Anwar El Ghazi sorgte für Aufsehen, als er sich Ende Oktober auf Instagram für die schutzlosen palästinensischen Zivilisten in Gaza einsetzte. Das gefiel seinem Verein nicht. Der Bundesligist FSV Mainz 05 griff ihn öffentlich dafür an. Kurz danach gab der Verein bekannt, man hätte sich ausgesprochen und El Ghazi distanziere sich von seinen Äußerungen.
Der Niederländer marokkanischer Herkunft, El Ghazi ging daraufhin erneut an die Öffentlichkeit und untermauerte seine Position. Wörtlich: „Ich bin gegen Krieg und Gewalt. Ich bin gegen jedes Töten unschuldiger Zivilisten. Ich bin gegen alle Formen der Diskriminierung. Ich bin gegen Islamophobie. Ich bin gegen Antisemitismus. Ich bin gegen Genozid. Ich bin gegen Apartheid. Ich bin gegen Besatzung. Ich bin gegen Unterdrückung. Ich bereue meine Position in keiner Weise“. Sowie „Wir müssen ein Ende des Tötens in Gaza fordern“.
Der Bundesligaverein Mainz kündigte als Reaktion darauf El Ghazi fristlos.
Nun entschied das Arbeitsgericht Mainz, dass der Verein ihn zu Unrecht entließ und ihn
voll auszahlen muss, hinzu kommt eine Sonderzahlung. Die Summe, die der Verein El Ghazi zahlen muss, beläuft sich auf über 1,5 Millionen Euro. El Ghazis Vertrag geht noch bis Juli 2025.
Seine Aussagen seien von der Meinungsfreiheit gedeckt, argumentiert das Gericht. Eine wichtige Entscheidung der Justiz und ein klares Zeichen an die pro-israelische Stimmungsmache: Der Rechtsstaat macht nicht jede Hexenjagd mit.
El Ghazi sendet damit aber auch eine Botschaft an alle Menschen, denen etwas an Menschenrechten liegt: Der Protest für Zivilisten in Gaza und gegen Israels Verbrechen ist legitim.