Besonders beunruhigend ist die Rolle eines V-Mannes des Landeskriminalamtes, der Kontakte zu der rechtsextremen Gruppe unterhielt und selbst einen Brandanschlag ver\u00fcbte. Diese Verstrickungen werfen ein d\u00fcsteres Licht auf die Ermittlungen und verst\u00e4rken den Eindruck, dass die Wahrheit m\u00f6glicherweise nie vollst\u00e4ndig ans Licht kommen wird.<\/p>\n\n\n\n
28 Jahre sp\u00e4ter bleibt die Erinnerung an den Brandanschlag von L\u00fcbeck blass und in weiten Teilen der Bev\u00f6lkerung vergessen. Es gibt keine offiziellen Gedenkveranstaltungen, keine dauerhaften Mahnmale, die an das Leid der Opfer und ihrer Angeh\u00f6rigen erinnern. Dieses Schweigen ist ein schmerzlicher Beweis daf\u00fcr, wie schnell die Gesellschaft bereit ist, \u00fcber solche Ereignisse hinwegzugehen.<\/p>\n\n\n\n
Wir m\u00fcssen jedoch gedenken. Gedenken an diejenigen, die ihr Leben verloren haben, und an diejenigen, die noch immer nach Gerechtigkeit suchen. Dieser Tag sollte uns nicht nur als Mahnung dienen, sondern auch als Ansporn, uns aktiv gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit einzusetzen. Denn nur so k\u00f6nnen wir sicherstellen, dass sich solche Trag\u00f6dien nicht wiederholen.<\/p>\n","post_title":"Der Brandanschlag von L\u00fcbeck","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"open","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"der-brandanschlag-von-lubeck","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-29 17:01:13","post_modified_gmt":"2024-01-29 17:01:13","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3976","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3264,"post_author":"2","post_date":"2023-11-23 00:15:33","post_date_gmt":"2023-11-23 00:15:33","post_content":"
Vor 31 Jahren, am 23. November 1992, ersch\u00fctterte ein Akt des Hasses die kleine Stadt M\u00f6lln in Schleswig-Holstein. Zwei Familienh\u00e4user wurden Ziel eines rassistisch motivierten Brandanschlags, ausgef\u00fchrt von rechtsextremen Terroristen. Dieser furchtbare Angriff kostete die 10-j\u00e4hrige Yeliz Arslan, die 14-j\u00e4hrige Ay\u015fe Y\u0131lmaz und ihre 51-j\u00e4hrige Gro\u00dfmutter Bahide Arslan das Leben. Heute gedenken wir ihnen, nicht nur als Opfer eines sinnlosen Verbrechens, sondern auch als Mahnung, wohin Islamfeindlichkeit, Rassismus und Hass f\u00fchren k\u00f6nnen.<\/p>\n\n
Die Reaktion auf diesen tragischen Vorfall war durchwachsen. Bundeskanzler Helmut Kohl entschied sich gegen eine Teilnahme an der Gedenkveranstaltung \u2013 ein Akt, der damals wie heute Kritik und Entt\u00e4uschung hervorrief. Die T\u00e4ter, die sich mit einem \u201eHeil Hitler\u201c bei der Polizei meldeten, sind heute wieder auf freiem Fu\u00df.<\/p>\n
Besonders bewegend ist die Geschichte von Ibrahim Arslan, der als siebenj\u00e4hriger Junge den Anschlag \u00fcberlebte, gesch\u00fctzt durch die selbstlose Tat seiner Gro\u00dfmutter Bahide, die ihn mit feuchten T\u00fcchern umwickelte. Ibrahim Arslan beklagt, dass das Gedenken an solche Ereignisse oft von politischer Profilierung und Ignoranz \u00fcberschattet wird. Er setzt sich daf\u00fcr ein, dass die Interessen und Stimmen der Betroffenen im Mittelpunkt des Gedenkens stehen.<\/p>\n
Wir d\u00fcrfen die Opfer von M\u00f6lln nicht vergessen. Ihre Namen \u2013 Yeliz, Ay\u015fe und Bahide \u2013 stehen symbolisch f\u00fcr alle, die durch rassistisch motivierte Gewalt ihr Leben verloren haben. Sie mahnen uns, wachsam zu bleiben und gegen Hass und Diskriminierung in all ihren Formen aufzustehen. Ihr Andenken fordert uns auf, eine Gesellschaft zu schaffen, in der Vielfalt und Toleranz gesch\u00e4tzt und gef\u00f6rdert werden, und in der kein Platz f\u00fcr Hass und Fremdenfeindlichkeit ist.<\/p>\n
Vergessen wir sie nicht.<\/p>","post_title":"31 Jahre seit dem Brandanschlag von M\u00f6lln","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"31-jahre-seit-dem-brandanschlag-von-moelln","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:33:35","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:33:35","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3264","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3170,"post_author":"2","post_date":"2023-11-09 23:13:07","post_date_gmt":"2023-11-09 23:13:07","post_content":"
85 Jahre nach der Reichspogromnacht vom 9. November 1938, einem finsteren Kapitel in der deutschen Geschichte, reflektieren wir \u00fcber die langanhaltende Geisteshaltung, die letztlich zum Holocaust f\u00fchrte. Diese Nacht, gepr\u00e4gt von Gewalt gegen Juden, Zerst\u00f6rung von Synagogen und j\u00fcdischen Gesch\u00e4ften, war nicht ein isoliertes Ereignis, sondern ein H\u00f6hepunkt jahrhundertelanger Judenfeindlichkeit.<\/p>\n\n
Das \u201ej\u00fcdisch-christliche Abendland\u201c und seine Widerspr\u00fcche<\/strong><\/p>\n Die heutige Verwendung des Begriffs \u201ej\u00fcdisch-christliches Abendland\u201c erscheint paradox, wenn man bedenkt, dass Juden in Europa \u00fcber Jahrhunderte hinweg marginalisiert und verfolgt wurden. Nicht einmal ein Jahrhundert nach dem Versuch, einen Teil seiner Bev\u00f6lkerung auszul\u00f6schen, begegnet Europa \u2013 und insbesondere Deutschland \u2013 der Herausforderung, sich mit der Kontinuit\u00e4t dieser diskriminierenden Geisteshaltung auseinanderzusetzen. Diese richtet sich heute nicht nur gegen Juden, sondern auch gegen Roma, Muslime und andere Minderheiten. Sie betrifft immer noch auch Juden, und ebenfalls Roma oder Muslime. Juden seien \u201eFremdk\u00f6rper\", sie w\u00fcrden das Land \u201everjuden\u201c wollen, h\u00f6rte man damals. Juden sollten sich reformieren, hie\u00df es, sie sollten sich dem vermeintlichen \u201eDeutschsein\u201c anpassen. Juden m\u00fcssten ihre \u201eprimitive Religion\u201c ablegen, h\u00f6rte man zur Reformation und zur Aufkl\u00e4rung, es gebe nur ein \u201echristlich-atheistisches\" Abendland. Wiederholt sich diese Sprache gro\u00dffl\u00e4chig - auch wenn sie andere trifft - geht Europa, aber insbesondere Deutschland seiner Verantwortung nicht nach.<\/p>\n Die Sprache der Diskriminierung<\/strong><\/p>\n Die Sprache, die Juden einst als \u201eFremdk\u00f6rper\u201c abstempelte und ihre Kultur und Religion als \u201eprimitiv\u201c brandmarkte, findet heute in abgewandelter Form erneut Anwendung. Diese gef\u00e4hrliche Rhetorik, die auch andere Minderheiten betrifft, stellt eine klare Verletzung der Verantwortung Deutschlands dar, die aus dem \u201eNie wieder\u201c-Versprechen erw\u00e4chst.<\/p>\n Die Folgen der Pogromnacht<\/strong><\/p>\n Nach der Pogromnacht, von den Nazis zynisch als \u201eReichskristallnacht\u201c bezeichnet, suchten viele Juden Zuflucht im Ausland, wurden jedoch oft an den Grenzen abgewiesen. Dieses Ereignis markiert eine Hochphase des Rassismus in Deutschland und bleibt eine dauerhafte Schande f\u00fcr das Land.<\/p>\n Deutschlands heutige Verantwortung<\/strong><\/p>\n Deutschlands Verst\u00e4ndnis und Umsetzung seiner historischen Verantwortung steht heute mehr denn je auf dem Pr\u00fcfstand. Es reicht nicht aus, sich auf populistische Rhetorik zu beschr\u00e4nken. Deutschland muss aktiv daf\u00fcr sorgen, dass Juden, Roma und alle Minderheiten \u2013 einschlie\u00dflich Muslime, Schwarze und Pal\u00e4stinenser \u2013 sich sicher, beheimatet und zugeh\u00f6rig f\u00fchlen. Dies ist die wahre Bedeutung von \u201eNie wieder\u201c, an deren Verwirklichung wir alle mitwirken m\u00fcssen.<\/p>","post_title":"Die Reichspogromnacht","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"die-reichspogromnacht","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:38:55","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:38:55","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3170","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3159,"post_author":"2","post_date":"2023-10-17 23:07:22","post_date_gmt":"2023-10-17 23:07:22","post_content":" Am 17. Oktober 1961 geschah eines der dunkelsten Ereignisse in der j\u00fcngeren Geschichte Frankreichs \u2013 das Massaker von Paris. Vor 62 Jahren versammelten sich 30.000 Demonstrantinnen und Demonstranten, haupts\u00e4chlich Algerier, um gegen die franz\u00f6sische Besatzung Algeriens zu protestieren. Was folgte, war ein Akt brutaler Gewalt, der die dunkle Seite des franz\u00f6sischen Kolonialismus offenbarte.<\/p>\n Brutale Niederschlagung einer friedlichen Demonstration<\/strong><\/p>\n Die franz\u00f6sischen Sicherheitskr\u00e4fte gingen mit \u00e4u\u00dferster Brutalit\u00e4t gegen die Demonstration vor. \u00dcber 11.000 Menschen wurden festgenommen. Sch\u00e4tzungen zufolge wurden \u00fcber 200, m\u00f6glicherweise sogar \u00fcber 400 Menschen get\u00f6tet. Viele von ihnen wurden durch Schl\u00e4ge get\u00f6tet oder in der Seine ertr\u00e4nkt.<\/p>\n Die Rolle von Maurice Papon<\/strong><\/p>\n Unter den Verantwortlichen war Polizeichef Maurice Papon, der w\u00e4hrend der Nazizeit an der Deportation von mindestens 1.600 Juden beteiligt war. Viele der an dem Massaker beteiligten Polizisten waren ehemalige Nazi-Kollaborateure, die w\u00e4hrend des Vichy-Regimes Menschen verfolgt und gefoltert hatten.<\/p>\n Mediale Verschleierung und Propaganda<\/strong><\/p>\n Die franz\u00f6sische Regierung unterdr\u00fcckte gezielt die mediale Berichterstattung \u00fcber das Massaker. Renommierte Medien weltweit, einschlie\u00dflich der New York Times, der BBC und deutscher Medien wie ARD, ZDF und FAZ, \u00fcbernahmen die franz\u00f6sischen Propagandaberichte, wodurch das Verbrechen weltweit weitgehend unbekannt blieb.<\/p>\n Versp\u00e4tetes Eingest\u00e4ndnis und fehlende Gerechtigkeit<\/strong><\/p>\n Erst Jahrzehnte sp\u00e4ter, im Jahr 1998, gab Frankreich unter internationalem Druck zu, dass es zu einem Vorfall gekommen war. Zun\u00e4chst war die Rede von drei Toten, dann widerwillig von 40. Bis heute wurde niemand f\u00fcr das Massaker zur Rechenschaft gezogen, und es gab keine Entsch\u00e4digungen f\u00fcr die Opfer oder deren Familien.<\/p>\n Fazit<\/strong><\/p>\n Das Massaker von Paris am 17. Oktober 1961 bleibt ein mahnendes Beispiel f\u00fcr die Brutalit\u00e4t des Kolonialismus und die Gefahren des Schweigens. Es ist wichtig, die Erinnerung an die Opfer wachzuhalten und sich stets gegen Ungerechtigkeit und Unterdr\u00fcckung einzusetzen. 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Doch trotz dieser und anderer Hinweise kam es nie zu einer Verurteilung. Die Wahrheit, so scheint es, liegt immer noch verborgen unter einer Schicht von Unklarheiten und m\u00f6glicherweise politischen R\u00fccksichtnahmen.<\/p>\n\n\n\n Besonders beunruhigend ist die Rolle eines V-Mannes des Landeskriminalamtes, der Kontakte zu der rechtsextremen Gruppe unterhielt und selbst einen Brandanschlag ver\u00fcbte. Diese Verstrickungen werfen ein d\u00fcsteres Licht auf die Ermittlungen und verst\u00e4rken den Eindruck, dass die Wahrheit m\u00f6glicherweise nie vollst\u00e4ndig ans Licht kommen wird.<\/p>\n\n\n\n 28 Jahre sp\u00e4ter bleibt die Erinnerung an den Brandanschlag von L\u00fcbeck blass und in weiten Teilen der Bev\u00f6lkerung vergessen. Es gibt keine offiziellen Gedenkveranstaltungen, keine dauerhaften Mahnmale, die an das Leid der Opfer und ihrer Angeh\u00f6rigen erinnern. 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November 1938, einem finsteren Kapitel in der deutschen Geschichte, reflektieren wir \u00fcber die langanhaltende Geisteshaltung, die letztlich zum Holocaust f\u00fchrte. Diese Nacht, gepr\u00e4gt von Gewalt gegen Juden, Zerst\u00f6rung von Synagogen und j\u00fcdischen Gesch\u00e4ften, war nicht ein isoliertes Ereignis, sondern ein H\u00f6hepunkt jahrhundertelanger Judenfeindlichkeit.<\/p>\n Das \u201ej\u00fcdisch-christliche Abendland\u201c und seine Widerspr\u00fcche<\/strong><\/p>\n Die heutige Verwendung des Begriffs \u201ej\u00fcdisch-christliches Abendland\u201c erscheint paradox, wenn man bedenkt, dass Juden in Europa \u00fcber Jahrhunderte hinweg marginalisiert und verfolgt wurden. Nicht einmal ein Jahrhundert nach dem Versuch, einen Teil seiner Bev\u00f6lkerung auszul\u00f6schen, begegnet Europa \u2013 und insbesondere Deutschland \u2013 der Herausforderung, sich mit der Kontinuit\u00e4t dieser diskriminierenden Geisteshaltung auseinanderzusetzen. 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Oktober 1961 geschah eines der dunkelsten Ereignisse in der j\u00fcngeren Geschichte Frankreichs \u2013 das Massaker von Paris. Vor 62 Jahren versammelten sich 30.000 Demonstrantinnen und Demonstranten, haupts\u00e4chlich Algerier, um gegen die franz\u00f6sische Besatzung Algeriens zu protestieren. Was folgte, war ein Akt brutaler Gewalt, der die dunkle Seite des franz\u00f6sischen Kolonialismus offenbarte.<\/p>\n Brutale Niederschlagung einer friedlichen Demonstration<\/strong><\/p>\n Die franz\u00f6sischen Sicherheitskr\u00e4fte gingen mit \u00e4u\u00dferster Brutalit\u00e4t gegen die Demonstration vor. \u00dcber 11.000 Menschen wurden festgenommen. Sch\u00e4tzungen zufolge wurden \u00fcber 200, m\u00f6glicherweise sogar \u00fcber 400 Menschen get\u00f6tet. 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Renommierte Medien weltweit, einschlie\u00dflich der New York Times, der BBC und deutscher Medien wie ARD, ZDF und FAZ, \u00fcbernahmen die franz\u00f6sischen Propagandaberichte, wodurch das Verbrechen weltweit weitgehend unbekannt blieb.<\/p>\n Versp\u00e4tetes Eingest\u00e4ndnis und fehlende Gerechtigkeit<\/strong><\/p>\n Erst Jahrzehnte sp\u00e4ter, im Jahr 1998, gab Frankreich unter internationalem Druck zu, dass es zu einem Vorfall gekommen war. Zun\u00e4chst war die Rede von drei Toten, dann widerwillig von 40. Bis heute wurde niemand f\u00fcr das Massaker zur Rechenschaft gezogen, und es gab keine Entsch\u00e4digungen f\u00fcr die Opfer oder deren Familien.<\/p>\n Fazit<\/strong><\/p>\n Das Massaker von Paris am 17. Oktober 1961 bleibt ein mahnendes Beispiel f\u00fcr die Brutalit\u00e4t des Kolonialismus und die Gefahren des Schweigens. Es ist wichtig, die Erinnerung an die Opfer wachzuhalten und sich stets gegen Ungerechtigkeit und Unterdr\u00fcckung einzusetzen. 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Oktober 1961 geschah eines der dunkelsten Ereignisse in der j\u00fcngeren Geschichte Frankreichs \u2013 das Massaker von Paris. Vor 62 Jahren versammelten sich 30.000 Demonstrantinnen und Demonstranten, haupts\u00e4chlich Algerier, um gegen die franz\u00f6sische Besatzung Algeriens zu protestieren. Was folgte, war ein Akt brutaler Gewalt, der die dunkle Seite des franz\u00f6sischen Kolonialismus offenbarte.<\/p>\n Brutale Niederschlagung einer friedlichen Demonstration<\/strong><\/p>\n Die franz\u00f6sischen Sicherheitskr\u00e4fte gingen mit \u00e4u\u00dferster Brutalit\u00e4t gegen die Demonstration vor. \u00dcber 11.000 Menschen wurden festgenommen. Sch\u00e4tzungen zufolge wurden \u00fcber 200, m\u00f6glicherweise sogar \u00fcber 400 Menschen get\u00f6tet. Viele von ihnen wurden durch Schl\u00e4ge get\u00f6tet oder in der Seine ertr\u00e4nkt.<\/p>\n Die Rolle von Maurice Papon<\/strong><\/p>\n Unter den Verantwortlichen war Polizeichef Maurice Papon, der w\u00e4hrend der Nazizeit an der Deportation von mindestens 1.600 Juden beteiligt war. Viele der an dem Massaker beteiligten Polizisten waren ehemalige Nazi-Kollaborateure, die w\u00e4hrend des Vichy-Regimes Menschen verfolgt und gefoltert hatten.<\/p>\n Mediale Verschleierung und Propaganda<\/strong><\/p>\n Die franz\u00f6sische Regierung unterdr\u00fcckte gezielt die mediale Berichterstattung \u00fcber das Massaker. Renommierte Medien weltweit, einschlie\u00dflich der New York Times, der BBC und deutscher Medien wie ARD, ZDF und FAZ, \u00fcbernahmen die franz\u00f6sischen Propagandaberichte, wodurch das Verbrechen weltweit weitgehend unbekannt blieb.<\/p>\n Versp\u00e4tetes Eingest\u00e4ndnis und fehlende Gerechtigkeit<\/strong><\/p>\n Erst Jahrzehnte sp\u00e4ter, im Jahr 1998, gab Frankreich unter internationalem Druck zu, dass es zu einem Vorfall gekommen war. Zun\u00e4chst war die Rede von drei Toten, dann widerwillig von 40. Bis heute wurde niemand f\u00fcr das Massaker zur Rechenschaft gezogen, und es gab keine Entsch\u00e4digungen f\u00fcr die Opfer oder deren Familien.<\/p>\n Fazit<\/strong><\/p>\n Das Massaker von Paris am 17. Oktober 1961 bleibt ein mahnendes Beispiel f\u00fcr die Brutalit\u00e4t des Kolonialismus und die Gefahren des Schweigens. Es ist wichtig, die Erinnerung an die Opfer wachzuhalten und sich stets gegen Ungerechtigkeit und Unterdr\u00fcckung einzusetzen. 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In den fr\u00fchen Morgenstunden des Jahres 1996 wurden zehn Menschen, darunter drei Erwachsene und sieben Kinder, aus dem Leben gerissen. Die Opfer \u2013 gr\u00f6\u00dftenteils Asylbewerber aus Zaire, Angola, Togo und dem Libanon \u2013 symbolisieren eine Trag\u00f6die, die weit \u00fcber L\u00fcbeck hinausreicht.<\/p>\n\n\n\n Der Anschlag selbst und die darauffolgenden Ermittlungen zeichnen ein Bild von Verwirrung, Missverst\u00e4ndnissen und wahrscheinlich auch von bewusster Ignoranz. Drei Verd\u00e4chtige, alle mit rechtsextremistischem Hintergrund, wurden unmittelbar nach dem Brand festgenommen. Merkw\u00fcrdigerweise, trotz offensichtlicher Beweise wie Brandspuren an ihren Gesichter, Haaren, Wimpern oder Augenbrauen, wurden sie schnell wieder freigelassen. Stattdessen richtete sich der Verdacht gegen einen libanesischen Bewohner des Hauses. Man behandelte ihn wie einen Schwerkriminellen und versuchte, ein Gest\u00e4ndnis zu erzwingen. 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November 1938, einem finsteren Kapitel in der deutschen Geschichte, reflektieren wir \u00fcber die langanhaltende Geisteshaltung, die letztlich zum Holocaust f\u00fchrte. Diese Nacht, gepr\u00e4gt von Gewalt gegen Juden, Zerst\u00f6rung von Synagogen und j\u00fcdischen Gesch\u00e4ften, war nicht ein isoliertes Ereignis, sondern ein H\u00f6hepunkt jahrhundertelanger Judenfeindlichkeit.<\/p>\n Das \u201ej\u00fcdisch-christliche Abendland\u201c und seine Widerspr\u00fcche<\/strong><\/p>\n Die heutige Verwendung des Begriffs \u201ej\u00fcdisch-christliches Abendland\u201c erscheint paradox, wenn man bedenkt, dass Juden in Europa \u00fcber Jahrhunderte hinweg marginalisiert und verfolgt wurden. Nicht einmal ein Jahrhundert nach dem Versuch, einen Teil seiner Bev\u00f6lkerung auszul\u00f6schen, begegnet Europa \u2013 und insbesondere Deutschland \u2013 der Herausforderung, sich mit der Kontinuit\u00e4t dieser diskriminierenden Geisteshaltung auseinanderzusetzen. Diese richtet sich heute nicht nur gegen Juden, sondern auch gegen Roma, Muslime und andere Minderheiten. Sie betrifft immer noch auch Juden, und ebenfalls Roma oder Muslime. Juden seien \u201eFremdk\u00f6rper\", sie w\u00fcrden das Land \u201everjuden\u201c wollen, h\u00f6rte man damals. Juden sollten sich reformieren, hie\u00df es, sie sollten sich dem vermeintlichen \u201eDeutschsein\u201c anpassen. Juden m\u00fcssten ihre \u201eprimitive Religion\u201c ablegen, h\u00f6rte man zur Reformation und zur Aufkl\u00e4rung, es gebe nur ein \u201echristlich-atheistisches\" Abendland. Wiederholt sich diese Sprache gro\u00dffl\u00e4chig - auch wenn sie andere trifft - geht Europa, aber insbesondere Deutschland seiner Verantwortung nicht nach.<\/p>\n Die Sprache der Diskriminierung<\/strong><\/p>\n Die Sprache, die Juden einst als \u201eFremdk\u00f6rper\u201c abstempelte und ihre Kultur und Religion als \u201eprimitiv\u201c brandmarkte, findet heute in abgewandelter Form erneut Anwendung. Diese gef\u00e4hrliche Rhetorik, die auch andere Minderheiten betrifft, stellt eine klare Verletzung der Verantwortung Deutschlands dar, die aus dem \u201eNie wieder\u201c-Versprechen erw\u00e4chst.<\/p>\n Die Folgen der Pogromnacht<\/strong><\/p>\n Nach der Pogromnacht, von den Nazis zynisch als \u201eReichskristallnacht\u201c bezeichnet, suchten viele Juden Zuflucht im Ausland, wurden jedoch oft an den Grenzen abgewiesen. Dieses Ereignis markiert eine Hochphase des Rassismus in Deutschland und bleibt eine dauerhafte Schande f\u00fcr das Land.<\/p>\n Deutschlands heutige Verantwortung<\/strong><\/p>\n Deutschlands Verst\u00e4ndnis und Umsetzung seiner historischen Verantwortung steht heute mehr denn je auf dem Pr\u00fcfstand. Es reicht nicht aus, sich auf populistische Rhetorik zu beschr\u00e4nken. 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Oktober 1961 geschah eines der dunkelsten Ereignisse in der j\u00fcngeren Geschichte Frankreichs \u2013 das Massaker von Paris. Vor 62 Jahren versammelten sich 30.000 Demonstrantinnen und Demonstranten, haupts\u00e4chlich Algerier, um gegen die franz\u00f6sische Besatzung Algeriens zu protestieren. Was folgte, war ein Akt brutaler Gewalt, der die dunkle Seite des franz\u00f6sischen Kolonialismus offenbarte.<\/p>\n Brutale Niederschlagung einer friedlichen Demonstration<\/strong><\/p>\n Die franz\u00f6sischen Sicherheitskr\u00e4fte gingen mit \u00e4u\u00dferster Brutalit\u00e4t gegen die Demonstration vor. \u00dcber 11.000 Menschen wurden festgenommen. Sch\u00e4tzungen zufolge wurden \u00fcber 200, m\u00f6glicherweise sogar \u00fcber 400 Menschen get\u00f6tet. 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In den fr\u00fchen Morgenstunden des Jahres 1996 wurden zehn Menschen, darunter drei Erwachsene und sieben Kinder, aus dem Leben gerissen. Die Opfer \u2013 gr\u00f6\u00dftenteils Asylbewerber aus Zaire, Angola, Togo und dem Libanon \u2013 symbolisieren eine Trag\u00f6die, die weit \u00fcber L\u00fcbeck hinausreicht.<\/p>\n\n\n\n Der Anschlag selbst und die darauffolgenden Ermittlungen zeichnen ein Bild von Verwirrung, Missverst\u00e4ndnissen und wahrscheinlich auch von bewusster Ignoranz. Drei Verd\u00e4chtige, alle mit rechtsextremistischem Hintergrund, wurden unmittelbar nach dem Brand festgenommen. Merkw\u00fcrdigerweise, trotz offensichtlicher Beweise wie Brandspuren an ihren Gesichter, Haaren, Wimpern oder Augenbrauen, wurden sie schnell wieder freigelassen. Stattdessen richtete sich der Verdacht gegen einen libanesischen Bewohner des Hauses. Man behandelte ihn wie einen Schwerkriminellen und versuchte, ein Gest\u00e4ndnis zu erzwingen. Ein Vorgehen, das bis heute viele Fragen aufwirft. <\/p>\n\n\n\n Die Jahre nach dem Brandanschlag waren gepr\u00e4gt von Gest\u00e4ndnissen und Widerrufen, von Ger\u00fcchten und unbeantworteten Fragen. Ein Verd\u00e4chtiger gestand in einem Interview mit dem Spiegel, dass sie f\u00fcr den Anschlag bezahlt wurden. Doch trotz dieser und anderer Hinweise kam es nie zu einer Verurteilung. Die Wahrheit, so scheint es, liegt immer noch verborgen unter einer Schicht von Unklarheiten und m\u00f6glicherweise politischen R\u00fccksichtnahmen.<\/p>\n\n\n\n Besonders beunruhigend ist die Rolle eines V-Mannes des Landeskriminalamtes, der Kontakte zu der rechtsextremen Gruppe unterhielt und selbst einen Brandanschlag ver\u00fcbte. 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Dieser furchtbare Angriff kostete die 10-j\u00e4hrige Yeliz Arslan, die 14-j\u00e4hrige Ay\u015fe Y\u0131lmaz und ihre 51-j\u00e4hrige Gro\u00dfmutter Bahide Arslan das Leben. Heute gedenken wir ihnen, nicht nur als Opfer eines sinnlosen Verbrechens, sondern auch als Mahnung, wohin Islamfeindlichkeit, Rassismus und Hass f\u00fchren k\u00f6nnen.<\/p>\n Die Reaktion auf diesen tragischen Vorfall war durchwachsen. Bundeskanzler Helmut Kohl entschied sich gegen eine Teilnahme an der Gedenkveranstaltung \u2013 ein Akt, der damals wie heute Kritik und Entt\u00e4uschung hervorrief. Die T\u00e4ter, die sich mit einem \u201eHeil Hitler\u201c bei der Polizei meldeten, sind heute wieder auf freiem Fu\u00df.<\/p>\n Besonders bewegend ist die Geschichte von Ibrahim Arslan, der als siebenj\u00e4hriger Junge den Anschlag \u00fcberlebte, gesch\u00fctzt durch die selbstlose Tat seiner Gro\u00dfmutter Bahide, die ihn mit feuchten T\u00fcchern umwickelte. Ibrahim Arslan beklagt, dass das Gedenken an solche Ereignisse oft von politischer Profilierung und Ignoranz \u00fcberschattet wird. Er setzt sich daf\u00fcr ein, dass die Interessen und Stimmen der Betroffenen im Mittelpunkt des Gedenkens stehen.<\/p>\n Wir d\u00fcrfen die Opfer von M\u00f6lln nicht vergessen. Ihre Namen \u2013 Yeliz, Ay\u015fe und Bahide \u2013 stehen symbolisch f\u00fcr alle, die durch rassistisch motivierte Gewalt ihr Leben verloren haben. Sie mahnen uns, wachsam zu bleiben und gegen Hass und Diskriminierung in all ihren Formen aufzustehen. 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In den fr\u00fchen Morgenstunden des Jahres 1996 wurden zehn Menschen, darunter drei Erwachsene und sieben Kinder, aus dem Leben gerissen. Die Opfer \u2013 gr\u00f6\u00dftenteils Asylbewerber aus Zaire, Angola, Togo und dem Libanon \u2013 symbolisieren eine Trag\u00f6die, die weit \u00fcber L\u00fcbeck hinausreicht.<\/p>\n\n\n\n Der Anschlag selbst und die darauffolgenden Ermittlungen zeichnen ein Bild von Verwirrung, Missverst\u00e4ndnissen und wahrscheinlich auch von bewusster Ignoranz. Drei Verd\u00e4chtige, alle mit rechtsextremistischem Hintergrund, wurden unmittelbar nach dem Brand festgenommen. Merkw\u00fcrdigerweise, trotz offensichtlicher Beweise wie Brandspuren an ihren Gesichter, Haaren, Wimpern oder Augenbrauen, wurden sie schnell wieder freigelassen. Stattdessen richtete sich der Verdacht gegen einen libanesischen Bewohner des Hauses. Man behandelte ihn wie einen Schwerkriminellen und versuchte, ein Gest\u00e4ndnis zu erzwingen. 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Diese Verstrickungen werfen ein d\u00fcsteres Licht auf die Ermittlungen und verst\u00e4rken den Eindruck, dass die Wahrheit m\u00f6glicherweise nie vollst\u00e4ndig ans Licht kommen wird.<\/p>\n\n\n\n 28 Jahre sp\u00e4ter bleibt die Erinnerung an den Brandanschlag von L\u00fcbeck blass und in weiten Teilen der Bev\u00f6lkerung vergessen. Es gibt keine offiziellen Gedenkveranstaltungen, keine dauerhaften Mahnmale, die an das Leid der Opfer und ihrer Angeh\u00f6rigen erinnern. Dieses Schweigen ist ein schmerzlicher Beweis daf\u00fcr, wie schnell die Gesellschaft bereit ist, \u00fcber solche Ereignisse hinwegzugehen.<\/p>\n\n\n\n Wir m\u00fcssen jedoch gedenken. Gedenken an diejenigen, die ihr Leben verloren haben, und an diejenigen, die noch immer nach Gerechtigkeit suchen. Dieser Tag sollte uns nicht nur als Mahnung dienen, sondern auch als Ansporn, uns aktiv gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit einzusetzen. 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Dieser furchtbare Angriff kostete die 10-j\u00e4hrige Yeliz Arslan, die 14-j\u00e4hrige Ay\u015fe Y\u0131lmaz und ihre 51-j\u00e4hrige Gro\u00dfmutter Bahide Arslan das Leben. Heute gedenken wir ihnen, nicht nur als Opfer eines sinnlosen Verbrechens, sondern auch als Mahnung, wohin Islamfeindlichkeit, Rassismus und Hass f\u00fchren k\u00f6nnen.<\/p>\n Die Reaktion auf diesen tragischen Vorfall war durchwachsen. Bundeskanzler Helmut Kohl entschied sich gegen eine Teilnahme an der Gedenkveranstaltung \u2013 ein Akt, der damals wie heute Kritik und Entt\u00e4uschung hervorrief. Die T\u00e4ter, die sich mit einem \u201eHeil Hitler\u201c bei der Polizei meldeten, sind heute wieder auf freiem Fu\u00df.<\/p>\n Besonders bewegend ist die Geschichte von Ibrahim Arslan, der als siebenj\u00e4hriger Junge den Anschlag \u00fcberlebte, gesch\u00fctzt durch die selbstlose Tat seiner Gro\u00dfmutter Bahide, die ihn mit feuchten T\u00fcchern umwickelte. Ibrahim Arslan beklagt, dass das Gedenken an solche Ereignisse oft von politischer Profilierung und Ignoranz \u00fcberschattet wird. Er setzt sich daf\u00fcr ein, dass die Interessen und Stimmen der Betroffenen im Mittelpunkt des Gedenkens stehen.<\/p>\n Wir d\u00fcrfen die Opfer von M\u00f6lln nicht vergessen. Ihre Namen \u2013 Yeliz, Ay\u015fe und Bahide \u2013 stehen symbolisch f\u00fcr alle, die durch rassistisch motivierte Gewalt ihr Leben verloren haben. Sie mahnen uns, wachsam zu bleiben und gegen Hass und Diskriminierung in all ihren Formen aufzustehen. 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November 1938, einem finsteren Kapitel in der deutschen Geschichte, reflektieren wir \u00fcber die langanhaltende Geisteshaltung, die letztlich zum Holocaust f\u00fchrte. Diese Nacht, gepr\u00e4gt von Gewalt gegen Juden, Zerst\u00f6rung von Synagogen und j\u00fcdischen Gesch\u00e4ften, war nicht ein isoliertes Ereignis, sondern ein H\u00f6hepunkt jahrhundertelanger Judenfeindlichkeit.<\/p>\n Das \u201ej\u00fcdisch-christliche Abendland\u201c und seine Widerspr\u00fcche<\/strong><\/p>\n Die heutige Verwendung des Begriffs \u201ej\u00fcdisch-christliches Abendland\u201c erscheint paradox, wenn man bedenkt, dass Juden in Europa \u00fcber Jahrhunderte hinweg marginalisiert und verfolgt wurden. Nicht einmal ein Jahrhundert nach dem Versuch, einen Teil seiner Bev\u00f6lkerung auszul\u00f6schen, begegnet Europa \u2013 und insbesondere Deutschland \u2013 der Herausforderung, sich mit der Kontinuit\u00e4t dieser diskriminierenden Geisteshaltung auseinanderzusetzen. Diese richtet sich heute nicht nur gegen Juden, sondern auch gegen Roma, Muslime und andere Minderheiten. Sie betrifft immer noch auch Juden, und ebenfalls Roma oder Muslime. Juden seien \u201eFremdk\u00f6rper\", sie w\u00fcrden das Land \u201everjuden\u201c wollen, h\u00f6rte man damals. Juden sollten sich reformieren, hie\u00df es, sie sollten sich dem vermeintlichen \u201eDeutschsein\u201c anpassen. Juden m\u00fcssten ihre \u201eprimitive Religion\u201c ablegen, h\u00f6rte man zur Reformation und zur Aufkl\u00e4rung, es gebe nur ein \u201echristlich-atheistisches\" Abendland. Wiederholt sich diese Sprache gro\u00dffl\u00e4chig - auch wenn sie andere trifft - geht Europa, aber insbesondere Deutschland seiner Verantwortung nicht nach.<\/p>\n Die Sprache der Diskriminierung<\/strong><\/p>\n Die Sprache, die Juden einst als \u201eFremdk\u00f6rper\u201c abstempelte und ihre Kultur und Religion als \u201eprimitiv\u201c brandmarkte, findet heute in abgewandelter Form erneut Anwendung. 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Oktober 1961 geschah eines der dunkelsten Ereignisse in der j\u00fcngeren Geschichte Frankreichs \u2013 das Massaker von Paris. Vor 62 Jahren versammelten sich 30.000 Demonstrantinnen und Demonstranten, haupts\u00e4chlich Algerier, um gegen die franz\u00f6sische Besatzung Algeriens zu protestieren. Was folgte, war ein Akt brutaler Gewalt, der die dunkle Seite des franz\u00f6sischen Kolonialismus offenbarte.<\/p>\n Brutale Niederschlagung einer friedlichen Demonstration<\/strong><\/p>\n Die franz\u00f6sischen Sicherheitskr\u00e4fte gingen mit \u00e4u\u00dferster Brutalit\u00e4t gegen die Demonstration vor. \u00dcber 11.000 Menschen wurden festgenommen. Sch\u00e4tzungen zufolge wurden \u00fcber 200, m\u00f6glicherweise sogar \u00fcber 400 Menschen get\u00f6tet. 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Renommierte Medien weltweit, einschlie\u00dflich der New York Times, der BBC und deutscher Medien wie ARD, ZDF und FAZ, \u00fcbernahmen die franz\u00f6sischen Propagandaberichte, wodurch das Verbrechen weltweit weitgehend unbekannt blieb.<\/p>\n Versp\u00e4tetes Eingest\u00e4ndnis und fehlende Gerechtigkeit<\/strong><\/p>\n Erst Jahrzehnte sp\u00e4ter, im Jahr 1998, gab Frankreich unter internationalem Druck zu, dass es zu einem Vorfall gekommen war. Zun\u00e4chst war die Rede von drei Toten, dann widerwillig von 40. Bis heute wurde niemand f\u00fcr das Massaker zur Rechenschaft gezogen, und es gab keine Entsch\u00e4digungen f\u00fcr die Opfer oder deren Familien.<\/p>\n Fazit<\/strong><\/p>\n Das Massaker von Paris am 17. Oktober 1961 bleibt ein mahnendes Beispiel f\u00fcr die Brutalit\u00e4t des Kolonialismus und die Gefahren des Schweigens. Es ist wichtig, die Erinnerung an die Opfer wachzuhalten und sich stets gegen Ungerechtigkeit und Unterdr\u00fcckung einzusetzen. 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Oktober 1961 geschah eines der dunkelsten Ereignisse in der j\u00fcngeren Geschichte Frankreichs \u2013 das Massaker von Paris. Vor 62 Jahren versammelten sich 30.000 Demonstrantinnen und Demonstranten, haupts\u00e4chlich Algerier, um gegen die franz\u00f6sische Besatzung Algeriens zu protestieren. Was folgte, war ein Akt brutaler Gewalt, der die dunkle Seite des franz\u00f6sischen Kolonialismus offenbarte.<\/p>\n Brutale Niederschlagung einer friedlichen Demonstration<\/strong><\/p>\n Die franz\u00f6sischen Sicherheitskr\u00e4fte gingen mit \u00e4u\u00dferster Brutalit\u00e4t gegen die Demonstration vor. \u00dcber 11.000 Menschen wurden festgenommen. Sch\u00e4tzungen zufolge wurden \u00fcber 200, m\u00f6glicherweise sogar \u00fcber 400 Menschen get\u00f6tet. 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Ein Vorgehen, das bis heute viele Fragen aufwirft. <\/p>\n\n\n\n Die Jahre nach dem Brandanschlag waren gepr\u00e4gt von Gest\u00e4ndnissen und Widerrufen, von Ger\u00fcchten und unbeantworteten Fragen. Ein Verd\u00e4chtiger gestand in einem Interview mit dem Spiegel, dass sie f\u00fcr den Anschlag bezahlt wurden. Doch trotz dieser und anderer Hinweise kam es nie zu einer Verurteilung. Die Wahrheit, so scheint es, liegt immer noch verborgen unter einer Schicht von Unklarheiten und m\u00f6glicherweise politischen R\u00fccksichtnahmen.<\/p>\n\n\n\n Besonders beunruhigend ist die Rolle eines V-Mannes des Landeskriminalamtes, der Kontakte zu der rechtsextremen Gruppe unterhielt und selbst einen Brandanschlag ver\u00fcbte. 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In den fr\u00fchen Morgenstunden des Jahres 1996 wurden zehn Menschen, darunter drei Erwachsene und sieben Kinder, aus dem Leben gerissen. Die Opfer \u2013 gr\u00f6\u00dftenteils Asylbewerber aus Zaire, Angola, Togo und dem Libanon \u2013 symbolisieren eine Trag\u00f6die, die weit \u00fcber L\u00fcbeck hinausreicht.<\/p>\n\n\n\n Der Anschlag selbst und die darauffolgenden Ermittlungen zeichnen ein Bild von Verwirrung, Missverst\u00e4ndnissen und wahrscheinlich auch von bewusster Ignoranz. Drei Verd\u00e4chtige, alle mit rechtsextremistischem Hintergrund, wurden unmittelbar nach dem Brand festgenommen. Merkw\u00fcrdigerweise, trotz offensichtlicher Beweise wie Brandspuren an ihren Gesichter, Haaren, Wimpern oder Augenbrauen, wurden sie schnell wieder freigelassen. Stattdessen richtete sich der Verdacht gegen einen libanesischen Bewohner des Hauses. Man behandelte ihn wie einen Schwerkriminellen und versuchte, ein Gest\u00e4ndnis zu erzwingen. Ein Vorgehen, das bis heute viele Fragen aufwirft. <\/p>\n\n\n\n Die Jahre nach dem Brandanschlag waren gepr\u00e4gt von Gest\u00e4ndnissen und Widerrufen, von Ger\u00fcchten und unbeantworteten Fragen. Ein Verd\u00e4chtiger gestand in einem Interview mit dem Spiegel, dass sie f\u00fcr den Anschlag bezahlt wurden. Doch trotz dieser und anderer Hinweise kam es nie zu einer Verurteilung. Die Wahrheit, so scheint es, liegt immer noch verborgen unter einer Schicht von Unklarheiten und m\u00f6glicherweise politischen R\u00fccksichtnahmen.<\/p>\n\n\n\n Besonders beunruhigend ist die Rolle eines V-Mannes des Landeskriminalamtes, der Kontakte zu der rechtsextremen Gruppe unterhielt und selbst einen Brandanschlag ver\u00fcbte. Diese Verstrickungen werfen ein d\u00fcsteres Licht auf die Ermittlungen und verst\u00e4rken den Eindruck, dass die Wahrheit m\u00f6glicherweise nie vollst\u00e4ndig ans Licht kommen wird.<\/p>\n\n\n\n 28 Jahre sp\u00e4ter bleibt die Erinnerung an den Brandanschlag von L\u00fcbeck blass und in weiten Teilen der Bev\u00f6lkerung vergessen. Es gibt keine offiziellen Gedenkveranstaltungen, keine dauerhaften Mahnmale, die an das Leid der Opfer und ihrer Angeh\u00f6rigen erinnern. Dieses Schweigen ist ein schmerzlicher Beweis daf\u00fcr, wie schnell die Gesellschaft bereit ist, \u00fcber solche Ereignisse hinwegzugehen.<\/p>\n\n\n\n Wir m\u00fcssen jedoch gedenken. Gedenken an diejenigen, die ihr Leben verloren haben, und an diejenigen, die noch immer nach Gerechtigkeit suchen. Dieser Tag sollte uns nicht nur als Mahnung dienen, sondern auch als Ansporn, uns aktiv gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit einzusetzen. 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Dieser furchtbare Angriff kostete die 10-j\u00e4hrige Yeliz Arslan, die 14-j\u00e4hrige Ay\u015fe Y\u0131lmaz und ihre 51-j\u00e4hrige Gro\u00dfmutter Bahide Arslan das Leben. Heute gedenken wir ihnen, nicht nur als Opfer eines sinnlosen Verbrechens, sondern auch als Mahnung, wohin Islamfeindlichkeit, Rassismus und Hass f\u00fchren k\u00f6nnen.<\/p>\n Die Reaktion auf diesen tragischen Vorfall war durchwachsen. Bundeskanzler Helmut Kohl entschied sich gegen eine Teilnahme an der Gedenkveranstaltung \u2013 ein Akt, der damals wie heute Kritik und Entt\u00e4uschung hervorrief. Die T\u00e4ter, die sich mit einem \u201eHeil Hitler\u201c bei der Polizei meldeten, sind heute wieder auf freiem Fu\u00df.<\/p>\n Besonders bewegend ist die Geschichte von Ibrahim Arslan, der als siebenj\u00e4hriger Junge den Anschlag \u00fcberlebte, gesch\u00fctzt durch die selbstlose Tat seiner Gro\u00dfmutter Bahide, die ihn mit feuchten T\u00fcchern umwickelte. Ibrahim Arslan beklagt, dass das Gedenken an solche Ereignisse oft von politischer Profilierung und Ignoranz \u00fcberschattet wird. Er setzt sich daf\u00fcr ein, dass die Interessen und Stimmen der Betroffenen im Mittelpunkt des Gedenkens stehen.<\/p>\n Wir d\u00fcrfen die Opfer von M\u00f6lln nicht vergessen. Ihre Namen \u2013 Yeliz, Ay\u015fe und Bahide \u2013 stehen symbolisch f\u00fcr alle, die durch rassistisch motivierte Gewalt ihr Leben verloren haben. Sie mahnen uns, wachsam zu bleiben und gegen Hass und Diskriminierung in all ihren Formen aufzustehen. Ihr Andenken fordert uns auf, eine Gesellschaft zu schaffen, in der Vielfalt und Toleranz gesch\u00e4tzt und gef\u00f6rdert werden, und in der kein Platz f\u00fcr Hass und Fremdenfeindlichkeit ist.<\/p>\n Vergessen wir sie nicht.<\/p>","post_title":"31 Jahre seit dem Brandanschlag von M\u00f6lln","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"31-jahre-seit-dem-brandanschlag-von-moelln","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:33:35","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:33:35","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3264","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3170,"post_author":"2","post_date":"2023-11-09 23:13:07","post_date_gmt":"2023-11-09 23:13:07","post_content":" 85 Jahre nach der Reichspogromnacht vom 9. November 1938, einem finsteren Kapitel in der deutschen Geschichte, reflektieren wir \u00fcber die langanhaltende Geisteshaltung, die letztlich zum Holocaust f\u00fchrte. Diese Nacht, gepr\u00e4gt von Gewalt gegen Juden, Zerst\u00f6rung von Synagogen und j\u00fcdischen Gesch\u00e4ften, war nicht ein isoliertes Ereignis, sondern ein H\u00f6hepunkt jahrhundertelanger Judenfeindlichkeit.<\/p>\n Das \u201ej\u00fcdisch-christliche Abendland\u201c und seine Widerspr\u00fcche<\/strong><\/p>\n Die heutige Verwendung des Begriffs \u201ej\u00fcdisch-christliches Abendland\u201c erscheint paradox, wenn man bedenkt, dass Juden in Europa \u00fcber Jahrhunderte hinweg marginalisiert und verfolgt wurden. Nicht einmal ein Jahrhundert nach dem Versuch, einen Teil seiner Bev\u00f6lkerung auszul\u00f6schen, begegnet Europa \u2013 und insbesondere Deutschland \u2013 der Herausforderung, sich mit der Kontinuit\u00e4t dieser diskriminierenden Geisteshaltung auseinanderzusetzen. Diese richtet sich heute nicht nur gegen Juden, sondern auch gegen Roma, Muslime und andere Minderheiten. Sie betrifft immer noch auch Juden, und ebenfalls Roma oder Muslime. Juden seien \u201eFremdk\u00f6rper\", sie w\u00fcrden das Land \u201everjuden\u201c wollen, h\u00f6rte man damals. Juden sollten sich reformieren, hie\u00df es, sie sollten sich dem vermeintlichen \u201eDeutschsein\u201c anpassen. Juden m\u00fcssten ihre \u201eprimitive Religion\u201c ablegen, h\u00f6rte man zur Reformation und zur Aufkl\u00e4rung, es gebe nur ein \u201echristlich-atheistisches\" Abendland. Wiederholt sich diese Sprache gro\u00dffl\u00e4chig - auch wenn sie andere trifft - geht Europa, aber insbesondere Deutschland seiner Verantwortung nicht nach.<\/p>\n Die Sprache der Diskriminierung<\/strong><\/p>\n Die Sprache, die Juden einst als \u201eFremdk\u00f6rper\u201c abstempelte und ihre Kultur und Religion als \u201eprimitiv\u201c brandmarkte, findet heute in abgewandelter Form erneut Anwendung. Diese gef\u00e4hrliche Rhetorik, die auch andere Minderheiten betrifft, stellt eine klare Verletzung der Verantwortung Deutschlands dar, die aus dem \u201eNie wieder\u201c-Versprechen erw\u00e4chst.<\/p>\n Die Folgen der Pogromnacht<\/strong><\/p>\n Nach der Pogromnacht, von den Nazis zynisch als \u201eReichskristallnacht\u201c bezeichnet, suchten viele Juden Zuflucht im Ausland, wurden jedoch oft an den Grenzen abgewiesen. Dieses Ereignis markiert eine Hochphase des Rassismus in Deutschland und bleibt eine dauerhafte Schande f\u00fcr das Land.<\/p>\n Deutschlands heutige Verantwortung<\/strong><\/p>\n Deutschlands Verst\u00e4ndnis und Umsetzung seiner historischen Verantwortung steht heute mehr denn je auf dem Pr\u00fcfstand. Es reicht nicht aus, sich auf populistische Rhetorik zu beschr\u00e4nken. Deutschland muss aktiv daf\u00fcr sorgen, dass Juden, Roma und alle Minderheiten \u2013 einschlie\u00dflich Muslime, Schwarze und Pal\u00e4stinenser \u2013 sich sicher, beheimatet und zugeh\u00f6rig f\u00fchlen. Dies ist die wahre Bedeutung von \u201eNie wieder\u201c, an deren Verwirklichung wir alle mitwirken m\u00fcssen.<\/p>","post_title":"Die Reichspogromnacht","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"die-reichspogromnacht","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:38:55","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:38:55","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3170","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3159,"post_author":"2","post_date":"2023-10-17 23:07:22","post_date_gmt":"2023-10-17 23:07:22","post_content":" Am 17. Oktober 1961 geschah eines der dunkelsten Ereignisse in der j\u00fcngeren Geschichte Frankreichs \u2013 das Massaker von Paris. Vor 62 Jahren versammelten sich 30.000 Demonstrantinnen und Demonstranten, haupts\u00e4chlich Algerier, um gegen die franz\u00f6sische Besatzung Algeriens zu protestieren. Was folgte, war ein Akt brutaler Gewalt, der die dunkle Seite des franz\u00f6sischen Kolonialismus offenbarte.<\/p>\n Brutale Niederschlagung einer friedlichen Demonstration<\/strong><\/p>\n Die franz\u00f6sischen Sicherheitskr\u00e4fte gingen mit \u00e4u\u00dferster Brutalit\u00e4t gegen die Demonstration vor. \u00dcber 11.000 Menschen wurden festgenommen. Sch\u00e4tzungen zufolge wurden \u00fcber 200, m\u00f6glicherweise sogar \u00fcber 400 Menschen get\u00f6tet. 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Renommierte Medien weltweit, einschlie\u00dflich der New York Times, der BBC und deutscher Medien wie ARD, ZDF und FAZ, \u00fcbernahmen die franz\u00f6sischen Propagandaberichte, wodurch das Verbrechen weltweit weitgehend unbekannt blieb.<\/p>\n Versp\u00e4tetes Eingest\u00e4ndnis und fehlende Gerechtigkeit<\/strong><\/p>\n Erst Jahrzehnte sp\u00e4ter, im Jahr 1998, gab Frankreich unter internationalem Druck zu, dass es zu einem Vorfall gekommen war. Zun\u00e4chst war die Rede von drei Toten, dann widerwillig von 40. Bis heute wurde niemand f\u00fcr das Massaker zur Rechenschaft gezogen, und es gab keine Entsch\u00e4digungen f\u00fcr die Opfer oder deren Familien.<\/p>\n Fazit<\/strong><\/p>\n Das Massaker von Paris am 17. Oktober 1961 bleibt ein mahnendes Beispiel f\u00fcr die Brutalit\u00e4t des Kolonialismus und die Gefahren des Schweigens. Es ist wichtig, die Erinnerung an die Opfer wachzuhalten und sich stets gegen Ungerechtigkeit und Unterdr\u00fcckung einzusetzen. 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Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n Seine menschenverachtende, aggressive Haltung h\u00e4tte bei der 2. Verhandlung zu Sicherheitsvorkehrungen f\u00fchren m\u00fcssen. Doch die Beh\u00f6rden waren \u201eauf dem rechten Auge blind\u201c. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n Dort n\u00e4mlich stach der T\u00e4ter Alex W. auf Marwa ein. Mitten im Gerichtssaal, 18 Messerstiche. Vor den Augen der versammelten Justiz, vor den Augen ihres 3-j\u00e4hrigen Sohnes und ihres Mannes, Elvi Ali Okaz. Als dieser sie besch\u00fctzen wollte, schoss ein Polizist auf ihn, weil er ihn f\u00fcr den Angreifer hielt. Der \u201efremd\u201c aussehende Mann als T\u00e4ter. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n Sie wurde get\u00f6tet, zusammen mit ihrem ungeborenen Kind.<\/p>\n\n\n\n Die politische und mediale Aufarbeitung des Falls war l\u00e4cherlich. 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Jetzt erst recht.<\/p>\n","post_title":"Die Ermordung von Marwa El Sherbini: Ein Versagen der deutschen Justiz","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"die-ermordung-von-marwa-el-sherbini-ein-versagen-der-deutschen-justiz","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-09-03 10:00:55","post_modified_gmt":"2024-09-03 10:00:55","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4335","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3976,"post_author":"2","post_date":"2024-01-18 16:54:59","post_date_gmt":"2024-01-18 16:54:59","post_content":"\n Heute, am 18. Januar, gedenken wir eines der dunkelsten Kapitel in der j\u00fcngeren deutschen Geschichte: dem Brandanschlag von L\u00fcbeck, der sich vor 28 Jahren ereignete. 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Diese richtet sich heute nicht nur gegen Juden, sondern auch gegen Roma, Muslime und andere Minderheiten. Sie betrifft immer noch auch Juden, und ebenfalls Roma oder Muslime. Juden seien \u201eFremdk\u00f6rper\", sie w\u00fcrden das Land \u201everjuden\u201c wollen, h\u00f6rte man damals. Juden sollten sich reformieren, hie\u00df es, sie sollten sich dem vermeintlichen \u201eDeutschsein\u201c anpassen. Juden m\u00fcssten ihre \u201eprimitive Religion\u201c ablegen, h\u00f6rte man zur Reformation und zur Aufkl\u00e4rung, es gebe nur ein \u201echristlich-atheistisches\" Abendland. Wiederholt sich diese Sprache gro\u00dffl\u00e4chig - auch wenn sie andere trifft - geht Europa, aber insbesondere Deutschland seiner Verantwortung nicht nach.<\/p>\n Die Sprache der Diskriminierung<\/strong><\/p>\n Die Sprache, die Juden einst als \u201eFremdk\u00f6rper\u201c abstempelte und ihre Kultur und Religion als \u201eprimitiv\u201c brandmarkte, findet heute in abgewandelter Form erneut Anwendung. Diese gef\u00e4hrliche Rhetorik, die auch andere Minderheiten betrifft, stellt eine klare Verletzung der Verantwortung Deutschlands dar, die aus dem \u201eNie wieder\u201c-Versprechen erw\u00e4chst.<\/p>\n Die Folgen der Pogromnacht<\/strong><\/p>\n Nach der Pogromnacht, von den Nazis zynisch als \u201eReichskristallnacht\u201c bezeichnet, suchten viele Juden Zuflucht im Ausland, wurden jedoch oft an den Grenzen abgewiesen. Dieses Ereignis markiert eine Hochphase des Rassismus in Deutschland und bleibt eine dauerhafte Schande f\u00fcr das Land.<\/p>\n Deutschlands heutige Verantwortung<\/strong><\/p>\n Deutschlands Verst\u00e4ndnis und Umsetzung seiner historischen Verantwortung steht heute mehr denn je auf dem Pr\u00fcfstand. Es reicht nicht aus, sich auf populistische Rhetorik zu beschr\u00e4nken. Deutschland muss aktiv daf\u00fcr sorgen, dass Juden, Roma und alle Minderheiten \u2013 einschlie\u00dflich Muslime, Schwarze und Pal\u00e4stinenser \u2013 sich sicher, beheimatet und zugeh\u00f6rig f\u00fchlen. Dies ist die wahre Bedeutung von \u201eNie wieder\u201c, an deren Verwirklichung wir alle mitwirken m\u00fcssen.<\/p>","post_title":"Die Reichspogromnacht","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"die-reichspogromnacht","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:38:55","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:38:55","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3170","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3159,"post_author":"2","post_date":"2023-10-17 23:07:22","post_date_gmt":"2023-10-17 23:07:22","post_content":" Am 17. Oktober 1961 geschah eines der dunkelsten Ereignisse in der j\u00fcngeren Geschichte Frankreichs \u2013 das Massaker von Paris. Vor 62 Jahren versammelten sich 30.000 Demonstrantinnen und Demonstranten, haupts\u00e4chlich Algerier, um gegen die franz\u00f6sische Besatzung Algeriens zu protestieren. Was folgte, war ein Akt brutaler Gewalt, der die dunkle Seite des franz\u00f6sischen Kolonialismus offenbarte.<\/p>\n Brutale Niederschlagung einer friedlichen Demonstration<\/strong><\/p>\n Die franz\u00f6sischen Sicherheitskr\u00e4fte gingen mit \u00e4u\u00dferster Brutalit\u00e4t gegen die Demonstration vor. \u00dcber 11.000 Menschen wurden festgenommen. Sch\u00e4tzungen zufolge wurden \u00fcber 200, m\u00f6glicherweise sogar \u00fcber 400 Menschen get\u00f6tet. 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In den fr\u00fchen Morgenstunden des Jahres 1996 wurden zehn Menschen, darunter drei Erwachsene und sieben Kinder, aus dem Leben gerissen. Die Opfer \u2013 gr\u00f6\u00dftenteils Asylbewerber aus Zaire, Angola, Togo und dem Libanon \u2013 symbolisieren eine Trag\u00f6die, die weit \u00fcber L\u00fcbeck hinausreicht.<\/p>\n\n\n\n Der Anschlag selbst und die darauffolgenden Ermittlungen zeichnen ein Bild von Verwirrung, Missverst\u00e4ndnissen und wahrscheinlich auch von bewusster Ignoranz. Drei Verd\u00e4chtige, alle mit rechtsextremistischem Hintergrund, wurden unmittelbar nach dem Brand festgenommen. Merkw\u00fcrdigerweise, trotz offensichtlicher Beweise wie Brandspuren an ihren Gesichter, Haaren, Wimpern oder Augenbrauen, wurden sie schnell wieder freigelassen. Stattdessen richtete sich der Verdacht gegen einen libanesischen Bewohner des Hauses. Man behandelte ihn wie einen Schwerkriminellen und versuchte, ein Gest\u00e4ndnis zu erzwingen. Ein Vorgehen, das bis heute viele Fragen aufwirft. <\/p>\n\n\n\n Die Jahre nach dem Brandanschlag waren gepr\u00e4gt von Gest\u00e4ndnissen und Widerrufen, von Ger\u00fcchten und unbeantworteten Fragen. Ein Verd\u00e4chtiger gestand in einem Interview mit dem Spiegel, dass sie f\u00fcr den Anschlag bezahlt wurden. Doch trotz dieser und anderer Hinweise kam es nie zu einer Verurteilung. Die Wahrheit, so scheint es, liegt immer noch verborgen unter einer Schicht von Unklarheiten und m\u00f6glicherweise politischen R\u00fccksichtnahmen.<\/p>\n\n\n\n Besonders beunruhigend ist die Rolle eines V-Mannes des Landeskriminalamtes, der Kontakte zu der rechtsextremen Gruppe unterhielt und selbst einen Brandanschlag ver\u00fcbte. Diese Verstrickungen werfen ein d\u00fcsteres Licht auf die Ermittlungen und verst\u00e4rken den Eindruck, dass die Wahrheit m\u00f6glicherweise nie vollst\u00e4ndig ans Licht kommen wird.<\/p>\n\n\n\n 28 Jahre sp\u00e4ter bleibt die Erinnerung an den Brandanschlag von L\u00fcbeck blass und in weiten Teilen der Bev\u00f6lkerung vergessen. Es gibt keine offiziellen Gedenkveranstaltungen, keine dauerhaften Mahnmale, die an das Leid der Opfer und ihrer Angeh\u00f6rigen erinnern. Dieses Schweigen ist ein schmerzlicher Beweis daf\u00fcr, wie schnell die Gesellschaft bereit ist, \u00fcber solche Ereignisse hinwegzugehen.<\/p>\n\n\n\n Wir m\u00fcssen jedoch gedenken. Gedenken an diejenigen, die ihr Leben verloren haben, und an diejenigen, die noch immer nach Gerechtigkeit suchen. Dieser Tag sollte uns nicht nur als Mahnung dienen, sondern auch als Ansporn, uns aktiv gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit einzusetzen. Denn nur so k\u00f6nnen wir sicherstellen, dass sich solche Trag\u00f6dien nicht wiederholen.<\/p>\n","post_title":"Der Brandanschlag von L\u00fcbeck","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"open","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"der-brandanschlag-von-lubeck","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-29 17:01:13","post_modified_gmt":"2024-01-29 17:01:13","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3976","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3264,"post_author":"2","post_date":"2023-11-23 00:15:33","post_date_gmt":"2023-11-23 00:15:33","post_content":" Vor 31 Jahren, am 23. November 1992, ersch\u00fctterte ein Akt des Hasses die kleine Stadt M\u00f6lln in Schleswig-Holstein. Zwei Familienh\u00e4user wurden Ziel eines rassistisch motivierten Brandanschlags, ausgef\u00fchrt von rechtsextremen Terroristen. Dieser furchtbare Angriff kostete die 10-j\u00e4hrige Yeliz Arslan, die 14-j\u00e4hrige Ay\u015fe Y\u0131lmaz und ihre 51-j\u00e4hrige Gro\u00dfmutter Bahide Arslan das Leben. Heute gedenken wir ihnen, nicht nur als Opfer eines sinnlosen Verbrechens, sondern auch als Mahnung, wohin Islamfeindlichkeit, Rassismus und Hass f\u00fchren k\u00f6nnen.<\/p>\n Die Reaktion auf diesen tragischen Vorfall war durchwachsen. Bundeskanzler Helmut Kohl entschied sich gegen eine Teilnahme an der Gedenkveranstaltung \u2013 ein Akt, der damals wie heute Kritik und Entt\u00e4uschung hervorrief. Die T\u00e4ter, die sich mit einem \u201eHeil Hitler\u201c bei der Polizei meldeten, sind heute wieder auf freiem Fu\u00df.<\/p>\n Besonders bewegend ist die Geschichte von Ibrahim Arslan, der als siebenj\u00e4hriger Junge den Anschlag \u00fcberlebte, gesch\u00fctzt durch die selbstlose Tat seiner Gro\u00dfmutter Bahide, die ihn mit feuchten T\u00fcchern umwickelte. Ibrahim Arslan beklagt, dass das Gedenken an solche Ereignisse oft von politischer Profilierung und Ignoranz \u00fcberschattet wird. Er setzt sich daf\u00fcr ein, dass die Interessen und Stimmen der Betroffenen im Mittelpunkt des Gedenkens stehen.<\/p>\n Wir d\u00fcrfen die Opfer von M\u00f6lln nicht vergessen. Ihre Namen \u2013 Yeliz, Ay\u015fe und Bahide \u2013 stehen symbolisch f\u00fcr alle, die durch rassistisch motivierte Gewalt ihr Leben verloren haben. Sie mahnen uns, wachsam zu bleiben und gegen Hass und Diskriminierung in all ihren Formen aufzustehen. Ihr Andenken fordert uns auf, eine Gesellschaft zu schaffen, in der Vielfalt und Toleranz gesch\u00e4tzt und gef\u00f6rdert werden, und in der kein Platz f\u00fcr Hass und Fremdenfeindlichkeit ist.<\/p>\n Vergessen wir sie nicht.<\/p>","post_title":"31 Jahre seit dem Brandanschlag von M\u00f6lln","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"31-jahre-seit-dem-brandanschlag-von-moelln","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:33:35","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:33:35","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3264","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3170,"post_author":"2","post_date":"2023-11-09 23:13:07","post_date_gmt":"2023-11-09 23:13:07","post_content":" 85 Jahre nach der Reichspogromnacht vom 9. 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Offenbar hatte sie Vertrauen in das Rechtssystem. Schlie\u00dflich sollte das Gericht ein Ort der Gerechtigkeit und Sicherheit sein.<\/p>\n\n\n\n Es ist sinnbildlich f\u00fcr die strukturellen Probleme hinter Islamfeindlichkeit.<\/p>\n\n\n\n In der ersten Verhandlung wurde der Islamhasser zu einer Geldstrafe von 780 \u20ac verurteilt. Er rechtfertige seine Tat mit den Worten: \u201eSolche Leute sind keine richtigen Menschen\u201c. Daf\u00fcr, ein geringes Strafma\u00df. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n Seine menschenverachtende, aggressive Haltung h\u00e4tte bei der 2. Verhandlung zu Sicherheitsvorkehrungen f\u00fchren m\u00fcssen. Doch die Beh\u00f6rden waren \u201eauf dem rechten Auge blind\u201c. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n Dort n\u00e4mlich stach der T\u00e4ter Alex W. auf Marwa ein. Mitten im Gerichtssaal, 18 Messerstiche. Vor den Augen der versammelten Justiz, vor den Augen ihres 3-j\u00e4hrigen Sohnes und ihres Mannes, Elvi Ali Okaz. Als dieser sie besch\u00fctzen wollte, schoss ein Polizist auf ihn, weil er ihn f\u00fcr den Angreifer hielt. Der \u201efremd\u201c aussehende Mann als T\u00e4ter. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n Sie wurde get\u00f6tet, zusammen mit ihrem ungeborenen Kind.<\/p>\n\n\n\n Die politische und mediale Aufarbeitung des Falls war l\u00e4cherlich. Erst eine Woche sp\u00e4ter war von \u201eStreit um Schaukel\u201c die Rede, kein Wort \u00fcber Islamfeindlichkeit; Medien \u00fcbernahmen unkritisch die inkompetente Beschreibung der Beh\u00f6rden. V\u00f6llige Ignoranz. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n Als Infos durchsickerten, bem\u00fchte die Regierung sich nicht etwa um die Muslime Deutschlands, sondern richtete lediglich \u00c4gypten, dem Herkunftsland der Ermordeten, Beileid aus. Die ewige Fremde und die irrelevante eigene Minderheit. Ein strukturelles Problem.<\/p>\n\n\n\n Einiges wurde gelernt, vieles aber noch nicht.<\/p>\n\n\n\n Marwa El Sherbini h\u00e4tte eine Lehre der Zuversicht sein k\u00f6nnen. Sie lie\u00df sich auf Dresden ein und setzte Vertrauen in die Justiz. Es ist Zeit, die Zuversicht endlich wahr werden zu lassen. Ihr zu Ehren. 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In den fr\u00fchen Morgenstunden des Jahres 1996 wurden zehn Menschen, darunter drei Erwachsene und sieben Kinder, aus dem Leben gerissen. Die Opfer \u2013 gr\u00f6\u00dftenteils Asylbewerber aus Zaire, Angola, Togo und dem Libanon \u2013 symbolisieren eine Trag\u00f6die, die weit \u00fcber L\u00fcbeck hinausreicht.<\/p>\n\n\n\n Der Anschlag selbst und die darauffolgenden Ermittlungen zeichnen ein Bild von Verwirrung, Missverst\u00e4ndnissen und wahrscheinlich auch von bewusster Ignoranz. Drei Verd\u00e4chtige, alle mit rechtsextremistischem Hintergrund, wurden unmittelbar nach dem Brand festgenommen. Merkw\u00fcrdigerweise, trotz offensichtlicher Beweise wie Brandspuren an ihren Gesichter, Haaren, Wimpern oder Augenbrauen, wurden sie schnell wieder freigelassen. Stattdessen richtete sich der Verdacht gegen einen libanesischen Bewohner des Hauses. Man behandelte ihn wie einen Schwerkriminellen und versuchte, ein Gest\u00e4ndnis zu erzwingen. Ein Vorgehen, das bis heute viele Fragen aufwirft. <\/p>\n\n\n\n Die Jahre nach dem Brandanschlag waren gepr\u00e4gt von Gest\u00e4ndnissen und Widerrufen, von Ger\u00fcchten und unbeantworteten Fragen. Ein Verd\u00e4chtiger gestand in einem Interview mit dem Spiegel, dass sie f\u00fcr den Anschlag bezahlt wurden. Doch trotz dieser und anderer Hinweise kam es nie zu einer Verurteilung. Die Wahrheit, so scheint es, liegt immer noch verborgen unter einer Schicht von Unklarheiten und m\u00f6glicherweise politischen R\u00fccksichtnahmen.<\/p>\n\n\n\n Besonders beunruhigend ist die Rolle eines V-Mannes des Landeskriminalamtes, der Kontakte zu der rechtsextremen Gruppe unterhielt und selbst einen Brandanschlag ver\u00fcbte. Diese Verstrickungen werfen ein d\u00fcsteres Licht auf die Ermittlungen und verst\u00e4rken den Eindruck, dass die Wahrheit m\u00f6glicherweise nie vollst\u00e4ndig ans Licht kommen wird.<\/p>\n\n\n\n 28 Jahre sp\u00e4ter bleibt die Erinnerung an den Brandanschlag von L\u00fcbeck blass und in weiten Teilen der Bev\u00f6lkerung vergessen. Es gibt keine offiziellen Gedenkveranstaltungen, keine dauerhaften Mahnmale, die an das Leid der Opfer und ihrer Angeh\u00f6rigen erinnern. Dieses Schweigen ist ein schmerzlicher Beweis daf\u00fcr, wie schnell die Gesellschaft bereit ist, \u00fcber solche Ereignisse hinwegzugehen.<\/p>\n\n\n\n Wir m\u00fcssen jedoch gedenken. Gedenken an diejenigen, die ihr Leben verloren haben, und an diejenigen, die noch immer nach Gerechtigkeit suchen. Dieser Tag sollte uns nicht nur als Mahnung dienen, sondern auch als Ansporn, uns aktiv gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit einzusetzen. 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November 1938, einem finsteren Kapitel in der deutschen Geschichte, reflektieren wir \u00fcber die langanhaltende Geisteshaltung, die letztlich zum Holocaust f\u00fchrte. Diese Nacht, gepr\u00e4gt von Gewalt gegen Juden, Zerst\u00f6rung von Synagogen und j\u00fcdischen Gesch\u00e4ften, war nicht ein isoliertes Ereignis, sondern ein H\u00f6hepunkt jahrhundertelanger Judenfeindlichkeit.<\/p>\n Das \u201ej\u00fcdisch-christliche Abendland\u201c und seine Widerspr\u00fcche<\/strong><\/p>\n Die heutige Verwendung des Begriffs \u201ej\u00fcdisch-christliches Abendland\u201c erscheint paradox, wenn man bedenkt, dass Juden in Europa \u00fcber Jahrhunderte hinweg marginalisiert und verfolgt wurden. Nicht einmal ein Jahrhundert nach dem Versuch, einen Teil seiner Bev\u00f6lkerung auszul\u00f6schen, begegnet Europa \u2013 und insbesondere Deutschland \u2013 der Herausforderung, sich mit der Kontinuit\u00e4t dieser diskriminierenden Geisteshaltung auseinanderzusetzen. Diese richtet sich heute nicht nur gegen Juden, sondern auch gegen Roma, Muslime und andere Minderheiten. Sie betrifft immer noch auch Juden, und ebenfalls Roma oder Muslime. Juden seien \u201eFremdk\u00f6rper\", sie w\u00fcrden das Land \u201everjuden\u201c wollen, h\u00f6rte man damals. Juden sollten sich reformieren, hie\u00df es, sie sollten sich dem vermeintlichen \u201eDeutschsein\u201c anpassen. Juden m\u00fcssten ihre \u201eprimitive Religion\u201c ablegen, h\u00f6rte man zur Reformation und zur Aufkl\u00e4rung, es gebe nur ein \u201echristlich-atheistisches\" Abendland. Wiederholt sich diese Sprache gro\u00dffl\u00e4chig - auch wenn sie andere trifft - geht Europa, aber insbesondere Deutschland seiner Verantwortung nicht nach.<\/p>\n Die Sprache der Diskriminierung<\/strong><\/p>\n Die Sprache, die Juden einst als \u201eFremdk\u00f6rper\u201c abstempelte und ihre Kultur und Religion als \u201eprimitiv\u201c brandmarkte, findet heute in abgewandelter Form erneut Anwendung. 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Deutschland muss aktiv daf\u00fcr sorgen, dass Juden, Roma und alle Minderheiten \u2013 einschlie\u00dflich Muslime, Schwarze und Pal\u00e4stinenser \u2013 sich sicher, beheimatet und zugeh\u00f6rig f\u00fchlen. Dies ist die wahre Bedeutung von \u201eNie wieder\u201c, an deren Verwirklichung wir alle mitwirken m\u00fcssen.<\/p>","post_title":"Die Reichspogromnacht","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"open","post_password":"","post_name":"die-reichspogromnacht","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-01-13 14:38:55","post_modified_gmt":"2024-01-13 14:38:55","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=3170","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":3159,"post_author":"2","post_date":"2023-10-17 23:07:22","post_date_gmt":"2023-10-17 23:07:22","post_content":" Am 17. Oktober 1961 geschah eines der dunkelsten Ereignisse in der j\u00fcngeren Geschichte Frankreichs \u2013 das Massaker von Paris. Vor 62 Jahren versammelten sich 30.000 Demonstrantinnen und Demonstranten, haupts\u00e4chlich Algerier, um gegen die franz\u00f6sische Besatzung Algeriens zu protestieren. Was folgte, war ein Akt brutaler Gewalt, der die dunkle Seite des franz\u00f6sischen Kolonialismus offenbarte.<\/p>\n Brutale Niederschlagung einer friedlichen Demonstration<\/strong><\/p>\n Die franz\u00f6sischen Sicherheitskr\u00e4fte gingen mit \u00e4u\u00dferster Brutalit\u00e4t gegen die Demonstration vor. \u00dcber 11.000 Menschen wurden festgenommen. Sch\u00e4tzungen zufolge wurden \u00fcber 200, m\u00f6glicherweise sogar \u00fcber 400 Menschen get\u00f6tet. 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Renommierte Medien weltweit, einschlie\u00dflich der New York Times, der BBC und deutscher Medien wie ARD, ZDF und FAZ, \u00fcbernahmen die franz\u00f6sischen Propagandaberichte, wodurch das Verbrechen weltweit weitgehend unbekannt blieb.<\/p>\n Versp\u00e4tetes Eingest\u00e4ndnis und fehlende Gerechtigkeit<\/strong><\/p>\n Erst Jahrzehnte sp\u00e4ter, im Jahr 1998, gab Frankreich unter internationalem Druck zu, dass es zu einem Vorfall gekommen war. Zun\u00e4chst war die Rede von drei Toten, dann widerwillig von 40. Bis heute wurde niemand f\u00fcr das Massaker zur Rechenschaft gezogen, und es gab keine Entsch\u00e4digungen f\u00fcr die Opfer oder deren Familien.<\/p>\n Fazit<\/strong><\/p>\n Das Massaker von Paris am 17. Oktober 1961 bleibt ein mahnendes Beispiel f\u00fcr die Brutalit\u00e4t des Kolonialismus und die Gefahren des Schweigens. Es ist wichtig, die Erinnerung an die Opfer wachzuhalten und sich stets gegen Ungerechtigkeit und Unterdr\u00fcckung einzusetzen. 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