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Home Faktencheck

Nein, in England gibt es keinen Missbrauchsskandal durch “Migranten-Gangs”

Von Tarek Baé
06.01.2025
in Faktencheck, Nachrichten
Nein, in England gibt es keinen Missbrauchsskandal durch “Migranten-Gangs”
Das rassistische Lager verbreitet derzeit massiv Fake News über organisierten Missbrauch in England durch „Migranten-Gangs“. Vorne mit bei der Hetze dabei: Multimilliardär Elon Musk. Es ist von „Grooming-Gangs“ die Rede, von Pakistanis, Vertuschung, von „kleinen britischen Mädchen“.

Die Fakten aus der Behördenstatistik: Mit 88 % sind „Weiße“ am häufigsten des Missbrauchs von Kindern beschuldigt. Das ist über dem Anteil an der Bevölkerung: 83 %. Pakistanis bilden lediglich 2 % der Beschuldigten, unter ihrem Bevölkerungsanteil (2,5 %). Kurz: Es ist – wie immer – eine rassistische Hetzjagd, die einzelne Verbrechen auf ganze Menschengruppen projiziert, um anzustacheln, obwohl die Faktenlage eine andere ist.
Doch ist denn irgendetwas dran der Story? Nein, nicht wirklich. Im Rahmen des globalen Rechtsrucks, an dem Musk und andere Rechte aktuell arbeiten, wurde ein Vorfall aus dem Jahr 2012 hochgespült. Damals flog im britischen Rochdale ein Missbrauchsring auf. Weil es zunächst wenig Festnahmen gab, machte da schon der Vorwurf die Runde, die Polizei würde nicht richtig vorgehen, weil sie „nicht rassistisch wirken“ wollte. Fakt ist aber: Alle Verdächtigten, die in dem Fall tatsächlich mehrheitlich pakistanische Herkunft hatten, sind in Haft. Und auch sie sind in die Statistik eingeflossen.

Elon Musk teilte einen Beitrag der pro-israelischen Hetzseite „Visegrad 24“. In dem Beitrag wird behauptet, Pakistaner würden 80 % der „Gang-Rapes“ ausmachen und „Weiße“ nur 3,6 %. Wie immer: Fake News. Der erwähnte „Cockbain-Report“ zu Gang-Rapes existiert überhaupt nicht. Die Wissenschaftlerin Dr. Ella Cockbain hat solche Zahlen nie verwendet. Noch wichtiger: Die Behörden unterschieden nicht zwischen „Rape“ und „Gang-Rape“. Jeder (gemeldete) Missbrauch fließt in die echte Statistik. Das hält Elon Musk aber nicht ab, den Rücktritt des britischen Premierministers, Kair Starmer zu verlangen. Ja, basierend auf Fake News.

Niemand wird solche Fälle ernsthaft kleinreden oder gar gutreden. Im Gegenteil: In der britischen Gesellschaft gibt es einen breiten Konsens in der Ablehnung. Und natürlich wird auch in der pakistanischen und in der britisch-muslimischen Community Kindesmissbrauch mit aller Härte verurteilt. Auf dem Rücken der schutzlosen Opfer aber soll ein Feindbild bedient werden. Musk, der Propaganda für die AfD macht, setzt sich in etwa damit zusammenhängend für die Freilassung des inhaftierten Rechtsextremisten Tommy Robinson ein. Es geht nicht um Recht und Ordnung, es geht um das genaue Gegenteil. Um Destabilisierung, Spaltung, Hetze und Rassismus. Jede kluge Gesellschaft muss diese Gefahr schleunigst verstehen. Mit Trumps Präsidentschaft wird die Einmischung in Europa noch weiter zunehmen. Und die schlimmsten Akteure, u.a. waschechte Nazis, erhalten tatkräftige Unterstützung vom reichsten Mann der Welt und dem mächtigsten Land der Welt.
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Tarek Baé

Tarek Baé

Tarek Baé ist Journalist und Autor aus Berlin. Er widmet sich der Medienarbeit mit Schwerpunkt Rassismus und Islam in Deutschland. Die Frage nach Zugehörigkeit und Teilhabe zieht sich wie ein roter Faden durch seine Publikationen. 2021 begründete er das Medium Itidal, dessen Chefredakteur er ist, als neue Plattform für ungehörte Perspektiven.

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