jetzt erst recht.<\/p>\n","post_title":"Die Ermordung von Marwa El Sherbini: Ein Versagen der deutschen Justiz","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"die-ermordung-von-marwa-el-sherbini-ein-versagen-der-deutschen-justiz","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-09-03 10:00:55","post_modified_gmt":"2024-09-03 10:00:55","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4335","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3976,"post_author":"2","post_date":"2024-01-18 16:54:59","post_date_gmt":"2024-01-18 16:54:59","post_content":"\n

Heute, am 18. Januar, gedenken wir eines der dunkelsten Kapitel in der j\u00fcngeren deutschen Geschichte: dem Brandanschlag von L\u00fcbeck, der sich vor 28 Jahren ereignete. In den fr\u00fchen Morgenstunden des Jahres 1996 wurden zehn Menschen, darunter drei Erwachsene und sieben Kinder, aus dem Leben gerissen. Die Opfer \u2013 gr\u00f6\u00dftenteils Asylbewerber aus Zaire, Angola, Togo und dem Libanon \u2013 symbolisieren eine Trag\u00f6die, die weit \u00fcber L\u00fcbeck hinausreicht.<\/p>\n\n\n\n

Der Anschlag selbst und die darauffolgenden Ermittlungen zeichnen ein Bild von Verwirrung, Missverst\u00e4ndnissen und wahrscheinlich auch von bewusster Ignoranz. Drei Verd\u00e4chtige, alle mit rechtsextremistischem Hintergrund, wurden unmittelbar nach dem Brand festgenommen. Merkw\u00fcrdigerweise, trotz offensichtlicher Beweise wie Brandspuren an ihren Gesichter, Haaren, Wimpern oder Augenbrauen, wurden sie schnell wieder freigelassen. Stattdessen richtete sich der Verdacht gegen einen libanesischen Bewohner des Hauses. Man behandelte ihn wie einen Schwerkriminellen und versuchte, ein Gest\u00e4ndnis zu erzwingen. Ein Vorgehen, das bis heute viele Fragen aufwirft. <\/p>\n\n\n\n

Die Jahre nach dem Brandanschlag waren gepr\u00e4gt von Gest\u00e4ndnissen und Widerrufen, von Ger\u00fcchten und unbeantworteten Fragen. Ein Verd\u00e4chtiger gestand in einem Interview mit dem Spiegel, dass sie f\u00fcr den Anschlag bezahlt wurden. Doch trotz dieser und anderer Hinweise kam es nie zu einer Verurteilung. Die Wahrheit, so scheint es, liegt immer noch verborgen unter einer Schicht von Unklarheiten und m\u00f6glicherweise politischen R\u00fccksichtnahmen.<\/p>\n\n\n\n

Besonders beunruhigend ist die Rolle eines V-Mannes des Landeskriminalamtes, der Kontakte zu der rechtsextremen Gruppe unterhielt und selbst einen Brandanschlag ver\u00fcbte. Diese Verstrickungen werfen ein d\u00fcsteres Licht auf die Ermittlungen und verst\u00e4rken den Eindruck, dass die Wahrheit m\u00f6glicherweise nie vollst\u00e4ndig ans Licht kommen wird.<\/p>\n\n\n\n

28 Jahre sp\u00e4ter bleibt die Erinnerung an den Brandanschlag von L\u00fcbeck blass und in weiten Teilen der Bev\u00f6lkerung vergessen. Es gibt keine offiziellen Gedenkveranstaltungen, keine dauerhaften Mahnmale, die an das Leid der Opfer und ihrer Angeh\u00f6rigen erinnern. Dieses Schweigen ist ein schmerzlicher Beweis daf\u00fcr, wie schnell die Gesellschaft bereit ist, \u00fcber solche Ereignisse hinwegzugehen.<\/p>\n\n\n\n

Wir m\u00fcssen jedoch gedenken. Gedenken an diejenigen, die ihr Leben verloren haben, und an diejenigen, die noch immer nach Gerechtigkeit suchen. Dieser Tag sollte uns nicht nur als Mahnung dienen, sondern auch als Ansporn, uns aktiv gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit einzusetzen. Denn nur so k\u00f6nnen wir sicherstellen, dass sich solche Trag\u00f6dien nicht wiederholen.<\/p>\n","post_title":"Der Brandanschlag von L\u00fcbeck","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"open","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"der-brandanschlag-von-lubeck","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-29 17:01:13","post_modified_gmt":"2024-01-29 17:01:13","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3976","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3264,"post_author":"2","post_date":"2023-11-23 00:15:33","post_date_gmt":"2023-11-23 00:15:33","post_content":"

Vor 31 Jahren, am 23. November 1992, ersch\u00fctterte ein Akt des Hasses die kleine Stadt M\u00f6lln in Schleswig-Holstein. Zwei Familienh\u00e4user wurden Ziel eines rassistisch motivierten Brandanschlags, ausgef\u00fchrt von rechtsextremen Terroristen. Dieser furchtbare Angriff kostete die 10-j\u00e4hrige Yeliz Arslan, die 14-j\u00e4hrige Ay\u015fe Y\u0131lmaz und ihre 51-j\u00e4hrige Gro\u00dfmutter Bahide Arslan das Leben. Heute gedenken wir ihnen, nicht nur als Opfer eines sinnlosen Verbrechens, sondern auch als Mahnung, wohin Islamfeindlichkeit, Rassismus und Hass f\u00fchren k\u00f6nnen.<\/p>\n\"\"\n

Die Reaktion auf diesen tragischen Vorfall war durchwachsen. Bundeskanzler Helmut Kohl entschied sich gegen eine Teilnahme an der Gedenkveranstaltung \u2013 ein Akt, der damals wie heute Kritik und Entt\u00e4uschung hervorrief. Die T\u00e4ter, die sich mit einem \u201eHeil Hitler\u201c bei der Polizei meldeten, sind heute wieder auf freiem Fu\u00df.<\/p>\n

Besonders bewegend ist die Geschichte von Ibrahim Arslan, der als siebenj\u00e4hriger Junge den Anschlag \u00fcberlebte, gesch\u00fctzt durch die selbstlose Tat seiner Gro\u00dfmutter Bahide, die ihn mit feuchten T\u00fcchern umwickelte. Ibrahim Arslan beklagt, dass das Gedenken an solche Ereignisse oft von politischer Profilierung und Ignoranz \u00fcberschattet wird. Er setzt sich daf\u00fcr ein, dass die Interessen und Stimmen der Betroffenen im Mittelpunkt des Gedenkens stehen.<\/p>\n

Wir d\u00fcrfen die Opfer von M\u00f6lln nicht vergessen. Ihre Namen \u2013 Yeliz, Ay\u015fe und Bahide \u2013 stehen symbolisch f\u00fcr alle, die durch rassistisch motivierte Gewalt ihr Leben verloren haben. Sie mahnen uns, wachsam zu bleiben und gegen Hass und Diskriminierung in all ihren Formen aufzustehen. Ihr Andenken fordert uns auf, eine Gesellschaft zu schaffen, in der Vielfalt und Toleranz gesch\u00e4tzt und gef\u00f6rdert werden, und in der kein Platz f\u00fcr Hass und Fremdenfeindlichkeit ist.<\/p>\n

Vergessen wir sie nicht.<\/p>","post_title":"31 Jahre seit dem Brandanschlag von M\u00f6lln","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"31-jahre-seit-dem-brandanschlag-von-moelln","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:33:35","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:33:35","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3264","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3170,"post_author":"2","post_date":"2023-11-09 23:13:07","post_date_gmt":"2023-11-09 23:13:07","post_content":"

85 Jahre nach der Reichspogromnacht vom 9. November 1938, einem finsteren Kapitel in der deutschen Geschichte, reflektieren wir \u00fcber die langanhaltende Geisteshaltung, die letztlich zum Holocaust f\u00fchrte. Diese Nacht, gepr\u00e4gt von Gewalt gegen Juden, Zerst\u00f6rung von Synagogen und j\u00fcdischen Gesch\u00e4ften, war nicht ein isoliertes Ereignis, sondern ein H\u00f6hepunkt jahrhundertelanger Judenfeindlichkeit.<\/p>\n\"\"\n

Das \u201ej\u00fcdisch-christliche Abendland\u201c und seine Widerspr\u00fcche<\/strong><\/p>\n

Die heutige Verwendung des Begriffs \u201ej\u00fcdisch-christliches Abendland\u201c erscheint paradox, wenn man bedenkt, dass Juden in Europa \u00fcber Jahrhunderte hinweg marginalisiert und verfolgt wurden. Nicht einmal ein Jahrhundert nach dem Versuch, einen Teil seiner Bev\u00f6lkerung auszul\u00f6schen, begegnet Europa \u2013 und insbesondere Deutschland \u2013 der Herausforderung, sich mit der Kontinuit\u00e4t dieser diskriminierenden Geisteshaltung auseinanderzusetzen. Diese richtet sich heute nicht nur gegen Juden, sondern auch gegen Roma, Muslime und andere Minderheiten. Sie betrifft immer noch auch Juden, und ebenfalls Roma oder Muslime. Juden seien \u201eFremdk\u00f6rper\", sie w\u00fcrden das Land \u201everjuden\u201c wollen, h\u00f6rte man damals. Juden sollten sich reformieren, hie\u00df es, sie sollten sich dem vermeintlichen \u201eDeutschsein\u201c anpassen. Juden m\u00fcssten ihre \u201eprimitive Religion\u201c ablegen, h\u00f6rte man zur Reformation und zur Aufkl\u00e4rung, es gebe nur ein \u201echristlich-atheistisches\" Abendland. Wiederholt sich diese Sprache gro\u00dffl\u00e4chig - auch wenn sie andere trifft - geht Europa, aber insbesondere Deutschland seiner Verantwortung nicht nach.<\/p>\n

Die Sprache der Diskriminierung<\/strong><\/p>\n

Die Sprache, die Juden einst als \u201eFremdk\u00f6rper\u201c abstempelte und ihre Kultur und Religion als \u201eprimitiv\u201c brandmarkte, findet heute in abgewandelter Form erneut Anwendung. Diese gef\u00e4hrliche Rhetorik, die auch andere Minderheiten betrifft, stellt eine klare Verletzung der Verantwortung Deutschlands dar, die aus dem \u201eNie wieder\u201c-Versprechen erw\u00e4chst.<\/p>\n

Die Folgen der Pogromnacht<\/strong><\/p>\n

Nach der Pogromnacht, von den Nazis zynisch als \u201eReichskristallnacht\u201c bezeichnet, suchten viele Juden Zuflucht im Ausland, wurden jedoch oft an den Grenzen abgewiesen. Dieses Ereignis markiert eine Hochphase des Rassismus in Deutschland und bleibt eine dauerhafte Schande f\u00fcr das Land.<\/p>\n

Deutschlands heutige Verantwortung<\/strong><\/p>\n

Deutschlands Verst\u00e4ndnis und Umsetzung seiner historischen Verantwortung steht heute mehr denn je auf dem Pr\u00fcfstand. Es reicht nicht aus, sich auf populistische Rhetorik zu beschr\u00e4nken. Deutschland muss aktiv daf\u00fcr sorgen, dass Juden, Roma und alle Minderheiten \u2013 einschlie\u00dflich Muslime, Schwarze und Pal\u00e4stinenser \u2013 sich sicher, beheimatet und zugeh\u00f6rig f\u00fchlen. Dies ist die wahre Bedeutung von \u201eNie wieder\u201c, an deren Verwirklichung wir alle mitwirken m\u00fcssen.<\/p>","post_title":"Die Reichspogromnacht","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"die-reichspogromnacht","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:38:55","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:38:55","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3170","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3159,"post_author":"2","post_date":"2023-10-17 23:07:22","post_date_gmt":"2023-10-17 23:07:22","post_content":"

Am 17. Oktober 1961 geschah eines der dunkelsten Ereignisse in der j\u00fcngeren Geschichte Frankreichs \u2013 das Massaker von Paris. Vor 62 Jahren versammelten sich 30.000 Demonstrantinnen und Demonstranten, haupts\u00e4chlich Algerier, um gegen die franz\u00f6sische Besatzung Algeriens zu protestieren. Was folgte, war ein Akt brutaler Gewalt, der die dunkle Seite des franz\u00f6sischen Kolonialismus offenbarte.<\/p>\n

Brutale Niederschlagung einer friedlichen Demonstration<\/strong><\/p>\n

\"\"<\/p>\n

Die franz\u00f6sischen Sicherheitskr\u00e4fte gingen mit \u00e4u\u00dferster Brutalit\u00e4t gegen die Demonstration vor. \u00dcber 11.000 Menschen wurden festgenommen. Sch\u00e4tzungen zufolge wurden \u00fcber 200, m\u00f6glicherweise sogar \u00fcber 400 Menschen get\u00f6tet. Viele von ihnen wurden durch Schl\u00e4ge get\u00f6tet oder in der Seine ertr\u00e4nkt.<\/p>\n\"\"\n

Die Rolle von Maurice Papon<\/strong><\/p>\n

Unter den Verantwortlichen war Polizeichef Maurice Papon, der w\u00e4hrend der Nazizeit an der Deportation von mindestens 1.600 Juden beteiligt war. Viele der an dem Massaker beteiligten Polizisten waren ehemalige Nazi-Kollaborateure, die w\u00e4hrend des Vichy-Regimes Menschen verfolgt und gefoltert hatten.<\/p>\n

Mediale Verschleierung und Propaganda<\/strong><\/p>\n

Die franz\u00f6sische Regierung unterdr\u00fcckte gezielt die mediale Berichterstattung \u00fcber das Massaker. Renommierte Medien weltweit, einschlie\u00dflich der New York Times, der BBC und deutscher Medien wie ARD, ZDF und FAZ, \u00fcbernahmen die franz\u00f6sischen Propagandaberichte, wodurch das Verbrechen weltweit weitgehend unbekannt blieb.<\/p>\n

Versp\u00e4tetes Eingest\u00e4ndnis und fehlende Gerechtigkeit<\/strong><\/p>\n

Erst Jahrzehnte sp\u00e4ter, im Jahr 1998, gab Frankreich unter internationalem Druck zu, dass es zu einem Vorfall gekommen war. Zun\u00e4chst war die Rede von drei Toten, dann widerwillig von 40. Bis heute wurde niemand f\u00fcr das Massaker zur Rechenschaft gezogen, und es gab keine Entsch\u00e4digungen f\u00fcr die Opfer oder deren Familien.<\/p>\n

Fazit<\/strong><\/p>\n

Das Massaker von Paris am 17. Oktober 1961 bleibt ein mahnendes Beispiel f\u00fcr die Brutalit\u00e4t des Kolonialismus und die Gefahren des Schweigens. Es ist wichtig, die Erinnerung an die Opfer wachzuhalten und sich stets gegen Ungerechtigkeit und Unterdr\u00fcckung einzusetzen. Wir d\u00fcrfen solche tragischen Ereignisse in unserer Geschichte nicht vergessen.<\/p>","post_title":"Das Vergessene Massaker von Paris","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"das-vergessene-massaker-von-paris","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:39:35","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:39:35","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3159","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"}],"next":false,"prev":false,"total_page":1},"paged":1,"column_class":"jeg_col_3o3","class":"jnews_block_37"};

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Der Vater \u00fcberlebte schwerverletzt. Er verlor w\u00e4hrend des aktuellen israelischen Vernichtungskriegs gegen Gaza zwei weitere seiner Kinder. Auch sie wurden von Israels Truppen get\u00f6tet.<\/p>\n\n\n\n

Als Mohammed al Durra erschossen wurde, war ich sechs Jahre jung. Meine Mutter versuchte, es mir nicht zu zeigen, aber ich schaffte es heimlich die Bilder zu sehen. Ich sah im Fernsehen ein Kind sterben. Ein Kind wie ich es war, wie es meine Freunde waren. Mich hat das tief gepr\u00e4gt.<\/p>\n\n\n\n

Mohammed al Durra starb als ein unschuldiges Kind. Es liegt an uns, eine Welt mitzuformen, in der Kinder nicht mehr so von uns gehen m\u00fcssen. Keine, in der \u00fcber 16.000 pal\u00e4stinensische Kinder in Gaza einfach so get\u00f6tet werden k\u00f6nnen.<\/p>\n\n\n\n

<\/p>\n","post_title":"Mohammed Al Durra: get\u00f6tet, w\u00e4hrend Kameras alles filmten","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"mohammed-al-durra-getotet-wahrend-kameras-alles-filmten","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:42:09","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:42:09","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4561","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4262,"post_author":"2","post_date":"2024-07-22 19:16:16","post_date_gmt":"2024-07-22 19:16:16","post_content":"\n

Heute vor 8 Jahren t\u00f6tete der Rechtsextremist David S. in M\u00fcnchen neun Menschen. Kennst du sie? Das sind Armela Segashi (14), Sabina (14), Can Leyla (14), Sel\u00e7uk K\u0131l\u0131\u00e7 (15), Roberto Rafael (15), H\u00fcseyin Day\u0131c\u0131k (16), Dijamant Zab\u00ebrgja (20) und Guiliano Kollmann (19); hinzu kommt Sevda Da\u011f (45). Sie waren allesamt B\u00fcrgerinnen und B\u00fcrger dieses Landes. Sie waren die vielf\u00e4ltige Zukunft Deutschlands.<\/p>\n\n\n\n

Aber der T\u00e4ter hasste sie f\u00fcr das, was sie waren. Er verehrte Hitler, er begeisterte sich f\u00fcr die AfD, er schw\u00e4rmte von Genoziden gegen Muslime (wie z.B. Serbiens Vernichtungskriege in Bosnien oder im Kosovo), er w\u00e4hlte den Tag als Jahrestags des islamfeindlichen Terroranschlags in Norwegen durch Breivik, er rief w\u00e4hrend seiner Tat \u201eich bin kein Kanake, ich bin Deutscher\u201c. In seiner iranischen Abstammung sah er sich als \u201eArier\u201c und Nichtdeutsche als \u201eUntermenschen\u201c. Gepaart mit psychischen Problemen riss dieser Hass Menschen aus dem Leben und verletzte vier weitere Menschen.<\/p>\n\n\n\n

Drei lange Jahre dauerte es, bis die Beh\u00f6rden die Tat endlich als rechtsextremen Terror betrachteten und nicht als \u201eAmoklauf eines psychichkranken Einzelt\u00e4ters\u201c. Sieben der neun Opfer waren muslimisch. Er zielte auf Muslime, auf \u201earabisch und t\u00fcrkisch aussehende\u201c Menschen ab. Trotzdem reagierte die Stadt M\u00fcnchen erstmal mit einem christlichen Gedenkgottesdienst. Sp\u00e4tere Trauerveranstaltungen organisierten die muslimischen Gemeinden M\u00fcnchens zun\u00e4chst gr\u00f6\u00dftenteils selbst. Im Kosovo, wo drei der Opfer ihre Wurzeln hatten, wurde eine dreit\u00e4gige Staatstrauer ausgerufen. In Deutschland nicht. Medien versagten in ihrer Berichterstattung in direkter Reaktion g\u00e4nzlich. Auf dem Denkmal am Anschlagsort stand auch vier Jahre sp\u00e4ter immer noch \u201eAmoklauf\u201c, obwohl eine \u00c4nderung schon als beschlossen galt.<\/p>\n\n\n\n

Es sind viele Faktoren, die deutlich machen, dass es im Umgang mit rechtem Terror in all seinen Erscheinungsformen immer noch viel zu \u00e4ndern gilt. Insbesondere dabei, die Trauernden nicht im Stich zu lassen.<\/p>\n","post_title":"Der Terroranschlag von M\u00fcnchen: Erinnern an neun Vergessene","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"der-terroranschlag-von-munchen-erinnern-an-neun-vergessene","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-09-03 10:10:09","post_modified_gmt":"2024-09-03 10:10:09","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4262","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4326,"post_author":"2","post_date":"2024-07-11 10:17:29","post_date_gmt":"2024-07-11 10:17:29","post_content":"\n

Heute vor 29 Jahren ereignete sich der Genozid von Srebrenica. Eine Chronologie des Versagens:<\/p>\n\n\n\n

1991: Letzte Volksz\u00e4hlung ergibt: 73 % der Einwohner Srebrenicas sind Muslime<\/p>\n\n\n\n

6.3.1992: Beginn der K\u00e4mpfe in Bosnien-Herzegowina. Ein einseitiger Vernichtungskrieg<\/p>\n\n\n\n

August 1992: Erste Berichte \u00fcber serbische Gefangenenlager. Die Welt sah zu<\/p>\n\n\n\n

Oktober 1992: Serben f\u00fchren \u201eethnische S\u00e4uberungen\u201c in den eroberten Gebieten durch. Bis auf sechs Enklaven, darunter Srebrenica, kontrollieren sie Ostbosnien. Die Hauptstadt Sarajevo wird belagert<\/p>\n\n\n\n

6.5.1993: Alle belagerten bosnischen Enklaven \u2013 Srebrenica, Sarajevo, Tuzla, Zepa, Gorazde und Bihac \u2013 werden zu UN-Schutzzonen erkl\u00e4rt (Resolution 824)<\/p>\n\n\n\n

6.-11.7.1995: Serben erobern die Schutzzone Srebrenica trotz der Anwesenheit von 419 Blauhelm-Soldaten. Der Befehlshaber der Serben, General Mladic leitet die Aktion<\/p>\n\n\n\n

10.7.1995, 19:00 Uhr: Das niederl\u00e4ndische UN-Bataillon \u201eDutchbat\u201c fordert Luftunterst\u00fctzung an. Der General weist drei solcher Aufrufe ab. Flugzeuge erreichen Srebrenica, kehren aber wieder um<\/p>\n\n\n\n

11.7.1995: Erst um 14:30 Uhr greifen NATO-Flugzeuge serbische Panzer an. Um 15:00 Uhr werden der Angriffe wegen der \u201eGefahr von Geiselnahmen\u201c beendet. Gemeint sind UN-Truppen
16:00 Uhr: Srebrenica wird von Serben eingenommen
20:30 Uhr: Treffen zwischen dem niederl\u00e4ndischen UN-Kommandanten Karremans und Mladic mit Sektempfang. Bosniens Pr\u00e4sident Izetbegovi\u0107 ruft die UN vergeblich zur R\u00fcckeroberung auf. (Viele niederl\u00e4ndische Soldaten waren nicht zur Einhaltung der Mission bereit; Zitat: \u201eThis is not my war!\u201c) Die UN-Blauhelme \u00fcbernahmen keine Verantwortung. Sp\u00e4ter wurden die Soldaten in den Niederlanden geehrt bef\u00f6rdert<\/p>\n\n\n\n

12.7.1995: Zehntausende Frauen und Kinder, die Schutz bei der UN-Basis Poto\u010dari gesucht haben, werden im Beisein der UN-Truppen deportiert. Unz\u00e4hlige werden vergewaltigt, misshandelt und ermordet<\/p>\n\n\n\n

12.7. - 18.7.1995: 8.372 Menschen werden von serbischen Milit\u00e4rs bei Srebrenica ermordet. Weil sie Bosniaken und Muslime sind. Sie wurden in Reihen aufgestellt, get\u00f6tet und ihre Leichen wurden in Gr\u00e4ben geworfen. Ein Genozid.<\/p>\n\n\n\n

Sprecht 29 Jahre danach dar\u00fcber. Sprecht dar\u00fcber, weil zu wenige es tun.<\/p>\n","post_title":"Der V\u00f6lkermord von Srebrenica: Eine Chronologie des Versagens","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"der-volkermord-von-srebrenica-eine-chronologie-des-versagens","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-09-03 10:01:49","post_modified_gmt":"2024-09-03 10:01:49","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4326","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4323,"post_author":"2","post_date":"2024-07-11 10:15:06","post_date_gmt":"2024-07-11 10:15:06","post_content":"\n

Sind das nur Kinder, die irgendetwas verkaufen? Nein, das sind bosnische Kinder in Srebrenica, die Spenden f\u00fcr die Kinder Gazas sammeln. 29 Jahre nachdem in Srebrenica ein Genozid stattfand, vergessen die Kinder der \u00dcberlebenden die Opfer eines anderen aktuellen Genozids nicht. Es ist herzerw\u00e4rmend.<\/p>\n\n\n\n

Dieser Basar aus dem Dezember ist eines von vielen Beispielen f\u00fcr den Einsatz der bosnischen Bewohner Srebrenicas f\u00fcr die Pal\u00e4stinenser in Gaza. Der \u00dcberlebende Ahmed Hrustanovi\u0107 teilte den sch\u00f6nen Moment, in dem eine der M\u00fctter Srebrenicas, die ihren Mann und einzigen Sohn in dem Genozid verloren hat, in die Moschee kam und 100 Euro f\u00fcr die Menschen Pal\u00e4stinas mitbrachte.<\/p>\n\n\n\n

Beide Genozide haben gemeinsam, dass die T\u00e4ter der Meinung waren, einen heiligen Anspruch auf das Land der Opfer zu haben und dass die Opfer minderwertigere Menschen w\u00e4ren. Beide Genozide haben auch gemeinsam, dass die T\u00e4ter mutwillig Kinder ins Visier nahmen.<\/p>\n\n\n\n

In Srebrenica wurden gezielt insbesondere M\u00e4nner und Jungen get\u00f6tet, damit es keine Zukunft mehr f\u00fcr die Bosniaken in Srebrenica geben soll. Und so grausam diese Verbrechen auch waren: Da stehen sie, die Kinder Srebrenicas. Eine neue Generation. Hoffnung.<\/p>\n","post_title":"Von Srebrenica nach Gaza: Sie vergessen einander nicht.","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"von-srebrenica-nach-gaza-sie-vergessen-einander-nicht","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-09-03 10:02:04","post_modified_gmt":"2024-09-03 10:02:04","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4323","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4335,"post_author":"2","post_date":"2024-07-01 10:37:46","post_date_gmt":"2024-07-01 10:37:46","post_content":"\n

Der 1. Juli 2009. Marwa El Sherbini war 31 Jahre jung, gl\u00fccklich verheiratet und Mutter eines Kindes. Die Pharmazeutin war zudem schwanger. Auf einem Spielplatz in Dresden wurde sie von einem Mann beleidigt, unter anderem als \u201eTerroristin\u201c und \u201eIslamistin\u201c. Sie zeigte ihn an. Offenbar hatte sie Vertrauen in das Rechtssystem. Schlie\u00dflich sollte das Gericht ein Ort der Gerechtigkeit und Sicherheit sein.<\/p>\n\n\n\n

Es ist sinnbildlich f\u00fcr die strukturellen Probleme hinter Islamfeindlichkeit.<\/p>\n\n\n\n

In der ersten Verhandlung wurde der Islamhasser zu einer Geldstrafe von 780 \u20ac verurteilt. Er rechtfertige seine Tat mit den Worten: \u201eSolche Leute sind keine richtigen Menschen\u201c. Daf\u00fcr, ein geringes Strafma\u00df. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Seine menschenverachtende, aggressive Haltung h\u00e4tte bei der 2. Verhandlung zu Sicherheitsvorkehrungen f\u00fchren m\u00fcssen. Doch die Beh\u00f6rden waren \u201eauf dem rechten Auge blind\u201c. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Dort n\u00e4mlich stach der T\u00e4ter Alex W. auf Marwa ein. Mitten im Gerichtssaal, 18 Messerstiche. Vor den Augen der versammelten Justiz, vor den Augen ihres 3-j\u00e4hrigen Sohnes und ihres Mannes, Elvi Ali Okaz. Als dieser sie besch\u00fctzen wollte, schoss ein Polizist auf ihn, weil er ihn f\u00fcr den Angreifer hielt. Der \u201efremd\u201c aussehende Mann als T\u00e4ter. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Sie wurde get\u00f6tet, zusammen mit ihrem ungeborenen Kind.<\/p>\n\n\n\n

Die politische und mediale Aufarbeitung des Falls war l\u00e4cherlich. Erst eine Woche sp\u00e4ter war von \u201eStreit um Schaukel\u201c die Rede, kein Wort \u00fcber Islamfeindlichkeit; Medien \u00fcbernahmen unkritisch die inkompetente Beschreibung der Beh\u00f6rden. V\u00f6llige Ignoranz. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Als Infos durchsickerten, bem\u00fchte die Regierung sich nicht etwa um die Muslime Deutschlands, sondern richtete lediglich \u00c4gypten, dem Herkunftsland der Ermordeten, Beileid aus. Die ewige Fremde und die irrelevante eigene Minderheit. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Einiges wurde gelernt, vieles aber noch nicht.<\/p>\n\n\n\n

Marwa El Sherbini h\u00e4tte eine Lehre der Zuversicht sein k\u00f6nnen. Sie lie\u00df sich auf Dresden ein und setzte Vertrauen in die Justiz. Es ist Zeit, die Zuversicht endlich wahr werden zu lassen. Ihr zu Ehren. Jetzt erst recht.<\/p>\n","post_title":"Die Ermordung von Marwa El Sherbini: Ein Versagen der deutschen Justiz","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"die-ermordung-von-marwa-el-sherbini-ein-versagen-der-deutschen-justiz","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-09-03 10:00:55","post_modified_gmt":"2024-09-03 10:00:55","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4335","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3976,"post_author":"2","post_date":"2024-01-18 16:54:59","post_date_gmt":"2024-01-18 16:54:59","post_content":"\n

Heute, am 18. Januar, gedenken wir eines der dunkelsten Kapitel in der j\u00fcngeren deutschen Geschichte: dem Brandanschlag von L\u00fcbeck, der sich vor 28 Jahren ereignete. In den fr\u00fchen Morgenstunden des Jahres 1996 wurden zehn Menschen, darunter drei Erwachsene und sieben Kinder, aus dem Leben gerissen. Die Opfer \u2013 gr\u00f6\u00dftenteils Asylbewerber aus Zaire, Angola, Togo und dem Libanon \u2013 symbolisieren eine Trag\u00f6die, die weit \u00fcber L\u00fcbeck hinausreicht.<\/p>\n\n\n\n

Der Anschlag selbst und die darauffolgenden Ermittlungen zeichnen ein Bild von Verwirrung, Missverst\u00e4ndnissen und wahrscheinlich auch von bewusster Ignoranz. Drei Verd\u00e4chtige, alle mit rechtsextremistischem Hintergrund, wurden unmittelbar nach dem Brand festgenommen. Merkw\u00fcrdigerweise, trotz offensichtlicher Beweise wie Brandspuren an ihren Gesichter, Haaren, Wimpern oder Augenbrauen, wurden sie schnell wieder freigelassen. Stattdessen richtete sich der Verdacht gegen einen libanesischen Bewohner des Hauses. Man behandelte ihn wie einen Schwerkriminellen und versuchte, ein Gest\u00e4ndnis zu erzwingen. Ein Vorgehen, das bis heute viele Fragen aufwirft. <\/p>\n\n\n\n

Die Jahre nach dem Brandanschlag waren gepr\u00e4gt von Gest\u00e4ndnissen und Widerrufen, von Ger\u00fcchten und unbeantworteten Fragen. Ein Verd\u00e4chtiger gestand in einem Interview mit dem Spiegel, dass sie f\u00fcr den Anschlag bezahlt wurden. Doch trotz dieser und anderer Hinweise kam es nie zu einer Verurteilung. Die Wahrheit, so scheint es, liegt immer noch verborgen unter einer Schicht von Unklarheiten und m\u00f6glicherweise politischen R\u00fccksichtnahmen.<\/p>\n\n\n\n

Besonders beunruhigend ist die Rolle eines V-Mannes des Landeskriminalamtes, der Kontakte zu der rechtsextremen Gruppe unterhielt und selbst einen Brandanschlag ver\u00fcbte. Diese Verstrickungen werfen ein d\u00fcsteres Licht auf die Ermittlungen und verst\u00e4rken den Eindruck, dass die Wahrheit m\u00f6glicherweise nie vollst\u00e4ndig ans Licht kommen wird.<\/p>\n\n\n\n

28 Jahre sp\u00e4ter bleibt die Erinnerung an den Brandanschlag von L\u00fcbeck blass und in weiten Teilen der Bev\u00f6lkerung vergessen. Es gibt keine offiziellen Gedenkveranstaltungen, keine dauerhaften Mahnmale, die an das Leid der Opfer und ihrer Angeh\u00f6rigen erinnern. Dieses Schweigen ist ein schmerzlicher Beweis daf\u00fcr, wie schnell die Gesellschaft bereit ist, \u00fcber solche Ereignisse hinwegzugehen.<\/p>\n\n\n\n

Wir m\u00fcssen jedoch gedenken. Gedenken an diejenigen, die ihr Leben verloren haben, und an diejenigen, die noch immer nach Gerechtigkeit suchen. Dieser Tag sollte uns nicht nur als Mahnung dienen, sondern auch als Ansporn, uns aktiv gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit einzusetzen. Denn nur so k\u00f6nnen wir sicherstellen, dass sich solche Trag\u00f6dien nicht wiederholen.<\/p>\n","post_title":"Der Brandanschlag von L\u00fcbeck","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"open","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"der-brandanschlag-von-lubeck","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-29 17:01:13","post_modified_gmt":"2024-01-29 17:01:13","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3976","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3264,"post_author":"2","post_date":"2023-11-23 00:15:33","post_date_gmt":"2023-11-23 00:15:33","post_content":"

Vor 31 Jahren, am 23. November 1992, ersch\u00fctterte ein Akt des Hasses die kleine Stadt M\u00f6lln in Schleswig-Holstein. Zwei Familienh\u00e4user wurden Ziel eines rassistisch motivierten Brandanschlags, ausgef\u00fchrt von rechtsextremen Terroristen. Dieser furchtbare Angriff kostete die 10-j\u00e4hrige Yeliz Arslan, die 14-j\u00e4hrige Ay\u015fe Y\u0131lmaz und ihre 51-j\u00e4hrige Gro\u00dfmutter Bahide Arslan das Leben. Heute gedenken wir ihnen, nicht nur als Opfer eines sinnlosen Verbrechens, sondern auch als Mahnung, wohin Islamfeindlichkeit, Rassismus und Hass f\u00fchren k\u00f6nnen.<\/p>\n\"\"\n

Die Reaktion auf diesen tragischen Vorfall war durchwachsen. Bundeskanzler Helmut Kohl entschied sich gegen eine Teilnahme an der Gedenkveranstaltung \u2013 ein Akt, der damals wie heute Kritik und Entt\u00e4uschung hervorrief. Die T\u00e4ter, die sich mit einem \u201eHeil Hitler\u201c bei der Polizei meldeten, sind heute wieder auf freiem Fu\u00df.<\/p>\n

Besonders bewegend ist die Geschichte von Ibrahim Arslan, der als siebenj\u00e4hriger Junge den Anschlag \u00fcberlebte, gesch\u00fctzt durch die selbstlose Tat seiner Gro\u00dfmutter Bahide, die ihn mit feuchten T\u00fcchern umwickelte. Ibrahim Arslan beklagt, dass das Gedenken an solche Ereignisse oft von politischer Profilierung und Ignoranz \u00fcberschattet wird. Er setzt sich daf\u00fcr ein, dass die Interessen und Stimmen der Betroffenen im Mittelpunkt des Gedenkens stehen.<\/p>\n

Wir d\u00fcrfen die Opfer von M\u00f6lln nicht vergessen. Ihre Namen \u2013 Yeliz, Ay\u015fe und Bahide \u2013 stehen symbolisch f\u00fcr alle, die durch rassistisch motivierte Gewalt ihr Leben verloren haben. Sie mahnen uns, wachsam zu bleiben und gegen Hass und Diskriminierung in all ihren Formen aufzustehen. Ihr Andenken fordert uns auf, eine Gesellschaft zu schaffen, in der Vielfalt und Toleranz gesch\u00e4tzt und gef\u00f6rdert werden, und in der kein Platz f\u00fcr Hass und Fremdenfeindlichkeit ist.<\/p>\n

Vergessen wir sie nicht.<\/p>","post_title":"31 Jahre seit dem Brandanschlag von M\u00f6lln","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"31-jahre-seit-dem-brandanschlag-von-moelln","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:33:35","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:33:35","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3264","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3170,"post_author":"2","post_date":"2023-11-09 23:13:07","post_date_gmt":"2023-11-09 23:13:07","post_content":"

85 Jahre nach der Reichspogromnacht vom 9. November 1938, einem finsteren Kapitel in der deutschen Geschichte, reflektieren wir \u00fcber die langanhaltende Geisteshaltung, die letztlich zum Holocaust f\u00fchrte. Diese Nacht, gepr\u00e4gt von Gewalt gegen Juden, Zerst\u00f6rung von Synagogen und j\u00fcdischen Gesch\u00e4ften, war nicht ein isoliertes Ereignis, sondern ein H\u00f6hepunkt jahrhundertelanger Judenfeindlichkeit.<\/p>\n\"\"\n

Das \u201ej\u00fcdisch-christliche Abendland\u201c und seine Widerspr\u00fcche<\/strong><\/p>\n

Die heutige Verwendung des Begriffs \u201ej\u00fcdisch-christliches Abendland\u201c erscheint paradox, wenn man bedenkt, dass Juden in Europa \u00fcber Jahrhunderte hinweg marginalisiert und verfolgt wurden. Nicht einmal ein Jahrhundert nach dem Versuch, einen Teil seiner Bev\u00f6lkerung auszul\u00f6schen, begegnet Europa \u2013 und insbesondere Deutschland \u2013 der Herausforderung, sich mit der Kontinuit\u00e4t dieser diskriminierenden Geisteshaltung auseinanderzusetzen. Diese richtet sich heute nicht nur gegen Juden, sondern auch gegen Roma, Muslime und andere Minderheiten. Sie betrifft immer noch auch Juden, und ebenfalls Roma oder Muslime. Juden seien \u201eFremdk\u00f6rper\", sie w\u00fcrden das Land \u201everjuden\u201c wollen, h\u00f6rte man damals. Juden sollten sich reformieren, hie\u00df es, sie sollten sich dem vermeintlichen \u201eDeutschsein\u201c anpassen. Juden m\u00fcssten ihre \u201eprimitive Religion\u201c ablegen, h\u00f6rte man zur Reformation und zur Aufkl\u00e4rung, es gebe nur ein \u201echristlich-atheistisches\" Abendland. Wiederholt sich diese Sprache gro\u00dffl\u00e4chig - auch wenn sie andere trifft - geht Europa, aber insbesondere Deutschland seiner Verantwortung nicht nach.<\/p>\n

Die Sprache der Diskriminierung<\/strong><\/p>\n

Die Sprache, die Juden einst als \u201eFremdk\u00f6rper\u201c abstempelte und ihre Kultur und Religion als \u201eprimitiv\u201c brandmarkte, findet heute in abgewandelter Form erneut Anwendung. Diese gef\u00e4hrliche Rhetorik, die auch andere Minderheiten betrifft, stellt eine klare Verletzung der Verantwortung Deutschlands dar, die aus dem \u201eNie wieder\u201c-Versprechen erw\u00e4chst.<\/p>\n

Die Folgen der Pogromnacht<\/strong><\/p>\n

Nach der Pogromnacht, von den Nazis zynisch als \u201eReichskristallnacht\u201c bezeichnet, suchten viele Juden Zuflucht im Ausland, wurden jedoch oft an den Grenzen abgewiesen. Dieses Ereignis markiert eine Hochphase des Rassismus in Deutschland und bleibt eine dauerhafte Schande f\u00fcr das Land.<\/p>\n

Deutschlands heutige Verantwortung<\/strong><\/p>\n

Deutschlands Verst\u00e4ndnis und Umsetzung seiner historischen Verantwortung steht heute mehr denn je auf dem Pr\u00fcfstand. Es reicht nicht aus, sich auf populistische Rhetorik zu beschr\u00e4nken. Deutschland muss aktiv daf\u00fcr sorgen, dass Juden, Roma und alle Minderheiten \u2013 einschlie\u00dflich Muslime, Schwarze und Pal\u00e4stinenser \u2013 sich sicher, beheimatet und zugeh\u00f6rig f\u00fchlen. Dies ist die wahre Bedeutung von \u201eNie wieder\u201c, an deren Verwirklichung wir alle mitwirken m\u00fcssen.<\/p>","post_title":"Die Reichspogromnacht","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"die-reichspogromnacht","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:38:55","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:38:55","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3170","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3159,"post_author":"2","post_date":"2023-10-17 23:07:22","post_date_gmt":"2023-10-17 23:07:22","post_content":"

Am 17. Oktober 1961 geschah eines der dunkelsten Ereignisse in der j\u00fcngeren Geschichte Frankreichs \u2013 das Massaker von Paris. Vor 62 Jahren versammelten sich 30.000 Demonstrantinnen und Demonstranten, haupts\u00e4chlich Algerier, um gegen die franz\u00f6sische Besatzung Algeriens zu protestieren. Was folgte, war ein Akt brutaler Gewalt, der die dunkle Seite des franz\u00f6sischen Kolonialismus offenbarte.<\/p>\n

Brutale Niederschlagung einer friedlichen Demonstration<\/strong><\/p>\n

\"\"<\/p>\n

Die franz\u00f6sischen Sicherheitskr\u00e4fte gingen mit \u00e4u\u00dferster Brutalit\u00e4t gegen die Demonstration vor. \u00dcber 11.000 Menschen wurden festgenommen. Sch\u00e4tzungen zufolge wurden \u00fcber 200, m\u00f6glicherweise sogar \u00fcber 400 Menschen get\u00f6tet. Viele von ihnen wurden durch Schl\u00e4ge get\u00f6tet oder in der Seine ertr\u00e4nkt.<\/p>\n\"\"\n

Die Rolle von Maurice Papon<\/strong><\/p>\n

Unter den Verantwortlichen war Polizeichef Maurice Papon, der w\u00e4hrend der Nazizeit an der Deportation von mindestens 1.600 Juden beteiligt war. Viele der an dem Massaker beteiligten Polizisten waren ehemalige Nazi-Kollaborateure, die w\u00e4hrend des Vichy-Regimes Menschen verfolgt und gefoltert hatten.<\/p>\n

Mediale Verschleierung und Propaganda<\/strong><\/p>\n

Die franz\u00f6sische Regierung unterdr\u00fcckte gezielt die mediale Berichterstattung \u00fcber das Massaker. Renommierte Medien weltweit, einschlie\u00dflich der New York Times, der BBC und deutscher Medien wie ARD, ZDF und FAZ, \u00fcbernahmen die franz\u00f6sischen Propagandaberichte, wodurch das Verbrechen weltweit weitgehend unbekannt blieb.<\/p>\n

Versp\u00e4tetes Eingest\u00e4ndnis und fehlende Gerechtigkeit<\/strong><\/p>\n

Erst Jahrzehnte sp\u00e4ter, im Jahr 1998, gab Frankreich unter internationalem Druck zu, dass es zu einem Vorfall gekommen war. Zun\u00e4chst war die Rede von drei Toten, dann widerwillig von 40. Bis heute wurde niemand f\u00fcr das Massaker zur Rechenschaft gezogen, und es gab keine Entsch\u00e4digungen f\u00fcr die Opfer oder deren Familien.<\/p>\n

Fazit<\/strong><\/p>\n

Das Massaker von Paris am 17. Oktober 1961 bleibt ein mahnendes Beispiel f\u00fcr die Brutalit\u00e4t des Kolonialismus und die Gefahren des Schweigens. Es ist wichtig, die Erinnerung an die Opfer wachzuhalten und sich stets gegen Ungerechtigkeit und Unterdr\u00fcckung einzusetzen. Wir d\u00fcrfen solche tragischen Ereignisse in unserer Geschichte nicht vergessen.<\/p>","post_title":"Das Vergessene Massaker von Paris","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"das-vergessene-massaker-von-paris","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:39:35","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:39:35","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3159","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"}],"next":false,"prev":false,"total_page":1},"paged":1,"column_class":"jeg_col_3o3","class":"jnews_block_37"};

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Sein Vater versuchte, ihn zu sch\u00fctzen. Sie versteckten sich hinter einer Tonne vor den Sch\u00fcssen. Die Kugeln durchbohrten sie beide. Der wehrlose Junge verlie\u00df die Welt, w\u00e4hrend Kameras alles filmten. Ein Sanit\u00e4ter, der heraneilte und das Kind vielleicht noch h\u00e4tte retten k\u00f6nnen, wurde ebenso von israelischen Besatzungstruppen erschossen.<\/p>\n\n\n\n

Der Vater \u00fcberlebte schwerverletzt. Er verlor w\u00e4hrend des aktuellen israelischen Vernichtungskriegs gegen Gaza zwei weitere seiner Kinder. Auch sie wurden von Israels Truppen get\u00f6tet.<\/p>\n\n\n\n

Als Mohammed al Durra erschossen wurde, war ich sechs Jahre jung. Meine Mutter versuchte, es mir nicht zu zeigen, aber ich schaffte es heimlich die Bilder zu sehen. Ich sah im Fernsehen ein Kind sterben. Ein Kind wie ich es war, wie es meine Freunde waren. Mich hat das tief gepr\u00e4gt.<\/p>\n\n\n\n

Mohammed al Durra starb als ein unschuldiges Kind. Es liegt an uns, eine Welt mitzuformen, in der Kinder nicht mehr so von uns gehen m\u00fcssen. Keine, in der \u00fcber 16.000 pal\u00e4stinensische Kinder in Gaza einfach so get\u00f6tet werden k\u00f6nnen.<\/p>\n\n\n\n

<\/p>\n","post_title":"Mohammed Al Durra: get\u00f6tet, w\u00e4hrend Kameras alles filmten","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"mohammed-al-durra-getotet-wahrend-kameras-alles-filmten","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:42:09","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:42:09","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4561","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4262,"post_author":"2","post_date":"2024-07-22 19:16:16","post_date_gmt":"2024-07-22 19:16:16","post_content":"\n

Heute vor 8 Jahren t\u00f6tete der Rechtsextremist David S. in M\u00fcnchen neun Menschen. Kennst du sie? Das sind Armela Segashi (14), Sabina (14), Can Leyla (14), Sel\u00e7uk K\u0131l\u0131\u00e7 (15), Roberto Rafael (15), H\u00fcseyin Day\u0131c\u0131k (16), Dijamant Zab\u00ebrgja (20) und Guiliano Kollmann (19); hinzu kommt Sevda Da\u011f (45). Sie waren allesamt B\u00fcrgerinnen und B\u00fcrger dieses Landes. Sie waren die vielf\u00e4ltige Zukunft Deutschlands.<\/p>\n\n\n\n

Aber der T\u00e4ter hasste sie f\u00fcr das, was sie waren. Er verehrte Hitler, er begeisterte sich f\u00fcr die AfD, er schw\u00e4rmte von Genoziden gegen Muslime (wie z.B. Serbiens Vernichtungskriege in Bosnien oder im Kosovo), er w\u00e4hlte den Tag als Jahrestags des islamfeindlichen Terroranschlags in Norwegen durch Breivik, er rief w\u00e4hrend seiner Tat \u201eich bin kein Kanake, ich bin Deutscher\u201c. In seiner iranischen Abstammung sah er sich als \u201eArier\u201c und Nichtdeutsche als \u201eUntermenschen\u201c. Gepaart mit psychischen Problemen riss dieser Hass Menschen aus dem Leben und verletzte vier weitere Menschen.<\/p>\n\n\n\n

Drei lange Jahre dauerte es, bis die Beh\u00f6rden die Tat endlich als rechtsextremen Terror betrachteten und nicht als \u201eAmoklauf eines psychichkranken Einzelt\u00e4ters\u201c. Sieben der neun Opfer waren muslimisch. Er zielte auf Muslime, auf \u201earabisch und t\u00fcrkisch aussehende\u201c Menschen ab. Trotzdem reagierte die Stadt M\u00fcnchen erstmal mit einem christlichen Gedenkgottesdienst. Sp\u00e4tere Trauerveranstaltungen organisierten die muslimischen Gemeinden M\u00fcnchens zun\u00e4chst gr\u00f6\u00dftenteils selbst. Im Kosovo, wo drei der Opfer ihre Wurzeln hatten, wurde eine dreit\u00e4gige Staatstrauer ausgerufen. In Deutschland nicht. Medien versagten in ihrer Berichterstattung in direkter Reaktion g\u00e4nzlich. Auf dem Denkmal am Anschlagsort stand auch vier Jahre sp\u00e4ter immer noch \u201eAmoklauf\u201c, obwohl eine \u00c4nderung schon als beschlossen galt.<\/p>\n\n\n\n

Es sind viele Faktoren, die deutlich machen, dass es im Umgang mit rechtem Terror in all seinen Erscheinungsformen immer noch viel zu \u00e4ndern gilt. Insbesondere dabei, die Trauernden nicht im Stich zu lassen.<\/p>\n","post_title":"Der Terroranschlag von M\u00fcnchen: Erinnern an neun Vergessene","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"der-terroranschlag-von-munchen-erinnern-an-neun-vergessene","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-09-03 10:10:09","post_modified_gmt":"2024-09-03 10:10:09","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4262","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4326,"post_author":"2","post_date":"2024-07-11 10:17:29","post_date_gmt":"2024-07-11 10:17:29","post_content":"\n

Heute vor 29 Jahren ereignete sich der Genozid von Srebrenica. Eine Chronologie des Versagens:<\/p>\n\n\n\n

1991: Letzte Volksz\u00e4hlung ergibt: 73 % der Einwohner Srebrenicas sind Muslime<\/p>\n\n\n\n

6.3.1992: Beginn der K\u00e4mpfe in Bosnien-Herzegowina. Ein einseitiger Vernichtungskrieg<\/p>\n\n\n\n

August 1992: Erste Berichte \u00fcber serbische Gefangenenlager. Die Welt sah zu<\/p>\n\n\n\n

Oktober 1992: Serben f\u00fchren \u201eethnische S\u00e4uberungen\u201c in den eroberten Gebieten durch. Bis auf sechs Enklaven, darunter Srebrenica, kontrollieren sie Ostbosnien. Die Hauptstadt Sarajevo wird belagert<\/p>\n\n\n\n

6.5.1993: Alle belagerten bosnischen Enklaven \u2013 Srebrenica, Sarajevo, Tuzla, Zepa, Gorazde und Bihac \u2013 werden zu UN-Schutzzonen erkl\u00e4rt (Resolution 824)<\/p>\n\n\n\n

6.-11.7.1995: Serben erobern die Schutzzone Srebrenica trotz der Anwesenheit von 419 Blauhelm-Soldaten. Der Befehlshaber der Serben, General Mladic leitet die Aktion<\/p>\n\n\n\n

10.7.1995, 19:00 Uhr: Das niederl\u00e4ndische UN-Bataillon \u201eDutchbat\u201c fordert Luftunterst\u00fctzung an. Der General weist drei solcher Aufrufe ab. Flugzeuge erreichen Srebrenica, kehren aber wieder um<\/p>\n\n\n\n

11.7.1995: Erst um 14:30 Uhr greifen NATO-Flugzeuge serbische Panzer an. Um 15:00 Uhr werden der Angriffe wegen der \u201eGefahr von Geiselnahmen\u201c beendet. Gemeint sind UN-Truppen
16:00 Uhr: Srebrenica wird von Serben eingenommen
20:30 Uhr: Treffen zwischen dem niederl\u00e4ndischen UN-Kommandanten Karremans und Mladic mit Sektempfang. Bosniens Pr\u00e4sident Izetbegovi\u0107 ruft die UN vergeblich zur R\u00fcckeroberung auf. (Viele niederl\u00e4ndische Soldaten waren nicht zur Einhaltung der Mission bereit; Zitat: \u201eThis is not my war!\u201c) Die UN-Blauhelme \u00fcbernahmen keine Verantwortung. Sp\u00e4ter wurden die Soldaten in den Niederlanden geehrt bef\u00f6rdert<\/p>\n\n\n\n

12.7.1995: Zehntausende Frauen und Kinder, die Schutz bei der UN-Basis Poto\u010dari gesucht haben, werden im Beisein der UN-Truppen deportiert. Unz\u00e4hlige werden vergewaltigt, misshandelt und ermordet<\/p>\n\n\n\n

12.7. - 18.7.1995: 8.372 Menschen werden von serbischen Milit\u00e4rs bei Srebrenica ermordet. Weil sie Bosniaken und Muslime sind. Sie wurden in Reihen aufgestellt, get\u00f6tet und ihre Leichen wurden in Gr\u00e4ben geworfen. Ein Genozid.<\/p>\n\n\n\n

Sprecht 29 Jahre danach dar\u00fcber. Sprecht dar\u00fcber, weil zu wenige es tun.<\/p>\n","post_title":"Der V\u00f6lkermord von Srebrenica: Eine Chronologie des Versagens","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"der-volkermord-von-srebrenica-eine-chronologie-des-versagens","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-09-03 10:01:49","post_modified_gmt":"2024-09-03 10:01:49","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4326","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4323,"post_author":"2","post_date":"2024-07-11 10:15:06","post_date_gmt":"2024-07-11 10:15:06","post_content":"\n

Sind das nur Kinder, die irgendetwas verkaufen? Nein, das sind bosnische Kinder in Srebrenica, die Spenden f\u00fcr die Kinder Gazas sammeln. 29 Jahre nachdem in Srebrenica ein Genozid stattfand, vergessen die Kinder der \u00dcberlebenden die Opfer eines anderen aktuellen Genozids nicht. Es ist herzerw\u00e4rmend.<\/p>\n\n\n\n

Dieser Basar aus dem Dezember ist eines von vielen Beispielen f\u00fcr den Einsatz der bosnischen Bewohner Srebrenicas f\u00fcr die Pal\u00e4stinenser in Gaza. Der \u00dcberlebende Ahmed Hrustanovi\u0107 teilte den sch\u00f6nen Moment, in dem eine der M\u00fctter Srebrenicas, die ihren Mann und einzigen Sohn in dem Genozid verloren hat, in die Moschee kam und 100 Euro f\u00fcr die Menschen Pal\u00e4stinas mitbrachte.<\/p>\n\n\n\n

Beide Genozide haben gemeinsam, dass die T\u00e4ter der Meinung waren, einen heiligen Anspruch auf das Land der Opfer zu haben und dass die Opfer minderwertigere Menschen w\u00e4ren. Beide Genozide haben auch gemeinsam, dass die T\u00e4ter mutwillig Kinder ins Visier nahmen.<\/p>\n\n\n\n

In Srebrenica wurden gezielt insbesondere M\u00e4nner und Jungen get\u00f6tet, damit es keine Zukunft mehr f\u00fcr die Bosniaken in Srebrenica geben soll. Und so grausam diese Verbrechen auch waren: Da stehen sie, die Kinder Srebrenicas. Eine neue Generation. Hoffnung.<\/p>\n","post_title":"Von Srebrenica nach Gaza: Sie vergessen einander nicht.","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"von-srebrenica-nach-gaza-sie-vergessen-einander-nicht","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-09-03 10:02:04","post_modified_gmt":"2024-09-03 10:02:04","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4323","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4335,"post_author":"2","post_date":"2024-07-01 10:37:46","post_date_gmt":"2024-07-01 10:37:46","post_content":"\n

Der 1. Juli 2009. Marwa El Sherbini war 31 Jahre jung, gl\u00fccklich verheiratet und Mutter eines Kindes. Die Pharmazeutin war zudem schwanger. Auf einem Spielplatz in Dresden wurde sie von einem Mann beleidigt, unter anderem als \u201eTerroristin\u201c und \u201eIslamistin\u201c. Sie zeigte ihn an. Offenbar hatte sie Vertrauen in das Rechtssystem. Schlie\u00dflich sollte das Gericht ein Ort der Gerechtigkeit und Sicherheit sein.<\/p>\n\n\n\n

Es ist sinnbildlich f\u00fcr die strukturellen Probleme hinter Islamfeindlichkeit.<\/p>\n\n\n\n

In der ersten Verhandlung wurde der Islamhasser zu einer Geldstrafe von 780 \u20ac verurteilt. Er rechtfertige seine Tat mit den Worten: \u201eSolche Leute sind keine richtigen Menschen\u201c. Daf\u00fcr, ein geringes Strafma\u00df. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Seine menschenverachtende, aggressive Haltung h\u00e4tte bei der 2. Verhandlung zu Sicherheitsvorkehrungen f\u00fchren m\u00fcssen. Doch die Beh\u00f6rden waren \u201eauf dem rechten Auge blind\u201c. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Dort n\u00e4mlich stach der T\u00e4ter Alex W. auf Marwa ein. Mitten im Gerichtssaal, 18 Messerstiche. Vor den Augen der versammelten Justiz, vor den Augen ihres 3-j\u00e4hrigen Sohnes und ihres Mannes, Elvi Ali Okaz. Als dieser sie besch\u00fctzen wollte, schoss ein Polizist auf ihn, weil er ihn f\u00fcr den Angreifer hielt. Der \u201efremd\u201c aussehende Mann als T\u00e4ter. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Sie wurde get\u00f6tet, zusammen mit ihrem ungeborenen Kind.<\/p>\n\n\n\n

Die politische und mediale Aufarbeitung des Falls war l\u00e4cherlich. Erst eine Woche sp\u00e4ter war von \u201eStreit um Schaukel\u201c die Rede, kein Wort \u00fcber Islamfeindlichkeit; Medien \u00fcbernahmen unkritisch die inkompetente Beschreibung der Beh\u00f6rden. V\u00f6llige Ignoranz. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Als Infos durchsickerten, bem\u00fchte die Regierung sich nicht etwa um die Muslime Deutschlands, sondern richtete lediglich \u00c4gypten, dem Herkunftsland der Ermordeten, Beileid aus. Die ewige Fremde und die irrelevante eigene Minderheit. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Einiges wurde gelernt, vieles aber noch nicht.<\/p>\n\n\n\n

Marwa El Sherbini h\u00e4tte eine Lehre der Zuversicht sein k\u00f6nnen. Sie lie\u00df sich auf Dresden ein und setzte Vertrauen in die Justiz. Es ist Zeit, die Zuversicht endlich wahr werden zu lassen. Ihr zu Ehren. Jetzt erst recht.<\/p>\n","post_title":"Die Ermordung von Marwa El Sherbini: Ein Versagen der deutschen Justiz","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"die-ermordung-von-marwa-el-sherbini-ein-versagen-der-deutschen-justiz","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-09-03 10:00:55","post_modified_gmt":"2024-09-03 10:00:55","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4335","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3976,"post_author":"2","post_date":"2024-01-18 16:54:59","post_date_gmt":"2024-01-18 16:54:59","post_content":"\n

Heute, am 18. Januar, gedenken wir eines der dunkelsten Kapitel in der j\u00fcngeren deutschen Geschichte: dem Brandanschlag von L\u00fcbeck, der sich vor 28 Jahren ereignete. In den fr\u00fchen Morgenstunden des Jahres 1996 wurden zehn Menschen, darunter drei Erwachsene und sieben Kinder, aus dem Leben gerissen. Die Opfer \u2013 gr\u00f6\u00dftenteils Asylbewerber aus Zaire, Angola, Togo und dem Libanon \u2013 symbolisieren eine Trag\u00f6die, die weit \u00fcber L\u00fcbeck hinausreicht.<\/p>\n\n\n\n

Der Anschlag selbst und die darauffolgenden Ermittlungen zeichnen ein Bild von Verwirrung, Missverst\u00e4ndnissen und wahrscheinlich auch von bewusster Ignoranz. Drei Verd\u00e4chtige, alle mit rechtsextremistischem Hintergrund, wurden unmittelbar nach dem Brand festgenommen. Merkw\u00fcrdigerweise, trotz offensichtlicher Beweise wie Brandspuren an ihren Gesichter, Haaren, Wimpern oder Augenbrauen, wurden sie schnell wieder freigelassen. Stattdessen richtete sich der Verdacht gegen einen libanesischen Bewohner des Hauses. Man behandelte ihn wie einen Schwerkriminellen und versuchte, ein Gest\u00e4ndnis zu erzwingen. Ein Vorgehen, das bis heute viele Fragen aufwirft. <\/p>\n\n\n\n

Die Jahre nach dem Brandanschlag waren gepr\u00e4gt von Gest\u00e4ndnissen und Widerrufen, von Ger\u00fcchten und unbeantworteten Fragen. Ein Verd\u00e4chtiger gestand in einem Interview mit dem Spiegel, dass sie f\u00fcr den Anschlag bezahlt wurden. Doch trotz dieser und anderer Hinweise kam es nie zu einer Verurteilung. Die Wahrheit, so scheint es, liegt immer noch verborgen unter einer Schicht von Unklarheiten und m\u00f6glicherweise politischen R\u00fccksichtnahmen.<\/p>\n\n\n\n

Besonders beunruhigend ist die Rolle eines V-Mannes des Landeskriminalamtes, der Kontakte zu der rechtsextremen Gruppe unterhielt und selbst einen Brandanschlag ver\u00fcbte. Diese Verstrickungen werfen ein d\u00fcsteres Licht auf die Ermittlungen und verst\u00e4rken den Eindruck, dass die Wahrheit m\u00f6glicherweise nie vollst\u00e4ndig ans Licht kommen wird.<\/p>\n\n\n\n

28 Jahre sp\u00e4ter bleibt die Erinnerung an den Brandanschlag von L\u00fcbeck blass und in weiten Teilen der Bev\u00f6lkerung vergessen. Es gibt keine offiziellen Gedenkveranstaltungen, keine dauerhaften Mahnmale, die an das Leid der Opfer und ihrer Angeh\u00f6rigen erinnern. Dieses Schweigen ist ein schmerzlicher Beweis daf\u00fcr, wie schnell die Gesellschaft bereit ist, \u00fcber solche Ereignisse hinwegzugehen.<\/p>\n\n\n\n

Wir m\u00fcssen jedoch gedenken. Gedenken an diejenigen, die ihr Leben verloren haben, und an diejenigen, die noch immer nach Gerechtigkeit suchen. Dieser Tag sollte uns nicht nur als Mahnung dienen, sondern auch als Ansporn, uns aktiv gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit einzusetzen. Denn nur so k\u00f6nnen wir sicherstellen, dass sich solche Trag\u00f6dien nicht wiederholen.<\/p>\n","post_title":"Der Brandanschlag von L\u00fcbeck","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"open","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"der-brandanschlag-von-lubeck","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-29 17:01:13","post_modified_gmt":"2024-01-29 17:01:13","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3976","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3264,"post_author":"2","post_date":"2023-11-23 00:15:33","post_date_gmt":"2023-11-23 00:15:33","post_content":"

Vor 31 Jahren, am 23. November 1992, ersch\u00fctterte ein Akt des Hasses die kleine Stadt M\u00f6lln in Schleswig-Holstein. Zwei Familienh\u00e4user wurden Ziel eines rassistisch motivierten Brandanschlags, ausgef\u00fchrt von rechtsextremen Terroristen. Dieser furchtbare Angriff kostete die 10-j\u00e4hrige Yeliz Arslan, die 14-j\u00e4hrige Ay\u015fe Y\u0131lmaz und ihre 51-j\u00e4hrige Gro\u00dfmutter Bahide Arslan das Leben. Heute gedenken wir ihnen, nicht nur als Opfer eines sinnlosen Verbrechens, sondern auch als Mahnung, wohin Islamfeindlichkeit, Rassismus und Hass f\u00fchren k\u00f6nnen.<\/p>\n\"\"\n

Die Reaktion auf diesen tragischen Vorfall war durchwachsen. Bundeskanzler Helmut Kohl entschied sich gegen eine Teilnahme an der Gedenkveranstaltung \u2013 ein Akt, der damals wie heute Kritik und Entt\u00e4uschung hervorrief. Die T\u00e4ter, die sich mit einem \u201eHeil Hitler\u201c bei der Polizei meldeten, sind heute wieder auf freiem Fu\u00df.<\/p>\n

Besonders bewegend ist die Geschichte von Ibrahim Arslan, der als siebenj\u00e4hriger Junge den Anschlag \u00fcberlebte, gesch\u00fctzt durch die selbstlose Tat seiner Gro\u00dfmutter Bahide, die ihn mit feuchten T\u00fcchern umwickelte. Ibrahim Arslan beklagt, dass das Gedenken an solche Ereignisse oft von politischer Profilierung und Ignoranz \u00fcberschattet wird. Er setzt sich daf\u00fcr ein, dass die Interessen und Stimmen der Betroffenen im Mittelpunkt des Gedenkens stehen.<\/p>\n

Wir d\u00fcrfen die Opfer von M\u00f6lln nicht vergessen. Ihre Namen \u2013 Yeliz, Ay\u015fe und Bahide \u2013 stehen symbolisch f\u00fcr alle, die durch rassistisch motivierte Gewalt ihr Leben verloren haben. Sie mahnen uns, wachsam zu bleiben und gegen Hass und Diskriminierung in all ihren Formen aufzustehen. Ihr Andenken fordert uns auf, eine Gesellschaft zu schaffen, in der Vielfalt und Toleranz gesch\u00e4tzt und gef\u00f6rdert werden, und in der kein Platz f\u00fcr Hass und Fremdenfeindlichkeit ist.<\/p>\n

Vergessen wir sie nicht.<\/p>","post_title":"31 Jahre seit dem Brandanschlag von M\u00f6lln","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"31-jahre-seit-dem-brandanschlag-von-moelln","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:33:35","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:33:35","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3264","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3170,"post_author":"2","post_date":"2023-11-09 23:13:07","post_date_gmt":"2023-11-09 23:13:07","post_content":"

85 Jahre nach der Reichspogromnacht vom 9. November 1938, einem finsteren Kapitel in der deutschen Geschichte, reflektieren wir \u00fcber die langanhaltende Geisteshaltung, die letztlich zum Holocaust f\u00fchrte. Diese Nacht, gepr\u00e4gt von Gewalt gegen Juden, Zerst\u00f6rung von Synagogen und j\u00fcdischen Gesch\u00e4ften, war nicht ein isoliertes Ereignis, sondern ein H\u00f6hepunkt jahrhundertelanger Judenfeindlichkeit.<\/p>\n\"\"\n

Das \u201ej\u00fcdisch-christliche Abendland\u201c und seine Widerspr\u00fcche<\/strong><\/p>\n

Die heutige Verwendung des Begriffs \u201ej\u00fcdisch-christliches Abendland\u201c erscheint paradox, wenn man bedenkt, dass Juden in Europa \u00fcber Jahrhunderte hinweg marginalisiert und verfolgt wurden. Nicht einmal ein Jahrhundert nach dem Versuch, einen Teil seiner Bev\u00f6lkerung auszul\u00f6schen, begegnet Europa \u2013 und insbesondere Deutschland \u2013 der Herausforderung, sich mit der Kontinuit\u00e4t dieser diskriminierenden Geisteshaltung auseinanderzusetzen. Diese richtet sich heute nicht nur gegen Juden, sondern auch gegen Roma, Muslime und andere Minderheiten. Sie betrifft immer noch auch Juden, und ebenfalls Roma oder Muslime. Juden seien \u201eFremdk\u00f6rper\", sie w\u00fcrden das Land \u201everjuden\u201c wollen, h\u00f6rte man damals. Juden sollten sich reformieren, hie\u00df es, sie sollten sich dem vermeintlichen \u201eDeutschsein\u201c anpassen. Juden m\u00fcssten ihre \u201eprimitive Religion\u201c ablegen, h\u00f6rte man zur Reformation und zur Aufkl\u00e4rung, es gebe nur ein \u201echristlich-atheistisches\" Abendland. Wiederholt sich diese Sprache gro\u00dffl\u00e4chig - auch wenn sie andere trifft - geht Europa, aber insbesondere Deutschland seiner Verantwortung nicht nach.<\/p>\n

Die Sprache der Diskriminierung<\/strong><\/p>\n

Die Sprache, die Juden einst als \u201eFremdk\u00f6rper\u201c abstempelte und ihre Kultur und Religion als \u201eprimitiv\u201c brandmarkte, findet heute in abgewandelter Form erneut Anwendung. Diese gef\u00e4hrliche Rhetorik, die auch andere Minderheiten betrifft, stellt eine klare Verletzung der Verantwortung Deutschlands dar, die aus dem \u201eNie wieder\u201c-Versprechen erw\u00e4chst.<\/p>\n

Die Folgen der Pogromnacht<\/strong><\/p>\n

Nach der Pogromnacht, von den Nazis zynisch als \u201eReichskristallnacht\u201c bezeichnet, suchten viele Juden Zuflucht im Ausland, wurden jedoch oft an den Grenzen abgewiesen. Dieses Ereignis markiert eine Hochphase des Rassismus in Deutschland und bleibt eine dauerhafte Schande f\u00fcr das Land.<\/p>\n

Deutschlands heutige Verantwortung<\/strong><\/p>\n

Deutschlands Verst\u00e4ndnis und Umsetzung seiner historischen Verantwortung steht heute mehr denn je auf dem Pr\u00fcfstand. Es reicht nicht aus, sich auf populistische Rhetorik zu beschr\u00e4nken. Deutschland muss aktiv daf\u00fcr sorgen, dass Juden, Roma und alle Minderheiten \u2013 einschlie\u00dflich Muslime, Schwarze und Pal\u00e4stinenser \u2013 sich sicher, beheimatet und zugeh\u00f6rig f\u00fchlen. Dies ist die wahre Bedeutung von \u201eNie wieder\u201c, an deren Verwirklichung wir alle mitwirken m\u00fcssen.<\/p>","post_title":"Die Reichspogromnacht","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"die-reichspogromnacht","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:38:55","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:38:55","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3170","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3159,"post_author":"2","post_date":"2023-10-17 23:07:22","post_date_gmt":"2023-10-17 23:07:22","post_content":"

Am 17. Oktober 1961 geschah eines der dunkelsten Ereignisse in der j\u00fcngeren Geschichte Frankreichs \u2013 das Massaker von Paris. Vor 62 Jahren versammelten sich 30.000 Demonstrantinnen und Demonstranten, haupts\u00e4chlich Algerier, um gegen die franz\u00f6sische Besatzung Algeriens zu protestieren. Was folgte, war ein Akt brutaler Gewalt, der die dunkle Seite des franz\u00f6sischen Kolonialismus offenbarte.<\/p>\n

Brutale Niederschlagung einer friedlichen Demonstration<\/strong><\/p>\n

\"\"<\/p>\n

Die franz\u00f6sischen Sicherheitskr\u00e4fte gingen mit \u00e4u\u00dferster Brutalit\u00e4t gegen die Demonstration vor. \u00dcber 11.000 Menschen wurden festgenommen. Sch\u00e4tzungen zufolge wurden \u00fcber 200, m\u00f6glicherweise sogar \u00fcber 400 Menschen get\u00f6tet. Viele von ihnen wurden durch Schl\u00e4ge get\u00f6tet oder in der Seine ertr\u00e4nkt.<\/p>\n\"\"\n

Die Rolle von Maurice Papon<\/strong><\/p>\n

Unter den Verantwortlichen war Polizeichef Maurice Papon, der w\u00e4hrend der Nazizeit an der Deportation von mindestens 1.600 Juden beteiligt war. Viele der an dem Massaker beteiligten Polizisten waren ehemalige Nazi-Kollaborateure, die w\u00e4hrend des Vichy-Regimes Menschen verfolgt und gefoltert hatten.<\/p>\n

Mediale Verschleierung und Propaganda<\/strong><\/p>\n

Die franz\u00f6sische Regierung unterdr\u00fcckte gezielt die mediale Berichterstattung \u00fcber das Massaker. Renommierte Medien weltweit, einschlie\u00dflich der New York Times, der BBC und deutscher Medien wie ARD, ZDF und FAZ, \u00fcbernahmen die franz\u00f6sischen Propagandaberichte, wodurch das Verbrechen weltweit weitgehend unbekannt blieb.<\/p>\n

Versp\u00e4tetes Eingest\u00e4ndnis und fehlende Gerechtigkeit<\/strong><\/p>\n

Erst Jahrzehnte sp\u00e4ter, im Jahr 1998, gab Frankreich unter internationalem Druck zu, dass es zu einem Vorfall gekommen war. Zun\u00e4chst war die Rede von drei Toten, dann widerwillig von 40. Bis heute wurde niemand f\u00fcr das Massaker zur Rechenschaft gezogen, und es gab keine Entsch\u00e4digungen f\u00fcr die Opfer oder deren Familien.<\/p>\n

Fazit<\/strong><\/p>\n

Das Massaker von Paris am 17. Oktober 1961 bleibt ein mahnendes Beispiel f\u00fcr die Brutalit\u00e4t des Kolonialismus und die Gefahren des Schweigens. Es ist wichtig, die Erinnerung an die Opfer wachzuhalten und sich stets gegen Ungerechtigkeit und Unterdr\u00fcckung einzusetzen. Wir d\u00fcrfen solche tragischen Ereignisse in unserer Geschichte nicht vergessen.<\/p>","post_title":"Das Vergessene Massaker von Paris","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"das-vergessene-massaker-von-paris","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:39:35","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:39:35","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3159","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"}],"next":false,"prev":false,"total_page":1},"paged":1,"column_class":"jeg_col_3o3","class":"jnews_block_37"};

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Es ist heute 24 Jahre her. Am 30. September 2000 wurde das 12-j\u00e4hrige pal\u00e4stinensische Kind Mohammed al Durra in den Armen seines Vaters im Gazastreifen erschossen. Er wurde zu einem Symbol des Leids der Pal\u00e4stinenser. Eine Erinnerung, dass dieses Leid \u00e4lter ist als der 7. Oktober.<\/p>\n\n\n\n

Sein Vater versuchte, ihn zu sch\u00fctzen. Sie versteckten sich hinter einer Tonne vor den Sch\u00fcssen. Die Kugeln durchbohrten sie beide. Der wehrlose Junge verlie\u00df die Welt, w\u00e4hrend Kameras alles filmten. Ein Sanit\u00e4ter, der heraneilte und das Kind vielleicht noch h\u00e4tte retten k\u00f6nnen, wurde ebenso von israelischen Besatzungstruppen erschossen.<\/p>\n\n\n\n

Der Vater \u00fcberlebte schwerverletzt. Er verlor w\u00e4hrend des aktuellen israelischen Vernichtungskriegs gegen Gaza zwei weitere seiner Kinder. Auch sie wurden von Israels Truppen get\u00f6tet.<\/p>\n\n\n\n

Als Mohammed al Durra erschossen wurde, war ich sechs Jahre jung. Meine Mutter versuchte, es mir nicht zu zeigen, aber ich schaffte es heimlich die Bilder zu sehen. Ich sah im Fernsehen ein Kind sterben. Ein Kind wie ich es war, wie es meine Freunde waren. Mich hat das tief gepr\u00e4gt.<\/p>\n\n\n\n

Mohammed al Durra starb als ein unschuldiges Kind. Es liegt an uns, eine Welt mitzuformen, in der Kinder nicht mehr so von uns gehen m\u00fcssen. Keine, in der \u00fcber 16.000 pal\u00e4stinensische Kinder in Gaza einfach so get\u00f6tet werden k\u00f6nnen.<\/p>\n\n\n\n

<\/p>\n","post_title":"Mohammed Al Durra: get\u00f6tet, w\u00e4hrend Kameras alles filmten","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"mohammed-al-durra-getotet-wahrend-kameras-alles-filmten","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:42:09","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:42:09","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4561","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4262,"post_author":"2","post_date":"2024-07-22 19:16:16","post_date_gmt":"2024-07-22 19:16:16","post_content":"\n

Heute vor 8 Jahren t\u00f6tete der Rechtsextremist David S. in M\u00fcnchen neun Menschen. Kennst du sie? Das sind Armela Segashi (14), Sabina (14), Can Leyla (14), Sel\u00e7uk K\u0131l\u0131\u00e7 (15), Roberto Rafael (15), H\u00fcseyin Day\u0131c\u0131k (16), Dijamant Zab\u00ebrgja (20) und Guiliano Kollmann (19); hinzu kommt Sevda Da\u011f (45). Sie waren allesamt B\u00fcrgerinnen und B\u00fcrger dieses Landes. Sie waren die vielf\u00e4ltige Zukunft Deutschlands.<\/p>\n\n\n\n

Aber der T\u00e4ter hasste sie f\u00fcr das, was sie waren. Er verehrte Hitler, er begeisterte sich f\u00fcr die AfD, er schw\u00e4rmte von Genoziden gegen Muslime (wie z.B. Serbiens Vernichtungskriege in Bosnien oder im Kosovo), er w\u00e4hlte den Tag als Jahrestags des islamfeindlichen Terroranschlags in Norwegen durch Breivik, er rief w\u00e4hrend seiner Tat \u201eich bin kein Kanake, ich bin Deutscher\u201c. In seiner iranischen Abstammung sah er sich als \u201eArier\u201c und Nichtdeutsche als \u201eUntermenschen\u201c. Gepaart mit psychischen Problemen riss dieser Hass Menschen aus dem Leben und verletzte vier weitere Menschen.<\/p>\n\n\n\n

Drei lange Jahre dauerte es, bis die Beh\u00f6rden die Tat endlich als rechtsextremen Terror betrachteten und nicht als \u201eAmoklauf eines psychichkranken Einzelt\u00e4ters\u201c. Sieben der neun Opfer waren muslimisch. Er zielte auf Muslime, auf \u201earabisch und t\u00fcrkisch aussehende\u201c Menschen ab. Trotzdem reagierte die Stadt M\u00fcnchen erstmal mit einem christlichen Gedenkgottesdienst. Sp\u00e4tere Trauerveranstaltungen organisierten die muslimischen Gemeinden M\u00fcnchens zun\u00e4chst gr\u00f6\u00dftenteils selbst. Im Kosovo, wo drei der Opfer ihre Wurzeln hatten, wurde eine dreit\u00e4gige Staatstrauer ausgerufen. In Deutschland nicht. Medien versagten in ihrer Berichterstattung in direkter Reaktion g\u00e4nzlich. Auf dem Denkmal am Anschlagsort stand auch vier Jahre sp\u00e4ter immer noch \u201eAmoklauf\u201c, obwohl eine \u00c4nderung schon als beschlossen galt.<\/p>\n\n\n\n

Es sind viele Faktoren, die deutlich machen, dass es im Umgang mit rechtem Terror in all seinen Erscheinungsformen immer noch viel zu \u00e4ndern gilt. Insbesondere dabei, die Trauernden nicht im Stich zu lassen.<\/p>\n","post_title":"Der Terroranschlag von M\u00fcnchen: Erinnern an neun Vergessene","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"der-terroranschlag-von-munchen-erinnern-an-neun-vergessene","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-09-03 10:10:09","post_modified_gmt":"2024-09-03 10:10:09","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4262","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4326,"post_author":"2","post_date":"2024-07-11 10:17:29","post_date_gmt":"2024-07-11 10:17:29","post_content":"\n

Heute vor 29 Jahren ereignete sich der Genozid von Srebrenica. Eine Chronologie des Versagens:<\/p>\n\n\n\n

1991: Letzte Volksz\u00e4hlung ergibt: 73 % der Einwohner Srebrenicas sind Muslime<\/p>\n\n\n\n

6.3.1992: Beginn der K\u00e4mpfe in Bosnien-Herzegowina. Ein einseitiger Vernichtungskrieg<\/p>\n\n\n\n

August 1992: Erste Berichte \u00fcber serbische Gefangenenlager. Die Welt sah zu<\/p>\n\n\n\n

Oktober 1992: Serben f\u00fchren \u201eethnische S\u00e4uberungen\u201c in den eroberten Gebieten durch. Bis auf sechs Enklaven, darunter Srebrenica, kontrollieren sie Ostbosnien. Die Hauptstadt Sarajevo wird belagert<\/p>\n\n\n\n

6.5.1993: Alle belagerten bosnischen Enklaven \u2013 Srebrenica, Sarajevo, Tuzla, Zepa, Gorazde und Bihac \u2013 werden zu UN-Schutzzonen erkl\u00e4rt (Resolution 824)<\/p>\n\n\n\n

6.-11.7.1995: Serben erobern die Schutzzone Srebrenica trotz der Anwesenheit von 419 Blauhelm-Soldaten. Der Befehlshaber der Serben, General Mladic leitet die Aktion<\/p>\n\n\n\n

10.7.1995, 19:00 Uhr: Das niederl\u00e4ndische UN-Bataillon \u201eDutchbat\u201c fordert Luftunterst\u00fctzung an. Der General weist drei solcher Aufrufe ab. Flugzeuge erreichen Srebrenica, kehren aber wieder um<\/p>\n\n\n\n

11.7.1995: Erst um 14:30 Uhr greifen NATO-Flugzeuge serbische Panzer an. Um 15:00 Uhr werden der Angriffe wegen der \u201eGefahr von Geiselnahmen\u201c beendet. Gemeint sind UN-Truppen
16:00 Uhr: Srebrenica wird von Serben eingenommen
20:30 Uhr: Treffen zwischen dem niederl\u00e4ndischen UN-Kommandanten Karremans und Mladic mit Sektempfang. Bosniens Pr\u00e4sident Izetbegovi\u0107 ruft die UN vergeblich zur R\u00fcckeroberung auf. (Viele niederl\u00e4ndische Soldaten waren nicht zur Einhaltung der Mission bereit; Zitat: \u201eThis is not my war!\u201c) Die UN-Blauhelme \u00fcbernahmen keine Verantwortung. Sp\u00e4ter wurden die Soldaten in den Niederlanden geehrt bef\u00f6rdert<\/p>\n\n\n\n

12.7.1995: Zehntausende Frauen und Kinder, die Schutz bei der UN-Basis Poto\u010dari gesucht haben, werden im Beisein der UN-Truppen deportiert. Unz\u00e4hlige werden vergewaltigt, misshandelt und ermordet<\/p>\n\n\n\n

12.7. - 18.7.1995: 8.372 Menschen werden von serbischen Milit\u00e4rs bei Srebrenica ermordet. Weil sie Bosniaken und Muslime sind. Sie wurden in Reihen aufgestellt, get\u00f6tet und ihre Leichen wurden in Gr\u00e4ben geworfen. Ein Genozid.<\/p>\n\n\n\n

Sprecht 29 Jahre danach dar\u00fcber. Sprecht dar\u00fcber, weil zu wenige es tun.<\/p>\n","post_title":"Der V\u00f6lkermord von Srebrenica: Eine Chronologie des Versagens","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"der-volkermord-von-srebrenica-eine-chronologie-des-versagens","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-09-03 10:01:49","post_modified_gmt":"2024-09-03 10:01:49","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4326","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4323,"post_author":"2","post_date":"2024-07-11 10:15:06","post_date_gmt":"2024-07-11 10:15:06","post_content":"\n

Sind das nur Kinder, die irgendetwas verkaufen? Nein, das sind bosnische Kinder in Srebrenica, die Spenden f\u00fcr die Kinder Gazas sammeln. 29 Jahre nachdem in Srebrenica ein Genozid stattfand, vergessen die Kinder der \u00dcberlebenden die Opfer eines anderen aktuellen Genozids nicht. Es ist herzerw\u00e4rmend.<\/p>\n\n\n\n

Dieser Basar aus dem Dezember ist eines von vielen Beispielen f\u00fcr den Einsatz der bosnischen Bewohner Srebrenicas f\u00fcr die Pal\u00e4stinenser in Gaza. Der \u00dcberlebende Ahmed Hrustanovi\u0107 teilte den sch\u00f6nen Moment, in dem eine der M\u00fctter Srebrenicas, die ihren Mann und einzigen Sohn in dem Genozid verloren hat, in die Moschee kam und 100 Euro f\u00fcr die Menschen Pal\u00e4stinas mitbrachte.<\/p>\n\n\n\n

Beide Genozide haben gemeinsam, dass die T\u00e4ter der Meinung waren, einen heiligen Anspruch auf das Land der Opfer zu haben und dass die Opfer minderwertigere Menschen w\u00e4ren. Beide Genozide haben auch gemeinsam, dass die T\u00e4ter mutwillig Kinder ins Visier nahmen.<\/p>\n\n\n\n

In Srebrenica wurden gezielt insbesondere M\u00e4nner und Jungen get\u00f6tet, damit es keine Zukunft mehr f\u00fcr die Bosniaken in Srebrenica geben soll. Und so grausam diese Verbrechen auch waren: Da stehen sie, die Kinder Srebrenicas. Eine neue Generation. Hoffnung.<\/p>\n","post_title":"Von Srebrenica nach Gaza: Sie vergessen einander nicht.","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"von-srebrenica-nach-gaza-sie-vergessen-einander-nicht","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-09-03 10:02:04","post_modified_gmt":"2024-09-03 10:02:04","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4323","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4335,"post_author":"2","post_date":"2024-07-01 10:37:46","post_date_gmt":"2024-07-01 10:37:46","post_content":"\n

Der 1. Juli 2009. Marwa El Sherbini war 31 Jahre jung, gl\u00fccklich verheiratet und Mutter eines Kindes. Die Pharmazeutin war zudem schwanger. Auf einem Spielplatz in Dresden wurde sie von einem Mann beleidigt, unter anderem als \u201eTerroristin\u201c und \u201eIslamistin\u201c. Sie zeigte ihn an. Offenbar hatte sie Vertrauen in das Rechtssystem. Schlie\u00dflich sollte das Gericht ein Ort der Gerechtigkeit und Sicherheit sein.<\/p>\n\n\n\n

Es ist sinnbildlich f\u00fcr die strukturellen Probleme hinter Islamfeindlichkeit.<\/p>\n\n\n\n

In der ersten Verhandlung wurde der Islamhasser zu einer Geldstrafe von 780 \u20ac verurteilt. Er rechtfertige seine Tat mit den Worten: \u201eSolche Leute sind keine richtigen Menschen\u201c. Daf\u00fcr, ein geringes Strafma\u00df. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Seine menschenverachtende, aggressive Haltung h\u00e4tte bei der 2. Verhandlung zu Sicherheitsvorkehrungen f\u00fchren m\u00fcssen. Doch die Beh\u00f6rden waren \u201eauf dem rechten Auge blind\u201c. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Dort n\u00e4mlich stach der T\u00e4ter Alex W. auf Marwa ein. Mitten im Gerichtssaal, 18 Messerstiche. Vor den Augen der versammelten Justiz, vor den Augen ihres 3-j\u00e4hrigen Sohnes und ihres Mannes, Elvi Ali Okaz. Als dieser sie besch\u00fctzen wollte, schoss ein Polizist auf ihn, weil er ihn f\u00fcr den Angreifer hielt. Der \u201efremd\u201c aussehende Mann als T\u00e4ter. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Sie wurde get\u00f6tet, zusammen mit ihrem ungeborenen Kind.<\/p>\n\n\n\n

Die politische und mediale Aufarbeitung des Falls war l\u00e4cherlich. Erst eine Woche sp\u00e4ter war von \u201eStreit um Schaukel\u201c die Rede, kein Wort \u00fcber Islamfeindlichkeit; Medien \u00fcbernahmen unkritisch die inkompetente Beschreibung der Beh\u00f6rden. V\u00f6llige Ignoranz. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Als Infos durchsickerten, bem\u00fchte die Regierung sich nicht etwa um die Muslime Deutschlands, sondern richtete lediglich \u00c4gypten, dem Herkunftsland der Ermordeten, Beileid aus. Die ewige Fremde und die irrelevante eigene Minderheit. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n

Einiges wurde gelernt, vieles aber noch nicht.<\/p>\n\n\n\n

Marwa El Sherbini h\u00e4tte eine Lehre der Zuversicht sein k\u00f6nnen. Sie lie\u00df sich auf Dresden ein und setzte Vertrauen in die Justiz. Es ist Zeit, die Zuversicht endlich wahr werden zu lassen. Ihr zu Ehren. Jetzt erst recht.<\/p>\n","post_title":"Die Ermordung von Marwa El Sherbini: Ein Versagen der deutschen Justiz","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"die-ermordung-von-marwa-el-sherbini-ein-versagen-der-deutschen-justiz","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-09-03 10:00:55","post_modified_gmt":"2024-09-03 10:00:55","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4335","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3976,"post_author":"2","post_date":"2024-01-18 16:54:59","post_date_gmt":"2024-01-18 16:54:59","post_content":"\n

Heute, am 18. Januar, gedenken wir eines der dunkelsten Kapitel in der j\u00fcngeren deutschen Geschichte: dem Brandanschlag von L\u00fcbeck, der sich vor 28 Jahren ereignete. In den fr\u00fchen Morgenstunden des Jahres 1996 wurden zehn Menschen, darunter drei Erwachsene und sieben Kinder, aus dem Leben gerissen. Die Opfer \u2013 gr\u00f6\u00dftenteils Asylbewerber aus Zaire, Angola, Togo und dem Libanon \u2013 symbolisieren eine Trag\u00f6die, die weit \u00fcber L\u00fcbeck hinausreicht.<\/p>\n\n\n\n

Der Anschlag selbst und die darauffolgenden Ermittlungen zeichnen ein Bild von Verwirrung, Missverst\u00e4ndnissen und wahrscheinlich auch von bewusster Ignoranz. Drei Verd\u00e4chtige, alle mit rechtsextremistischem Hintergrund, wurden unmittelbar nach dem Brand festgenommen. Merkw\u00fcrdigerweise, trotz offensichtlicher Beweise wie Brandspuren an ihren Gesichter, Haaren, Wimpern oder Augenbrauen, wurden sie schnell wieder freigelassen. Stattdessen richtete sich der Verdacht gegen einen libanesischen Bewohner des Hauses. Man behandelte ihn wie einen Schwerkriminellen und versuchte, ein Gest\u00e4ndnis zu erzwingen. Ein Vorgehen, das bis heute viele Fragen aufwirft. <\/p>\n\n\n\n

Die Jahre nach dem Brandanschlag waren gepr\u00e4gt von Gest\u00e4ndnissen und Widerrufen, von Ger\u00fcchten und unbeantworteten Fragen. Ein Verd\u00e4chtiger gestand in einem Interview mit dem Spiegel, dass sie f\u00fcr den Anschlag bezahlt wurden. Doch trotz dieser und anderer Hinweise kam es nie zu einer Verurteilung. Die Wahrheit, so scheint es, liegt immer noch verborgen unter einer Schicht von Unklarheiten und m\u00f6glicherweise politischen R\u00fccksichtnahmen.<\/p>\n\n\n\n

Besonders beunruhigend ist die Rolle eines V-Mannes des Landeskriminalamtes, der Kontakte zu der rechtsextremen Gruppe unterhielt und selbst einen Brandanschlag ver\u00fcbte. Diese Verstrickungen werfen ein d\u00fcsteres Licht auf die Ermittlungen und verst\u00e4rken den Eindruck, dass die Wahrheit m\u00f6glicherweise nie vollst\u00e4ndig ans Licht kommen wird.<\/p>\n\n\n\n

28 Jahre sp\u00e4ter bleibt die Erinnerung an den Brandanschlag von L\u00fcbeck blass und in weiten Teilen der Bev\u00f6lkerung vergessen. Es gibt keine offiziellen Gedenkveranstaltungen, keine dauerhaften Mahnmale, die an das Leid der Opfer und ihrer Angeh\u00f6rigen erinnern. Dieses Schweigen ist ein schmerzlicher Beweis daf\u00fcr, wie schnell die Gesellschaft bereit ist, \u00fcber solche Ereignisse hinwegzugehen.<\/p>\n\n\n\n

Wir m\u00fcssen jedoch gedenken. Gedenken an diejenigen, die ihr Leben verloren haben, und an diejenigen, die noch immer nach Gerechtigkeit suchen. Dieser Tag sollte uns nicht nur als Mahnung dienen, sondern auch als Ansporn, uns aktiv gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit einzusetzen. Denn nur so k\u00f6nnen wir sicherstellen, dass sich solche Trag\u00f6dien nicht wiederholen.<\/p>\n","post_title":"Der Brandanschlag von L\u00fcbeck","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"open","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"der-brandanschlag-von-lubeck","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-29 17:01:13","post_modified_gmt":"2024-01-29 17:01:13","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3976","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3264,"post_author":"2","post_date":"2023-11-23 00:15:33","post_date_gmt":"2023-11-23 00:15:33","post_content":"

Vor 31 Jahren, am 23. November 1992, ersch\u00fctterte ein Akt des Hasses die kleine Stadt M\u00f6lln in Schleswig-Holstein. Zwei Familienh\u00e4user wurden Ziel eines rassistisch motivierten Brandanschlags, ausgef\u00fchrt von rechtsextremen Terroristen. Dieser furchtbare Angriff kostete die 10-j\u00e4hrige Yeliz Arslan, die 14-j\u00e4hrige Ay\u015fe Y\u0131lmaz und ihre 51-j\u00e4hrige Gro\u00dfmutter Bahide Arslan das Leben. Heute gedenken wir ihnen, nicht nur als Opfer eines sinnlosen Verbrechens, sondern auch als Mahnung, wohin Islamfeindlichkeit, Rassismus und Hass f\u00fchren k\u00f6nnen.<\/p>\n\"\"\n

Die Reaktion auf diesen tragischen Vorfall war durchwachsen. Bundeskanzler Helmut Kohl entschied sich gegen eine Teilnahme an der Gedenkveranstaltung \u2013 ein Akt, der damals wie heute Kritik und Entt\u00e4uschung hervorrief. Die T\u00e4ter, die sich mit einem \u201eHeil Hitler\u201c bei der Polizei meldeten, sind heute wieder auf freiem Fu\u00df.<\/p>\n

Besonders bewegend ist die Geschichte von Ibrahim Arslan, der als siebenj\u00e4hriger Junge den Anschlag \u00fcberlebte, gesch\u00fctzt durch die selbstlose Tat seiner Gro\u00dfmutter Bahide, die ihn mit feuchten T\u00fcchern umwickelte. Ibrahim Arslan beklagt, dass das Gedenken an solche Ereignisse oft von politischer Profilierung und Ignoranz \u00fcberschattet wird. Er setzt sich daf\u00fcr ein, dass die Interessen und Stimmen der Betroffenen im Mittelpunkt des Gedenkens stehen.<\/p>\n

Wir d\u00fcrfen die Opfer von M\u00f6lln nicht vergessen. Ihre Namen \u2013 Yeliz, Ay\u015fe und Bahide \u2013 stehen symbolisch f\u00fcr alle, die durch rassistisch motivierte Gewalt ihr Leben verloren haben. Sie mahnen uns, wachsam zu bleiben und gegen Hass und Diskriminierung in all ihren Formen aufzustehen. Ihr Andenken fordert uns auf, eine Gesellschaft zu schaffen, in der Vielfalt und Toleranz gesch\u00e4tzt und gef\u00f6rdert werden, und in der kein Platz f\u00fcr Hass und Fremdenfeindlichkeit ist.<\/p>\n

Vergessen wir sie nicht.<\/p>","post_title":"31 Jahre seit dem Brandanschlag von M\u00f6lln","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"31-jahre-seit-dem-brandanschlag-von-moelln","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:33:35","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:33:35","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3264","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3170,"post_author":"2","post_date":"2023-11-09 23:13:07","post_date_gmt":"2023-11-09 23:13:07","post_content":"

85 Jahre nach der Reichspogromnacht vom 9. November 1938, einem finsteren Kapitel in der deutschen Geschichte, reflektieren wir \u00fcber die langanhaltende Geisteshaltung, die letztlich zum Holocaust f\u00fchrte. Diese Nacht, gepr\u00e4gt von Gewalt gegen Juden, Zerst\u00f6rung von Synagogen und j\u00fcdischen Gesch\u00e4ften, war nicht ein isoliertes Ereignis, sondern ein H\u00f6hepunkt jahrhundertelanger Judenfeindlichkeit.<\/p>\n\"\"\n

Das \u201ej\u00fcdisch-christliche Abendland\u201c und seine Widerspr\u00fcche<\/strong><\/p>\n

Die heutige Verwendung des Begriffs \u201ej\u00fcdisch-christliches Abendland\u201c erscheint paradox, wenn man bedenkt, dass Juden in Europa \u00fcber Jahrhunderte hinweg marginalisiert und verfolgt wurden. Nicht einmal ein Jahrhundert nach dem Versuch, einen Teil seiner Bev\u00f6lkerung auszul\u00f6schen, begegnet Europa \u2013 und insbesondere Deutschland \u2013 der Herausforderung, sich mit der Kontinuit\u00e4t dieser diskriminierenden Geisteshaltung auseinanderzusetzen. Diese richtet sich heute nicht nur gegen Juden, sondern auch gegen Roma, Muslime und andere Minderheiten. Sie betrifft immer noch auch Juden, und ebenfalls Roma oder Muslime. Juden seien \u201eFremdk\u00f6rper\", sie w\u00fcrden das Land \u201everjuden\u201c wollen, h\u00f6rte man damals. Juden sollten sich reformieren, hie\u00df es, sie sollten sich dem vermeintlichen \u201eDeutschsein\u201c anpassen. Juden m\u00fcssten ihre \u201eprimitive Religion\u201c ablegen, h\u00f6rte man zur Reformation und zur Aufkl\u00e4rung, es gebe nur ein \u201echristlich-atheistisches\" Abendland. Wiederholt sich diese Sprache gro\u00dffl\u00e4chig - auch wenn sie andere trifft - geht Europa, aber insbesondere Deutschland seiner Verantwortung nicht nach.<\/p>\n

Die Sprache der Diskriminierung<\/strong><\/p>\n

Die Sprache, die Juden einst als \u201eFremdk\u00f6rper\u201c abstempelte und ihre Kultur und Religion als \u201eprimitiv\u201c brandmarkte, findet heute in abgewandelter Form erneut Anwendung. Diese gef\u00e4hrliche Rhetorik, die auch andere Minderheiten betrifft, stellt eine klare Verletzung der Verantwortung Deutschlands dar, die aus dem \u201eNie wieder\u201c-Versprechen erw\u00e4chst.<\/p>\n

Die Folgen der Pogromnacht<\/strong><\/p>\n

Nach der Pogromnacht, von den Nazis zynisch als \u201eReichskristallnacht\u201c bezeichnet, suchten viele Juden Zuflucht im Ausland, wurden jedoch oft an den Grenzen abgewiesen. Dieses Ereignis markiert eine Hochphase des Rassismus in Deutschland und bleibt eine dauerhafte Schande f\u00fcr das Land.<\/p>\n

Deutschlands heutige Verantwortung<\/strong><\/p>\n

Deutschlands Verst\u00e4ndnis und Umsetzung seiner historischen Verantwortung steht heute mehr denn je auf dem Pr\u00fcfstand. Es reicht nicht aus, sich auf populistische Rhetorik zu beschr\u00e4nken. Deutschland muss aktiv daf\u00fcr sorgen, dass Juden, Roma und alle Minderheiten \u2013 einschlie\u00dflich Muslime, Schwarze und Pal\u00e4stinenser \u2013 sich sicher, beheimatet und zugeh\u00f6rig f\u00fchlen. Dies ist die wahre Bedeutung von \u201eNie wieder\u201c, an deren Verwirklichung wir alle mitwirken m\u00fcssen.<\/p>","post_title":"Die Reichspogromnacht","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"die-reichspogromnacht","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:38:55","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:38:55","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3170","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3159,"post_author":"2","post_date":"2023-10-17 23:07:22","post_date_gmt":"2023-10-17 23:07:22","post_content":"

Am 17. Oktober 1961 geschah eines der dunkelsten Ereignisse in der j\u00fcngeren Geschichte Frankreichs \u2013 das Massaker von Paris. Vor 62 Jahren versammelten sich 30.000 Demonstrantinnen und Demonstranten, haupts\u00e4chlich Algerier, um gegen die franz\u00f6sische Besatzung Algeriens zu protestieren. Was folgte, war ein Akt brutaler Gewalt, der die dunkle Seite des franz\u00f6sischen Kolonialismus offenbarte.<\/p>\n

Brutale Niederschlagung einer friedlichen Demonstration<\/strong><\/p>\n

\"\"<\/p>\n

Die franz\u00f6sischen Sicherheitskr\u00e4fte gingen mit \u00e4u\u00dferster Brutalit\u00e4t gegen die Demonstration vor. \u00dcber 11.000 Menschen wurden festgenommen. Sch\u00e4tzungen zufolge wurden \u00fcber 200, m\u00f6glicherweise sogar \u00fcber 400 Menschen get\u00f6tet. Viele von ihnen wurden durch Schl\u00e4ge get\u00f6tet oder in der Seine ertr\u00e4nkt.<\/p>\n\"\"\n

Die Rolle von Maurice Papon<\/strong><\/p>\n

Unter den Verantwortlichen war Polizeichef Maurice Papon, der w\u00e4hrend der Nazizeit an der Deportation von mindestens 1.600 Juden beteiligt war. Viele der an dem Massaker beteiligten Polizisten waren ehemalige Nazi-Kollaborateure, die w\u00e4hrend des Vichy-Regimes Menschen verfolgt und gefoltert hatten.<\/p>\n

Mediale Verschleierung und Propaganda<\/strong><\/p>\n

Die franz\u00f6sische Regierung unterdr\u00fcckte gezielt die mediale Berichterstattung \u00fcber das Massaker. Renommierte Medien weltweit, einschlie\u00dflich der New York Times, der BBC und deutscher Medien wie ARD, ZDF und FAZ, \u00fcbernahmen die franz\u00f6sischen Propagandaberichte, wodurch das Verbrechen weltweit weitgehend unbekannt blieb.<\/p>\n

Versp\u00e4tetes Eingest\u00e4ndnis und fehlende Gerechtigkeit<\/strong><\/p>\n

Erst Jahrzehnte sp\u00e4ter, im Jahr 1998, gab Frankreich unter internationalem Druck zu, dass es zu einem Vorfall gekommen war. Zun\u00e4chst war die Rede von drei Toten, dann widerwillig von 40. Bis heute wurde niemand f\u00fcr das Massaker zur Rechenschaft gezogen, und es gab keine Entsch\u00e4digungen f\u00fcr die Opfer oder deren Familien.<\/p>\n

Fazit<\/strong><\/p>\n

Das Massaker von Paris am 17. Oktober 1961 bleibt ein mahnendes Beispiel f\u00fcr die Brutalit\u00e4t des Kolonialismus und die Gefahren des Schweigens. Es ist wichtig, die Erinnerung an die Opfer wachzuhalten und sich stets gegen Ungerechtigkeit und Unterdr\u00fcckung einzusetzen. Wir d\u00fcrfen solche tragischen Ereignisse in unserer Geschichte nicht vergessen.<\/p>","post_title":"Das Vergessene Massaker von Paris","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"das-vergessene-massaker-von-paris","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:39:35","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:39:35","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3159","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"}],"next":false,"prev":false,"total_page":1},"paged":1,"column_class":"jeg_col_3o3","class":"jnews_block_37"};

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