Warum Frankreichs Pr\u00e4sident Macron nun offen ein Ende der Waffenlieferungen an Israel fordert?<\/p>\n\n\n\n
Nein, Macron ist nat\u00fcrlich nicht pl\u00f6tzlich Mandela geworden und Frankreich gibt nicht \u00fcber Nacht kritikw\u00fcrdige Positionen auf. Es ist Politik.<\/p>\n\n\n\n
1. Frankreich ist lange schon etwas kritischer gegen\u00fcber Israels Verbrechen. Frankreich stimmte in der UN immer wieder f\u00fcr eine Waffenruhe.
2. Frankreich ist sein Einfluss in der ehemaligen Kolonie Libanon wichtig.
3. In Frankreich ist Israel unbeliebt, Solidarit\u00e4t mit Pal\u00e4stinensern weiterverbreitet. Die Regierung will heftigere Kritik vermeiden.
4. Frankreich wittert Deutschlands Unbeliebtheit und Schw\u00e4che. W\u00e4hrend die Bundesregierung in der EU eine gemeinsame Position f\u00fcr Frieden blockiert, will Frankreich die Mehrheitsposition (f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe) als alternative und vern\u00fcnftige F\u00fchrungsmacht in Europa verk\u00f6rpern.<\/p>\n","post_title":"Wegen Gaza: Frankreichs Macron fordert Ende der Waffenlieferungen an Israel","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"wegen-gaza-frankreichs-macron-fordert-ende-der-waffenlieferungen-an-israel","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:41:34","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:41:34","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4572","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"}],"next":false,"prev":false,"total_page":1},"paged":1,"column_class":"jeg_col_3o3","class":"jnews_block_37"};
Israel wird vom Chefermittler des Internationalen Strafgerichtshof Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen. Die UN-Sonderermittlerin wirft Israel einen Genozid vor. die israelische Armee t\u00f6tete allein in Gaza \u00fcber 41.000 Menschen innerhalb eines Jahres, darunter 16.000 Kinder.<\/p>\n\n\n\n
Warum Frankreichs Pr\u00e4sident Macron nun offen ein Ende der Waffenlieferungen an Israel fordert?<\/p>\n\n\n\n
Nein, Macron ist nat\u00fcrlich nicht pl\u00f6tzlich Mandela geworden und Frankreich gibt nicht \u00fcber Nacht kritikw\u00fcrdige Positionen auf. Es ist Politik.<\/p>\n\n\n\n
1. Frankreich ist lange schon etwas kritischer gegen\u00fcber Israels Verbrechen. Frankreich stimmte in der UN immer wieder f\u00fcr eine Waffenruhe.
2. Frankreich ist sein Einfluss in der ehemaligen Kolonie Libanon wichtig.
3. In Frankreich ist Israel unbeliebt, Solidarit\u00e4t mit Pal\u00e4stinensern weiterverbreitet. Die Regierung will heftigere Kritik vermeiden.
4. Frankreich wittert Deutschlands Unbeliebtheit und Schw\u00e4che. W\u00e4hrend die Bundesregierung in der EU eine gemeinsame Position f\u00fcr Frieden blockiert, will Frankreich die Mehrheitsposition (f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe) als alternative und vern\u00fcnftige F\u00fchrungsmacht in Europa verk\u00f6rpern.<\/p>\n","post_title":"Wegen Gaza: Frankreichs Macron fordert Ende der Waffenlieferungen an Israel","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"wegen-gaza-frankreichs-macron-fordert-ende-der-waffenlieferungen-an-israel","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:41:34","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:41:34","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4572","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"}],"next":false,"prev":false,"total_page":1},"paged":1,"column_class":"jeg_col_3o3","class":"jnews_block_37"};
Frankreich geh\u00f6rt zu den L\u00e4ndern der EU, die mehrmals schon offen auch Israels Vorgehen in Gaza und im Libanon kritisierten. Deutschland, \u00d6sterreich und Tschechien sind die L\u00e4nder, die laut franz\u00f6sischen Diplomatenkreisen Konsequenzen gegen Israels Regime durch die EU blockieren.<\/p>\n\n\n\n
Israel wird vom Chefermittler des Internationalen Strafgerichtshof Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen. Die UN-Sonderermittlerin wirft Israel einen Genozid vor. die israelische Armee t\u00f6tete allein in Gaza \u00fcber 41.000 Menschen innerhalb eines Jahres, darunter 16.000 Kinder.<\/p>\n\n\n\n
Warum Frankreichs Pr\u00e4sident Macron nun offen ein Ende der Waffenlieferungen an Israel fordert?<\/p>\n\n\n\n
Nein, Macron ist nat\u00fcrlich nicht pl\u00f6tzlich Mandela geworden und Frankreich gibt nicht \u00fcber Nacht kritikw\u00fcrdige Positionen auf. Es ist Politik.<\/p>\n\n\n\n
1. Frankreich ist lange schon etwas kritischer gegen\u00fcber Israels Verbrechen. Frankreich stimmte in der UN immer wieder f\u00fcr eine Waffenruhe.
2. Frankreich ist sein Einfluss in der ehemaligen Kolonie Libanon wichtig.
3. In Frankreich ist Israel unbeliebt, Solidarit\u00e4t mit Pal\u00e4stinensern weiterverbreitet. Die Regierung will heftigere Kritik vermeiden.
4. Frankreich wittert Deutschlands Unbeliebtheit und Schw\u00e4che. W\u00e4hrend die Bundesregierung in der EU eine gemeinsame Position f\u00fcr Frieden blockiert, will Frankreich die Mehrheitsposition (f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe) als alternative und vern\u00fcnftige F\u00fchrungsmacht in Europa verk\u00f6rpern.<\/p>\n","post_title":"Wegen Gaza: Frankreichs Macron fordert Ende der Waffenlieferungen an Israel","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"wegen-gaza-frankreichs-macron-fordert-ende-der-waffenlieferungen-an-israel","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:41:34","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:41:34","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4572","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"}],"next":false,"prev":false,"total_page":1},"paged":1,"column_class":"jeg_col_3o3","class":"jnews_block_37"};
Kontext: Der Libanon ist eine ehemalige Kolonie Frankreichs. Die Regierung in Paris setzt Wert auf Einfluss im Libanon und nahm zuletzt eine verst\u00e4rkt kritische Stimme gegen\u00fcber Israel ein. Frankreich stimmte im Gegensatz zu Deutschland beispielsweise f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe bei der UN-Generalversammlung. Frankreich blockierte im Gegensatz zu den USA Forderungen nach einer Waffenruhe in Gaza auch nicht im der UN-Sicherheitsrat.<\/p>\n\n\n\n
Frankreich geh\u00f6rt zu den L\u00e4ndern der EU, die mehrmals schon offen auch Israels Vorgehen in Gaza und im Libanon kritisierten. Deutschland, \u00d6sterreich und Tschechien sind die L\u00e4nder, die laut franz\u00f6sischen Diplomatenkreisen Konsequenzen gegen Israels Regime durch die EU blockieren.<\/p>\n\n\n\n
Israel wird vom Chefermittler des Internationalen Strafgerichtshof Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen. Die UN-Sonderermittlerin wirft Israel einen Genozid vor. die israelische Armee t\u00f6tete allein in Gaza \u00fcber 41.000 Menschen innerhalb eines Jahres, darunter 16.000 Kinder.<\/p>\n\n\n\n
Warum Frankreichs Pr\u00e4sident Macron nun offen ein Ende der Waffenlieferungen an Israel fordert?<\/p>\n\n\n\n
Nein, Macron ist nat\u00fcrlich nicht pl\u00f6tzlich Mandela geworden und Frankreich gibt nicht \u00fcber Nacht kritikw\u00fcrdige Positionen auf. Es ist Politik.<\/p>\n\n\n\n
1. Frankreich ist lange schon etwas kritischer gegen\u00fcber Israels Verbrechen. Frankreich stimmte in der UN immer wieder f\u00fcr eine Waffenruhe.
2. Frankreich ist sein Einfluss in der ehemaligen Kolonie Libanon wichtig.
3. In Frankreich ist Israel unbeliebt, Solidarit\u00e4t mit Pal\u00e4stinensern weiterverbreitet. Die Regierung will heftigere Kritik vermeiden.
4. Frankreich wittert Deutschlands Unbeliebtheit und Schw\u00e4che. W\u00e4hrend die Bundesregierung in der EU eine gemeinsame Position f\u00fcr Frieden blockiert, will Frankreich die Mehrheitsposition (f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe) als alternative und vern\u00fcnftige F\u00fchrungsmacht in Europa verk\u00f6rpern.<\/p>\n","post_title":"Wegen Gaza: Frankreichs Macron fordert Ende der Waffenlieferungen an Israel","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"wegen-gaza-frankreichs-macron-fordert-ende-der-waffenlieferungen-an-israel","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:41:34","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:41:34","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4572","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"}],"next":false,"prev":false,"total_page":1},"paged":1,"column_class":"jeg_col_3o3","class":"jnews_block_37"};
Macron warnte auch, dass der Libanon nicht zu einem weiteren Gaza werden d\u00fcrfe. Israel d\u00fcrfe \u201edas libanesische Volk nicht opfern\u201c. <\/p>\n\n\n\n
Kontext: Der Libanon ist eine ehemalige Kolonie Frankreichs. Die Regierung in Paris setzt Wert auf Einfluss im Libanon und nahm zuletzt eine verst\u00e4rkt kritische Stimme gegen\u00fcber Israel ein. Frankreich stimmte im Gegensatz zu Deutschland beispielsweise f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe bei der UN-Generalversammlung. Frankreich blockierte im Gegensatz zu den USA Forderungen nach einer Waffenruhe in Gaza auch nicht im der UN-Sicherheitsrat.<\/p>\n\n\n\n
Frankreich geh\u00f6rt zu den L\u00e4ndern der EU, die mehrmals schon offen auch Israels Vorgehen in Gaza und im Libanon kritisierten. Deutschland, \u00d6sterreich und Tschechien sind die L\u00e4nder, die laut franz\u00f6sischen Diplomatenkreisen Konsequenzen gegen Israels Regime durch die EU blockieren.<\/p>\n\n\n\n
Israel wird vom Chefermittler des Internationalen Strafgerichtshof Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen. Die UN-Sonderermittlerin wirft Israel einen Genozid vor. die israelische Armee t\u00f6tete allein in Gaza \u00fcber 41.000 Menschen innerhalb eines Jahres, darunter 16.000 Kinder.<\/p>\n\n\n\n
Warum Frankreichs Pr\u00e4sident Macron nun offen ein Ende der Waffenlieferungen an Israel fordert?<\/p>\n\n\n\n
Nein, Macron ist nat\u00fcrlich nicht pl\u00f6tzlich Mandela geworden und Frankreich gibt nicht \u00fcber Nacht kritikw\u00fcrdige Positionen auf. Es ist Politik.<\/p>\n\n\n\n
1. Frankreich ist lange schon etwas kritischer gegen\u00fcber Israels Verbrechen. Frankreich stimmte in der UN immer wieder f\u00fcr eine Waffenruhe.
2. Frankreich ist sein Einfluss in der ehemaligen Kolonie Libanon wichtig.
3. In Frankreich ist Israel unbeliebt, Solidarit\u00e4t mit Pal\u00e4stinensern weiterverbreitet. Die Regierung will heftigere Kritik vermeiden.
4. Frankreich wittert Deutschlands Unbeliebtheit und Schw\u00e4che. W\u00e4hrend die Bundesregierung in der EU eine gemeinsame Position f\u00fcr Frieden blockiert, will Frankreich die Mehrheitsposition (f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe) als alternative und vern\u00fcnftige F\u00fchrungsmacht in Europa verk\u00f6rpern.<\/p>\n","post_title":"Wegen Gaza: Frankreichs Macron fordert Ende der Waffenlieferungen an Israel","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"wegen-gaza-frankreichs-macron-fordert-ende-der-waffenlieferungen-an-israel","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:41:34","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:41:34","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4572","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"}],"next":false,"prev":false,"total_page":1},"paged":1,"column_class":"jeg_col_3o3","class":"jnews_block_37"};
Israels Premierminister Benjamin Netanyahu reagierte daraufhin heute mit einer direkten Ansprache gegen Macron, die auf den offiziellen Kan\u00e4len der Regierung ver\u00f6ffentlicht wurde. \u201eWas f\u00fcr eine Schande. Israel wird gewinnen, mit oder ohne Ihre Unterst\u00fctzung\u201c, wettert Netanyahu in der Rede.<\/p>\n\n\n\n
Macron warnte auch, dass der Libanon nicht zu einem weiteren Gaza werden d\u00fcrfe. Israel d\u00fcrfe \u201edas libanesische Volk nicht opfern\u201c. <\/p>\n\n\n\n
Kontext: Der Libanon ist eine ehemalige Kolonie Frankreichs. Die Regierung in Paris setzt Wert auf Einfluss im Libanon und nahm zuletzt eine verst\u00e4rkt kritische Stimme gegen\u00fcber Israel ein. Frankreich stimmte im Gegensatz zu Deutschland beispielsweise f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe bei der UN-Generalversammlung. Frankreich blockierte im Gegensatz zu den USA Forderungen nach einer Waffenruhe in Gaza auch nicht im der UN-Sicherheitsrat.<\/p>\n\n\n\n
Frankreich geh\u00f6rt zu den L\u00e4ndern der EU, die mehrmals schon offen auch Israels Vorgehen in Gaza und im Libanon kritisierten. Deutschland, \u00d6sterreich und Tschechien sind die L\u00e4nder, die laut franz\u00f6sischen Diplomatenkreisen Konsequenzen gegen Israels Regime durch die EU blockieren.<\/p>\n\n\n\n
Israel wird vom Chefermittler des Internationalen Strafgerichtshof Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen. Die UN-Sonderermittlerin wirft Israel einen Genozid vor. die israelische Armee t\u00f6tete allein in Gaza \u00fcber 41.000 Menschen innerhalb eines Jahres, darunter 16.000 Kinder.<\/p>\n\n\n\n
Warum Frankreichs Pr\u00e4sident Macron nun offen ein Ende der Waffenlieferungen an Israel fordert?<\/p>\n\n\n\n
Nein, Macron ist nat\u00fcrlich nicht pl\u00f6tzlich Mandela geworden und Frankreich gibt nicht \u00fcber Nacht kritikw\u00fcrdige Positionen auf. Es ist Politik.<\/p>\n\n\n\n
1. Frankreich ist lange schon etwas kritischer gegen\u00fcber Israels Verbrechen. Frankreich stimmte in der UN immer wieder f\u00fcr eine Waffenruhe.
2. Frankreich ist sein Einfluss in der ehemaligen Kolonie Libanon wichtig.
3. In Frankreich ist Israel unbeliebt, Solidarit\u00e4t mit Pal\u00e4stinensern weiterverbreitet. Die Regierung will heftigere Kritik vermeiden.
4. Frankreich wittert Deutschlands Unbeliebtheit und Schw\u00e4che. W\u00e4hrend die Bundesregierung in der EU eine gemeinsame Position f\u00fcr Frieden blockiert, will Frankreich die Mehrheitsposition (f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe) als alternative und vern\u00fcnftige F\u00fchrungsmacht in Europa verk\u00f6rpern.<\/p>\n","post_title":"Wegen Gaza: Frankreichs Macron fordert Ende der Waffenlieferungen an Israel","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"wegen-gaza-frankreichs-macron-fordert-ende-der-waffenlieferungen-an-israel","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:41:34","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:41:34","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4572","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"}],"next":false,"prev":false,"total_page":1},"paged":1,"column_class":"jeg_col_3o3","class":"jnews_block_37"};
Frankreichs Pr\u00e4sident Emanuel Macron fordert ein Ende der Waffenlieferungen an Israel. Es geht explizit um Waffen, die Israel f\u00fcr seinen Krieg gegen Gaza verwendet. In dem vor einer Woche aufgezeichneten Interview mit France Inter betont Macron auch: \u201eFrankreich liefert keine (Waffen).\u201c<\/p>\n\n\n\n
Israels Premierminister Benjamin Netanyahu reagierte daraufhin heute mit einer direkten Ansprache gegen Macron, die auf den offiziellen Kan\u00e4len der Regierung ver\u00f6ffentlicht wurde. \u201eWas f\u00fcr eine Schande. Israel wird gewinnen, mit oder ohne Ihre Unterst\u00fctzung\u201c, wettert Netanyahu in der Rede.<\/p>\n\n\n\n
Macron warnte auch, dass der Libanon nicht zu einem weiteren Gaza werden d\u00fcrfe. Israel d\u00fcrfe \u201edas libanesische Volk nicht opfern\u201c. <\/p>\n\n\n\n
Kontext: Der Libanon ist eine ehemalige Kolonie Frankreichs. Die Regierung in Paris setzt Wert auf Einfluss im Libanon und nahm zuletzt eine verst\u00e4rkt kritische Stimme gegen\u00fcber Israel ein. Frankreich stimmte im Gegensatz zu Deutschland beispielsweise f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe bei der UN-Generalversammlung. Frankreich blockierte im Gegensatz zu den USA Forderungen nach einer Waffenruhe in Gaza auch nicht im der UN-Sicherheitsrat.<\/p>\n\n\n\n
Frankreich geh\u00f6rt zu den L\u00e4ndern der EU, die mehrmals schon offen auch Israels Vorgehen in Gaza und im Libanon kritisierten. Deutschland, \u00d6sterreich und Tschechien sind die L\u00e4nder, die laut franz\u00f6sischen Diplomatenkreisen Konsequenzen gegen Israels Regime durch die EU blockieren.<\/p>\n\n\n\n
Israel wird vom Chefermittler des Internationalen Strafgerichtshof Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen. Die UN-Sonderermittlerin wirft Israel einen Genozid vor. die israelische Armee t\u00f6tete allein in Gaza \u00fcber 41.000 Menschen innerhalb eines Jahres, darunter 16.000 Kinder.<\/p>\n\n\n\n
Warum Frankreichs Pr\u00e4sident Macron nun offen ein Ende der Waffenlieferungen an Israel fordert?<\/p>\n\n\n\n
Nein, Macron ist nat\u00fcrlich nicht pl\u00f6tzlich Mandela geworden und Frankreich gibt nicht \u00fcber Nacht kritikw\u00fcrdige Positionen auf. Es ist Politik.<\/p>\n\n\n\n
1. Frankreich ist lange schon etwas kritischer gegen\u00fcber Israels Verbrechen. Frankreich stimmte in der UN immer wieder f\u00fcr eine Waffenruhe.
2. Frankreich ist sein Einfluss in der ehemaligen Kolonie Libanon wichtig.
3. In Frankreich ist Israel unbeliebt, Solidarit\u00e4t mit Pal\u00e4stinensern weiterverbreitet. Die Regierung will heftigere Kritik vermeiden.
4. Frankreich wittert Deutschlands Unbeliebtheit und Schw\u00e4che. W\u00e4hrend die Bundesregierung in der EU eine gemeinsame Position f\u00fcr Frieden blockiert, will Frankreich die Mehrheitsposition (f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe) als alternative und vern\u00fcnftige F\u00fchrungsmacht in Europa verk\u00f6rpern.<\/p>\n","post_title":"Wegen Gaza: Frankreichs Macron fordert Ende der Waffenlieferungen an Israel","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"wegen-gaza-frankreichs-macron-fordert-ende-der-waffenlieferungen-an-israel","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:41:34","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:41:34","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4572","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"}],"next":false,"prev":false,"total_page":1},"paged":1,"column_class":"jeg_col_3o3","class":"jnews_block_37"};
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Frankreichs Pr\u00e4sident Emanuel Macron fordert ein Ende der Waffenlieferungen an Israel. Es geht explizit um Waffen, die Israel f\u00fcr seinen Krieg gegen Gaza verwendet. In dem vor einer Woche aufgezeichneten Interview mit France Inter betont Macron auch: \u201eFrankreich liefert keine (Waffen).\u201c<\/p>\n\n\n\n
Israels Premierminister Benjamin Netanyahu reagierte daraufhin heute mit einer direkten Ansprache gegen Macron, die auf den offiziellen Kan\u00e4len der Regierung ver\u00f6ffentlicht wurde. \u201eWas f\u00fcr eine Schande. Israel wird gewinnen, mit oder ohne Ihre Unterst\u00fctzung\u201c, wettert Netanyahu in der Rede.<\/p>\n\n\n\n
Macron warnte auch, dass der Libanon nicht zu einem weiteren Gaza werden d\u00fcrfe. Israel d\u00fcrfe \u201edas libanesische Volk nicht opfern\u201c. <\/p>\n\n\n\n
Kontext: Der Libanon ist eine ehemalige Kolonie Frankreichs. Die Regierung in Paris setzt Wert auf Einfluss im Libanon und nahm zuletzt eine verst\u00e4rkt kritische Stimme gegen\u00fcber Israel ein. Frankreich stimmte im Gegensatz zu Deutschland beispielsweise f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe bei der UN-Generalversammlung. Frankreich blockierte im Gegensatz zu den USA Forderungen nach einer Waffenruhe in Gaza auch nicht im der UN-Sicherheitsrat.<\/p>\n\n\n\n
Frankreich geh\u00f6rt zu den L\u00e4ndern der EU, die mehrmals schon offen auch Israels Vorgehen in Gaza und im Libanon kritisierten. Deutschland, \u00d6sterreich und Tschechien sind die L\u00e4nder, die laut franz\u00f6sischen Diplomatenkreisen Konsequenzen gegen Israels Regime durch die EU blockieren.<\/p>\n\n\n\n
Israel wird vom Chefermittler des Internationalen Strafgerichtshof Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen. Die UN-Sonderermittlerin wirft Israel einen Genozid vor. die israelische Armee t\u00f6tete allein in Gaza \u00fcber 41.000 Menschen innerhalb eines Jahres, darunter 16.000 Kinder.<\/p>\n\n\n\n
Warum Frankreichs Pr\u00e4sident Macron nun offen ein Ende der Waffenlieferungen an Israel fordert?<\/p>\n\n\n\n
Nein, Macron ist nat\u00fcrlich nicht pl\u00f6tzlich Mandela geworden und Frankreich gibt nicht \u00fcber Nacht kritikw\u00fcrdige Positionen auf. Es ist Politik.<\/p>\n\n\n\n
1. Frankreich ist lange schon etwas kritischer gegen\u00fcber Israels Verbrechen. Frankreich stimmte in der UN immer wieder f\u00fcr eine Waffenruhe.
2. Frankreich ist sein Einfluss in der ehemaligen Kolonie Libanon wichtig.
3. In Frankreich ist Israel unbeliebt, Solidarit\u00e4t mit Pal\u00e4stinensern weiterverbreitet. Die Regierung will heftigere Kritik vermeiden.
4. Frankreich wittert Deutschlands Unbeliebtheit und Schw\u00e4che. W\u00e4hrend die Bundesregierung in der EU eine gemeinsame Position f\u00fcr Frieden blockiert, will Frankreich die Mehrheitsposition (f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe) als alternative und vern\u00fcnftige F\u00fchrungsmacht in Europa verk\u00f6rpern.<\/p>\n","post_title":"Wegen Gaza: Frankreichs Macron fordert Ende der Waffenlieferungen an Israel","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"wegen-gaza-frankreichs-macron-fordert-ende-der-waffenlieferungen-an-israel","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:41:34","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:41:34","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4572","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"}],"next":false,"prev":false,"total_page":1},"paged":1,"column_class":"jeg_col_3o3","class":"jnews_block_37"};
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Frankreichs Pr\u00e4sident Emanuel Macron fordert ein Ende der Waffenlieferungen an Israel. Es geht explizit um Waffen, die Israel f\u00fcr seinen Krieg gegen Gaza verwendet. In dem vor einer Woche aufgezeichneten Interview mit France Inter betont Macron auch: \u201eFrankreich liefert keine (Waffen).\u201c<\/p>\n\n\n\n
Israels Premierminister Benjamin Netanyahu reagierte daraufhin heute mit einer direkten Ansprache gegen Macron, die auf den offiziellen Kan\u00e4len der Regierung ver\u00f6ffentlicht wurde. \u201eWas f\u00fcr eine Schande. Israel wird gewinnen, mit oder ohne Ihre Unterst\u00fctzung\u201c, wettert Netanyahu in der Rede.<\/p>\n\n\n\n
Macron warnte auch, dass der Libanon nicht zu einem weiteren Gaza werden d\u00fcrfe. Israel d\u00fcrfe \u201edas libanesische Volk nicht opfern\u201c. <\/p>\n\n\n\n
Kontext: Der Libanon ist eine ehemalige Kolonie Frankreichs. Die Regierung in Paris setzt Wert auf Einfluss im Libanon und nahm zuletzt eine verst\u00e4rkt kritische Stimme gegen\u00fcber Israel ein. Frankreich stimmte im Gegensatz zu Deutschland beispielsweise f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe bei der UN-Generalversammlung. Frankreich blockierte im Gegensatz zu den USA Forderungen nach einer Waffenruhe in Gaza auch nicht im der UN-Sicherheitsrat.<\/p>\n\n\n\n
Frankreich geh\u00f6rt zu den L\u00e4ndern der EU, die mehrmals schon offen auch Israels Vorgehen in Gaza und im Libanon kritisierten. Deutschland, \u00d6sterreich und Tschechien sind die L\u00e4nder, die laut franz\u00f6sischen Diplomatenkreisen Konsequenzen gegen Israels Regime durch die EU blockieren.<\/p>\n\n\n\n
Israel wird vom Chefermittler des Internationalen Strafgerichtshof Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen. Die UN-Sonderermittlerin wirft Israel einen Genozid vor. die israelische Armee t\u00f6tete allein in Gaza \u00fcber 41.000 Menschen innerhalb eines Jahres, darunter 16.000 Kinder.<\/p>\n\n\n\n
Warum Frankreichs Pr\u00e4sident Macron nun offen ein Ende der Waffenlieferungen an Israel fordert?<\/p>\n\n\n\n
Nein, Macron ist nat\u00fcrlich nicht pl\u00f6tzlich Mandela geworden und Frankreich gibt nicht \u00fcber Nacht kritikw\u00fcrdige Positionen auf. Es ist Politik.<\/p>\n\n\n\n
1. Frankreich ist lange schon etwas kritischer gegen\u00fcber Israels Verbrechen. Frankreich stimmte in der UN immer wieder f\u00fcr eine Waffenruhe.
2. Frankreich ist sein Einfluss in der ehemaligen Kolonie Libanon wichtig.
3. In Frankreich ist Israel unbeliebt, Solidarit\u00e4t mit Pal\u00e4stinensern weiterverbreitet. Die Regierung will heftigere Kritik vermeiden.
4. Frankreich wittert Deutschlands Unbeliebtheit und Schw\u00e4che. W\u00e4hrend die Bundesregierung in der EU eine gemeinsame Position f\u00fcr Frieden blockiert, will Frankreich die Mehrheitsposition (f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe) als alternative und vern\u00fcnftige F\u00fchrungsmacht in Europa verk\u00f6rpern.<\/p>\n","post_title":"Wegen Gaza: Frankreichs Macron fordert Ende der Waffenlieferungen an Israel","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"wegen-gaza-frankreichs-macron-fordert-ende-der-waffenlieferungen-an-israel","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:41:34","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:41:34","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4572","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"}],"next":false,"prev":false,"total_page":1},"paged":1,"column_class":"jeg_col_3o3","class":"jnews_block_37"};
Israel und die Hamas nutzen Gefangene als Geiseln, indem ihre Freilassung in Verhandlungen als Gegenleistung angeboten wird.<\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Folter, Vergewaltigung und Misshandlung: Israel h\u00e4lt 33 mal mehr Geiseln als die Hamas","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"folter-vergewaltigung-und-misshandlung-israel-halt-33-mal-mehr-geiseln-als-die-hamas","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:41:16","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:41:16","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4575","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4572,"post_author":"2","post_date":"2024-10-06 18:22:07","post_date_gmt":"2024-10-06 18:22:07","post_content":"\n Frankreichs Pr\u00e4sident Emanuel Macron fordert ein Ende der Waffenlieferungen an Israel. Es geht explizit um Waffen, die Israel f\u00fcr seinen Krieg gegen Gaza verwendet. In dem vor einer Woche aufgezeichneten Interview mit France Inter betont Macron auch: \u201eFrankreich liefert keine (Waffen).\u201c<\/p>\n\n\n\n Israels Premierminister Benjamin Netanyahu reagierte daraufhin heute mit einer direkten Ansprache gegen Macron, die auf den offiziellen Kan\u00e4len der Regierung ver\u00f6ffentlicht wurde. \u201eWas f\u00fcr eine Schande. Israel wird gewinnen, mit oder ohne Ihre Unterst\u00fctzung\u201c, wettert Netanyahu in der Rede.<\/p>\n\n\n\n Macron warnte auch, dass der Libanon nicht zu einem weiteren Gaza werden d\u00fcrfe. Israel d\u00fcrfe \u201edas libanesische Volk nicht opfern\u201c. <\/p>\n\n\n\n Kontext: Der Libanon ist eine ehemalige Kolonie Frankreichs. Die Regierung in Paris setzt Wert auf Einfluss im Libanon und nahm zuletzt eine verst\u00e4rkt kritische Stimme gegen\u00fcber Israel ein. Frankreich stimmte im Gegensatz zu Deutschland beispielsweise f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe bei der UN-Generalversammlung. Frankreich blockierte im Gegensatz zu den USA Forderungen nach einer Waffenruhe in Gaza auch nicht im der UN-Sicherheitsrat.<\/p>\n\n\n\n Frankreich geh\u00f6rt zu den L\u00e4ndern der EU, die mehrmals schon offen auch Israels Vorgehen in Gaza und im Libanon kritisierten. Deutschland, \u00d6sterreich und Tschechien sind die L\u00e4nder, die laut franz\u00f6sischen Diplomatenkreisen Konsequenzen gegen Israels Regime durch die EU blockieren.<\/p>\n\n\n\n Israel wird vom Chefermittler des Internationalen Strafgerichtshof Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen. Die UN-Sonderermittlerin wirft Israel einen Genozid vor. die israelische Armee t\u00f6tete allein in Gaza \u00fcber 41.000 Menschen innerhalb eines Jahres, darunter 16.000 Kinder.<\/p>\n\n\n\n Warum Frankreichs Pr\u00e4sident Macron nun offen ein Ende der Waffenlieferungen an Israel fordert?<\/p>\n\n\n\n Nein, Macron ist nat\u00fcrlich nicht pl\u00f6tzlich Mandela geworden und Frankreich gibt nicht \u00fcber Nacht kritikw\u00fcrdige Positionen auf. Es ist Politik.<\/p>\n\n\n\n 1. Frankreich ist lange schon etwas kritischer gegen\u00fcber Israels Verbrechen. Frankreich stimmte in der UN immer wieder f\u00fcr eine Waffenruhe. Dar\u00fcber hinaus befinden sich 227 pal\u00e4stinensische Kinder aktuell in Milit\u00e4rhaft. \u00dcber 700 Kinder wurden seit dem 7. Oktober verschleppt. Die UN wirft Israel \u201esystematischen Missbrauch vor\u201c, die Menschenrechtsgruppe Save the Children wirft Israel \u201ealarmierende F\u00e4lle von Missbrauch und Misshandlung\u201c vor.<\/p>\n\n\n\n Israel und die Hamas nutzen Gefangene als Geiseln, indem ihre Freilassung in Verhandlungen als Gegenleistung angeboten wird.<\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Folter, Vergewaltigung und Misshandlung: Israel h\u00e4lt 33 mal mehr Geiseln als die Hamas","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"folter-vergewaltigung-und-misshandlung-israel-halt-33-mal-mehr-geiseln-als-die-hamas","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:41:16","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:41:16","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4575","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4572,"post_author":"2","post_date":"2024-10-06 18:22:07","post_date_gmt":"2024-10-06 18:22:07","post_content":"\n Frankreichs Pr\u00e4sident Emanuel Macron fordert ein Ende der Waffenlieferungen an Israel. Es geht explizit um Waffen, die Israel f\u00fcr seinen Krieg gegen Gaza verwendet. In dem vor einer Woche aufgezeichneten Interview mit France Inter betont Macron auch: \u201eFrankreich liefert keine (Waffen).\u201c<\/p>\n\n\n\n Israels Premierminister Benjamin Netanyahu reagierte daraufhin heute mit einer direkten Ansprache gegen Macron, die auf den offiziellen Kan\u00e4len der Regierung ver\u00f6ffentlicht wurde. \u201eWas f\u00fcr eine Schande. Israel wird gewinnen, mit oder ohne Ihre Unterst\u00fctzung\u201c, wettert Netanyahu in der Rede.<\/p>\n\n\n\n Macron warnte auch, dass der Libanon nicht zu einem weiteren Gaza werden d\u00fcrfe. Israel d\u00fcrfe \u201edas libanesische Volk nicht opfern\u201c. <\/p>\n\n\n\n Kontext: Der Libanon ist eine ehemalige Kolonie Frankreichs. Die Regierung in Paris setzt Wert auf Einfluss im Libanon und nahm zuletzt eine verst\u00e4rkt kritische Stimme gegen\u00fcber Israel ein. Frankreich stimmte im Gegensatz zu Deutschland beispielsweise f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe bei der UN-Generalversammlung. Frankreich blockierte im Gegensatz zu den USA Forderungen nach einer Waffenruhe in Gaza auch nicht im der UN-Sicherheitsrat.<\/p>\n\n\n\n Frankreich geh\u00f6rt zu den L\u00e4ndern der EU, die mehrmals schon offen auch Israels Vorgehen in Gaza und im Libanon kritisierten. Deutschland, \u00d6sterreich und Tschechien sind die L\u00e4nder, die laut franz\u00f6sischen Diplomatenkreisen Konsequenzen gegen Israels Regime durch die EU blockieren.<\/p>\n\n\n\n Israel wird vom Chefermittler des Internationalen Strafgerichtshof Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen. Die UN-Sonderermittlerin wirft Israel einen Genozid vor. die israelische Armee t\u00f6tete allein in Gaza \u00fcber 41.000 Menschen innerhalb eines Jahres, darunter 16.000 Kinder.<\/p>\n\n\n\n Warum Frankreichs Pr\u00e4sident Macron nun offen ein Ende der Waffenlieferungen an Israel fordert?<\/p>\n\n\n\n Nein, Macron ist nat\u00fcrlich nicht pl\u00f6tzlich Mandela geworden und Frankreich gibt nicht \u00fcber Nacht kritikw\u00fcrdige Positionen auf. Es ist Politik.<\/p>\n\n\n\n 1. Frankreich ist lange schon etwas kritischer gegen\u00fcber Israels Verbrechen. Frankreich stimmte in der UN immer wieder f\u00fcr eine Waffenruhe. Die Menschenrechtsgruppen Human Rights Watch und B\u2019Tselem stellten in unabh\u00e4ngigen Reports fest, dass die verschleppten Pal\u00e4stinenser in den Foltercamps sexueller Gewalt, Folter, Unterversorgung und Erniedrigung ausgesetzt sind.<\/p>\n\n\n\n Dar\u00fcber hinaus befinden sich 227 pal\u00e4stinensische Kinder aktuell in Milit\u00e4rhaft. \u00dcber 700 Kinder wurden seit dem 7. Oktober verschleppt. Die UN wirft Israel \u201esystematischen Missbrauch vor\u201c, die Menschenrechtsgruppe Save the Children wirft Israel \u201ealarmierende F\u00e4lle von Missbrauch und Misshandlung\u201c vor.<\/p>\n\n\n\n Israel und die Hamas nutzen Gefangene als Geiseln, indem ihre Freilassung in Verhandlungen als Gegenleistung angeboten wird.<\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Folter, Vergewaltigung und Misshandlung: Israel h\u00e4lt 33 mal mehr Geiseln als die Hamas","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"folter-vergewaltigung-und-misshandlung-israel-halt-33-mal-mehr-geiseln-als-die-hamas","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:41:16","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:41:16","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4575","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4572,"post_author":"2","post_date":"2024-10-06 18:22:07","post_date_gmt":"2024-10-06 18:22:07","post_content":"\n Frankreichs Pr\u00e4sident Emanuel Macron fordert ein Ende der Waffenlieferungen an Israel. Es geht explizit um Waffen, die Israel f\u00fcr seinen Krieg gegen Gaza verwendet. In dem vor einer Woche aufgezeichneten Interview mit France Inter betont Macron auch: \u201eFrankreich liefert keine (Waffen).\u201c<\/p>\n\n\n\n Israels Premierminister Benjamin Netanyahu reagierte daraufhin heute mit einer direkten Ansprache gegen Macron, die auf den offiziellen Kan\u00e4len der Regierung ver\u00f6ffentlicht wurde. \u201eWas f\u00fcr eine Schande. Israel wird gewinnen, mit oder ohne Ihre Unterst\u00fctzung\u201c, wettert Netanyahu in der Rede.<\/p>\n\n\n\n Macron warnte auch, dass der Libanon nicht zu einem weiteren Gaza werden d\u00fcrfe. Israel d\u00fcrfe \u201edas libanesische Volk nicht opfern\u201c. <\/p>\n\n\n\n Kontext: Der Libanon ist eine ehemalige Kolonie Frankreichs. Die Regierung in Paris setzt Wert auf Einfluss im Libanon und nahm zuletzt eine verst\u00e4rkt kritische Stimme gegen\u00fcber Israel ein. Frankreich stimmte im Gegensatz zu Deutschland beispielsweise f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe bei der UN-Generalversammlung. Frankreich blockierte im Gegensatz zu den USA Forderungen nach einer Waffenruhe in Gaza auch nicht im der UN-Sicherheitsrat.<\/p>\n\n\n\n Frankreich geh\u00f6rt zu den L\u00e4ndern der EU, die mehrmals schon offen auch Israels Vorgehen in Gaza und im Libanon kritisierten. Deutschland, \u00d6sterreich und Tschechien sind die L\u00e4nder, die laut franz\u00f6sischen Diplomatenkreisen Konsequenzen gegen Israels Regime durch die EU blockieren.<\/p>\n\n\n\n Israel wird vom Chefermittler des Internationalen Strafgerichtshof Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen. Die UN-Sonderermittlerin wirft Israel einen Genozid vor. die israelische Armee t\u00f6tete allein in Gaza \u00fcber 41.000 Menschen innerhalb eines Jahres, darunter 16.000 Kinder.<\/p>\n\n\n\n Warum Frankreichs Pr\u00e4sident Macron nun offen ein Ende der Waffenlieferungen an Israel fordert?<\/p>\n\n\n\n Nein, Macron ist nat\u00fcrlich nicht pl\u00f6tzlich Mandela geworden und Frankreich gibt nicht \u00fcber Nacht kritikw\u00fcrdige Positionen auf. Es ist Politik.<\/p>\n\n\n\n 1. Frankreich ist lange schon etwas kritischer gegen\u00fcber Israels Verbrechen. Frankreich stimmte in der UN immer wieder f\u00fcr eine Waffenruhe. \u201eDie Inhaftierung von Gefangenen und H\u00e4ftlingen aus den besetzten pal\u00e4stinensischen Gebieten innerhalb Israels stellt einen eklatanten Versto\u00df gegen die Vierte Genfer Konvention dar, die die Verbringung von Gefangenen und H\u00e4ftlingen aus den besetzten Gebieten verbietet, und verst\u00f6\u00dft au\u00dferdem gegen grundlegende Menschenrechte\u201c, so die israelische NGO HaMoked.<\/p>\n\n\n\n Die Menschenrechtsgruppen Human Rights Watch und B\u2019Tselem stellten in unabh\u00e4ngigen Reports fest, dass die verschleppten Pal\u00e4stinenser in den Foltercamps sexueller Gewalt, Folter, Unterversorgung und Erniedrigung ausgesetzt sind.<\/p>\n\n\n\n Dar\u00fcber hinaus befinden sich 227 pal\u00e4stinensische Kinder aktuell in Milit\u00e4rhaft. \u00dcber 700 Kinder wurden seit dem 7. Oktober verschleppt. Die UN wirft Israel \u201esystematischen Missbrauch vor\u201c, die Menschenrechtsgruppe Save the Children wirft Israel \u201ealarmierende F\u00e4lle von Missbrauch und Misshandlung\u201c vor.<\/p>\n\n\n\n Israel und die Hamas nutzen Gefangene als Geiseln, indem ihre Freilassung in Verhandlungen als Gegenleistung angeboten wird.<\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Folter, Vergewaltigung und Misshandlung: Israel h\u00e4lt 33 mal mehr Geiseln als die Hamas","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"folter-vergewaltigung-und-misshandlung-israel-halt-33-mal-mehr-geiseln-als-die-hamas","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:41:16","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:41:16","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4575","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4572,"post_author":"2","post_date":"2024-10-06 18:22:07","post_date_gmt":"2024-10-06 18:22:07","post_content":"\n Frankreichs Pr\u00e4sident Emanuel Macron fordert ein Ende der Waffenlieferungen an Israel. Es geht explizit um Waffen, die Israel f\u00fcr seinen Krieg gegen Gaza verwendet. In dem vor einer Woche aufgezeichneten Interview mit France Inter betont Macron auch: \u201eFrankreich liefert keine (Waffen).\u201c<\/p>\n\n\n\n Israels Premierminister Benjamin Netanyahu reagierte daraufhin heute mit einer direkten Ansprache gegen Macron, die auf den offiziellen Kan\u00e4len der Regierung ver\u00f6ffentlicht wurde. \u201eWas f\u00fcr eine Schande. Israel wird gewinnen, mit oder ohne Ihre Unterst\u00fctzung\u201c, wettert Netanyahu in der Rede.<\/p>\n\n\n\n Macron warnte auch, dass der Libanon nicht zu einem weiteren Gaza werden d\u00fcrfe. Israel d\u00fcrfe \u201edas libanesische Volk nicht opfern\u201c. <\/p>\n\n\n\n Kontext: Der Libanon ist eine ehemalige Kolonie Frankreichs. Die Regierung in Paris setzt Wert auf Einfluss im Libanon und nahm zuletzt eine verst\u00e4rkt kritische Stimme gegen\u00fcber Israel ein. Frankreich stimmte im Gegensatz zu Deutschland beispielsweise f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe bei der UN-Generalversammlung. Frankreich blockierte im Gegensatz zu den USA Forderungen nach einer Waffenruhe in Gaza auch nicht im der UN-Sicherheitsrat.<\/p>\n\n\n\n Frankreich geh\u00f6rt zu den L\u00e4ndern der EU, die mehrmals schon offen auch Israels Vorgehen in Gaza und im Libanon kritisierten. Deutschland, \u00d6sterreich und Tschechien sind die L\u00e4nder, die laut franz\u00f6sischen Diplomatenkreisen Konsequenzen gegen Israels Regime durch die EU blockieren.<\/p>\n\n\n\n Israel wird vom Chefermittler des Internationalen Strafgerichtshof Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen. Die UN-Sonderermittlerin wirft Israel einen Genozid vor. die israelische Armee t\u00f6tete allein in Gaza \u00fcber 41.000 Menschen innerhalb eines Jahres, darunter 16.000 Kinder.<\/p>\n\n\n\n Warum Frankreichs Pr\u00e4sident Macron nun offen ein Ende der Waffenlieferungen an Israel fordert?<\/p>\n\n\n\n Nein, Macron ist nat\u00fcrlich nicht pl\u00f6tzlich Mandela geworden und Frankreich gibt nicht \u00fcber Nacht kritikw\u00fcrdige Positionen auf. Es ist Politik.<\/p>\n\n\n\n 1. Frankreich ist lange schon etwas kritischer gegen\u00fcber Israels Verbrechen. Frankreich stimmte in der UN immer wieder f\u00fcr eine Waffenruhe. Amnesty International betrachtet Israels \u201eAdministrative Detention\u201c als einen Versto\u00df gegen Artikel 9 des UN-Zivilpaktes, den Internationalen Pakt \u00fcber b\u00fcrgerliche und politische Rechte (ICCPR), der \u201eklarstellt, dass niemand willk\u00fcrlich inhaftiert werden darf und dass Freiheitsentzug auf gesetzlich festgelegten Gr\u00fcnden und Verfahren beruhen muss\u201c. <\/p>\n\n\n\n \u201eDie Inhaftierung von Gefangenen und H\u00e4ftlingen aus den besetzten pal\u00e4stinensischen Gebieten innerhalb Israels stellt einen eklatanten Versto\u00df gegen die Vierte Genfer Konvention dar, die die Verbringung von Gefangenen und H\u00e4ftlingen aus den besetzten Gebieten verbietet, und verst\u00f6\u00dft au\u00dferdem gegen grundlegende Menschenrechte\u201c, so die israelische NGO HaMoked.<\/p>\n\n\n\n Die Menschenrechtsgruppen Human Rights Watch und B\u2019Tselem stellten in unabh\u00e4ngigen Reports fest, dass die verschleppten Pal\u00e4stinenser in den Foltercamps sexueller Gewalt, Folter, Unterversorgung und Erniedrigung ausgesetzt sind.<\/p>\n\n\n\n Dar\u00fcber hinaus befinden sich 227 pal\u00e4stinensische Kinder aktuell in Milit\u00e4rhaft. \u00dcber 700 Kinder wurden seit dem 7. Oktober verschleppt. Die UN wirft Israel \u201esystematischen Missbrauch vor\u201c, die Menschenrechtsgruppe Save the Children wirft Israel \u201ealarmierende F\u00e4lle von Missbrauch und Misshandlung\u201c vor.<\/p>\n\n\n\n Israel und die Hamas nutzen Gefangene als Geiseln, indem ihre Freilassung in Verhandlungen als Gegenleistung angeboten wird.<\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Folter, Vergewaltigung und Misshandlung: Israel h\u00e4lt 33 mal mehr Geiseln als die Hamas","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"folter-vergewaltigung-und-misshandlung-israel-halt-33-mal-mehr-geiseln-als-die-hamas","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:41:16","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:41:16","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4575","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4572,"post_author":"2","post_date":"2024-10-06 18:22:07","post_date_gmt":"2024-10-06 18:22:07","post_content":"\n Frankreichs Pr\u00e4sident Emanuel Macron fordert ein Ende der Waffenlieferungen an Israel. Es geht explizit um Waffen, die Israel f\u00fcr seinen Krieg gegen Gaza verwendet. In dem vor einer Woche aufgezeichneten Interview mit France Inter betont Macron auch: \u201eFrankreich liefert keine (Waffen).\u201c<\/p>\n\n\n\n Israels Premierminister Benjamin Netanyahu reagierte daraufhin heute mit einer direkten Ansprache gegen Macron, die auf den offiziellen Kan\u00e4len der Regierung ver\u00f6ffentlicht wurde. \u201eWas f\u00fcr eine Schande. Israel wird gewinnen, mit oder ohne Ihre Unterst\u00fctzung\u201c, wettert Netanyahu in der Rede.<\/p>\n\n\n\n Macron warnte auch, dass der Libanon nicht zu einem weiteren Gaza werden d\u00fcrfe. Israel d\u00fcrfe \u201edas libanesische Volk nicht opfern\u201c. <\/p>\n\n\n\n Kontext: Der Libanon ist eine ehemalige Kolonie Frankreichs. Die Regierung in Paris setzt Wert auf Einfluss im Libanon und nahm zuletzt eine verst\u00e4rkt kritische Stimme gegen\u00fcber Israel ein. Frankreich stimmte im Gegensatz zu Deutschland beispielsweise f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe bei der UN-Generalversammlung. Frankreich blockierte im Gegensatz zu den USA Forderungen nach einer Waffenruhe in Gaza auch nicht im der UN-Sicherheitsrat.<\/p>\n\n\n\n Frankreich geh\u00f6rt zu den L\u00e4ndern der EU, die mehrmals schon offen auch Israels Vorgehen in Gaza und im Libanon kritisierten. Deutschland, \u00d6sterreich und Tschechien sind die L\u00e4nder, die laut franz\u00f6sischen Diplomatenkreisen Konsequenzen gegen Israels Regime durch die EU blockieren.<\/p>\n\n\n\n Israel wird vom Chefermittler des Internationalen Strafgerichtshof Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen. Die UN-Sonderermittlerin wirft Israel einen Genozid vor. die israelische Armee t\u00f6tete allein in Gaza \u00fcber 41.000 Menschen innerhalb eines Jahres, darunter 16.000 Kinder.<\/p>\n\n\n\n Warum Frankreichs Pr\u00e4sident Macron nun offen ein Ende der Waffenlieferungen an Israel fordert?<\/p>\n\n\n\n Nein, Macron ist nat\u00fcrlich nicht pl\u00f6tzlich Mandela geworden und Frankreich gibt nicht \u00fcber Nacht kritikw\u00fcrdige Positionen auf. Es ist Politik.<\/p>\n\n\n\n 1. Frankreich ist lange schon etwas kritischer gegen\u00fcber Israels Verbrechen. Frankreich stimmte in der UN immer wieder f\u00fcr eine Waffenruhe. 3.377 von Israel verschleppte Pal\u00e4stinenser werden aktuell ohne juristische Grundlage oder Vorwurf in Geiselhaft (\u201eadministrative Haft\u201c) gehalten. Unter ihnen mindestens 75 Kinder, so die israelische Menschenrechtsgruppe B\u2019Tselem. Viele von ihnen in \u201eFoltercamps\u201c wie Menschenrechtler die Haftanstalten nennen.<\/p>\n\n\n\n Amnesty International betrachtet Israels \u201eAdministrative Detention\u201c als einen Versto\u00df gegen Artikel 9 des UN-Zivilpaktes, den Internationalen Pakt \u00fcber b\u00fcrgerliche und politische Rechte (ICCPR), der \u201eklarstellt, dass niemand willk\u00fcrlich inhaftiert werden darf und dass Freiheitsentzug auf gesetzlich festgelegten Gr\u00fcnden und Verfahren beruhen muss\u201c. <\/p>\n\n\n\n \u201eDie Inhaftierung von Gefangenen und H\u00e4ftlingen aus den besetzten pal\u00e4stinensischen Gebieten innerhalb Israels stellt einen eklatanten Versto\u00df gegen die Vierte Genfer Konvention dar, die die Verbringung von Gefangenen und H\u00e4ftlingen aus den besetzten Gebieten verbietet, und verst\u00f6\u00dft au\u00dferdem gegen grundlegende Menschenrechte\u201c, so die israelische NGO HaMoked.<\/p>\n\n\n\n Die Menschenrechtsgruppen Human Rights Watch und B\u2019Tselem stellten in unabh\u00e4ngigen Reports fest, dass die verschleppten Pal\u00e4stinenser in den Foltercamps sexueller Gewalt, Folter, Unterversorgung und Erniedrigung ausgesetzt sind.<\/p>\n\n\n\n Dar\u00fcber hinaus befinden sich 227 pal\u00e4stinensische Kinder aktuell in Milit\u00e4rhaft. \u00dcber 700 Kinder wurden seit dem 7. Oktober verschleppt. Die UN wirft Israel \u201esystematischen Missbrauch vor\u201c, die Menschenrechtsgruppe Save the Children wirft Israel \u201ealarmierende F\u00e4lle von Missbrauch und Misshandlung\u201c vor.<\/p>\n\n\n\n Israel und die Hamas nutzen Gefangene als Geiseln, indem ihre Freilassung in Verhandlungen als Gegenleistung angeboten wird.<\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Folter, Vergewaltigung und Misshandlung: Israel h\u00e4lt 33 mal mehr Geiseln als die Hamas","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"folter-vergewaltigung-und-misshandlung-israel-halt-33-mal-mehr-geiseln-als-die-hamas","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:41:16","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:41:16","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4575","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4572,"post_author":"2","post_date":"2024-10-06 18:22:07","post_date_gmt":"2024-10-06 18:22:07","post_content":"\n Frankreichs Pr\u00e4sident Emanuel Macron fordert ein Ende der Waffenlieferungen an Israel. Es geht explizit um Waffen, die Israel f\u00fcr seinen Krieg gegen Gaza verwendet. In dem vor einer Woche aufgezeichneten Interview mit France Inter betont Macron auch: \u201eFrankreich liefert keine (Waffen).\u201c<\/p>\n\n\n\n Israels Premierminister Benjamin Netanyahu reagierte daraufhin heute mit einer direkten Ansprache gegen Macron, die auf den offiziellen Kan\u00e4len der Regierung ver\u00f6ffentlicht wurde. \u201eWas f\u00fcr eine Schande. Israel wird gewinnen, mit oder ohne Ihre Unterst\u00fctzung\u201c, wettert Netanyahu in der Rede.<\/p>\n\n\n\n Macron warnte auch, dass der Libanon nicht zu einem weiteren Gaza werden d\u00fcrfe. Israel d\u00fcrfe \u201edas libanesische Volk nicht opfern\u201c. <\/p>\n\n\n\n Kontext: Der Libanon ist eine ehemalige Kolonie Frankreichs. Die Regierung in Paris setzt Wert auf Einfluss im Libanon und nahm zuletzt eine verst\u00e4rkt kritische Stimme gegen\u00fcber Israel ein. Frankreich stimmte im Gegensatz zu Deutschland beispielsweise f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe bei der UN-Generalversammlung. Frankreich blockierte im Gegensatz zu den USA Forderungen nach einer Waffenruhe in Gaza auch nicht im der UN-Sicherheitsrat.<\/p>\n\n\n\n Frankreich geh\u00f6rt zu den L\u00e4ndern der EU, die mehrmals schon offen auch Israels Vorgehen in Gaza und im Libanon kritisierten. Deutschland, \u00d6sterreich und Tschechien sind die L\u00e4nder, die laut franz\u00f6sischen Diplomatenkreisen Konsequenzen gegen Israels Regime durch die EU blockieren.<\/p>\n\n\n\n Israel wird vom Chefermittler des Internationalen Strafgerichtshof Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen. Die UN-Sonderermittlerin wirft Israel einen Genozid vor. die israelische Armee t\u00f6tete allein in Gaza \u00fcber 41.000 Menschen innerhalb eines Jahres, darunter 16.000 Kinder.<\/p>\n\n\n\n Warum Frankreichs Pr\u00e4sident Macron nun offen ein Ende der Waffenlieferungen an Israel fordert?<\/p>\n\n\n\n Nein, Macron ist nat\u00fcrlich nicht pl\u00f6tzlich Mandela geworden und Frankreich gibt nicht \u00fcber Nacht kritikw\u00fcrdige Positionen auf. Es ist Politik.<\/p>\n\n\n\n 1. Frankreich ist lange schon etwas kritischer gegen\u00fcber Israels Verbrechen. Frankreich stimmte in der UN immer wieder f\u00fcr eine Waffenruhe. Die Hamas nahm am 7. Oktober 252 Geiseln. 105 wurden in einem Deal freigelassen, 4 lie\u00df die Hamas von sich aus frei und acht wurden von der israelischen Armee gefunden. 101 Geiseln gelten als nach wie vor in Gefangenschaft. Mindestens 34 israelische Geiseln starben in Gaza, vermutlich durch israelischen Beschuss. Bez\u00fcglich des Zustands der Geiseln spricht die Menschenrechtsgruppe Amnesty International von \u201eschlimmen Bedingungen\u201c.<\/p>\n\n\n\n 3.377 von Israel verschleppte Pal\u00e4stinenser werden aktuell ohne juristische Grundlage oder Vorwurf in Geiselhaft (\u201eadministrative Haft\u201c) gehalten. Unter ihnen mindestens 75 Kinder, so die israelische Menschenrechtsgruppe B\u2019Tselem. 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Viele von ihnen in \u201eFoltercamps\u201c wie Menschenrechtler die Haftanstalten nennen.<\/p>\n\n\n\n Amnesty International betrachtet Israels \u201eAdministrative Detention\u201c als einen Versto\u00df gegen Artikel 9 des UN-Zivilpaktes, den Internationalen Pakt \u00fcber b\u00fcrgerliche und politische Rechte (ICCPR), der \u201eklarstellt, dass niemand willk\u00fcrlich inhaftiert werden darf und dass Freiheitsentzug auf gesetzlich festgelegten Gr\u00fcnden und Verfahren beruhen muss\u201c. <\/p>\n\n\n\n \u201eDie Inhaftierung von Gefangenen und H\u00e4ftlingen aus den besetzten pal\u00e4stinensischen Gebieten innerhalb Israels stellt einen eklatanten Versto\u00df gegen die Vierte Genfer Konvention dar, die die Verbringung von Gefangenen und H\u00e4ftlingen aus den besetzten Gebieten verbietet, und verst\u00f6\u00dft au\u00dferdem gegen grundlegende Menschenrechte\u201c, so die israelische NGO HaMoked.<\/p>\n\n\n\n Die Menschenrechtsgruppen Human Rights Watch und B\u2019Tselem stellten in unabh\u00e4ngigen Reports fest, dass die verschleppten Pal\u00e4stinenser in den Foltercamps sexueller Gewalt, Folter, Unterversorgung und Erniedrigung ausgesetzt sind.<\/p>\n\n\n\n Dar\u00fcber hinaus befinden sich 227 pal\u00e4stinensische Kinder aktuell in Milit\u00e4rhaft. \u00dcber 700 Kinder wurden seit dem 7. 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Die UN wirft Israel \u201esystematischen Missbrauch vor\u201c, die Menschenrechtsgruppe Save the Children wirft Israel \u201ealarmierende F\u00e4lle von Missbrauch und Misshandlung\u201c vor.<\/p>\n\n\n\n Israel und die Hamas nutzen Gefangene als Geiseln, indem ihre Freilassung in Verhandlungen als Gegenleistung angeboten wird.<\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Folter, Vergewaltigung und Misshandlung: Israel h\u00e4lt 33 mal mehr Geiseln als die Hamas","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"folter-vergewaltigung-und-misshandlung-israel-halt-33-mal-mehr-geiseln-als-die-hamas","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:41:16","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:41:16","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4575","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4572,"post_author":"2","post_date":"2024-10-06 18:22:07","post_date_gmt":"2024-10-06 18:22:07","post_content":"\n Frankreichs Pr\u00e4sident Emanuel Macron fordert ein Ende der Waffenlieferungen an Israel. 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Die UN-Sonderermittlerin wirft Israel einen Genozid vor. die israelische Armee t\u00f6tete allein in Gaza \u00fcber 41.000 Menschen innerhalb eines Jahres, darunter 16.000 Kinder.<\/p>\n\n\n\n Warum Frankreichs Pr\u00e4sident Macron nun offen ein Ende der Waffenlieferungen an Israel fordert?<\/p>\n\n\n\n Nein, Macron ist nat\u00fcrlich nicht pl\u00f6tzlich Mandela geworden und Frankreich gibt nicht \u00fcber Nacht kritikw\u00fcrdige Positionen auf. Es ist Politik.<\/p>\n\n\n\n 1. Frankreich ist lange schon etwas kritischer gegen\u00fcber Israels Verbrechen. 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Die UN-Sonderermittlerin wirft Israel einen Genozid vor. die israelische Armee t\u00f6tete allein in Gaza \u00fcber 41.000 Menschen innerhalb eines Jahres, darunter 16.000 Kinder.<\/p>\n\n\n\n Warum Frankreichs Pr\u00e4sident Macron nun offen ein Ende der Waffenlieferungen an Israel fordert?<\/p>\n\n\n\n Nein, Macron ist nat\u00fcrlich nicht pl\u00f6tzlich Mandela geworden und Frankreich gibt nicht \u00fcber Nacht kritikw\u00fcrdige Positionen auf. Es ist Politik.<\/p>\n\n\n\n 1. Frankreich ist lange schon etwas kritischer gegen\u00fcber Israels Verbrechen. Frankreich stimmte in der UN immer wieder f\u00fcr eine Waffenruhe. Die Familie sammelt \u00fcber die Crowdfunding-Plattform Hilfe, um neuzustarten. \u00dcber diesen Link gelangt man zur Seite<\/a>, die von uns auf ihre Seri\u00f6sit\u00e4t gepr\u00fcft wurde: https:\/\/commonsplace.de\/project\/neuanfang<\/a><\/p>\n\n\n\n <\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Libanon: Wo in 40 Minuten Haus und Lebensgrundlage zerst\u00f6rt werden","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"libanon-in-40-minuten-haus-und-lebensgrundlage-verloren","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-12-03 15:27:26","post_modified_gmt":"2024-12-03 15:27:26","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4716","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4575,"post_author":"2","post_date":"2024-10-06 18:27:36","post_date_gmt":"2024-10-06 18:27:36","post_content":"\n Die Hamas nahm am 7. 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Viele von ihnen in \u201eFoltercamps\u201c wie Menschenrechtler die Haftanstalten nennen.<\/p>\n\n\n\n Amnesty International betrachtet Israels \u201eAdministrative Detention\u201c als einen Versto\u00df gegen Artikel 9 des UN-Zivilpaktes, den Internationalen Pakt \u00fcber b\u00fcrgerliche und politische Rechte (ICCPR), der \u201eklarstellt, dass niemand willk\u00fcrlich inhaftiert werden darf und dass Freiheitsentzug auf gesetzlich festgelegten Gr\u00fcnden und Verfahren beruhen muss\u201c. <\/p>\n\n\n\n \u201eDie Inhaftierung von Gefangenen und H\u00e4ftlingen aus den besetzten pal\u00e4stinensischen Gebieten innerhalb Israels stellt einen eklatanten Versto\u00df gegen die Vierte Genfer Konvention dar, die die Verbringung von Gefangenen und H\u00e4ftlingen aus den besetzten Gebieten verbietet, und verst\u00f6\u00dft au\u00dferdem gegen grundlegende Menschenrechte\u201c, so die israelische NGO HaMoked.<\/p>\n\n\n\n Die Menschenrechtsgruppen Human Rights Watch und B\u2019Tselem stellten in unabh\u00e4ngigen Reports fest, dass die verschleppten Pal\u00e4stinenser in den Foltercamps sexueller Gewalt, Folter, Unterversorgung und Erniedrigung ausgesetzt sind.<\/p>\n\n\n\n Dar\u00fcber hinaus befinden sich 227 pal\u00e4stinensische Kinder aktuell in Milit\u00e4rhaft. \u00dcber 700 Kinder wurden seit dem 7. 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Die UN wirft Israel \u201esystematischen Missbrauch vor\u201c, die Menschenrechtsgruppe Save the Children wirft Israel \u201ealarmierende F\u00e4lle von Missbrauch und Misshandlung\u201c vor.<\/p>\n\n\n\n Israel und die Hamas nutzen Gefangene als Geiseln, indem ihre Freilassung in Verhandlungen als Gegenleistung angeboten wird.<\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Folter, Vergewaltigung und Misshandlung: Israel h\u00e4lt 33 mal mehr Geiseln als die Hamas","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"folter-vergewaltigung-und-misshandlung-israel-halt-33-mal-mehr-geiseln-als-die-hamas","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:41:16","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:41:16","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4575","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4572,"post_author":"2","post_date":"2024-10-06 18:22:07","post_date_gmt":"2024-10-06 18:22:07","post_content":"\n Frankreichs Pr\u00e4sident Emanuel Macron fordert ein Ende der Waffenlieferungen an Israel. Es geht explizit um Waffen, die Israel f\u00fcr seinen Krieg gegen Gaza verwendet. In dem vor einer Woche aufgezeichneten Interview mit France Inter betont Macron auch: \u201eFrankreich liefert keine (Waffen).\u201c<\/p>\n\n\n\n Israels Premierminister Benjamin Netanyahu reagierte daraufhin heute mit einer direkten Ansprache gegen Macron, die auf den offiziellen Kan\u00e4len der Regierung ver\u00f6ffentlicht wurde. \u201eWas f\u00fcr eine Schande. Israel wird gewinnen, mit oder ohne Ihre Unterst\u00fctzung\u201c, wettert Netanyahu in der Rede.<\/p>\n\n\n\n Macron warnte auch, dass der Libanon nicht zu einem weiteren Gaza werden d\u00fcrfe. Israel d\u00fcrfe \u201edas libanesische Volk nicht opfern\u201c. <\/p>\n\n\n\n Kontext: Der Libanon ist eine ehemalige Kolonie Frankreichs. Die Regierung in Paris setzt Wert auf Einfluss im Libanon und nahm zuletzt eine verst\u00e4rkt kritische Stimme gegen\u00fcber Israel ein. 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Die UN-Sonderermittlerin wirft Israel einen Genozid vor. die israelische Armee t\u00f6tete allein in Gaza \u00fcber 41.000 Menschen innerhalb eines Jahres, darunter 16.000 Kinder.<\/p>\n\n\n\n Warum Frankreichs Pr\u00e4sident Macron nun offen ein Ende der Waffenlieferungen an Israel fordert?<\/p>\n\n\n\n Nein, Macron ist nat\u00fcrlich nicht pl\u00f6tzlich Mandela geworden und Frankreich gibt nicht \u00fcber Nacht kritikw\u00fcrdige Positionen auf. Es ist Politik.<\/p>\n\n\n\n 1. Frankreich ist lange schon etwas kritischer gegen\u00fcber Israels Verbrechen. Frankreich stimmte in der UN immer wieder f\u00fcr eine Waffenruhe. Sohn Yehya war zu dem Zeitpunkt nicht in Beirut, sondern in Deutschland. Er ist Deutscher. Er versuchte von hier aus, seine Eltern, seinen kranken Bruder und seine Schwester nach Deutschland zu evakuieren. Selbst bevor Israels Angriff das Wohnhaus zerst\u00f6rte. Erfolglos. Das Ausl\u00e4nderamt legte ihm als einzige Option vor, 30.000 Euro auf ein Konto einzuzahlen und pro Person 900 Euro monatlich f\u00fcr Absicherung bereitzustellen, um erstmal ein Visum zu beantragen. Unbezahlbar und zu langsam. Es war letztlich nicht der deutsche Staat, der die schutzlosen Zivilisten aus dem Libanon evakuierte, sondern die Familie selbst. Die t\u00fcrkische Botschaft unterst\u00fctzte sie, nach Mersin in der T\u00fcrkei zu gelangen. Ins Friedliche, aber Ungewisse. Von dort aus zogen sie weiter nach Istanbul, wo Verwandte der Familie leben. Und wo es vielleicht Chancen auf Arbeit und ein neues Leben gibt. Familie Omari f\u00e4ngt bei null an. Der Vater, ein Lehrer, hofft in Istanbul M\u00f6glichkeiten zu finden, sein Studium der islamischen Rechtswissenschaften und der arabischen Sprache lehren zu k\u00f6nnen.<\/p>\n\n\n\n Die Familie sammelt \u00fcber die Crowdfunding-Plattform Hilfe, um neuzustarten. \u00dcber diesen Link gelangt man zur Seite<\/a>, die von uns auf ihre Seri\u00f6sit\u00e4t gepr\u00fcft wurde: https:\/\/commonsplace.de\/project\/neuanfang<\/a><\/p>\n\n\n\n <\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Libanon: Wo in 40 Minuten Haus und Lebensgrundlage zerst\u00f6rt werden","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"libanon-in-40-minuten-haus-und-lebensgrundlage-verloren","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-12-03 15:27:26","post_modified_gmt":"2024-12-03 15:27:26","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4716","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4575,"post_author":"2","post_date":"2024-10-06 18:27:36","post_date_gmt":"2024-10-06 18:27:36","post_content":"\n Die Hamas nahm am 7. 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Viele von ihnen in \u201eFoltercamps\u201c wie Menschenrechtler die Haftanstalten nennen.<\/p>\n\n\n\n Amnesty International betrachtet Israels \u201eAdministrative Detention\u201c als einen Versto\u00df gegen Artikel 9 des UN-Zivilpaktes, den Internationalen Pakt \u00fcber b\u00fcrgerliche und politische Rechte (ICCPR), der \u201eklarstellt, dass niemand willk\u00fcrlich inhaftiert werden darf und dass Freiheitsentzug auf gesetzlich festgelegten Gr\u00fcnden und Verfahren beruhen muss\u201c. <\/p>\n\n\n\n \u201eDie Inhaftierung von Gefangenen und H\u00e4ftlingen aus den besetzten pal\u00e4stinensischen Gebieten innerhalb Israels stellt einen eklatanten Versto\u00df gegen die Vierte Genfer Konvention dar, die die Verbringung von Gefangenen und H\u00e4ftlingen aus den besetzten Gebieten verbietet, und verst\u00f6\u00dft au\u00dferdem gegen grundlegende Menschenrechte\u201c, so die israelische NGO HaMoked.<\/p>\n\n\n\n Die Menschenrechtsgruppen Human Rights Watch und B\u2019Tselem stellten in unabh\u00e4ngigen Reports fest, dass die verschleppten Pal\u00e4stinenser in den Foltercamps sexueller Gewalt, Folter, Unterversorgung und Erniedrigung ausgesetzt sind.<\/p>\n\n\n\n Dar\u00fcber hinaus befinden sich 227 pal\u00e4stinensische Kinder aktuell in Milit\u00e4rhaft. \u00dcber 700 Kinder wurden seit dem 7. 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Die UN wirft Israel \u201esystematischen Missbrauch vor\u201c, die Menschenrechtsgruppe Save the Children wirft Israel \u201ealarmierende F\u00e4lle von Missbrauch und Misshandlung\u201c vor.<\/p>\n\n\n\n Israel und die Hamas nutzen Gefangene als Geiseln, indem ihre Freilassung in Verhandlungen als Gegenleistung angeboten wird.<\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Folter, Vergewaltigung und Misshandlung: Israel h\u00e4lt 33 mal mehr Geiseln als die Hamas","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"folter-vergewaltigung-und-misshandlung-israel-halt-33-mal-mehr-geiseln-als-die-hamas","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:41:16","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:41:16","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4575","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4572,"post_author":"2","post_date":"2024-10-06 18:22:07","post_date_gmt":"2024-10-06 18:22:07","post_content":"\n Frankreichs Pr\u00e4sident Emanuel Macron fordert ein Ende der Waffenlieferungen an Israel. 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Frankreich stimmte im Gegensatz zu Deutschland beispielsweise f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe bei der UN-Generalversammlung. Frankreich blockierte im Gegensatz zu den USA Forderungen nach einer Waffenruhe in Gaza auch nicht im der UN-Sicherheitsrat.<\/p>\n\n\n\n Frankreich geh\u00f6rt zu den L\u00e4ndern der EU, die mehrmals schon offen auch Israels Vorgehen in Gaza und im Libanon kritisierten. Deutschland, \u00d6sterreich und Tschechien sind die L\u00e4nder, die laut franz\u00f6sischen Diplomatenkreisen Konsequenzen gegen Israels Regime durch die EU blockieren.<\/p>\n\n\n\n Israel wird vom Chefermittler des Internationalen Strafgerichtshof Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen. Die UN-Sonderermittlerin wirft Israel einen Genozid vor. die israelische Armee t\u00f6tete allein in Gaza \u00fcber 41.000 Menschen innerhalb eines Jahres, darunter 16.000 Kinder.<\/p>\n\n\n\n Warum Frankreichs Pr\u00e4sident Macron nun offen ein Ende der Waffenlieferungen an Israel fordert?<\/p>\n\n\n\n Nein, Macron ist nat\u00fcrlich nicht pl\u00f6tzlich Mandela geworden und Frankreich gibt nicht \u00fcber Nacht kritikw\u00fcrdige Positionen auf. Es ist Politik.<\/p>\n\n\n\n 1. Frankreich ist lange schon etwas kritischer gegen\u00fcber Israels Verbrechen. Frankreich stimmte in der UN immer wieder f\u00fcr eine Waffenruhe. 40 Minuten. So lange hatte Familie Omari in Beirut Zeit, ihr gesamtes Leben hinter sich zu lassen. Es war kurz vor Mitternacht, der 26. Oktober, als Yehya Omari auf X (Twitter) die Nachricht sieht. Das Viertel seiner Eltern soll bombardiert werden. Das angrenzende Haus zum Wohnhaus seiner Eltern ist rot markiert. Direkt benachrichtigt werden die Betroffenen nicht. Die Erwartung des israelischen Milit\u00e4rs ist, dass sie die Updates zu Angriffen selbst verfolgen. Kurze 40 Minuten blieben letztlich zwischen der Information und dem Raketeneinschlag. Dass es aber jeden Moment so weit sein k\u00f6nnte, geht den Betroffenen ununterbrochen durch den Kopf. Koffer packen, Wertsachen zusammensuchen, Erinnerungen mitnehmen. Sohn Yehya war zu dem Zeitpunkt nicht in Beirut, sondern in Deutschland. Er ist Deutscher. Er versuchte von hier aus, seine Eltern, seinen kranken Bruder und seine Schwester nach Deutschland zu evakuieren. Selbst bevor Israels Angriff das Wohnhaus zerst\u00f6rte. Erfolglos. Das Ausl\u00e4nderamt legte ihm als einzige Option vor, 30.000 Euro auf ein Konto einzuzahlen und pro Person 900 Euro monatlich f\u00fcr Absicherung bereitzustellen, um erstmal ein Visum zu beantragen. Unbezahlbar und zu langsam. Es war letztlich nicht der deutsche Staat, der die schutzlosen Zivilisten aus dem Libanon evakuierte, sondern die Familie selbst. Die t\u00fcrkische Botschaft unterst\u00fctzte sie, nach Mersin in der T\u00fcrkei zu gelangen. Ins Friedliche, aber Ungewisse. Von dort aus zogen sie weiter nach Istanbul, wo Verwandte der Familie leben. Und wo es vielleicht Chancen auf Arbeit und ein neues Leben gibt. Familie Omari f\u00e4ngt bei null an. Der Vater, ein Lehrer, hofft in Istanbul M\u00f6glichkeiten zu finden, sein Studium der islamischen Rechtswissenschaften und der arabischen Sprache lehren zu k\u00f6nnen.<\/p>\n\n\n\n Die Familie sammelt \u00fcber die Crowdfunding-Plattform Hilfe, um neuzustarten. \u00dcber diesen Link gelangt man zur Seite<\/a>, die von uns auf ihre Seri\u00f6sit\u00e4t gepr\u00fcft wurde: https:\/\/commonsplace.de\/project\/neuanfang<\/a><\/p>\n\n\n\n <\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Libanon: Wo in 40 Minuten Haus und Lebensgrundlage zerst\u00f6rt werden","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"libanon-in-40-minuten-haus-und-lebensgrundlage-verloren","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-12-03 15:27:26","post_modified_gmt":"2024-12-03 15:27:26","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4716","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4575,"post_author":"2","post_date":"2024-10-06 18:27:36","post_date_gmt":"2024-10-06 18:27:36","post_content":"\n Die Hamas nahm am 7. Oktober 252 Geiseln. 105 wurden in einem Deal freigelassen, 4 lie\u00df die Hamas von sich aus frei und acht wurden von der israelischen Armee gefunden. 101 Geiseln gelten als nach wie vor in Gefangenschaft. Mindestens 34 israelische Geiseln starben in Gaza, vermutlich durch israelischen Beschuss. Bez\u00fcglich des Zustands der Geiseln spricht die Menschenrechtsgruppe Amnesty International von \u201eschlimmen Bedingungen\u201c.<\/p>\n\n\n\n 3.377 von Israel verschleppte Pal\u00e4stinenser werden aktuell ohne juristische Grundlage oder Vorwurf in Geiselhaft (\u201eadministrative Haft\u201c) gehalten. Unter ihnen mindestens 75 Kinder, so die israelische Menschenrechtsgruppe B\u2019Tselem. Viele von ihnen in \u201eFoltercamps\u201c wie Menschenrechtler die Haftanstalten nennen.<\/p>\n\n\n\n Amnesty International betrachtet Israels \u201eAdministrative Detention\u201c als einen Versto\u00df gegen Artikel 9 des UN-Zivilpaktes, den Internationalen Pakt \u00fcber b\u00fcrgerliche und politische Rechte (ICCPR), der \u201eklarstellt, dass niemand willk\u00fcrlich inhaftiert werden darf und dass Freiheitsentzug auf gesetzlich festgelegten Gr\u00fcnden und Verfahren beruhen muss\u201c. <\/p>\n\n\n\n \u201eDie Inhaftierung von Gefangenen und H\u00e4ftlingen aus den besetzten pal\u00e4stinensischen Gebieten innerhalb Israels stellt einen eklatanten Versto\u00df gegen die Vierte Genfer Konvention dar, die die Verbringung von Gefangenen und H\u00e4ftlingen aus den besetzten Gebieten verbietet, und verst\u00f6\u00dft au\u00dferdem gegen grundlegende Menschenrechte\u201c, so die israelische NGO HaMoked.<\/p>\n\n\n\n Die Menschenrechtsgruppen Human Rights Watch und B\u2019Tselem stellten in unabh\u00e4ngigen Reports fest, dass die verschleppten Pal\u00e4stinenser in den Foltercamps sexueller Gewalt, Folter, Unterversorgung und Erniedrigung ausgesetzt sind.<\/p>\n\n\n\n Dar\u00fcber hinaus befinden sich 227 pal\u00e4stinensische Kinder aktuell in Milit\u00e4rhaft. \u00dcber 700 Kinder wurden seit dem 7. 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Es geht explizit um Waffen, die Israel f\u00fcr seinen Krieg gegen Gaza verwendet. In dem vor einer Woche aufgezeichneten Interview mit France Inter betont Macron auch: \u201eFrankreich liefert keine (Waffen).\u201c<\/p>\n\n\n\n Israels Premierminister Benjamin Netanyahu reagierte daraufhin heute mit einer direkten Ansprache gegen Macron, die auf den offiziellen Kan\u00e4len der Regierung ver\u00f6ffentlicht wurde. \u201eWas f\u00fcr eine Schande. Israel wird gewinnen, mit oder ohne Ihre Unterst\u00fctzung\u201c, wettert Netanyahu in der Rede.<\/p>\n\n\n\n Macron warnte auch, dass der Libanon nicht zu einem weiteren Gaza werden d\u00fcrfe. Israel d\u00fcrfe \u201edas libanesische Volk nicht opfern\u201c. <\/p>\n\n\n\n Kontext: Der Libanon ist eine ehemalige Kolonie Frankreichs. Die Regierung in Paris setzt Wert auf Einfluss im Libanon und nahm zuletzt eine verst\u00e4rkt kritische Stimme gegen\u00fcber Israel ein. Frankreich stimmte im Gegensatz zu Deutschland beispielsweise f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe bei der UN-Generalversammlung. Frankreich blockierte im Gegensatz zu den USA Forderungen nach einer Waffenruhe in Gaza auch nicht im der UN-Sicherheitsrat.<\/p>\n\n\n\n Frankreich geh\u00f6rt zu den L\u00e4ndern der EU, die mehrmals schon offen auch Israels Vorgehen in Gaza und im Libanon kritisierten. Deutschland, \u00d6sterreich und Tschechien sind die L\u00e4nder, die laut franz\u00f6sischen Diplomatenkreisen Konsequenzen gegen Israels Regime durch die EU blockieren.<\/p>\n\n\n\n Israel wird vom Chefermittler des Internationalen Strafgerichtshof Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen. Die UN-Sonderermittlerin wirft Israel einen Genozid vor. die israelische Armee t\u00f6tete allein in Gaza \u00fcber 41.000 Menschen innerhalb eines Jahres, darunter 16.000 Kinder.<\/p>\n\n\n\n Warum Frankreichs Pr\u00e4sident Macron nun offen ein Ende der Waffenlieferungen an Israel fordert?<\/p>\n\n\n\n Nein, Macron ist nat\u00fcrlich nicht pl\u00f6tzlich Mandela geworden und Frankreich gibt nicht \u00fcber Nacht kritikw\u00fcrdige Positionen auf. Es ist Politik.<\/p>\n\n\n\n 1. Frankreich ist lange schon etwas kritischer gegen\u00fcber Israels Verbrechen. Frankreich stimmte in der UN immer wieder f\u00fcr eine Waffenruhe. Wie Familie Omari neu beginnen muss<\/p>\n\n\n\n 40 Minuten. So lange hatte Familie Omari in Beirut Zeit, ihr gesamtes Leben hinter sich zu lassen. Es war kurz vor Mitternacht, der 26. Oktober, als Yehya Omari auf X (Twitter) die Nachricht sieht. Das Viertel seiner Eltern soll bombardiert werden. Das angrenzende Haus zum Wohnhaus seiner Eltern ist rot markiert. Direkt benachrichtigt werden die Betroffenen nicht. Die Erwartung des israelischen Milit\u00e4rs ist, dass sie die Updates zu Angriffen selbst verfolgen. Kurze 40 Minuten blieben letztlich zwischen der Information und dem Raketeneinschlag. Dass es aber jeden Moment so weit sein k\u00f6nnte, geht den Betroffenen ununterbrochen durch den Kopf. Koffer packen, Wertsachen zusammensuchen, Erinnerungen mitnehmen. Sohn Yehya war zu dem Zeitpunkt nicht in Beirut, sondern in Deutschland. Er ist Deutscher. Er versuchte von hier aus, seine Eltern, seinen kranken Bruder und seine Schwester nach Deutschland zu evakuieren. Selbst bevor Israels Angriff das Wohnhaus zerst\u00f6rte. Erfolglos. Das Ausl\u00e4nderamt legte ihm als einzige Option vor, 30.000 Euro auf ein Konto einzuzahlen und pro Person 900 Euro monatlich f\u00fcr Absicherung bereitzustellen, um erstmal ein Visum zu beantragen. Unbezahlbar und zu langsam. Es war letztlich nicht der deutsche Staat, der die schutzlosen Zivilisten aus dem Libanon evakuierte, sondern die Familie selbst. Die t\u00fcrkische Botschaft unterst\u00fctzte sie, nach Mersin in der T\u00fcrkei zu gelangen. Ins Friedliche, aber Ungewisse. Von dort aus zogen sie weiter nach Istanbul, wo Verwandte der Familie leben. Und wo es vielleicht Chancen auf Arbeit und ein neues Leben gibt. Familie Omari f\u00e4ngt bei null an. Der Vater, ein Lehrer, hofft in Istanbul M\u00f6glichkeiten zu finden, sein Studium der islamischen Rechtswissenschaften und der arabischen Sprache lehren zu k\u00f6nnen.<\/p>\n\n\n\n Die Familie sammelt \u00fcber die Crowdfunding-Plattform Hilfe, um neuzustarten. \u00dcber diesen Link gelangt man zur Seite<\/a>, die von uns auf ihre Seri\u00f6sit\u00e4t gepr\u00fcft wurde: https:\/\/commonsplace.de\/project\/neuanfang<\/a><\/p>\n\n\n\n <\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Libanon: Wo in 40 Minuten Haus und Lebensgrundlage zerst\u00f6rt werden","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"libanon-in-40-minuten-haus-und-lebensgrundlage-verloren","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-12-03 15:27:26","post_modified_gmt":"2024-12-03 15:27:26","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4716","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4575,"post_author":"2","post_date":"2024-10-06 18:27:36","post_date_gmt":"2024-10-06 18:27:36","post_content":"\n Die Hamas nahm am 7. Oktober 252 Geiseln. 105 wurden in einem Deal freigelassen, 4 lie\u00df die Hamas von sich aus frei und acht wurden von der israelischen Armee gefunden. 101 Geiseln gelten als nach wie vor in Gefangenschaft. Mindestens 34 israelische Geiseln starben in Gaza, vermutlich durch israelischen Beschuss. Bez\u00fcglich des Zustands der Geiseln spricht die Menschenrechtsgruppe Amnesty International von \u201eschlimmen Bedingungen\u201c.<\/p>\n\n\n\n 3.377 von Israel verschleppte Pal\u00e4stinenser werden aktuell ohne juristische Grundlage oder Vorwurf in Geiselhaft (\u201eadministrative Haft\u201c) gehalten. Unter ihnen mindestens 75 Kinder, so die israelische Menschenrechtsgruppe B\u2019Tselem. Viele von ihnen in \u201eFoltercamps\u201c wie Menschenrechtler die Haftanstalten nennen.<\/p>\n\n\n\n Amnesty International betrachtet Israels \u201eAdministrative Detention\u201c als einen Versto\u00df gegen Artikel 9 des UN-Zivilpaktes, den Internationalen Pakt \u00fcber b\u00fcrgerliche und politische Rechte (ICCPR), der \u201eklarstellt, dass niemand willk\u00fcrlich inhaftiert werden darf und dass Freiheitsentzug auf gesetzlich festgelegten Gr\u00fcnden und Verfahren beruhen muss\u201c. <\/p>\n\n\n\n \u201eDie Inhaftierung von Gefangenen und H\u00e4ftlingen aus den besetzten pal\u00e4stinensischen Gebieten innerhalb Israels stellt einen eklatanten Versto\u00df gegen die Vierte Genfer Konvention dar, die die Verbringung von Gefangenen und H\u00e4ftlingen aus den besetzten Gebieten verbietet, und verst\u00f6\u00dft au\u00dferdem gegen grundlegende Menschenrechte\u201c, so die israelische NGO HaMoked.<\/p>\n\n\n\n Die Menschenrechtsgruppen Human Rights Watch und B\u2019Tselem stellten in unabh\u00e4ngigen Reports fest, dass die verschleppten Pal\u00e4stinenser in den Foltercamps sexueller Gewalt, Folter, Unterversorgung und Erniedrigung ausgesetzt sind.<\/p>\n\n\n\n Dar\u00fcber hinaus befinden sich 227 pal\u00e4stinensische Kinder aktuell in Milit\u00e4rhaft. \u00dcber 700 Kinder wurden seit dem 7. Oktober verschleppt. Die UN wirft Israel \u201esystematischen Missbrauch vor\u201c, die Menschenrechtsgruppe Save the Children wirft Israel \u201ealarmierende F\u00e4lle von Missbrauch und Misshandlung\u201c vor.<\/p>\n\n\n\n Israel und die Hamas nutzen Gefangene als Geiseln, indem ihre Freilassung in Verhandlungen als Gegenleistung angeboten wird.<\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Folter, Vergewaltigung und Misshandlung: Israel h\u00e4lt 33 mal mehr Geiseln als die Hamas","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"folter-vergewaltigung-und-misshandlung-israel-halt-33-mal-mehr-geiseln-als-die-hamas","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:41:16","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:41:16","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4575","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4572,"post_author":"2","post_date":"2024-10-06 18:22:07","post_date_gmt":"2024-10-06 18:22:07","post_content":"\n Frankreichs Pr\u00e4sident Emanuel Macron fordert ein Ende der Waffenlieferungen an Israel. Es geht explizit um Waffen, die Israel f\u00fcr seinen Krieg gegen Gaza verwendet. In dem vor einer Woche aufgezeichneten Interview mit France Inter betont Macron auch: \u201eFrankreich liefert keine (Waffen).\u201c<\/p>\n\n\n\n Israels Premierminister Benjamin Netanyahu reagierte daraufhin heute mit einer direkten Ansprache gegen Macron, die auf den offiziellen Kan\u00e4len der Regierung ver\u00f6ffentlicht wurde. \u201eWas f\u00fcr eine Schande. Israel wird gewinnen, mit oder ohne Ihre Unterst\u00fctzung\u201c, wettert Netanyahu in der Rede.<\/p>\n\n\n\n Macron warnte auch, dass der Libanon nicht zu einem weiteren Gaza werden d\u00fcrfe. Israel d\u00fcrfe \u201edas libanesische Volk nicht opfern\u201c. <\/p>\n\n\n\n Kontext: Der Libanon ist eine ehemalige Kolonie Frankreichs. Die Regierung in Paris setzt Wert auf Einfluss im Libanon und nahm zuletzt eine verst\u00e4rkt kritische Stimme gegen\u00fcber Israel ein. Frankreich stimmte im Gegensatz zu Deutschland beispielsweise f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe bei der UN-Generalversammlung. Frankreich blockierte im Gegensatz zu den USA Forderungen nach einer Waffenruhe in Gaza auch nicht im der UN-Sicherheitsrat.<\/p>\n\n\n\n Frankreich geh\u00f6rt zu den L\u00e4ndern der EU, die mehrmals schon offen auch Israels Vorgehen in Gaza und im Libanon kritisierten. Deutschland, \u00d6sterreich und Tschechien sind die L\u00e4nder, die laut franz\u00f6sischen Diplomatenkreisen Konsequenzen gegen Israels Regime durch die EU blockieren.<\/p>\n\n\n\n Israel wird vom Chefermittler des Internationalen Strafgerichtshof Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen. Die UN-Sonderermittlerin wirft Israel einen Genozid vor. die israelische Armee t\u00f6tete allein in Gaza \u00fcber 41.000 Menschen innerhalb eines Jahres, darunter 16.000 Kinder.<\/p>\n\n\n\n Warum Frankreichs Pr\u00e4sident Macron nun offen ein Ende der Waffenlieferungen an Israel fordert?<\/p>\n\n\n\n Nein, Macron ist nat\u00fcrlich nicht pl\u00f6tzlich Mandela geworden und Frankreich gibt nicht \u00fcber Nacht kritikw\u00fcrdige Positionen auf. Es ist Politik.<\/p>\n\n\n\n 1. Frankreich ist lange schon etwas kritischer gegen\u00fcber Israels Verbrechen. 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Das Viertel seiner Eltern soll bombardiert werden. Das angrenzende Haus zum Wohnhaus seiner Eltern ist rot markiert. Direkt benachrichtigt werden die Betroffenen nicht. Die Erwartung des israelischen Milit\u00e4rs ist, dass sie die Updates zu Angriffen selbst verfolgen. Kurze 40 Minuten blieben letztlich zwischen der Information und dem Raketeneinschlag. Dass es aber jeden Moment so weit sein k\u00f6nnte, geht den Betroffenen ununterbrochen durch den Kopf. Koffer packen, Wertsachen zusammensuchen, Erinnerungen mitnehmen. Sohn Yehya war zu dem Zeitpunkt nicht in Beirut, sondern in Deutschland. Er ist Deutscher. Er versuchte von hier aus, seine Eltern, seinen kranken Bruder und seine Schwester nach Deutschland zu evakuieren. Selbst bevor Israels Angriff das Wohnhaus zerst\u00f6rte. Erfolglos. Das Ausl\u00e4nderamt legte ihm als einzige Option vor, 30.000 Euro auf ein Konto einzuzahlen und pro Person 900 Euro monatlich f\u00fcr Absicherung bereitzustellen, um erstmal ein Visum zu beantragen. Unbezahlbar und zu langsam. Es war letztlich nicht der deutsche Staat, der die schutzlosen Zivilisten aus dem Libanon evakuierte, sondern die Familie selbst. Die t\u00fcrkische Botschaft unterst\u00fctzte sie, nach Mersin in der T\u00fcrkei zu gelangen. Ins Friedliche, aber Ungewisse. Von dort aus zogen sie weiter nach Istanbul, wo Verwandte der Familie leben. Und wo es vielleicht Chancen auf Arbeit und ein neues Leben gibt. Familie Omari f\u00e4ngt bei null an. 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Die UN wirft Israel \u201esystematischen Missbrauch vor\u201c, die Menschenrechtsgruppe Save the Children wirft Israel \u201ealarmierende F\u00e4lle von Missbrauch und Misshandlung\u201c vor.<\/p>\n\n\n\n Israel und die Hamas nutzen Gefangene als Geiseln, indem ihre Freilassung in Verhandlungen als Gegenleistung angeboten wird.<\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Folter, Vergewaltigung und Misshandlung: Israel h\u00e4lt 33 mal mehr Geiseln als die Hamas","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"folter-vergewaltigung-und-misshandlung-israel-halt-33-mal-mehr-geiseln-als-die-hamas","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:41:16","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:41:16","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4575","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4572,"post_author":"2","post_date":"2024-10-06 18:22:07","post_date_gmt":"2024-10-06 18:22:07","post_content":"\n Frankreichs Pr\u00e4sident Emanuel Macron fordert ein Ende der Waffenlieferungen an Israel. 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Die UN-Sonderermittlerin wirft Israel einen Genozid vor. die israelische Armee t\u00f6tete allein in Gaza \u00fcber 41.000 Menschen innerhalb eines Jahres, darunter 16.000 Kinder.<\/p>\n\n\n\n Warum Frankreichs Pr\u00e4sident Macron nun offen ein Ende der Waffenlieferungen an Israel fordert?<\/p>\n\n\n\n Nein, Macron ist nat\u00fcrlich nicht pl\u00f6tzlich Mandela geworden und Frankreich gibt nicht \u00fcber Nacht kritikw\u00fcrdige Positionen auf. Es ist Politik.<\/p>\n\n\n\n 1. Frankreich ist lange schon etwas kritischer gegen\u00fcber Israels Verbrechen. Frankreich stimmte in der UN immer wieder f\u00fcr eine Waffenruhe. Aber der erste Eindruck ist: Die verblieben Regierungsstrukturen und die Rebellen haben sich auf eine \u00dcbergangsl\u00f6sung geeinigt, durch die auch Damaskus kampflos \u00fcbergeben wurde. L\u00e4uft es gut, l\u00e4uft Syrien weiter wie bisher. L\u00e4uft es besser, wird es, nun ja, besser.<\/p>\n\n\n\n Viele der fast 14 Millionen vertriebenen Menschen tr\u00e4umen von R\u00fcckkehr. Menschen tr\u00e4umen von Frieden. Glaubt ihnen ihre Freude. Und hofft mit ihnen, dass sich das Gute bewahrheitet und das Schlechte nicht. Jede Sorge ist berechtigt. 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Das angrenzende Haus zum Wohnhaus seiner Eltern ist rot markiert. Direkt benachrichtigt werden die Betroffenen nicht. Die Erwartung des israelischen Milit\u00e4rs ist, dass sie die Updates zu Angriffen selbst verfolgen. Kurze 40 Minuten blieben letztlich zwischen der Information und dem Raketeneinschlag. Dass es aber jeden Moment so weit sein k\u00f6nnte, geht den Betroffenen ununterbrochen durch den Kopf. Koffer packen, Wertsachen zusammensuchen, Erinnerungen mitnehmen. Sohn Yehya war zu dem Zeitpunkt nicht in Beirut, sondern in Deutschland. Er ist Deutscher. Er versuchte von hier aus, seine Eltern, seinen kranken Bruder und seine Schwester nach Deutschland zu evakuieren. Selbst bevor Israels Angriff das Wohnhaus zerst\u00f6rte. Erfolglos. Das Ausl\u00e4nderamt legte ihm als einzige Option vor, 30.000 Euro auf ein Konto einzuzahlen und pro Person 900 Euro monatlich f\u00fcr Absicherung bereitzustellen, um erstmal ein Visum zu beantragen. Unbezahlbar und zu langsam. Es war letztlich nicht der deutsche Staat, der die schutzlosen Zivilisten aus dem Libanon evakuierte, sondern die Familie selbst. Die t\u00fcrkische Botschaft unterst\u00fctzte sie, nach Mersin in der T\u00fcrkei zu gelangen. Ins Friedliche, aber Ungewisse. Von dort aus zogen sie weiter nach Istanbul, wo Verwandte der Familie leben. Und wo es vielleicht Chancen auf Arbeit und ein neues Leben gibt. Familie Omari f\u00e4ngt bei null an. Der Vater, ein Lehrer, hofft in Istanbul M\u00f6glichkeiten zu finden, sein Studium der islamischen Rechtswissenschaften und der arabischen Sprache lehren zu k\u00f6nnen.<\/p>\n\n\n\n Die Familie sammelt \u00fcber die Crowdfunding-Plattform Hilfe, um neuzustarten. \u00dcber diesen Link gelangt man zur Seite<\/a>, die von uns auf ihre Seri\u00f6sit\u00e4t gepr\u00fcft wurde: https:\/\/commonsplace.de\/project\/neuanfang<\/a><\/p>\n\n\n\n <\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Libanon: Wo in 40 Minuten Haus und Lebensgrundlage zerst\u00f6rt werden","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"libanon-in-40-minuten-haus-und-lebensgrundlage-verloren","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-12-03 15:27:26","post_modified_gmt":"2024-12-03 15:27:26","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4716","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4575,"post_author":"2","post_date":"2024-10-06 18:27:36","post_date_gmt":"2024-10-06 18:27:36","post_content":"\n Die Hamas nahm am 7. Oktober 252 Geiseln. 105 wurden in einem Deal freigelassen, 4 lie\u00df die Hamas von sich aus frei und acht wurden von der israelischen Armee gefunden. 101 Geiseln gelten als nach wie vor in Gefangenschaft. Mindestens 34 israelische Geiseln starben in Gaza, vermutlich durch israelischen Beschuss. Bez\u00fcglich des Zustands der Geiseln spricht die Menschenrechtsgruppe Amnesty International von \u201eschlimmen Bedingungen\u201c.<\/p>\n\n\n\n 3.377 von Israel verschleppte Pal\u00e4stinenser werden aktuell ohne juristische Grundlage oder Vorwurf in Geiselhaft (\u201eadministrative Haft\u201c) gehalten. Unter ihnen mindestens 75 Kinder, so die israelische Menschenrechtsgruppe B\u2019Tselem. Viele von ihnen in \u201eFoltercamps\u201c wie Menschenrechtler die Haftanstalten nennen.<\/p>\n\n\n\n Amnesty International betrachtet Israels \u201eAdministrative Detention\u201c als einen Versto\u00df gegen Artikel 9 des UN-Zivilpaktes, den Internationalen Pakt \u00fcber b\u00fcrgerliche und politische Rechte (ICCPR), der \u201eklarstellt, dass niemand willk\u00fcrlich inhaftiert werden darf und dass Freiheitsentzug auf gesetzlich festgelegten Gr\u00fcnden und Verfahren beruhen muss\u201c. <\/p>\n\n\n\n \u201eDie Inhaftierung von Gefangenen und H\u00e4ftlingen aus den besetzten pal\u00e4stinensischen Gebieten innerhalb Israels stellt einen eklatanten Versto\u00df gegen die Vierte Genfer Konvention dar, die die Verbringung von Gefangenen und H\u00e4ftlingen aus den besetzten Gebieten verbietet, und verst\u00f6\u00dft au\u00dferdem gegen grundlegende Menschenrechte\u201c, so die israelische NGO HaMoked.<\/p>\n\n\n\n Die Menschenrechtsgruppen Human Rights Watch und B\u2019Tselem stellten in unabh\u00e4ngigen Reports fest, dass die verschleppten Pal\u00e4stinenser in den Foltercamps sexueller Gewalt, Folter, Unterversorgung und Erniedrigung ausgesetzt sind.<\/p>\n\n\n\n Dar\u00fcber hinaus befinden sich 227 pal\u00e4stinensische Kinder aktuell in Milit\u00e4rhaft. \u00dcber 700 Kinder wurden seit dem 7. Oktober verschleppt. Die UN wirft Israel \u201esystematischen Missbrauch vor\u201c, die Menschenrechtsgruppe Save the Children wirft Israel \u201ealarmierende F\u00e4lle von Missbrauch und Misshandlung\u201c vor.<\/p>\n\n\n\n Israel und die Hamas nutzen Gefangene als Geiseln, indem ihre Freilassung in Verhandlungen als Gegenleistung angeboten wird.<\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Folter, Vergewaltigung und Misshandlung: Israel h\u00e4lt 33 mal mehr Geiseln als die Hamas","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"folter-vergewaltigung-und-misshandlung-israel-halt-33-mal-mehr-geiseln-als-die-hamas","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:41:16","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:41:16","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4575","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4572,"post_author":"2","post_date":"2024-10-06 18:22:07","post_date_gmt":"2024-10-06 18:22:07","post_content":"\n Frankreichs Pr\u00e4sident Emanuel Macron fordert ein Ende der Waffenlieferungen an Israel. 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Hoffentlich aber nichts Unaufhaltbares.<\/p>\n\n\n\n Aber der erste Eindruck ist: Die verblieben Regierungsstrukturen und die Rebellen haben sich auf eine \u00dcbergangsl\u00f6sung geeinigt, durch die auch Damaskus kampflos \u00fcbergeben wurde. L\u00e4uft es gut, l\u00e4uft Syrien weiter wie bisher. L\u00e4uft es besser, wird es, nun ja, besser.<\/p>\n\n\n\n Viele der fast 14 Millionen vertriebenen Menschen tr\u00e4umen von R\u00fcckkehr. Menschen tr\u00e4umen von Frieden. Glaubt ihnen ihre Freude. Und hofft mit ihnen, dass sich das Gute bewahrheitet und das Schlechte nicht. Jede Sorge ist berechtigt. 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Das angrenzende Haus zum Wohnhaus seiner Eltern ist rot markiert. Direkt benachrichtigt werden die Betroffenen nicht. Die Erwartung des israelischen Milit\u00e4rs ist, dass sie die Updates zu Angriffen selbst verfolgen. Kurze 40 Minuten blieben letztlich zwischen der Information und dem Raketeneinschlag. Dass es aber jeden Moment so weit sein k\u00f6nnte, geht den Betroffenen ununterbrochen durch den Kopf. Koffer packen, Wertsachen zusammensuchen, Erinnerungen mitnehmen. Sohn Yehya war zu dem Zeitpunkt nicht in Beirut, sondern in Deutschland. Er ist Deutscher. Er versuchte von hier aus, seine Eltern, seinen kranken Bruder und seine Schwester nach Deutschland zu evakuieren. Selbst bevor Israels Angriff das Wohnhaus zerst\u00f6rte. Erfolglos. Das Ausl\u00e4nderamt legte ihm als einzige Option vor, 30.000 Euro auf ein Konto einzuzahlen und pro Person 900 Euro monatlich f\u00fcr Absicherung bereitzustellen, um erstmal ein Visum zu beantragen. Unbezahlbar und zu langsam. Es war letztlich nicht der deutsche Staat, der die schutzlosen Zivilisten aus dem Libanon evakuierte, sondern die Familie selbst. Die t\u00fcrkische Botschaft unterst\u00fctzte sie, nach Mersin in der T\u00fcrkei zu gelangen. Ins Friedliche, aber Ungewisse. Von dort aus zogen sie weiter nach Istanbul, wo Verwandte der Familie leben. Und wo es vielleicht Chancen auf Arbeit und ein neues Leben gibt. Familie Omari f\u00e4ngt bei null an. 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Wie diszipliniert, verhandlungsoffen und klug die Rebellengruppen und wie involviert, intakt und effektiv bestehende Staatsstrukturen sind, wird sich in den n\u00e4chsten Tagen, Wochen und Monaten zeigen. 13 Jahre B\u00fcrgerkrieg, in denen Syrer auf Syrer schossen, Stellvertreterkrieg, Unterdr\u00fcckung, Terror und Folter sind viel Zeit. Viel Zeit, hoffentlich aber erheblich weniger, wird es auch in Anspruch nehmen, aus diesen Ruinen ein echtes Land zu bilden. Den meisten Syrern ist es das aber wert. Die blo\u00dfe Aussicht auf etwas Anderes.<\/p>\n\n\n\n Die Zentralbank, der Pr\u00e4sidentenpalast und die iranische Botschaft wurden gepl\u00fcndert. Das war zu erwarten. Etwas mehr Chaos auch. Hoffentlich aber nichts Unaufhaltbares.<\/p>\n\n\n\n Aber der erste Eindruck ist: Die verblieben Regierungsstrukturen und die Rebellen haben sich auf eine \u00dcbergangsl\u00f6sung geeinigt, durch die auch Damaskus kampflos \u00fcbergeben wurde. L\u00e4uft es gut, l\u00e4uft Syrien weiter wie bisher. L\u00e4uft es besser, wird es, nun ja, besser.<\/p>\n\n\n\n Viele der fast 14 Millionen vertriebenen Menschen tr\u00e4umen von R\u00fcckkehr. Menschen tr\u00e4umen von Frieden. Glaubt ihnen ihre Freude. Und hofft mit ihnen, dass sich das Gute bewahrheitet und das Schlechte nicht. Jede Sorge ist berechtigt. 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Das angrenzende Haus zum Wohnhaus seiner Eltern ist rot markiert. Direkt benachrichtigt werden die Betroffenen nicht. Die Erwartung des israelischen Milit\u00e4rs ist, dass sie die Updates zu Angriffen selbst verfolgen. Kurze 40 Minuten blieben letztlich zwischen der Information und dem Raketeneinschlag. Dass es aber jeden Moment so weit sein k\u00f6nnte, geht den Betroffenen ununterbrochen durch den Kopf. Koffer packen, Wertsachen zusammensuchen, Erinnerungen mitnehmen. Sohn Yehya war zu dem Zeitpunkt nicht in Beirut, sondern in Deutschland. Er ist Deutscher. Er versuchte von hier aus, seine Eltern, seinen kranken Bruder und seine Schwester nach Deutschland zu evakuieren. Selbst bevor Israels Angriff das Wohnhaus zerst\u00f6rte. Erfolglos. Das Ausl\u00e4nderamt legte ihm als einzige Option vor, 30.000 Euro auf ein Konto einzuzahlen und pro Person 900 Euro monatlich f\u00fcr Absicherung bereitzustellen, um erstmal ein Visum zu beantragen. Unbezahlbar und zu langsam. Es war letztlich nicht der deutsche Staat, der die schutzlosen Zivilisten aus dem Libanon evakuierte, sondern die Familie selbst. Die t\u00fcrkische Botschaft unterst\u00fctzte sie, nach Mersin in der T\u00fcrkei zu gelangen. Ins Friedliche, aber Ungewisse. Von dort aus zogen sie weiter nach Istanbul, wo Verwandte der Familie leben. Und wo es vielleicht Chancen auf Arbeit und ein neues Leben gibt. Familie Omari f\u00e4ngt bei null an. Der Vater, ein Lehrer, hofft in Istanbul M\u00f6glichkeiten zu finden, sein Studium der islamischen Rechtswissenschaften und der arabischen Sprache lehren zu k\u00f6nnen.<\/p>\n\n\n\n Die Familie sammelt \u00fcber die Crowdfunding-Plattform Hilfe, um neuzustarten. \u00dcber diesen Link gelangt man zur Seite<\/a>, die von uns auf ihre Seri\u00f6sit\u00e4t gepr\u00fcft wurde: https:\/\/commonsplace.de\/project\/neuanfang<\/a><\/p>\n\n\n\n <\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Libanon: Wo in 40 Minuten Haus und Lebensgrundlage zerst\u00f6rt werden","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"libanon-in-40-minuten-haus-und-lebensgrundlage-verloren","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-12-03 15:27:26","post_modified_gmt":"2024-12-03 15:27:26","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4716","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4575,"post_author":"2","post_date":"2024-10-06 18:27:36","post_date_gmt":"2024-10-06 18:27:36","post_content":"\n Die Hamas nahm am 7. Oktober 252 Geiseln. 105 wurden in einem Deal freigelassen, 4 lie\u00df die Hamas von sich aus frei und acht wurden von der israelischen Armee gefunden. 101 Geiseln gelten als nach wie vor in Gefangenschaft. Mindestens 34 israelische Geiseln starben in Gaza, vermutlich durch israelischen Beschuss. Bez\u00fcglich des Zustands der Geiseln spricht die Menschenrechtsgruppe Amnesty International von \u201eschlimmen Bedingungen\u201c.<\/p>\n\n\n\n 3.377 von Israel verschleppte Pal\u00e4stinenser werden aktuell ohne juristische Grundlage oder Vorwurf in Geiselhaft (\u201eadministrative Haft\u201c) gehalten. Unter ihnen mindestens 75 Kinder, so die israelische Menschenrechtsgruppe B\u2019Tselem. Viele von ihnen in \u201eFoltercamps\u201c wie Menschenrechtler die Haftanstalten nennen.<\/p>\n\n\n\n Amnesty International betrachtet Israels \u201eAdministrative Detention\u201c als einen Versto\u00df gegen Artikel 9 des UN-Zivilpaktes, den Internationalen Pakt \u00fcber b\u00fcrgerliche und politische Rechte (ICCPR), der \u201eklarstellt, dass niemand willk\u00fcrlich inhaftiert werden darf und dass Freiheitsentzug auf gesetzlich festgelegten Gr\u00fcnden und Verfahren beruhen muss\u201c. <\/p>\n\n\n\n \u201eDie Inhaftierung von Gefangenen und H\u00e4ftlingen aus den besetzten pal\u00e4stinensischen Gebieten innerhalb Israels stellt einen eklatanten Versto\u00df gegen die Vierte Genfer Konvention dar, die die Verbringung von Gefangenen und H\u00e4ftlingen aus den besetzten Gebieten verbietet, und verst\u00f6\u00dft au\u00dferdem gegen grundlegende Menschenrechte\u201c, so die israelische NGO HaMoked.<\/p>\n\n\n\n Die Menschenrechtsgruppen Human Rights Watch und B\u2019Tselem stellten in unabh\u00e4ngigen Reports fest, dass die verschleppten Pal\u00e4stinenser in den Foltercamps sexueller Gewalt, Folter, Unterversorgung und Erniedrigung ausgesetzt sind.<\/p>\n\n\n\n Dar\u00fcber hinaus befinden sich 227 pal\u00e4stinensische Kinder aktuell in Milit\u00e4rhaft. \u00dcber 700 Kinder wurden seit dem 7. Oktober verschleppt. Die UN wirft Israel \u201esystematischen Missbrauch vor\u201c, die Menschenrechtsgruppe Save the Children wirft Israel \u201ealarmierende F\u00e4lle von Missbrauch und Misshandlung\u201c vor.<\/p>\n\n\n\n Israel und die Hamas nutzen Gefangene als Geiseln, indem ihre Freilassung in Verhandlungen als Gegenleistung angeboten wird.<\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Folter, Vergewaltigung und Misshandlung: Israel h\u00e4lt 33 mal mehr Geiseln als die Hamas","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"folter-vergewaltigung-und-misshandlung-israel-halt-33-mal-mehr-geiseln-als-die-hamas","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:41:16","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:41:16","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4575","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4572,"post_author":"2","post_date":"2024-10-06 18:22:07","post_date_gmt":"2024-10-06 18:22:07","post_content":"\n Frankreichs Pr\u00e4sident Emanuel Macron fordert ein Ende der Waffenlieferungen an Israel. Es geht explizit um Waffen, die Israel f\u00fcr seinen Krieg gegen Gaza verwendet. In dem vor einer Woche aufgezeichneten Interview mit France Inter betont Macron auch: \u201eFrankreich liefert keine (Waffen).\u201c<\/p>\n\n\n\n Israels Premierminister Benjamin Netanyahu reagierte daraufhin heute mit einer direkten Ansprache gegen Macron, die auf den offiziellen Kan\u00e4len der Regierung ver\u00f6ffentlicht wurde. \u201eWas f\u00fcr eine Schande. Israel wird gewinnen, mit oder ohne Ihre Unterst\u00fctzung\u201c, wettert Netanyahu in der Rede.<\/p>\n\n\n\n Macron warnte auch, dass der Libanon nicht zu einem weiteren Gaza werden d\u00fcrfe. Israel d\u00fcrfe \u201edas libanesische Volk nicht opfern\u201c. <\/p>\n\n\n\n Kontext: Der Libanon ist eine ehemalige Kolonie Frankreichs. Die Regierung in Paris setzt Wert auf Einfluss im Libanon und nahm zuletzt eine verst\u00e4rkt kritische Stimme gegen\u00fcber Israel ein. Frankreich stimmte im Gegensatz zu Deutschland beispielsweise f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe bei der UN-Generalversammlung. Frankreich blockierte im Gegensatz zu den USA Forderungen nach einer Waffenruhe in Gaza auch nicht im der UN-Sicherheitsrat.<\/p>\n\n\n\n Frankreich geh\u00f6rt zu den L\u00e4ndern der EU, die mehrmals schon offen auch Israels Vorgehen in Gaza und im Libanon kritisierten. Deutschland, \u00d6sterreich und Tschechien sind die L\u00e4nder, die laut franz\u00f6sischen Diplomatenkreisen Konsequenzen gegen Israels Regime durch die EU blockieren.<\/p>\n\n\n\n Israel wird vom Chefermittler des Internationalen Strafgerichtshof Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen. Die UN-Sonderermittlerin wirft Israel einen Genozid vor. die israelische Armee t\u00f6tete allein in Gaza \u00fcber 41.000 Menschen innerhalb eines Jahres, darunter 16.000 Kinder.<\/p>\n\n\n\n Warum Frankreichs Pr\u00e4sident Macron nun offen ein Ende der Waffenlieferungen an Israel fordert?<\/p>\n\n\n\n Nein, Macron ist nat\u00fcrlich nicht pl\u00f6tzlich Mandela geworden und Frankreich gibt nicht \u00fcber Nacht kritikw\u00fcrdige Positionen auf. Es ist Politik.<\/p>\n\n\n\n 1. Frankreich ist lange schon etwas kritischer gegen\u00fcber Israels Verbrechen. Frankreich stimmte in der UN immer wieder f\u00fcr eine Waffenruhe. Hoffnung ist oft naiv. Das hei\u00dft nicht, dass sie falsch ist. Die Gefahr, dass Syrien in einem Chaos wie einst der Irak, Afghanistan, Libyen oder Libanon f\u00e4llt, ist durchaus da. Der Erfolg ist noch jung. Wie diszipliniert, verhandlungsoffen und klug die Rebellengruppen und wie involviert, intakt und effektiv bestehende Staatsstrukturen sind, wird sich in den n\u00e4chsten Tagen, Wochen und Monaten zeigen. 13 Jahre B\u00fcrgerkrieg, in denen Syrer auf Syrer schossen, Stellvertreterkrieg, Unterdr\u00fcckung, Terror und Folter sind viel Zeit. Viel Zeit, hoffentlich aber erheblich weniger, wird es auch in Anspruch nehmen, aus diesen Ruinen ein echtes Land zu bilden. Den meisten Syrern ist es das aber wert. Die blo\u00dfe Aussicht auf etwas Anderes.<\/p>\n\n\n\n Die Zentralbank, der Pr\u00e4sidentenpalast und die iranische Botschaft wurden gepl\u00fcndert. Das war zu erwarten. Etwas mehr Chaos auch. Hoffentlich aber nichts Unaufhaltbares.<\/p>\n\n\n\n Aber der erste Eindruck ist: Die verblieben Regierungsstrukturen und die Rebellen haben sich auf eine \u00dcbergangsl\u00f6sung geeinigt, durch die auch Damaskus kampflos \u00fcbergeben wurde. L\u00e4uft es gut, l\u00e4uft Syrien weiter wie bisher. L\u00e4uft es besser, wird es, nun ja, besser.<\/p>\n\n\n\n Viele der fast 14 Millionen vertriebenen Menschen tr\u00e4umen von R\u00fcckkehr. Menschen tr\u00e4umen von Frieden. Glaubt ihnen ihre Freude. Und hofft mit ihnen, dass sich das Gute bewahrheitet und das Schlechte nicht. Jede Sorge ist berechtigt. 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Das angrenzende Haus zum Wohnhaus seiner Eltern ist rot markiert. Direkt benachrichtigt werden die Betroffenen nicht. Die Erwartung des israelischen Milit\u00e4rs ist, dass sie die Updates zu Angriffen selbst verfolgen. Kurze 40 Minuten blieben letztlich zwischen der Information und dem Raketeneinschlag. Dass es aber jeden Moment so weit sein k\u00f6nnte, geht den Betroffenen ununterbrochen durch den Kopf. Koffer packen, Wertsachen zusammensuchen, Erinnerungen mitnehmen. Sohn Yehya war zu dem Zeitpunkt nicht in Beirut, sondern in Deutschland. Er ist Deutscher. Er versuchte von hier aus, seine Eltern, seinen kranken Bruder und seine Schwester nach Deutschland zu evakuieren. Selbst bevor Israels Angriff das Wohnhaus zerst\u00f6rte. Erfolglos. Das Ausl\u00e4nderamt legte ihm als einzige Option vor, 30.000 Euro auf ein Konto einzuzahlen und pro Person 900 Euro monatlich f\u00fcr Absicherung bereitzustellen, um erstmal ein Visum zu beantragen. Unbezahlbar und zu langsam. Es war letztlich nicht der deutsche Staat, der die schutzlosen Zivilisten aus dem Libanon evakuierte, sondern die Familie selbst. Die t\u00fcrkische Botschaft unterst\u00fctzte sie, nach Mersin in der T\u00fcrkei zu gelangen. Ins Friedliche, aber Ungewisse. Von dort aus zogen sie weiter nach Istanbul, wo Verwandte der Familie leben. Und wo es vielleicht Chancen auf Arbeit und ein neues Leben gibt. Familie Omari f\u00e4ngt bei null an. Der Vater, ein Lehrer, hofft in Istanbul M\u00f6glichkeiten zu finden, sein Studium der islamischen Rechtswissenschaften und der arabischen Sprache lehren zu k\u00f6nnen.<\/p>\n\n\n\n Die Familie sammelt \u00fcber die Crowdfunding-Plattform Hilfe, um neuzustarten. \u00dcber diesen Link gelangt man zur Seite<\/a>, die von uns auf ihre Seri\u00f6sit\u00e4t gepr\u00fcft wurde: https:\/\/commonsplace.de\/project\/neuanfang<\/a><\/p>\n\n\n\n <\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Libanon: Wo in 40 Minuten Haus und Lebensgrundlage zerst\u00f6rt werden","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"libanon-in-40-minuten-haus-und-lebensgrundlage-verloren","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-12-03 15:27:26","post_modified_gmt":"2024-12-03 15:27:26","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4716","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4575,"post_author":"2","post_date":"2024-10-06 18:27:36","post_date_gmt":"2024-10-06 18:27:36","post_content":"\n Die Hamas nahm am 7. 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Es geht explizit um Waffen, die Israel f\u00fcr seinen Krieg gegen Gaza verwendet. In dem vor einer Woche aufgezeichneten Interview mit France Inter betont Macron auch: \u201eFrankreich liefert keine (Waffen).\u201c<\/p>\n\n\n\n Israels Premierminister Benjamin Netanyahu reagierte daraufhin heute mit einer direkten Ansprache gegen Macron, die auf den offiziellen Kan\u00e4len der Regierung ver\u00f6ffentlicht wurde. \u201eWas f\u00fcr eine Schande. Israel wird gewinnen, mit oder ohne Ihre Unterst\u00fctzung\u201c, wettert Netanyahu in der Rede.<\/p>\n\n\n\n Macron warnte auch, dass der Libanon nicht zu einem weiteren Gaza werden d\u00fcrfe. Israel d\u00fcrfe \u201edas libanesische Volk nicht opfern\u201c. <\/p>\n\n\n\n Kontext: Der Libanon ist eine ehemalige Kolonie Frankreichs. Die Regierung in Paris setzt Wert auf Einfluss im Libanon und nahm zuletzt eine verst\u00e4rkt kritische Stimme gegen\u00fcber Israel ein. 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Die Gefahr, dass Syrien in einem Chaos wie einst der Irak, Afghanistan, Libyen oder Libanon f\u00e4llt, ist durchaus da. Der Erfolg ist noch jung. Wie diszipliniert, verhandlungsoffen und klug die Rebellengruppen und wie involviert, intakt und effektiv bestehende Staatsstrukturen sind, wird sich in den n\u00e4chsten Tagen, Wochen und Monaten zeigen. 13 Jahre B\u00fcrgerkrieg, in denen Syrer auf Syrer schossen, Stellvertreterkrieg, Unterdr\u00fcckung, Terror und Folter sind viel Zeit. Viel Zeit, hoffentlich aber erheblich weniger, wird es auch in Anspruch nehmen, aus diesen Ruinen ein echtes Land zu bilden. Den meisten Syrern ist es das aber wert. Die blo\u00dfe Aussicht auf etwas Anderes.<\/p>\n\n\n\n Die Zentralbank, der Pr\u00e4sidentenpalast und die iranische Botschaft wurden gepl\u00fcndert. Das war zu erwarten. Etwas mehr Chaos auch. 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Das angrenzende Haus zum Wohnhaus seiner Eltern ist rot markiert. Direkt benachrichtigt werden die Betroffenen nicht. Die Erwartung des israelischen Milit\u00e4rs ist, dass sie die Updates zu Angriffen selbst verfolgen. Kurze 40 Minuten blieben letztlich zwischen der Information und dem Raketeneinschlag. Dass es aber jeden Moment so weit sein k\u00f6nnte, geht den Betroffenen ununterbrochen durch den Kopf. Koffer packen, Wertsachen zusammensuchen, Erinnerungen mitnehmen. Sohn Yehya war zu dem Zeitpunkt nicht in Beirut, sondern in Deutschland. Er ist Deutscher. Er versuchte von hier aus, seine Eltern, seinen kranken Bruder und seine Schwester nach Deutschland zu evakuieren. Selbst bevor Israels Angriff das Wohnhaus zerst\u00f6rte. Erfolglos. Das Ausl\u00e4nderamt legte ihm als einzige Option vor, 30.000 Euro auf ein Konto einzuzahlen und pro Person 900 Euro monatlich f\u00fcr Absicherung bereitzustellen, um erstmal ein Visum zu beantragen. Unbezahlbar und zu langsam. Es war letztlich nicht der deutsche Staat, der die schutzlosen Zivilisten aus dem Libanon evakuierte, sondern die Familie selbst. Die t\u00fcrkische Botschaft unterst\u00fctzte sie, nach Mersin in der T\u00fcrkei zu gelangen. Ins Friedliche, aber Ungewisse. Von dort aus zogen sie weiter nach Istanbul, wo Verwandte der Familie leben. Und wo es vielleicht Chancen auf Arbeit und ein neues Leben gibt. Familie Omari f\u00e4ngt bei null an. Der Vater, ein Lehrer, hofft in Istanbul M\u00f6glichkeiten zu finden, sein Studium der islamischen Rechtswissenschaften und der arabischen Sprache lehren zu k\u00f6nnen.<\/p>\n\n\n\n Die Familie sammelt \u00fcber die Crowdfunding-Plattform Hilfe, um neuzustarten. \u00dcber diesen Link gelangt man zur Seite<\/a>, die von uns auf ihre Seri\u00f6sit\u00e4t gepr\u00fcft wurde: https:\/\/commonsplace.de\/project\/neuanfang<\/a><\/p>\n\n\n\n <\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Libanon: Wo in 40 Minuten Haus und Lebensgrundlage zerst\u00f6rt werden","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"libanon-in-40-minuten-haus-und-lebensgrundlage-verloren","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-12-03 15:27:26","post_modified_gmt":"2024-12-03 15:27:26","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4716","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4575,"post_author":"2","post_date":"2024-10-06 18:27:36","post_date_gmt":"2024-10-06 18:27:36","post_content":"\n Die Hamas nahm am 7. Oktober 252 Geiseln. 105 wurden in einem Deal freigelassen, 4 lie\u00df die Hamas von sich aus frei und acht wurden von der israelischen Armee gefunden. 101 Geiseln gelten als nach wie vor in Gefangenschaft. Mindestens 34 israelische Geiseln starben in Gaza, vermutlich durch israelischen Beschuss. Bez\u00fcglich des Zustands der Geiseln spricht die Menschenrechtsgruppe Amnesty International von \u201eschlimmen Bedingungen\u201c.<\/p>\n\n\n\n 3.377 von Israel verschleppte Pal\u00e4stinenser werden aktuell ohne juristische Grundlage oder Vorwurf in Geiselhaft (\u201eadministrative Haft\u201c) gehalten. Unter ihnen mindestens 75 Kinder, so die israelische Menschenrechtsgruppe B\u2019Tselem. Viele von ihnen in \u201eFoltercamps\u201c wie Menschenrechtler die Haftanstalten nennen.<\/p>\n\n\n\n Amnesty International betrachtet Israels \u201eAdministrative Detention\u201c als einen Versto\u00df gegen Artikel 9 des UN-Zivilpaktes, den Internationalen Pakt \u00fcber b\u00fcrgerliche und politische Rechte (ICCPR), der \u201eklarstellt, dass niemand willk\u00fcrlich inhaftiert werden darf und dass Freiheitsentzug auf gesetzlich festgelegten Gr\u00fcnden und Verfahren beruhen muss\u201c. <\/p>\n\n\n\n \u201eDie Inhaftierung von Gefangenen und H\u00e4ftlingen aus den besetzten pal\u00e4stinensischen Gebieten innerhalb Israels stellt einen eklatanten Versto\u00df gegen die Vierte Genfer Konvention dar, die die Verbringung von Gefangenen und H\u00e4ftlingen aus den besetzten Gebieten verbietet, und verst\u00f6\u00dft au\u00dferdem gegen grundlegende Menschenrechte\u201c, so die israelische NGO HaMoked.<\/p>\n\n\n\n Die Menschenrechtsgruppen Human Rights Watch und B\u2019Tselem stellten in unabh\u00e4ngigen Reports fest, dass die verschleppten Pal\u00e4stinenser in den Foltercamps sexueller Gewalt, Folter, Unterversorgung und Erniedrigung ausgesetzt sind.<\/p>\n\n\n\n Dar\u00fcber hinaus befinden sich 227 pal\u00e4stinensische Kinder aktuell in Milit\u00e4rhaft. \u00dcber 700 Kinder wurden seit dem 7. 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Es geht explizit um Waffen, die Israel f\u00fcr seinen Krieg gegen Gaza verwendet. In dem vor einer Woche aufgezeichneten Interview mit France Inter betont Macron auch: \u201eFrankreich liefert keine (Waffen).\u201c<\/p>\n\n\n\n Israels Premierminister Benjamin Netanyahu reagierte daraufhin heute mit einer direkten Ansprache gegen Macron, die auf den offiziellen Kan\u00e4len der Regierung ver\u00f6ffentlicht wurde. \u201eWas f\u00fcr eine Schande. Israel wird gewinnen, mit oder ohne Ihre Unterst\u00fctzung\u201c, wettert Netanyahu in der Rede.<\/p>\n\n\n\n Macron warnte auch, dass der Libanon nicht zu einem weiteren Gaza werden d\u00fcrfe. Israel d\u00fcrfe \u201edas libanesische Volk nicht opfern\u201c. <\/p>\n\n\n\n Kontext: Der Libanon ist eine ehemalige Kolonie Frankreichs. Die Regierung in Paris setzt Wert auf Einfluss im Libanon und nahm zuletzt eine verst\u00e4rkt kritische Stimme gegen\u00fcber Israel ein. Frankreich stimmte im Gegensatz zu Deutschland beispielsweise f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe bei der UN-Generalversammlung. Frankreich blockierte im Gegensatz zu den USA Forderungen nach einer Waffenruhe in Gaza auch nicht im der UN-Sicherheitsrat.<\/p>\n\n\n\n Frankreich geh\u00f6rt zu den L\u00e4ndern der EU, die mehrmals schon offen auch Israels Vorgehen in Gaza und im Libanon kritisierten. Deutschland, \u00d6sterreich und Tschechien sind die L\u00e4nder, die laut franz\u00f6sischen Diplomatenkreisen Konsequenzen gegen Israels Regime durch die EU blockieren.<\/p>\n\n\n\n Israel wird vom Chefermittler des Internationalen Strafgerichtshof Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen. Die UN-Sonderermittlerin wirft Israel einen Genozid vor. die israelische Armee t\u00f6tete allein in Gaza \u00fcber 41.000 Menschen innerhalb eines Jahres, darunter 16.000 Kinder.<\/p>\n\n\n\n Warum Frankreichs Pr\u00e4sident Macron nun offen ein Ende der Waffenlieferungen an Israel fordert?<\/p>\n\n\n\n Nein, Macron ist nat\u00fcrlich nicht pl\u00f6tzlich Mandela geworden und Frankreich gibt nicht \u00fcber Nacht kritikw\u00fcrdige Positionen auf. Es ist Politik.<\/p>\n\n\n\n 1. Frankreich ist lange schon etwas kritischer gegen\u00fcber Israels Verbrechen. Frankreich stimmte in der UN immer wieder f\u00fcr eine Waffenruhe. Es mag f\u00fcr manche Menschen kaum mehr vorstellbar sein, was Naturgewalten f\u00fcr ein Eigenleben haben. D\u00fcrren, \u00dcberflutungen, Erdbeben oder eben der Mensch. Ja, Syrien ist ein massiver Stellvertreterkrieg gewesen und diverse Regional- und Gro\u00dfm\u00e4chte dr\u00e4ng(t)en ihre Interessen auf. Aber Syrien war auch ein riesiger Volksaufstand. Millionen von Menschen, die an Protesten teilnahmen. Beinahe ein ganzes Volk, das die Angst vor Assads Staatsapparat satt hatte. Die Rebellen kamen in dieser Woche nicht mit hochmodernen westlichen Waffen. Nein, sie siegten, weil Assads eiserner Griff lasch wurde. Es ist absehbar, dass insbesondere die T\u00fcrkei, aber auch Katar, Saudi-Arabien und die USA weiter viel Entscheidungsmacht in Syrien haben werden. Ja, ganz \u201efrei\u201c ist das nicht. Davor waren es eben Russland und der Iran. Aber, zum ersten Mal seit 1961 hat Syrien Aussicht auf echte freie Wahlen. Aussicht darauf, nicht in einem Folterkeller zu verschwinden, wenn man den Pr\u00e4sidenten kritisiert. Die Menschen wollen den alten Diktator nicht mit einem neuen Diktator austauschen. Ob er nun Jolani oder sonst wie hei\u00dft. Im aktuellen Klima klingt aber auch niemand so, als beanspruche er vollst\u00e4ndige Macht. Und selbst wenn, denken sich viele Syrer, lie\u00dfe sich ein neues Regime diesmal schneller entfernen als diese festgebissene Angst-Dynastie der Assads.<\/p>\n\n\n\n So wie man also hier und da fragt, \u201eIn wessen Interesse ist das\u201c muss man \u00f6fter und lauter die Frage stellen, \u201ewas sind die Interessen der Syrer\u201c.<\/p>\n\n\n\n Hoffnung ist oft naiv. Das hei\u00dft nicht, dass sie falsch ist. Die Gefahr, dass Syrien in einem Chaos wie einst der Irak, Afghanistan, Libyen oder Libanon f\u00e4llt, ist durchaus da. Der Erfolg ist noch jung. Wie diszipliniert, verhandlungsoffen und klug die Rebellengruppen und wie involviert, intakt und effektiv bestehende Staatsstrukturen sind, wird sich in den n\u00e4chsten Tagen, Wochen und Monaten zeigen. 13 Jahre B\u00fcrgerkrieg, in denen Syrer auf Syrer schossen, Stellvertreterkrieg, Unterdr\u00fcckung, Terror und Folter sind viel Zeit. Viel Zeit, hoffentlich aber erheblich weniger, wird es auch in Anspruch nehmen, aus diesen Ruinen ein echtes Land zu bilden. Den meisten Syrern ist es das aber wert. Die blo\u00dfe Aussicht auf etwas Anderes.<\/p>\n\n\n\n Die Zentralbank, der Pr\u00e4sidentenpalast und die iranische Botschaft wurden gepl\u00fcndert. Das war zu erwarten. Etwas mehr Chaos auch. Hoffentlich aber nichts Unaufhaltbares.<\/p>\n\n\n\n Aber der erste Eindruck ist: Die verblieben Regierungsstrukturen und die Rebellen haben sich auf eine \u00dcbergangsl\u00f6sung geeinigt, durch die auch Damaskus kampflos \u00fcbergeben wurde. L\u00e4uft es gut, l\u00e4uft Syrien weiter wie bisher. L\u00e4uft es besser, wird es, nun ja, besser.<\/p>\n\n\n\n Viele der fast 14 Millionen vertriebenen Menschen tr\u00e4umen von R\u00fcckkehr. Menschen tr\u00e4umen von Frieden. Glaubt ihnen ihre Freude. Und hofft mit ihnen, dass sich das Gute bewahrheitet und das Schlechte nicht. Jede Sorge ist berechtigt. Jede Hoffnung umso mehr.<\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Syrien: Zwischen Freude, Hoffnung, Sorgen und Fragen","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"syrien-zwischen-freude-hoffnung-sorgen-und-fragen","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-12-08 16:52:46","post_modified_gmt":"2024-12-08 16:52:46","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4728","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4716,"post_author":"2","post_date":"2024-12-03 14:57:33","post_date_gmt":"2024-12-03 14:57:33","post_content":"\n Wie Familie Omari neu beginnen muss<\/p>\n\n\n\n 40 Minuten. So lange hatte Familie Omari in Beirut Zeit, ihr gesamtes Leben hinter sich zu lassen. Es war kurz vor Mitternacht, der 26. Oktober, als Yehya Omari auf X (Twitter) die Nachricht sieht. Das Viertel seiner Eltern soll bombardiert werden. Das angrenzende Haus zum Wohnhaus seiner Eltern ist rot markiert. Direkt benachrichtigt werden die Betroffenen nicht. Die Erwartung des israelischen Milit\u00e4rs ist, dass sie die Updates zu Angriffen selbst verfolgen. Kurze 40 Minuten blieben letztlich zwischen der Information und dem Raketeneinschlag. Dass es aber jeden Moment so weit sein k\u00f6nnte, geht den Betroffenen ununterbrochen durch den Kopf. Koffer packen, Wertsachen zusammensuchen, Erinnerungen mitnehmen. Sohn Yehya war zu dem Zeitpunkt nicht in Beirut, sondern in Deutschland. Er ist Deutscher. Er versuchte von hier aus, seine Eltern, seinen kranken Bruder und seine Schwester nach Deutschland zu evakuieren. Selbst bevor Israels Angriff das Wohnhaus zerst\u00f6rte. Erfolglos. Das Ausl\u00e4nderamt legte ihm als einzige Option vor, 30.000 Euro auf ein Konto einzuzahlen und pro Person 900 Euro monatlich f\u00fcr Absicherung bereitzustellen, um erstmal ein Visum zu beantragen. Unbezahlbar und zu langsam. Es war letztlich nicht der deutsche Staat, der die schutzlosen Zivilisten aus dem Libanon evakuierte, sondern die Familie selbst. Die t\u00fcrkische Botschaft unterst\u00fctzte sie, nach Mersin in der T\u00fcrkei zu gelangen. Ins Friedliche, aber Ungewisse. Von dort aus zogen sie weiter nach Istanbul, wo Verwandte der Familie leben. Und wo es vielleicht Chancen auf Arbeit und ein neues Leben gibt. Familie Omari f\u00e4ngt bei null an. Der Vater, ein Lehrer, hofft in Istanbul M\u00f6glichkeiten zu finden, sein Studium der islamischen Rechtswissenschaften und der arabischen Sprache lehren zu k\u00f6nnen.<\/p>\n\n\n\n Die Familie sammelt \u00fcber die Crowdfunding-Plattform Hilfe, um neuzustarten. \u00dcber diesen Link gelangt man zur Seite<\/a>, die von uns auf ihre Seri\u00f6sit\u00e4t gepr\u00fcft wurde: https:\/\/commonsplace.de\/project\/neuanfang<\/a><\/p>\n\n\n\n <\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Libanon: Wo in 40 Minuten Haus und Lebensgrundlage zerst\u00f6rt werden","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"libanon-in-40-minuten-haus-und-lebensgrundlage-verloren","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-12-03 15:27:26","post_modified_gmt":"2024-12-03 15:27:26","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4716","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4575,"post_author":"2","post_date":"2024-10-06 18:27:36","post_date_gmt":"2024-10-06 18:27:36","post_content":"\n Die Hamas nahm am 7. 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Das angrenzende Haus zum Wohnhaus seiner Eltern ist rot markiert. Direkt benachrichtigt werden die Betroffenen nicht. Die Erwartung des israelischen Milit\u00e4rs ist, dass sie die Updates zu Angriffen selbst verfolgen. Kurze 40 Minuten blieben letztlich zwischen der Information und dem Raketeneinschlag. Dass es aber jeden Moment so weit sein k\u00f6nnte, geht den Betroffenen ununterbrochen durch den Kopf. Koffer packen, Wertsachen zusammensuchen, Erinnerungen mitnehmen. Sohn Yehya war zu dem Zeitpunkt nicht in Beirut, sondern in Deutschland. Er ist Deutscher. Er versuchte von hier aus, seine Eltern, seinen kranken Bruder und seine Schwester nach Deutschland zu evakuieren. Selbst bevor Israels Angriff das Wohnhaus zerst\u00f6rte. Erfolglos. Das Ausl\u00e4nderamt legte ihm als einzige Option vor, 30.000 Euro auf ein Konto einzuzahlen und pro Person 900 Euro monatlich f\u00fcr Absicherung bereitzustellen, um erstmal ein Visum zu beantragen. Unbezahlbar und zu langsam. Es war letztlich nicht der deutsche Staat, der die schutzlosen Zivilisten aus dem Libanon evakuierte, sondern die Familie selbst. Die t\u00fcrkische Botschaft unterst\u00fctzte sie, nach Mersin in der T\u00fcrkei zu gelangen. Ins Friedliche, aber Ungewisse. Von dort aus zogen sie weiter nach Istanbul, wo Verwandte der Familie leben. Und wo es vielleicht Chancen auf Arbeit und ein neues Leben gibt. Familie Omari f\u00e4ngt bei null an. Der Vater, ein Lehrer, hofft in Istanbul M\u00f6glichkeiten zu finden, sein Studium der islamischen Rechtswissenschaften und der arabischen Sprache lehren zu k\u00f6nnen.<\/p>\n\n\n\n Die Familie sammelt \u00fcber die Crowdfunding-Plattform Hilfe, um neuzustarten. \u00dcber diesen Link gelangt man zur Seite<\/a>, die von uns auf ihre Seri\u00f6sit\u00e4t gepr\u00fcft wurde: https:\/\/commonsplace.de\/project\/neuanfang<\/a><\/p>\n\n\n\n <\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Libanon: Wo in 40 Minuten Haus und Lebensgrundlage zerst\u00f6rt werden","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"libanon-in-40-minuten-haus-und-lebensgrundlage-verloren","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-12-03 15:27:26","post_modified_gmt":"2024-12-03 15:27:26","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4716","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4575,"post_author":"2","post_date":"2024-10-06 18:27:36","post_date_gmt":"2024-10-06 18:27:36","post_content":"\n Die Hamas nahm am 7. Oktober 252 Geiseln. 105 wurden in einem Deal freigelassen, 4 lie\u00df die Hamas von sich aus frei und acht wurden von der israelischen Armee gefunden. 101 Geiseln gelten als nach wie vor in Gefangenschaft. Mindestens 34 israelische Geiseln starben in Gaza, vermutlich durch israelischen Beschuss. Bez\u00fcglich des Zustands der Geiseln spricht die Menschenrechtsgruppe Amnesty International von \u201eschlimmen Bedingungen\u201c.<\/p>\n\n\n\n 3.377 von Israel verschleppte Pal\u00e4stinenser werden aktuell ohne juristische Grundlage oder Vorwurf in Geiselhaft (\u201eadministrative Haft\u201c) gehalten. Unter ihnen mindestens 75 Kinder, so die israelische Menschenrechtsgruppe B\u2019Tselem. Viele von ihnen in \u201eFoltercamps\u201c wie Menschenrechtler die Haftanstalten nennen.<\/p>\n\n\n\n Amnesty International betrachtet Israels \u201eAdministrative Detention\u201c als einen Versto\u00df gegen Artikel 9 des UN-Zivilpaktes, den Internationalen Pakt \u00fcber b\u00fcrgerliche und politische Rechte (ICCPR), der \u201eklarstellt, dass niemand willk\u00fcrlich inhaftiert werden darf und dass Freiheitsentzug auf gesetzlich festgelegten Gr\u00fcnden und Verfahren beruhen muss\u201c. <\/p>\n\n\n\n \u201eDie Inhaftierung von Gefangenen und H\u00e4ftlingen aus den besetzten pal\u00e4stinensischen Gebieten innerhalb Israels stellt einen eklatanten Versto\u00df gegen die Vierte Genfer Konvention dar, die die Verbringung von Gefangenen und H\u00e4ftlingen aus den besetzten Gebieten verbietet, und verst\u00f6\u00dft au\u00dferdem gegen grundlegende Menschenrechte\u201c, so die israelische NGO HaMoked.<\/p>\n\n\n\n Die Menschenrechtsgruppen Human Rights Watch und B\u2019Tselem stellten in unabh\u00e4ngigen Reports fest, dass die verschleppten Pal\u00e4stinenser in den Foltercamps sexueller Gewalt, Folter, Unterversorgung und Erniedrigung ausgesetzt sind.<\/p>\n\n\n\n Dar\u00fcber hinaus befinden sich 227 pal\u00e4stinensische Kinder aktuell in Milit\u00e4rhaft. \u00dcber 700 Kinder wurden seit dem 7. 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Die UN wirft Israel \u201esystematischen Missbrauch vor\u201c, die Menschenrechtsgruppe Save the Children wirft Israel \u201ealarmierende F\u00e4lle von Missbrauch und Misshandlung\u201c vor.<\/p>\n\n\n\n Israel und die Hamas nutzen Gefangene als Geiseln, indem ihre Freilassung in Verhandlungen als Gegenleistung angeboten wird.<\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Folter, Vergewaltigung und Misshandlung: Israel h\u00e4lt 33 mal mehr Geiseln als die Hamas","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"folter-vergewaltigung-und-misshandlung-israel-halt-33-mal-mehr-geiseln-als-die-hamas","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:41:16","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:41:16","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4575","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4572,"post_author":"2","post_date":"2024-10-06 18:22:07","post_date_gmt":"2024-10-06 18:22:07","post_content":"\n Frankreichs Pr\u00e4sident Emanuel Macron fordert ein Ende der Waffenlieferungen an Israel. Es geht explizit um Waffen, die Israel f\u00fcr seinen Krieg gegen Gaza verwendet. In dem vor einer Woche aufgezeichneten Interview mit France Inter betont Macron auch: \u201eFrankreich liefert keine (Waffen).\u201c<\/p>\n\n\n\n Israels Premierminister Benjamin Netanyahu reagierte daraufhin heute mit einer direkten Ansprache gegen Macron, die auf den offiziellen Kan\u00e4len der Regierung ver\u00f6ffentlicht wurde. \u201eWas f\u00fcr eine Schande. Israel wird gewinnen, mit oder ohne Ihre Unterst\u00fctzung\u201c, wettert Netanyahu in der Rede.<\/p>\n\n\n\n Macron warnte auch, dass der Libanon nicht zu einem weiteren Gaza werden d\u00fcrfe. Israel d\u00fcrfe \u201edas libanesische Volk nicht opfern\u201c. <\/p>\n\n\n\n Kontext: Der Libanon ist eine ehemalige Kolonie Frankreichs. Die Regierung in Paris setzt Wert auf Einfluss im Libanon und nahm zuletzt eine verst\u00e4rkt kritische Stimme gegen\u00fcber Israel ein. Frankreich stimmte im Gegensatz zu Deutschland beispielsweise f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe bei der UN-Generalversammlung. Frankreich blockierte im Gegensatz zu den USA Forderungen nach einer Waffenruhe in Gaza auch nicht im der UN-Sicherheitsrat.<\/p>\n\n\n\n Frankreich geh\u00f6rt zu den L\u00e4ndern der EU, die mehrmals schon offen auch Israels Vorgehen in Gaza und im Libanon kritisierten. Deutschland, \u00d6sterreich und Tschechien sind die L\u00e4nder, die laut franz\u00f6sischen Diplomatenkreisen Konsequenzen gegen Israels Regime durch die EU blockieren.<\/p>\n\n\n\n Israel wird vom Chefermittler des Internationalen Strafgerichtshof Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen. Die UN-Sonderermittlerin wirft Israel einen Genozid vor. die israelische Armee t\u00f6tete allein in Gaza \u00fcber 41.000 Menschen innerhalb eines Jahres, darunter 16.000 Kinder.<\/p>\n\n\n\n Warum Frankreichs Pr\u00e4sident Macron nun offen ein Ende der Waffenlieferungen an Israel fordert?<\/p>\n\n\n\n Nein, Macron ist nat\u00fcrlich nicht pl\u00f6tzlich Mandela geworden und Frankreich gibt nicht \u00fcber Nacht kritikw\u00fcrdige Positionen auf. Es ist Politik.<\/p>\n\n\n\n 1. Frankreich ist lange schon etwas kritischer gegen\u00fcber Israels Verbrechen. Frankreich stimmte in der UN immer wieder f\u00fcr eine Waffenruhe. Viel eher also werden sich Pal\u00e4stinenser, Libanesen und Syrer auf die Realit\u00e4t einstellen. Das hei\u00dft also nicht, dass das Genozid- und Apartheidsregime Israel, das international immer mehr isoliert ist, wirklich aufatmen kann. In Syrien wird kein pro-israelisches Regime an die Macht kommen.<\/p>\n\n\n\n Es mag f\u00fcr manche Menschen kaum mehr vorstellbar sein, was Naturgewalten f\u00fcr ein Eigenleben haben. D\u00fcrren, \u00dcberflutungen, Erdbeben oder eben der Mensch. Ja, Syrien ist ein massiver Stellvertreterkrieg gewesen und diverse Regional- und Gro\u00dfm\u00e4chte dr\u00e4ng(t)en ihre Interessen auf. Aber Syrien war auch ein riesiger Volksaufstand. Millionen von Menschen, die an Protesten teilnahmen. Beinahe ein ganzes Volk, das die Angst vor Assads Staatsapparat satt hatte. Die Rebellen kamen in dieser Woche nicht mit hochmodernen westlichen Waffen. Nein, sie siegten, weil Assads eiserner Griff lasch wurde. Es ist absehbar, dass insbesondere die T\u00fcrkei, aber auch Katar, Saudi-Arabien und die USA weiter viel Entscheidungsmacht in Syrien haben werden. Ja, ganz \u201efrei\u201c ist das nicht. Davor waren es eben Russland und der Iran. Aber, zum ersten Mal seit 1961 hat Syrien Aussicht auf echte freie Wahlen. Aussicht darauf, nicht in einem Folterkeller zu verschwinden, wenn man den Pr\u00e4sidenten kritisiert. Die Menschen wollen den alten Diktator nicht mit einem neuen Diktator austauschen. Ob er nun Jolani oder sonst wie hei\u00dft. Im aktuellen Klima klingt aber auch niemand so, als beanspruche er vollst\u00e4ndige Macht. Und selbst wenn, denken sich viele Syrer, lie\u00dfe sich ein neues Regime diesmal schneller entfernen als diese festgebissene Angst-Dynastie der Assads.<\/p>\n\n\n\n So wie man also hier und da fragt, \u201eIn wessen Interesse ist das\u201c muss man \u00f6fter und lauter die Frage stellen, \u201ewas sind die Interessen der Syrer\u201c.<\/p>\n\n\n\n Hoffnung ist oft naiv. Das hei\u00dft nicht, dass sie falsch ist. Die Gefahr, dass Syrien in einem Chaos wie einst der Irak, Afghanistan, Libyen oder Libanon f\u00e4llt, ist durchaus da. Der Erfolg ist noch jung. Wie diszipliniert, verhandlungsoffen und klug die Rebellengruppen und wie involviert, intakt und effektiv bestehende Staatsstrukturen sind, wird sich in den n\u00e4chsten Tagen, Wochen und Monaten zeigen. 13 Jahre B\u00fcrgerkrieg, in denen Syrer auf Syrer schossen, Stellvertreterkrieg, Unterdr\u00fcckung, Terror und Folter sind viel Zeit. Viel Zeit, hoffentlich aber erheblich weniger, wird es auch in Anspruch nehmen, aus diesen Ruinen ein echtes Land zu bilden. Den meisten Syrern ist es das aber wert. Die blo\u00dfe Aussicht auf etwas Anderes.<\/p>\n\n\n\n Die Zentralbank, der Pr\u00e4sidentenpalast und die iranische Botschaft wurden gepl\u00fcndert. Das war zu erwarten. Etwas mehr Chaos auch. Hoffentlich aber nichts Unaufhaltbares.<\/p>\n\n\n\n Aber der erste Eindruck ist: Die verblieben Regierungsstrukturen und die Rebellen haben sich auf eine \u00dcbergangsl\u00f6sung geeinigt, durch die auch Damaskus kampflos \u00fcbergeben wurde. L\u00e4uft es gut, l\u00e4uft Syrien weiter wie bisher. L\u00e4uft es besser, wird es, nun ja, besser.<\/p>\n\n\n\n Viele der fast 14 Millionen vertriebenen Menschen tr\u00e4umen von R\u00fcckkehr. Menschen tr\u00e4umen von Frieden. Glaubt ihnen ihre Freude. Und hofft mit ihnen, dass sich das Gute bewahrheitet und das Schlechte nicht. Jede Sorge ist berechtigt. 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Das angrenzende Haus zum Wohnhaus seiner Eltern ist rot markiert. Direkt benachrichtigt werden die Betroffenen nicht. Die Erwartung des israelischen Milit\u00e4rs ist, dass sie die Updates zu Angriffen selbst verfolgen. Kurze 40 Minuten blieben letztlich zwischen der Information und dem Raketeneinschlag. Dass es aber jeden Moment so weit sein k\u00f6nnte, geht den Betroffenen ununterbrochen durch den Kopf. Koffer packen, Wertsachen zusammensuchen, Erinnerungen mitnehmen. Sohn Yehya war zu dem Zeitpunkt nicht in Beirut, sondern in Deutschland. Er ist Deutscher. Er versuchte von hier aus, seine Eltern, seinen kranken Bruder und seine Schwester nach Deutschland zu evakuieren. Selbst bevor Israels Angriff das Wohnhaus zerst\u00f6rte. Erfolglos. Das Ausl\u00e4nderamt legte ihm als einzige Option vor, 30.000 Euro auf ein Konto einzuzahlen und pro Person 900 Euro monatlich f\u00fcr Absicherung bereitzustellen, um erstmal ein Visum zu beantragen. Unbezahlbar und zu langsam. Es war letztlich nicht der deutsche Staat, der die schutzlosen Zivilisten aus dem Libanon evakuierte, sondern die Familie selbst. Die t\u00fcrkische Botschaft unterst\u00fctzte sie, nach Mersin in der T\u00fcrkei zu gelangen. Ins Friedliche, aber Ungewisse. Von dort aus zogen sie weiter nach Istanbul, wo Verwandte der Familie leben. Und wo es vielleicht Chancen auf Arbeit und ein neues Leben gibt. Familie Omari f\u00e4ngt bei null an. Der Vater, ein Lehrer, hofft in Istanbul M\u00f6glichkeiten zu finden, sein Studium der islamischen Rechtswissenschaften und der arabischen Sprache lehren zu k\u00f6nnen.<\/p>\n\n\n\n Die Familie sammelt \u00fcber die Crowdfunding-Plattform Hilfe, um neuzustarten. \u00dcber diesen Link gelangt man zur Seite<\/a>, die von uns auf ihre Seri\u00f6sit\u00e4t gepr\u00fcft wurde: https:\/\/commonsplace.de\/project\/neuanfang<\/a><\/p>\n\n\n\n <\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Libanon: Wo in 40 Minuten Haus und Lebensgrundlage zerst\u00f6rt werden","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"libanon-in-40-minuten-haus-und-lebensgrundlage-verloren","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-12-03 15:27:26","post_modified_gmt":"2024-12-03 15:27:26","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4716","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4575,"post_author":"2","post_date":"2024-10-06 18:27:36","post_date_gmt":"2024-10-06 18:27:36","post_content":"\n Die Hamas nahm am 7. 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Aber auch mit Assad und Irans freien Wegen in den Libanon war die Hisbollah schon auf sich allein gestellt.<\/p>\n\n\n\n Viel eher also werden sich Pal\u00e4stinenser, Libanesen und Syrer auf die Realit\u00e4t einstellen. Das hei\u00dft also nicht, dass das Genozid- und Apartheidsregime Israel, das international immer mehr isoliert ist, wirklich aufatmen kann. In Syrien wird kein pro-israelisches Regime an die Macht kommen.<\/p>\n\n\n\n Es mag f\u00fcr manche Menschen kaum mehr vorstellbar sein, was Naturgewalten f\u00fcr ein Eigenleben haben. D\u00fcrren, \u00dcberflutungen, Erdbeben oder eben der Mensch. Ja, Syrien ist ein massiver Stellvertreterkrieg gewesen und diverse Regional- und Gro\u00dfm\u00e4chte dr\u00e4ng(t)en ihre Interessen auf. Aber Syrien war auch ein riesiger Volksaufstand. Millionen von Menschen, die an Protesten teilnahmen. Beinahe ein ganzes Volk, das die Angst vor Assads Staatsapparat satt hatte. 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Und selbst wenn, denken sich viele Syrer, lie\u00dfe sich ein neues Regime diesmal schneller entfernen als diese festgebissene Angst-Dynastie der Assads.<\/p>\n\n\n\n So wie man also hier und da fragt, \u201eIn wessen Interesse ist das\u201c muss man \u00f6fter und lauter die Frage stellen, \u201ewas sind die Interessen der Syrer\u201c.<\/p>\n\n\n\n Hoffnung ist oft naiv. Das hei\u00dft nicht, dass sie falsch ist. Die Gefahr, dass Syrien in einem Chaos wie einst der Irak, Afghanistan, Libyen oder Libanon f\u00e4llt, ist durchaus da. Der Erfolg ist noch jung. Wie diszipliniert, verhandlungsoffen und klug die Rebellengruppen und wie involviert, intakt und effektiv bestehende Staatsstrukturen sind, wird sich in den n\u00e4chsten Tagen, Wochen und Monaten zeigen. 13 Jahre B\u00fcrgerkrieg, in denen Syrer auf Syrer schossen, Stellvertreterkrieg, Unterdr\u00fcckung, Terror und Folter sind viel Zeit. Viel Zeit, hoffentlich aber erheblich weniger, wird es auch in Anspruch nehmen, aus diesen Ruinen ein echtes Land zu bilden. Den meisten Syrern ist es das aber wert. Die blo\u00dfe Aussicht auf etwas Anderes.<\/p>\n\n\n\n Die Zentralbank, der Pr\u00e4sidentenpalast und die iranische Botschaft wurden gepl\u00fcndert. Das war zu erwarten. Etwas mehr Chaos auch. Hoffentlich aber nichts Unaufhaltbares.<\/p>\n\n\n\n Aber der erste Eindruck ist: Die verblieben Regierungsstrukturen und die Rebellen haben sich auf eine \u00dcbergangsl\u00f6sung geeinigt, durch die auch Damaskus kampflos \u00fcbergeben wurde. L\u00e4uft es gut, l\u00e4uft Syrien weiter wie bisher. L\u00e4uft es besser, wird es, nun ja, besser.<\/p>\n\n\n\n Viele der fast 14 Millionen vertriebenen Menschen tr\u00e4umen von R\u00fcckkehr. Menschen tr\u00e4umen von Frieden. Glaubt ihnen ihre Freude. Und hofft mit ihnen, dass sich das Gute bewahrheitet und das Schlechte nicht. Jede Sorge ist berechtigt. Jede Hoffnung umso mehr.<\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Syrien: Zwischen Freude, Hoffnung, Sorgen und Fragen","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"syrien-zwischen-freude-hoffnung-sorgen-und-fragen","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-12-08 16:52:46","post_modified_gmt":"2024-12-08 16:52:46","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4728","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4716,"post_author":"2","post_date":"2024-12-03 14:57:33","post_date_gmt":"2024-12-03 14:57:33","post_content":"\n Wie Familie Omari neu beginnen muss<\/p>\n\n\n\n 40 Minuten. So lange hatte Familie Omari in Beirut Zeit, ihr gesamtes Leben hinter sich zu lassen. Es war kurz vor Mitternacht, der 26. Oktober, als Yehya Omari auf X (Twitter) die Nachricht sieht. Das Viertel seiner Eltern soll bombardiert werden. Das angrenzende Haus zum Wohnhaus seiner Eltern ist rot markiert. Direkt benachrichtigt werden die Betroffenen nicht. Die Erwartung des israelischen Milit\u00e4rs ist, dass sie die Updates zu Angriffen selbst verfolgen. Kurze 40 Minuten blieben letztlich zwischen der Information und dem Raketeneinschlag. Dass es aber jeden Moment so weit sein k\u00f6nnte, geht den Betroffenen ununterbrochen durch den Kopf. Koffer packen, Wertsachen zusammensuchen, Erinnerungen mitnehmen. Sohn Yehya war zu dem Zeitpunkt nicht in Beirut, sondern in Deutschland. Er ist Deutscher. Er versuchte von hier aus, seine Eltern, seinen kranken Bruder und seine Schwester nach Deutschland zu evakuieren. Selbst bevor Israels Angriff das Wohnhaus zerst\u00f6rte. Erfolglos. Das Ausl\u00e4nderamt legte ihm als einzige Option vor, 30.000 Euro auf ein Konto einzuzahlen und pro Person 900 Euro monatlich f\u00fcr Absicherung bereitzustellen, um erstmal ein Visum zu beantragen. Unbezahlbar und zu langsam. Es war letztlich nicht der deutsche Staat, der die schutzlosen Zivilisten aus dem Libanon evakuierte, sondern die Familie selbst. Die t\u00fcrkische Botschaft unterst\u00fctzte sie, nach Mersin in der T\u00fcrkei zu gelangen. Ins Friedliche, aber Ungewisse. Von dort aus zogen sie weiter nach Istanbul, wo Verwandte der Familie leben. Und wo es vielleicht Chancen auf Arbeit und ein neues Leben gibt. Familie Omari f\u00e4ngt bei null an. Der Vater, ein Lehrer, hofft in Istanbul M\u00f6glichkeiten zu finden, sein Studium der islamischen Rechtswissenschaften und der arabischen Sprache lehren zu k\u00f6nnen.<\/p>\n\n\n\n Die Familie sammelt \u00fcber die Crowdfunding-Plattform Hilfe, um neuzustarten. \u00dcber diesen Link gelangt man zur Seite<\/a>, die von uns auf ihre Seri\u00f6sit\u00e4t gepr\u00fcft wurde: https:\/\/commonsplace.de\/project\/neuanfang<\/a><\/p>\n\n\n\n <\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Libanon: Wo in 40 Minuten Haus und Lebensgrundlage zerst\u00f6rt werden","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"libanon-in-40-minuten-haus-und-lebensgrundlage-verloren","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-12-03 15:27:26","post_modified_gmt":"2024-12-03 15:27:26","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4716","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4575,"post_author":"2","post_date":"2024-10-06 18:27:36","post_date_gmt":"2024-10-06 18:27:36","post_content":"\n Die Hamas nahm am 7. Oktober 252 Geiseln. 105 wurden in einem Deal freigelassen, 4 lie\u00df die Hamas von sich aus frei und acht wurden von der israelischen Armee gefunden. 101 Geiseln gelten als nach wie vor in Gefangenschaft. Mindestens 34 israelische Geiseln starben in Gaza, vermutlich durch israelischen Beschuss. Bez\u00fcglich des Zustands der Geiseln spricht die Menschenrechtsgruppe Amnesty International von \u201eschlimmen Bedingungen\u201c.<\/p>\n\n\n\n 3.377 von Israel verschleppte Pal\u00e4stinenser werden aktuell ohne juristische Grundlage oder Vorwurf in Geiselhaft (\u201eadministrative Haft\u201c) gehalten. Unter ihnen mindestens 75 Kinder, so die israelische Menschenrechtsgruppe B\u2019Tselem. Viele von ihnen in \u201eFoltercamps\u201c wie Menschenrechtler die Haftanstalten nennen.<\/p>\n\n\n\n Amnesty International betrachtet Israels \u201eAdministrative Detention\u201c als einen Versto\u00df gegen Artikel 9 des UN-Zivilpaktes, den Internationalen Pakt \u00fcber b\u00fcrgerliche und politische Rechte (ICCPR), der \u201eklarstellt, dass niemand willk\u00fcrlich inhaftiert werden darf und dass Freiheitsentzug auf gesetzlich festgelegten Gr\u00fcnden und Verfahren beruhen muss\u201c. <\/p>\n\n\n\n \u201eDie Inhaftierung von Gefangenen und H\u00e4ftlingen aus den besetzten pal\u00e4stinensischen Gebieten innerhalb Israels stellt einen eklatanten Versto\u00df gegen die Vierte Genfer Konvention dar, die die Verbringung von Gefangenen und H\u00e4ftlingen aus den besetzten Gebieten verbietet, und verst\u00f6\u00dft au\u00dferdem gegen grundlegende Menschenrechte\u201c, so die israelische NGO HaMoked.<\/p>\n\n\n\n Die Menschenrechtsgruppen Human Rights Watch und B\u2019Tselem stellten in unabh\u00e4ngigen Reports fest, dass die verschleppten Pal\u00e4stinenser in den Foltercamps sexueller Gewalt, Folter, Unterversorgung und Erniedrigung ausgesetzt sind.<\/p>\n\n\n\n Dar\u00fcber hinaus befinden sich 227 pal\u00e4stinensische Kinder aktuell in Milit\u00e4rhaft. \u00dcber 700 Kinder wurden seit dem 7. 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Die UN wirft Israel \u201esystematischen Missbrauch vor\u201c, die Menschenrechtsgruppe Save the Children wirft Israel \u201ealarmierende F\u00e4lle von Missbrauch und Misshandlung\u201c vor.<\/p>\n\n\n\n Israel und die Hamas nutzen Gefangene als Geiseln, indem ihre Freilassung in Verhandlungen als Gegenleistung angeboten wird.<\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Folter, Vergewaltigung und Misshandlung: Israel h\u00e4lt 33 mal mehr Geiseln als die Hamas","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"folter-vergewaltigung-und-misshandlung-israel-halt-33-mal-mehr-geiseln-als-die-hamas","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:41:16","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:41:16","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4575","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4572,"post_author":"2","post_date":"2024-10-06 18:22:07","post_date_gmt":"2024-10-06 18:22:07","post_content":"\n Frankreichs Pr\u00e4sident Emanuel Macron fordert ein Ende der Waffenlieferungen an Israel. Es geht explizit um Waffen, die Israel f\u00fcr seinen Krieg gegen Gaza verwendet. In dem vor einer Woche aufgezeichneten Interview mit France Inter betont Macron auch: \u201eFrankreich liefert keine (Waffen).\u201c<\/p>\n\n\n\n Israels Premierminister Benjamin Netanyahu reagierte daraufhin heute mit einer direkten Ansprache gegen Macron, die auf den offiziellen Kan\u00e4len der Regierung ver\u00f6ffentlicht wurde. \u201eWas f\u00fcr eine Schande. Israel wird gewinnen, mit oder ohne Ihre Unterst\u00fctzung\u201c, wettert Netanyahu in der Rede.<\/p>\n\n\n\n Macron warnte auch, dass der Libanon nicht zu einem weiteren Gaza werden d\u00fcrfe. Israel d\u00fcrfe \u201edas libanesische Volk nicht opfern\u201c. <\/p>\n\n\n\n Kontext: Der Libanon ist eine ehemalige Kolonie Frankreichs. Die Regierung in Paris setzt Wert auf Einfluss im Libanon und nahm zuletzt eine verst\u00e4rkt kritische Stimme gegen\u00fcber Israel ein. Frankreich stimmte im Gegensatz zu Deutschland beispielsweise f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe bei der UN-Generalversammlung. Frankreich blockierte im Gegensatz zu den USA Forderungen nach einer Waffenruhe in Gaza auch nicht im der UN-Sicherheitsrat.<\/p>\n\n\n\n Frankreich geh\u00f6rt zu den L\u00e4ndern der EU, die mehrmals schon offen auch Israels Vorgehen in Gaza und im Libanon kritisierten. Deutschland, \u00d6sterreich und Tschechien sind die L\u00e4nder, die laut franz\u00f6sischen Diplomatenkreisen Konsequenzen gegen Israels Regime durch die EU blockieren.<\/p>\n\n\n\n Israel wird vom Chefermittler des Internationalen Strafgerichtshof Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen. Die UN-Sonderermittlerin wirft Israel einen Genozid vor. die israelische Armee t\u00f6tete allein in Gaza \u00fcber 41.000 Menschen innerhalb eines Jahres, darunter 16.000 Kinder.<\/p>\n\n\n\n Warum Frankreichs Pr\u00e4sident Macron nun offen ein Ende der Waffenlieferungen an Israel fordert?<\/p>\n\n\n\n Nein, Macron ist nat\u00fcrlich nicht pl\u00f6tzlich Mandela geworden und Frankreich gibt nicht \u00fcber Nacht kritikw\u00fcrdige Positionen auf. Es ist Politik.<\/p>\n\n\n\n 1. Frankreich ist lange schon etwas kritischer gegen\u00fcber Israels Verbrechen. Frankreich stimmte in der UN immer wieder f\u00fcr eine Waffenruhe. Pal\u00e4stinenser wollen Frieden und Freiheit. Hat die ihnen jemand gegeben? Nein. Auch nicht Assad. Syrien f\u00fchrte mehrmals Kriege gegen Israel. Die Assad-Dynastie auch. 1973 oder mehrmals im Libanon. Und man unterst\u00fctzte die PLO unter Arafat enorm. Das ist alles lange her. Auch dass Assad Waffen Richtung Gaza schickte. Als die Hamas ihn f\u00fcr seine brutale Niederschlagung der Proteste in Syrien kritisierte, brach Assad die Beziehungen nach Gaza ab. Es gibt keine \u201eAchse des Widerstands\u201c, zu der Assad geh\u00f6rt. Er lie\u00df einen seiner engsten Verb\u00fcndeten, die Hisbollah, die allein im Libanon k\u00e4mpfte, im Stich. Und so wurde auch Assad vom Iran, von der Hisbollah und Russland im Stich gelassen. Warum auch h\u00e4tte jemand sich f\u00fcr ihn nochmal ins Feuer werfen sollen?<\/p>\n\n\n\n Israel bombardiert Waffenlager in ganz Syrien seit Assads Fall verst\u00e4rkt. Israel will nicht, dass die Waffen in H\u00e4nden der Rebellen oder anderer Gruppen landen. In Israel ist man nicht ungl\u00fccklich \u00fcber Assads Fall. Das wird die Hisbollah, einen erbitterten Gegner Israels, schw\u00e4chen. Das steht au\u00dfer Frage. Aber auch mit Assad und Irans freien Wegen in den Libanon war die Hisbollah schon auf sich allein gestellt.<\/p>\n\n\n\n Viel eher also werden sich Pal\u00e4stinenser, Libanesen und Syrer auf die Realit\u00e4t einstellen. Das hei\u00dft also nicht, dass das Genozid- und Apartheidsregime Israel, das international immer mehr isoliert ist, wirklich aufatmen kann. In Syrien wird kein pro-israelisches Regime an die Macht kommen.<\/p>\n\n\n\n Es mag f\u00fcr manche Menschen kaum mehr vorstellbar sein, was Naturgewalten f\u00fcr ein Eigenleben haben. D\u00fcrren, \u00dcberflutungen, Erdbeben oder eben der Mensch. Ja, Syrien ist ein massiver Stellvertreterkrieg gewesen und diverse Regional- und Gro\u00dfm\u00e4chte dr\u00e4ng(t)en ihre Interessen auf. Aber Syrien war auch ein riesiger Volksaufstand. Millionen von Menschen, die an Protesten teilnahmen. Beinahe ein ganzes Volk, das die Angst vor Assads Staatsapparat satt hatte. Die Rebellen kamen in dieser Woche nicht mit hochmodernen westlichen Waffen. Nein, sie siegten, weil Assads eiserner Griff lasch wurde. Es ist absehbar, dass insbesondere die T\u00fcrkei, aber auch Katar, Saudi-Arabien und die USA weiter viel Entscheidungsmacht in Syrien haben werden. Ja, ganz \u201efrei\u201c ist das nicht. Davor waren es eben Russland und der Iran. Aber, zum ersten Mal seit 1961 hat Syrien Aussicht auf echte freie Wahlen. Aussicht darauf, nicht in einem Folterkeller zu verschwinden, wenn man den Pr\u00e4sidenten kritisiert. Die Menschen wollen den alten Diktator nicht mit einem neuen Diktator austauschen. Ob er nun Jolani oder sonst wie hei\u00dft. Im aktuellen Klima klingt aber auch niemand so, als beanspruche er vollst\u00e4ndige Macht. Und selbst wenn, denken sich viele Syrer, lie\u00dfe sich ein neues Regime diesmal schneller entfernen als diese festgebissene Angst-Dynastie der Assads.<\/p>\n\n\n\n So wie man also hier und da fragt, \u201eIn wessen Interesse ist das\u201c muss man \u00f6fter und lauter die Frage stellen, \u201ewas sind die Interessen der Syrer\u201c.<\/p>\n\n\n\n Hoffnung ist oft naiv. Das hei\u00dft nicht, dass sie falsch ist. Die Gefahr, dass Syrien in einem Chaos wie einst der Irak, Afghanistan, Libyen oder Libanon f\u00e4llt, ist durchaus da. Der Erfolg ist noch jung. Wie diszipliniert, verhandlungsoffen und klug die Rebellengruppen und wie involviert, intakt und effektiv bestehende Staatsstrukturen sind, wird sich in den n\u00e4chsten Tagen, Wochen und Monaten zeigen. 13 Jahre B\u00fcrgerkrieg, in denen Syrer auf Syrer schossen, Stellvertreterkrieg, Unterdr\u00fcckung, Terror und Folter sind viel Zeit. Viel Zeit, hoffentlich aber erheblich weniger, wird es auch in Anspruch nehmen, aus diesen Ruinen ein echtes Land zu bilden. Den meisten Syrern ist es das aber wert. Die blo\u00dfe Aussicht auf etwas Anderes.<\/p>\n\n\n\n Die Zentralbank, der Pr\u00e4sidentenpalast und die iranische Botschaft wurden gepl\u00fcndert. Das war zu erwarten. Etwas mehr Chaos auch. Hoffentlich aber nichts Unaufhaltbares.<\/p>\n\n\n\n Aber der erste Eindruck ist: Die verblieben Regierungsstrukturen und die Rebellen haben sich auf eine \u00dcbergangsl\u00f6sung geeinigt, durch die auch Damaskus kampflos \u00fcbergeben wurde. L\u00e4uft es gut, l\u00e4uft Syrien weiter wie bisher. L\u00e4uft es besser, wird es, nun ja, besser.<\/p>\n\n\n\n Viele der fast 14 Millionen vertriebenen Menschen tr\u00e4umen von R\u00fcckkehr. Menschen tr\u00e4umen von Frieden. Glaubt ihnen ihre Freude. Und hofft mit ihnen, dass sich das Gute bewahrheitet und das Schlechte nicht. Jede Sorge ist berechtigt. 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Das angrenzende Haus zum Wohnhaus seiner Eltern ist rot markiert. Direkt benachrichtigt werden die Betroffenen nicht. Die Erwartung des israelischen Milit\u00e4rs ist, dass sie die Updates zu Angriffen selbst verfolgen. Kurze 40 Minuten blieben letztlich zwischen der Information und dem Raketeneinschlag. Dass es aber jeden Moment so weit sein k\u00f6nnte, geht den Betroffenen ununterbrochen durch den Kopf. Koffer packen, Wertsachen zusammensuchen, Erinnerungen mitnehmen. Sohn Yehya war zu dem Zeitpunkt nicht in Beirut, sondern in Deutschland. Er ist Deutscher. Er versuchte von hier aus, seine Eltern, seinen kranken Bruder und seine Schwester nach Deutschland zu evakuieren. Selbst bevor Israels Angriff das Wohnhaus zerst\u00f6rte. Erfolglos. Das Ausl\u00e4nderamt legte ihm als einzige Option vor, 30.000 Euro auf ein Konto einzuzahlen und pro Person 900 Euro monatlich f\u00fcr Absicherung bereitzustellen, um erstmal ein Visum zu beantragen. Unbezahlbar und zu langsam. Es war letztlich nicht der deutsche Staat, der die schutzlosen Zivilisten aus dem Libanon evakuierte, sondern die Familie selbst. Die t\u00fcrkische Botschaft unterst\u00fctzte sie, nach Mersin in der T\u00fcrkei zu gelangen. Ins Friedliche, aber Ungewisse. Von dort aus zogen sie weiter nach Istanbul, wo Verwandte der Familie leben. Und wo es vielleicht Chancen auf Arbeit und ein neues Leben gibt. Familie Omari f\u00e4ngt bei null an. 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Frankreich stimmte im Gegensatz zu Deutschland beispielsweise f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe bei der UN-Generalversammlung. Frankreich blockierte im Gegensatz zu den USA Forderungen nach einer Waffenruhe in Gaza auch nicht im der UN-Sicherheitsrat.<\/p>\n\n\n\n Frankreich geh\u00f6rt zu den L\u00e4ndern der EU, die mehrmals schon offen auch Israels Vorgehen in Gaza und im Libanon kritisierten. Deutschland, \u00d6sterreich und Tschechien sind die L\u00e4nder, die laut franz\u00f6sischen Diplomatenkreisen Konsequenzen gegen Israels Regime durch die EU blockieren.<\/p>\n\n\n\n Israel wird vom Chefermittler des Internationalen Strafgerichtshof Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen. Die UN-Sonderermittlerin wirft Israel einen Genozid vor. die israelische Armee t\u00f6tete allein in Gaza \u00fcber 41.000 Menschen innerhalb eines Jahres, darunter 16.000 Kinder.<\/p>\n\n\n\n Warum Frankreichs Pr\u00e4sident Macron nun offen ein Ende der Waffenlieferungen an Israel fordert?<\/p>\n\n\n\n Nein, Macron ist nat\u00fcrlich nicht pl\u00f6tzlich Mandela geworden und Frankreich gibt nicht \u00fcber Nacht kritikw\u00fcrdige Positionen auf. Es ist Politik.<\/p>\n\n\n\n 1. Frankreich ist lange schon etwas kritischer gegen\u00fcber Israels Verbrechen. Frankreich stimmte in der UN immer wieder f\u00fcr eine Waffenruhe. Pal\u00e4stinenser wollen Frieden und Freiheit. Hat die ihnen jemand gegeben? Nein. Auch nicht Assad. Syrien f\u00fchrte mehrmals Kriege gegen Israel. Die Assad-Dynastie auch. 1973 oder mehrmals im Libanon. Und man unterst\u00fctzte die PLO unter Arafat enorm. Das ist alles lange her. Auch dass Assad Waffen Richtung Gaza schickte. Als die Hamas ihn f\u00fcr seine brutale Niederschlagung der Proteste in Syrien kritisierte, brach Assad die Beziehungen nach Gaza ab. Es gibt keine \u201eAchse des Widerstands\u201c, zu der Assad geh\u00f6rt. Er lie\u00df einen seiner engsten Verb\u00fcndeten, die Hisbollah, die allein im Libanon k\u00e4mpfte, im Stich. Und so wurde auch Assad vom Iran, von der Hisbollah und Russland im Stich gelassen. Warum auch h\u00e4tte jemand sich f\u00fcr ihn nochmal ins Feuer werfen sollen?<\/p>\n\n\n\n Israel bombardiert Waffenlager in ganz Syrien seit Assads Fall verst\u00e4rkt. Israel will nicht, dass die Waffen in H\u00e4nden der Rebellen oder anderer Gruppen landen. In Israel ist man nicht ungl\u00fccklich \u00fcber Assads Fall. Das wird die Hisbollah, einen erbitterten Gegner Israels, schw\u00e4chen. Das steht au\u00dfer Frage. Aber auch mit Assad und Irans freien Wegen in den Libanon war die Hisbollah schon auf sich allein gestellt.<\/p>\n\n\n\n Viel eher also werden sich Pal\u00e4stinenser, Libanesen und Syrer auf die Realit\u00e4t einstellen. Das hei\u00dft also nicht, dass das Genozid- und Apartheidsregime Israel, das international immer mehr isoliert ist, wirklich aufatmen kann. In Syrien wird kein pro-israelisches Regime an die Macht kommen.<\/p>\n\n\n\n Es mag f\u00fcr manche Menschen kaum mehr vorstellbar sein, was Naturgewalten f\u00fcr ein Eigenleben haben. D\u00fcrren, \u00dcberflutungen, Erdbeben oder eben der Mensch. Ja, Syrien ist ein massiver Stellvertreterkrieg gewesen und diverse Regional- und Gro\u00dfm\u00e4chte dr\u00e4ng(t)en ihre Interessen auf. Aber Syrien war auch ein riesiger Volksaufstand. Millionen von Menschen, die an Protesten teilnahmen. Beinahe ein ganzes Volk, das die Angst vor Assads Staatsapparat satt hatte. Die Rebellen kamen in dieser Woche nicht mit hochmodernen westlichen Waffen. Nein, sie siegten, weil Assads eiserner Griff lasch wurde. Es ist absehbar, dass insbesondere die T\u00fcrkei, aber auch Katar, Saudi-Arabien und die USA weiter viel Entscheidungsmacht in Syrien haben werden. Ja, ganz \u201efrei\u201c ist das nicht. Davor waren es eben Russland und der Iran. Aber, zum ersten Mal seit 1961 hat Syrien Aussicht auf echte freie Wahlen. Aussicht darauf, nicht in einem Folterkeller zu verschwinden, wenn man den Pr\u00e4sidenten kritisiert. Die Menschen wollen den alten Diktator nicht mit einem neuen Diktator austauschen. Ob er nun Jolani oder sonst wie hei\u00dft. Im aktuellen Klima klingt aber auch niemand so, als beanspruche er vollst\u00e4ndige Macht. Und selbst wenn, denken sich viele Syrer, lie\u00dfe sich ein neues Regime diesmal schneller entfernen als diese festgebissene Angst-Dynastie der Assads.<\/p>\n\n\n\n So wie man also hier und da fragt, \u201eIn wessen Interesse ist das\u201c muss man \u00f6fter und lauter die Frage stellen, \u201ewas sind die Interessen der Syrer\u201c.<\/p>\n\n\n\n Hoffnung ist oft naiv. Das hei\u00dft nicht, dass sie falsch ist. Die Gefahr, dass Syrien in einem Chaos wie einst der Irak, Afghanistan, Libyen oder Libanon f\u00e4llt, ist durchaus da. Der Erfolg ist noch jung. Wie diszipliniert, verhandlungsoffen und klug die Rebellengruppen und wie involviert, intakt und effektiv bestehende Staatsstrukturen sind, wird sich in den n\u00e4chsten Tagen, Wochen und Monaten zeigen. 13 Jahre B\u00fcrgerkrieg, in denen Syrer auf Syrer schossen, Stellvertreterkrieg, Unterdr\u00fcckung, Terror und Folter sind viel Zeit. Viel Zeit, hoffentlich aber erheblich weniger, wird es auch in Anspruch nehmen, aus diesen Ruinen ein echtes Land zu bilden. Den meisten Syrern ist es das aber wert. Die blo\u00dfe Aussicht auf etwas Anderes.<\/p>\n\n\n\n Die Zentralbank, der Pr\u00e4sidentenpalast und die iranische Botschaft wurden gepl\u00fcndert. Das war zu erwarten. Etwas mehr Chaos auch. Hoffentlich aber nichts Unaufhaltbares.<\/p>\n\n\n\n Aber der erste Eindruck ist: Die verblieben Regierungsstrukturen und die Rebellen haben sich auf eine \u00dcbergangsl\u00f6sung geeinigt, durch die auch Damaskus kampflos \u00fcbergeben wurde. L\u00e4uft es gut, l\u00e4uft Syrien weiter wie bisher. L\u00e4uft es besser, wird es, nun ja, besser.<\/p>\n\n\n\n Viele der fast 14 Millionen vertriebenen Menschen tr\u00e4umen von R\u00fcckkehr. Menschen tr\u00e4umen von Frieden. Glaubt ihnen ihre Freude. Und hofft mit ihnen, dass sich das Gute bewahrheitet und das Schlechte nicht. Jede Sorge ist berechtigt. Jede Hoffnung umso mehr.<\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Syrien: Zwischen Freude, Hoffnung, Sorgen und Fragen","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"syrien-zwischen-freude-hoffnung-sorgen-und-fragen","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-12-08 16:52:46","post_modified_gmt":"2024-12-08 16:52:46","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4728","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4716,"post_author":"2","post_date":"2024-12-03 14:57:33","post_date_gmt":"2024-12-03 14:57:33","post_content":"\n Wie Familie Omari neu beginnen muss<\/p>\n\n\n\n 40 Minuten. So lange hatte Familie Omari in Beirut Zeit, ihr gesamtes Leben hinter sich zu lassen. Es war kurz vor Mitternacht, der 26. Oktober, als Yehya Omari auf X (Twitter) die Nachricht sieht. Das Viertel seiner Eltern soll bombardiert werden. Das angrenzende Haus zum Wohnhaus seiner Eltern ist rot markiert. Direkt benachrichtigt werden die Betroffenen nicht. Die Erwartung des israelischen Milit\u00e4rs ist, dass sie die Updates zu Angriffen selbst verfolgen. Kurze 40 Minuten blieben letztlich zwischen der Information und dem Raketeneinschlag. Dass es aber jeden Moment so weit sein k\u00f6nnte, geht den Betroffenen ununterbrochen durch den Kopf. Koffer packen, Wertsachen zusammensuchen, Erinnerungen mitnehmen. Sohn Yehya war zu dem Zeitpunkt nicht in Beirut, sondern in Deutschland. Er ist Deutscher. Er versuchte von hier aus, seine Eltern, seinen kranken Bruder und seine Schwester nach Deutschland zu evakuieren. Selbst bevor Israels Angriff das Wohnhaus zerst\u00f6rte. Erfolglos. Das Ausl\u00e4nderamt legte ihm als einzige Option vor, 30.000 Euro auf ein Konto einzuzahlen und pro Person 900 Euro monatlich f\u00fcr Absicherung bereitzustellen, um erstmal ein Visum zu beantragen. Unbezahlbar und zu langsam. Es war letztlich nicht der deutsche Staat, der die schutzlosen Zivilisten aus dem Libanon evakuierte, sondern die Familie selbst. Die t\u00fcrkische Botschaft unterst\u00fctzte sie, nach Mersin in der T\u00fcrkei zu gelangen. Ins Friedliche, aber Ungewisse. Von dort aus zogen sie weiter nach Istanbul, wo Verwandte der Familie leben. Und wo es vielleicht Chancen auf Arbeit und ein neues Leben gibt. Familie Omari f\u00e4ngt bei null an. Der Vater, ein Lehrer, hofft in Istanbul M\u00f6glichkeiten zu finden, sein Studium der islamischen Rechtswissenschaften und der arabischen Sprache lehren zu k\u00f6nnen.<\/p>\n\n\n\n Die Familie sammelt \u00fcber die Crowdfunding-Plattform Hilfe, um neuzustarten. \u00dcber diesen Link gelangt man zur Seite<\/a>, die von uns auf ihre Seri\u00f6sit\u00e4t gepr\u00fcft wurde: https:\/\/commonsplace.de\/project\/neuanfang<\/a><\/p>\n\n\n\n <\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Libanon: Wo in 40 Minuten Haus und Lebensgrundlage zerst\u00f6rt werden","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"libanon-in-40-minuten-haus-und-lebensgrundlage-verloren","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-12-03 15:27:26","post_modified_gmt":"2024-12-03 15:27:26","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4716","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4575,"post_author":"2","post_date":"2024-10-06 18:27:36","post_date_gmt":"2024-10-06 18:27:36","post_content":"\n Die Hamas nahm am 7. Oktober 252 Geiseln. 105 wurden in einem Deal freigelassen, 4 lie\u00df die Hamas von sich aus frei und acht wurden von der israelischen Armee gefunden. 101 Geiseln gelten als nach wie vor in Gefangenschaft. Mindestens 34 israelische Geiseln starben in Gaza, vermutlich durch israelischen Beschuss. Bez\u00fcglich des Zustands der Geiseln spricht die Menschenrechtsgruppe Amnesty International von \u201eschlimmen Bedingungen\u201c.<\/p>\n\n\n\n 3.377 von Israel verschleppte Pal\u00e4stinenser werden aktuell ohne juristische Grundlage oder Vorwurf in Geiselhaft (\u201eadministrative Haft\u201c) gehalten. Unter ihnen mindestens 75 Kinder, so die israelische Menschenrechtsgruppe B\u2019Tselem. Viele von ihnen in \u201eFoltercamps\u201c wie Menschenrechtler die Haftanstalten nennen.<\/p>\n\n\n\n Amnesty International betrachtet Israels \u201eAdministrative Detention\u201c als einen Versto\u00df gegen Artikel 9 des UN-Zivilpaktes, den Internationalen Pakt \u00fcber b\u00fcrgerliche und politische Rechte (ICCPR), der \u201eklarstellt, dass niemand willk\u00fcrlich inhaftiert werden darf und dass Freiheitsentzug auf gesetzlich festgelegten Gr\u00fcnden und Verfahren beruhen muss\u201c. <\/p>\n\n\n\n \u201eDie Inhaftierung von Gefangenen und H\u00e4ftlingen aus den besetzten pal\u00e4stinensischen Gebieten innerhalb Israels stellt einen eklatanten Versto\u00df gegen die Vierte Genfer Konvention dar, die die Verbringung von Gefangenen und H\u00e4ftlingen aus den besetzten Gebieten verbietet, und verst\u00f6\u00dft au\u00dferdem gegen grundlegende Menschenrechte\u201c, so die israelische NGO HaMoked.<\/p>\n\n\n\n Die Menschenrechtsgruppen Human Rights Watch und B\u2019Tselem stellten in unabh\u00e4ngigen Reports fest, dass die verschleppten Pal\u00e4stinenser in den Foltercamps sexueller Gewalt, Folter, Unterversorgung und Erniedrigung ausgesetzt sind.<\/p>\n\n\n\n Dar\u00fcber hinaus befinden sich 227 pal\u00e4stinensische Kinder aktuell in Milit\u00e4rhaft. \u00dcber 700 Kinder wurden seit dem 7. 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Die UN wirft Israel \u201esystematischen Missbrauch vor\u201c, die Menschenrechtsgruppe Save the Children wirft Israel \u201ealarmierende F\u00e4lle von Missbrauch und Misshandlung\u201c vor.<\/p>\n\n\n\n Israel und die Hamas nutzen Gefangene als Geiseln, indem ihre Freilassung in Verhandlungen als Gegenleistung angeboten wird.<\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Folter, Vergewaltigung und Misshandlung: Israel h\u00e4lt 33 mal mehr Geiseln als die Hamas","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"folter-vergewaltigung-und-misshandlung-israel-halt-33-mal-mehr-geiseln-als-die-hamas","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:41:16","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:41:16","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4575","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4572,"post_author":"2","post_date":"2024-10-06 18:22:07","post_date_gmt":"2024-10-06 18:22:07","post_content":"\n Frankreichs Pr\u00e4sident Emanuel Macron fordert ein Ende der Waffenlieferungen an Israel. Es geht explizit um Waffen, die Israel f\u00fcr seinen Krieg gegen Gaza verwendet. In dem vor einer Woche aufgezeichneten Interview mit France Inter betont Macron auch: \u201eFrankreich liefert keine (Waffen).\u201c<\/p>\n\n\n\n Israels Premierminister Benjamin Netanyahu reagierte daraufhin heute mit einer direkten Ansprache gegen Macron, die auf den offiziellen Kan\u00e4len der Regierung ver\u00f6ffentlicht wurde. \u201eWas f\u00fcr eine Schande. Israel wird gewinnen, mit oder ohne Ihre Unterst\u00fctzung\u201c, wettert Netanyahu in der Rede.<\/p>\n\n\n\n Macron warnte auch, dass der Libanon nicht zu einem weiteren Gaza werden d\u00fcrfe. Israel d\u00fcrfe \u201edas libanesische Volk nicht opfern\u201c. <\/p>\n\n\n\n Kontext: Der Libanon ist eine ehemalige Kolonie Frankreichs. Die Regierung in Paris setzt Wert auf Einfluss im Libanon und nahm zuletzt eine verst\u00e4rkt kritische Stimme gegen\u00fcber Israel ein. Frankreich stimmte im Gegensatz zu Deutschland beispielsweise f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe bei der UN-Generalversammlung. Frankreich blockierte im Gegensatz zu den USA Forderungen nach einer Waffenruhe in Gaza auch nicht im der UN-Sicherheitsrat.<\/p>\n\n\n\n Frankreich geh\u00f6rt zu den L\u00e4ndern der EU, die mehrmals schon offen auch Israels Vorgehen in Gaza und im Libanon kritisierten. Deutschland, \u00d6sterreich und Tschechien sind die L\u00e4nder, die laut franz\u00f6sischen Diplomatenkreisen Konsequenzen gegen Israels Regime durch die EU blockieren.<\/p>\n\n\n\n Israel wird vom Chefermittler des Internationalen Strafgerichtshof Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen. Die UN-Sonderermittlerin wirft Israel einen Genozid vor. die israelische Armee t\u00f6tete allein in Gaza \u00fcber 41.000 Menschen innerhalb eines Jahres, darunter 16.000 Kinder.<\/p>\n\n\n\n Warum Frankreichs Pr\u00e4sident Macron nun offen ein Ende der Waffenlieferungen an Israel fordert?<\/p>\n\n\n\n Nein, Macron ist nat\u00fcrlich nicht pl\u00f6tzlich Mandela geworden und Frankreich gibt nicht \u00fcber Nacht kritikw\u00fcrdige Positionen auf. Es ist Politik.<\/p>\n\n\n\n 1. Frankreich ist lange schon etwas kritischer gegen\u00fcber Israels Verbrechen. Frankreich stimmte in der UN immer wieder f\u00fcr eine Waffenruhe. Es ist ebenso absehbar, dass die T\u00fcrkei weiter gegen SDF\/YPG im Norden Syriens vorgehen wird. Bzw. syrische Fraktionen gegen sie vorgehen l\u00e4sst. Die Assad-Regierung hatte der T\u00fcrkei mal einen \u201eSicherheitskorridor\u201c entlang der gesamten Grenze zugesagt. Die t\u00fcrkische Regierung f\u00fcrchtet, dass der PKK-Ableger YPG Nordsyrien als Ausgangspunkt f\u00fcr Angriffe auf die T\u00fcrkei nutzt. Oder gar ein eigener Staat wird. Es k\u00f6nnte zu K\u00e4mpfen kommen. Und Flucht. Mehrfachflucht. Ein kurdischer Bekannter von mir fl\u00fcchtete 2018 vor den K\u00e4mpfen in Afrin nach Tal Rifaat im Norden Aleppos. Letzte Woche fl\u00fcchtete er von dort aus vor K\u00e4mpfen nach Manbij \u00f6stlich von Aleppo. Er dachte bis gestern, auch von dort m\u00fcsste er fl\u00fcchten. Dann aber wehte pl\u00f6tzlich die neue syrische Flagge dort. Vielleicht, und das ist die Hoffnung vieler, geht das gesamte ehemalige Syrien nun friedlich im neuen Syrien auf. Gleichberechtigt und frei. Ob als Staat, F\u00f6deration oder Union. Wo wir wieder bei Hoffnung w\u00e4ren.<\/p>\n\n\n\n Pal\u00e4stinenser wollen Frieden und Freiheit. Hat die ihnen jemand gegeben? Nein. Auch nicht Assad. Syrien f\u00fchrte mehrmals Kriege gegen Israel. Die Assad-Dynastie auch. 1973 oder mehrmals im Libanon. Und man unterst\u00fctzte die PLO unter Arafat enorm. Das ist alles lange her. Auch dass Assad Waffen Richtung Gaza schickte. Als die Hamas ihn f\u00fcr seine brutale Niederschlagung der Proteste in Syrien kritisierte, brach Assad die Beziehungen nach Gaza ab. Es gibt keine \u201eAchse des Widerstands\u201c, zu der Assad geh\u00f6rt. Er lie\u00df einen seiner engsten Verb\u00fcndeten, die Hisbollah, die allein im Libanon k\u00e4mpfte, im Stich. Und so wurde auch Assad vom Iran, von der Hisbollah und Russland im Stich gelassen. Warum auch h\u00e4tte jemand sich f\u00fcr ihn nochmal ins Feuer werfen sollen?<\/p>\n\n\n\n Israel bombardiert Waffenlager in ganz Syrien seit Assads Fall verst\u00e4rkt. Israel will nicht, dass die Waffen in H\u00e4nden der Rebellen oder anderer Gruppen landen. In Israel ist man nicht ungl\u00fccklich \u00fcber Assads Fall. Das wird die Hisbollah, einen erbitterten Gegner Israels, schw\u00e4chen. 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Die Rebellen kamen in dieser Woche nicht mit hochmodernen westlichen Waffen. Nein, sie siegten, weil Assads eiserner Griff lasch wurde. Es ist absehbar, dass insbesondere die T\u00fcrkei, aber auch Katar, Saudi-Arabien und die USA weiter viel Entscheidungsmacht in Syrien haben werden. Ja, ganz \u201efrei\u201c ist das nicht. Davor waren es eben Russland und der Iran. Aber, zum ersten Mal seit 1961 hat Syrien Aussicht auf echte freie Wahlen. Aussicht darauf, nicht in einem Folterkeller zu verschwinden, wenn man den Pr\u00e4sidenten kritisiert. Die Menschen wollen den alten Diktator nicht mit einem neuen Diktator austauschen. Ob er nun Jolani oder sonst wie hei\u00dft. Im aktuellen Klima klingt aber auch niemand so, als beanspruche er vollst\u00e4ndige Macht. Und selbst wenn, denken sich viele Syrer, lie\u00dfe sich ein neues Regime diesmal schneller entfernen als diese festgebissene Angst-Dynastie der Assads.<\/p>\n\n\n\n So wie man also hier und da fragt, \u201eIn wessen Interesse ist das\u201c muss man \u00f6fter und lauter die Frage stellen, \u201ewas sind die Interessen der Syrer\u201c.<\/p>\n\n\n\n Hoffnung ist oft naiv. Das hei\u00dft nicht, dass sie falsch ist. Die Gefahr, dass Syrien in einem Chaos wie einst der Irak, Afghanistan, Libyen oder Libanon f\u00e4llt, ist durchaus da. Der Erfolg ist noch jung. Wie diszipliniert, verhandlungsoffen und klug die Rebellengruppen und wie involviert, intakt und effektiv bestehende Staatsstrukturen sind, wird sich in den n\u00e4chsten Tagen, Wochen und Monaten zeigen. 13 Jahre B\u00fcrgerkrieg, in denen Syrer auf Syrer schossen, Stellvertreterkrieg, Unterdr\u00fcckung, Terror und Folter sind viel Zeit. Viel Zeit, hoffentlich aber erheblich weniger, wird es auch in Anspruch nehmen, aus diesen Ruinen ein echtes Land zu bilden. Den meisten Syrern ist es das aber wert. Die blo\u00dfe Aussicht auf etwas Anderes.<\/p>\n\n\n\n Die Zentralbank, der Pr\u00e4sidentenpalast und die iranische Botschaft wurden gepl\u00fcndert. Das war zu erwarten. Etwas mehr Chaos auch. Hoffentlich aber nichts Unaufhaltbares.<\/p>\n\n\n\n Aber der erste Eindruck ist: Die verblieben Regierungsstrukturen und die Rebellen haben sich auf eine \u00dcbergangsl\u00f6sung geeinigt, durch die auch Damaskus kampflos \u00fcbergeben wurde. L\u00e4uft es gut, l\u00e4uft Syrien weiter wie bisher. L\u00e4uft es besser, wird es, nun ja, besser.<\/p>\n\n\n\n Viele der fast 14 Millionen vertriebenen Menschen tr\u00e4umen von R\u00fcckkehr. Menschen tr\u00e4umen von Frieden. Glaubt ihnen ihre Freude. Und hofft mit ihnen, dass sich das Gute bewahrheitet und das Schlechte nicht. Jede Sorge ist berechtigt. 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Das angrenzende Haus zum Wohnhaus seiner Eltern ist rot markiert. Direkt benachrichtigt werden die Betroffenen nicht. Die Erwartung des israelischen Milit\u00e4rs ist, dass sie die Updates zu Angriffen selbst verfolgen. Kurze 40 Minuten blieben letztlich zwischen der Information und dem Raketeneinschlag. Dass es aber jeden Moment so weit sein k\u00f6nnte, geht den Betroffenen ununterbrochen durch den Kopf. Koffer packen, Wertsachen zusammensuchen, Erinnerungen mitnehmen. Sohn Yehya war zu dem Zeitpunkt nicht in Beirut, sondern in Deutschland. Er ist Deutscher. Er versuchte von hier aus, seine Eltern, seinen kranken Bruder und seine Schwester nach Deutschland zu evakuieren. Selbst bevor Israels Angriff das Wohnhaus zerst\u00f6rte. Erfolglos. Das Ausl\u00e4nderamt legte ihm als einzige Option vor, 30.000 Euro auf ein Konto einzuzahlen und pro Person 900 Euro monatlich f\u00fcr Absicherung bereitzustellen, um erstmal ein Visum zu beantragen. Unbezahlbar und zu langsam. 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Der Vater, ein Lehrer, hofft in Istanbul M\u00f6glichkeiten zu finden, sein Studium der islamischen Rechtswissenschaften und der arabischen Sprache lehren zu k\u00f6nnen.<\/p>\n\n\n\n Die Familie sammelt \u00fcber die Crowdfunding-Plattform Hilfe, um neuzustarten. \u00dcber diesen Link gelangt man zur Seite<\/a>, die von uns auf ihre Seri\u00f6sit\u00e4t gepr\u00fcft wurde: https:\/\/commonsplace.de\/project\/neuanfang<\/a><\/p>\n\n\n\n <\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Libanon: Wo in 40 Minuten Haus und Lebensgrundlage zerst\u00f6rt werden","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"libanon-in-40-minuten-haus-und-lebensgrundlage-verloren","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-12-03 15:27:26","post_modified_gmt":"2024-12-03 15:27:26","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4716","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4575,"post_author":"2","post_date":"2024-10-06 18:27:36","post_date_gmt":"2024-10-06 18:27:36","post_content":"\n Die Hamas nahm am 7. Oktober 252 Geiseln. 105 wurden in einem Deal freigelassen, 4 lie\u00df die Hamas von sich aus frei und acht wurden von der israelischen Armee gefunden. 101 Geiseln gelten als nach wie vor in Gefangenschaft. Mindestens 34 israelische Geiseln starben in Gaza, vermutlich durch israelischen Beschuss. Bez\u00fcglich des Zustands der Geiseln spricht die Menschenrechtsgruppe Amnesty International von \u201eschlimmen Bedingungen\u201c.<\/p>\n\n\n\n 3.377 von Israel verschleppte Pal\u00e4stinenser werden aktuell ohne juristische Grundlage oder Vorwurf in Geiselhaft (\u201eadministrative Haft\u201c) gehalten. Unter ihnen mindestens 75 Kinder, so die israelische Menschenrechtsgruppe B\u2019Tselem. Viele von ihnen in \u201eFoltercamps\u201c wie Menschenrechtler die Haftanstalten nennen.<\/p>\n\n\n\n Amnesty International betrachtet Israels \u201eAdministrative Detention\u201c als einen Versto\u00df gegen Artikel 9 des UN-Zivilpaktes, den Internationalen Pakt \u00fcber b\u00fcrgerliche und politische Rechte (ICCPR), der \u201eklarstellt, dass niemand willk\u00fcrlich inhaftiert werden darf und dass Freiheitsentzug auf gesetzlich festgelegten Gr\u00fcnden und Verfahren beruhen muss\u201c. <\/p>\n\n\n\n \u201eDie Inhaftierung von Gefangenen und H\u00e4ftlingen aus den besetzten pal\u00e4stinensischen Gebieten innerhalb Israels stellt einen eklatanten Versto\u00df gegen die Vierte Genfer Konvention dar, die die Verbringung von Gefangenen und H\u00e4ftlingen aus den besetzten Gebieten verbietet, und verst\u00f6\u00dft au\u00dferdem gegen grundlegende Menschenrechte\u201c, so die israelische NGO HaMoked.<\/p>\n\n\n\n Die Menschenrechtsgruppen Human Rights Watch und B\u2019Tselem stellten in unabh\u00e4ngigen Reports fest, dass die verschleppten Pal\u00e4stinenser in den Foltercamps sexueller Gewalt, Folter, Unterversorgung und Erniedrigung ausgesetzt sind.<\/p>\n\n\n\n Dar\u00fcber hinaus befinden sich 227 pal\u00e4stinensische Kinder aktuell in Milit\u00e4rhaft. \u00dcber 700 Kinder wurden seit dem 7. Oktober verschleppt. Die UN wirft Israel \u201esystematischen Missbrauch vor\u201c, die Menschenrechtsgruppe Save the Children wirft Israel \u201ealarmierende F\u00e4lle von Missbrauch und Misshandlung\u201c vor.<\/p>\n\n\n\n Israel und die Hamas nutzen Gefangene als Geiseln, indem ihre Freilassung in Verhandlungen als Gegenleistung angeboten wird.<\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Folter, Vergewaltigung und Misshandlung: Israel h\u00e4lt 33 mal mehr Geiseln als die Hamas","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"folter-vergewaltigung-und-misshandlung-israel-halt-33-mal-mehr-geiseln-als-die-hamas","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:41:16","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:41:16","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4575","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4572,"post_author":"2","post_date":"2024-10-06 18:22:07","post_date_gmt":"2024-10-06 18:22:07","post_content":"\n Frankreichs Pr\u00e4sident Emanuel Macron fordert ein Ende der Waffenlieferungen an Israel. Es geht explizit um Waffen, die Israel f\u00fcr seinen Krieg gegen Gaza verwendet. In dem vor einer Woche aufgezeichneten Interview mit France Inter betont Macron auch: \u201eFrankreich liefert keine (Waffen).\u201c<\/p>\n\n\n\n Israels Premierminister Benjamin Netanyahu reagierte daraufhin heute mit einer direkten Ansprache gegen Macron, die auf den offiziellen Kan\u00e4len der Regierung ver\u00f6ffentlicht wurde. \u201eWas f\u00fcr eine Schande. Israel wird gewinnen, mit oder ohne Ihre Unterst\u00fctzung\u201c, wettert Netanyahu in der Rede.<\/p>\n\n\n\n Macron warnte auch, dass der Libanon nicht zu einem weiteren Gaza werden d\u00fcrfe. Israel d\u00fcrfe \u201edas libanesische Volk nicht opfern\u201c. <\/p>\n\n\n\n Kontext: Der Libanon ist eine ehemalige Kolonie Frankreichs. Die Regierung in Paris setzt Wert auf Einfluss im Libanon und nahm zuletzt eine verst\u00e4rkt kritische Stimme gegen\u00fcber Israel ein. Frankreich stimmte im Gegensatz zu Deutschland beispielsweise f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe bei der UN-Generalversammlung. Frankreich blockierte im Gegensatz zu den USA Forderungen nach einer Waffenruhe in Gaza auch nicht im der UN-Sicherheitsrat.<\/p>\n\n\n\n Frankreich geh\u00f6rt zu den L\u00e4ndern der EU, die mehrmals schon offen auch Israels Vorgehen in Gaza und im Libanon kritisierten. Deutschland, \u00d6sterreich und Tschechien sind die L\u00e4nder, die laut franz\u00f6sischen Diplomatenkreisen Konsequenzen gegen Israels Regime durch die EU blockieren.<\/p>\n\n\n\n Israel wird vom Chefermittler des Internationalen Strafgerichtshof Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen. Die UN-Sonderermittlerin wirft Israel einen Genozid vor. die israelische Armee t\u00f6tete allein in Gaza \u00fcber 41.000 Menschen innerhalb eines Jahres, darunter 16.000 Kinder.<\/p>\n\n\n\n Warum Frankreichs Pr\u00e4sident Macron nun offen ein Ende der Waffenlieferungen an Israel fordert?<\/p>\n\n\n\n Nein, Macron ist nat\u00fcrlich nicht pl\u00f6tzlich Mandela geworden und Frankreich gibt nicht \u00fcber Nacht kritikw\u00fcrdige Positionen auf. Es ist Politik.<\/p>\n\n\n\n 1. Frankreich ist lange schon etwas kritischer gegen\u00fcber Israels Verbrechen. Frankreich stimmte in der UN immer wieder f\u00fcr eine Waffenruhe. Es ist absehbar, dass sich manche extremistische Fraktionen mit einer demokratischen L\u00f6sung nicht zufriedengeben werden. Es ist auch absehbar, dass Daesh im Machtvakuum wieder auftaucht.<\/p>\n\n\n\n Es ist ebenso absehbar, dass die T\u00fcrkei weiter gegen SDF\/YPG im Norden Syriens vorgehen wird. Bzw. syrische Fraktionen gegen sie vorgehen l\u00e4sst. Die Assad-Regierung hatte der T\u00fcrkei mal einen \u201eSicherheitskorridor\u201c entlang der gesamten Grenze zugesagt. Die t\u00fcrkische Regierung f\u00fcrchtet, dass der PKK-Ableger YPG Nordsyrien als Ausgangspunkt f\u00fcr Angriffe auf die T\u00fcrkei nutzt. Oder gar ein eigener Staat wird. Es k\u00f6nnte zu K\u00e4mpfen kommen. Und Flucht. Mehrfachflucht. Ein kurdischer Bekannter von mir fl\u00fcchtete 2018 vor den K\u00e4mpfen in Afrin nach Tal Rifaat im Norden Aleppos. Letzte Woche fl\u00fcchtete er von dort aus vor K\u00e4mpfen nach Manbij \u00f6stlich von Aleppo. Er dachte bis gestern, auch von dort m\u00fcsste er fl\u00fcchten. Dann aber wehte pl\u00f6tzlich die neue syrische Flagge dort. Vielleicht, und das ist die Hoffnung vieler, geht das gesamte ehemalige Syrien nun friedlich im neuen Syrien auf. Gleichberechtigt und frei. Ob als Staat, F\u00f6deration oder Union. Wo wir wieder bei Hoffnung w\u00e4ren.<\/p>\n\n\n\n Pal\u00e4stinenser wollen Frieden und Freiheit. Hat die ihnen jemand gegeben? Nein. Auch nicht Assad. Syrien f\u00fchrte mehrmals Kriege gegen Israel. Die Assad-Dynastie auch. 1973 oder mehrmals im Libanon. Und man unterst\u00fctzte die PLO unter Arafat enorm. Das ist alles lange her. Auch dass Assad Waffen Richtung Gaza schickte. Als die Hamas ihn f\u00fcr seine brutale Niederschlagung der Proteste in Syrien kritisierte, brach Assad die Beziehungen nach Gaza ab. Es gibt keine \u201eAchse des Widerstands\u201c, zu der Assad geh\u00f6rt. Er lie\u00df einen seiner engsten Verb\u00fcndeten, die Hisbollah, die allein im Libanon k\u00e4mpfte, im Stich. Und so wurde auch Assad vom Iran, von der Hisbollah und Russland im Stich gelassen. Warum auch h\u00e4tte jemand sich f\u00fcr ihn nochmal ins Feuer werfen sollen?<\/p>\n\n\n\n Israel bombardiert Waffenlager in ganz Syrien seit Assads Fall verst\u00e4rkt. Israel will nicht, dass die Waffen in H\u00e4nden der Rebellen oder anderer Gruppen landen. In Israel ist man nicht ungl\u00fccklich \u00fcber Assads Fall. Das wird die Hisbollah, einen erbitterten Gegner Israels, schw\u00e4chen. Das steht au\u00dfer Frage. Aber auch mit Assad und Irans freien Wegen in den Libanon war die Hisbollah schon auf sich allein gestellt.<\/p>\n\n\n\n Viel eher also werden sich Pal\u00e4stinenser, Libanesen und Syrer auf die Realit\u00e4t einstellen. Das hei\u00dft also nicht, dass das Genozid- und Apartheidsregime Israel, das international immer mehr isoliert ist, wirklich aufatmen kann. In Syrien wird kein pro-israelisches Regime an die Macht kommen.<\/p>\n\n\n\n Es mag f\u00fcr manche Menschen kaum mehr vorstellbar sein, was Naturgewalten f\u00fcr ein Eigenleben haben. D\u00fcrren, \u00dcberflutungen, Erdbeben oder eben der Mensch. Ja, Syrien ist ein massiver Stellvertreterkrieg gewesen und diverse Regional- und Gro\u00dfm\u00e4chte dr\u00e4ng(t)en ihre Interessen auf. Aber Syrien war auch ein riesiger Volksaufstand. Millionen von Menschen, die an Protesten teilnahmen. Beinahe ein ganzes Volk, das die Angst vor Assads Staatsapparat satt hatte. Die Rebellen kamen in dieser Woche nicht mit hochmodernen westlichen Waffen. Nein, sie siegten, weil Assads eiserner Griff lasch wurde. Es ist absehbar, dass insbesondere die T\u00fcrkei, aber auch Katar, Saudi-Arabien und die USA weiter viel Entscheidungsmacht in Syrien haben werden. Ja, ganz \u201efrei\u201c ist das nicht. Davor waren es eben Russland und der Iran. Aber, zum ersten Mal seit 1961 hat Syrien Aussicht auf echte freie Wahlen. Aussicht darauf, nicht in einem Folterkeller zu verschwinden, wenn man den Pr\u00e4sidenten kritisiert. Die Menschen wollen den alten Diktator nicht mit einem neuen Diktator austauschen. Ob er nun Jolani oder sonst wie hei\u00dft. Im aktuellen Klima klingt aber auch niemand so, als beanspruche er vollst\u00e4ndige Macht. Und selbst wenn, denken sich viele Syrer, lie\u00dfe sich ein neues Regime diesmal schneller entfernen als diese festgebissene Angst-Dynastie der Assads.<\/p>\n\n\n\n So wie man also hier und da fragt, \u201eIn wessen Interesse ist das\u201c muss man \u00f6fter und lauter die Frage stellen, \u201ewas sind die Interessen der Syrer\u201c.<\/p>\n\n\n\n Hoffnung ist oft naiv. Das hei\u00dft nicht, dass sie falsch ist. Die Gefahr, dass Syrien in einem Chaos wie einst der Irak, Afghanistan, Libyen oder Libanon f\u00e4llt, ist durchaus da. Der Erfolg ist noch jung. Wie diszipliniert, verhandlungsoffen und klug die Rebellengruppen und wie involviert, intakt und effektiv bestehende Staatsstrukturen sind, wird sich in den n\u00e4chsten Tagen, Wochen und Monaten zeigen. 13 Jahre B\u00fcrgerkrieg, in denen Syrer auf Syrer schossen, Stellvertreterkrieg, Unterdr\u00fcckung, Terror und Folter sind viel Zeit. Viel Zeit, hoffentlich aber erheblich weniger, wird es auch in Anspruch nehmen, aus diesen Ruinen ein echtes Land zu bilden. Den meisten Syrern ist es das aber wert. Die blo\u00dfe Aussicht auf etwas Anderes.<\/p>\n\n\n\n Die Zentralbank, der Pr\u00e4sidentenpalast und die iranische Botschaft wurden gepl\u00fcndert. Das war zu erwarten. Etwas mehr Chaos auch. Hoffentlich aber nichts Unaufhaltbares.<\/p>\n\n\n\n Aber der erste Eindruck ist: Die verblieben Regierungsstrukturen und die Rebellen haben sich auf eine \u00dcbergangsl\u00f6sung geeinigt, durch die auch Damaskus kampflos \u00fcbergeben wurde. L\u00e4uft es gut, l\u00e4uft Syrien weiter wie bisher. L\u00e4uft es besser, wird es, nun ja, besser.<\/p>\n\n\n\n Viele der fast 14 Millionen vertriebenen Menschen tr\u00e4umen von R\u00fcckkehr. Menschen tr\u00e4umen von Frieden. Glaubt ihnen ihre Freude. Und hofft mit ihnen, dass sich das Gute bewahrheitet und das Schlechte nicht. Jede Sorge ist berechtigt. Jede Hoffnung umso mehr.<\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Syrien: Zwischen Freude, Hoffnung, Sorgen und Fragen","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"syrien-zwischen-freude-hoffnung-sorgen-und-fragen","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-12-08 16:52:46","post_modified_gmt":"2024-12-08 16:52:46","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4728","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4716,"post_author":"2","post_date":"2024-12-03 14:57:33","post_date_gmt":"2024-12-03 14:57:33","post_content":"\n Wie Familie Omari neu beginnen muss<\/p>\n\n\n\n 40 Minuten. So lange hatte Familie Omari in Beirut Zeit, ihr gesamtes Leben hinter sich zu lassen. Es war kurz vor Mitternacht, der 26. Oktober, als Yehya Omari auf X (Twitter) die Nachricht sieht. Das Viertel seiner Eltern soll bombardiert werden. Das angrenzende Haus zum Wohnhaus seiner Eltern ist rot markiert. Direkt benachrichtigt werden die Betroffenen nicht. Die Erwartung des israelischen Milit\u00e4rs ist, dass sie die Updates zu Angriffen selbst verfolgen. Kurze 40 Minuten blieben letztlich zwischen der Information und dem Raketeneinschlag. Dass es aber jeden Moment so weit sein k\u00f6nnte, geht den Betroffenen ununterbrochen durch den Kopf. Koffer packen, Wertsachen zusammensuchen, Erinnerungen mitnehmen. Sohn Yehya war zu dem Zeitpunkt nicht in Beirut, sondern in Deutschland. Er ist Deutscher. Er versuchte von hier aus, seine Eltern, seinen kranken Bruder und seine Schwester nach Deutschland zu evakuieren. Selbst bevor Israels Angriff das Wohnhaus zerst\u00f6rte. Erfolglos. Das Ausl\u00e4nderamt legte ihm als einzige Option vor, 30.000 Euro auf ein Konto einzuzahlen und pro Person 900 Euro monatlich f\u00fcr Absicherung bereitzustellen, um erstmal ein Visum zu beantragen. Unbezahlbar und zu langsam. Es war letztlich nicht der deutsche Staat, der die schutzlosen Zivilisten aus dem Libanon evakuierte, sondern die Familie selbst. Die t\u00fcrkische Botschaft unterst\u00fctzte sie, nach Mersin in der T\u00fcrkei zu gelangen. Ins Friedliche, aber Ungewisse. Von dort aus zogen sie weiter nach Istanbul, wo Verwandte der Familie leben. Und wo es vielleicht Chancen auf Arbeit und ein neues Leben gibt. Familie Omari f\u00e4ngt bei null an. Der Vater, ein Lehrer, hofft in Istanbul M\u00f6glichkeiten zu finden, sein Studium der islamischen Rechtswissenschaften und der arabischen Sprache lehren zu k\u00f6nnen.<\/p>\n\n\n\n Die Familie sammelt \u00fcber die Crowdfunding-Plattform Hilfe, um neuzustarten. \u00dcber diesen Link gelangt man zur Seite<\/a>, die von uns auf ihre Seri\u00f6sit\u00e4t gepr\u00fcft wurde: https:\/\/commonsplace.de\/project\/neuanfang<\/a><\/p>\n\n\n\n <\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Libanon: Wo in 40 Minuten Haus und Lebensgrundlage zerst\u00f6rt werden","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"libanon-in-40-minuten-haus-und-lebensgrundlage-verloren","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-12-03 15:27:26","post_modified_gmt":"2024-12-03 15:27:26","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4716","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4575,"post_author":"2","post_date":"2024-10-06 18:27:36","post_date_gmt":"2024-10-06 18:27:36","post_content":"\n Die Hamas nahm am 7. 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Es geht explizit um Waffen, die Israel f\u00fcr seinen Krieg gegen Gaza verwendet. In dem vor einer Woche aufgezeichneten Interview mit France Inter betont Macron auch: \u201eFrankreich liefert keine (Waffen).\u201c<\/p>\n\n\n\n Israels Premierminister Benjamin Netanyahu reagierte daraufhin heute mit einer direkten Ansprache gegen Macron, die auf den offiziellen Kan\u00e4len der Regierung ver\u00f6ffentlicht wurde. \u201eWas f\u00fcr eine Schande. Israel wird gewinnen, mit oder ohne Ihre Unterst\u00fctzung\u201c, wettert Netanyahu in der Rede.<\/p>\n\n\n\n Macron warnte auch, dass der Libanon nicht zu einem weiteren Gaza werden d\u00fcrfe. Israel d\u00fcrfe \u201edas libanesische Volk nicht opfern\u201c. <\/p>\n\n\n\n Kontext: Der Libanon ist eine ehemalige Kolonie Frankreichs. Die Regierung in Paris setzt Wert auf Einfluss im Libanon und nahm zuletzt eine verst\u00e4rkt kritische Stimme gegen\u00fcber Israel ein. Frankreich stimmte im Gegensatz zu Deutschland beispielsweise f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe bei der UN-Generalversammlung. Frankreich blockierte im Gegensatz zu den USA Forderungen nach einer Waffenruhe in Gaza auch nicht im der UN-Sicherheitsrat.<\/p>\n\n\n\n Frankreich geh\u00f6rt zu den L\u00e4ndern der EU, die mehrmals schon offen auch Israels Vorgehen in Gaza und im Libanon kritisierten. Deutschland, \u00d6sterreich und Tschechien sind die L\u00e4nder, die laut franz\u00f6sischen Diplomatenkreisen Konsequenzen gegen Israels Regime durch die EU blockieren.<\/p>\n\n\n\n Israel wird vom Chefermittler des Internationalen Strafgerichtshof Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen. Die UN-Sonderermittlerin wirft Israel einen Genozid vor. die israelische Armee t\u00f6tete allein in Gaza \u00fcber 41.000 Menschen innerhalb eines Jahres, darunter 16.000 Kinder.<\/p>\n\n\n\n Warum Frankreichs Pr\u00e4sident Macron nun offen ein Ende der Waffenlieferungen an Israel fordert?<\/p>\n\n\n\n Nein, Macron ist nat\u00fcrlich nicht pl\u00f6tzlich Mandela geworden und Frankreich gibt nicht \u00fcber Nacht kritikw\u00fcrdige Positionen auf. Es ist Politik.<\/p>\n\n\n\n 1. Frankreich ist lange schon etwas kritischer gegen\u00fcber Israels Verbrechen. Frankreich stimmte in der UN immer wieder f\u00fcr eine Waffenruhe. Es ist absehbar, dass die verschiedenen Fraktionen, die Assad zum Sturz brachten, um Vormacht ringen. Idealerweise nur politisch. Die Nachbarl\u00e4nder werden versuchen, schnell Stabilit\u00e4t in Syrien reinzubringen. Unsicheres Syrien = unsichere Grenzen = Probleme im eigenen Land. Aus jordanischen Regierungskreisen hei\u00dft es, die T\u00fcrkei w\u00fcrde sich um Sicherheit und Wiederaufbau Syriens k\u00fcmmern. Erdogan sieht sich als Teil des Siegs. Der Au\u00dfenminister der T\u00fcrkei, Hakan Fidan, sagt, die neue Regierung Syriens solle inklusiv sein und alle Syrer beinhalten.<\/p>\n\n\n\n Es ist absehbar, dass sich manche extremistische Fraktionen mit einer demokratischen L\u00f6sung nicht zufriedengeben werden. Es ist auch absehbar, dass Daesh im Machtvakuum wieder auftaucht.<\/p>\n\n\n\n Es ist ebenso absehbar, dass die T\u00fcrkei weiter gegen SDF\/YPG im Norden Syriens vorgehen wird. Bzw. syrische Fraktionen gegen sie vorgehen l\u00e4sst. Die Assad-Regierung hatte der T\u00fcrkei mal einen \u201eSicherheitskorridor\u201c entlang der gesamten Grenze zugesagt. Die t\u00fcrkische Regierung f\u00fcrchtet, dass der PKK-Ableger YPG Nordsyrien als Ausgangspunkt f\u00fcr Angriffe auf die T\u00fcrkei nutzt. Oder gar ein eigener Staat wird. Es k\u00f6nnte zu K\u00e4mpfen kommen. Und Flucht. Mehrfachflucht. Ein kurdischer Bekannter von mir fl\u00fcchtete 2018 vor den K\u00e4mpfen in Afrin nach Tal Rifaat im Norden Aleppos. Letzte Woche fl\u00fcchtete er von dort aus vor K\u00e4mpfen nach Manbij \u00f6stlich von Aleppo. Er dachte bis gestern, auch von dort m\u00fcsste er fl\u00fcchten. Dann aber wehte pl\u00f6tzlich die neue syrische Flagge dort. Vielleicht, und das ist die Hoffnung vieler, geht das gesamte ehemalige Syrien nun friedlich im neuen Syrien auf. Gleichberechtigt und frei. Ob als Staat, F\u00f6deration oder Union. Wo wir wieder bei Hoffnung w\u00e4ren.<\/p>\n\n\n\n Pal\u00e4stinenser wollen Frieden und Freiheit. Hat die ihnen jemand gegeben? Nein. Auch nicht Assad. Syrien f\u00fchrte mehrmals Kriege gegen Israel. Die Assad-Dynastie auch. 1973 oder mehrmals im Libanon. Und man unterst\u00fctzte die PLO unter Arafat enorm. Das ist alles lange her. Auch dass Assad Waffen Richtung Gaza schickte. Als die Hamas ihn f\u00fcr seine brutale Niederschlagung der Proteste in Syrien kritisierte, brach Assad die Beziehungen nach Gaza ab. Es gibt keine \u201eAchse des Widerstands\u201c, zu der Assad geh\u00f6rt. Er lie\u00df einen seiner engsten Verb\u00fcndeten, die Hisbollah, die allein im Libanon k\u00e4mpfte, im Stich. Und so wurde auch Assad vom Iran, von der Hisbollah und Russland im Stich gelassen. Warum auch h\u00e4tte jemand sich f\u00fcr ihn nochmal ins Feuer werfen sollen?<\/p>\n\n\n\n Israel bombardiert Waffenlager in ganz Syrien seit Assads Fall verst\u00e4rkt. Israel will nicht, dass die Waffen in H\u00e4nden der Rebellen oder anderer Gruppen landen. In Israel ist man nicht ungl\u00fccklich \u00fcber Assads Fall. Das wird die Hisbollah, einen erbitterten Gegner Israels, schw\u00e4chen. Das steht au\u00dfer Frage. Aber auch mit Assad und Irans freien Wegen in den Libanon war die Hisbollah schon auf sich allein gestellt.<\/p>\n\n\n\n Viel eher also werden sich Pal\u00e4stinenser, Libanesen und Syrer auf die Realit\u00e4t einstellen. Das hei\u00dft also nicht, dass das Genozid- und Apartheidsregime Israel, das international immer mehr isoliert ist, wirklich aufatmen kann. In Syrien wird kein pro-israelisches Regime an die Macht kommen.<\/p>\n\n\n\n Es mag f\u00fcr manche Menschen kaum mehr vorstellbar sein, was Naturgewalten f\u00fcr ein Eigenleben haben. D\u00fcrren, \u00dcberflutungen, Erdbeben oder eben der Mensch. Ja, Syrien ist ein massiver Stellvertreterkrieg gewesen und diverse Regional- und Gro\u00dfm\u00e4chte dr\u00e4ng(t)en ihre Interessen auf. Aber Syrien war auch ein riesiger Volksaufstand. Millionen von Menschen, die an Protesten teilnahmen. Beinahe ein ganzes Volk, das die Angst vor Assads Staatsapparat satt hatte. Die Rebellen kamen in dieser Woche nicht mit hochmodernen westlichen Waffen. Nein, sie siegten, weil Assads eiserner Griff lasch wurde. Es ist absehbar, dass insbesondere die T\u00fcrkei, aber auch Katar, Saudi-Arabien und die USA weiter viel Entscheidungsmacht in Syrien haben werden. Ja, ganz \u201efrei\u201c ist das nicht. Davor waren es eben Russland und der Iran. Aber, zum ersten Mal seit 1961 hat Syrien Aussicht auf echte freie Wahlen. Aussicht darauf, nicht in einem Folterkeller zu verschwinden, wenn man den Pr\u00e4sidenten kritisiert. Die Menschen wollen den alten Diktator nicht mit einem neuen Diktator austauschen. Ob er nun Jolani oder sonst wie hei\u00dft. Im aktuellen Klima klingt aber auch niemand so, als beanspruche er vollst\u00e4ndige Macht. Und selbst wenn, denken sich viele Syrer, lie\u00dfe sich ein neues Regime diesmal schneller entfernen als diese festgebissene Angst-Dynastie der Assads.<\/p>\n\n\n\n So wie man also hier und da fragt, \u201eIn wessen Interesse ist das\u201c muss man \u00f6fter und lauter die Frage stellen, \u201ewas sind die Interessen der Syrer\u201c.<\/p>\n\n\n\n Hoffnung ist oft naiv. Das hei\u00dft nicht, dass sie falsch ist. Die Gefahr, dass Syrien in einem Chaos wie einst der Irak, Afghanistan, Libyen oder Libanon f\u00e4llt, ist durchaus da. Der Erfolg ist noch jung. Wie diszipliniert, verhandlungsoffen und klug die Rebellengruppen und wie involviert, intakt und effektiv bestehende Staatsstrukturen sind, wird sich in den n\u00e4chsten Tagen, Wochen und Monaten zeigen. 13 Jahre B\u00fcrgerkrieg, in denen Syrer auf Syrer schossen, Stellvertreterkrieg, Unterdr\u00fcckung, Terror und Folter sind viel Zeit. Viel Zeit, hoffentlich aber erheblich weniger, wird es auch in Anspruch nehmen, aus diesen Ruinen ein echtes Land zu bilden. Den meisten Syrern ist es das aber wert. Die blo\u00dfe Aussicht auf etwas Anderes.<\/p>\n\n\n\n Die Zentralbank, der Pr\u00e4sidentenpalast und die iranische Botschaft wurden gepl\u00fcndert. Das war zu erwarten. Etwas mehr Chaos auch. Hoffentlich aber nichts Unaufhaltbares.<\/p>\n\n\n\n Aber der erste Eindruck ist: Die verblieben Regierungsstrukturen und die Rebellen haben sich auf eine \u00dcbergangsl\u00f6sung geeinigt, durch die auch Damaskus kampflos \u00fcbergeben wurde. L\u00e4uft es gut, l\u00e4uft Syrien weiter wie bisher. L\u00e4uft es besser, wird es, nun ja, besser.<\/p>\n\n\n\n Viele der fast 14 Millionen vertriebenen Menschen tr\u00e4umen von R\u00fcckkehr. Menschen tr\u00e4umen von Frieden. Glaubt ihnen ihre Freude. Und hofft mit ihnen, dass sich das Gute bewahrheitet und das Schlechte nicht. Jede Sorge ist berechtigt. Jede Hoffnung umso mehr.<\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Syrien: Zwischen Freude, Hoffnung, Sorgen und Fragen","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"syrien-zwischen-freude-hoffnung-sorgen-und-fragen","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-12-08 16:52:46","post_modified_gmt":"2024-12-08 16:52:46","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4728","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4716,"post_author":"2","post_date":"2024-12-03 14:57:33","post_date_gmt":"2024-12-03 14:57:33","post_content":"\n Wie Familie Omari neu beginnen muss<\/p>\n\n\n\n 40 Minuten. So lange hatte Familie Omari in Beirut Zeit, ihr gesamtes Leben hinter sich zu lassen. Es war kurz vor Mitternacht, der 26. Oktober, als Yehya Omari auf X (Twitter) die Nachricht sieht. Das Viertel seiner Eltern soll bombardiert werden. Das angrenzende Haus zum Wohnhaus seiner Eltern ist rot markiert. Direkt benachrichtigt werden die Betroffenen nicht. Die Erwartung des israelischen Milit\u00e4rs ist, dass sie die Updates zu Angriffen selbst verfolgen. Kurze 40 Minuten blieben letztlich zwischen der Information und dem Raketeneinschlag. Dass es aber jeden Moment so weit sein k\u00f6nnte, geht den Betroffenen ununterbrochen durch den Kopf. Koffer packen, Wertsachen zusammensuchen, Erinnerungen mitnehmen. Sohn Yehya war zu dem Zeitpunkt nicht in Beirut, sondern in Deutschland. Er ist Deutscher. Er versuchte von hier aus, seine Eltern, seinen kranken Bruder und seine Schwester nach Deutschland zu evakuieren. Selbst bevor Israels Angriff das Wohnhaus zerst\u00f6rte. Erfolglos. Das Ausl\u00e4nderamt legte ihm als einzige Option vor, 30.000 Euro auf ein Konto einzuzahlen und pro Person 900 Euro monatlich f\u00fcr Absicherung bereitzustellen, um erstmal ein Visum zu beantragen. Unbezahlbar und zu langsam. Es war letztlich nicht der deutsche Staat, der die schutzlosen Zivilisten aus dem Libanon evakuierte, sondern die Familie selbst. Die t\u00fcrkische Botschaft unterst\u00fctzte sie, nach Mersin in der T\u00fcrkei zu gelangen. Ins Friedliche, aber Ungewisse. Von dort aus zogen sie weiter nach Istanbul, wo Verwandte der Familie leben. Und wo es vielleicht Chancen auf Arbeit und ein neues Leben gibt. Familie Omari f\u00e4ngt bei null an. Der Vater, ein Lehrer, hofft in Istanbul M\u00f6glichkeiten zu finden, sein Studium der islamischen Rechtswissenschaften und der arabischen Sprache lehren zu k\u00f6nnen.<\/p>\n\n\n\n Die Familie sammelt \u00fcber die Crowdfunding-Plattform Hilfe, um neuzustarten. \u00dcber diesen Link gelangt man zur Seite<\/a>, die von uns auf ihre Seri\u00f6sit\u00e4t gepr\u00fcft wurde: https:\/\/commonsplace.de\/project\/neuanfang<\/a><\/p>\n\n\n\n <\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Libanon: Wo in 40 Minuten Haus und Lebensgrundlage zerst\u00f6rt werden","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"libanon-in-40-minuten-haus-und-lebensgrundlage-verloren","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-12-03 15:27:26","post_modified_gmt":"2024-12-03 15:27:26","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4716","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4575,"post_author":"2","post_date":"2024-10-06 18:27:36","post_date_gmt":"2024-10-06 18:27:36","post_content":"\n Die Hamas nahm am 7. Oktober 252 Geiseln. 105 wurden in einem Deal freigelassen, 4 lie\u00df die Hamas von sich aus frei und acht wurden von der israelischen Armee gefunden. 101 Geiseln gelten als nach wie vor in Gefangenschaft. Mindestens 34 israelische Geiseln starben in Gaza, vermutlich durch israelischen Beschuss. Bez\u00fcglich des Zustands der Geiseln spricht die Menschenrechtsgruppe Amnesty International von \u201eschlimmen Bedingungen\u201c.<\/p>\n\n\n\n 3.377 von Israel verschleppte Pal\u00e4stinenser werden aktuell ohne juristische Grundlage oder Vorwurf in Geiselhaft (\u201eadministrative Haft\u201c) gehalten. Unter ihnen mindestens 75 Kinder, so die israelische Menschenrechtsgruppe B\u2019Tselem. Viele von ihnen in \u201eFoltercamps\u201c wie Menschenrechtler die Haftanstalten nennen.<\/p>\n\n\n\n Amnesty International betrachtet Israels \u201eAdministrative Detention\u201c als einen Versto\u00df gegen Artikel 9 des UN-Zivilpaktes, den Internationalen Pakt \u00fcber b\u00fcrgerliche und politische Rechte (ICCPR), der \u201eklarstellt, dass niemand willk\u00fcrlich inhaftiert werden darf und dass Freiheitsentzug auf gesetzlich festgelegten Gr\u00fcnden und Verfahren beruhen muss\u201c. <\/p>\n\n\n\n \u201eDie Inhaftierung von Gefangenen und H\u00e4ftlingen aus den besetzten pal\u00e4stinensischen Gebieten innerhalb Israels stellt einen eklatanten Versto\u00df gegen die Vierte Genfer Konvention dar, die die Verbringung von Gefangenen und H\u00e4ftlingen aus den besetzten Gebieten verbietet, und verst\u00f6\u00dft au\u00dferdem gegen grundlegende Menschenrechte\u201c, so die israelische NGO HaMoked.<\/p>\n\n\n\n Die Menschenrechtsgruppen Human Rights Watch und B\u2019Tselem stellten in unabh\u00e4ngigen Reports fest, dass die verschleppten Pal\u00e4stinenser in den Foltercamps sexueller Gewalt, Folter, Unterversorgung und Erniedrigung ausgesetzt sind.<\/p>\n\n\n\n Dar\u00fcber hinaus befinden sich 227 pal\u00e4stinensische Kinder aktuell in Milit\u00e4rhaft. \u00dcber 700 Kinder wurden seit dem 7. Oktober verschleppt. Die UN wirft Israel \u201esystematischen Missbrauch vor\u201c, die Menschenrechtsgruppe Save the Children wirft Israel \u201ealarmierende F\u00e4lle von Missbrauch und Misshandlung\u201c vor.<\/p>\n\n\n\n Israel und die Hamas nutzen Gefangene als Geiseln, indem ihre Freilassung in Verhandlungen als Gegenleistung angeboten wird.<\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Folter, Vergewaltigung und Misshandlung: Israel h\u00e4lt 33 mal mehr Geiseln als die Hamas","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"folter-vergewaltigung-und-misshandlung-israel-halt-33-mal-mehr-geiseln-als-die-hamas","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:41:16","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:41:16","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4575","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4572,"post_author":"2","post_date":"2024-10-06 18:22:07","post_date_gmt":"2024-10-06 18:22:07","post_content":"\n Frankreichs Pr\u00e4sident Emanuel Macron fordert ein Ende der Waffenlieferungen an Israel. Es geht explizit um Waffen, die Israel f\u00fcr seinen Krieg gegen Gaza verwendet. In dem vor einer Woche aufgezeichneten Interview mit France Inter betont Macron auch: \u201eFrankreich liefert keine (Waffen).\u201c<\/p>\n\n\n\n Israels Premierminister Benjamin Netanyahu reagierte daraufhin heute mit einer direkten Ansprache gegen Macron, die auf den offiziellen Kan\u00e4len der Regierung ver\u00f6ffentlicht wurde. \u201eWas f\u00fcr eine Schande. Israel wird gewinnen, mit oder ohne Ihre Unterst\u00fctzung\u201c, wettert Netanyahu in der Rede.<\/p>\n\n\n\n Macron warnte auch, dass der Libanon nicht zu einem weiteren Gaza werden d\u00fcrfe. Israel d\u00fcrfe \u201edas libanesische Volk nicht opfern\u201c. <\/p>\n\n\n\n Kontext: Der Libanon ist eine ehemalige Kolonie Frankreichs. Die Regierung in Paris setzt Wert auf Einfluss im Libanon und nahm zuletzt eine verst\u00e4rkt kritische Stimme gegen\u00fcber Israel ein. Frankreich stimmte im Gegensatz zu Deutschland beispielsweise f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe bei der UN-Generalversammlung. Frankreich blockierte im Gegensatz zu den USA Forderungen nach einer Waffenruhe in Gaza auch nicht im der UN-Sicherheitsrat.<\/p>\n\n\n\n Frankreich geh\u00f6rt zu den L\u00e4ndern der EU, die mehrmals schon offen auch Israels Vorgehen in Gaza und im Libanon kritisierten. Deutschland, \u00d6sterreich und Tschechien sind die L\u00e4nder, die laut franz\u00f6sischen Diplomatenkreisen Konsequenzen gegen Israels Regime durch die EU blockieren.<\/p>\n\n\n\n Israel wird vom Chefermittler des Internationalen Strafgerichtshof Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen. Die UN-Sonderermittlerin wirft Israel einen Genozid vor. die israelische Armee t\u00f6tete allein in Gaza \u00fcber 41.000 Menschen innerhalb eines Jahres, darunter 16.000 Kinder.<\/p>\n\n\n\n Warum Frankreichs Pr\u00e4sident Macron nun offen ein Ende der Waffenlieferungen an Israel fordert?<\/p>\n\n\n\n Nein, Macron ist nat\u00fcrlich nicht pl\u00f6tzlich Mandela geworden und Frankreich gibt nicht \u00fcber Nacht kritikw\u00fcrdige Positionen auf. Es ist Politik.<\/p>\n\n\n\n 1. Frankreich ist lange schon etwas kritischer gegen\u00fcber Israels Verbrechen. Frankreich stimmte in der UN immer wieder f\u00fcr eine Waffenruhe. Es ist absehbar, dass die verschiedenen Fraktionen, die Assad zum Sturz brachten, um Vormacht ringen. Idealerweise nur politisch. Die Nachbarl\u00e4nder werden versuchen, schnell Stabilit\u00e4t in Syrien reinzubringen. Unsicheres Syrien = unsichere Grenzen = Probleme im eigenen Land. Aus jordanischen Regierungskreisen hei\u00dft es, die T\u00fcrkei w\u00fcrde sich um Sicherheit und Wiederaufbau Syriens k\u00fcmmern. Erdogan sieht sich als Teil des Siegs. Der Au\u00dfenminister der T\u00fcrkei, Hakan Fidan, sagt, die neue Regierung Syriens solle inklusiv sein und alle Syrer beinhalten.<\/p>\n\n\n\n Es ist absehbar, dass sich manche extremistische Fraktionen mit einer demokratischen L\u00f6sung nicht zufriedengeben werden. Es ist auch absehbar, dass Daesh im Machtvakuum wieder auftaucht.<\/p>\n\n\n\n Es ist ebenso absehbar, dass die T\u00fcrkei weiter gegen SDF\/YPG im Norden Syriens vorgehen wird. Bzw. syrische Fraktionen gegen sie vorgehen l\u00e4sst. Die Assad-Regierung hatte der T\u00fcrkei mal einen \u201eSicherheitskorridor\u201c entlang der gesamten Grenze zugesagt. Die t\u00fcrkische Regierung f\u00fcrchtet, dass der PKK-Ableger YPG Nordsyrien als Ausgangspunkt f\u00fcr Angriffe auf die T\u00fcrkei nutzt. Oder gar ein eigener Staat wird. Es k\u00f6nnte zu K\u00e4mpfen kommen. Und Flucht. Mehrfachflucht. Ein kurdischer Bekannter von mir fl\u00fcchtete 2018 vor den K\u00e4mpfen in Afrin nach Tal Rifaat im Norden Aleppos. Letzte Woche fl\u00fcchtete er von dort aus vor K\u00e4mpfen nach Manbij \u00f6stlich von Aleppo. Er dachte bis gestern, auch von dort m\u00fcsste er fl\u00fcchten. Dann aber wehte pl\u00f6tzlich die neue syrische Flagge dort. Vielleicht, und das ist die Hoffnung vieler, geht das gesamte ehemalige Syrien nun friedlich im neuen Syrien auf. Gleichberechtigt und frei. Ob als Staat, F\u00f6deration oder Union. Wo wir wieder bei Hoffnung w\u00e4ren.<\/p>\n\n\n\n Pal\u00e4stinenser wollen Frieden und Freiheit. Hat die ihnen jemand gegeben? Nein. Auch nicht Assad. Syrien f\u00fchrte mehrmals Kriege gegen Israel. Die Assad-Dynastie auch. 1973 oder mehrmals im Libanon. Und man unterst\u00fctzte die PLO unter Arafat enorm. Das ist alles lange her. Auch dass Assad Waffen Richtung Gaza schickte. Als die Hamas ihn f\u00fcr seine brutale Niederschlagung der Proteste in Syrien kritisierte, brach Assad die Beziehungen nach Gaza ab. Es gibt keine \u201eAchse des Widerstands\u201c, zu der Assad geh\u00f6rt. Er lie\u00df einen seiner engsten Verb\u00fcndeten, die Hisbollah, die allein im Libanon k\u00e4mpfte, im Stich. Und so wurde auch Assad vom Iran, von der Hisbollah und Russland im Stich gelassen. Warum auch h\u00e4tte jemand sich f\u00fcr ihn nochmal ins Feuer werfen sollen?<\/p>\n\n\n\n Israel bombardiert Waffenlager in ganz Syrien seit Assads Fall verst\u00e4rkt. Israel will nicht, dass die Waffen in H\u00e4nden der Rebellen oder anderer Gruppen landen. In Israel ist man nicht ungl\u00fccklich \u00fcber Assads Fall. Das wird die Hisbollah, einen erbitterten Gegner Israels, schw\u00e4chen. Das steht au\u00dfer Frage. Aber auch mit Assad und Irans freien Wegen in den Libanon war die Hisbollah schon auf sich allein gestellt.<\/p>\n\n\n\n Viel eher also werden sich Pal\u00e4stinenser, Libanesen und Syrer auf die Realit\u00e4t einstellen. Das hei\u00dft also nicht, dass das Genozid- und Apartheidsregime Israel, das international immer mehr isoliert ist, wirklich aufatmen kann. In Syrien wird kein pro-israelisches Regime an die Macht kommen.<\/p>\n\n\n\n Es mag f\u00fcr manche Menschen kaum mehr vorstellbar sein, was Naturgewalten f\u00fcr ein Eigenleben haben. D\u00fcrren, \u00dcberflutungen, Erdbeben oder eben der Mensch. Ja, Syrien ist ein massiver Stellvertreterkrieg gewesen und diverse Regional- und Gro\u00dfm\u00e4chte dr\u00e4ng(t)en ihre Interessen auf. Aber Syrien war auch ein riesiger Volksaufstand. Millionen von Menschen, die an Protesten teilnahmen. Beinahe ein ganzes Volk, das die Angst vor Assads Staatsapparat satt hatte. Die Rebellen kamen in dieser Woche nicht mit hochmodernen westlichen Waffen. Nein, sie siegten, weil Assads eiserner Griff lasch wurde. Es ist absehbar, dass insbesondere die T\u00fcrkei, aber auch Katar, Saudi-Arabien und die USA weiter viel Entscheidungsmacht in Syrien haben werden. Ja, ganz \u201efrei\u201c ist das nicht. Davor waren es eben Russland und der Iran. Aber, zum ersten Mal seit 1961 hat Syrien Aussicht auf echte freie Wahlen. Aussicht darauf, nicht in einem Folterkeller zu verschwinden, wenn man den Pr\u00e4sidenten kritisiert. Die Menschen wollen den alten Diktator nicht mit einem neuen Diktator austauschen. Ob er nun Jolani oder sonst wie hei\u00dft. Im aktuellen Klima klingt aber auch niemand so, als beanspruche er vollst\u00e4ndige Macht. Und selbst wenn, denken sich viele Syrer, lie\u00dfe sich ein neues Regime diesmal schneller entfernen als diese festgebissene Angst-Dynastie der Assads.<\/p>\n\n\n\n So wie man also hier und da fragt, \u201eIn wessen Interesse ist das\u201c muss man \u00f6fter und lauter die Frage stellen, \u201ewas sind die Interessen der Syrer\u201c.<\/p>\n\n\n\n Hoffnung ist oft naiv. Das hei\u00dft nicht, dass sie falsch ist. Die Gefahr, dass Syrien in einem Chaos wie einst der Irak, Afghanistan, Libyen oder Libanon f\u00e4llt, ist durchaus da. Der Erfolg ist noch jung. Wie diszipliniert, verhandlungsoffen und klug die Rebellengruppen und wie involviert, intakt und effektiv bestehende Staatsstrukturen sind, wird sich in den n\u00e4chsten Tagen, Wochen und Monaten zeigen. 13 Jahre B\u00fcrgerkrieg, in denen Syrer auf Syrer schossen, Stellvertreterkrieg, Unterdr\u00fcckung, Terror und Folter sind viel Zeit. Viel Zeit, hoffentlich aber erheblich weniger, wird es auch in Anspruch nehmen, aus diesen Ruinen ein echtes Land zu bilden. Den meisten Syrern ist es das aber wert. Die blo\u00dfe Aussicht auf etwas Anderes.<\/p>\n\n\n\n Die Zentralbank, der Pr\u00e4sidentenpalast und die iranische Botschaft wurden gepl\u00fcndert. Das war zu erwarten. Etwas mehr Chaos auch. Hoffentlich aber nichts Unaufhaltbares.<\/p>\n\n\n\n Aber der erste Eindruck ist: Die verblieben Regierungsstrukturen und die Rebellen haben sich auf eine \u00dcbergangsl\u00f6sung geeinigt, durch die auch Damaskus kampflos \u00fcbergeben wurde. L\u00e4uft es gut, l\u00e4uft Syrien weiter wie bisher. L\u00e4uft es besser, wird es, nun ja, besser.<\/p>\n\n\n\n Viele der fast 14 Millionen vertriebenen Menschen tr\u00e4umen von R\u00fcckkehr. Menschen tr\u00e4umen von Frieden. Glaubt ihnen ihre Freude. Und hofft mit ihnen, dass sich das Gute bewahrheitet und das Schlechte nicht. Jede Sorge ist berechtigt. 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Das angrenzende Haus zum Wohnhaus seiner Eltern ist rot markiert. Direkt benachrichtigt werden die Betroffenen nicht. Die Erwartung des israelischen Milit\u00e4rs ist, dass sie die Updates zu Angriffen selbst verfolgen. Kurze 40 Minuten blieben letztlich zwischen der Information und dem Raketeneinschlag. Dass es aber jeden Moment so weit sein k\u00f6nnte, geht den Betroffenen ununterbrochen durch den Kopf. Koffer packen, Wertsachen zusammensuchen, Erinnerungen mitnehmen. Sohn Yehya war zu dem Zeitpunkt nicht in Beirut, sondern in Deutschland. Er ist Deutscher. Er versuchte von hier aus, seine Eltern, seinen kranken Bruder und seine Schwester nach Deutschland zu evakuieren. Selbst bevor Israels Angriff das Wohnhaus zerst\u00f6rte. Erfolglos. Das Ausl\u00e4nderamt legte ihm als einzige Option vor, 30.000 Euro auf ein Konto einzuzahlen und pro Person 900 Euro monatlich f\u00fcr Absicherung bereitzustellen, um erstmal ein Visum zu beantragen. Unbezahlbar und zu langsam. Es war letztlich nicht der deutsche Staat, der die schutzlosen Zivilisten aus dem Libanon evakuierte, sondern die Familie selbst. Die t\u00fcrkische Botschaft unterst\u00fctzte sie, nach Mersin in der T\u00fcrkei zu gelangen. Ins Friedliche, aber Ungewisse. Von dort aus zogen sie weiter nach Istanbul, wo Verwandte der Familie leben. Und wo es vielleicht Chancen auf Arbeit und ein neues Leben gibt. Familie Omari f\u00e4ngt bei null an. Der Vater, ein Lehrer, hofft in Istanbul M\u00f6glichkeiten zu finden, sein Studium der islamischen Rechtswissenschaften und der arabischen Sprache lehren zu k\u00f6nnen.<\/p>\n\n\n\n Die Familie sammelt \u00fcber die Crowdfunding-Plattform Hilfe, um neuzustarten. \u00dcber diesen Link gelangt man zur Seite<\/a>, die von uns auf ihre Seri\u00f6sit\u00e4t gepr\u00fcft wurde: https:\/\/commonsplace.de\/project\/neuanfang<\/a><\/p>\n\n\n\n <\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Libanon: Wo in 40 Minuten Haus und Lebensgrundlage zerst\u00f6rt werden","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"libanon-in-40-minuten-haus-und-lebensgrundlage-verloren","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-12-03 15:27:26","post_modified_gmt":"2024-12-03 15:27:26","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4716","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4575,"post_author":"2","post_date":"2024-10-06 18:27:36","post_date_gmt":"2024-10-06 18:27:36","post_content":"\n Die Hamas nahm am 7. 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Viele von ihnen in \u201eFoltercamps\u201c wie Menschenrechtler die Haftanstalten nennen.<\/p>\n\n\n\n Amnesty International betrachtet Israels \u201eAdministrative Detention\u201c als einen Versto\u00df gegen Artikel 9 des UN-Zivilpaktes, den Internationalen Pakt \u00fcber b\u00fcrgerliche und politische Rechte (ICCPR), der \u201eklarstellt, dass niemand willk\u00fcrlich inhaftiert werden darf und dass Freiheitsentzug auf gesetzlich festgelegten Gr\u00fcnden und Verfahren beruhen muss\u201c. <\/p>\n\n\n\n \u201eDie Inhaftierung von Gefangenen und H\u00e4ftlingen aus den besetzten pal\u00e4stinensischen Gebieten innerhalb Israels stellt einen eklatanten Versto\u00df gegen die Vierte Genfer Konvention dar, die die Verbringung von Gefangenen und H\u00e4ftlingen aus den besetzten Gebieten verbietet, und verst\u00f6\u00dft au\u00dferdem gegen grundlegende Menschenrechte\u201c, so die israelische NGO HaMoked.<\/p>\n\n\n\n Die Menschenrechtsgruppen Human Rights Watch und B\u2019Tselem stellten in unabh\u00e4ngigen Reports fest, dass die verschleppten Pal\u00e4stinenser in den Foltercamps sexueller Gewalt, Folter, Unterversorgung und Erniedrigung ausgesetzt sind.<\/p>\n\n\n\n Dar\u00fcber hinaus befinden sich 227 pal\u00e4stinensische Kinder aktuell in Milit\u00e4rhaft. \u00dcber 700 Kinder wurden seit dem 7. Oktober verschleppt. Die UN wirft Israel \u201esystematischen Missbrauch vor\u201c, die Menschenrechtsgruppe Save the Children wirft Israel \u201ealarmierende F\u00e4lle von Missbrauch und Misshandlung\u201c vor.<\/p>\n\n\n\n Israel und die Hamas nutzen Gefangene als Geiseln, indem ihre Freilassung in Verhandlungen als Gegenleistung angeboten wird.<\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Folter, Vergewaltigung und Misshandlung: Israel h\u00e4lt 33 mal mehr Geiseln als die Hamas","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"folter-vergewaltigung-und-misshandlung-israel-halt-33-mal-mehr-geiseln-als-die-hamas","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:41:16","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:41:16","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4575","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4572,"post_author":"2","post_date":"2024-10-06 18:22:07","post_date_gmt":"2024-10-06 18:22:07","post_content":"\n Frankreichs Pr\u00e4sident Emanuel Macron fordert ein Ende der Waffenlieferungen an Israel. Es geht explizit um Waffen, die Israel f\u00fcr seinen Krieg gegen Gaza verwendet. In dem vor einer Woche aufgezeichneten Interview mit France Inter betont Macron auch: \u201eFrankreich liefert keine (Waffen).\u201c<\/p>\n\n\n\n Israels Premierminister Benjamin Netanyahu reagierte daraufhin heute mit einer direkten Ansprache gegen Macron, die auf den offiziellen Kan\u00e4len der Regierung ver\u00f6ffentlicht wurde. \u201eWas f\u00fcr eine Schande. Israel wird gewinnen, mit oder ohne Ihre Unterst\u00fctzung\u201c, wettert Netanyahu in der Rede.<\/p>\n\n\n\n Macron warnte auch, dass der Libanon nicht zu einem weiteren Gaza werden d\u00fcrfe. Israel d\u00fcrfe \u201edas libanesische Volk nicht opfern\u201c. <\/p>\n\n\n\n Kontext: Der Libanon ist eine ehemalige Kolonie Frankreichs. Die Regierung in Paris setzt Wert auf Einfluss im Libanon und nahm zuletzt eine verst\u00e4rkt kritische Stimme gegen\u00fcber Israel ein. Frankreich stimmte im Gegensatz zu Deutschland beispielsweise f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe bei der UN-Generalversammlung. Frankreich blockierte im Gegensatz zu den USA Forderungen nach einer Waffenruhe in Gaza auch nicht im der UN-Sicherheitsrat.<\/p>\n\n\n\n Frankreich geh\u00f6rt zu den L\u00e4ndern der EU, die mehrmals schon offen auch Israels Vorgehen in Gaza und im Libanon kritisierten. Deutschland, \u00d6sterreich und Tschechien sind die L\u00e4nder, die laut franz\u00f6sischen Diplomatenkreisen Konsequenzen gegen Israels Regime durch die EU blockieren.<\/p>\n\n\n\n Israel wird vom Chefermittler des Internationalen Strafgerichtshof Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen. Die UN-Sonderermittlerin wirft Israel einen Genozid vor. die israelische Armee t\u00f6tete allein in Gaza \u00fcber 41.000 Menschen innerhalb eines Jahres, darunter 16.000 Kinder.<\/p>\n\n\n\n Warum Frankreichs Pr\u00e4sident Macron nun offen ein Ende der Waffenlieferungen an Israel fordert?<\/p>\n\n\n\n Nein, Macron ist nat\u00fcrlich nicht pl\u00f6tzlich Mandela geworden und Frankreich gibt nicht \u00fcber Nacht kritikw\u00fcrdige Positionen auf. Es ist Politik.<\/p>\n\n\n\n 1. Frankreich ist lange schon etwas kritischer gegen\u00fcber Israels Verbrechen. Frankreich stimmte in der UN immer wieder f\u00fcr eine Waffenruhe. Doch HTS nach einer Woche einfach so zu vertrauen, f\u00e4llt weiterhin vielen nat\u00fcrlich schwer. Gerade jenen, die Familie an extremistische Gruppen verloren haben. HTS k\u00e4mpfte bereits gegen verschiedene andere Rebellengruppen. Der Anf\u00fchrer der Gruppe ist ehemaliges Mitglied von Al-Kaida und Daesh (\u201eIS\u201c). In einem neuen Interview mit CNN deutet er Kritik an den Gruppen an, schafft es aber nicht, sie zu verurteilen. Da scheitert Jolani, der ansonsten bem\u00fcht darum ist, als gem\u00e4\u00dfigter Staatsmann r\u00fcberzukommen. Vielleicht k\u00f6nnte das die Absicherung sein: Jolani wirkt, als wolle er einfach nur anerkannt werden. Eventuell ist ihm Extremismus dann egal. Nein HTS ist nicht \u201eISIS\u201c (Daesh). Und hoffentlich wird die Gruppe das auch nie. Aber die Sorge bleibt. Ob er oder Teile seiner Truppen, die im Namen Al-Kaidas und Daeshs Verbrechen gegen syrische Zivilisten begangen haben, jemals zur Rechenschaft gezogen werden, wei\u00df man nicht. So wie man auch nicht wei\u00df, ob Assad jemals vor Gericht landen wird.<\/p>\n\n\n\n Es ist absehbar, dass die verschiedenen Fraktionen, die Assad zum Sturz brachten, um Vormacht ringen. Idealerweise nur politisch. Die Nachbarl\u00e4nder werden versuchen, schnell Stabilit\u00e4t in Syrien reinzubringen. Unsicheres Syrien = unsichere Grenzen = Probleme im eigenen Land. Aus jordanischen Regierungskreisen hei\u00dft es, die T\u00fcrkei w\u00fcrde sich um Sicherheit und Wiederaufbau Syriens k\u00fcmmern. Erdogan sieht sich als Teil des Siegs. Der Au\u00dfenminister der T\u00fcrkei, Hakan Fidan, sagt, die neue Regierung Syriens solle inklusiv sein und alle Syrer beinhalten.<\/p>\n\n\n\n Es ist absehbar, dass sich manche extremistische Fraktionen mit einer demokratischen L\u00f6sung nicht zufriedengeben werden. Es ist auch absehbar, dass Daesh im Machtvakuum wieder auftaucht.<\/p>\n\n\n\n Es ist ebenso absehbar, dass die T\u00fcrkei weiter gegen SDF\/YPG im Norden Syriens vorgehen wird. Bzw. syrische Fraktionen gegen sie vorgehen l\u00e4sst. Die Assad-Regierung hatte der T\u00fcrkei mal einen \u201eSicherheitskorridor\u201c entlang der gesamten Grenze zugesagt. Die t\u00fcrkische Regierung f\u00fcrchtet, dass der PKK-Ableger YPG Nordsyrien als Ausgangspunkt f\u00fcr Angriffe auf die T\u00fcrkei nutzt. Oder gar ein eigener Staat wird. Es k\u00f6nnte zu K\u00e4mpfen kommen. Und Flucht. Mehrfachflucht. Ein kurdischer Bekannter von mir fl\u00fcchtete 2018 vor den K\u00e4mpfen in Afrin nach Tal Rifaat im Norden Aleppos. Letzte Woche fl\u00fcchtete er von dort aus vor K\u00e4mpfen nach Manbij \u00f6stlich von Aleppo. Er dachte bis gestern, auch von dort m\u00fcsste er fl\u00fcchten. Dann aber wehte pl\u00f6tzlich die neue syrische Flagge dort. Vielleicht, und das ist die Hoffnung vieler, geht das gesamte ehemalige Syrien nun friedlich im neuen Syrien auf. Gleichberechtigt und frei. Ob als Staat, F\u00f6deration oder Union. Wo wir wieder bei Hoffnung w\u00e4ren.<\/p>\n\n\n\n Pal\u00e4stinenser wollen Frieden und Freiheit. Hat die ihnen jemand gegeben? Nein. Auch nicht Assad. Syrien f\u00fchrte mehrmals Kriege gegen Israel. Die Assad-Dynastie auch. 1973 oder mehrmals im Libanon. Und man unterst\u00fctzte die PLO unter Arafat enorm. Das ist alles lange her. Auch dass Assad Waffen Richtung Gaza schickte. Als die Hamas ihn f\u00fcr seine brutale Niederschlagung der Proteste in Syrien kritisierte, brach Assad die Beziehungen nach Gaza ab. Es gibt keine \u201eAchse des Widerstands\u201c, zu der Assad geh\u00f6rt. Er lie\u00df einen seiner engsten Verb\u00fcndeten, die Hisbollah, die allein im Libanon k\u00e4mpfte, im Stich. Und so wurde auch Assad vom Iran, von der Hisbollah und Russland im Stich gelassen. Warum auch h\u00e4tte jemand sich f\u00fcr ihn nochmal ins Feuer werfen sollen?<\/p>\n\n\n\n Israel bombardiert Waffenlager in ganz Syrien seit Assads Fall verst\u00e4rkt. Israel will nicht, dass die Waffen in H\u00e4nden der Rebellen oder anderer Gruppen landen. In Israel ist man nicht ungl\u00fccklich \u00fcber Assads Fall. Das wird die Hisbollah, einen erbitterten Gegner Israels, schw\u00e4chen. Das steht au\u00dfer Frage. Aber auch mit Assad und Irans freien Wegen in den Libanon war die Hisbollah schon auf sich allein gestellt.<\/p>\n\n\n\n Viel eher also werden sich Pal\u00e4stinenser, Libanesen und Syrer auf die Realit\u00e4t einstellen. Das hei\u00dft also nicht, dass das Genozid- und Apartheidsregime Israel, das international immer mehr isoliert ist, wirklich aufatmen kann. In Syrien wird kein pro-israelisches Regime an die Macht kommen.<\/p>\n\n\n\n Es mag f\u00fcr manche Menschen kaum mehr vorstellbar sein, was Naturgewalten f\u00fcr ein Eigenleben haben. D\u00fcrren, \u00dcberflutungen, Erdbeben oder eben der Mensch. Ja, Syrien ist ein massiver Stellvertreterkrieg gewesen und diverse Regional- und Gro\u00dfm\u00e4chte dr\u00e4ng(t)en ihre Interessen auf. Aber Syrien war auch ein riesiger Volksaufstand. Millionen von Menschen, die an Protesten teilnahmen. Beinahe ein ganzes Volk, das die Angst vor Assads Staatsapparat satt hatte. Die Rebellen kamen in dieser Woche nicht mit hochmodernen westlichen Waffen. Nein, sie siegten, weil Assads eiserner Griff lasch wurde. Es ist absehbar, dass insbesondere die T\u00fcrkei, aber auch Katar, Saudi-Arabien und die USA weiter viel Entscheidungsmacht in Syrien haben werden. Ja, ganz \u201efrei\u201c ist das nicht. Davor waren es eben Russland und der Iran. Aber, zum ersten Mal seit 1961 hat Syrien Aussicht auf echte freie Wahlen. Aussicht darauf, nicht in einem Folterkeller zu verschwinden, wenn man den Pr\u00e4sidenten kritisiert. Die Menschen wollen den alten Diktator nicht mit einem neuen Diktator austauschen. Ob er nun Jolani oder sonst wie hei\u00dft. Im aktuellen Klima klingt aber auch niemand so, als beanspruche er vollst\u00e4ndige Macht. Und selbst wenn, denken sich viele Syrer, lie\u00dfe sich ein neues Regime diesmal schneller entfernen als diese festgebissene Angst-Dynastie der Assads.<\/p>\n\n\n\n So wie man also hier und da fragt, \u201eIn wessen Interesse ist das\u201c muss man \u00f6fter und lauter die Frage stellen, \u201ewas sind die Interessen der Syrer\u201c.<\/p>\n\n\n\n Hoffnung ist oft naiv. Das hei\u00dft nicht, dass sie falsch ist. Die Gefahr, dass Syrien in einem Chaos wie einst der Irak, Afghanistan, Libyen oder Libanon f\u00e4llt, ist durchaus da. Der Erfolg ist noch jung. Wie diszipliniert, verhandlungsoffen und klug die Rebellengruppen und wie involviert, intakt und effektiv bestehende Staatsstrukturen sind, wird sich in den n\u00e4chsten Tagen, Wochen und Monaten zeigen. 13 Jahre B\u00fcrgerkrieg, in denen Syrer auf Syrer schossen, Stellvertreterkrieg, Unterdr\u00fcckung, Terror und Folter sind viel Zeit. Viel Zeit, hoffentlich aber erheblich weniger, wird es auch in Anspruch nehmen, aus diesen Ruinen ein echtes Land zu bilden. Den meisten Syrern ist es das aber wert. Die blo\u00dfe Aussicht auf etwas Anderes.<\/p>\n\n\n\n Die Zentralbank, der Pr\u00e4sidentenpalast und die iranische Botschaft wurden gepl\u00fcndert. Das war zu erwarten. Etwas mehr Chaos auch. Hoffentlich aber nichts Unaufhaltbares.<\/p>\n\n\n\n Aber der erste Eindruck ist: Die verblieben Regierungsstrukturen und die Rebellen haben sich auf eine \u00dcbergangsl\u00f6sung geeinigt, durch die auch Damaskus kampflos \u00fcbergeben wurde. L\u00e4uft es gut, l\u00e4uft Syrien weiter wie bisher. L\u00e4uft es besser, wird es, nun ja, besser.<\/p>\n\n\n\n Viele der fast 14 Millionen vertriebenen Menschen tr\u00e4umen von R\u00fcckkehr. Menschen tr\u00e4umen von Frieden. Glaubt ihnen ihre Freude. Und hofft mit ihnen, dass sich das Gute bewahrheitet und das Schlechte nicht. Jede Sorge ist berechtigt. Jede Hoffnung umso mehr.<\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Syrien: Zwischen Freude, Hoffnung, Sorgen und Fragen","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"syrien-zwischen-freude-hoffnung-sorgen-und-fragen","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-12-08 16:52:46","post_modified_gmt":"2024-12-08 16:52:46","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4728","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4716,"post_author":"2","post_date":"2024-12-03 14:57:33","post_date_gmt":"2024-12-03 14:57:33","post_content":"\n Wie Familie Omari neu beginnen muss<\/p>\n\n\n\n 40 Minuten. So lange hatte Familie Omari in Beirut Zeit, ihr gesamtes Leben hinter sich zu lassen. Es war kurz vor Mitternacht, der 26. Oktober, als Yehya Omari auf X (Twitter) die Nachricht sieht. Das Viertel seiner Eltern soll bombardiert werden. Das angrenzende Haus zum Wohnhaus seiner Eltern ist rot markiert. Direkt benachrichtigt werden die Betroffenen nicht. Die Erwartung des israelischen Milit\u00e4rs ist, dass sie die Updates zu Angriffen selbst verfolgen. Kurze 40 Minuten blieben letztlich zwischen der Information und dem Raketeneinschlag. Dass es aber jeden Moment so weit sein k\u00f6nnte, geht den Betroffenen ununterbrochen durch den Kopf. Koffer packen, Wertsachen zusammensuchen, Erinnerungen mitnehmen. Sohn Yehya war zu dem Zeitpunkt nicht in Beirut, sondern in Deutschland. Er ist Deutscher. Er versuchte von hier aus, seine Eltern, seinen kranken Bruder und seine Schwester nach Deutschland zu evakuieren. Selbst bevor Israels Angriff das Wohnhaus zerst\u00f6rte. Erfolglos. Das Ausl\u00e4nderamt legte ihm als einzige Option vor, 30.000 Euro auf ein Konto einzuzahlen und pro Person 900 Euro monatlich f\u00fcr Absicherung bereitzustellen, um erstmal ein Visum zu beantragen. Unbezahlbar und zu langsam. Es war letztlich nicht der deutsche Staat, der die schutzlosen Zivilisten aus dem Libanon evakuierte, sondern die Familie selbst. Die t\u00fcrkische Botschaft unterst\u00fctzte sie, nach Mersin in der T\u00fcrkei zu gelangen. Ins Friedliche, aber Ungewisse. Von dort aus zogen sie weiter nach Istanbul, wo Verwandte der Familie leben. Und wo es vielleicht Chancen auf Arbeit und ein neues Leben gibt. Familie Omari f\u00e4ngt bei null an. Der Vater, ein Lehrer, hofft in Istanbul M\u00f6glichkeiten zu finden, sein Studium der islamischen Rechtswissenschaften und der arabischen Sprache lehren zu k\u00f6nnen.<\/p>\n\n\n\n Die Familie sammelt \u00fcber die Crowdfunding-Plattform Hilfe, um neuzustarten. \u00dcber diesen Link gelangt man zur Seite<\/a>, die von uns auf ihre Seri\u00f6sit\u00e4t gepr\u00fcft wurde: https:\/\/commonsplace.de\/project\/neuanfang<\/a><\/p>\n\n\n\n <\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Libanon: Wo in 40 Minuten Haus und Lebensgrundlage zerst\u00f6rt werden","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"libanon-in-40-minuten-haus-und-lebensgrundlage-verloren","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-12-03 15:27:26","post_modified_gmt":"2024-12-03 15:27:26","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4716","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4575,"post_author":"2","post_date":"2024-10-06 18:27:36","post_date_gmt":"2024-10-06 18:27:36","post_content":"\n Die Hamas nahm am 7. 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Viele von ihnen in \u201eFoltercamps\u201c wie Menschenrechtler die Haftanstalten nennen.<\/p>\n\n\n\n Amnesty International betrachtet Israels \u201eAdministrative Detention\u201c als einen Versto\u00df gegen Artikel 9 des UN-Zivilpaktes, den Internationalen Pakt \u00fcber b\u00fcrgerliche und politische Rechte (ICCPR), der \u201eklarstellt, dass niemand willk\u00fcrlich inhaftiert werden darf und dass Freiheitsentzug auf gesetzlich festgelegten Gr\u00fcnden und Verfahren beruhen muss\u201c. <\/p>\n\n\n\n \u201eDie Inhaftierung von Gefangenen und H\u00e4ftlingen aus den besetzten pal\u00e4stinensischen Gebieten innerhalb Israels stellt einen eklatanten Versto\u00df gegen die Vierte Genfer Konvention dar, die die Verbringung von Gefangenen und H\u00e4ftlingen aus den besetzten Gebieten verbietet, und verst\u00f6\u00dft au\u00dferdem gegen grundlegende Menschenrechte\u201c, so die israelische NGO HaMoked.<\/p>\n\n\n\n Die Menschenrechtsgruppen Human Rights Watch und B\u2019Tselem stellten in unabh\u00e4ngigen Reports fest, dass die verschleppten Pal\u00e4stinenser in den Foltercamps sexueller Gewalt, Folter, Unterversorgung und Erniedrigung ausgesetzt sind.<\/p>\n\n\n\n Dar\u00fcber hinaus befinden sich 227 pal\u00e4stinensische Kinder aktuell in Milit\u00e4rhaft. \u00dcber 700 Kinder wurden seit dem 7. 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Es geht explizit um Waffen, die Israel f\u00fcr seinen Krieg gegen Gaza verwendet. In dem vor einer Woche aufgezeichneten Interview mit France Inter betont Macron auch: \u201eFrankreich liefert keine (Waffen).\u201c<\/p>\n\n\n\n Israels Premierminister Benjamin Netanyahu reagierte daraufhin heute mit einer direkten Ansprache gegen Macron, die auf den offiziellen Kan\u00e4len der Regierung ver\u00f6ffentlicht wurde. \u201eWas f\u00fcr eine Schande. Israel wird gewinnen, mit oder ohne Ihre Unterst\u00fctzung\u201c, wettert Netanyahu in der Rede.<\/p>\n\n\n\n Macron warnte auch, dass der Libanon nicht zu einem weiteren Gaza werden d\u00fcrfe. Israel d\u00fcrfe \u201edas libanesische Volk nicht opfern\u201c. <\/p>\n\n\n\n Kontext: Der Libanon ist eine ehemalige Kolonie Frankreichs. Die Regierung in Paris setzt Wert auf Einfluss im Libanon und nahm zuletzt eine verst\u00e4rkt kritische Stimme gegen\u00fcber Israel ein. Frankreich stimmte im Gegensatz zu Deutschland beispielsweise f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe bei der UN-Generalversammlung. Frankreich blockierte im Gegensatz zu den USA Forderungen nach einer Waffenruhe in Gaza auch nicht im der UN-Sicherheitsrat.<\/p>\n\n\n\n Frankreich geh\u00f6rt zu den L\u00e4ndern der EU, die mehrmals schon offen auch Israels Vorgehen in Gaza und im Libanon kritisierten. Deutschland, \u00d6sterreich und Tschechien sind die L\u00e4nder, die laut franz\u00f6sischen Diplomatenkreisen Konsequenzen gegen Israels Regime durch die EU blockieren.<\/p>\n\n\n\n Israel wird vom Chefermittler des Internationalen Strafgerichtshof Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen. Die UN-Sonderermittlerin wirft Israel einen Genozid vor. die israelische Armee t\u00f6tete allein in Gaza \u00fcber 41.000 Menschen innerhalb eines Jahres, darunter 16.000 Kinder.<\/p>\n\n\n\n Warum Frankreichs Pr\u00e4sident Macron nun offen ein Ende der Waffenlieferungen an Israel fordert?<\/p>\n\n\n\n Nein, Macron ist nat\u00fcrlich nicht pl\u00f6tzlich Mandela geworden und Frankreich gibt nicht \u00fcber Nacht kritikw\u00fcrdige Positionen auf. Es ist Politik.<\/p>\n\n\n\n 1. Frankreich ist lange schon etwas kritischer gegen\u00fcber Israels Verbrechen. Frankreich stimmte in der UN immer wieder f\u00fcr eine Waffenruhe. \u2028\u2028Es w\u00e4re sch\u00f6n, das mit absoluter Sicherheit sagen zu k\u00f6nnen. HTS, die Gruppe, die Aleppo erobert hat, sorgte bei den vielen christlichen Einwohnern der Stadt erstmal f\u00fcr extreme Angst. Dann bem\u00fchte sich HTS aber schnell um das gegenteilige Bild. Das Ger\u00fccht wurde verbreitet, ein Bischof w\u00e4re Aleppos B\u00fcrgermeister geworden. Das waren Fake News. Ein syrisch-armenischer Freund von mir aus Aleppo schrieb daraufhin lachend: \u201eJetzt d\u00fcrfen wir auch vier Frauen heiraten.\u201c Meine christlichen und kurdischen Kontakte in Aleppo beteuern, dass sie bis jetzt keine \u00dcbergriffe, Bel\u00e4stigungen oder Einsch\u00fcchterungen erlebt haben. In den christlichen Vierteln nahm die Weihnachtsdekoration sogar zu. Das iranische Au\u00dfenministerium sagt, HTS habe ihr den Schutz von Schiiten zugesagt. Die kurdische Miliz SDF und HTS h\u00e4tten sich zudem Frieden zugesagt, hei\u00dft es.<\/p>\n\n\n\n Doch HTS nach einer Woche einfach so zu vertrauen, f\u00e4llt weiterhin vielen nat\u00fcrlich schwer. Gerade jenen, die Familie an extremistische Gruppen verloren haben. HTS k\u00e4mpfte bereits gegen verschiedene andere Rebellengruppen. Der Anf\u00fchrer der Gruppe ist ehemaliges Mitglied von Al-Kaida und Daesh (\u201eIS\u201c). In einem neuen Interview mit CNN deutet er Kritik an den Gruppen an, schafft es aber nicht, sie zu verurteilen. Da scheitert Jolani, der ansonsten bem\u00fcht darum ist, als gem\u00e4\u00dfigter Staatsmann r\u00fcberzukommen. Vielleicht k\u00f6nnte das die Absicherung sein: Jolani wirkt, als wolle er einfach nur anerkannt werden. Eventuell ist ihm Extremismus dann egal. Nein HTS ist nicht \u201eISIS\u201c (Daesh). Und hoffentlich wird die Gruppe das auch nie. Aber die Sorge bleibt. Ob er oder Teile seiner Truppen, die im Namen Al-Kaidas und Daeshs Verbrechen gegen syrische Zivilisten begangen haben, jemals zur Rechenschaft gezogen werden, wei\u00df man nicht. So wie man auch nicht wei\u00df, ob Assad jemals vor Gericht landen wird.<\/p>\n\n\n\n Es ist absehbar, dass die verschiedenen Fraktionen, die Assad zum Sturz brachten, um Vormacht ringen. Idealerweise nur politisch. Die Nachbarl\u00e4nder werden versuchen, schnell Stabilit\u00e4t in Syrien reinzubringen. Unsicheres Syrien = unsichere Grenzen = Probleme im eigenen Land. Aus jordanischen Regierungskreisen hei\u00dft es, die T\u00fcrkei w\u00fcrde sich um Sicherheit und Wiederaufbau Syriens k\u00fcmmern. Erdogan sieht sich als Teil des Siegs. Der Au\u00dfenminister der T\u00fcrkei, Hakan Fidan, sagt, die neue Regierung Syriens solle inklusiv sein und alle Syrer beinhalten.<\/p>\n\n\n\n Es ist absehbar, dass sich manche extremistische Fraktionen mit einer demokratischen L\u00f6sung nicht zufriedengeben werden. Es ist auch absehbar, dass Daesh im Machtvakuum wieder auftaucht.<\/p>\n\n\n\n Es ist ebenso absehbar, dass die T\u00fcrkei weiter gegen SDF\/YPG im Norden Syriens vorgehen wird. Bzw. syrische Fraktionen gegen sie vorgehen l\u00e4sst. Die Assad-Regierung hatte der T\u00fcrkei mal einen \u201eSicherheitskorridor\u201c entlang der gesamten Grenze zugesagt. Die t\u00fcrkische Regierung f\u00fcrchtet, dass der PKK-Ableger YPG Nordsyrien als Ausgangspunkt f\u00fcr Angriffe auf die T\u00fcrkei nutzt. Oder gar ein eigener Staat wird. Es k\u00f6nnte zu K\u00e4mpfen kommen. Und Flucht. Mehrfachflucht. Ein kurdischer Bekannter von mir fl\u00fcchtete 2018 vor den K\u00e4mpfen in Afrin nach Tal Rifaat im Norden Aleppos. Letzte Woche fl\u00fcchtete er von dort aus vor K\u00e4mpfen nach Manbij \u00f6stlich von Aleppo. Er dachte bis gestern, auch von dort m\u00fcsste er fl\u00fcchten. Dann aber wehte pl\u00f6tzlich die neue syrische Flagge dort. Vielleicht, und das ist die Hoffnung vieler, geht das gesamte ehemalige Syrien nun friedlich im neuen Syrien auf. Gleichberechtigt und frei. Ob als Staat, F\u00f6deration oder Union. Wo wir wieder bei Hoffnung w\u00e4ren.<\/p>\n\n\n\n Pal\u00e4stinenser wollen Frieden und Freiheit. Hat die ihnen jemand gegeben? Nein. Auch nicht Assad. Syrien f\u00fchrte mehrmals Kriege gegen Israel. Die Assad-Dynastie auch. 1973 oder mehrmals im Libanon. Und man unterst\u00fctzte die PLO unter Arafat enorm. Das ist alles lange her. Auch dass Assad Waffen Richtung Gaza schickte. Als die Hamas ihn f\u00fcr seine brutale Niederschlagung der Proteste in Syrien kritisierte, brach Assad die Beziehungen nach Gaza ab. Es gibt keine \u201eAchse des Widerstands\u201c, zu der Assad geh\u00f6rt. Er lie\u00df einen seiner engsten Verb\u00fcndeten, die Hisbollah, die allein im Libanon k\u00e4mpfte, im Stich. Und so wurde auch Assad vom Iran, von der Hisbollah und Russland im Stich gelassen. Warum auch h\u00e4tte jemand sich f\u00fcr ihn nochmal ins Feuer werfen sollen?<\/p>\n\n\n\n Israel bombardiert Waffenlager in ganz Syrien seit Assads Fall verst\u00e4rkt. Israel will nicht, dass die Waffen in H\u00e4nden der Rebellen oder anderer Gruppen landen. In Israel ist man nicht ungl\u00fccklich \u00fcber Assads Fall. Das wird die Hisbollah, einen erbitterten Gegner Israels, schw\u00e4chen. Das steht au\u00dfer Frage. Aber auch mit Assad und Irans freien Wegen in den Libanon war die Hisbollah schon auf sich allein gestellt.<\/p>\n\n\n\n Viel eher also werden sich Pal\u00e4stinenser, Libanesen und Syrer auf die Realit\u00e4t einstellen. Das hei\u00dft also nicht, dass das Genozid- und Apartheidsregime Israel, das international immer mehr isoliert ist, wirklich aufatmen kann. In Syrien wird kein pro-israelisches Regime an die Macht kommen.<\/p>\n\n\n\n Es mag f\u00fcr manche Menschen kaum mehr vorstellbar sein, was Naturgewalten f\u00fcr ein Eigenleben haben. D\u00fcrren, \u00dcberflutungen, Erdbeben oder eben der Mensch. Ja, Syrien ist ein massiver Stellvertreterkrieg gewesen und diverse Regional- und Gro\u00dfm\u00e4chte dr\u00e4ng(t)en ihre Interessen auf. Aber Syrien war auch ein riesiger Volksaufstand. Millionen von Menschen, die an Protesten teilnahmen. Beinahe ein ganzes Volk, das die Angst vor Assads Staatsapparat satt hatte. Die Rebellen kamen in dieser Woche nicht mit hochmodernen westlichen Waffen. Nein, sie siegten, weil Assads eiserner Griff lasch wurde. Es ist absehbar, dass insbesondere die T\u00fcrkei, aber auch Katar, Saudi-Arabien und die USA weiter viel Entscheidungsmacht in Syrien haben werden. Ja, ganz \u201efrei\u201c ist das nicht. Davor waren es eben Russland und der Iran. Aber, zum ersten Mal seit 1961 hat Syrien Aussicht auf echte freie Wahlen. Aussicht darauf, nicht in einem Folterkeller zu verschwinden, wenn man den Pr\u00e4sidenten kritisiert. Die Menschen wollen den alten Diktator nicht mit einem neuen Diktator austauschen. Ob er nun Jolani oder sonst wie hei\u00dft. Im aktuellen Klima klingt aber auch niemand so, als beanspruche er vollst\u00e4ndige Macht. Und selbst wenn, denken sich viele Syrer, lie\u00dfe sich ein neues Regime diesmal schneller entfernen als diese festgebissene Angst-Dynastie der Assads.<\/p>\n\n\n\n So wie man also hier und da fragt, \u201eIn wessen Interesse ist das\u201c muss man \u00f6fter und lauter die Frage stellen, \u201ewas sind die Interessen der Syrer\u201c.<\/p>\n\n\n\n Hoffnung ist oft naiv. Das hei\u00dft nicht, dass sie falsch ist. Die Gefahr, dass Syrien in einem Chaos wie einst der Irak, Afghanistan, Libyen oder Libanon f\u00e4llt, ist durchaus da. Der Erfolg ist noch jung. Wie diszipliniert, verhandlungsoffen und klug die Rebellengruppen und wie involviert, intakt und effektiv bestehende Staatsstrukturen sind, wird sich in den n\u00e4chsten Tagen, Wochen und Monaten zeigen. 13 Jahre B\u00fcrgerkrieg, in denen Syrer auf Syrer schossen, Stellvertreterkrieg, Unterdr\u00fcckung, Terror und Folter sind viel Zeit. Viel Zeit, hoffentlich aber erheblich weniger, wird es auch in Anspruch nehmen, aus diesen Ruinen ein echtes Land zu bilden. Den meisten Syrern ist es das aber wert. Die blo\u00dfe Aussicht auf etwas Anderes.<\/p>\n\n\n\n Die Zentralbank, der Pr\u00e4sidentenpalast und die iranische Botschaft wurden gepl\u00fcndert. Das war zu erwarten. Etwas mehr Chaos auch. Hoffentlich aber nichts Unaufhaltbares.<\/p>\n\n\n\n Aber der erste Eindruck ist: Die verblieben Regierungsstrukturen und die Rebellen haben sich auf eine \u00dcbergangsl\u00f6sung geeinigt, durch die auch Damaskus kampflos \u00fcbergeben wurde. L\u00e4uft es gut, l\u00e4uft Syrien weiter wie bisher. L\u00e4uft es besser, wird es, nun ja, besser.<\/p>\n\n\n\n Viele der fast 14 Millionen vertriebenen Menschen tr\u00e4umen von R\u00fcckkehr. Menschen tr\u00e4umen von Frieden. Glaubt ihnen ihre Freude. Und hofft mit ihnen, dass sich das Gute bewahrheitet und das Schlechte nicht. Jede Sorge ist berechtigt. Jede Hoffnung umso mehr.<\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Syrien: Zwischen Freude, Hoffnung, Sorgen und Fragen","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"syrien-zwischen-freude-hoffnung-sorgen-und-fragen","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-12-08 16:52:46","post_modified_gmt":"2024-12-08 16:52:46","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4728","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4716,"post_author":"2","post_date":"2024-12-03 14:57:33","post_date_gmt":"2024-12-03 14:57:33","post_content":"\n Wie Familie Omari neu beginnen muss<\/p>\n\n\n\n 40 Minuten. So lange hatte Familie Omari in Beirut Zeit, ihr gesamtes Leben hinter sich zu lassen. Es war kurz vor Mitternacht, der 26. Oktober, als Yehya Omari auf X (Twitter) die Nachricht sieht. Das Viertel seiner Eltern soll bombardiert werden. Das angrenzende Haus zum Wohnhaus seiner Eltern ist rot markiert. Direkt benachrichtigt werden die Betroffenen nicht. Die Erwartung des israelischen Milit\u00e4rs ist, dass sie die Updates zu Angriffen selbst verfolgen. Kurze 40 Minuten blieben letztlich zwischen der Information und dem Raketeneinschlag. Dass es aber jeden Moment so weit sein k\u00f6nnte, geht den Betroffenen ununterbrochen durch den Kopf. Koffer packen, Wertsachen zusammensuchen, Erinnerungen mitnehmen. Sohn Yehya war zu dem Zeitpunkt nicht in Beirut, sondern in Deutschland. Er ist Deutscher. Er versuchte von hier aus, seine Eltern, seinen kranken Bruder und seine Schwester nach Deutschland zu evakuieren. Selbst bevor Israels Angriff das Wohnhaus zerst\u00f6rte. Erfolglos. Das Ausl\u00e4nderamt legte ihm als einzige Option vor, 30.000 Euro auf ein Konto einzuzahlen und pro Person 900 Euro monatlich f\u00fcr Absicherung bereitzustellen, um erstmal ein Visum zu beantragen. Unbezahlbar und zu langsam. Es war letztlich nicht der deutsche Staat, der die schutzlosen Zivilisten aus dem Libanon evakuierte, sondern die Familie selbst. Die t\u00fcrkische Botschaft unterst\u00fctzte sie, nach Mersin in der T\u00fcrkei zu gelangen. Ins Friedliche, aber Ungewisse. Von dort aus zogen sie weiter nach Istanbul, wo Verwandte der Familie leben. Und wo es vielleicht Chancen auf Arbeit und ein neues Leben gibt. Familie Omari f\u00e4ngt bei null an. Der Vater, ein Lehrer, hofft in Istanbul M\u00f6glichkeiten zu finden, sein Studium der islamischen Rechtswissenschaften und der arabischen Sprache lehren zu k\u00f6nnen.<\/p>\n\n\n\n Die Familie sammelt \u00fcber die Crowdfunding-Plattform Hilfe, um neuzustarten. \u00dcber diesen Link gelangt man zur Seite<\/a>, die von uns auf ihre Seri\u00f6sit\u00e4t gepr\u00fcft wurde: https:\/\/commonsplace.de\/project\/neuanfang<\/a><\/p>\n\n\n\n <\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Libanon: Wo in 40 Minuten Haus und Lebensgrundlage zerst\u00f6rt werden","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"libanon-in-40-minuten-haus-und-lebensgrundlage-verloren","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-12-03 15:27:26","post_modified_gmt":"2024-12-03 15:27:26","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4716","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4575,"post_author":"2","post_date":"2024-10-06 18:27:36","post_date_gmt":"2024-10-06 18:27:36","post_content":"\n Die Hamas nahm am 7. Oktober 252 Geiseln. 105 wurden in einem Deal freigelassen, 4 lie\u00df die Hamas von sich aus frei und acht wurden von der israelischen Armee gefunden. 101 Geiseln gelten als nach wie vor in Gefangenschaft. Mindestens 34 israelische Geiseln starben in Gaza, vermutlich durch israelischen Beschuss. Bez\u00fcglich des Zustands der Geiseln spricht die Menschenrechtsgruppe Amnesty International von \u201eschlimmen Bedingungen\u201c.<\/p>\n\n\n\n 3.377 von Israel verschleppte Pal\u00e4stinenser werden aktuell ohne juristische Grundlage oder Vorwurf in Geiselhaft (\u201eadministrative Haft\u201c) gehalten. Unter ihnen mindestens 75 Kinder, so die israelische Menschenrechtsgruppe B\u2019Tselem. Viele von ihnen in \u201eFoltercamps\u201c wie Menschenrechtler die Haftanstalten nennen.<\/p>\n\n\n\n Amnesty International betrachtet Israels \u201eAdministrative Detention\u201c als einen Versto\u00df gegen Artikel 9 des UN-Zivilpaktes, den Internationalen Pakt \u00fcber b\u00fcrgerliche und politische Rechte (ICCPR), der \u201eklarstellt, dass niemand willk\u00fcrlich inhaftiert werden darf und dass Freiheitsentzug auf gesetzlich festgelegten Gr\u00fcnden und Verfahren beruhen muss\u201c. <\/p>\n\n\n\n \u201eDie Inhaftierung von Gefangenen und H\u00e4ftlingen aus den besetzten pal\u00e4stinensischen Gebieten innerhalb Israels stellt einen eklatanten Versto\u00df gegen die Vierte Genfer Konvention dar, die die Verbringung von Gefangenen und H\u00e4ftlingen aus den besetzten Gebieten verbietet, und verst\u00f6\u00dft au\u00dferdem gegen grundlegende Menschenrechte\u201c, so die israelische NGO HaMoked.<\/p>\n\n\n\n Die Menschenrechtsgruppen Human Rights Watch und B\u2019Tselem stellten in unabh\u00e4ngigen Reports fest, dass die verschleppten Pal\u00e4stinenser in den Foltercamps sexueller Gewalt, Folter, Unterversorgung und Erniedrigung ausgesetzt sind.<\/p>\n\n\n\n Dar\u00fcber hinaus befinden sich 227 pal\u00e4stinensische Kinder aktuell in Milit\u00e4rhaft. \u00dcber 700 Kinder wurden seit dem 7. Oktober verschleppt. Die UN wirft Israel \u201esystematischen Missbrauch vor\u201c, die Menschenrechtsgruppe Save the Children wirft Israel \u201ealarmierende F\u00e4lle von Missbrauch und Misshandlung\u201c vor.<\/p>\n\n\n\n Israel und die Hamas nutzen Gefangene als Geiseln, indem ihre Freilassung in Verhandlungen als Gegenleistung angeboten wird.<\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Folter, Vergewaltigung und Misshandlung: Israel h\u00e4lt 33 mal mehr Geiseln als die Hamas","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"folter-vergewaltigung-und-misshandlung-israel-halt-33-mal-mehr-geiseln-als-die-hamas","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:41:16","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:41:16","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4575","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4572,"post_author":"2","post_date":"2024-10-06 18:22:07","post_date_gmt":"2024-10-06 18:22:07","post_content":"\n Frankreichs Pr\u00e4sident Emanuel Macron fordert ein Ende der Waffenlieferungen an Israel. Es geht explizit um Waffen, die Israel f\u00fcr seinen Krieg gegen Gaza verwendet. In dem vor einer Woche aufgezeichneten Interview mit France Inter betont Macron auch: \u201eFrankreich liefert keine (Waffen).\u201c<\/p>\n\n\n\n Israels Premierminister Benjamin Netanyahu reagierte daraufhin heute mit einer direkten Ansprache gegen Macron, die auf den offiziellen Kan\u00e4len der Regierung ver\u00f6ffentlicht wurde. \u201eWas f\u00fcr eine Schande. Israel wird gewinnen, mit oder ohne Ihre Unterst\u00fctzung\u201c, wettert Netanyahu in der Rede.<\/p>\n\n\n\n Macron warnte auch, dass der Libanon nicht zu einem weiteren Gaza werden d\u00fcrfe. Israel d\u00fcrfe \u201edas libanesische Volk nicht opfern\u201c. <\/p>\n\n\n\n Kontext: Der Libanon ist eine ehemalige Kolonie Frankreichs. Die Regierung in Paris setzt Wert auf Einfluss im Libanon und nahm zuletzt eine verst\u00e4rkt kritische Stimme gegen\u00fcber Israel ein. Frankreich stimmte im Gegensatz zu Deutschland beispielsweise f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe bei der UN-Generalversammlung. Frankreich blockierte im Gegensatz zu den USA Forderungen nach einer Waffenruhe in Gaza auch nicht im der UN-Sicherheitsrat.<\/p>\n\n\n\n Frankreich geh\u00f6rt zu den L\u00e4ndern der EU, die mehrmals schon offen auch Israels Vorgehen in Gaza und im Libanon kritisierten. Deutschland, \u00d6sterreich und Tschechien sind die L\u00e4nder, die laut franz\u00f6sischen Diplomatenkreisen Konsequenzen gegen Israels Regime durch die EU blockieren.<\/p>\n\n\n\n Israel wird vom Chefermittler des Internationalen Strafgerichtshof Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen. Die UN-Sonderermittlerin wirft Israel einen Genozid vor. die israelische Armee t\u00f6tete allein in Gaza \u00fcber 41.000 Menschen innerhalb eines Jahres, darunter 16.000 Kinder.<\/p>\n\n\n\n Warum Frankreichs Pr\u00e4sident Macron nun offen ein Ende der Waffenlieferungen an Israel fordert?<\/p>\n\n\n\n Nein, Macron ist nat\u00fcrlich nicht pl\u00f6tzlich Mandela geworden und Frankreich gibt nicht \u00fcber Nacht kritikw\u00fcrdige Positionen auf. Es ist Politik.<\/p>\n\n\n\n 1. Frankreich ist lange schon etwas kritischer gegen\u00fcber Israels Verbrechen. Frankreich stimmte in der UN immer wieder f\u00fcr eine Waffenruhe. \u2028\u2028Es w\u00e4re sch\u00f6n, das mit absoluter Sicherheit sagen zu k\u00f6nnen. HTS, die Gruppe, die Aleppo erobert hat, sorgte bei den vielen christlichen Einwohnern der Stadt erstmal f\u00fcr extreme Angst. Dann bem\u00fchte sich HTS aber schnell um das gegenteilige Bild. Das Ger\u00fccht wurde verbreitet, ein Bischof w\u00e4re Aleppos B\u00fcrgermeister geworden. Das waren Fake News. Ein syrisch-armenischer Freund von mir aus Aleppo schrieb daraufhin lachend: \u201eJetzt d\u00fcrfen wir auch vier Frauen heiraten.\u201c Meine christlichen und kurdischen Kontakte in Aleppo beteuern, dass sie bis jetzt keine \u00dcbergriffe, Bel\u00e4stigungen oder Einsch\u00fcchterungen erlebt haben. In den christlichen Vierteln nahm die Weihnachtsdekoration sogar zu. Das iranische Au\u00dfenministerium sagt, HTS habe ihr den Schutz von Schiiten zugesagt. Die kurdische Miliz SDF und HTS h\u00e4tten sich zudem Frieden zugesagt, hei\u00dft es.<\/p>\n\n\n\n Doch HTS nach einer Woche einfach so zu vertrauen, f\u00e4llt weiterhin vielen nat\u00fcrlich schwer. Gerade jenen, die Familie an extremistische Gruppen verloren haben. HTS k\u00e4mpfte bereits gegen verschiedene andere Rebellengruppen. Der Anf\u00fchrer der Gruppe ist ehemaliges Mitglied von Al-Kaida und Daesh (\u201eIS\u201c). In einem neuen Interview mit CNN deutet er Kritik an den Gruppen an, schafft es aber nicht, sie zu verurteilen. Da scheitert Jolani, der ansonsten bem\u00fcht darum ist, als gem\u00e4\u00dfigter Staatsmann r\u00fcberzukommen. Vielleicht k\u00f6nnte das die Absicherung sein: Jolani wirkt, als wolle er einfach nur anerkannt werden. Eventuell ist ihm Extremismus dann egal. Nein HTS ist nicht \u201eISIS\u201c (Daesh). Und hoffentlich wird die Gruppe das auch nie. Aber die Sorge bleibt. Ob er oder Teile seiner Truppen, die im Namen Al-Kaidas und Daeshs Verbrechen gegen syrische Zivilisten begangen haben, jemals zur Rechenschaft gezogen werden, wei\u00df man nicht. So wie man auch nicht wei\u00df, ob Assad jemals vor Gericht landen wird.<\/p>\n\n\n\n Es ist absehbar, dass die verschiedenen Fraktionen, die Assad zum Sturz brachten, um Vormacht ringen. Idealerweise nur politisch. Die Nachbarl\u00e4nder werden versuchen, schnell Stabilit\u00e4t in Syrien reinzubringen. Unsicheres Syrien = unsichere Grenzen = Probleme im eigenen Land. Aus jordanischen Regierungskreisen hei\u00dft es, die T\u00fcrkei w\u00fcrde sich um Sicherheit und Wiederaufbau Syriens k\u00fcmmern. Erdogan sieht sich als Teil des Siegs. Der Au\u00dfenminister der T\u00fcrkei, Hakan Fidan, sagt, die neue Regierung Syriens solle inklusiv sein und alle Syrer beinhalten.<\/p>\n\n\n\n Es ist absehbar, dass sich manche extremistische Fraktionen mit einer demokratischen L\u00f6sung nicht zufriedengeben werden. Es ist auch absehbar, dass Daesh im Machtvakuum wieder auftaucht.<\/p>\n\n\n\n Es ist ebenso absehbar, dass die T\u00fcrkei weiter gegen SDF\/YPG im Norden Syriens vorgehen wird. Bzw. syrische Fraktionen gegen sie vorgehen l\u00e4sst. Die Assad-Regierung hatte der T\u00fcrkei mal einen \u201eSicherheitskorridor\u201c entlang der gesamten Grenze zugesagt. Die t\u00fcrkische Regierung f\u00fcrchtet, dass der PKK-Ableger YPG Nordsyrien als Ausgangspunkt f\u00fcr Angriffe auf die T\u00fcrkei nutzt. Oder gar ein eigener Staat wird. Es k\u00f6nnte zu K\u00e4mpfen kommen. Und Flucht. Mehrfachflucht. Ein kurdischer Bekannter von mir fl\u00fcchtete 2018 vor den K\u00e4mpfen in Afrin nach Tal Rifaat im Norden Aleppos. Letzte Woche fl\u00fcchtete er von dort aus vor K\u00e4mpfen nach Manbij \u00f6stlich von Aleppo. Er dachte bis gestern, auch von dort m\u00fcsste er fl\u00fcchten. Dann aber wehte pl\u00f6tzlich die neue syrische Flagge dort. Vielleicht, und das ist die Hoffnung vieler, geht das gesamte ehemalige Syrien nun friedlich im neuen Syrien auf. Gleichberechtigt und frei. Ob als Staat, F\u00f6deration oder Union. Wo wir wieder bei Hoffnung w\u00e4ren.<\/p>\n\n\n\n Pal\u00e4stinenser wollen Frieden und Freiheit. Hat die ihnen jemand gegeben? Nein. Auch nicht Assad. Syrien f\u00fchrte mehrmals Kriege gegen Israel. Die Assad-Dynastie auch. 1973 oder mehrmals im Libanon. Und man unterst\u00fctzte die PLO unter Arafat enorm. Das ist alles lange her. Auch dass Assad Waffen Richtung Gaza schickte. Als die Hamas ihn f\u00fcr seine brutale Niederschlagung der Proteste in Syrien kritisierte, brach Assad die Beziehungen nach Gaza ab. Es gibt keine \u201eAchse des Widerstands\u201c, zu der Assad geh\u00f6rt. Er lie\u00df einen seiner engsten Verb\u00fcndeten, die Hisbollah, die allein im Libanon k\u00e4mpfte, im Stich. Und so wurde auch Assad vom Iran, von der Hisbollah und Russland im Stich gelassen. Warum auch h\u00e4tte jemand sich f\u00fcr ihn nochmal ins Feuer werfen sollen?<\/p>\n\n\n\n Israel bombardiert Waffenlager in ganz Syrien seit Assads Fall verst\u00e4rkt. Israel will nicht, dass die Waffen in H\u00e4nden der Rebellen oder anderer Gruppen landen. In Israel ist man nicht ungl\u00fccklich \u00fcber Assads Fall. Das wird die Hisbollah, einen erbitterten Gegner Israels, schw\u00e4chen. Das steht au\u00dfer Frage. Aber auch mit Assad und Irans freien Wegen in den Libanon war die Hisbollah schon auf sich allein gestellt.<\/p>\n\n\n\n Viel eher also werden sich Pal\u00e4stinenser, Libanesen und Syrer auf die Realit\u00e4t einstellen. Das hei\u00dft also nicht, dass das Genozid- und Apartheidsregime Israel, das international immer mehr isoliert ist, wirklich aufatmen kann. In Syrien wird kein pro-israelisches Regime an die Macht kommen.<\/p>\n\n\n\n Es mag f\u00fcr manche Menschen kaum mehr vorstellbar sein, was Naturgewalten f\u00fcr ein Eigenleben haben. D\u00fcrren, \u00dcberflutungen, Erdbeben oder eben der Mensch. Ja, Syrien ist ein massiver Stellvertreterkrieg gewesen und diverse Regional- und Gro\u00dfm\u00e4chte dr\u00e4ng(t)en ihre Interessen auf. Aber Syrien war auch ein riesiger Volksaufstand. Millionen von Menschen, die an Protesten teilnahmen. Beinahe ein ganzes Volk, das die Angst vor Assads Staatsapparat satt hatte. Die Rebellen kamen in dieser Woche nicht mit hochmodernen westlichen Waffen. Nein, sie siegten, weil Assads eiserner Griff lasch wurde. Es ist absehbar, dass insbesondere die T\u00fcrkei, aber auch Katar, Saudi-Arabien und die USA weiter viel Entscheidungsmacht in Syrien haben werden. Ja, ganz \u201efrei\u201c ist das nicht. Davor waren es eben Russland und der Iran. Aber, zum ersten Mal seit 1961 hat Syrien Aussicht auf echte freie Wahlen. Aussicht darauf, nicht in einem Folterkeller zu verschwinden, wenn man den Pr\u00e4sidenten kritisiert. Die Menschen wollen den alten Diktator nicht mit einem neuen Diktator austauschen. Ob er nun Jolani oder sonst wie hei\u00dft. Im aktuellen Klima klingt aber auch niemand so, als beanspruche er vollst\u00e4ndige Macht. Und selbst wenn, denken sich viele Syrer, lie\u00dfe sich ein neues Regime diesmal schneller entfernen als diese festgebissene Angst-Dynastie der Assads.<\/p>\n\n\n\n So wie man also hier und da fragt, \u201eIn wessen Interesse ist das\u201c muss man \u00f6fter und lauter die Frage stellen, \u201ewas sind die Interessen der Syrer\u201c.<\/p>\n\n\n\n Hoffnung ist oft naiv. Das hei\u00dft nicht, dass sie falsch ist. Die Gefahr, dass Syrien in einem Chaos wie einst der Irak, Afghanistan, Libyen oder Libanon f\u00e4llt, ist durchaus da. Der Erfolg ist noch jung. Wie diszipliniert, verhandlungsoffen und klug die Rebellengruppen und wie involviert, intakt und effektiv bestehende Staatsstrukturen sind, wird sich in den n\u00e4chsten Tagen, Wochen und Monaten zeigen. 13 Jahre B\u00fcrgerkrieg, in denen Syrer auf Syrer schossen, Stellvertreterkrieg, Unterdr\u00fcckung, Terror und Folter sind viel Zeit. Viel Zeit, hoffentlich aber erheblich weniger, wird es auch in Anspruch nehmen, aus diesen Ruinen ein echtes Land zu bilden. Den meisten Syrern ist es das aber wert. Die blo\u00dfe Aussicht auf etwas Anderes.<\/p>\n\n\n\n Die Zentralbank, der Pr\u00e4sidentenpalast und die iranische Botschaft wurden gepl\u00fcndert. Das war zu erwarten. Etwas mehr Chaos auch. Hoffentlich aber nichts Unaufhaltbares.<\/p>\n\n\n\n Aber der erste Eindruck ist: Die verblieben Regierungsstrukturen und die Rebellen haben sich auf eine \u00dcbergangsl\u00f6sung geeinigt, durch die auch Damaskus kampflos \u00fcbergeben wurde. L\u00e4uft es gut, l\u00e4uft Syrien weiter wie bisher. L\u00e4uft es besser, wird es, nun ja, besser.<\/p>\n\n\n\n Viele der fast 14 Millionen vertriebenen Menschen tr\u00e4umen von R\u00fcckkehr. Menschen tr\u00e4umen von Frieden. Glaubt ihnen ihre Freude. Und hofft mit ihnen, dass sich das Gute bewahrheitet und das Schlechte nicht. Jede Sorge ist berechtigt. Jede Hoffnung umso mehr.<\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Syrien: Zwischen Freude, Hoffnung, Sorgen und Fragen","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"syrien-zwischen-freude-hoffnung-sorgen-und-fragen","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-12-08 16:52:46","post_modified_gmt":"2024-12-08 16:52:46","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4728","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4716,"post_author":"2","post_date":"2024-12-03 14:57:33","post_date_gmt":"2024-12-03 14:57:33","post_content":"\n Wie Familie Omari neu beginnen muss<\/p>\n\n\n\n 40 Minuten. So lange hatte Familie Omari in Beirut Zeit, ihr gesamtes Leben hinter sich zu lassen. Es war kurz vor Mitternacht, der 26. Oktober, als Yehya Omari auf X (Twitter) die Nachricht sieht. Das Viertel seiner Eltern soll bombardiert werden. Das angrenzende Haus zum Wohnhaus seiner Eltern ist rot markiert. Direkt benachrichtigt werden die Betroffenen nicht. Die Erwartung des israelischen Milit\u00e4rs ist, dass sie die Updates zu Angriffen selbst verfolgen. Kurze 40 Minuten blieben letztlich zwischen der Information und dem Raketeneinschlag. Dass es aber jeden Moment so weit sein k\u00f6nnte, geht den Betroffenen ununterbrochen durch den Kopf. Koffer packen, Wertsachen zusammensuchen, Erinnerungen mitnehmen. Sohn Yehya war zu dem Zeitpunkt nicht in Beirut, sondern in Deutschland. Er ist Deutscher. Er versuchte von hier aus, seine Eltern, seinen kranken Bruder und seine Schwester nach Deutschland zu evakuieren. Selbst bevor Israels Angriff das Wohnhaus zerst\u00f6rte. Erfolglos. Das Ausl\u00e4nderamt legte ihm als einzige Option vor, 30.000 Euro auf ein Konto einzuzahlen und pro Person 900 Euro monatlich f\u00fcr Absicherung bereitzustellen, um erstmal ein Visum zu beantragen. Unbezahlbar und zu langsam. Es war letztlich nicht der deutsche Staat, der die schutzlosen Zivilisten aus dem Libanon evakuierte, sondern die Familie selbst. Die t\u00fcrkische Botschaft unterst\u00fctzte sie, nach Mersin in der T\u00fcrkei zu gelangen. Ins Friedliche, aber Ungewisse. Von dort aus zogen sie weiter nach Istanbul, wo Verwandte der Familie leben. Und wo es vielleicht Chancen auf Arbeit und ein neues Leben gibt. Familie Omari f\u00e4ngt bei null an. Der Vater, ein Lehrer, hofft in Istanbul M\u00f6glichkeiten zu finden, sein Studium der islamischen Rechtswissenschaften und der arabischen Sprache lehren zu k\u00f6nnen.<\/p>\n\n\n\n Die Familie sammelt \u00fcber die Crowdfunding-Plattform Hilfe, um neuzustarten. \u00dcber diesen Link gelangt man zur Seite<\/a>, die von uns auf ihre Seri\u00f6sit\u00e4t gepr\u00fcft wurde: https:\/\/commonsplace.de\/project\/neuanfang<\/a><\/p>\n\n\n\n <\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Libanon: Wo in 40 Minuten Haus und Lebensgrundlage zerst\u00f6rt werden","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"libanon-in-40-minuten-haus-und-lebensgrundlage-verloren","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-12-03 15:27:26","post_modified_gmt":"2024-12-03 15:27:26","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4716","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4575,"post_author":"2","post_date":"2024-10-06 18:27:36","post_date_gmt":"2024-10-06 18:27:36","post_content":"\n Die Hamas nahm am 7. Oktober 252 Geiseln. 105 wurden in einem Deal freigelassen, 4 lie\u00df die Hamas von sich aus frei und acht wurden von der israelischen Armee gefunden. 101 Geiseln gelten als nach wie vor in Gefangenschaft. Mindestens 34 israelische Geiseln starben in Gaza, vermutlich durch israelischen Beschuss. Bez\u00fcglich des Zustands der Geiseln spricht die Menschenrechtsgruppe Amnesty International von \u201eschlimmen Bedingungen\u201c.<\/p>\n\n\n\n 3.377 von Israel verschleppte Pal\u00e4stinenser werden aktuell ohne juristische Grundlage oder Vorwurf in Geiselhaft (\u201eadministrative Haft\u201c) gehalten. Unter ihnen mindestens 75 Kinder, so die israelische Menschenrechtsgruppe B\u2019Tselem. Viele von ihnen in \u201eFoltercamps\u201c wie Menschenrechtler die Haftanstalten nennen.<\/p>\n\n\n\n Amnesty International betrachtet Israels \u201eAdministrative Detention\u201c als einen Versto\u00df gegen Artikel 9 des UN-Zivilpaktes, den Internationalen Pakt \u00fcber b\u00fcrgerliche und politische Rechte (ICCPR), der \u201eklarstellt, dass niemand willk\u00fcrlich inhaftiert werden darf und dass Freiheitsentzug auf gesetzlich festgelegten Gr\u00fcnden und Verfahren beruhen muss\u201c. <\/p>\n\n\n\n \u201eDie Inhaftierung von Gefangenen und H\u00e4ftlingen aus den besetzten pal\u00e4stinensischen Gebieten innerhalb Israels stellt einen eklatanten Versto\u00df gegen die Vierte Genfer Konvention dar, die die Verbringung von Gefangenen und H\u00e4ftlingen aus den besetzten Gebieten verbietet, und verst\u00f6\u00dft au\u00dferdem gegen grundlegende Menschenrechte\u201c, so die israelische NGO HaMoked.<\/p>\n\n\n\n Die Menschenrechtsgruppen Human Rights Watch und B\u2019Tselem stellten in unabh\u00e4ngigen Reports fest, dass die verschleppten Pal\u00e4stinenser in den Foltercamps sexueller Gewalt, Folter, Unterversorgung und Erniedrigung ausgesetzt sind.<\/p>\n\n\n\n Dar\u00fcber hinaus befinden sich 227 pal\u00e4stinensische Kinder aktuell in Milit\u00e4rhaft. \u00dcber 700 Kinder wurden seit dem 7. Oktober verschleppt. Die UN wirft Israel \u201esystematischen Missbrauch vor\u201c, die Menschenrechtsgruppe Save the Children wirft Israel \u201ealarmierende F\u00e4lle von Missbrauch und Misshandlung\u201c vor.<\/p>\n\n\n\n Israel und die Hamas nutzen Gefangene als Geiseln, indem ihre Freilassung in Verhandlungen als Gegenleistung angeboten wird.<\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Folter, Vergewaltigung und Misshandlung: Israel h\u00e4lt 33 mal mehr Geiseln als die Hamas","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"folter-vergewaltigung-und-misshandlung-israel-halt-33-mal-mehr-geiseln-als-die-hamas","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:41:16","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:41:16","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4575","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4572,"post_author":"2","post_date":"2024-10-06 18:22:07","post_date_gmt":"2024-10-06 18:22:07","post_content":"\n Frankreichs Pr\u00e4sident Emanuel Macron fordert ein Ende der Waffenlieferungen an Israel. Es geht explizit um Waffen, die Israel f\u00fcr seinen Krieg gegen Gaza verwendet. In dem vor einer Woche aufgezeichneten Interview mit France Inter betont Macron auch: \u201eFrankreich liefert keine (Waffen).\u201c<\/p>\n\n\n\n Israels Premierminister Benjamin Netanyahu reagierte daraufhin heute mit einer direkten Ansprache gegen Macron, die auf den offiziellen Kan\u00e4len der Regierung ver\u00f6ffentlicht wurde. \u201eWas f\u00fcr eine Schande. Israel wird gewinnen, mit oder ohne Ihre Unterst\u00fctzung\u201c, wettert Netanyahu in der Rede.<\/p>\n\n\n\n Macron warnte auch, dass der Libanon nicht zu einem weiteren Gaza werden d\u00fcrfe. Israel d\u00fcrfe \u201edas libanesische Volk nicht opfern\u201c. <\/p>\n\n\n\n Kontext: Der Libanon ist eine ehemalige Kolonie Frankreichs. Die Regierung in Paris setzt Wert auf Einfluss im Libanon und nahm zuletzt eine verst\u00e4rkt kritische Stimme gegen\u00fcber Israel ein. Frankreich stimmte im Gegensatz zu Deutschland beispielsweise f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe bei der UN-Generalversammlung. Frankreich blockierte im Gegensatz zu den USA Forderungen nach einer Waffenruhe in Gaza auch nicht im der UN-Sicherheitsrat.<\/p>\n\n\n\n Frankreich geh\u00f6rt zu den L\u00e4ndern der EU, die mehrmals schon offen auch Israels Vorgehen in Gaza und im Libanon kritisierten. Deutschland, \u00d6sterreich und Tschechien sind die L\u00e4nder, die laut franz\u00f6sischen Diplomatenkreisen Konsequenzen gegen Israels Regime durch die EU blockieren.<\/p>\n\n\n\n Israel wird vom Chefermittler des Internationalen Strafgerichtshof Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen. Die UN-Sonderermittlerin wirft Israel einen Genozid vor. die israelische Armee t\u00f6tete allein in Gaza \u00fcber 41.000 Menschen innerhalb eines Jahres, darunter 16.000 Kinder.<\/p>\n\n\n\n Warum Frankreichs Pr\u00e4sident Macron nun offen ein Ende der Waffenlieferungen an Israel fordert?<\/p>\n\n\n\n Nein, Macron ist nat\u00fcrlich nicht pl\u00f6tzlich Mandela geworden und Frankreich gibt nicht \u00fcber Nacht kritikw\u00fcrdige Positionen auf. Es ist Politik.<\/p>\n\n\n\n 1. Frankreich ist lange schon etwas kritischer gegen\u00fcber Israels Verbrechen. Frankreich stimmte in der UN immer wieder f\u00fcr eine Waffenruhe. Beide \u00c4ngste gen\u00fcgten nun nicht mehr, um wirklich Stellung zu beziehen. Weil die Gegenseite aktuell die \u00c4ngste vorerst nicht best\u00e4tigt, da selbst die teils extremistische HTS sich als emphatisch f\u00fcr Minderheiten pr\u00e4sentiert und Staatsbediensteten Aussicht auf \u00dcbernahme gibt. Die Bev\u00f6lkerung ist verarmt, hungrig, perspektivlos und ausgenommen.<\/p>\n\n\n\n \u2028\u2028Es w\u00e4re sch\u00f6n, das mit absoluter Sicherheit sagen zu k\u00f6nnen. HTS, die Gruppe, die Aleppo erobert hat, sorgte bei den vielen christlichen Einwohnern der Stadt erstmal f\u00fcr extreme Angst. Dann bem\u00fchte sich HTS aber schnell um das gegenteilige Bild. Das Ger\u00fccht wurde verbreitet, ein Bischof w\u00e4re Aleppos B\u00fcrgermeister geworden. Das waren Fake News. Ein syrisch-armenischer Freund von mir aus Aleppo schrieb daraufhin lachend: \u201eJetzt d\u00fcrfen wir auch vier Frauen heiraten.\u201c Meine christlichen und kurdischen Kontakte in Aleppo beteuern, dass sie bis jetzt keine \u00dcbergriffe, Bel\u00e4stigungen oder Einsch\u00fcchterungen erlebt haben. In den christlichen Vierteln nahm die Weihnachtsdekoration sogar zu. Das iranische Au\u00dfenministerium sagt, HTS habe ihr den Schutz von Schiiten zugesagt. Die kurdische Miliz SDF und HTS h\u00e4tten sich zudem Frieden zugesagt, hei\u00dft es.<\/p>\n\n\n\n Doch HTS nach einer Woche einfach so zu vertrauen, f\u00e4llt weiterhin vielen nat\u00fcrlich schwer. Gerade jenen, die Familie an extremistische Gruppen verloren haben. HTS k\u00e4mpfte bereits gegen verschiedene andere Rebellengruppen. Der Anf\u00fchrer der Gruppe ist ehemaliges Mitglied von Al-Kaida und Daesh (\u201eIS\u201c). In einem neuen Interview mit CNN deutet er Kritik an den Gruppen an, schafft es aber nicht, sie zu verurteilen. Da scheitert Jolani, der ansonsten bem\u00fcht darum ist, als gem\u00e4\u00dfigter Staatsmann r\u00fcberzukommen. Vielleicht k\u00f6nnte das die Absicherung sein: Jolani wirkt, als wolle er einfach nur anerkannt werden. Eventuell ist ihm Extremismus dann egal. Nein HTS ist nicht \u201eISIS\u201c (Daesh). Und hoffentlich wird die Gruppe das auch nie. Aber die Sorge bleibt. Ob er oder Teile seiner Truppen, die im Namen Al-Kaidas und Daeshs Verbrechen gegen syrische Zivilisten begangen haben, jemals zur Rechenschaft gezogen werden, wei\u00df man nicht. So wie man auch nicht wei\u00df, ob Assad jemals vor Gericht landen wird.<\/p>\n\n\n\n Es ist absehbar, dass die verschiedenen Fraktionen, die Assad zum Sturz brachten, um Vormacht ringen. Idealerweise nur politisch. Die Nachbarl\u00e4nder werden versuchen, schnell Stabilit\u00e4t in Syrien reinzubringen. Unsicheres Syrien = unsichere Grenzen = Probleme im eigenen Land. Aus jordanischen Regierungskreisen hei\u00dft es, die T\u00fcrkei w\u00fcrde sich um Sicherheit und Wiederaufbau Syriens k\u00fcmmern. Erdogan sieht sich als Teil des Siegs. Der Au\u00dfenminister der T\u00fcrkei, Hakan Fidan, sagt, die neue Regierung Syriens solle inklusiv sein und alle Syrer beinhalten.<\/p>\n\n\n\n Es ist absehbar, dass sich manche extremistische Fraktionen mit einer demokratischen L\u00f6sung nicht zufriedengeben werden. Es ist auch absehbar, dass Daesh im Machtvakuum wieder auftaucht.<\/p>\n\n\n\n Es ist ebenso absehbar, dass die T\u00fcrkei weiter gegen SDF\/YPG im Norden Syriens vorgehen wird. Bzw. syrische Fraktionen gegen sie vorgehen l\u00e4sst. Die Assad-Regierung hatte der T\u00fcrkei mal einen \u201eSicherheitskorridor\u201c entlang der gesamten Grenze zugesagt. Die t\u00fcrkische Regierung f\u00fcrchtet, dass der PKK-Ableger YPG Nordsyrien als Ausgangspunkt f\u00fcr Angriffe auf die T\u00fcrkei nutzt. Oder gar ein eigener Staat wird. Es k\u00f6nnte zu K\u00e4mpfen kommen. Und Flucht. Mehrfachflucht. Ein kurdischer Bekannter von mir fl\u00fcchtete 2018 vor den K\u00e4mpfen in Afrin nach Tal Rifaat im Norden Aleppos. Letzte Woche fl\u00fcchtete er von dort aus vor K\u00e4mpfen nach Manbij \u00f6stlich von Aleppo. Er dachte bis gestern, auch von dort m\u00fcsste er fl\u00fcchten. Dann aber wehte pl\u00f6tzlich die neue syrische Flagge dort. Vielleicht, und das ist die Hoffnung vieler, geht das gesamte ehemalige Syrien nun friedlich im neuen Syrien auf. Gleichberechtigt und frei. Ob als Staat, F\u00f6deration oder Union. Wo wir wieder bei Hoffnung w\u00e4ren.<\/p>\n\n\n\n Pal\u00e4stinenser wollen Frieden und Freiheit. Hat die ihnen jemand gegeben? Nein. Auch nicht Assad. Syrien f\u00fchrte mehrmals Kriege gegen Israel. Die Assad-Dynastie auch. 1973 oder mehrmals im Libanon. Und man unterst\u00fctzte die PLO unter Arafat enorm. Das ist alles lange her. Auch dass Assad Waffen Richtung Gaza schickte. Als die Hamas ihn f\u00fcr seine brutale Niederschlagung der Proteste in Syrien kritisierte, brach Assad die Beziehungen nach Gaza ab. Es gibt keine \u201eAchse des Widerstands\u201c, zu der Assad geh\u00f6rt. Er lie\u00df einen seiner engsten Verb\u00fcndeten, die Hisbollah, die allein im Libanon k\u00e4mpfte, im Stich. Und so wurde auch Assad vom Iran, von der Hisbollah und Russland im Stich gelassen. Warum auch h\u00e4tte jemand sich f\u00fcr ihn nochmal ins Feuer werfen sollen?<\/p>\n\n\n\n Israel bombardiert Waffenlager in ganz Syrien seit Assads Fall verst\u00e4rkt. Israel will nicht, dass die Waffen in H\u00e4nden der Rebellen oder anderer Gruppen landen. In Israel ist man nicht ungl\u00fccklich \u00fcber Assads Fall. Das wird die Hisbollah, einen erbitterten Gegner Israels, schw\u00e4chen. Das steht au\u00dfer Frage. Aber auch mit Assad und Irans freien Wegen in den Libanon war die Hisbollah schon auf sich allein gestellt.<\/p>\n\n\n\n Viel eher also werden sich Pal\u00e4stinenser, Libanesen und Syrer auf die Realit\u00e4t einstellen. Das hei\u00dft also nicht, dass das Genozid- und Apartheidsregime Israel, das international immer mehr isoliert ist, wirklich aufatmen kann. In Syrien wird kein pro-israelisches Regime an die Macht kommen.<\/p>\n\n\n\n Es mag f\u00fcr manche Menschen kaum mehr vorstellbar sein, was Naturgewalten f\u00fcr ein Eigenleben haben. D\u00fcrren, \u00dcberflutungen, Erdbeben oder eben der Mensch. Ja, Syrien ist ein massiver Stellvertreterkrieg gewesen und diverse Regional- und Gro\u00dfm\u00e4chte dr\u00e4ng(t)en ihre Interessen auf. Aber Syrien war auch ein riesiger Volksaufstand. Millionen von Menschen, die an Protesten teilnahmen. Beinahe ein ganzes Volk, das die Angst vor Assads Staatsapparat satt hatte. Die Rebellen kamen in dieser Woche nicht mit hochmodernen westlichen Waffen. Nein, sie siegten, weil Assads eiserner Griff lasch wurde. Es ist absehbar, dass insbesondere die T\u00fcrkei, aber auch Katar, Saudi-Arabien und die USA weiter viel Entscheidungsmacht in Syrien haben werden. Ja, ganz \u201efrei\u201c ist das nicht. Davor waren es eben Russland und der Iran. Aber, zum ersten Mal seit 1961 hat Syrien Aussicht auf echte freie Wahlen. Aussicht darauf, nicht in einem Folterkeller zu verschwinden, wenn man den Pr\u00e4sidenten kritisiert. Die Menschen wollen den alten Diktator nicht mit einem neuen Diktator austauschen. Ob er nun Jolani oder sonst wie hei\u00dft. Im aktuellen Klima klingt aber auch niemand so, als beanspruche er vollst\u00e4ndige Macht. Und selbst wenn, denken sich viele Syrer, lie\u00dfe sich ein neues Regime diesmal schneller entfernen als diese festgebissene Angst-Dynastie der Assads.<\/p>\n\n\n\n So wie man also hier und da fragt, \u201eIn wessen Interesse ist das\u201c muss man \u00f6fter und lauter die Frage stellen, \u201ewas sind die Interessen der Syrer\u201c.<\/p>\n\n\n\n Hoffnung ist oft naiv. Das hei\u00dft nicht, dass sie falsch ist. Die Gefahr, dass Syrien in einem Chaos wie einst der Irak, Afghanistan, Libyen oder Libanon f\u00e4llt, ist durchaus da. Der Erfolg ist noch jung. Wie diszipliniert, verhandlungsoffen und klug die Rebellengruppen und wie involviert, intakt und effektiv bestehende Staatsstrukturen sind, wird sich in den n\u00e4chsten Tagen, Wochen und Monaten zeigen. 13 Jahre B\u00fcrgerkrieg, in denen Syrer auf Syrer schossen, Stellvertreterkrieg, Unterdr\u00fcckung, Terror und Folter sind viel Zeit. Viel Zeit, hoffentlich aber erheblich weniger, wird es auch in Anspruch nehmen, aus diesen Ruinen ein echtes Land zu bilden. Den meisten Syrern ist es das aber wert. Die blo\u00dfe Aussicht auf etwas Anderes.<\/p>\n\n\n\n Die Zentralbank, der Pr\u00e4sidentenpalast und die iranische Botschaft wurden gepl\u00fcndert. Das war zu erwarten. Etwas mehr Chaos auch. Hoffentlich aber nichts Unaufhaltbares.<\/p>\n\n\n\n Aber der erste Eindruck ist: Die verblieben Regierungsstrukturen und die Rebellen haben sich auf eine \u00dcbergangsl\u00f6sung geeinigt, durch die auch Damaskus kampflos \u00fcbergeben wurde. L\u00e4uft es gut, l\u00e4uft Syrien weiter wie bisher. L\u00e4uft es besser, wird es, nun ja, besser.<\/p>\n\n\n\n Viele der fast 14 Millionen vertriebenen Menschen tr\u00e4umen von R\u00fcckkehr. Menschen tr\u00e4umen von Frieden. Glaubt ihnen ihre Freude. Und hofft mit ihnen, dass sich das Gute bewahrheitet und das Schlechte nicht. Jede Sorge ist berechtigt. 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Das angrenzende Haus zum Wohnhaus seiner Eltern ist rot markiert. Direkt benachrichtigt werden die Betroffenen nicht. Die Erwartung des israelischen Milit\u00e4rs ist, dass sie die Updates zu Angriffen selbst verfolgen. Kurze 40 Minuten blieben letztlich zwischen der Information und dem Raketeneinschlag. Dass es aber jeden Moment so weit sein k\u00f6nnte, geht den Betroffenen ununterbrochen durch den Kopf. Koffer packen, Wertsachen zusammensuchen, Erinnerungen mitnehmen. Sohn Yehya war zu dem Zeitpunkt nicht in Beirut, sondern in Deutschland. Er ist Deutscher. Er versuchte von hier aus, seine Eltern, seinen kranken Bruder und seine Schwester nach Deutschland zu evakuieren. Selbst bevor Israels Angriff das Wohnhaus zerst\u00f6rte. Erfolglos. Das Ausl\u00e4nderamt legte ihm als einzige Option vor, 30.000 Euro auf ein Konto einzuzahlen und pro Person 900 Euro monatlich f\u00fcr Absicherung bereitzustellen, um erstmal ein Visum zu beantragen. Unbezahlbar und zu langsam. Es war letztlich nicht der deutsche Staat, der die schutzlosen Zivilisten aus dem Libanon evakuierte, sondern die Familie selbst. Die t\u00fcrkische Botschaft unterst\u00fctzte sie, nach Mersin in der T\u00fcrkei zu gelangen. Ins Friedliche, aber Ungewisse. Von dort aus zogen sie weiter nach Istanbul, wo Verwandte der Familie leben. Und wo es vielleicht Chancen auf Arbeit und ein neues Leben gibt. Familie Omari f\u00e4ngt bei null an. Der Vater, ein Lehrer, hofft in Istanbul M\u00f6glichkeiten zu finden, sein Studium der islamischen Rechtswissenschaften und der arabischen Sprache lehren zu k\u00f6nnen.<\/p>\n\n\n\n Die Familie sammelt \u00fcber die Crowdfunding-Plattform Hilfe, um neuzustarten. \u00dcber diesen Link gelangt man zur Seite<\/a>, die von uns auf ihre Seri\u00f6sit\u00e4t gepr\u00fcft wurde: https:\/\/commonsplace.de\/project\/neuanfang<\/a><\/p>\n\n\n\n <\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Libanon: Wo in 40 Minuten Haus und Lebensgrundlage zerst\u00f6rt werden","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"libanon-in-40-minuten-haus-und-lebensgrundlage-verloren","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-12-03 15:27:26","post_modified_gmt":"2024-12-03 15:27:26","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4716","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4575,"post_author":"2","post_date":"2024-10-06 18:27:36","post_date_gmt":"2024-10-06 18:27:36","post_content":"\n Die Hamas nahm am 7. Oktober 252 Geiseln. 105 wurden in einem Deal freigelassen, 4 lie\u00df die Hamas von sich aus frei und acht wurden von der israelischen Armee gefunden. 101 Geiseln gelten als nach wie vor in Gefangenschaft. Mindestens 34 israelische Geiseln starben in Gaza, vermutlich durch israelischen Beschuss. Bez\u00fcglich des Zustands der Geiseln spricht die Menschenrechtsgruppe Amnesty International von \u201eschlimmen Bedingungen\u201c.<\/p>\n\n\n\n 3.377 von Israel verschleppte Pal\u00e4stinenser werden aktuell ohne juristische Grundlage oder Vorwurf in Geiselhaft (\u201eadministrative Haft\u201c) gehalten. Unter ihnen mindestens 75 Kinder, so die israelische Menschenrechtsgruppe B\u2019Tselem. Viele von ihnen in \u201eFoltercamps\u201c wie Menschenrechtler die Haftanstalten nennen.<\/p>\n\n\n\n Amnesty International betrachtet Israels \u201eAdministrative Detention\u201c als einen Versto\u00df gegen Artikel 9 des UN-Zivilpaktes, den Internationalen Pakt \u00fcber b\u00fcrgerliche und politische Rechte (ICCPR), der \u201eklarstellt, dass niemand willk\u00fcrlich inhaftiert werden darf und dass Freiheitsentzug auf gesetzlich festgelegten Gr\u00fcnden und Verfahren beruhen muss\u201c. <\/p>\n\n\n\n \u201eDie Inhaftierung von Gefangenen und H\u00e4ftlingen aus den besetzten pal\u00e4stinensischen Gebieten innerhalb Israels stellt einen eklatanten Versto\u00df gegen die Vierte Genfer Konvention dar, die die Verbringung von Gefangenen und H\u00e4ftlingen aus den besetzten Gebieten verbietet, und verst\u00f6\u00dft au\u00dferdem gegen grundlegende Menschenrechte\u201c, so die israelische NGO HaMoked.<\/p>\n\n\n\n Die Menschenrechtsgruppen Human Rights Watch und B\u2019Tselem stellten in unabh\u00e4ngigen Reports fest, dass die verschleppten Pal\u00e4stinenser in den Foltercamps sexueller Gewalt, Folter, Unterversorgung und Erniedrigung ausgesetzt sind.<\/p>\n\n\n\n Dar\u00fcber hinaus befinden sich 227 pal\u00e4stinensische Kinder aktuell in Milit\u00e4rhaft. \u00dcber 700 Kinder wurden seit dem 7. Oktober verschleppt. Die UN wirft Israel \u201esystematischen Missbrauch vor\u201c, die Menschenrechtsgruppe Save the Children wirft Israel \u201ealarmierende F\u00e4lle von Missbrauch und Misshandlung\u201c vor.<\/p>\n\n\n\n Israel und die Hamas nutzen Gefangene als Geiseln, indem ihre Freilassung in Verhandlungen als Gegenleistung angeboten wird.<\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Folter, Vergewaltigung und Misshandlung: Israel h\u00e4lt 33 mal mehr Geiseln als die Hamas","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"folter-vergewaltigung-und-misshandlung-israel-halt-33-mal-mehr-geiseln-als-die-hamas","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:41:16","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:41:16","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4575","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4572,"post_author":"2","post_date":"2024-10-06 18:22:07","post_date_gmt":"2024-10-06 18:22:07","post_content":"\n Frankreichs Pr\u00e4sident Emanuel Macron fordert ein Ende der Waffenlieferungen an Israel. Es geht explizit um Waffen, die Israel f\u00fcr seinen Krieg gegen Gaza verwendet. In dem vor einer Woche aufgezeichneten Interview mit France Inter betont Macron auch: \u201eFrankreich liefert keine (Waffen).\u201c<\/p>\n\n\n\n Israels Premierminister Benjamin Netanyahu reagierte daraufhin heute mit einer direkten Ansprache gegen Macron, die auf den offiziellen Kan\u00e4len der Regierung ver\u00f6ffentlicht wurde. \u201eWas f\u00fcr eine Schande. Israel wird gewinnen, mit oder ohne Ihre Unterst\u00fctzung\u201c, wettert Netanyahu in der Rede.<\/p>\n\n\n\n Macron warnte auch, dass der Libanon nicht zu einem weiteren Gaza werden d\u00fcrfe. Israel d\u00fcrfe \u201edas libanesische Volk nicht opfern\u201c. <\/p>\n\n\n\n Kontext: Der Libanon ist eine ehemalige Kolonie Frankreichs. Die Regierung in Paris setzt Wert auf Einfluss im Libanon und nahm zuletzt eine verst\u00e4rkt kritische Stimme gegen\u00fcber Israel ein. Frankreich stimmte im Gegensatz zu Deutschland beispielsweise f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe bei der UN-Generalversammlung. Frankreich blockierte im Gegensatz zu den USA Forderungen nach einer Waffenruhe in Gaza auch nicht im der UN-Sicherheitsrat.<\/p>\n\n\n\n Frankreich geh\u00f6rt zu den L\u00e4ndern der EU, die mehrmals schon offen auch Israels Vorgehen in Gaza und im Libanon kritisierten. Deutschland, \u00d6sterreich und Tschechien sind die L\u00e4nder, die laut franz\u00f6sischen Diplomatenkreisen Konsequenzen gegen Israels Regime durch die EU blockieren.<\/p>\n\n\n\n Israel wird vom Chefermittler des Internationalen Strafgerichtshof Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen. Die UN-Sonderermittlerin wirft Israel einen Genozid vor. die israelische Armee t\u00f6tete allein in Gaza \u00fcber 41.000 Menschen innerhalb eines Jahres, darunter 16.000 Kinder.<\/p>\n\n\n\n Warum Frankreichs Pr\u00e4sident Macron nun offen ein Ende der Waffenlieferungen an Israel fordert?<\/p>\n\n\n\n Nein, Macron ist nat\u00fcrlich nicht pl\u00f6tzlich Mandela geworden und Frankreich gibt nicht \u00fcber Nacht kritikw\u00fcrdige Positionen auf. Es ist Politik.<\/p>\n\n\n\n 1. Frankreich ist lange schon etwas kritischer gegen\u00fcber Israels Verbrechen. Frankreich stimmte in der UN immer wieder f\u00fcr eine Waffenruhe. A) Die Angst vor Verfolgung. Insbesondere unter Minderheiten. Daesh (\u201eIS\u201c) best\u00e4tigte die \u00c4ngste. Beide \u00c4ngste gen\u00fcgten nun nicht mehr, um wirklich Stellung zu beziehen. Weil die Gegenseite aktuell die \u00c4ngste vorerst nicht best\u00e4tigt, da selbst die teils extremistische HTS sich als emphatisch f\u00fcr Minderheiten pr\u00e4sentiert und Staatsbediensteten Aussicht auf \u00dcbernahme gibt. Die Bev\u00f6lkerung ist verarmt, hungrig, perspektivlos und ausgenommen.<\/p>\n\n\n\n \u2028\u2028Es w\u00e4re sch\u00f6n, das mit absoluter Sicherheit sagen zu k\u00f6nnen. HTS, die Gruppe, die Aleppo erobert hat, sorgte bei den vielen christlichen Einwohnern der Stadt erstmal f\u00fcr extreme Angst. Dann bem\u00fchte sich HTS aber schnell um das gegenteilige Bild. Das Ger\u00fccht wurde verbreitet, ein Bischof w\u00e4re Aleppos B\u00fcrgermeister geworden. Das waren Fake News. Ein syrisch-armenischer Freund von mir aus Aleppo schrieb daraufhin lachend: \u201eJetzt d\u00fcrfen wir auch vier Frauen heiraten.\u201c Meine christlichen und kurdischen Kontakte in Aleppo beteuern, dass sie bis jetzt keine \u00dcbergriffe, Bel\u00e4stigungen oder Einsch\u00fcchterungen erlebt haben. In den christlichen Vierteln nahm die Weihnachtsdekoration sogar zu. Das iranische Au\u00dfenministerium sagt, HTS habe ihr den Schutz von Schiiten zugesagt. Die kurdische Miliz SDF und HTS h\u00e4tten sich zudem Frieden zugesagt, hei\u00dft es.<\/p>\n\n\n\n Doch HTS nach einer Woche einfach so zu vertrauen, f\u00e4llt weiterhin vielen nat\u00fcrlich schwer. Gerade jenen, die Familie an extremistische Gruppen verloren haben. HTS k\u00e4mpfte bereits gegen verschiedene andere Rebellengruppen. Der Anf\u00fchrer der Gruppe ist ehemaliges Mitglied von Al-Kaida und Daesh (\u201eIS\u201c). In einem neuen Interview mit CNN deutet er Kritik an den Gruppen an, schafft es aber nicht, sie zu verurteilen. Da scheitert Jolani, der ansonsten bem\u00fcht darum ist, als gem\u00e4\u00dfigter Staatsmann r\u00fcberzukommen. Vielleicht k\u00f6nnte das die Absicherung sein: Jolani wirkt, als wolle er einfach nur anerkannt werden. Eventuell ist ihm Extremismus dann egal. Nein HTS ist nicht \u201eISIS\u201c (Daesh). Und hoffentlich wird die Gruppe das auch nie. Aber die Sorge bleibt. Ob er oder Teile seiner Truppen, die im Namen Al-Kaidas und Daeshs Verbrechen gegen syrische Zivilisten begangen haben, jemals zur Rechenschaft gezogen werden, wei\u00df man nicht. So wie man auch nicht wei\u00df, ob Assad jemals vor Gericht landen wird.<\/p>\n\n\n\n Es ist absehbar, dass die verschiedenen Fraktionen, die Assad zum Sturz brachten, um Vormacht ringen. Idealerweise nur politisch. Die Nachbarl\u00e4nder werden versuchen, schnell Stabilit\u00e4t in Syrien reinzubringen. Unsicheres Syrien = unsichere Grenzen = Probleme im eigenen Land. Aus jordanischen Regierungskreisen hei\u00dft es, die T\u00fcrkei w\u00fcrde sich um Sicherheit und Wiederaufbau Syriens k\u00fcmmern. Erdogan sieht sich als Teil des Siegs. Der Au\u00dfenminister der T\u00fcrkei, Hakan Fidan, sagt, die neue Regierung Syriens solle inklusiv sein und alle Syrer beinhalten.<\/p>\n\n\n\n Es ist absehbar, dass sich manche extremistische Fraktionen mit einer demokratischen L\u00f6sung nicht zufriedengeben werden. Es ist auch absehbar, dass Daesh im Machtvakuum wieder auftaucht.<\/p>\n\n\n\n Es ist ebenso absehbar, dass die T\u00fcrkei weiter gegen SDF\/YPG im Norden Syriens vorgehen wird. Bzw. syrische Fraktionen gegen sie vorgehen l\u00e4sst. Die Assad-Regierung hatte der T\u00fcrkei mal einen \u201eSicherheitskorridor\u201c entlang der gesamten Grenze zugesagt. Die t\u00fcrkische Regierung f\u00fcrchtet, dass der PKK-Ableger YPG Nordsyrien als Ausgangspunkt f\u00fcr Angriffe auf die T\u00fcrkei nutzt. Oder gar ein eigener Staat wird. Es k\u00f6nnte zu K\u00e4mpfen kommen. Und Flucht. Mehrfachflucht. Ein kurdischer Bekannter von mir fl\u00fcchtete 2018 vor den K\u00e4mpfen in Afrin nach Tal Rifaat im Norden Aleppos. Letzte Woche fl\u00fcchtete er von dort aus vor K\u00e4mpfen nach Manbij \u00f6stlich von Aleppo. Er dachte bis gestern, auch von dort m\u00fcsste er fl\u00fcchten. Dann aber wehte pl\u00f6tzlich die neue syrische Flagge dort. Vielleicht, und das ist die Hoffnung vieler, geht das gesamte ehemalige Syrien nun friedlich im neuen Syrien auf. Gleichberechtigt und frei. Ob als Staat, F\u00f6deration oder Union. Wo wir wieder bei Hoffnung w\u00e4ren.<\/p>\n\n\n\n Pal\u00e4stinenser wollen Frieden und Freiheit. Hat die ihnen jemand gegeben? Nein. Auch nicht Assad. Syrien f\u00fchrte mehrmals Kriege gegen Israel. Die Assad-Dynastie auch. 1973 oder mehrmals im Libanon. Und man unterst\u00fctzte die PLO unter Arafat enorm. Das ist alles lange her. Auch dass Assad Waffen Richtung Gaza schickte. Als die Hamas ihn f\u00fcr seine brutale Niederschlagung der Proteste in Syrien kritisierte, brach Assad die Beziehungen nach Gaza ab. Es gibt keine \u201eAchse des Widerstands\u201c, zu der Assad geh\u00f6rt. Er lie\u00df einen seiner engsten Verb\u00fcndeten, die Hisbollah, die allein im Libanon k\u00e4mpfte, im Stich. Und so wurde auch Assad vom Iran, von der Hisbollah und Russland im Stich gelassen. Warum auch h\u00e4tte jemand sich f\u00fcr ihn nochmal ins Feuer werfen sollen?<\/p>\n\n\n\n Israel bombardiert Waffenlager in ganz Syrien seit Assads Fall verst\u00e4rkt. Israel will nicht, dass die Waffen in H\u00e4nden der Rebellen oder anderer Gruppen landen. In Israel ist man nicht ungl\u00fccklich \u00fcber Assads Fall. Das wird die Hisbollah, einen erbitterten Gegner Israels, schw\u00e4chen. Das steht au\u00dfer Frage. Aber auch mit Assad und Irans freien Wegen in den Libanon war die Hisbollah schon auf sich allein gestellt.<\/p>\n\n\n\n Viel eher also werden sich Pal\u00e4stinenser, Libanesen und Syrer auf die Realit\u00e4t einstellen. Das hei\u00dft also nicht, dass das Genozid- und Apartheidsregime Israel, das international immer mehr isoliert ist, wirklich aufatmen kann. In Syrien wird kein pro-israelisches Regime an die Macht kommen.<\/p>\n\n\n\n Es mag f\u00fcr manche Menschen kaum mehr vorstellbar sein, was Naturgewalten f\u00fcr ein Eigenleben haben. D\u00fcrren, \u00dcberflutungen, Erdbeben oder eben der Mensch. Ja, Syrien ist ein massiver Stellvertreterkrieg gewesen und diverse Regional- und Gro\u00dfm\u00e4chte dr\u00e4ng(t)en ihre Interessen auf. Aber Syrien war auch ein riesiger Volksaufstand. Millionen von Menschen, die an Protesten teilnahmen. Beinahe ein ganzes Volk, das die Angst vor Assads Staatsapparat satt hatte. Die Rebellen kamen in dieser Woche nicht mit hochmodernen westlichen Waffen. Nein, sie siegten, weil Assads eiserner Griff lasch wurde. Es ist absehbar, dass insbesondere die T\u00fcrkei, aber auch Katar, Saudi-Arabien und die USA weiter viel Entscheidungsmacht in Syrien haben werden. Ja, ganz \u201efrei\u201c ist das nicht. Davor waren es eben Russland und der Iran. Aber, zum ersten Mal seit 1961 hat Syrien Aussicht auf echte freie Wahlen. Aussicht darauf, nicht in einem Folterkeller zu verschwinden, wenn man den Pr\u00e4sidenten kritisiert. Die Menschen wollen den alten Diktator nicht mit einem neuen Diktator austauschen. Ob er nun Jolani oder sonst wie hei\u00dft. Im aktuellen Klima klingt aber auch niemand so, als beanspruche er vollst\u00e4ndige Macht. Und selbst wenn, denken sich viele Syrer, lie\u00dfe sich ein neues Regime diesmal schneller entfernen als diese festgebissene Angst-Dynastie der Assads.<\/p>\n\n\n\n So wie man also hier und da fragt, \u201eIn wessen Interesse ist das\u201c muss man \u00f6fter und lauter die Frage stellen, \u201ewas sind die Interessen der Syrer\u201c.<\/p>\n\n\n\n Hoffnung ist oft naiv. Das hei\u00dft nicht, dass sie falsch ist. Die Gefahr, dass Syrien in einem Chaos wie einst der Irak, Afghanistan, Libyen oder Libanon f\u00e4llt, ist durchaus da. Der Erfolg ist noch jung. Wie diszipliniert, verhandlungsoffen und klug die Rebellengruppen und wie involviert, intakt und effektiv bestehende Staatsstrukturen sind, wird sich in den n\u00e4chsten Tagen, Wochen und Monaten zeigen. 13 Jahre B\u00fcrgerkrieg, in denen Syrer auf Syrer schossen, Stellvertreterkrieg, Unterdr\u00fcckung, Terror und Folter sind viel Zeit. Viel Zeit, hoffentlich aber erheblich weniger, wird es auch in Anspruch nehmen, aus diesen Ruinen ein echtes Land zu bilden. Den meisten Syrern ist es das aber wert. Die blo\u00dfe Aussicht auf etwas Anderes.<\/p>\n\n\n\n Die Zentralbank, der Pr\u00e4sidentenpalast und die iranische Botschaft wurden gepl\u00fcndert. Das war zu erwarten. Etwas mehr Chaos auch. Hoffentlich aber nichts Unaufhaltbares.<\/p>\n\n\n\n Aber der erste Eindruck ist: Die verblieben Regierungsstrukturen und die Rebellen haben sich auf eine \u00dcbergangsl\u00f6sung geeinigt, durch die auch Damaskus kampflos \u00fcbergeben wurde. L\u00e4uft es gut, l\u00e4uft Syrien weiter wie bisher. L\u00e4uft es besser, wird es, nun ja, besser.<\/p>\n\n\n\n Viele der fast 14 Millionen vertriebenen Menschen tr\u00e4umen von R\u00fcckkehr. Menschen tr\u00e4umen von Frieden. Glaubt ihnen ihre Freude. Und hofft mit ihnen, dass sich das Gute bewahrheitet und das Schlechte nicht. Jede Sorge ist berechtigt. Jede Hoffnung umso mehr.<\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Syrien: Zwischen Freude, Hoffnung, Sorgen und Fragen","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"syrien-zwischen-freude-hoffnung-sorgen-und-fragen","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-12-08 16:52:46","post_modified_gmt":"2024-12-08 16:52:46","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4728","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4716,"post_author":"2","post_date":"2024-12-03 14:57:33","post_date_gmt":"2024-12-03 14:57:33","post_content":"\n Wie Familie Omari neu beginnen muss<\/p>\n\n\n\n 40 Minuten. So lange hatte Familie Omari in Beirut Zeit, ihr gesamtes Leben hinter sich zu lassen. Es war kurz vor Mitternacht, der 26. Oktober, als Yehya Omari auf X (Twitter) die Nachricht sieht. Das Viertel seiner Eltern soll bombardiert werden. Das angrenzende Haus zum Wohnhaus seiner Eltern ist rot markiert. Direkt benachrichtigt werden die Betroffenen nicht. Die Erwartung des israelischen Milit\u00e4rs ist, dass sie die Updates zu Angriffen selbst verfolgen. Kurze 40 Minuten blieben letztlich zwischen der Information und dem Raketeneinschlag. Dass es aber jeden Moment so weit sein k\u00f6nnte, geht den Betroffenen ununterbrochen durch den Kopf. Koffer packen, Wertsachen zusammensuchen, Erinnerungen mitnehmen. Sohn Yehya war zu dem Zeitpunkt nicht in Beirut, sondern in Deutschland. Er ist Deutscher. Er versuchte von hier aus, seine Eltern, seinen kranken Bruder und seine Schwester nach Deutschland zu evakuieren. Selbst bevor Israels Angriff das Wohnhaus zerst\u00f6rte. Erfolglos. Das Ausl\u00e4nderamt legte ihm als einzige Option vor, 30.000 Euro auf ein Konto einzuzahlen und pro Person 900 Euro monatlich f\u00fcr Absicherung bereitzustellen, um erstmal ein Visum zu beantragen. Unbezahlbar und zu langsam. Es war letztlich nicht der deutsche Staat, der die schutzlosen Zivilisten aus dem Libanon evakuierte, sondern die Familie selbst. Die t\u00fcrkische Botschaft unterst\u00fctzte sie, nach Mersin in der T\u00fcrkei zu gelangen. Ins Friedliche, aber Ungewisse. Von dort aus zogen sie weiter nach Istanbul, wo Verwandte der Familie leben. Und wo es vielleicht Chancen auf Arbeit und ein neues Leben gibt. Familie Omari f\u00e4ngt bei null an. Der Vater, ein Lehrer, hofft in Istanbul M\u00f6glichkeiten zu finden, sein Studium der islamischen Rechtswissenschaften und der arabischen Sprache lehren zu k\u00f6nnen.<\/p>\n\n\n\n Die Familie sammelt \u00fcber die Crowdfunding-Plattform Hilfe, um neuzustarten. \u00dcber diesen Link gelangt man zur Seite<\/a>, die von uns auf ihre Seri\u00f6sit\u00e4t gepr\u00fcft wurde: https:\/\/commonsplace.de\/project\/neuanfang<\/a><\/p>\n\n\n\n <\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Libanon: Wo in 40 Minuten Haus und Lebensgrundlage zerst\u00f6rt werden","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"libanon-in-40-minuten-haus-und-lebensgrundlage-verloren","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-12-03 15:27:26","post_modified_gmt":"2024-12-03 15:27:26","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4716","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4575,"post_author":"2","post_date":"2024-10-06 18:27:36","post_date_gmt":"2024-10-06 18:27:36","post_content":"\n Die Hamas nahm am 7. 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Viele von ihnen in \u201eFoltercamps\u201c wie Menschenrechtler die Haftanstalten nennen.<\/p>\n\n\n\n Amnesty International betrachtet Israels \u201eAdministrative Detention\u201c als einen Versto\u00df gegen Artikel 9 des UN-Zivilpaktes, den Internationalen Pakt \u00fcber b\u00fcrgerliche und politische Rechte (ICCPR), der \u201eklarstellt, dass niemand willk\u00fcrlich inhaftiert werden darf und dass Freiheitsentzug auf gesetzlich festgelegten Gr\u00fcnden und Verfahren beruhen muss\u201c. <\/p>\n\n\n\n \u201eDie Inhaftierung von Gefangenen und H\u00e4ftlingen aus den besetzten pal\u00e4stinensischen Gebieten innerhalb Israels stellt einen eklatanten Versto\u00df gegen die Vierte Genfer Konvention dar, die die Verbringung von Gefangenen und H\u00e4ftlingen aus den besetzten Gebieten verbietet, und verst\u00f6\u00dft au\u00dferdem gegen grundlegende Menschenrechte\u201c, so die israelische NGO HaMoked.<\/p>\n\n\n\n Die Menschenrechtsgruppen Human Rights Watch und B\u2019Tselem stellten in unabh\u00e4ngigen Reports fest, dass die verschleppten Pal\u00e4stinenser in den Foltercamps sexueller Gewalt, Folter, Unterversorgung und Erniedrigung ausgesetzt sind.<\/p>\n\n\n\n Dar\u00fcber hinaus befinden sich 227 pal\u00e4stinensische Kinder aktuell in Milit\u00e4rhaft. \u00dcber 700 Kinder wurden seit dem 7. 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Es geht explizit um Waffen, die Israel f\u00fcr seinen Krieg gegen Gaza verwendet. In dem vor einer Woche aufgezeichneten Interview mit France Inter betont Macron auch: \u201eFrankreich liefert keine (Waffen).\u201c<\/p>\n\n\n\n Israels Premierminister Benjamin Netanyahu reagierte daraufhin heute mit einer direkten Ansprache gegen Macron, die auf den offiziellen Kan\u00e4len der Regierung ver\u00f6ffentlicht wurde. \u201eWas f\u00fcr eine Schande. Israel wird gewinnen, mit oder ohne Ihre Unterst\u00fctzung\u201c, wettert Netanyahu in der Rede.<\/p>\n\n\n\n Macron warnte auch, dass der Libanon nicht zu einem weiteren Gaza werden d\u00fcrfe. Israel d\u00fcrfe \u201edas libanesische Volk nicht opfern\u201c. <\/p>\n\n\n\n Kontext: Der Libanon ist eine ehemalige Kolonie Frankreichs. Die Regierung in Paris setzt Wert auf Einfluss im Libanon und nahm zuletzt eine verst\u00e4rkt kritische Stimme gegen\u00fcber Israel ein. Frankreich stimmte im Gegensatz zu Deutschland beispielsweise f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe bei der UN-Generalversammlung. Frankreich blockierte im Gegensatz zu den USA Forderungen nach einer Waffenruhe in Gaza auch nicht im der UN-Sicherheitsrat.<\/p>\n\n\n\n Frankreich geh\u00f6rt zu den L\u00e4ndern der EU, die mehrmals schon offen auch Israels Vorgehen in Gaza und im Libanon kritisierten. Deutschland, \u00d6sterreich und Tschechien sind die L\u00e4nder, die laut franz\u00f6sischen Diplomatenkreisen Konsequenzen gegen Israels Regime durch die EU blockieren.<\/p>\n\n\n\n Israel wird vom Chefermittler des Internationalen Strafgerichtshof Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen. Die UN-Sonderermittlerin wirft Israel einen Genozid vor. die israelische Armee t\u00f6tete allein in Gaza \u00fcber 41.000 Menschen innerhalb eines Jahres, darunter 16.000 Kinder.<\/p>\n\n\n\n Warum Frankreichs Pr\u00e4sident Macron nun offen ein Ende der Waffenlieferungen an Israel fordert?<\/p>\n\n\n\n Nein, Macron ist nat\u00fcrlich nicht pl\u00f6tzlich Mandela geworden und Frankreich gibt nicht \u00fcber Nacht kritikw\u00fcrdige Positionen auf. Es ist Politik.<\/p>\n\n\n\n 1. Frankreich ist lange schon etwas kritischer gegen\u00fcber Israels Verbrechen. Frankreich stimmte in der UN immer wieder f\u00fcr eine Waffenruhe. Es ist Geschichte. 2012 bis 2016 sollen bei der Belagerung Aleppos durch Assads Armee und seinen Verb\u00fcndeten insgesamt 31.273 Menschen get\u00f6tet worden sein. Darunter 21.452 Zivilisten. Die Stadt war zu gro\u00dfen Teile ein Friedhof der Ruinen. Wer h\u00e4tte damals gedacht, dass diese Stadt beinahe kampflos wieder die Kontrolle wechselt? Mit dem Verlust Aleppos zerfiel Assads Regentschaft in nur wenigen Tagen. Ohne russische, iranische und Hisbollah-Truppen kann Assad nicht viel. Es liegt vor allem daran, dass die syrische Regierungsarmee kaum mehr besteht und vor allem aber keine Inspiration f\u00fcr irgendwelche Endk\u00e4mpfe in sich tr\u00e4gt. 13 Jahre Krieg haben das Land an den Abgrund gef\u00fchrt. Die Armut ist extrem. Die einzigen beiden Faktoren, die damals Menschen an Assad und das System gebunden haben waren.<\/p>\n\n\n\n A) Die Angst vor Verfolgung. Insbesondere unter Minderheiten. Daesh (\u201eIS\u201c) best\u00e4tigte die \u00c4ngste. Beide \u00c4ngste gen\u00fcgten nun nicht mehr, um wirklich Stellung zu beziehen. Weil die Gegenseite aktuell die \u00c4ngste vorerst nicht best\u00e4tigt, da selbst die teils extremistische HTS sich als emphatisch f\u00fcr Minderheiten pr\u00e4sentiert und Staatsbediensteten Aussicht auf \u00dcbernahme gibt. Die Bev\u00f6lkerung ist verarmt, hungrig, perspektivlos und ausgenommen.<\/p>\n\n\n\n \u2028\u2028Es w\u00e4re sch\u00f6n, das mit absoluter Sicherheit sagen zu k\u00f6nnen. HTS, die Gruppe, die Aleppo erobert hat, sorgte bei den vielen christlichen Einwohnern der Stadt erstmal f\u00fcr extreme Angst. Dann bem\u00fchte sich HTS aber schnell um das gegenteilige Bild. Das Ger\u00fccht wurde verbreitet, ein Bischof w\u00e4re Aleppos B\u00fcrgermeister geworden. Das waren Fake News. Ein syrisch-armenischer Freund von mir aus Aleppo schrieb daraufhin lachend: \u201eJetzt d\u00fcrfen wir auch vier Frauen heiraten.\u201c Meine christlichen und kurdischen Kontakte in Aleppo beteuern, dass sie bis jetzt keine \u00dcbergriffe, Bel\u00e4stigungen oder Einsch\u00fcchterungen erlebt haben. In den christlichen Vierteln nahm die Weihnachtsdekoration sogar zu. Das iranische Au\u00dfenministerium sagt, HTS habe ihr den Schutz von Schiiten zugesagt. Die kurdische Miliz SDF und HTS h\u00e4tten sich zudem Frieden zugesagt, hei\u00dft es.<\/p>\n\n\n\n Doch HTS nach einer Woche einfach so zu vertrauen, f\u00e4llt weiterhin vielen nat\u00fcrlich schwer. Gerade jenen, die Familie an extremistische Gruppen verloren haben. HTS k\u00e4mpfte bereits gegen verschiedene andere Rebellengruppen. Der Anf\u00fchrer der Gruppe ist ehemaliges Mitglied von Al-Kaida und Daesh (\u201eIS\u201c). In einem neuen Interview mit CNN deutet er Kritik an den Gruppen an, schafft es aber nicht, sie zu verurteilen. Da scheitert Jolani, der ansonsten bem\u00fcht darum ist, als gem\u00e4\u00dfigter Staatsmann r\u00fcberzukommen. Vielleicht k\u00f6nnte das die Absicherung sein: Jolani wirkt, als wolle er einfach nur anerkannt werden. Eventuell ist ihm Extremismus dann egal. Nein HTS ist nicht \u201eISIS\u201c (Daesh). Und hoffentlich wird die Gruppe das auch nie. Aber die Sorge bleibt. Ob er oder Teile seiner Truppen, die im Namen Al-Kaidas und Daeshs Verbrechen gegen syrische Zivilisten begangen haben, jemals zur Rechenschaft gezogen werden, wei\u00df man nicht. So wie man auch nicht wei\u00df, ob Assad jemals vor Gericht landen wird.<\/p>\n\n\n\n Es ist absehbar, dass die verschiedenen Fraktionen, die Assad zum Sturz brachten, um Vormacht ringen. Idealerweise nur politisch. Die Nachbarl\u00e4nder werden versuchen, schnell Stabilit\u00e4t in Syrien reinzubringen. Unsicheres Syrien = unsichere Grenzen = Probleme im eigenen Land. Aus jordanischen Regierungskreisen hei\u00dft es, die T\u00fcrkei w\u00fcrde sich um Sicherheit und Wiederaufbau Syriens k\u00fcmmern. Erdogan sieht sich als Teil des Siegs. Der Au\u00dfenminister der T\u00fcrkei, Hakan Fidan, sagt, die neue Regierung Syriens solle inklusiv sein und alle Syrer beinhalten.<\/p>\n\n\n\n Es ist absehbar, dass sich manche extremistische Fraktionen mit einer demokratischen L\u00f6sung nicht zufriedengeben werden. Es ist auch absehbar, dass Daesh im Machtvakuum wieder auftaucht.<\/p>\n\n\n\n Es ist ebenso absehbar, dass die T\u00fcrkei weiter gegen SDF\/YPG im Norden Syriens vorgehen wird. Bzw. syrische Fraktionen gegen sie vorgehen l\u00e4sst. Die Assad-Regierung hatte der T\u00fcrkei mal einen \u201eSicherheitskorridor\u201c entlang der gesamten Grenze zugesagt. Die t\u00fcrkische Regierung f\u00fcrchtet, dass der PKK-Ableger YPG Nordsyrien als Ausgangspunkt f\u00fcr Angriffe auf die T\u00fcrkei nutzt. Oder gar ein eigener Staat wird. Es k\u00f6nnte zu K\u00e4mpfen kommen. Und Flucht. Mehrfachflucht. Ein kurdischer Bekannter von mir fl\u00fcchtete 2018 vor den K\u00e4mpfen in Afrin nach Tal Rifaat im Norden Aleppos. Letzte Woche fl\u00fcchtete er von dort aus vor K\u00e4mpfen nach Manbij \u00f6stlich von Aleppo. Er dachte bis gestern, auch von dort m\u00fcsste er fl\u00fcchten. Dann aber wehte pl\u00f6tzlich die neue syrische Flagge dort. Vielleicht, und das ist die Hoffnung vieler, geht das gesamte ehemalige Syrien nun friedlich im neuen Syrien auf. Gleichberechtigt und frei. Ob als Staat, F\u00f6deration oder Union. Wo wir wieder bei Hoffnung w\u00e4ren.<\/p>\n\n\n\n Pal\u00e4stinenser wollen Frieden und Freiheit. Hat die ihnen jemand gegeben? Nein. Auch nicht Assad. Syrien f\u00fchrte mehrmals Kriege gegen Israel. Die Assad-Dynastie auch. 1973 oder mehrmals im Libanon. Und man unterst\u00fctzte die PLO unter Arafat enorm. Das ist alles lange her. Auch dass Assad Waffen Richtung Gaza schickte. Als die Hamas ihn f\u00fcr seine brutale Niederschlagung der Proteste in Syrien kritisierte, brach Assad die Beziehungen nach Gaza ab. Es gibt keine \u201eAchse des Widerstands\u201c, zu der Assad geh\u00f6rt. Er lie\u00df einen seiner engsten Verb\u00fcndeten, die Hisbollah, die allein im Libanon k\u00e4mpfte, im Stich. Und so wurde auch Assad vom Iran, von der Hisbollah und Russland im Stich gelassen. Warum auch h\u00e4tte jemand sich f\u00fcr ihn nochmal ins Feuer werfen sollen?<\/p>\n\n\n\n Israel bombardiert Waffenlager in ganz Syrien seit Assads Fall verst\u00e4rkt. Israel will nicht, dass die Waffen in H\u00e4nden der Rebellen oder anderer Gruppen landen. In Israel ist man nicht ungl\u00fccklich \u00fcber Assads Fall. Das wird die Hisbollah, einen erbitterten Gegner Israels, schw\u00e4chen. Das steht au\u00dfer Frage. Aber auch mit Assad und Irans freien Wegen in den Libanon war die Hisbollah schon auf sich allein gestellt.<\/p>\n\n\n\n Viel eher also werden sich Pal\u00e4stinenser, Libanesen und Syrer auf die Realit\u00e4t einstellen. Das hei\u00dft also nicht, dass das Genozid- und Apartheidsregime Israel, das international immer mehr isoliert ist, wirklich aufatmen kann. In Syrien wird kein pro-israelisches Regime an die Macht kommen.<\/p>\n\n\n\n Es mag f\u00fcr manche Menschen kaum mehr vorstellbar sein, was Naturgewalten f\u00fcr ein Eigenleben haben. D\u00fcrren, \u00dcberflutungen, Erdbeben oder eben der Mensch. Ja, Syrien ist ein massiver Stellvertreterkrieg gewesen und diverse Regional- und Gro\u00dfm\u00e4chte dr\u00e4ng(t)en ihre Interessen auf. Aber Syrien war auch ein riesiger Volksaufstand. Millionen von Menschen, die an Protesten teilnahmen. Beinahe ein ganzes Volk, das die Angst vor Assads Staatsapparat satt hatte. Die Rebellen kamen in dieser Woche nicht mit hochmodernen westlichen Waffen. Nein, sie siegten, weil Assads eiserner Griff lasch wurde. Es ist absehbar, dass insbesondere die T\u00fcrkei, aber auch Katar, Saudi-Arabien und die USA weiter viel Entscheidungsmacht in Syrien haben werden. Ja, ganz \u201efrei\u201c ist das nicht. Davor waren es eben Russland und der Iran. Aber, zum ersten Mal seit 1961 hat Syrien Aussicht auf echte freie Wahlen. Aussicht darauf, nicht in einem Folterkeller zu verschwinden, wenn man den Pr\u00e4sidenten kritisiert. Die Menschen wollen den alten Diktator nicht mit einem neuen Diktator austauschen. Ob er nun Jolani oder sonst wie hei\u00dft. Im aktuellen Klima klingt aber auch niemand so, als beanspruche er vollst\u00e4ndige Macht. Und selbst wenn, denken sich viele Syrer, lie\u00dfe sich ein neues Regime diesmal schneller entfernen als diese festgebissene Angst-Dynastie der Assads.<\/p>\n\n\n\n So wie man also hier und da fragt, \u201eIn wessen Interesse ist das\u201c muss man \u00f6fter und lauter die Frage stellen, \u201ewas sind die Interessen der Syrer\u201c.<\/p>\n\n\n\n Hoffnung ist oft naiv. Das hei\u00dft nicht, dass sie falsch ist. Die Gefahr, dass Syrien in einem Chaos wie einst der Irak, Afghanistan, Libyen oder Libanon f\u00e4llt, ist durchaus da. Der Erfolg ist noch jung. Wie diszipliniert, verhandlungsoffen und klug die Rebellengruppen und wie involviert, intakt und effektiv bestehende Staatsstrukturen sind, wird sich in den n\u00e4chsten Tagen, Wochen und Monaten zeigen. 13 Jahre B\u00fcrgerkrieg, in denen Syrer auf Syrer schossen, Stellvertreterkrieg, Unterdr\u00fcckung, Terror und Folter sind viel Zeit. Viel Zeit, hoffentlich aber erheblich weniger, wird es auch in Anspruch nehmen, aus diesen Ruinen ein echtes Land zu bilden. Den meisten Syrern ist es das aber wert. Die blo\u00dfe Aussicht auf etwas Anderes.<\/p>\n\n\n\n Die Zentralbank, der Pr\u00e4sidentenpalast und die iranische Botschaft wurden gepl\u00fcndert. Das war zu erwarten. Etwas mehr Chaos auch. Hoffentlich aber nichts Unaufhaltbares.<\/p>\n\n\n\n Aber der erste Eindruck ist: Die verblieben Regierungsstrukturen und die Rebellen haben sich auf eine \u00dcbergangsl\u00f6sung geeinigt, durch die auch Damaskus kampflos \u00fcbergeben wurde. L\u00e4uft es gut, l\u00e4uft Syrien weiter wie bisher. L\u00e4uft es besser, wird es, nun ja, besser.<\/p>\n\n\n\n Viele der fast 14 Millionen vertriebenen Menschen tr\u00e4umen von R\u00fcckkehr. Menschen tr\u00e4umen von Frieden. Glaubt ihnen ihre Freude. Und hofft mit ihnen, dass sich das Gute bewahrheitet und das Schlechte nicht. Jede Sorge ist berechtigt. Jede Hoffnung umso mehr.<\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Syrien: Zwischen Freude, Hoffnung, Sorgen und Fragen","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"syrien-zwischen-freude-hoffnung-sorgen-und-fragen","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-12-08 16:52:46","post_modified_gmt":"2024-12-08 16:52:46","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4728","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4716,"post_author":"2","post_date":"2024-12-03 14:57:33","post_date_gmt":"2024-12-03 14:57:33","post_content":"\n Wie Familie Omari neu beginnen muss<\/p>\n\n\n\n 40 Minuten. So lange hatte Familie Omari in Beirut Zeit, ihr gesamtes Leben hinter sich zu lassen. Es war kurz vor Mitternacht, der 26. Oktober, als Yehya Omari auf X (Twitter) die Nachricht sieht. Das Viertel seiner Eltern soll bombardiert werden. Das angrenzende Haus zum Wohnhaus seiner Eltern ist rot markiert. Direkt benachrichtigt werden die Betroffenen nicht. Die Erwartung des israelischen Milit\u00e4rs ist, dass sie die Updates zu Angriffen selbst verfolgen. Kurze 40 Minuten blieben letztlich zwischen der Information und dem Raketeneinschlag. Dass es aber jeden Moment so weit sein k\u00f6nnte, geht den Betroffenen ununterbrochen durch den Kopf. Koffer packen, Wertsachen zusammensuchen, Erinnerungen mitnehmen. Sohn Yehya war zu dem Zeitpunkt nicht in Beirut, sondern in Deutschland. Er ist Deutscher. Er versuchte von hier aus, seine Eltern, seinen kranken Bruder und seine Schwester nach Deutschland zu evakuieren. Selbst bevor Israels Angriff das Wohnhaus zerst\u00f6rte. Erfolglos. Das Ausl\u00e4nderamt legte ihm als einzige Option vor, 30.000 Euro auf ein Konto einzuzahlen und pro Person 900 Euro monatlich f\u00fcr Absicherung bereitzustellen, um erstmal ein Visum zu beantragen. Unbezahlbar und zu langsam. Es war letztlich nicht der deutsche Staat, der die schutzlosen Zivilisten aus dem Libanon evakuierte, sondern die Familie selbst. Die t\u00fcrkische Botschaft unterst\u00fctzte sie, nach Mersin in der T\u00fcrkei zu gelangen. Ins Friedliche, aber Ungewisse. Von dort aus zogen sie weiter nach Istanbul, wo Verwandte der Familie leben. Und wo es vielleicht Chancen auf Arbeit und ein neues Leben gibt. Familie Omari f\u00e4ngt bei null an. Der Vater, ein Lehrer, hofft in Istanbul M\u00f6glichkeiten zu finden, sein Studium der islamischen Rechtswissenschaften und der arabischen Sprache lehren zu k\u00f6nnen.<\/p>\n\n\n\n Die Familie sammelt \u00fcber die Crowdfunding-Plattform Hilfe, um neuzustarten. \u00dcber diesen Link gelangt man zur Seite<\/a>, die von uns auf ihre Seri\u00f6sit\u00e4t gepr\u00fcft wurde: https:\/\/commonsplace.de\/project\/neuanfang<\/a><\/p>\n\n\n\n <\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Libanon: Wo in 40 Minuten Haus und Lebensgrundlage zerst\u00f6rt werden","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"libanon-in-40-minuten-haus-und-lebensgrundlage-verloren","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-12-03 15:27:26","post_modified_gmt":"2024-12-03 15:27:26","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4716","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4575,"post_author":"2","post_date":"2024-10-06 18:27:36","post_date_gmt":"2024-10-06 18:27:36","post_content":"\n Die Hamas nahm am 7. Oktober 252 Geiseln. 105 wurden in einem Deal freigelassen, 4 lie\u00df die Hamas von sich aus frei und acht wurden von der israelischen Armee gefunden. 101 Geiseln gelten als nach wie vor in Gefangenschaft. Mindestens 34 israelische Geiseln starben in Gaza, vermutlich durch israelischen Beschuss. Bez\u00fcglich des Zustands der Geiseln spricht die Menschenrechtsgruppe Amnesty International von \u201eschlimmen Bedingungen\u201c.<\/p>\n\n\n\n 3.377 von Israel verschleppte Pal\u00e4stinenser werden aktuell ohne juristische Grundlage oder Vorwurf in Geiselhaft (\u201eadministrative Haft\u201c) gehalten. Unter ihnen mindestens 75 Kinder, so die israelische Menschenrechtsgruppe B\u2019Tselem. Viele von ihnen in \u201eFoltercamps\u201c wie Menschenrechtler die Haftanstalten nennen.<\/p>\n\n\n\n Amnesty International betrachtet Israels \u201eAdministrative Detention\u201c als einen Versto\u00df gegen Artikel 9 des UN-Zivilpaktes, den Internationalen Pakt \u00fcber b\u00fcrgerliche und politische Rechte (ICCPR), der \u201eklarstellt, dass niemand willk\u00fcrlich inhaftiert werden darf und dass Freiheitsentzug auf gesetzlich festgelegten Gr\u00fcnden und Verfahren beruhen muss\u201c. <\/p>\n\n\n\n \u201eDie Inhaftierung von Gefangenen und H\u00e4ftlingen aus den besetzten pal\u00e4stinensischen Gebieten innerhalb Israels stellt einen eklatanten Versto\u00df gegen die Vierte Genfer Konvention dar, die die Verbringung von Gefangenen und H\u00e4ftlingen aus den besetzten Gebieten verbietet, und verst\u00f6\u00dft au\u00dferdem gegen grundlegende Menschenrechte\u201c, so die israelische NGO HaMoked.<\/p>\n\n\n\n Die Menschenrechtsgruppen Human Rights Watch und B\u2019Tselem stellten in unabh\u00e4ngigen Reports fest, dass die verschleppten Pal\u00e4stinenser in den Foltercamps sexueller Gewalt, Folter, Unterversorgung und Erniedrigung ausgesetzt sind.<\/p>\n\n\n\n Dar\u00fcber hinaus befinden sich 227 pal\u00e4stinensische Kinder aktuell in Milit\u00e4rhaft. \u00dcber 700 Kinder wurden seit dem 7. Oktober verschleppt. Die UN wirft Israel \u201esystematischen Missbrauch vor\u201c, die Menschenrechtsgruppe Save the Children wirft Israel \u201ealarmierende F\u00e4lle von Missbrauch und Misshandlung\u201c vor.<\/p>\n\n\n\n Israel und die Hamas nutzen Gefangene als Geiseln, indem ihre Freilassung in Verhandlungen als Gegenleistung angeboten wird.<\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Folter, Vergewaltigung und Misshandlung: Israel h\u00e4lt 33 mal mehr Geiseln als die Hamas","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"folter-vergewaltigung-und-misshandlung-israel-halt-33-mal-mehr-geiseln-als-die-hamas","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:41:16","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:41:16","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4575","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4572,"post_author":"2","post_date":"2024-10-06 18:22:07","post_date_gmt":"2024-10-06 18:22:07","post_content":"\n Frankreichs Pr\u00e4sident Emanuel Macron fordert ein Ende der Waffenlieferungen an Israel. Es geht explizit um Waffen, die Israel f\u00fcr seinen Krieg gegen Gaza verwendet. In dem vor einer Woche aufgezeichneten Interview mit France Inter betont Macron auch: \u201eFrankreich liefert keine (Waffen).\u201c<\/p>\n\n\n\n Israels Premierminister Benjamin Netanyahu reagierte daraufhin heute mit einer direkten Ansprache gegen Macron, die auf den offiziellen Kan\u00e4len der Regierung ver\u00f6ffentlicht wurde. \u201eWas f\u00fcr eine Schande. Israel wird gewinnen, mit oder ohne Ihre Unterst\u00fctzung\u201c, wettert Netanyahu in der Rede.<\/p>\n\n\n\n Macron warnte auch, dass der Libanon nicht zu einem weiteren Gaza werden d\u00fcrfe. Israel d\u00fcrfe \u201edas libanesische Volk nicht opfern\u201c. <\/p>\n\n\n\n Kontext: Der Libanon ist eine ehemalige Kolonie Frankreichs. Die Regierung in Paris setzt Wert auf Einfluss im Libanon und nahm zuletzt eine verst\u00e4rkt kritische Stimme gegen\u00fcber Israel ein. Frankreich stimmte im Gegensatz zu Deutschland beispielsweise f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe bei der UN-Generalversammlung. Frankreich blockierte im Gegensatz zu den USA Forderungen nach einer Waffenruhe in Gaza auch nicht im der UN-Sicherheitsrat.<\/p>\n\n\n\n Frankreich geh\u00f6rt zu den L\u00e4ndern der EU, die mehrmals schon offen auch Israels Vorgehen in Gaza und im Libanon kritisierten. Deutschland, \u00d6sterreich und Tschechien sind die L\u00e4nder, die laut franz\u00f6sischen Diplomatenkreisen Konsequenzen gegen Israels Regime durch die EU blockieren.<\/p>\n\n\n\n Israel wird vom Chefermittler des Internationalen Strafgerichtshof Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen. Die UN-Sonderermittlerin wirft Israel einen Genozid vor. die israelische Armee t\u00f6tete allein in Gaza \u00fcber 41.000 Menschen innerhalb eines Jahres, darunter 16.000 Kinder.<\/p>\n\n\n\n Warum Frankreichs Pr\u00e4sident Macron nun offen ein Ende der Waffenlieferungen an Israel fordert?<\/p>\n\n\n\n Nein, Macron ist nat\u00fcrlich nicht pl\u00f6tzlich Mandela geworden und Frankreich gibt nicht \u00fcber Nacht kritikw\u00fcrdige Positionen auf. Es ist Politik.<\/p>\n\n\n\n 1. Frankreich ist lange schon etwas kritischer gegen\u00fcber Israels Verbrechen. Frankreich stimmte in der UN immer wieder f\u00fcr eine Waffenruhe. Nur Modelle, in denen alle Bev\u00f6lkerungsgruppen gesch\u00fctzt und gleichberechtigt sind, k\u00f6nnen eine L\u00f6sung sein. Ein demokratisches, freies Syrien ist das, wof\u00fcr die Menschen 2011 auf die Stra\u00dfen gingen. Das, was Assad mit aller Brutalit\u00e4t zu verhindern versuchte.<\/p>\n\n\n\n Es ist Geschichte. 2012 bis 2016 sollen bei der Belagerung Aleppos durch Assads Armee und seinen Verb\u00fcndeten insgesamt 31.273 Menschen get\u00f6tet worden sein. Darunter 21.452 Zivilisten. Die Stadt war zu gro\u00dfen Teile ein Friedhof der Ruinen. Wer h\u00e4tte damals gedacht, dass diese Stadt beinahe kampflos wieder die Kontrolle wechselt? Mit dem Verlust Aleppos zerfiel Assads Regentschaft in nur wenigen Tagen. Ohne russische, iranische und Hisbollah-Truppen kann Assad nicht viel. Es liegt vor allem daran, dass die syrische Regierungsarmee kaum mehr besteht und vor allem aber keine Inspiration f\u00fcr irgendwelche Endk\u00e4mpfe in sich tr\u00e4gt. 13 Jahre Krieg haben das Land an den Abgrund gef\u00fchrt. Die Armut ist extrem. Die einzigen beiden Faktoren, die damals Menschen an Assad und das System gebunden haben waren.<\/p>\n\n\n\n A) Die Angst vor Verfolgung. Insbesondere unter Minderheiten. Daesh (\u201eIS\u201c) best\u00e4tigte die \u00c4ngste. Beide \u00c4ngste gen\u00fcgten nun nicht mehr, um wirklich Stellung zu beziehen. Weil die Gegenseite aktuell die \u00c4ngste vorerst nicht best\u00e4tigt, da selbst die teils extremistische HTS sich als emphatisch f\u00fcr Minderheiten pr\u00e4sentiert und Staatsbediensteten Aussicht auf \u00dcbernahme gibt. Die Bev\u00f6lkerung ist verarmt, hungrig, perspektivlos und ausgenommen.<\/p>\n\n\n\n \u2028\u2028Es w\u00e4re sch\u00f6n, das mit absoluter Sicherheit sagen zu k\u00f6nnen. HTS, die Gruppe, die Aleppo erobert hat, sorgte bei den vielen christlichen Einwohnern der Stadt erstmal f\u00fcr extreme Angst. Dann bem\u00fchte sich HTS aber schnell um das gegenteilige Bild. Das Ger\u00fccht wurde verbreitet, ein Bischof w\u00e4re Aleppos B\u00fcrgermeister geworden. Das waren Fake News. Ein syrisch-armenischer Freund von mir aus Aleppo schrieb daraufhin lachend: \u201eJetzt d\u00fcrfen wir auch vier Frauen heiraten.\u201c Meine christlichen und kurdischen Kontakte in Aleppo beteuern, dass sie bis jetzt keine \u00dcbergriffe, Bel\u00e4stigungen oder Einsch\u00fcchterungen erlebt haben. In den christlichen Vierteln nahm die Weihnachtsdekoration sogar zu. Das iranische Au\u00dfenministerium sagt, HTS habe ihr den Schutz von Schiiten zugesagt. Die kurdische Miliz SDF und HTS h\u00e4tten sich zudem Frieden zugesagt, hei\u00dft es.<\/p>\n\n\n\n Doch HTS nach einer Woche einfach so zu vertrauen, f\u00e4llt weiterhin vielen nat\u00fcrlich schwer. Gerade jenen, die Familie an extremistische Gruppen verloren haben. HTS k\u00e4mpfte bereits gegen verschiedene andere Rebellengruppen. Der Anf\u00fchrer der Gruppe ist ehemaliges Mitglied von Al-Kaida und Daesh (\u201eIS\u201c). In einem neuen Interview mit CNN deutet er Kritik an den Gruppen an, schafft es aber nicht, sie zu verurteilen. Da scheitert Jolani, der ansonsten bem\u00fcht darum ist, als gem\u00e4\u00dfigter Staatsmann r\u00fcberzukommen. Vielleicht k\u00f6nnte das die Absicherung sein: Jolani wirkt, als wolle er einfach nur anerkannt werden. Eventuell ist ihm Extremismus dann egal. Nein HTS ist nicht \u201eISIS\u201c (Daesh). Und hoffentlich wird die Gruppe das auch nie. Aber die Sorge bleibt. Ob er oder Teile seiner Truppen, die im Namen Al-Kaidas und Daeshs Verbrechen gegen syrische Zivilisten begangen haben, jemals zur Rechenschaft gezogen werden, wei\u00df man nicht. So wie man auch nicht wei\u00df, ob Assad jemals vor Gericht landen wird.<\/p>\n\n\n\n Es ist absehbar, dass die verschiedenen Fraktionen, die Assad zum Sturz brachten, um Vormacht ringen. Idealerweise nur politisch. Die Nachbarl\u00e4nder werden versuchen, schnell Stabilit\u00e4t in Syrien reinzubringen. Unsicheres Syrien = unsichere Grenzen = Probleme im eigenen Land. Aus jordanischen Regierungskreisen hei\u00dft es, die T\u00fcrkei w\u00fcrde sich um Sicherheit und Wiederaufbau Syriens k\u00fcmmern. Erdogan sieht sich als Teil des Siegs. Der Au\u00dfenminister der T\u00fcrkei, Hakan Fidan, sagt, die neue Regierung Syriens solle inklusiv sein und alle Syrer beinhalten.<\/p>\n\n\n\n Es ist absehbar, dass sich manche extremistische Fraktionen mit einer demokratischen L\u00f6sung nicht zufriedengeben werden. Es ist auch absehbar, dass Daesh im Machtvakuum wieder auftaucht.<\/p>\n\n\n\n Es ist ebenso absehbar, dass die T\u00fcrkei weiter gegen SDF\/YPG im Norden Syriens vorgehen wird. Bzw. syrische Fraktionen gegen sie vorgehen l\u00e4sst. Die Assad-Regierung hatte der T\u00fcrkei mal einen \u201eSicherheitskorridor\u201c entlang der gesamten Grenze zugesagt. Die t\u00fcrkische Regierung f\u00fcrchtet, dass der PKK-Ableger YPG Nordsyrien als Ausgangspunkt f\u00fcr Angriffe auf die T\u00fcrkei nutzt. Oder gar ein eigener Staat wird. Es k\u00f6nnte zu K\u00e4mpfen kommen. Und Flucht. Mehrfachflucht. Ein kurdischer Bekannter von mir fl\u00fcchtete 2018 vor den K\u00e4mpfen in Afrin nach Tal Rifaat im Norden Aleppos. Letzte Woche fl\u00fcchtete er von dort aus vor K\u00e4mpfen nach Manbij \u00f6stlich von Aleppo. Er dachte bis gestern, auch von dort m\u00fcsste er fl\u00fcchten. Dann aber wehte pl\u00f6tzlich die neue syrische Flagge dort. Vielleicht, und das ist die Hoffnung vieler, geht das gesamte ehemalige Syrien nun friedlich im neuen Syrien auf. Gleichberechtigt und frei. Ob als Staat, F\u00f6deration oder Union. Wo wir wieder bei Hoffnung w\u00e4ren.<\/p>\n\n\n\n Pal\u00e4stinenser wollen Frieden und Freiheit. Hat die ihnen jemand gegeben? Nein. Auch nicht Assad. Syrien f\u00fchrte mehrmals Kriege gegen Israel. Die Assad-Dynastie auch. 1973 oder mehrmals im Libanon. Und man unterst\u00fctzte die PLO unter Arafat enorm. Das ist alles lange her. Auch dass Assad Waffen Richtung Gaza schickte. Als die Hamas ihn f\u00fcr seine brutale Niederschlagung der Proteste in Syrien kritisierte, brach Assad die Beziehungen nach Gaza ab. Es gibt keine \u201eAchse des Widerstands\u201c, zu der Assad geh\u00f6rt. Er lie\u00df einen seiner engsten Verb\u00fcndeten, die Hisbollah, die allein im Libanon k\u00e4mpfte, im Stich. Und so wurde auch Assad vom Iran, von der Hisbollah und Russland im Stich gelassen. Warum auch h\u00e4tte jemand sich f\u00fcr ihn nochmal ins Feuer werfen sollen?<\/p>\n\n\n\n Israel bombardiert Waffenlager in ganz Syrien seit Assads Fall verst\u00e4rkt. Israel will nicht, dass die Waffen in H\u00e4nden der Rebellen oder anderer Gruppen landen. In Israel ist man nicht ungl\u00fccklich \u00fcber Assads Fall. Das wird die Hisbollah, einen erbitterten Gegner Israels, schw\u00e4chen. Das steht au\u00dfer Frage. Aber auch mit Assad und Irans freien Wegen in den Libanon war die Hisbollah schon auf sich allein gestellt.<\/p>\n\n\n\n Viel eher also werden sich Pal\u00e4stinenser, Libanesen und Syrer auf die Realit\u00e4t einstellen. Das hei\u00dft also nicht, dass das Genozid- und Apartheidsregime Israel, das international immer mehr isoliert ist, wirklich aufatmen kann. In Syrien wird kein pro-israelisches Regime an die Macht kommen.<\/p>\n\n\n\n Es mag f\u00fcr manche Menschen kaum mehr vorstellbar sein, was Naturgewalten f\u00fcr ein Eigenleben haben. D\u00fcrren, \u00dcberflutungen, Erdbeben oder eben der Mensch. Ja, Syrien ist ein massiver Stellvertreterkrieg gewesen und diverse Regional- und Gro\u00dfm\u00e4chte dr\u00e4ng(t)en ihre Interessen auf. Aber Syrien war auch ein riesiger Volksaufstand. Millionen von Menschen, die an Protesten teilnahmen. Beinahe ein ganzes Volk, das die Angst vor Assads Staatsapparat satt hatte. Die Rebellen kamen in dieser Woche nicht mit hochmodernen westlichen Waffen. Nein, sie siegten, weil Assads eiserner Griff lasch wurde. Es ist absehbar, dass insbesondere die T\u00fcrkei, aber auch Katar, Saudi-Arabien und die USA weiter viel Entscheidungsmacht in Syrien haben werden. Ja, ganz \u201efrei\u201c ist das nicht. Davor waren es eben Russland und der Iran. Aber, zum ersten Mal seit 1961 hat Syrien Aussicht auf echte freie Wahlen. Aussicht darauf, nicht in einem Folterkeller zu verschwinden, wenn man den Pr\u00e4sidenten kritisiert. Die Menschen wollen den alten Diktator nicht mit einem neuen Diktator austauschen. Ob er nun Jolani oder sonst wie hei\u00dft. Im aktuellen Klima klingt aber auch niemand so, als beanspruche er vollst\u00e4ndige Macht. Und selbst wenn, denken sich viele Syrer, lie\u00dfe sich ein neues Regime diesmal schneller entfernen als diese festgebissene Angst-Dynastie der Assads.<\/p>\n\n\n\n So wie man also hier und da fragt, \u201eIn wessen Interesse ist das\u201c muss man \u00f6fter und lauter die Frage stellen, \u201ewas sind die Interessen der Syrer\u201c.<\/p>\n\n\n\n Hoffnung ist oft naiv. Das hei\u00dft nicht, dass sie falsch ist. Die Gefahr, dass Syrien in einem Chaos wie einst der Irak, Afghanistan, Libyen oder Libanon f\u00e4llt, ist durchaus da. Der Erfolg ist noch jung. Wie diszipliniert, verhandlungsoffen und klug die Rebellengruppen und wie involviert, intakt und effektiv bestehende Staatsstrukturen sind, wird sich in den n\u00e4chsten Tagen, Wochen und Monaten zeigen. 13 Jahre B\u00fcrgerkrieg, in denen Syrer auf Syrer schossen, Stellvertreterkrieg, Unterdr\u00fcckung, Terror und Folter sind viel Zeit. Viel Zeit, hoffentlich aber erheblich weniger, wird es auch in Anspruch nehmen, aus diesen Ruinen ein echtes Land zu bilden. Den meisten Syrern ist es das aber wert. Die blo\u00dfe Aussicht auf etwas Anderes.<\/p>\n\n\n\n Die Zentralbank, der Pr\u00e4sidentenpalast und die iranische Botschaft wurden gepl\u00fcndert. Das war zu erwarten. Etwas mehr Chaos auch. Hoffentlich aber nichts Unaufhaltbares.<\/p>\n\n\n\n Aber der erste Eindruck ist: Die verblieben Regierungsstrukturen und die Rebellen haben sich auf eine \u00dcbergangsl\u00f6sung geeinigt, durch die auch Damaskus kampflos \u00fcbergeben wurde. L\u00e4uft es gut, l\u00e4uft Syrien weiter wie bisher. L\u00e4uft es besser, wird es, nun ja, besser.<\/p>\n\n\n\n Viele der fast 14 Millionen vertriebenen Menschen tr\u00e4umen von R\u00fcckkehr. Menschen tr\u00e4umen von Frieden. Glaubt ihnen ihre Freude. Und hofft mit ihnen, dass sich das Gute bewahrheitet und das Schlechte nicht. Jede Sorge ist berechtigt. Jede Hoffnung umso mehr.<\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Syrien: Zwischen Freude, Hoffnung, Sorgen und Fragen","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"syrien-zwischen-freude-hoffnung-sorgen-und-fragen","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-12-08 16:52:46","post_modified_gmt":"2024-12-08 16:52:46","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4728","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4716,"post_author":"2","post_date":"2024-12-03 14:57:33","post_date_gmt":"2024-12-03 14:57:33","post_content":"\n Wie Familie Omari neu beginnen muss<\/p>\n\n\n\n 40 Minuten. So lange hatte Familie Omari in Beirut Zeit, ihr gesamtes Leben hinter sich zu lassen. Es war kurz vor Mitternacht, der 26. Oktober, als Yehya Omari auf X (Twitter) die Nachricht sieht. Das Viertel seiner Eltern soll bombardiert werden. Das angrenzende Haus zum Wohnhaus seiner Eltern ist rot markiert. Direkt benachrichtigt werden die Betroffenen nicht. Die Erwartung des israelischen Milit\u00e4rs ist, dass sie die Updates zu Angriffen selbst verfolgen. Kurze 40 Minuten blieben letztlich zwischen der Information und dem Raketeneinschlag. Dass es aber jeden Moment so weit sein k\u00f6nnte, geht den Betroffenen ununterbrochen durch den Kopf. Koffer packen, Wertsachen zusammensuchen, Erinnerungen mitnehmen. Sohn Yehya war zu dem Zeitpunkt nicht in Beirut, sondern in Deutschland. Er ist Deutscher. Er versuchte von hier aus, seine Eltern, seinen kranken Bruder und seine Schwester nach Deutschland zu evakuieren. Selbst bevor Israels Angriff das Wohnhaus zerst\u00f6rte. Erfolglos. Das Ausl\u00e4nderamt legte ihm als einzige Option vor, 30.000 Euro auf ein Konto einzuzahlen und pro Person 900 Euro monatlich f\u00fcr Absicherung bereitzustellen, um erstmal ein Visum zu beantragen. Unbezahlbar und zu langsam. Es war letztlich nicht der deutsche Staat, der die schutzlosen Zivilisten aus dem Libanon evakuierte, sondern die Familie selbst. Die t\u00fcrkische Botschaft unterst\u00fctzte sie, nach Mersin in der T\u00fcrkei zu gelangen. Ins Friedliche, aber Ungewisse. Von dort aus zogen sie weiter nach Istanbul, wo Verwandte der Familie leben. Und wo es vielleicht Chancen auf Arbeit und ein neues Leben gibt. Familie Omari f\u00e4ngt bei null an. Der Vater, ein Lehrer, hofft in Istanbul M\u00f6glichkeiten zu finden, sein Studium der islamischen Rechtswissenschaften und der arabischen Sprache lehren zu k\u00f6nnen.<\/p>\n\n\n\n Die Familie sammelt \u00fcber die Crowdfunding-Plattform Hilfe, um neuzustarten. \u00dcber diesen Link gelangt man zur Seite<\/a>, die von uns auf ihre Seri\u00f6sit\u00e4t gepr\u00fcft wurde: https:\/\/commonsplace.de\/project\/neuanfang<\/a><\/p>\n\n\n\n <\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Libanon: Wo in 40 Minuten Haus und Lebensgrundlage zerst\u00f6rt werden","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"libanon-in-40-minuten-haus-und-lebensgrundlage-verloren","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-12-03 15:27:26","post_modified_gmt":"2024-12-03 15:27:26","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4716","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4575,"post_author":"2","post_date":"2024-10-06 18:27:36","post_date_gmt":"2024-10-06 18:27:36","post_content":"\n Die Hamas nahm am 7. Oktober 252 Geiseln. 105 wurden in einem Deal freigelassen, 4 lie\u00df die Hamas von sich aus frei und acht wurden von der israelischen Armee gefunden. 101 Geiseln gelten als nach wie vor in Gefangenschaft. Mindestens 34 israelische Geiseln starben in Gaza, vermutlich durch israelischen Beschuss. Bez\u00fcglich des Zustands der Geiseln spricht die Menschenrechtsgruppe Amnesty International von \u201eschlimmen Bedingungen\u201c.<\/p>\n\n\n\n 3.377 von Israel verschleppte Pal\u00e4stinenser werden aktuell ohne juristische Grundlage oder Vorwurf in Geiselhaft (\u201eadministrative Haft\u201c) gehalten. Unter ihnen mindestens 75 Kinder, so die israelische Menschenrechtsgruppe B\u2019Tselem. Viele von ihnen in \u201eFoltercamps\u201c wie Menschenrechtler die Haftanstalten nennen.<\/p>\n\n\n\n Amnesty International betrachtet Israels \u201eAdministrative Detention\u201c als einen Versto\u00df gegen Artikel 9 des UN-Zivilpaktes, den Internationalen Pakt \u00fcber b\u00fcrgerliche und politische Rechte (ICCPR), der \u201eklarstellt, dass niemand willk\u00fcrlich inhaftiert werden darf und dass Freiheitsentzug auf gesetzlich festgelegten Gr\u00fcnden und Verfahren beruhen muss\u201c. <\/p>\n\n\n\n \u201eDie Inhaftierung von Gefangenen und H\u00e4ftlingen aus den besetzten pal\u00e4stinensischen Gebieten innerhalb Israels stellt einen eklatanten Versto\u00df gegen die Vierte Genfer Konvention dar, die die Verbringung von Gefangenen und H\u00e4ftlingen aus den besetzten Gebieten verbietet, und verst\u00f6\u00dft au\u00dferdem gegen grundlegende Menschenrechte\u201c, so die israelische NGO HaMoked.<\/p>\n\n\n\n Die Menschenrechtsgruppen Human Rights Watch und B\u2019Tselem stellten in unabh\u00e4ngigen Reports fest, dass die verschleppten Pal\u00e4stinenser in den Foltercamps sexueller Gewalt, Folter, Unterversorgung und Erniedrigung ausgesetzt sind.<\/p>\n\n\n\n Dar\u00fcber hinaus befinden sich 227 pal\u00e4stinensische Kinder aktuell in Milit\u00e4rhaft. \u00dcber 700 Kinder wurden seit dem 7. Oktober verschleppt. Die UN wirft Israel \u201esystematischen Missbrauch vor\u201c, die Menschenrechtsgruppe Save the Children wirft Israel \u201ealarmierende F\u00e4lle von Missbrauch und Misshandlung\u201c vor.<\/p>\n\n\n\n Israel und die Hamas nutzen Gefangene als Geiseln, indem ihre Freilassung in Verhandlungen als Gegenleistung angeboten wird.<\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Folter, Vergewaltigung und Misshandlung: Israel h\u00e4lt 33 mal mehr Geiseln als die Hamas","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"folter-vergewaltigung-und-misshandlung-israel-halt-33-mal-mehr-geiseln-als-die-hamas","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:41:16","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:41:16","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4575","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4572,"post_author":"2","post_date":"2024-10-06 18:22:07","post_date_gmt":"2024-10-06 18:22:07","post_content":"\n Frankreichs Pr\u00e4sident Emanuel Macron fordert ein Ende der Waffenlieferungen an Israel. Es geht explizit um Waffen, die Israel f\u00fcr seinen Krieg gegen Gaza verwendet. In dem vor einer Woche aufgezeichneten Interview mit France Inter betont Macron auch: \u201eFrankreich liefert keine (Waffen).\u201c<\/p>\n\n\n\n Israels Premierminister Benjamin Netanyahu reagierte daraufhin heute mit einer direkten Ansprache gegen Macron, die auf den offiziellen Kan\u00e4len der Regierung ver\u00f6ffentlicht wurde. \u201eWas f\u00fcr eine Schande. Israel wird gewinnen, mit oder ohne Ihre Unterst\u00fctzung\u201c, wettert Netanyahu in der Rede.<\/p>\n\n\n\n Macron warnte auch, dass der Libanon nicht zu einem weiteren Gaza werden d\u00fcrfe. Israel d\u00fcrfe \u201edas libanesische Volk nicht opfern\u201c. <\/p>\n\n\n\n Kontext: Der Libanon ist eine ehemalige Kolonie Frankreichs. Die Regierung in Paris setzt Wert auf Einfluss im Libanon und nahm zuletzt eine verst\u00e4rkt kritische Stimme gegen\u00fcber Israel ein. Frankreich stimmte im Gegensatz zu Deutschland beispielsweise f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe bei der UN-Generalversammlung. Frankreich blockierte im Gegensatz zu den USA Forderungen nach einer Waffenruhe in Gaza auch nicht im der UN-Sicherheitsrat.<\/p>\n\n\n\n Frankreich geh\u00f6rt zu den L\u00e4ndern der EU, die mehrmals schon offen auch Israels Vorgehen in Gaza und im Libanon kritisierten. Deutschland, \u00d6sterreich und Tschechien sind die L\u00e4nder, die laut franz\u00f6sischen Diplomatenkreisen Konsequenzen gegen Israels Regime durch die EU blockieren.<\/p>\n\n\n\n Israel wird vom Chefermittler des Internationalen Strafgerichtshof Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen. Die UN-Sonderermittlerin wirft Israel einen Genozid vor. die israelische Armee t\u00f6tete allein in Gaza \u00fcber 41.000 Menschen innerhalb eines Jahres, darunter 16.000 Kinder.<\/p>\n\n\n\n Warum Frankreichs Pr\u00e4sident Macron nun offen ein Ende der Waffenlieferungen an Israel fordert?<\/p>\n\n\n\n Nein, Macron ist nat\u00fcrlich nicht pl\u00f6tzlich Mandela geworden und Frankreich gibt nicht \u00fcber Nacht kritikw\u00fcrdige Positionen auf. Es ist Politik.<\/p>\n\n\n\n 1. Frankreich ist lange schon etwas kritischer gegen\u00fcber Israels Verbrechen. Frankreich stimmte in der UN immer wieder f\u00fcr eine Waffenruhe. Konfessionell stellen sunnitische Muslime (74 %) die klare Mehrheit, ethnisch stellen Araber (80 %) die klare Mehrheit. Es gibt ethnische Minderheiten wie Kurden (10 %), Turkmenen (4 %), Assyrer (3 %) oder Armenier (1 %) und religi\u00f6se Minderheiten wie Christen (6 %), Alawiten (11 %), Schiiten (4 %) und Drusen (3 %).<\/p>\n\n\n\n Nur Modelle, in denen alle Bev\u00f6lkerungsgruppen gesch\u00fctzt und gleichberechtigt sind, k\u00f6nnen eine L\u00f6sung sein. Ein demokratisches, freies Syrien ist das, wof\u00fcr die Menschen 2011 auf die Stra\u00dfen gingen. Das, was Assad mit aller Brutalit\u00e4t zu verhindern versuchte.<\/p>\n\n\n\n Es ist Geschichte. 2012 bis 2016 sollen bei der Belagerung Aleppos durch Assads Armee und seinen Verb\u00fcndeten insgesamt 31.273 Menschen get\u00f6tet worden sein. Darunter 21.452 Zivilisten. Die Stadt war zu gro\u00dfen Teile ein Friedhof der Ruinen. Wer h\u00e4tte damals gedacht, dass diese Stadt beinahe kampflos wieder die Kontrolle wechselt? Mit dem Verlust Aleppos zerfiel Assads Regentschaft in nur wenigen Tagen. Ohne russische, iranische und Hisbollah-Truppen kann Assad nicht viel. Es liegt vor allem daran, dass die syrische Regierungsarmee kaum mehr besteht und vor allem aber keine Inspiration f\u00fcr irgendwelche Endk\u00e4mpfe in sich tr\u00e4gt. 13 Jahre Krieg haben das Land an den Abgrund gef\u00fchrt. Die Armut ist extrem. Die einzigen beiden Faktoren, die damals Menschen an Assad und das System gebunden haben waren.<\/p>\n\n\n\n A) Die Angst vor Verfolgung. Insbesondere unter Minderheiten. Daesh (\u201eIS\u201c) best\u00e4tigte die \u00c4ngste. Beide \u00c4ngste gen\u00fcgten nun nicht mehr, um wirklich Stellung zu beziehen. Weil die Gegenseite aktuell die \u00c4ngste vorerst nicht best\u00e4tigt, da selbst die teils extremistische HTS sich als emphatisch f\u00fcr Minderheiten pr\u00e4sentiert und Staatsbediensteten Aussicht auf \u00dcbernahme gibt. Die Bev\u00f6lkerung ist verarmt, hungrig, perspektivlos und ausgenommen.<\/p>\n\n\n\n \u2028\u2028Es w\u00e4re sch\u00f6n, das mit absoluter Sicherheit sagen zu k\u00f6nnen. HTS, die Gruppe, die Aleppo erobert hat, sorgte bei den vielen christlichen Einwohnern der Stadt erstmal f\u00fcr extreme Angst. Dann bem\u00fchte sich HTS aber schnell um das gegenteilige Bild. Das Ger\u00fccht wurde verbreitet, ein Bischof w\u00e4re Aleppos B\u00fcrgermeister geworden. Das waren Fake News. Ein syrisch-armenischer Freund von mir aus Aleppo schrieb daraufhin lachend: \u201eJetzt d\u00fcrfen wir auch vier Frauen heiraten.\u201c Meine christlichen und kurdischen Kontakte in Aleppo beteuern, dass sie bis jetzt keine \u00dcbergriffe, Bel\u00e4stigungen oder Einsch\u00fcchterungen erlebt haben. In den christlichen Vierteln nahm die Weihnachtsdekoration sogar zu. Das iranische Au\u00dfenministerium sagt, HTS habe ihr den Schutz von Schiiten zugesagt. Die kurdische Miliz SDF und HTS h\u00e4tten sich zudem Frieden zugesagt, hei\u00dft es.<\/p>\n\n\n\n Doch HTS nach einer Woche einfach so zu vertrauen, f\u00e4llt weiterhin vielen nat\u00fcrlich schwer. Gerade jenen, die Familie an extremistische Gruppen verloren haben. HTS k\u00e4mpfte bereits gegen verschiedene andere Rebellengruppen. Der Anf\u00fchrer der Gruppe ist ehemaliges Mitglied von Al-Kaida und Daesh (\u201eIS\u201c). In einem neuen Interview mit CNN deutet er Kritik an den Gruppen an, schafft es aber nicht, sie zu verurteilen. Da scheitert Jolani, der ansonsten bem\u00fcht darum ist, als gem\u00e4\u00dfigter Staatsmann r\u00fcberzukommen. Vielleicht k\u00f6nnte das die Absicherung sein: Jolani wirkt, als wolle er einfach nur anerkannt werden. Eventuell ist ihm Extremismus dann egal. Nein HTS ist nicht \u201eISIS\u201c (Daesh). Und hoffentlich wird die Gruppe das auch nie. Aber die Sorge bleibt. Ob er oder Teile seiner Truppen, die im Namen Al-Kaidas und Daeshs Verbrechen gegen syrische Zivilisten begangen haben, jemals zur Rechenschaft gezogen werden, wei\u00df man nicht. So wie man auch nicht wei\u00df, ob Assad jemals vor Gericht landen wird.<\/p>\n\n\n\n Es ist absehbar, dass die verschiedenen Fraktionen, die Assad zum Sturz brachten, um Vormacht ringen. Idealerweise nur politisch. Die Nachbarl\u00e4nder werden versuchen, schnell Stabilit\u00e4t in Syrien reinzubringen. Unsicheres Syrien = unsichere Grenzen = Probleme im eigenen Land. Aus jordanischen Regierungskreisen hei\u00dft es, die T\u00fcrkei w\u00fcrde sich um Sicherheit und Wiederaufbau Syriens k\u00fcmmern. Erdogan sieht sich als Teil des Siegs. Der Au\u00dfenminister der T\u00fcrkei, Hakan Fidan, sagt, die neue Regierung Syriens solle inklusiv sein und alle Syrer beinhalten.<\/p>\n\n\n\n Es ist absehbar, dass sich manche extremistische Fraktionen mit einer demokratischen L\u00f6sung nicht zufriedengeben werden. Es ist auch absehbar, dass Daesh im Machtvakuum wieder auftaucht.<\/p>\n\n\n\n Es ist ebenso absehbar, dass die T\u00fcrkei weiter gegen SDF\/YPG im Norden Syriens vorgehen wird. Bzw. syrische Fraktionen gegen sie vorgehen l\u00e4sst. Die Assad-Regierung hatte der T\u00fcrkei mal einen \u201eSicherheitskorridor\u201c entlang der gesamten Grenze zugesagt. Die t\u00fcrkische Regierung f\u00fcrchtet, dass der PKK-Ableger YPG Nordsyrien als Ausgangspunkt f\u00fcr Angriffe auf die T\u00fcrkei nutzt. Oder gar ein eigener Staat wird. Es k\u00f6nnte zu K\u00e4mpfen kommen. Und Flucht. Mehrfachflucht. Ein kurdischer Bekannter von mir fl\u00fcchtete 2018 vor den K\u00e4mpfen in Afrin nach Tal Rifaat im Norden Aleppos. Letzte Woche fl\u00fcchtete er von dort aus vor K\u00e4mpfen nach Manbij \u00f6stlich von Aleppo. Er dachte bis gestern, auch von dort m\u00fcsste er fl\u00fcchten. Dann aber wehte pl\u00f6tzlich die neue syrische Flagge dort. Vielleicht, und das ist die Hoffnung vieler, geht das gesamte ehemalige Syrien nun friedlich im neuen Syrien auf. Gleichberechtigt und frei. Ob als Staat, F\u00f6deration oder Union. Wo wir wieder bei Hoffnung w\u00e4ren.<\/p>\n\n\n\n Pal\u00e4stinenser wollen Frieden und Freiheit. Hat die ihnen jemand gegeben? Nein. Auch nicht Assad. Syrien f\u00fchrte mehrmals Kriege gegen Israel. Die Assad-Dynastie auch. 1973 oder mehrmals im Libanon. Und man unterst\u00fctzte die PLO unter Arafat enorm. Das ist alles lange her. Auch dass Assad Waffen Richtung Gaza schickte. Als die Hamas ihn f\u00fcr seine brutale Niederschlagung der Proteste in Syrien kritisierte, brach Assad die Beziehungen nach Gaza ab. Es gibt keine \u201eAchse des Widerstands\u201c, zu der Assad geh\u00f6rt. Er lie\u00df einen seiner engsten Verb\u00fcndeten, die Hisbollah, die allein im Libanon k\u00e4mpfte, im Stich. Und so wurde auch Assad vom Iran, von der Hisbollah und Russland im Stich gelassen. Warum auch h\u00e4tte jemand sich f\u00fcr ihn nochmal ins Feuer werfen sollen?<\/p>\n\n\n\n Israel bombardiert Waffenlager in ganz Syrien seit Assads Fall verst\u00e4rkt. Israel will nicht, dass die Waffen in H\u00e4nden der Rebellen oder anderer Gruppen landen. In Israel ist man nicht ungl\u00fccklich \u00fcber Assads Fall. Das wird die Hisbollah, einen erbitterten Gegner Israels, schw\u00e4chen. Das steht au\u00dfer Frage. Aber auch mit Assad und Irans freien Wegen in den Libanon war die Hisbollah schon auf sich allein gestellt.<\/p>\n\n\n\n Viel eher also werden sich Pal\u00e4stinenser, Libanesen und Syrer auf die Realit\u00e4t einstellen. Das hei\u00dft also nicht, dass das Genozid- und Apartheidsregime Israel, das international immer mehr isoliert ist, wirklich aufatmen kann. In Syrien wird kein pro-israelisches Regime an die Macht kommen.<\/p>\n\n\n\n Es mag f\u00fcr manche Menschen kaum mehr vorstellbar sein, was Naturgewalten f\u00fcr ein Eigenleben haben. D\u00fcrren, \u00dcberflutungen, Erdbeben oder eben der Mensch. Ja, Syrien ist ein massiver Stellvertreterkrieg gewesen und diverse Regional- und Gro\u00dfm\u00e4chte dr\u00e4ng(t)en ihre Interessen auf. Aber Syrien war auch ein riesiger Volksaufstand. Millionen von Menschen, die an Protesten teilnahmen. Beinahe ein ganzes Volk, das die Angst vor Assads Staatsapparat satt hatte. Die Rebellen kamen in dieser Woche nicht mit hochmodernen westlichen Waffen. Nein, sie siegten, weil Assads eiserner Griff lasch wurde. Es ist absehbar, dass insbesondere die T\u00fcrkei, aber auch Katar, Saudi-Arabien und die USA weiter viel Entscheidungsmacht in Syrien haben werden. Ja, ganz \u201efrei\u201c ist das nicht. Davor waren es eben Russland und der Iran. Aber, zum ersten Mal seit 1961 hat Syrien Aussicht auf echte freie Wahlen. Aussicht darauf, nicht in einem Folterkeller zu verschwinden, wenn man den Pr\u00e4sidenten kritisiert. Die Menschen wollen den alten Diktator nicht mit einem neuen Diktator austauschen. Ob er nun Jolani oder sonst wie hei\u00dft. Im aktuellen Klima klingt aber auch niemand so, als beanspruche er vollst\u00e4ndige Macht. Und selbst wenn, denken sich viele Syrer, lie\u00dfe sich ein neues Regime diesmal schneller entfernen als diese festgebissene Angst-Dynastie der Assads.<\/p>\n\n\n\n So wie man also hier und da fragt, \u201eIn wessen Interesse ist das\u201c muss man \u00f6fter und lauter die Frage stellen, \u201ewas sind die Interessen der Syrer\u201c.<\/p>\n\n\n\n Hoffnung ist oft naiv. Das hei\u00dft nicht, dass sie falsch ist. Die Gefahr, dass Syrien in einem Chaos wie einst der Irak, Afghanistan, Libyen oder Libanon f\u00e4llt, ist durchaus da. Der Erfolg ist noch jung. Wie diszipliniert, verhandlungsoffen und klug die Rebellengruppen und wie involviert, intakt und effektiv bestehende Staatsstrukturen sind, wird sich in den n\u00e4chsten Tagen, Wochen und Monaten zeigen. 13 Jahre B\u00fcrgerkrieg, in denen Syrer auf Syrer schossen, Stellvertreterkrieg, Unterdr\u00fcckung, Terror und Folter sind viel Zeit. Viel Zeit, hoffentlich aber erheblich weniger, wird es auch in Anspruch nehmen, aus diesen Ruinen ein echtes Land zu bilden. Den meisten Syrern ist es das aber wert. Die blo\u00dfe Aussicht auf etwas Anderes.<\/p>\n\n\n\n Die Zentralbank, der Pr\u00e4sidentenpalast und die iranische Botschaft wurden gepl\u00fcndert. Das war zu erwarten. Etwas mehr Chaos auch. Hoffentlich aber nichts Unaufhaltbares.<\/p>\n\n\n\n Aber der erste Eindruck ist: Die verblieben Regierungsstrukturen und die Rebellen haben sich auf eine \u00dcbergangsl\u00f6sung geeinigt, durch die auch Damaskus kampflos \u00fcbergeben wurde. L\u00e4uft es gut, l\u00e4uft Syrien weiter wie bisher. L\u00e4uft es besser, wird es, nun ja, besser.<\/p>\n\n\n\n Viele der fast 14 Millionen vertriebenen Menschen tr\u00e4umen von R\u00fcckkehr. Menschen tr\u00e4umen von Frieden. Glaubt ihnen ihre Freude. Und hofft mit ihnen, dass sich das Gute bewahrheitet und das Schlechte nicht. Jede Sorge ist berechtigt. Jede Hoffnung umso mehr.<\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Syrien: Zwischen Freude, Hoffnung, Sorgen und Fragen","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"syrien-zwischen-freude-hoffnung-sorgen-und-fragen","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-12-08 16:52:46","post_modified_gmt":"2024-12-08 16:52:46","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4728","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4716,"post_author":"2","post_date":"2024-12-03 14:57:33","post_date_gmt":"2024-12-03 14:57:33","post_content":"\n Wie Familie Omari neu beginnen muss<\/p>\n\n\n\n 40 Minuten. So lange hatte Familie Omari in Beirut Zeit, ihr gesamtes Leben hinter sich zu lassen. Es war kurz vor Mitternacht, der 26. Oktober, als Yehya Omari auf X (Twitter) die Nachricht sieht. Das Viertel seiner Eltern soll bombardiert werden. Das angrenzende Haus zum Wohnhaus seiner Eltern ist rot markiert. Direkt benachrichtigt werden die Betroffenen nicht. Die Erwartung des israelischen Milit\u00e4rs ist, dass sie die Updates zu Angriffen selbst verfolgen. Kurze 40 Minuten blieben letztlich zwischen der Information und dem Raketeneinschlag. Dass es aber jeden Moment so weit sein k\u00f6nnte, geht den Betroffenen ununterbrochen durch den Kopf. Koffer packen, Wertsachen zusammensuchen, Erinnerungen mitnehmen. Sohn Yehya war zu dem Zeitpunkt nicht in Beirut, sondern in Deutschland. Er ist Deutscher. Er versuchte von hier aus, seine Eltern, seinen kranken Bruder und seine Schwester nach Deutschland zu evakuieren. Selbst bevor Israels Angriff das Wohnhaus zerst\u00f6rte. Erfolglos. Das Ausl\u00e4nderamt legte ihm als einzige Option vor, 30.000 Euro auf ein Konto einzuzahlen und pro Person 900 Euro monatlich f\u00fcr Absicherung bereitzustellen, um erstmal ein Visum zu beantragen. Unbezahlbar und zu langsam. Es war letztlich nicht der deutsche Staat, der die schutzlosen Zivilisten aus dem Libanon evakuierte, sondern die Familie selbst. Die t\u00fcrkische Botschaft unterst\u00fctzte sie, nach Mersin in der T\u00fcrkei zu gelangen. Ins Friedliche, aber Ungewisse. Von dort aus zogen sie weiter nach Istanbul, wo Verwandte der Familie leben. Und wo es vielleicht Chancen auf Arbeit und ein neues Leben gibt. Familie Omari f\u00e4ngt bei null an. Der Vater, ein Lehrer, hofft in Istanbul M\u00f6glichkeiten zu finden, sein Studium der islamischen Rechtswissenschaften und der arabischen Sprache lehren zu k\u00f6nnen.<\/p>\n\n\n\n Die Familie sammelt \u00fcber die Crowdfunding-Plattform Hilfe, um neuzustarten. \u00dcber diesen Link gelangt man zur Seite<\/a>, die von uns auf ihre Seri\u00f6sit\u00e4t gepr\u00fcft wurde: https:\/\/commonsplace.de\/project\/neuanfang<\/a><\/p>\n\n\n\n <\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Libanon: Wo in 40 Minuten Haus und Lebensgrundlage zerst\u00f6rt werden","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"libanon-in-40-minuten-haus-und-lebensgrundlage-verloren","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-12-03 15:27:26","post_modified_gmt":"2024-12-03 15:27:26","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4716","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4575,"post_author":"2","post_date":"2024-10-06 18:27:36","post_date_gmt":"2024-10-06 18:27:36","post_content":"\n Die Hamas nahm am 7. Oktober 252 Geiseln. 105 wurden in einem Deal freigelassen, 4 lie\u00df die Hamas von sich aus frei und acht wurden von der israelischen Armee gefunden. 101 Geiseln gelten als nach wie vor in Gefangenschaft. Mindestens 34 israelische Geiseln starben in Gaza, vermutlich durch israelischen Beschuss. Bez\u00fcglich des Zustands der Geiseln spricht die Menschenrechtsgruppe Amnesty International von \u201eschlimmen Bedingungen\u201c.<\/p>\n\n\n\n 3.377 von Israel verschleppte Pal\u00e4stinenser werden aktuell ohne juristische Grundlage oder Vorwurf in Geiselhaft (\u201eadministrative Haft\u201c) gehalten. Unter ihnen mindestens 75 Kinder, so die israelische Menschenrechtsgruppe B\u2019Tselem. Viele von ihnen in \u201eFoltercamps\u201c wie Menschenrechtler die Haftanstalten nennen.<\/p>\n\n\n\n Amnesty International betrachtet Israels \u201eAdministrative Detention\u201c als einen Versto\u00df gegen Artikel 9 des UN-Zivilpaktes, den Internationalen Pakt \u00fcber b\u00fcrgerliche und politische Rechte (ICCPR), der \u201eklarstellt, dass niemand willk\u00fcrlich inhaftiert werden darf und dass Freiheitsentzug auf gesetzlich festgelegten Gr\u00fcnden und Verfahren beruhen muss\u201c. <\/p>\n\n\n\n \u201eDie Inhaftierung von Gefangenen und H\u00e4ftlingen aus den besetzten pal\u00e4stinensischen Gebieten innerhalb Israels stellt einen eklatanten Versto\u00df gegen die Vierte Genfer Konvention dar, die die Verbringung von Gefangenen und H\u00e4ftlingen aus den besetzten Gebieten verbietet, und verst\u00f6\u00dft au\u00dferdem gegen grundlegende Menschenrechte\u201c, so die israelische NGO HaMoked.<\/p>\n\n\n\n Die Menschenrechtsgruppen Human Rights Watch und B\u2019Tselem stellten in unabh\u00e4ngigen Reports fest, dass die verschleppten Pal\u00e4stinenser in den Foltercamps sexueller Gewalt, Folter, Unterversorgung und Erniedrigung ausgesetzt sind.<\/p>\n\n\n\n Dar\u00fcber hinaus befinden sich 227 pal\u00e4stinensische Kinder aktuell in Milit\u00e4rhaft. \u00dcber 700 Kinder wurden seit dem 7. Oktober verschleppt. Die UN wirft Israel \u201esystematischen Missbrauch vor\u201c, die Menschenrechtsgruppe Save the Children wirft Israel \u201ealarmierende F\u00e4lle von Missbrauch und Misshandlung\u201c vor.<\/p>\n\n\n\n Israel und die Hamas nutzen Gefangene als Geiseln, indem ihre Freilassung in Verhandlungen als Gegenleistung angeboten wird.<\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Folter, Vergewaltigung und Misshandlung: Israel h\u00e4lt 33 mal mehr Geiseln als die Hamas","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"folter-vergewaltigung-und-misshandlung-israel-halt-33-mal-mehr-geiseln-als-die-hamas","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:41:16","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:41:16","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4575","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4572,"post_author":"2","post_date":"2024-10-06 18:22:07","post_date_gmt":"2024-10-06 18:22:07","post_content":"\n Frankreichs Pr\u00e4sident Emanuel Macron fordert ein Ende der Waffenlieferungen an Israel. Es geht explizit um Waffen, die Israel f\u00fcr seinen Krieg gegen Gaza verwendet. In dem vor einer Woche aufgezeichneten Interview mit France Inter betont Macron auch: \u201eFrankreich liefert keine (Waffen).\u201c<\/p>\n\n\n\n Israels Premierminister Benjamin Netanyahu reagierte daraufhin heute mit einer direkten Ansprache gegen Macron, die auf den offiziellen Kan\u00e4len der Regierung ver\u00f6ffentlicht wurde. \u201eWas f\u00fcr eine Schande. Israel wird gewinnen, mit oder ohne Ihre Unterst\u00fctzung\u201c, wettert Netanyahu in der Rede.<\/p>\n\n\n\n Macron warnte auch, dass der Libanon nicht zu einem weiteren Gaza werden d\u00fcrfe. Israel d\u00fcrfe \u201edas libanesische Volk nicht opfern\u201c. <\/p>\n\n\n\n Kontext: Der Libanon ist eine ehemalige Kolonie Frankreichs. Die Regierung in Paris setzt Wert auf Einfluss im Libanon und nahm zuletzt eine verst\u00e4rkt kritische Stimme gegen\u00fcber Israel ein. Frankreich stimmte im Gegensatz zu Deutschland beispielsweise f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe bei der UN-Generalversammlung. Frankreich blockierte im Gegensatz zu den USA Forderungen nach einer Waffenruhe in Gaza auch nicht im der UN-Sicherheitsrat.<\/p>\n\n\n\n Frankreich geh\u00f6rt zu den L\u00e4ndern der EU, die mehrmals schon offen auch Israels Vorgehen in Gaza und im Libanon kritisierten. Deutschland, \u00d6sterreich und Tschechien sind die L\u00e4nder, die laut franz\u00f6sischen Diplomatenkreisen Konsequenzen gegen Israels Regime durch die EU blockieren.<\/p>\n\n\n\n Israel wird vom Chefermittler des Internationalen Strafgerichtshof Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen. Die UN-Sonderermittlerin wirft Israel einen Genozid vor. die israelische Armee t\u00f6tete allein in Gaza \u00fcber 41.000 Menschen innerhalb eines Jahres, darunter 16.000 Kinder.<\/p>\n\n\n\n Warum Frankreichs Pr\u00e4sident Macron nun offen ein Ende der Waffenlieferungen an Israel fordert?<\/p>\n\n\n\n Nein, Macron ist nat\u00fcrlich nicht pl\u00f6tzlich Mandela geworden und Frankreich gibt nicht \u00fcber Nacht kritikw\u00fcrdige Positionen auf. Es ist Politik.<\/p>\n\n\n\n 1. Frankreich ist lange schon etwas kritischer gegen\u00fcber Israels Verbrechen. Frankreich stimmte in der UN immer wieder f\u00fcr eine Waffenruhe. Er war darin nicht immer erfolgreich. Assad errichtete eine Dynastie rund um die Minderheiten der Alawiten, denen er angeh\u00f6rte. Assads Verb\u00fcndete im Iran beschafften Schiiten einen weiteren Sonderstatus. Alle anderen konnten Teil des Teams sein. Wenn sie Assad bedingungslos huldigten. Baschar al-Assads Vater Hafez schuf damit ein gespaltenes Land. Es ist nur logisch, dass jetzt nach Assads Fall Alawiten, Schiiten, aber auch alle anderen Minderheiten Sorgen haben. Unter den Assads erhielten kurdische Syrer im Norden Syriens z.B. nur sehr selten Papiere. Kurdisch sprechen konnte zu Strafen f\u00fchren. In Form von Gewalt. Die sunnitisch-arabische Mehrheitsbev\u00f6lkerung wurde marginalisiert. Als die Terrorgruppe Daesh weite Teile Syriens \u00fcberrannte, lie\u00df der Assad-Staat letztlich viele Christen im Stich. Die Kurden sowieso.<\/p>\n\n\n\n Konfessionell stellen sunnitische Muslime (74 %) die klare Mehrheit, ethnisch stellen Araber (80 %) die klare Mehrheit. Es gibt ethnische Minderheiten wie Kurden (10 %), Turkmenen (4 %), Assyrer (3 %) oder Armenier (1 %) und religi\u00f6se Minderheiten wie Christen (6 %), Alawiten (11 %), Schiiten (4 %) und Drusen (3 %).<\/p>\n\n\n\n Nur Modelle, in denen alle Bev\u00f6lkerungsgruppen gesch\u00fctzt und gleichberechtigt sind, k\u00f6nnen eine L\u00f6sung sein. Ein demokratisches, freies Syrien ist das, wof\u00fcr die Menschen 2011 auf die Stra\u00dfen gingen. Das, was Assad mit aller Brutalit\u00e4t zu verhindern versuchte.<\/p>\n\n\n\n Es ist Geschichte. 2012 bis 2016 sollen bei der Belagerung Aleppos durch Assads Armee und seinen Verb\u00fcndeten insgesamt 31.273 Menschen get\u00f6tet worden sein. Darunter 21.452 Zivilisten. Die Stadt war zu gro\u00dfen Teile ein Friedhof der Ruinen. Wer h\u00e4tte damals gedacht, dass diese Stadt beinahe kampflos wieder die Kontrolle wechselt? Mit dem Verlust Aleppos zerfiel Assads Regentschaft in nur wenigen Tagen. Ohne russische, iranische und Hisbollah-Truppen kann Assad nicht viel. Es liegt vor allem daran, dass die syrische Regierungsarmee kaum mehr besteht und vor allem aber keine Inspiration f\u00fcr irgendwelche Endk\u00e4mpfe in sich tr\u00e4gt. 13 Jahre Krieg haben das Land an den Abgrund gef\u00fchrt. Die Armut ist extrem. Die einzigen beiden Faktoren, die damals Menschen an Assad und das System gebunden haben waren.<\/p>\n\n\n\n A) Die Angst vor Verfolgung. Insbesondere unter Minderheiten. Daesh (\u201eIS\u201c) best\u00e4tigte die \u00c4ngste. Beide \u00c4ngste gen\u00fcgten nun nicht mehr, um wirklich Stellung zu beziehen. Weil die Gegenseite aktuell die \u00c4ngste vorerst nicht best\u00e4tigt, da selbst die teils extremistische HTS sich als emphatisch f\u00fcr Minderheiten pr\u00e4sentiert und Staatsbediensteten Aussicht auf \u00dcbernahme gibt. Die Bev\u00f6lkerung ist verarmt, hungrig, perspektivlos und ausgenommen.<\/p>\n\n\n\n \u2028\u2028Es w\u00e4re sch\u00f6n, das mit absoluter Sicherheit sagen zu k\u00f6nnen. HTS, die Gruppe, die Aleppo erobert hat, sorgte bei den vielen christlichen Einwohnern der Stadt erstmal f\u00fcr extreme Angst. Dann bem\u00fchte sich HTS aber schnell um das gegenteilige Bild. Das Ger\u00fccht wurde verbreitet, ein Bischof w\u00e4re Aleppos B\u00fcrgermeister geworden. Das waren Fake News. Ein syrisch-armenischer Freund von mir aus Aleppo schrieb daraufhin lachend: \u201eJetzt d\u00fcrfen wir auch vier Frauen heiraten.\u201c Meine christlichen und kurdischen Kontakte in Aleppo beteuern, dass sie bis jetzt keine \u00dcbergriffe, Bel\u00e4stigungen oder Einsch\u00fcchterungen erlebt haben. In den christlichen Vierteln nahm die Weihnachtsdekoration sogar zu. Das iranische Au\u00dfenministerium sagt, HTS habe ihr den Schutz von Schiiten zugesagt. Die kurdische Miliz SDF und HTS h\u00e4tten sich zudem Frieden zugesagt, hei\u00dft es.<\/p>\n\n\n\n Doch HTS nach einer Woche einfach so zu vertrauen, f\u00e4llt weiterhin vielen nat\u00fcrlich schwer. Gerade jenen, die Familie an extremistische Gruppen verloren haben. HTS k\u00e4mpfte bereits gegen verschiedene andere Rebellengruppen. Der Anf\u00fchrer der Gruppe ist ehemaliges Mitglied von Al-Kaida und Daesh (\u201eIS\u201c). In einem neuen Interview mit CNN deutet er Kritik an den Gruppen an, schafft es aber nicht, sie zu verurteilen. Da scheitert Jolani, der ansonsten bem\u00fcht darum ist, als gem\u00e4\u00dfigter Staatsmann r\u00fcberzukommen. Vielleicht k\u00f6nnte das die Absicherung sein: Jolani wirkt, als wolle er einfach nur anerkannt werden. Eventuell ist ihm Extremismus dann egal. Nein HTS ist nicht \u201eISIS\u201c (Daesh). Und hoffentlich wird die Gruppe das auch nie. Aber die Sorge bleibt. Ob er oder Teile seiner Truppen, die im Namen Al-Kaidas und Daeshs Verbrechen gegen syrische Zivilisten begangen haben, jemals zur Rechenschaft gezogen werden, wei\u00df man nicht. So wie man auch nicht wei\u00df, ob Assad jemals vor Gericht landen wird.<\/p>\n\n\n\n Es ist absehbar, dass die verschiedenen Fraktionen, die Assad zum Sturz brachten, um Vormacht ringen. Idealerweise nur politisch. Die Nachbarl\u00e4nder werden versuchen, schnell Stabilit\u00e4t in Syrien reinzubringen. Unsicheres Syrien = unsichere Grenzen = Probleme im eigenen Land. Aus jordanischen Regierungskreisen hei\u00dft es, die T\u00fcrkei w\u00fcrde sich um Sicherheit und Wiederaufbau Syriens k\u00fcmmern. Erdogan sieht sich als Teil des Siegs. Der Au\u00dfenminister der T\u00fcrkei, Hakan Fidan, sagt, die neue Regierung Syriens solle inklusiv sein und alle Syrer beinhalten.<\/p>\n\n\n\n Es ist absehbar, dass sich manche extremistische Fraktionen mit einer demokratischen L\u00f6sung nicht zufriedengeben werden. Es ist auch absehbar, dass Daesh im Machtvakuum wieder auftaucht.<\/p>\n\n\n\n Es ist ebenso absehbar, dass die T\u00fcrkei weiter gegen SDF\/YPG im Norden Syriens vorgehen wird. Bzw. syrische Fraktionen gegen sie vorgehen l\u00e4sst. Die Assad-Regierung hatte der T\u00fcrkei mal einen \u201eSicherheitskorridor\u201c entlang der gesamten Grenze zugesagt. Die t\u00fcrkische Regierung f\u00fcrchtet, dass der PKK-Ableger YPG Nordsyrien als Ausgangspunkt f\u00fcr Angriffe auf die T\u00fcrkei nutzt. Oder gar ein eigener Staat wird. Es k\u00f6nnte zu K\u00e4mpfen kommen. Und Flucht. Mehrfachflucht. Ein kurdischer Bekannter von mir fl\u00fcchtete 2018 vor den K\u00e4mpfen in Afrin nach Tal Rifaat im Norden Aleppos. Letzte Woche fl\u00fcchtete er von dort aus vor K\u00e4mpfen nach Manbij \u00f6stlich von Aleppo. Er dachte bis gestern, auch von dort m\u00fcsste er fl\u00fcchten. Dann aber wehte pl\u00f6tzlich die neue syrische Flagge dort. Vielleicht, und das ist die Hoffnung vieler, geht das gesamte ehemalige Syrien nun friedlich im neuen Syrien auf. Gleichberechtigt und frei. Ob als Staat, F\u00f6deration oder Union. Wo wir wieder bei Hoffnung w\u00e4ren.<\/p>\n\n\n\n Pal\u00e4stinenser wollen Frieden und Freiheit. Hat die ihnen jemand gegeben? Nein. Auch nicht Assad. Syrien f\u00fchrte mehrmals Kriege gegen Israel. Die Assad-Dynastie auch. 1973 oder mehrmals im Libanon. Und man unterst\u00fctzte die PLO unter Arafat enorm. Das ist alles lange her. Auch dass Assad Waffen Richtung Gaza schickte. Als die Hamas ihn f\u00fcr seine brutale Niederschlagung der Proteste in Syrien kritisierte, brach Assad die Beziehungen nach Gaza ab. Es gibt keine \u201eAchse des Widerstands\u201c, zu der Assad geh\u00f6rt. Er lie\u00df einen seiner engsten Verb\u00fcndeten, die Hisbollah, die allein im Libanon k\u00e4mpfte, im Stich. Und so wurde auch Assad vom Iran, von der Hisbollah und Russland im Stich gelassen. Warum auch h\u00e4tte jemand sich f\u00fcr ihn nochmal ins Feuer werfen sollen?<\/p>\n\n\n\n Israel bombardiert Waffenlager in ganz Syrien seit Assads Fall verst\u00e4rkt. Israel will nicht, dass die Waffen in H\u00e4nden der Rebellen oder anderer Gruppen landen. In Israel ist man nicht ungl\u00fccklich \u00fcber Assads Fall. Das wird die Hisbollah, einen erbitterten Gegner Israels, schw\u00e4chen. Das steht au\u00dfer Frage. Aber auch mit Assad und Irans freien Wegen in den Libanon war die Hisbollah schon auf sich allein gestellt.<\/p>\n\n\n\n Viel eher also werden sich Pal\u00e4stinenser, Libanesen und Syrer auf die Realit\u00e4t einstellen. Das hei\u00dft also nicht, dass das Genozid- und Apartheidsregime Israel, das international immer mehr isoliert ist, wirklich aufatmen kann. In Syrien wird kein pro-israelisches Regime an die Macht kommen.<\/p>\n\n\n\n Es mag f\u00fcr manche Menschen kaum mehr vorstellbar sein, was Naturgewalten f\u00fcr ein Eigenleben haben. D\u00fcrren, \u00dcberflutungen, Erdbeben oder eben der Mensch. Ja, Syrien ist ein massiver Stellvertreterkrieg gewesen und diverse Regional- und Gro\u00dfm\u00e4chte dr\u00e4ng(t)en ihre Interessen auf. Aber Syrien war auch ein riesiger Volksaufstand. Millionen von Menschen, die an Protesten teilnahmen. Beinahe ein ganzes Volk, das die Angst vor Assads Staatsapparat satt hatte. Die Rebellen kamen in dieser Woche nicht mit hochmodernen westlichen Waffen. Nein, sie siegten, weil Assads eiserner Griff lasch wurde. Es ist absehbar, dass insbesondere die T\u00fcrkei, aber auch Katar, Saudi-Arabien und die USA weiter viel Entscheidungsmacht in Syrien haben werden. Ja, ganz \u201efrei\u201c ist das nicht. Davor waren es eben Russland und der Iran. Aber, zum ersten Mal seit 1961 hat Syrien Aussicht auf echte freie Wahlen. Aussicht darauf, nicht in einem Folterkeller zu verschwinden, wenn man den Pr\u00e4sidenten kritisiert. Die Menschen wollen den alten Diktator nicht mit einem neuen Diktator austauschen. Ob er nun Jolani oder sonst wie hei\u00dft. Im aktuellen Klima klingt aber auch niemand so, als beanspruche er vollst\u00e4ndige Macht. Und selbst wenn, denken sich viele Syrer, lie\u00dfe sich ein neues Regime diesmal schneller entfernen als diese festgebissene Angst-Dynastie der Assads.<\/p>\n\n\n\n So wie man also hier und da fragt, \u201eIn wessen Interesse ist das\u201c muss man \u00f6fter und lauter die Frage stellen, \u201ewas sind die Interessen der Syrer\u201c.<\/p>\n\n\n\n Hoffnung ist oft naiv. Das hei\u00dft nicht, dass sie falsch ist. Die Gefahr, dass Syrien in einem Chaos wie einst der Irak, Afghanistan, Libyen oder Libanon f\u00e4llt, ist durchaus da. Der Erfolg ist noch jung. Wie diszipliniert, verhandlungsoffen und klug die Rebellengruppen und wie involviert, intakt und effektiv bestehende Staatsstrukturen sind, wird sich in den n\u00e4chsten Tagen, Wochen und Monaten zeigen. 13 Jahre B\u00fcrgerkrieg, in denen Syrer auf Syrer schossen, Stellvertreterkrieg, Unterdr\u00fcckung, Terror und Folter sind viel Zeit. Viel Zeit, hoffentlich aber erheblich weniger, wird es auch in Anspruch nehmen, aus diesen Ruinen ein echtes Land zu bilden. Den meisten Syrern ist es das aber wert. Die blo\u00dfe Aussicht auf etwas Anderes.<\/p>\n\n\n\n Die Zentralbank, der Pr\u00e4sidentenpalast und die iranische Botschaft wurden gepl\u00fcndert. Das war zu erwarten. Etwas mehr Chaos auch. Hoffentlich aber nichts Unaufhaltbares.<\/p>\n\n\n\n Aber der erste Eindruck ist: Die verblieben Regierungsstrukturen und die Rebellen haben sich auf eine \u00dcbergangsl\u00f6sung geeinigt, durch die auch Damaskus kampflos \u00fcbergeben wurde. L\u00e4uft es gut, l\u00e4uft Syrien weiter wie bisher. L\u00e4uft es besser, wird es, nun ja, besser.<\/p>\n\n\n\n Viele der fast 14 Millionen vertriebenen Menschen tr\u00e4umen von R\u00fcckkehr. Menschen tr\u00e4umen von Frieden. Glaubt ihnen ihre Freude. Und hofft mit ihnen, dass sich das Gute bewahrheitet und das Schlechte nicht. Jede Sorge ist berechtigt. Jede Hoffnung umso mehr.<\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Syrien: Zwischen Freude, Hoffnung, Sorgen und Fragen","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"syrien-zwischen-freude-hoffnung-sorgen-und-fragen","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-12-08 16:52:46","post_modified_gmt":"2024-12-08 16:52:46","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4728","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4716,"post_author":"2","post_date":"2024-12-03 14:57:33","post_date_gmt":"2024-12-03 14:57:33","post_content":"\n Wie Familie Omari neu beginnen muss<\/p>\n\n\n\n 40 Minuten. So lange hatte Familie Omari in Beirut Zeit, ihr gesamtes Leben hinter sich zu lassen. Es war kurz vor Mitternacht, der 26. Oktober, als Yehya Omari auf X (Twitter) die Nachricht sieht. Das Viertel seiner Eltern soll bombardiert werden. Das angrenzende Haus zum Wohnhaus seiner Eltern ist rot markiert. Direkt benachrichtigt werden die Betroffenen nicht. Die Erwartung des israelischen Milit\u00e4rs ist, dass sie die Updates zu Angriffen selbst verfolgen. Kurze 40 Minuten blieben letztlich zwischen der Information und dem Raketeneinschlag. Dass es aber jeden Moment so weit sein k\u00f6nnte, geht den Betroffenen ununterbrochen durch den Kopf. Koffer packen, Wertsachen zusammensuchen, Erinnerungen mitnehmen. Sohn Yehya war zu dem Zeitpunkt nicht in Beirut, sondern in Deutschland. Er ist Deutscher. Er versuchte von hier aus, seine Eltern, seinen kranken Bruder und seine Schwester nach Deutschland zu evakuieren. Selbst bevor Israels Angriff das Wohnhaus zerst\u00f6rte. Erfolglos. Das Ausl\u00e4nderamt legte ihm als einzige Option vor, 30.000 Euro auf ein Konto einzuzahlen und pro Person 900 Euro monatlich f\u00fcr Absicherung bereitzustellen, um erstmal ein Visum zu beantragen. Unbezahlbar und zu langsam. Es war letztlich nicht der deutsche Staat, der die schutzlosen Zivilisten aus dem Libanon evakuierte, sondern die Familie selbst. Die t\u00fcrkische Botschaft unterst\u00fctzte sie, nach Mersin in der T\u00fcrkei zu gelangen. Ins Friedliche, aber Ungewisse. Von dort aus zogen sie weiter nach Istanbul, wo Verwandte der Familie leben. Und wo es vielleicht Chancen auf Arbeit und ein neues Leben gibt. Familie Omari f\u00e4ngt bei null an. Der Vater, ein Lehrer, hofft in Istanbul M\u00f6glichkeiten zu finden, sein Studium der islamischen Rechtswissenschaften und der arabischen Sprache lehren zu k\u00f6nnen.<\/p>\n\n\n\n Die Familie sammelt \u00fcber die Crowdfunding-Plattform Hilfe, um neuzustarten. \u00dcber diesen Link gelangt man zur Seite<\/a>, die von uns auf ihre Seri\u00f6sit\u00e4t gepr\u00fcft wurde: https:\/\/commonsplace.de\/project\/neuanfang<\/a><\/p>\n\n\n\n <\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Libanon: Wo in 40 Minuten Haus und Lebensgrundlage zerst\u00f6rt werden","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"libanon-in-40-minuten-haus-und-lebensgrundlage-verloren","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-12-03 15:27:26","post_modified_gmt":"2024-12-03 15:27:26","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4716","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4575,"post_author":"2","post_date":"2024-10-06 18:27:36","post_date_gmt":"2024-10-06 18:27:36","post_content":"\n Die Hamas nahm am 7. Oktober 252 Geiseln. 105 wurden in einem Deal freigelassen, 4 lie\u00df die Hamas von sich aus frei und acht wurden von der israelischen Armee gefunden. 101 Geiseln gelten als nach wie vor in Gefangenschaft. Mindestens 34 israelische Geiseln starben in Gaza, vermutlich durch israelischen Beschuss. Bez\u00fcglich des Zustands der Geiseln spricht die Menschenrechtsgruppe Amnesty International von \u201eschlimmen Bedingungen\u201c.<\/p>\n\n\n\n 3.377 von Israel verschleppte Pal\u00e4stinenser werden aktuell ohne juristische Grundlage oder Vorwurf in Geiselhaft (\u201eadministrative Haft\u201c) gehalten. Unter ihnen mindestens 75 Kinder, so die israelische Menschenrechtsgruppe B\u2019Tselem. Viele von ihnen in \u201eFoltercamps\u201c wie Menschenrechtler die Haftanstalten nennen.<\/p>\n\n\n\n Amnesty International betrachtet Israels \u201eAdministrative Detention\u201c als einen Versto\u00df gegen Artikel 9 des UN-Zivilpaktes, den Internationalen Pakt \u00fcber b\u00fcrgerliche und politische Rechte (ICCPR), der \u201eklarstellt, dass niemand willk\u00fcrlich inhaftiert werden darf und dass Freiheitsentzug auf gesetzlich festgelegten Gr\u00fcnden und Verfahren beruhen muss\u201c. <\/p>\n\n\n\n \u201eDie Inhaftierung von Gefangenen und H\u00e4ftlingen aus den besetzten pal\u00e4stinensischen Gebieten innerhalb Israels stellt einen eklatanten Versto\u00df gegen die Vierte Genfer Konvention dar, die die Verbringung von Gefangenen und H\u00e4ftlingen aus den besetzten Gebieten verbietet, und verst\u00f6\u00dft au\u00dferdem gegen grundlegende Menschenrechte\u201c, so die israelische NGO HaMoked.<\/p>\n\n\n\n Die Menschenrechtsgruppen Human Rights Watch und B\u2019Tselem stellten in unabh\u00e4ngigen Reports fest, dass die verschleppten Pal\u00e4stinenser in den Foltercamps sexueller Gewalt, Folter, Unterversorgung und Erniedrigung ausgesetzt sind.<\/p>\n\n\n\n Dar\u00fcber hinaus befinden sich 227 pal\u00e4stinensische Kinder aktuell in Milit\u00e4rhaft. \u00dcber 700 Kinder wurden seit dem 7. Oktober verschleppt. Die UN wirft Israel \u201esystematischen Missbrauch vor\u201c, die Menschenrechtsgruppe Save the Children wirft Israel \u201ealarmierende F\u00e4lle von Missbrauch und Misshandlung\u201c vor.<\/p>\n\n\n\n Israel und die Hamas nutzen Gefangene als Geiseln, indem ihre Freilassung in Verhandlungen als Gegenleistung angeboten wird.<\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Folter, Vergewaltigung und Misshandlung: Israel h\u00e4lt 33 mal mehr Geiseln als die Hamas","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"folter-vergewaltigung-und-misshandlung-israel-halt-33-mal-mehr-geiseln-als-die-hamas","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:41:16","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:41:16","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4575","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4572,"post_author":"2","post_date":"2024-10-06 18:22:07","post_date_gmt":"2024-10-06 18:22:07","post_content":"\n Frankreichs Pr\u00e4sident Emanuel Macron fordert ein Ende der Waffenlieferungen an Israel. Es geht explizit um Waffen, die Israel f\u00fcr seinen Krieg gegen Gaza verwendet. In dem vor einer Woche aufgezeichneten Interview mit France Inter betont Macron auch: \u201eFrankreich liefert keine (Waffen).\u201c<\/p>\n\n\n\n Israels Premierminister Benjamin Netanyahu reagierte daraufhin heute mit einer direkten Ansprache gegen Macron, die auf den offiziellen Kan\u00e4len der Regierung ver\u00f6ffentlicht wurde. \u201eWas f\u00fcr eine Schande. Israel wird gewinnen, mit oder ohne Ihre Unterst\u00fctzung\u201c, wettert Netanyahu in der Rede.<\/p>\n\n\n\n Macron warnte auch, dass der Libanon nicht zu einem weiteren Gaza werden d\u00fcrfe. Israel d\u00fcrfe \u201edas libanesische Volk nicht opfern\u201c. <\/p>\n\n\n\n Kontext: Der Libanon ist eine ehemalige Kolonie Frankreichs. Die Regierung in Paris setzt Wert auf Einfluss im Libanon und nahm zuletzt eine verst\u00e4rkt kritische Stimme gegen\u00fcber Israel ein. Frankreich stimmte im Gegensatz zu Deutschland beispielsweise f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe bei der UN-Generalversammlung. Frankreich blockierte im Gegensatz zu den USA Forderungen nach einer Waffenruhe in Gaza auch nicht im der UN-Sicherheitsrat.<\/p>\n\n\n\n Frankreich geh\u00f6rt zu den L\u00e4ndern der EU, die mehrmals schon offen auch Israels Vorgehen in Gaza und im Libanon kritisierten. Deutschland, \u00d6sterreich und Tschechien sind die L\u00e4nder, die laut franz\u00f6sischen Diplomatenkreisen Konsequenzen gegen Israels Regime durch die EU blockieren.<\/p>\n\n\n\n Israel wird vom Chefermittler des Internationalen Strafgerichtshof Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen. Die UN-Sonderermittlerin wirft Israel einen Genozid vor. die israelische Armee t\u00f6tete allein in Gaza \u00fcber 41.000 Menschen innerhalb eines Jahres, darunter 16.000 Kinder.<\/p>\n\n\n\n Warum Frankreichs Pr\u00e4sident Macron nun offen ein Ende der Waffenlieferungen an Israel fordert?<\/p>\n\n\n\n Nein, Macron ist nat\u00fcrlich nicht pl\u00f6tzlich Mandela geworden und Frankreich gibt nicht \u00fcber Nacht kritikw\u00fcrdige Positionen auf. Es ist Politik.<\/p>\n\n\n\n 1. Frankreich ist lange schon etwas kritischer gegen\u00fcber Israels Verbrechen. Frankreich stimmte in der UN immer wieder f\u00fcr eine Waffenruhe. Er war darin nicht immer erfolgreich. Assad errichtete eine Dynastie rund um die Minderheiten der Alawiten, denen er angeh\u00f6rte. Assads Verb\u00fcndete im Iran beschafften Schiiten einen weiteren Sonderstatus. Alle anderen konnten Teil des Teams sein. Wenn sie Assad bedingungslos huldigten. Baschar al-Assads Vater Hafez schuf damit ein gespaltenes Land. Es ist nur logisch, dass jetzt nach Assads Fall Alawiten, Schiiten, aber auch alle anderen Minderheiten Sorgen haben. Unter den Assads erhielten kurdische Syrer im Norden Syriens z.B. nur sehr selten Papiere. Kurdisch sprechen konnte zu Strafen f\u00fchren. In Form von Gewalt. Die sunnitisch-arabische Mehrheitsbev\u00f6lkerung wurde marginalisiert. Als die Terrorgruppe Daesh weite Teile Syriens \u00fcberrannte, lie\u00df der Assad-Staat letztlich viele Christen im Stich. Die Kurden sowieso.<\/p>\n\n\n\n Konfessionell stellen sunnitische Muslime (74 %) die klare Mehrheit, ethnisch stellen Araber (80 %) die klare Mehrheit. Es gibt ethnische Minderheiten wie Kurden (10 %), Turkmenen (4 %), Assyrer (3 %) oder Armenier (1 %) und religi\u00f6se Minderheiten wie Christen (6 %), Alawiten (11 %), Schiiten (4 %) und Drusen (3 %).<\/p>\n\n\n\n Nur Modelle, in denen alle Bev\u00f6lkerungsgruppen gesch\u00fctzt und gleichberechtigt sind, k\u00f6nnen eine L\u00f6sung sein. Ein demokratisches, freies Syrien ist das, wof\u00fcr die Menschen 2011 auf die Stra\u00dfen gingen. Das, was Assad mit aller Brutalit\u00e4t zu verhindern versuchte.<\/p>\n\n\n\n Es ist Geschichte. 2012 bis 2016 sollen bei der Belagerung Aleppos durch Assads Armee und seinen Verb\u00fcndeten insgesamt 31.273 Menschen get\u00f6tet worden sein. Darunter 21.452 Zivilisten. Die Stadt war zu gro\u00dfen Teile ein Friedhof der Ruinen. Wer h\u00e4tte damals gedacht, dass diese Stadt beinahe kampflos wieder die Kontrolle wechselt? Mit dem Verlust Aleppos zerfiel Assads Regentschaft in nur wenigen Tagen. Ohne russische, iranische und Hisbollah-Truppen kann Assad nicht viel. Es liegt vor allem daran, dass die syrische Regierungsarmee kaum mehr besteht und vor allem aber keine Inspiration f\u00fcr irgendwelche Endk\u00e4mpfe in sich tr\u00e4gt. 13 Jahre Krieg haben das Land an den Abgrund gef\u00fchrt. Die Armut ist extrem. Die einzigen beiden Faktoren, die damals Menschen an Assad und das System gebunden haben waren.<\/p>\n\n\n\n A) Die Angst vor Verfolgung. Insbesondere unter Minderheiten. Daesh (\u201eIS\u201c) best\u00e4tigte die \u00c4ngste. Beide \u00c4ngste gen\u00fcgten nun nicht mehr, um wirklich Stellung zu beziehen. Weil die Gegenseite aktuell die \u00c4ngste vorerst nicht best\u00e4tigt, da selbst die teils extremistische HTS sich als emphatisch f\u00fcr Minderheiten pr\u00e4sentiert und Staatsbediensteten Aussicht auf \u00dcbernahme gibt. Die Bev\u00f6lkerung ist verarmt, hungrig, perspektivlos und ausgenommen.<\/p>\n\n\n\n \u2028\u2028Es w\u00e4re sch\u00f6n, das mit absoluter Sicherheit sagen zu k\u00f6nnen. HTS, die Gruppe, die Aleppo erobert hat, sorgte bei den vielen christlichen Einwohnern der Stadt erstmal f\u00fcr extreme Angst. Dann bem\u00fchte sich HTS aber schnell um das gegenteilige Bild. Das Ger\u00fccht wurde verbreitet, ein Bischof w\u00e4re Aleppos B\u00fcrgermeister geworden. Das waren Fake News. Ein syrisch-armenischer Freund von mir aus Aleppo schrieb daraufhin lachend: \u201eJetzt d\u00fcrfen wir auch vier Frauen heiraten.\u201c Meine christlichen und kurdischen Kontakte in Aleppo beteuern, dass sie bis jetzt keine \u00dcbergriffe, Bel\u00e4stigungen oder Einsch\u00fcchterungen erlebt haben. In den christlichen Vierteln nahm die Weihnachtsdekoration sogar zu. Das iranische Au\u00dfenministerium sagt, HTS habe ihr den Schutz von Schiiten zugesagt. Die kurdische Miliz SDF und HTS h\u00e4tten sich zudem Frieden zugesagt, hei\u00dft es.<\/p>\n\n\n\n Doch HTS nach einer Woche einfach so zu vertrauen, f\u00e4llt weiterhin vielen nat\u00fcrlich schwer. Gerade jenen, die Familie an extremistische Gruppen verloren haben. HTS k\u00e4mpfte bereits gegen verschiedene andere Rebellengruppen. Der Anf\u00fchrer der Gruppe ist ehemaliges Mitglied von Al-Kaida und Daesh (\u201eIS\u201c). In einem neuen Interview mit CNN deutet er Kritik an den Gruppen an, schafft es aber nicht, sie zu verurteilen. Da scheitert Jolani, der ansonsten bem\u00fcht darum ist, als gem\u00e4\u00dfigter Staatsmann r\u00fcberzukommen. Vielleicht k\u00f6nnte das die Absicherung sein: Jolani wirkt, als wolle er einfach nur anerkannt werden. Eventuell ist ihm Extremismus dann egal. Nein HTS ist nicht \u201eISIS\u201c (Daesh). Und hoffentlich wird die Gruppe das auch nie. Aber die Sorge bleibt. Ob er oder Teile seiner Truppen, die im Namen Al-Kaidas und Daeshs Verbrechen gegen syrische Zivilisten begangen haben, jemals zur Rechenschaft gezogen werden, wei\u00df man nicht. So wie man auch nicht wei\u00df, ob Assad jemals vor Gericht landen wird.<\/p>\n\n\n\n Es ist absehbar, dass die verschiedenen Fraktionen, die Assad zum Sturz brachten, um Vormacht ringen. Idealerweise nur politisch. Die Nachbarl\u00e4nder werden versuchen, schnell Stabilit\u00e4t in Syrien reinzubringen. Unsicheres Syrien = unsichere Grenzen = Probleme im eigenen Land. Aus jordanischen Regierungskreisen hei\u00dft es, die T\u00fcrkei w\u00fcrde sich um Sicherheit und Wiederaufbau Syriens k\u00fcmmern. Erdogan sieht sich als Teil des Siegs. Der Au\u00dfenminister der T\u00fcrkei, Hakan Fidan, sagt, die neue Regierung Syriens solle inklusiv sein und alle Syrer beinhalten.<\/p>\n\n\n\n Es ist absehbar, dass sich manche extremistische Fraktionen mit einer demokratischen L\u00f6sung nicht zufriedengeben werden. Es ist auch absehbar, dass Daesh im Machtvakuum wieder auftaucht.<\/p>\n\n\n\n Es ist ebenso absehbar, dass die T\u00fcrkei weiter gegen SDF\/YPG im Norden Syriens vorgehen wird. Bzw. syrische Fraktionen gegen sie vorgehen l\u00e4sst. Die Assad-Regierung hatte der T\u00fcrkei mal einen \u201eSicherheitskorridor\u201c entlang der gesamten Grenze zugesagt. Die t\u00fcrkische Regierung f\u00fcrchtet, dass der PKK-Ableger YPG Nordsyrien als Ausgangspunkt f\u00fcr Angriffe auf die T\u00fcrkei nutzt. Oder gar ein eigener Staat wird. Es k\u00f6nnte zu K\u00e4mpfen kommen. Und Flucht. Mehrfachflucht. Ein kurdischer Bekannter von mir fl\u00fcchtete 2018 vor den K\u00e4mpfen in Afrin nach Tal Rifaat im Norden Aleppos. Letzte Woche fl\u00fcchtete er von dort aus vor K\u00e4mpfen nach Manbij \u00f6stlich von Aleppo. Er dachte bis gestern, auch von dort m\u00fcsste er fl\u00fcchten. Dann aber wehte pl\u00f6tzlich die neue syrische Flagge dort. Vielleicht, und das ist die Hoffnung vieler, geht das gesamte ehemalige Syrien nun friedlich im neuen Syrien auf. Gleichberechtigt und frei. Ob als Staat, F\u00f6deration oder Union. Wo wir wieder bei Hoffnung w\u00e4ren.<\/p>\n\n\n\n Pal\u00e4stinenser wollen Frieden und Freiheit. Hat die ihnen jemand gegeben? Nein. Auch nicht Assad. Syrien f\u00fchrte mehrmals Kriege gegen Israel. Die Assad-Dynastie auch. 1973 oder mehrmals im Libanon. Und man unterst\u00fctzte die PLO unter Arafat enorm. Das ist alles lange her. Auch dass Assad Waffen Richtung Gaza schickte. Als die Hamas ihn f\u00fcr seine brutale Niederschlagung der Proteste in Syrien kritisierte, brach Assad die Beziehungen nach Gaza ab. Es gibt keine \u201eAchse des Widerstands\u201c, zu der Assad geh\u00f6rt. Er lie\u00df einen seiner engsten Verb\u00fcndeten, die Hisbollah, die allein im Libanon k\u00e4mpfte, im Stich. Und so wurde auch Assad vom Iran, von der Hisbollah und Russland im Stich gelassen. Warum auch h\u00e4tte jemand sich f\u00fcr ihn nochmal ins Feuer werfen sollen?<\/p>\n\n\n\n Israel bombardiert Waffenlager in ganz Syrien seit Assads Fall verst\u00e4rkt. Israel will nicht, dass die Waffen in H\u00e4nden der Rebellen oder anderer Gruppen landen. In Israel ist man nicht ungl\u00fccklich \u00fcber Assads Fall. Das wird die Hisbollah, einen erbitterten Gegner Israels, schw\u00e4chen. Das steht au\u00dfer Frage. Aber auch mit Assad und Irans freien Wegen in den Libanon war die Hisbollah schon auf sich allein gestellt.<\/p>\n\n\n\n Viel eher also werden sich Pal\u00e4stinenser, Libanesen und Syrer auf die Realit\u00e4t einstellen. Das hei\u00dft also nicht, dass das Genozid- und Apartheidsregime Israel, das international immer mehr isoliert ist, wirklich aufatmen kann. In Syrien wird kein pro-israelisches Regime an die Macht kommen.<\/p>\n\n\n\n Es mag f\u00fcr manche Menschen kaum mehr vorstellbar sein, was Naturgewalten f\u00fcr ein Eigenleben haben. D\u00fcrren, \u00dcberflutungen, Erdbeben oder eben der Mensch. Ja, Syrien ist ein massiver Stellvertreterkrieg gewesen und diverse Regional- und Gro\u00dfm\u00e4chte dr\u00e4ng(t)en ihre Interessen auf. Aber Syrien war auch ein riesiger Volksaufstand. Millionen von Menschen, die an Protesten teilnahmen. Beinahe ein ganzes Volk, das die Angst vor Assads Staatsapparat satt hatte. Die Rebellen kamen in dieser Woche nicht mit hochmodernen westlichen Waffen. Nein, sie siegten, weil Assads eiserner Griff lasch wurde. Es ist absehbar, dass insbesondere die T\u00fcrkei, aber auch Katar, Saudi-Arabien und die USA weiter viel Entscheidungsmacht in Syrien haben werden. Ja, ganz \u201efrei\u201c ist das nicht. Davor waren es eben Russland und der Iran. Aber, zum ersten Mal seit 1961 hat Syrien Aussicht auf echte freie Wahlen. Aussicht darauf, nicht in einem Folterkeller zu verschwinden, wenn man den Pr\u00e4sidenten kritisiert. Die Menschen wollen den alten Diktator nicht mit einem neuen Diktator austauschen. Ob er nun Jolani oder sonst wie hei\u00dft. Im aktuellen Klima klingt aber auch niemand so, als beanspruche er vollst\u00e4ndige Macht. Und selbst wenn, denken sich viele Syrer, lie\u00dfe sich ein neues Regime diesmal schneller entfernen als diese festgebissene Angst-Dynastie der Assads.<\/p>\n\n\n\n So wie man also hier und da fragt, \u201eIn wessen Interesse ist das\u201c muss man \u00f6fter und lauter die Frage stellen, \u201ewas sind die Interessen der Syrer\u201c.<\/p>\n\n\n\n Hoffnung ist oft naiv. Das hei\u00dft nicht, dass sie falsch ist. Die Gefahr, dass Syrien in einem Chaos wie einst der Irak, Afghanistan, Libyen oder Libanon f\u00e4llt, ist durchaus da. Der Erfolg ist noch jung. Wie diszipliniert, verhandlungsoffen und klug die Rebellengruppen und wie involviert, intakt und effektiv bestehende Staatsstrukturen sind, wird sich in den n\u00e4chsten Tagen, Wochen und Monaten zeigen. 13 Jahre B\u00fcrgerkrieg, in denen Syrer auf Syrer schossen, Stellvertreterkrieg, Unterdr\u00fcckung, Terror und Folter sind viel Zeit. Viel Zeit, hoffentlich aber erheblich weniger, wird es auch in Anspruch nehmen, aus diesen Ruinen ein echtes Land zu bilden. Den meisten Syrern ist es das aber wert. Die blo\u00dfe Aussicht auf etwas Anderes.<\/p>\n\n\n\n Die Zentralbank, der Pr\u00e4sidentenpalast und die iranische Botschaft wurden gepl\u00fcndert. Das war zu erwarten. Etwas mehr Chaos auch. Hoffentlich aber nichts Unaufhaltbares.<\/p>\n\n\n\n Aber der erste Eindruck ist: Die verblieben Regierungsstrukturen und die Rebellen haben sich auf eine \u00dcbergangsl\u00f6sung geeinigt, durch die auch Damaskus kampflos \u00fcbergeben wurde. L\u00e4uft es gut, l\u00e4uft Syrien weiter wie bisher. L\u00e4uft es besser, wird es, nun ja, besser.<\/p>\n\n\n\n Viele der fast 14 Millionen vertriebenen Menschen tr\u00e4umen von R\u00fcckkehr. Menschen tr\u00e4umen von Frieden. Glaubt ihnen ihre Freude. Und hofft mit ihnen, dass sich das Gute bewahrheitet und das Schlechte nicht. Jede Sorge ist berechtigt. Jede Hoffnung umso mehr.<\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Syrien: Zwischen Freude, Hoffnung, Sorgen und Fragen","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"syrien-zwischen-freude-hoffnung-sorgen-und-fragen","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-12-08 16:52:46","post_modified_gmt":"2024-12-08 16:52:46","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4728","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4716,"post_author":"2","post_date":"2024-12-03 14:57:33","post_date_gmt":"2024-12-03 14:57:33","post_content":"\n Wie Familie Omari neu beginnen muss<\/p>\n\n\n\n 40 Minuten. So lange hatte Familie Omari in Beirut Zeit, ihr gesamtes Leben hinter sich zu lassen. Es war kurz vor Mitternacht, der 26. Oktober, als Yehya Omari auf X (Twitter) die Nachricht sieht. Das Viertel seiner Eltern soll bombardiert werden. Das angrenzende Haus zum Wohnhaus seiner Eltern ist rot markiert. Direkt benachrichtigt werden die Betroffenen nicht. Die Erwartung des israelischen Milit\u00e4rs ist, dass sie die Updates zu Angriffen selbst verfolgen. Kurze 40 Minuten blieben letztlich zwischen der Information und dem Raketeneinschlag. Dass es aber jeden Moment so weit sein k\u00f6nnte, geht den Betroffenen ununterbrochen durch den Kopf. Koffer packen, Wertsachen zusammensuchen, Erinnerungen mitnehmen. Sohn Yehya war zu dem Zeitpunkt nicht in Beirut, sondern in Deutschland. Er ist Deutscher. Er versuchte von hier aus, seine Eltern, seinen kranken Bruder und seine Schwester nach Deutschland zu evakuieren. Selbst bevor Israels Angriff das Wohnhaus zerst\u00f6rte. Erfolglos. Das Ausl\u00e4nderamt legte ihm als einzige Option vor, 30.000 Euro auf ein Konto einzuzahlen und pro Person 900 Euro monatlich f\u00fcr Absicherung bereitzustellen, um erstmal ein Visum zu beantragen. Unbezahlbar und zu langsam. Es war letztlich nicht der deutsche Staat, der die schutzlosen Zivilisten aus dem Libanon evakuierte, sondern die Familie selbst. Die t\u00fcrkische Botschaft unterst\u00fctzte sie, nach Mersin in der T\u00fcrkei zu gelangen. Ins Friedliche, aber Ungewisse. Von dort aus zogen sie weiter nach Istanbul, wo Verwandte der Familie leben. Und wo es vielleicht Chancen auf Arbeit und ein neues Leben gibt. Familie Omari f\u00e4ngt bei null an. Der Vater, ein Lehrer, hofft in Istanbul M\u00f6glichkeiten zu finden, sein Studium der islamischen Rechtswissenschaften und der arabischen Sprache lehren zu k\u00f6nnen.<\/p>\n\n\n\n Die Familie sammelt \u00fcber die Crowdfunding-Plattform Hilfe, um neuzustarten. \u00dcber diesen Link gelangt man zur Seite<\/a>, die von uns auf ihre Seri\u00f6sit\u00e4t gepr\u00fcft wurde: https:\/\/commonsplace.de\/project\/neuanfang<\/a><\/p>\n\n\n\n <\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Libanon: Wo in 40 Minuten Haus und Lebensgrundlage zerst\u00f6rt werden","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"libanon-in-40-minuten-haus-und-lebensgrundlage-verloren","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-12-03 15:27:26","post_modified_gmt":"2024-12-03 15:27:26","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4716","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4575,"post_author":"2","post_date":"2024-10-06 18:27:36","post_date_gmt":"2024-10-06 18:27:36","post_content":"\n Die Hamas nahm am 7. Oktober 252 Geiseln. 105 wurden in einem Deal freigelassen, 4 lie\u00df die Hamas von sich aus frei und acht wurden von der israelischen Armee gefunden. 101 Geiseln gelten als nach wie vor in Gefangenschaft. Mindestens 34 israelische Geiseln starben in Gaza, vermutlich durch israelischen Beschuss. Bez\u00fcglich des Zustands der Geiseln spricht die Menschenrechtsgruppe Amnesty International von \u201eschlimmen Bedingungen\u201c.<\/p>\n\n\n\n 3.377 von Israel verschleppte Pal\u00e4stinenser werden aktuell ohne juristische Grundlage oder Vorwurf in Geiselhaft (\u201eadministrative Haft\u201c) gehalten. Unter ihnen mindestens 75 Kinder, so die israelische Menschenrechtsgruppe B\u2019Tselem. Viele von ihnen in \u201eFoltercamps\u201c wie Menschenrechtler die Haftanstalten nennen.<\/p>\n\n\n\n Amnesty International betrachtet Israels \u201eAdministrative Detention\u201c als einen Versto\u00df gegen Artikel 9 des UN-Zivilpaktes, den Internationalen Pakt \u00fcber b\u00fcrgerliche und politische Rechte (ICCPR), der \u201eklarstellt, dass niemand willk\u00fcrlich inhaftiert werden darf und dass Freiheitsentzug auf gesetzlich festgelegten Gr\u00fcnden und Verfahren beruhen muss\u201c. <\/p>\n\n\n\n \u201eDie Inhaftierung von Gefangenen und H\u00e4ftlingen aus den besetzten pal\u00e4stinensischen Gebieten innerhalb Israels stellt einen eklatanten Versto\u00df gegen die Vierte Genfer Konvention dar, die die Verbringung von Gefangenen und H\u00e4ftlingen aus den besetzten Gebieten verbietet, und verst\u00f6\u00dft au\u00dferdem gegen grundlegende Menschenrechte\u201c, so die israelische NGO HaMoked.<\/p>\n\n\n\n Die Menschenrechtsgruppen Human Rights Watch und B\u2019Tselem stellten in unabh\u00e4ngigen Reports fest, dass die verschleppten Pal\u00e4stinenser in den Foltercamps sexueller Gewalt, Folter, Unterversorgung und Erniedrigung ausgesetzt sind.<\/p>\n\n\n\n Dar\u00fcber hinaus befinden sich 227 pal\u00e4stinensische Kinder aktuell in Milit\u00e4rhaft. \u00dcber 700 Kinder wurden seit dem 7. Oktober verschleppt. Die UN wirft Israel \u201esystematischen Missbrauch vor\u201c, die Menschenrechtsgruppe Save the Children wirft Israel \u201ealarmierende F\u00e4lle von Missbrauch und Misshandlung\u201c vor.<\/p>\n\n\n\n Israel und die Hamas nutzen Gefangene als Geiseln, indem ihre Freilassung in Verhandlungen als Gegenleistung angeboten wird.<\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Folter, Vergewaltigung und Misshandlung: Israel h\u00e4lt 33 mal mehr Geiseln als die Hamas","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"folter-vergewaltigung-und-misshandlung-israel-halt-33-mal-mehr-geiseln-als-die-hamas","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:41:16","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:41:16","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4575","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4572,"post_author":"2","post_date":"2024-10-06 18:22:07","post_date_gmt":"2024-10-06 18:22:07","post_content":"\n Frankreichs Pr\u00e4sident Emanuel Macron fordert ein Ende der Waffenlieferungen an Israel. Es geht explizit um Waffen, die Israel f\u00fcr seinen Krieg gegen Gaza verwendet. In dem vor einer Woche aufgezeichneten Interview mit France Inter betont Macron auch: \u201eFrankreich liefert keine (Waffen).\u201c<\/p>\n\n\n\n Israels Premierminister Benjamin Netanyahu reagierte daraufhin heute mit einer direkten Ansprache gegen Macron, die auf den offiziellen Kan\u00e4len der Regierung ver\u00f6ffentlicht wurde. \u201eWas f\u00fcr eine Schande. Israel wird gewinnen, mit oder ohne Ihre Unterst\u00fctzung\u201c, wettert Netanyahu in der Rede.<\/p>\n\n\n\n Macron warnte auch, dass der Libanon nicht zu einem weiteren Gaza werden d\u00fcrfe. Israel d\u00fcrfe \u201edas libanesische Volk nicht opfern\u201c. <\/p>\n\n\n\n Kontext: Der Libanon ist eine ehemalige Kolonie Frankreichs. Die Regierung in Paris setzt Wert auf Einfluss im Libanon und nahm zuletzt eine verst\u00e4rkt kritische Stimme gegen\u00fcber Israel ein. Frankreich stimmte im Gegensatz zu Deutschland beispielsweise f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe bei der UN-Generalversammlung. Frankreich blockierte im Gegensatz zu den USA Forderungen nach einer Waffenruhe in Gaza auch nicht im der UN-Sicherheitsrat.<\/p>\n\n\n\n Frankreich geh\u00f6rt zu den L\u00e4ndern der EU, die mehrmals schon offen auch Israels Vorgehen in Gaza und im Libanon kritisierten. Deutschland, \u00d6sterreich und Tschechien sind die L\u00e4nder, die laut franz\u00f6sischen Diplomatenkreisen Konsequenzen gegen Israels Regime durch die EU blockieren.<\/p>\n\n\n\n Israel wird vom Chefermittler des Internationalen Strafgerichtshof Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen. Die UN-Sonderermittlerin wirft Israel einen Genozid vor. die israelische Armee t\u00f6tete allein in Gaza \u00fcber 41.000 Menschen innerhalb eines Jahres, darunter 16.000 Kinder.<\/p>\n\n\n\n Warum Frankreichs Pr\u00e4sident Macron nun offen ein Ende der Waffenlieferungen an Israel fordert?<\/p>\n\n\n\n Nein, Macron ist nat\u00fcrlich nicht pl\u00f6tzlich Mandela geworden und Frankreich gibt nicht \u00fcber Nacht kritikw\u00fcrdige Positionen auf. Es ist Politik.<\/p>\n\n\n\n 1. Frankreich ist lange schon etwas kritischer gegen\u00fcber Israels Verbrechen. Frankreich stimmte in der UN immer wieder f\u00fcr eine Waffenruhe. Wenn diese Tage nun also eines sein sollten, dann Tage der Empathie.<\/p>\n\n\n\n Er war darin nicht immer erfolgreich. Assad errichtete eine Dynastie rund um die Minderheiten der Alawiten, denen er angeh\u00f6rte. Assads Verb\u00fcndete im Iran beschafften Schiiten einen weiteren Sonderstatus. Alle anderen konnten Teil des Teams sein. Wenn sie Assad bedingungslos huldigten. Baschar al-Assads Vater Hafez schuf damit ein gespaltenes Land. Es ist nur logisch, dass jetzt nach Assads Fall Alawiten, Schiiten, aber auch alle anderen Minderheiten Sorgen haben. Unter den Assads erhielten kurdische Syrer im Norden Syriens z.B. nur sehr selten Papiere. Kurdisch sprechen konnte zu Strafen f\u00fchren. In Form von Gewalt. Die sunnitisch-arabische Mehrheitsbev\u00f6lkerung wurde marginalisiert. Als die Terrorgruppe Daesh weite Teile Syriens \u00fcberrannte, lie\u00df der Assad-Staat letztlich viele Christen im Stich. Die Kurden sowieso.<\/p>\n\n\n\n Konfessionell stellen sunnitische Muslime (74 %) die klare Mehrheit, ethnisch stellen Araber (80 %) die klare Mehrheit. Es gibt ethnische Minderheiten wie Kurden (10 %), Turkmenen (4 %), Assyrer (3 %) oder Armenier (1 %) und religi\u00f6se Minderheiten wie Christen (6 %), Alawiten (11 %), Schiiten (4 %) und Drusen (3 %).<\/p>\n\n\n\n Nur Modelle, in denen alle Bev\u00f6lkerungsgruppen gesch\u00fctzt und gleichberechtigt sind, k\u00f6nnen eine L\u00f6sung sein. Ein demokratisches, freies Syrien ist das, wof\u00fcr die Menschen 2011 auf die Stra\u00dfen gingen. Das, was Assad mit aller Brutalit\u00e4t zu verhindern versuchte.<\/p>\n\n\n\n Es ist Geschichte. 2012 bis 2016 sollen bei der Belagerung Aleppos durch Assads Armee und seinen Verb\u00fcndeten insgesamt 31.273 Menschen get\u00f6tet worden sein. Darunter 21.452 Zivilisten. Die Stadt war zu gro\u00dfen Teile ein Friedhof der Ruinen. Wer h\u00e4tte damals gedacht, dass diese Stadt beinahe kampflos wieder die Kontrolle wechselt? Mit dem Verlust Aleppos zerfiel Assads Regentschaft in nur wenigen Tagen. Ohne russische, iranische und Hisbollah-Truppen kann Assad nicht viel. Es liegt vor allem daran, dass die syrische Regierungsarmee kaum mehr besteht und vor allem aber keine Inspiration f\u00fcr irgendwelche Endk\u00e4mpfe in sich tr\u00e4gt. 13 Jahre Krieg haben das Land an den Abgrund gef\u00fchrt. Die Armut ist extrem. Die einzigen beiden Faktoren, die damals Menschen an Assad und das System gebunden haben waren.<\/p>\n\n\n\n A) Die Angst vor Verfolgung. Insbesondere unter Minderheiten. Daesh (\u201eIS\u201c) best\u00e4tigte die \u00c4ngste. Beide \u00c4ngste gen\u00fcgten nun nicht mehr, um wirklich Stellung zu beziehen. Weil die Gegenseite aktuell die \u00c4ngste vorerst nicht best\u00e4tigt, da selbst die teils extremistische HTS sich als emphatisch f\u00fcr Minderheiten pr\u00e4sentiert und Staatsbediensteten Aussicht auf \u00dcbernahme gibt. Die Bev\u00f6lkerung ist verarmt, hungrig, perspektivlos und ausgenommen.<\/p>\n\n\n\n \u2028\u2028Es w\u00e4re sch\u00f6n, das mit absoluter Sicherheit sagen zu k\u00f6nnen. HTS, die Gruppe, die Aleppo erobert hat, sorgte bei den vielen christlichen Einwohnern der Stadt erstmal f\u00fcr extreme Angst. Dann bem\u00fchte sich HTS aber schnell um das gegenteilige Bild. Das Ger\u00fccht wurde verbreitet, ein Bischof w\u00e4re Aleppos B\u00fcrgermeister geworden. Das waren Fake News. Ein syrisch-armenischer Freund von mir aus Aleppo schrieb daraufhin lachend: \u201eJetzt d\u00fcrfen wir auch vier Frauen heiraten.\u201c Meine christlichen und kurdischen Kontakte in Aleppo beteuern, dass sie bis jetzt keine \u00dcbergriffe, Bel\u00e4stigungen oder Einsch\u00fcchterungen erlebt haben. In den christlichen Vierteln nahm die Weihnachtsdekoration sogar zu. Das iranische Au\u00dfenministerium sagt, HTS habe ihr den Schutz von Schiiten zugesagt. Die kurdische Miliz SDF und HTS h\u00e4tten sich zudem Frieden zugesagt, hei\u00dft es.<\/p>\n\n\n\n Doch HTS nach einer Woche einfach so zu vertrauen, f\u00e4llt weiterhin vielen nat\u00fcrlich schwer. Gerade jenen, die Familie an extremistische Gruppen verloren haben. HTS k\u00e4mpfte bereits gegen verschiedene andere Rebellengruppen. Der Anf\u00fchrer der Gruppe ist ehemaliges Mitglied von Al-Kaida und Daesh (\u201eIS\u201c). In einem neuen Interview mit CNN deutet er Kritik an den Gruppen an, schafft es aber nicht, sie zu verurteilen. Da scheitert Jolani, der ansonsten bem\u00fcht darum ist, als gem\u00e4\u00dfigter Staatsmann r\u00fcberzukommen. Vielleicht k\u00f6nnte das die Absicherung sein: Jolani wirkt, als wolle er einfach nur anerkannt werden. Eventuell ist ihm Extremismus dann egal. Nein HTS ist nicht \u201eISIS\u201c (Daesh). Und hoffentlich wird die Gruppe das auch nie. Aber die Sorge bleibt. Ob er oder Teile seiner Truppen, die im Namen Al-Kaidas und Daeshs Verbrechen gegen syrische Zivilisten begangen haben, jemals zur Rechenschaft gezogen werden, wei\u00df man nicht. So wie man auch nicht wei\u00df, ob Assad jemals vor Gericht landen wird.<\/p>\n\n\n\n Es ist absehbar, dass die verschiedenen Fraktionen, die Assad zum Sturz brachten, um Vormacht ringen. Idealerweise nur politisch. Die Nachbarl\u00e4nder werden versuchen, schnell Stabilit\u00e4t in Syrien reinzubringen. Unsicheres Syrien = unsichere Grenzen = Probleme im eigenen Land. Aus jordanischen Regierungskreisen hei\u00dft es, die T\u00fcrkei w\u00fcrde sich um Sicherheit und Wiederaufbau Syriens k\u00fcmmern. Erdogan sieht sich als Teil des Siegs. Der Au\u00dfenminister der T\u00fcrkei, Hakan Fidan, sagt, die neue Regierung Syriens solle inklusiv sein und alle Syrer beinhalten.<\/p>\n\n\n\n Es ist absehbar, dass sich manche extremistische Fraktionen mit einer demokratischen L\u00f6sung nicht zufriedengeben werden. Es ist auch absehbar, dass Daesh im Machtvakuum wieder auftaucht.<\/p>\n\n\n\n Es ist ebenso absehbar, dass die T\u00fcrkei weiter gegen SDF\/YPG im Norden Syriens vorgehen wird. Bzw. syrische Fraktionen gegen sie vorgehen l\u00e4sst. Die Assad-Regierung hatte der T\u00fcrkei mal einen \u201eSicherheitskorridor\u201c entlang der gesamten Grenze zugesagt. Die t\u00fcrkische Regierung f\u00fcrchtet, dass der PKK-Ableger YPG Nordsyrien als Ausgangspunkt f\u00fcr Angriffe auf die T\u00fcrkei nutzt. Oder gar ein eigener Staat wird. Es k\u00f6nnte zu K\u00e4mpfen kommen. Und Flucht. Mehrfachflucht. Ein kurdischer Bekannter von mir fl\u00fcchtete 2018 vor den K\u00e4mpfen in Afrin nach Tal Rifaat im Norden Aleppos. Letzte Woche fl\u00fcchtete er von dort aus vor K\u00e4mpfen nach Manbij \u00f6stlich von Aleppo. Er dachte bis gestern, auch von dort m\u00fcsste er fl\u00fcchten. Dann aber wehte pl\u00f6tzlich die neue syrische Flagge dort. Vielleicht, und das ist die Hoffnung vieler, geht das gesamte ehemalige Syrien nun friedlich im neuen Syrien auf. Gleichberechtigt und frei. Ob als Staat, F\u00f6deration oder Union. Wo wir wieder bei Hoffnung w\u00e4ren.<\/p>\n\n\n\n Pal\u00e4stinenser wollen Frieden und Freiheit. Hat die ihnen jemand gegeben? Nein. Auch nicht Assad. Syrien f\u00fchrte mehrmals Kriege gegen Israel. Die Assad-Dynastie auch. 1973 oder mehrmals im Libanon. Und man unterst\u00fctzte die PLO unter Arafat enorm. Das ist alles lange her. Auch dass Assad Waffen Richtung Gaza schickte. Als die Hamas ihn f\u00fcr seine brutale Niederschlagung der Proteste in Syrien kritisierte, brach Assad die Beziehungen nach Gaza ab. Es gibt keine \u201eAchse des Widerstands\u201c, zu der Assad geh\u00f6rt. Er lie\u00df einen seiner engsten Verb\u00fcndeten, die Hisbollah, die allein im Libanon k\u00e4mpfte, im Stich. Und so wurde auch Assad vom Iran, von der Hisbollah und Russland im Stich gelassen. Warum auch h\u00e4tte jemand sich f\u00fcr ihn nochmal ins Feuer werfen sollen?<\/p>\n\n\n\n Israel bombardiert Waffenlager in ganz Syrien seit Assads Fall verst\u00e4rkt. Israel will nicht, dass die Waffen in H\u00e4nden der Rebellen oder anderer Gruppen landen. In Israel ist man nicht ungl\u00fccklich \u00fcber Assads Fall. Das wird die Hisbollah, einen erbitterten Gegner Israels, schw\u00e4chen. Das steht au\u00dfer Frage. Aber auch mit Assad und Irans freien Wegen in den Libanon war die Hisbollah schon auf sich allein gestellt.<\/p>\n\n\n\n Viel eher also werden sich Pal\u00e4stinenser, Libanesen und Syrer auf die Realit\u00e4t einstellen. Das hei\u00dft also nicht, dass das Genozid- und Apartheidsregime Israel, das international immer mehr isoliert ist, wirklich aufatmen kann. In Syrien wird kein pro-israelisches Regime an die Macht kommen.<\/p>\n\n\n\n Es mag f\u00fcr manche Menschen kaum mehr vorstellbar sein, was Naturgewalten f\u00fcr ein Eigenleben haben. D\u00fcrren, \u00dcberflutungen, Erdbeben oder eben der Mensch. Ja, Syrien ist ein massiver Stellvertreterkrieg gewesen und diverse Regional- und Gro\u00dfm\u00e4chte dr\u00e4ng(t)en ihre Interessen auf. Aber Syrien war auch ein riesiger Volksaufstand. Millionen von Menschen, die an Protesten teilnahmen. Beinahe ein ganzes Volk, das die Angst vor Assads Staatsapparat satt hatte. Die Rebellen kamen in dieser Woche nicht mit hochmodernen westlichen Waffen. Nein, sie siegten, weil Assads eiserner Griff lasch wurde. Es ist absehbar, dass insbesondere die T\u00fcrkei, aber auch Katar, Saudi-Arabien und die USA weiter viel Entscheidungsmacht in Syrien haben werden. Ja, ganz \u201efrei\u201c ist das nicht. Davor waren es eben Russland und der Iran. Aber, zum ersten Mal seit 1961 hat Syrien Aussicht auf echte freie Wahlen. Aussicht darauf, nicht in einem Folterkeller zu verschwinden, wenn man den Pr\u00e4sidenten kritisiert. Die Menschen wollen den alten Diktator nicht mit einem neuen Diktator austauschen. Ob er nun Jolani oder sonst wie hei\u00dft. Im aktuellen Klima klingt aber auch niemand so, als beanspruche er vollst\u00e4ndige Macht. Und selbst wenn, denken sich viele Syrer, lie\u00dfe sich ein neues Regime diesmal schneller entfernen als diese festgebissene Angst-Dynastie der Assads.<\/p>\n\n\n\n So wie man also hier und da fragt, \u201eIn wessen Interesse ist das\u201c muss man \u00f6fter und lauter die Frage stellen, \u201ewas sind die Interessen der Syrer\u201c.<\/p>\n\n\n\n Hoffnung ist oft naiv. Das hei\u00dft nicht, dass sie falsch ist. Die Gefahr, dass Syrien in einem Chaos wie einst der Irak, Afghanistan, Libyen oder Libanon f\u00e4llt, ist durchaus da. Der Erfolg ist noch jung. Wie diszipliniert, verhandlungsoffen und klug die Rebellengruppen und wie involviert, intakt und effektiv bestehende Staatsstrukturen sind, wird sich in den n\u00e4chsten Tagen, Wochen und Monaten zeigen. 13 Jahre B\u00fcrgerkrieg, in denen Syrer auf Syrer schossen, Stellvertreterkrieg, Unterdr\u00fcckung, Terror und Folter sind viel Zeit. Viel Zeit, hoffentlich aber erheblich weniger, wird es auch in Anspruch nehmen, aus diesen Ruinen ein echtes Land zu bilden. Den meisten Syrern ist es das aber wert. Die blo\u00dfe Aussicht auf etwas Anderes.<\/p>\n\n\n\n Die Zentralbank, der Pr\u00e4sidentenpalast und die iranische Botschaft wurden gepl\u00fcndert. Das war zu erwarten. Etwas mehr Chaos auch. Hoffentlich aber nichts Unaufhaltbares.<\/p>\n\n\n\n Aber der erste Eindruck ist: Die verblieben Regierungsstrukturen und die Rebellen haben sich auf eine \u00dcbergangsl\u00f6sung geeinigt, durch die auch Damaskus kampflos \u00fcbergeben wurde. L\u00e4uft es gut, l\u00e4uft Syrien weiter wie bisher. L\u00e4uft es besser, wird es, nun ja, besser.<\/p>\n\n\n\n Viele der fast 14 Millionen vertriebenen Menschen tr\u00e4umen von R\u00fcckkehr. Menschen tr\u00e4umen von Frieden. Glaubt ihnen ihre Freude. Und hofft mit ihnen, dass sich das Gute bewahrheitet und das Schlechte nicht. Jede Sorge ist berechtigt. Jede Hoffnung umso mehr.<\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Syrien: Zwischen Freude, Hoffnung, Sorgen und Fragen","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"syrien-zwischen-freude-hoffnung-sorgen-und-fragen","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-12-08 16:52:46","post_modified_gmt":"2024-12-08 16:52:46","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4728","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4716,"post_author":"2","post_date":"2024-12-03 14:57:33","post_date_gmt":"2024-12-03 14:57:33","post_content":"\n Wie Familie Omari neu beginnen muss<\/p>\n\n\n\n 40 Minuten. So lange hatte Familie Omari in Beirut Zeit, ihr gesamtes Leben hinter sich zu lassen. Es war kurz vor Mitternacht, der 26. Oktober, als Yehya Omari auf X (Twitter) die Nachricht sieht. Das Viertel seiner Eltern soll bombardiert werden. Das angrenzende Haus zum Wohnhaus seiner Eltern ist rot markiert. Direkt benachrichtigt werden die Betroffenen nicht. Die Erwartung des israelischen Milit\u00e4rs ist, dass sie die Updates zu Angriffen selbst verfolgen. Kurze 40 Minuten blieben letztlich zwischen der Information und dem Raketeneinschlag. Dass es aber jeden Moment so weit sein k\u00f6nnte, geht den Betroffenen ununterbrochen durch den Kopf. Koffer packen, Wertsachen zusammensuchen, Erinnerungen mitnehmen. Sohn Yehya war zu dem Zeitpunkt nicht in Beirut, sondern in Deutschland. Er ist Deutscher. Er versuchte von hier aus, seine Eltern, seinen kranken Bruder und seine Schwester nach Deutschland zu evakuieren. Selbst bevor Israels Angriff das Wohnhaus zerst\u00f6rte. Erfolglos. Das Ausl\u00e4nderamt legte ihm als einzige Option vor, 30.000 Euro auf ein Konto einzuzahlen und pro Person 900 Euro monatlich f\u00fcr Absicherung bereitzustellen, um erstmal ein Visum zu beantragen. Unbezahlbar und zu langsam. Es war letztlich nicht der deutsche Staat, der die schutzlosen Zivilisten aus dem Libanon evakuierte, sondern die Familie selbst. Die t\u00fcrkische Botschaft unterst\u00fctzte sie, nach Mersin in der T\u00fcrkei zu gelangen. Ins Friedliche, aber Ungewisse. Von dort aus zogen sie weiter nach Istanbul, wo Verwandte der Familie leben. Und wo es vielleicht Chancen auf Arbeit und ein neues Leben gibt. Familie Omari f\u00e4ngt bei null an. Der Vater, ein Lehrer, hofft in Istanbul M\u00f6glichkeiten zu finden, sein Studium der islamischen Rechtswissenschaften und der arabischen Sprache lehren zu k\u00f6nnen.<\/p>\n\n\n\n Die Familie sammelt \u00fcber die Crowdfunding-Plattform Hilfe, um neuzustarten. \u00dcber diesen Link gelangt man zur Seite<\/a>, die von uns auf ihre Seri\u00f6sit\u00e4t gepr\u00fcft wurde: https:\/\/commonsplace.de\/project\/neuanfang<\/a><\/p>\n\n\n\n <\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Libanon: Wo in 40 Minuten Haus und Lebensgrundlage zerst\u00f6rt werden","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"libanon-in-40-minuten-haus-und-lebensgrundlage-verloren","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-12-03 15:27:26","post_modified_gmt":"2024-12-03 15:27:26","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4716","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4575,"post_author":"2","post_date":"2024-10-06 18:27:36","post_date_gmt":"2024-10-06 18:27:36","post_content":"\n Die Hamas nahm am 7. Oktober 252 Geiseln. 105 wurden in einem Deal freigelassen, 4 lie\u00df die Hamas von sich aus frei und acht wurden von der israelischen Armee gefunden. 101 Geiseln gelten als nach wie vor in Gefangenschaft. Mindestens 34 israelische Geiseln starben in Gaza, vermutlich durch israelischen Beschuss. Bez\u00fcglich des Zustands der Geiseln spricht die Menschenrechtsgruppe Amnesty International von \u201eschlimmen Bedingungen\u201c.<\/p>\n\n\n\n 3.377 von Israel verschleppte Pal\u00e4stinenser werden aktuell ohne juristische Grundlage oder Vorwurf in Geiselhaft (\u201eadministrative Haft\u201c) gehalten. Unter ihnen mindestens 75 Kinder, so die israelische Menschenrechtsgruppe B\u2019Tselem. Viele von ihnen in \u201eFoltercamps\u201c wie Menschenrechtler die Haftanstalten nennen.<\/p>\n\n\n\n Amnesty International betrachtet Israels \u201eAdministrative Detention\u201c als einen Versto\u00df gegen Artikel 9 des UN-Zivilpaktes, den Internationalen Pakt \u00fcber b\u00fcrgerliche und politische Rechte (ICCPR), der \u201eklarstellt, dass niemand willk\u00fcrlich inhaftiert werden darf und dass Freiheitsentzug auf gesetzlich festgelegten Gr\u00fcnden und Verfahren beruhen muss\u201c. <\/p>\n\n\n\n \u201eDie Inhaftierung von Gefangenen und H\u00e4ftlingen aus den besetzten pal\u00e4stinensischen Gebieten innerhalb Israels stellt einen eklatanten Versto\u00df gegen die Vierte Genfer Konvention dar, die die Verbringung von Gefangenen und H\u00e4ftlingen aus den besetzten Gebieten verbietet, und verst\u00f6\u00dft au\u00dferdem gegen grundlegende Menschenrechte\u201c, so die israelische NGO HaMoked.<\/p>\n\n\n\n Die Menschenrechtsgruppen Human Rights Watch und B\u2019Tselem stellten in unabh\u00e4ngigen Reports fest, dass die verschleppten Pal\u00e4stinenser in den Foltercamps sexueller Gewalt, Folter, Unterversorgung und Erniedrigung ausgesetzt sind.<\/p>\n\n\n\n Dar\u00fcber hinaus befinden sich 227 pal\u00e4stinensische Kinder aktuell in Milit\u00e4rhaft. \u00dcber 700 Kinder wurden seit dem 7. Oktober verschleppt. Die UN wirft Israel \u201esystematischen Missbrauch vor\u201c, die Menschenrechtsgruppe Save the Children wirft Israel \u201ealarmierende F\u00e4lle von Missbrauch und Misshandlung\u201c vor.<\/p>\n\n\n\n Israel und die Hamas nutzen Gefangene als Geiseln, indem ihre Freilassung in Verhandlungen als Gegenleistung angeboten wird.<\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Folter, Vergewaltigung und Misshandlung: Israel h\u00e4lt 33 mal mehr Geiseln als die Hamas","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"folter-vergewaltigung-und-misshandlung-israel-halt-33-mal-mehr-geiseln-als-die-hamas","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:41:16","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:41:16","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4575","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4572,"post_author":"2","post_date":"2024-10-06 18:22:07","post_date_gmt":"2024-10-06 18:22:07","post_content":"\n Frankreichs Pr\u00e4sident Emanuel Macron fordert ein Ende der Waffenlieferungen an Israel. Es geht explizit um Waffen, die Israel f\u00fcr seinen Krieg gegen Gaza verwendet. In dem vor einer Woche aufgezeichneten Interview mit France Inter betont Macron auch: \u201eFrankreich liefert keine (Waffen).\u201c<\/p>\n\n\n\n Israels Premierminister Benjamin Netanyahu reagierte daraufhin heute mit einer direkten Ansprache gegen Macron, die auf den offiziellen Kan\u00e4len der Regierung ver\u00f6ffentlicht wurde. \u201eWas f\u00fcr eine Schande. Israel wird gewinnen, mit oder ohne Ihre Unterst\u00fctzung\u201c, wettert Netanyahu in der Rede.<\/p>\n\n\n\n Macron warnte auch, dass der Libanon nicht zu einem weiteren Gaza werden d\u00fcrfe. Israel d\u00fcrfe \u201edas libanesische Volk nicht opfern\u201c. <\/p>\n\n\n\n Kontext: Der Libanon ist eine ehemalige Kolonie Frankreichs. Die Regierung in Paris setzt Wert auf Einfluss im Libanon und nahm zuletzt eine verst\u00e4rkt kritische Stimme gegen\u00fcber Israel ein. Frankreich stimmte im Gegensatz zu Deutschland beispielsweise f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe bei der UN-Generalversammlung. Frankreich blockierte im Gegensatz zu den USA Forderungen nach einer Waffenruhe in Gaza auch nicht im der UN-Sicherheitsrat.<\/p>\n\n\n\n Frankreich geh\u00f6rt zu den L\u00e4ndern der EU, die mehrmals schon offen auch Israels Vorgehen in Gaza und im Libanon kritisierten. Deutschland, \u00d6sterreich und Tschechien sind die L\u00e4nder, die laut franz\u00f6sischen Diplomatenkreisen Konsequenzen gegen Israels Regime durch die EU blockieren.<\/p>\n\n\n\n Israel wird vom Chefermittler des Internationalen Strafgerichtshof Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen. Die UN-Sonderermittlerin wirft Israel einen Genozid vor. die israelische Armee t\u00f6tete allein in Gaza \u00fcber 41.000 Menschen innerhalb eines Jahres, darunter 16.000 Kinder.<\/p>\n\n\n\n Warum Frankreichs Pr\u00e4sident Macron nun offen ein Ende der Waffenlieferungen an Israel fordert?<\/p>\n\n\n\n Nein, Macron ist nat\u00fcrlich nicht pl\u00f6tzlich Mandela geworden und Frankreich gibt nicht \u00fcber Nacht kritikw\u00fcrdige Positionen auf. Es ist Politik.<\/p>\n\n\n\n 1. Frankreich ist lange schon etwas kritischer gegen\u00fcber Israels Verbrechen. Frankreich stimmte in der UN immer wieder f\u00fcr eine Waffenruhe. Das betrifft nicht nur Syrien. Auch im Libanon, im Irak, ja selbst in Pal\u00e4stina, fragt man sich, ob es nun besser oder schlechter wird.<\/p>\n\n\n\n Wenn diese Tage nun also eines sein sollten, dann Tage der Empathie.<\/p>\n\n\n\n Er war darin nicht immer erfolgreich. Assad errichtete eine Dynastie rund um die Minderheiten der Alawiten, denen er angeh\u00f6rte. Assads Verb\u00fcndete im Iran beschafften Schiiten einen weiteren Sonderstatus. Alle anderen konnten Teil des Teams sein. Wenn sie Assad bedingungslos huldigten. Baschar al-Assads Vater Hafez schuf damit ein gespaltenes Land. Es ist nur logisch, dass jetzt nach Assads Fall Alawiten, Schiiten, aber auch alle anderen Minderheiten Sorgen haben. Unter den Assads erhielten kurdische Syrer im Norden Syriens z.B. nur sehr selten Papiere. Kurdisch sprechen konnte zu Strafen f\u00fchren. In Form von Gewalt. Die sunnitisch-arabische Mehrheitsbev\u00f6lkerung wurde marginalisiert. Als die Terrorgruppe Daesh weite Teile Syriens \u00fcberrannte, lie\u00df der Assad-Staat letztlich viele Christen im Stich. Die Kurden sowieso.<\/p>\n\n\n\n Konfessionell stellen sunnitische Muslime (74 %) die klare Mehrheit, ethnisch stellen Araber (80 %) die klare Mehrheit. Es gibt ethnische Minderheiten wie Kurden (10 %), Turkmenen (4 %), Assyrer (3 %) oder Armenier (1 %) und religi\u00f6se Minderheiten wie Christen (6 %), Alawiten (11 %), Schiiten (4 %) und Drusen (3 %).<\/p>\n\n\n\n Nur Modelle, in denen alle Bev\u00f6lkerungsgruppen gesch\u00fctzt und gleichberechtigt sind, k\u00f6nnen eine L\u00f6sung sein. Ein demokratisches, freies Syrien ist das, wof\u00fcr die Menschen 2011 auf die Stra\u00dfen gingen. Das, was Assad mit aller Brutalit\u00e4t zu verhindern versuchte.<\/p>\n\n\n\n Es ist Geschichte. 2012 bis 2016 sollen bei der Belagerung Aleppos durch Assads Armee und seinen Verb\u00fcndeten insgesamt 31.273 Menschen get\u00f6tet worden sein. Darunter 21.452 Zivilisten. Die Stadt war zu gro\u00dfen Teile ein Friedhof der Ruinen. Wer h\u00e4tte damals gedacht, dass diese Stadt beinahe kampflos wieder die Kontrolle wechselt? Mit dem Verlust Aleppos zerfiel Assads Regentschaft in nur wenigen Tagen. Ohne russische, iranische und Hisbollah-Truppen kann Assad nicht viel. Es liegt vor allem daran, dass die syrische Regierungsarmee kaum mehr besteht und vor allem aber keine Inspiration f\u00fcr irgendwelche Endk\u00e4mpfe in sich tr\u00e4gt. 13 Jahre Krieg haben das Land an den Abgrund gef\u00fchrt. Die Armut ist extrem. Die einzigen beiden Faktoren, die damals Menschen an Assad und das System gebunden haben waren.<\/p>\n\n\n\n A) Die Angst vor Verfolgung. Insbesondere unter Minderheiten. Daesh (\u201eIS\u201c) best\u00e4tigte die \u00c4ngste. Beide \u00c4ngste gen\u00fcgten nun nicht mehr, um wirklich Stellung zu beziehen. Weil die Gegenseite aktuell die \u00c4ngste vorerst nicht best\u00e4tigt, da selbst die teils extremistische HTS sich als emphatisch f\u00fcr Minderheiten pr\u00e4sentiert und Staatsbediensteten Aussicht auf \u00dcbernahme gibt. Die Bev\u00f6lkerung ist verarmt, hungrig, perspektivlos und ausgenommen.<\/p>\n\n\n\n \u2028\u2028Es w\u00e4re sch\u00f6n, das mit absoluter Sicherheit sagen zu k\u00f6nnen. HTS, die Gruppe, die Aleppo erobert hat, sorgte bei den vielen christlichen Einwohnern der Stadt erstmal f\u00fcr extreme Angst. Dann bem\u00fchte sich HTS aber schnell um das gegenteilige Bild. Das Ger\u00fccht wurde verbreitet, ein Bischof w\u00e4re Aleppos B\u00fcrgermeister geworden. Das waren Fake News. Ein syrisch-armenischer Freund von mir aus Aleppo schrieb daraufhin lachend: \u201eJetzt d\u00fcrfen wir auch vier Frauen heiraten.\u201c Meine christlichen und kurdischen Kontakte in Aleppo beteuern, dass sie bis jetzt keine \u00dcbergriffe, Bel\u00e4stigungen oder Einsch\u00fcchterungen erlebt haben. In den christlichen Vierteln nahm die Weihnachtsdekoration sogar zu. Das iranische Au\u00dfenministerium sagt, HTS habe ihr den Schutz von Schiiten zugesagt. Die kurdische Miliz SDF und HTS h\u00e4tten sich zudem Frieden zugesagt, hei\u00dft es.<\/p>\n\n\n\n Doch HTS nach einer Woche einfach so zu vertrauen, f\u00e4llt weiterhin vielen nat\u00fcrlich schwer. Gerade jenen, die Familie an extremistische Gruppen verloren haben. HTS k\u00e4mpfte bereits gegen verschiedene andere Rebellengruppen. Der Anf\u00fchrer der Gruppe ist ehemaliges Mitglied von Al-Kaida und Daesh (\u201eIS\u201c). In einem neuen Interview mit CNN deutet er Kritik an den Gruppen an, schafft es aber nicht, sie zu verurteilen. Da scheitert Jolani, der ansonsten bem\u00fcht darum ist, als gem\u00e4\u00dfigter Staatsmann r\u00fcberzukommen. Vielleicht k\u00f6nnte das die Absicherung sein: Jolani wirkt, als wolle er einfach nur anerkannt werden. Eventuell ist ihm Extremismus dann egal. Nein HTS ist nicht \u201eISIS\u201c (Daesh). Und hoffentlich wird die Gruppe das auch nie. Aber die Sorge bleibt. Ob er oder Teile seiner Truppen, die im Namen Al-Kaidas und Daeshs Verbrechen gegen syrische Zivilisten begangen haben, jemals zur Rechenschaft gezogen werden, wei\u00df man nicht. So wie man auch nicht wei\u00df, ob Assad jemals vor Gericht landen wird.<\/p>\n\n\n\n Es ist absehbar, dass die verschiedenen Fraktionen, die Assad zum Sturz brachten, um Vormacht ringen. Idealerweise nur politisch. Die Nachbarl\u00e4nder werden versuchen, schnell Stabilit\u00e4t in Syrien reinzubringen. Unsicheres Syrien = unsichere Grenzen = Probleme im eigenen Land. Aus jordanischen Regierungskreisen hei\u00dft es, die T\u00fcrkei w\u00fcrde sich um Sicherheit und Wiederaufbau Syriens k\u00fcmmern. Erdogan sieht sich als Teil des Siegs. Der Au\u00dfenminister der T\u00fcrkei, Hakan Fidan, sagt, die neue Regierung Syriens solle inklusiv sein und alle Syrer beinhalten.<\/p>\n\n\n\n Es ist absehbar, dass sich manche extremistische Fraktionen mit einer demokratischen L\u00f6sung nicht zufriedengeben werden. Es ist auch absehbar, dass Daesh im Machtvakuum wieder auftaucht.<\/p>\n\n\n\n Es ist ebenso absehbar, dass die T\u00fcrkei weiter gegen SDF\/YPG im Norden Syriens vorgehen wird. Bzw. syrische Fraktionen gegen sie vorgehen l\u00e4sst. Die Assad-Regierung hatte der T\u00fcrkei mal einen \u201eSicherheitskorridor\u201c entlang der gesamten Grenze zugesagt. Die t\u00fcrkische Regierung f\u00fcrchtet, dass der PKK-Ableger YPG Nordsyrien als Ausgangspunkt f\u00fcr Angriffe auf die T\u00fcrkei nutzt. Oder gar ein eigener Staat wird. Es k\u00f6nnte zu K\u00e4mpfen kommen. Und Flucht. Mehrfachflucht. Ein kurdischer Bekannter von mir fl\u00fcchtete 2018 vor den K\u00e4mpfen in Afrin nach Tal Rifaat im Norden Aleppos. Letzte Woche fl\u00fcchtete er von dort aus vor K\u00e4mpfen nach Manbij \u00f6stlich von Aleppo. Er dachte bis gestern, auch von dort m\u00fcsste er fl\u00fcchten. Dann aber wehte pl\u00f6tzlich die neue syrische Flagge dort. Vielleicht, und das ist die Hoffnung vieler, geht das gesamte ehemalige Syrien nun friedlich im neuen Syrien auf. Gleichberechtigt und frei. Ob als Staat, F\u00f6deration oder Union. Wo wir wieder bei Hoffnung w\u00e4ren.<\/p>\n\n\n\n Pal\u00e4stinenser wollen Frieden und Freiheit. Hat die ihnen jemand gegeben? Nein. Auch nicht Assad. Syrien f\u00fchrte mehrmals Kriege gegen Israel. Die Assad-Dynastie auch. 1973 oder mehrmals im Libanon. Und man unterst\u00fctzte die PLO unter Arafat enorm. Das ist alles lange her. Auch dass Assad Waffen Richtung Gaza schickte. Als die Hamas ihn f\u00fcr seine brutale Niederschlagung der Proteste in Syrien kritisierte, brach Assad die Beziehungen nach Gaza ab. Es gibt keine \u201eAchse des Widerstands\u201c, zu der Assad geh\u00f6rt. Er lie\u00df einen seiner engsten Verb\u00fcndeten, die Hisbollah, die allein im Libanon k\u00e4mpfte, im Stich. Und so wurde auch Assad vom Iran, von der Hisbollah und Russland im Stich gelassen. Warum auch h\u00e4tte jemand sich f\u00fcr ihn nochmal ins Feuer werfen sollen?<\/p>\n\n\n\n Israel bombardiert Waffenlager in ganz Syrien seit Assads Fall verst\u00e4rkt. Israel will nicht, dass die Waffen in H\u00e4nden der Rebellen oder anderer Gruppen landen. In Israel ist man nicht ungl\u00fccklich \u00fcber Assads Fall. Das wird die Hisbollah, einen erbitterten Gegner Israels, schw\u00e4chen. Das steht au\u00dfer Frage. Aber auch mit Assad und Irans freien Wegen in den Libanon war die Hisbollah schon auf sich allein gestellt.<\/p>\n\n\n\n Viel eher also werden sich Pal\u00e4stinenser, Libanesen und Syrer auf die Realit\u00e4t einstellen. Das hei\u00dft also nicht, dass das Genozid- und Apartheidsregime Israel, das international immer mehr isoliert ist, wirklich aufatmen kann. In Syrien wird kein pro-israelisches Regime an die Macht kommen.<\/p>\n\n\n\n Es mag f\u00fcr manche Menschen kaum mehr vorstellbar sein, was Naturgewalten f\u00fcr ein Eigenleben haben. D\u00fcrren, \u00dcberflutungen, Erdbeben oder eben der Mensch. Ja, Syrien ist ein massiver Stellvertreterkrieg gewesen und diverse Regional- und Gro\u00dfm\u00e4chte dr\u00e4ng(t)en ihre Interessen auf. Aber Syrien war auch ein riesiger Volksaufstand. Millionen von Menschen, die an Protesten teilnahmen. Beinahe ein ganzes Volk, das die Angst vor Assads Staatsapparat satt hatte. Die Rebellen kamen in dieser Woche nicht mit hochmodernen westlichen Waffen. Nein, sie siegten, weil Assads eiserner Griff lasch wurde. Es ist absehbar, dass insbesondere die T\u00fcrkei, aber auch Katar, Saudi-Arabien und die USA weiter viel Entscheidungsmacht in Syrien haben werden. Ja, ganz \u201efrei\u201c ist das nicht. Davor waren es eben Russland und der Iran. Aber, zum ersten Mal seit 1961 hat Syrien Aussicht auf echte freie Wahlen. Aussicht darauf, nicht in einem Folterkeller zu verschwinden, wenn man den Pr\u00e4sidenten kritisiert. Die Menschen wollen den alten Diktator nicht mit einem neuen Diktator austauschen. Ob er nun Jolani oder sonst wie hei\u00dft. Im aktuellen Klima klingt aber auch niemand so, als beanspruche er vollst\u00e4ndige Macht. Und selbst wenn, denken sich viele Syrer, lie\u00dfe sich ein neues Regime diesmal schneller entfernen als diese festgebissene Angst-Dynastie der Assads.<\/p>\n\n\n\n So wie man also hier und da fragt, \u201eIn wessen Interesse ist das\u201c muss man \u00f6fter und lauter die Frage stellen, \u201ewas sind die Interessen der Syrer\u201c.<\/p>\n\n\n\n Hoffnung ist oft naiv. Das hei\u00dft nicht, dass sie falsch ist. Die Gefahr, dass Syrien in einem Chaos wie einst der Irak, Afghanistan, Libyen oder Libanon f\u00e4llt, ist durchaus da. Der Erfolg ist noch jung. Wie diszipliniert, verhandlungsoffen und klug die Rebellengruppen und wie involviert, intakt und effektiv bestehende Staatsstrukturen sind, wird sich in den n\u00e4chsten Tagen, Wochen und Monaten zeigen. 13 Jahre B\u00fcrgerkrieg, in denen Syrer auf Syrer schossen, Stellvertreterkrieg, Unterdr\u00fcckung, Terror und Folter sind viel Zeit. Viel Zeit, hoffentlich aber erheblich weniger, wird es auch in Anspruch nehmen, aus diesen Ruinen ein echtes Land zu bilden. Den meisten Syrern ist es das aber wert. Die blo\u00dfe Aussicht auf etwas Anderes.<\/p>\n\n\n\n Die Zentralbank, der Pr\u00e4sidentenpalast und die iranische Botschaft wurden gepl\u00fcndert. Das war zu erwarten. Etwas mehr Chaos auch. Hoffentlich aber nichts Unaufhaltbares.<\/p>\n\n\n\n Aber der erste Eindruck ist: Die verblieben Regierungsstrukturen und die Rebellen haben sich auf eine \u00dcbergangsl\u00f6sung geeinigt, durch die auch Damaskus kampflos \u00fcbergeben wurde. L\u00e4uft es gut, l\u00e4uft Syrien weiter wie bisher. L\u00e4uft es besser, wird es, nun ja, besser.<\/p>\n\n\n\n Viele der fast 14 Millionen vertriebenen Menschen tr\u00e4umen von R\u00fcckkehr. Menschen tr\u00e4umen von Frieden. Glaubt ihnen ihre Freude. Und hofft mit ihnen, dass sich das Gute bewahrheitet und das Schlechte nicht. Jede Sorge ist berechtigt. Jede Hoffnung umso mehr.<\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Syrien: Zwischen Freude, Hoffnung, Sorgen und Fragen","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"syrien-zwischen-freude-hoffnung-sorgen-und-fragen","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-12-08 16:52:46","post_modified_gmt":"2024-12-08 16:52:46","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4728","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4716,"post_author":"2","post_date":"2024-12-03 14:57:33","post_date_gmt":"2024-12-03 14:57:33","post_content":"\n Wie Familie Omari neu beginnen muss<\/p>\n\n\n\n 40 Minuten. So lange hatte Familie Omari in Beirut Zeit, ihr gesamtes Leben hinter sich zu lassen. Es war kurz vor Mitternacht, der 26. Oktober, als Yehya Omari auf X (Twitter) die Nachricht sieht. Das Viertel seiner Eltern soll bombardiert werden. Das angrenzende Haus zum Wohnhaus seiner Eltern ist rot markiert. Direkt benachrichtigt werden die Betroffenen nicht. Die Erwartung des israelischen Milit\u00e4rs ist, dass sie die Updates zu Angriffen selbst verfolgen. Kurze 40 Minuten blieben letztlich zwischen der Information und dem Raketeneinschlag. Dass es aber jeden Moment so weit sein k\u00f6nnte, geht den Betroffenen ununterbrochen durch den Kopf. Koffer packen, Wertsachen zusammensuchen, Erinnerungen mitnehmen. Sohn Yehya war zu dem Zeitpunkt nicht in Beirut, sondern in Deutschland. Er ist Deutscher. Er versuchte von hier aus, seine Eltern, seinen kranken Bruder und seine Schwester nach Deutschland zu evakuieren. Selbst bevor Israels Angriff das Wohnhaus zerst\u00f6rte. Erfolglos. Das Ausl\u00e4nderamt legte ihm als einzige Option vor, 30.000 Euro auf ein Konto einzuzahlen und pro Person 900 Euro monatlich f\u00fcr Absicherung bereitzustellen, um erstmal ein Visum zu beantragen. Unbezahlbar und zu langsam. Es war letztlich nicht der deutsche Staat, der die schutzlosen Zivilisten aus dem Libanon evakuierte, sondern die Familie selbst. Die t\u00fcrkische Botschaft unterst\u00fctzte sie, nach Mersin in der T\u00fcrkei zu gelangen. Ins Friedliche, aber Ungewisse. Von dort aus zogen sie weiter nach Istanbul, wo Verwandte der Familie leben. Und wo es vielleicht Chancen auf Arbeit und ein neues Leben gibt. Familie Omari f\u00e4ngt bei null an. Der Vater, ein Lehrer, hofft in Istanbul M\u00f6glichkeiten zu finden, sein Studium der islamischen Rechtswissenschaften und der arabischen Sprache lehren zu k\u00f6nnen.<\/p>\n\n\n\n Die Familie sammelt \u00fcber die Crowdfunding-Plattform Hilfe, um neuzustarten. \u00dcber diesen Link gelangt man zur Seite<\/a>, die von uns auf ihre Seri\u00f6sit\u00e4t gepr\u00fcft wurde: https:\/\/commonsplace.de\/project\/neuanfang<\/a><\/p>\n\n\n\n <\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Libanon: Wo in 40 Minuten Haus und Lebensgrundlage zerst\u00f6rt werden","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"libanon-in-40-minuten-haus-und-lebensgrundlage-verloren","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-12-03 15:27:26","post_modified_gmt":"2024-12-03 15:27:26","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4716","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4575,"post_author":"2","post_date":"2024-10-06 18:27:36","post_date_gmt":"2024-10-06 18:27:36","post_content":"\n Die Hamas nahm am 7. Oktober 252 Geiseln. 105 wurden in einem Deal freigelassen, 4 lie\u00df die Hamas von sich aus frei und acht wurden von der israelischen Armee gefunden. 101 Geiseln gelten als nach wie vor in Gefangenschaft. Mindestens 34 israelische Geiseln starben in Gaza, vermutlich durch israelischen Beschuss. Bez\u00fcglich des Zustands der Geiseln spricht die Menschenrechtsgruppe Amnesty International von \u201eschlimmen Bedingungen\u201c.<\/p>\n\n\n\n 3.377 von Israel verschleppte Pal\u00e4stinenser werden aktuell ohne juristische Grundlage oder Vorwurf in Geiselhaft (\u201eadministrative Haft\u201c) gehalten. Unter ihnen mindestens 75 Kinder, so die israelische Menschenrechtsgruppe B\u2019Tselem. Viele von ihnen in \u201eFoltercamps\u201c wie Menschenrechtler die Haftanstalten nennen.<\/p>\n\n\n\n Amnesty International betrachtet Israels \u201eAdministrative Detention\u201c als einen Versto\u00df gegen Artikel 9 des UN-Zivilpaktes, den Internationalen Pakt \u00fcber b\u00fcrgerliche und politische Rechte (ICCPR), der \u201eklarstellt, dass niemand willk\u00fcrlich inhaftiert werden darf und dass Freiheitsentzug auf gesetzlich festgelegten Gr\u00fcnden und Verfahren beruhen muss\u201c. <\/p>\n\n\n\n \u201eDie Inhaftierung von Gefangenen und H\u00e4ftlingen aus den besetzten pal\u00e4stinensischen Gebieten innerhalb Israels stellt einen eklatanten Versto\u00df gegen die Vierte Genfer Konvention dar, die die Verbringung von Gefangenen und H\u00e4ftlingen aus den besetzten Gebieten verbietet, und verst\u00f6\u00dft au\u00dferdem gegen grundlegende Menschenrechte\u201c, so die israelische NGO HaMoked.<\/p>\n\n\n\n Die Menschenrechtsgruppen Human Rights Watch und B\u2019Tselem stellten in unabh\u00e4ngigen Reports fest, dass die verschleppten Pal\u00e4stinenser in den Foltercamps sexueller Gewalt, Folter, Unterversorgung und Erniedrigung ausgesetzt sind.<\/p>\n\n\n\n Dar\u00fcber hinaus befinden sich 227 pal\u00e4stinensische Kinder aktuell in Milit\u00e4rhaft. \u00dcber 700 Kinder wurden seit dem 7. Oktober verschleppt. Die UN wirft Israel \u201esystematischen Missbrauch vor\u201c, die Menschenrechtsgruppe Save the Children wirft Israel \u201ealarmierende F\u00e4lle von Missbrauch und Misshandlung\u201c vor.<\/p>\n\n\n\n Israel und die Hamas nutzen Gefangene als Geiseln, indem ihre Freilassung in Verhandlungen als Gegenleistung angeboten wird.<\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Folter, Vergewaltigung und Misshandlung: Israel h\u00e4lt 33 mal mehr Geiseln als die Hamas","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"folter-vergewaltigung-und-misshandlung-israel-halt-33-mal-mehr-geiseln-als-die-hamas","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:41:16","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:41:16","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4575","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4572,"post_author":"2","post_date":"2024-10-06 18:22:07","post_date_gmt":"2024-10-06 18:22:07","post_content":"\n Frankreichs Pr\u00e4sident Emanuel Macron fordert ein Ende der Waffenlieferungen an Israel. Es geht explizit um Waffen, die Israel f\u00fcr seinen Krieg gegen Gaza verwendet. In dem vor einer Woche aufgezeichneten Interview mit France Inter betont Macron auch: \u201eFrankreich liefert keine (Waffen).\u201c<\/p>\n\n\n\n Israels Premierminister Benjamin Netanyahu reagierte daraufhin heute mit einer direkten Ansprache gegen Macron, die auf den offiziellen Kan\u00e4len der Regierung ver\u00f6ffentlicht wurde. \u201eWas f\u00fcr eine Schande. Israel wird gewinnen, mit oder ohne Ihre Unterst\u00fctzung\u201c, wettert Netanyahu in der Rede.<\/p>\n\n\n\n Macron warnte auch, dass der Libanon nicht zu einem weiteren Gaza werden d\u00fcrfe. Israel d\u00fcrfe \u201edas libanesische Volk nicht opfern\u201c. <\/p>\n\n\n\n Kontext: Der Libanon ist eine ehemalige Kolonie Frankreichs. Die Regierung in Paris setzt Wert auf Einfluss im Libanon und nahm zuletzt eine verst\u00e4rkt kritische Stimme gegen\u00fcber Israel ein. Frankreich stimmte im Gegensatz zu Deutschland beispielsweise f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe bei der UN-Generalversammlung. Frankreich blockierte im Gegensatz zu den USA Forderungen nach einer Waffenruhe in Gaza auch nicht im der UN-Sicherheitsrat.<\/p>\n\n\n\n Frankreich geh\u00f6rt zu den L\u00e4ndern der EU, die mehrmals schon offen auch Israels Vorgehen in Gaza und im Libanon kritisierten. Deutschland, \u00d6sterreich und Tschechien sind die L\u00e4nder, die laut franz\u00f6sischen Diplomatenkreisen Konsequenzen gegen Israels Regime durch die EU blockieren.<\/p>\n\n\n\n Israel wird vom Chefermittler des Internationalen Strafgerichtshof Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen. Die UN-Sonderermittlerin wirft Israel einen Genozid vor. die israelische Armee t\u00f6tete allein in Gaza \u00fcber 41.000 Menschen innerhalb eines Jahres, darunter 16.000 Kinder.<\/p>\n\n\n\n Warum Frankreichs Pr\u00e4sident Macron nun offen ein Ende der Waffenlieferungen an Israel fordert?<\/p>\n\n\n\n Nein, Macron ist nat\u00fcrlich nicht pl\u00f6tzlich Mandela geworden und Frankreich gibt nicht \u00fcber Nacht kritikw\u00fcrdige Positionen auf. Es ist Politik.<\/p>\n\n\n\n 1. Frankreich ist lange schon etwas kritischer gegen\u00fcber Israels Verbrechen. Frankreich stimmte in der UN immer wieder f\u00fcr eine Waffenruhe. F\u00fcr viele, auch die Hoffnungsvollen, dr\u00e4ngen sich ebenso Sorgen auf. Sorgen vor Chaos, weiterem Krieg, Terror, Extremismus oder Verfolgung. Das betrifft nicht nur Syrien. Auch im Libanon, im Irak, ja selbst in Pal\u00e4stina, fragt man sich, ob es nun besser oder schlechter wird.<\/p>\n\n\n\n Wenn diese Tage nun also eines sein sollten, dann Tage der Empathie.<\/p>\n\n\n\n Er war darin nicht immer erfolgreich. Assad errichtete eine Dynastie rund um die Minderheiten der Alawiten, denen er angeh\u00f6rte. Assads Verb\u00fcndete im Iran beschafften Schiiten einen weiteren Sonderstatus. Alle anderen konnten Teil des Teams sein. Wenn sie Assad bedingungslos huldigten. Baschar al-Assads Vater Hafez schuf damit ein gespaltenes Land. Es ist nur logisch, dass jetzt nach Assads Fall Alawiten, Schiiten, aber auch alle anderen Minderheiten Sorgen haben. Unter den Assads erhielten kurdische Syrer im Norden Syriens z.B. nur sehr selten Papiere. Kurdisch sprechen konnte zu Strafen f\u00fchren. In Form von Gewalt. Die sunnitisch-arabische Mehrheitsbev\u00f6lkerung wurde marginalisiert. Als die Terrorgruppe Daesh weite Teile Syriens \u00fcberrannte, lie\u00df der Assad-Staat letztlich viele Christen im Stich. Die Kurden sowieso.<\/p>\n\n\n\n Konfessionell stellen sunnitische Muslime (74 %) die klare Mehrheit, ethnisch stellen Araber (80 %) die klare Mehrheit. Es gibt ethnische Minderheiten wie Kurden (10 %), Turkmenen (4 %), Assyrer (3 %) oder Armenier (1 %) und religi\u00f6se Minderheiten wie Christen (6 %), Alawiten (11 %), Schiiten (4 %) und Drusen (3 %).<\/p>\n\n\n\n Nur Modelle, in denen alle Bev\u00f6lkerungsgruppen gesch\u00fctzt und gleichberechtigt sind, k\u00f6nnen eine L\u00f6sung sein. Ein demokratisches, freies Syrien ist das, wof\u00fcr die Menschen 2011 auf die Stra\u00dfen gingen. Das, was Assad mit aller Brutalit\u00e4t zu verhindern versuchte.<\/p>\n\n\n\n Es ist Geschichte. 2012 bis 2016 sollen bei der Belagerung Aleppos durch Assads Armee und seinen Verb\u00fcndeten insgesamt 31.273 Menschen get\u00f6tet worden sein. Darunter 21.452 Zivilisten. Die Stadt war zu gro\u00dfen Teile ein Friedhof der Ruinen. Wer h\u00e4tte damals gedacht, dass diese Stadt beinahe kampflos wieder die Kontrolle wechselt? Mit dem Verlust Aleppos zerfiel Assads Regentschaft in nur wenigen Tagen. Ohne russische, iranische und Hisbollah-Truppen kann Assad nicht viel. Es liegt vor allem daran, dass die syrische Regierungsarmee kaum mehr besteht und vor allem aber keine Inspiration f\u00fcr irgendwelche Endk\u00e4mpfe in sich tr\u00e4gt. 13 Jahre Krieg haben das Land an den Abgrund gef\u00fchrt. Die Armut ist extrem. Die einzigen beiden Faktoren, die damals Menschen an Assad und das System gebunden haben waren.<\/p>\n\n\n\n A) Die Angst vor Verfolgung. Insbesondere unter Minderheiten. Daesh (\u201eIS\u201c) best\u00e4tigte die \u00c4ngste. Beide \u00c4ngste gen\u00fcgten nun nicht mehr, um wirklich Stellung zu beziehen. Weil die Gegenseite aktuell die \u00c4ngste vorerst nicht best\u00e4tigt, da selbst die teils extremistische HTS sich als emphatisch f\u00fcr Minderheiten pr\u00e4sentiert und Staatsbediensteten Aussicht auf \u00dcbernahme gibt. Die Bev\u00f6lkerung ist verarmt, hungrig, perspektivlos und ausgenommen.<\/p>\n\n\n\n \u2028\u2028Es w\u00e4re sch\u00f6n, das mit absoluter Sicherheit sagen zu k\u00f6nnen. HTS, die Gruppe, die Aleppo erobert hat, sorgte bei den vielen christlichen Einwohnern der Stadt erstmal f\u00fcr extreme Angst. Dann bem\u00fchte sich HTS aber schnell um das gegenteilige Bild. Das Ger\u00fccht wurde verbreitet, ein Bischof w\u00e4re Aleppos B\u00fcrgermeister geworden. Das waren Fake News. Ein syrisch-armenischer Freund von mir aus Aleppo schrieb daraufhin lachend: \u201eJetzt d\u00fcrfen wir auch vier Frauen heiraten.\u201c Meine christlichen und kurdischen Kontakte in Aleppo beteuern, dass sie bis jetzt keine \u00dcbergriffe, Bel\u00e4stigungen oder Einsch\u00fcchterungen erlebt haben. In den christlichen Vierteln nahm die Weihnachtsdekoration sogar zu. Das iranische Au\u00dfenministerium sagt, HTS habe ihr den Schutz von Schiiten zugesagt. Die kurdische Miliz SDF und HTS h\u00e4tten sich zudem Frieden zugesagt, hei\u00dft es.<\/p>\n\n\n\n Doch HTS nach einer Woche einfach so zu vertrauen, f\u00e4llt weiterhin vielen nat\u00fcrlich schwer. Gerade jenen, die Familie an extremistische Gruppen verloren haben. HTS k\u00e4mpfte bereits gegen verschiedene andere Rebellengruppen. Der Anf\u00fchrer der Gruppe ist ehemaliges Mitglied von Al-Kaida und Daesh (\u201eIS\u201c). In einem neuen Interview mit CNN deutet er Kritik an den Gruppen an, schafft es aber nicht, sie zu verurteilen. Da scheitert Jolani, der ansonsten bem\u00fcht darum ist, als gem\u00e4\u00dfigter Staatsmann r\u00fcberzukommen. Vielleicht k\u00f6nnte das die Absicherung sein: Jolani wirkt, als wolle er einfach nur anerkannt werden. Eventuell ist ihm Extremismus dann egal. Nein HTS ist nicht \u201eISIS\u201c (Daesh). Und hoffentlich wird die Gruppe das auch nie. Aber die Sorge bleibt. Ob er oder Teile seiner Truppen, die im Namen Al-Kaidas und Daeshs Verbrechen gegen syrische Zivilisten begangen haben, jemals zur Rechenschaft gezogen werden, wei\u00df man nicht. So wie man auch nicht wei\u00df, ob Assad jemals vor Gericht landen wird.<\/p>\n\n\n\n Es ist absehbar, dass die verschiedenen Fraktionen, die Assad zum Sturz brachten, um Vormacht ringen. Idealerweise nur politisch. Die Nachbarl\u00e4nder werden versuchen, schnell Stabilit\u00e4t in Syrien reinzubringen. Unsicheres Syrien = unsichere Grenzen = Probleme im eigenen Land. Aus jordanischen Regierungskreisen hei\u00dft es, die T\u00fcrkei w\u00fcrde sich um Sicherheit und Wiederaufbau Syriens k\u00fcmmern. Erdogan sieht sich als Teil des Siegs. Der Au\u00dfenminister der T\u00fcrkei, Hakan Fidan, sagt, die neue Regierung Syriens solle inklusiv sein und alle Syrer beinhalten.<\/p>\n\n\n\n Es ist absehbar, dass sich manche extremistische Fraktionen mit einer demokratischen L\u00f6sung nicht zufriedengeben werden. Es ist auch absehbar, dass Daesh im Machtvakuum wieder auftaucht.<\/p>\n\n\n\n Es ist ebenso absehbar, dass die T\u00fcrkei weiter gegen SDF\/YPG im Norden Syriens vorgehen wird. Bzw. syrische Fraktionen gegen sie vorgehen l\u00e4sst. Die Assad-Regierung hatte der T\u00fcrkei mal einen \u201eSicherheitskorridor\u201c entlang der gesamten Grenze zugesagt. Die t\u00fcrkische Regierung f\u00fcrchtet, dass der PKK-Ableger YPG Nordsyrien als Ausgangspunkt f\u00fcr Angriffe auf die T\u00fcrkei nutzt. Oder gar ein eigener Staat wird. Es k\u00f6nnte zu K\u00e4mpfen kommen. Und Flucht. Mehrfachflucht. Ein kurdischer Bekannter von mir fl\u00fcchtete 2018 vor den K\u00e4mpfen in Afrin nach Tal Rifaat im Norden Aleppos. Letzte Woche fl\u00fcchtete er von dort aus vor K\u00e4mpfen nach Manbij \u00f6stlich von Aleppo. Er dachte bis gestern, auch von dort m\u00fcsste er fl\u00fcchten. Dann aber wehte pl\u00f6tzlich die neue syrische Flagge dort. Vielleicht, und das ist die Hoffnung vieler, geht das gesamte ehemalige Syrien nun friedlich im neuen Syrien auf. Gleichberechtigt und frei. Ob als Staat, F\u00f6deration oder Union. Wo wir wieder bei Hoffnung w\u00e4ren.<\/p>\n\n\n\n Pal\u00e4stinenser wollen Frieden und Freiheit. Hat die ihnen jemand gegeben? Nein. Auch nicht Assad. Syrien f\u00fchrte mehrmals Kriege gegen Israel. Die Assad-Dynastie auch. 1973 oder mehrmals im Libanon. Und man unterst\u00fctzte die PLO unter Arafat enorm. Das ist alles lange her. Auch dass Assad Waffen Richtung Gaza schickte. Als die Hamas ihn f\u00fcr seine brutale Niederschlagung der Proteste in Syrien kritisierte, brach Assad die Beziehungen nach Gaza ab. Es gibt keine \u201eAchse des Widerstands\u201c, zu der Assad geh\u00f6rt. Er lie\u00df einen seiner engsten Verb\u00fcndeten, die Hisbollah, die allein im Libanon k\u00e4mpfte, im Stich. Und so wurde auch Assad vom Iran, von der Hisbollah und Russland im Stich gelassen. Warum auch h\u00e4tte jemand sich f\u00fcr ihn nochmal ins Feuer werfen sollen?<\/p>\n\n\n\n Israel bombardiert Waffenlager in ganz Syrien seit Assads Fall verst\u00e4rkt. Israel will nicht, dass die Waffen in H\u00e4nden der Rebellen oder anderer Gruppen landen. In Israel ist man nicht ungl\u00fccklich \u00fcber Assads Fall. Das wird die Hisbollah, einen erbitterten Gegner Israels, schw\u00e4chen. Das steht au\u00dfer Frage. Aber auch mit Assad und Irans freien Wegen in den Libanon war die Hisbollah schon auf sich allein gestellt.<\/p>\n\n\n\n Viel eher also werden sich Pal\u00e4stinenser, Libanesen und Syrer auf die Realit\u00e4t einstellen. Das hei\u00dft also nicht, dass das Genozid- und Apartheidsregime Israel, das international immer mehr isoliert ist, wirklich aufatmen kann. In Syrien wird kein pro-israelisches Regime an die Macht kommen.<\/p>\n\n\n\n Es mag f\u00fcr manche Menschen kaum mehr vorstellbar sein, was Naturgewalten f\u00fcr ein Eigenleben haben. D\u00fcrren, \u00dcberflutungen, Erdbeben oder eben der Mensch. Ja, Syrien ist ein massiver Stellvertreterkrieg gewesen und diverse Regional- und Gro\u00dfm\u00e4chte dr\u00e4ng(t)en ihre Interessen auf. Aber Syrien war auch ein riesiger Volksaufstand. Millionen von Menschen, die an Protesten teilnahmen. Beinahe ein ganzes Volk, das die Angst vor Assads Staatsapparat satt hatte. Die Rebellen kamen in dieser Woche nicht mit hochmodernen westlichen Waffen. Nein, sie siegten, weil Assads eiserner Griff lasch wurde. Es ist absehbar, dass insbesondere die T\u00fcrkei, aber auch Katar, Saudi-Arabien und die USA weiter viel Entscheidungsmacht in Syrien haben werden. Ja, ganz \u201efrei\u201c ist das nicht. Davor waren es eben Russland und der Iran. Aber, zum ersten Mal seit 1961 hat Syrien Aussicht auf echte freie Wahlen. Aussicht darauf, nicht in einem Folterkeller zu verschwinden, wenn man den Pr\u00e4sidenten kritisiert. Die Menschen wollen den alten Diktator nicht mit einem neuen Diktator austauschen. Ob er nun Jolani oder sonst wie hei\u00dft. Im aktuellen Klima klingt aber auch niemand so, als beanspruche er vollst\u00e4ndige Macht. Und selbst wenn, denken sich viele Syrer, lie\u00dfe sich ein neues Regime diesmal schneller entfernen als diese festgebissene Angst-Dynastie der Assads.<\/p>\n\n\n\n So wie man also hier und da fragt, \u201eIn wessen Interesse ist das\u201c muss man \u00f6fter und lauter die Frage stellen, \u201ewas sind die Interessen der Syrer\u201c.<\/p>\n\n\n\n Hoffnung ist oft naiv. Das hei\u00dft nicht, dass sie falsch ist. Die Gefahr, dass Syrien in einem Chaos wie einst der Irak, Afghanistan, Libyen oder Libanon f\u00e4llt, ist durchaus da. Der Erfolg ist noch jung. Wie diszipliniert, verhandlungsoffen und klug die Rebellengruppen und wie involviert, intakt und effektiv bestehende Staatsstrukturen sind, wird sich in den n\u00e4chsten Tagen, Wochen und Monaten zeigen. 13 Jahre B\u00fcrgerkrieg, in denen Syrer auf Syrer schossen, Stellvertreterkrieg, Unterdr\u00fcckung, Terror und Folter sind viel Zeit. Viel Zeit, hoffentlich aber erheblich weniger, wird es auch in Anspruch nehmen, aus diesen Ruinen ein echtes Land zu bilden. Den meisten Syrern ist es das aber wert. Die blo\u00dfe Aussicht auf etwas Anderes.<\/p>\n\n\n\n Die Zentralbank, der Pr\u00e4sidentenpalast und die iranische Botschaft wurden gepl\u00fcndert. Das war zu erwarten. Etwas mehr Chaos auch. Hoffentlich aber nichts Unaufhaltbares.<\/p>\n\n\n\n Aber der erste Eindruck ist: Die verblieben Regierungsstrukturen und die Rebellen haben sich auf eine \u00dcbergangsl\u00f6sung geeinigt, durch die auch Damaskus kampflos \u00fcbergeben wurde. L\u00e4uft es gut, l\u00e4uft Syrien weiter wie bisher. L\u00e4uft es besser, wird es, nun ja, besser.<\/p>\n\n\n\n Viele der fast 14 Millionen vertriebenen Menschen tr\u00e4umen von R\u00fcckkehr. Menschen tr\u00e4umen von Frieden. Glaubt ihnen ihre Freude. Und hofft mit ihnen, dass sich das Gute bewahrheitet und das Schlechte nicht. Jede Sorge ist berechtigt. Jede Hoffnung umso mehr.<\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Syrien: Zwischen Freude, Hoffnung, Sorgen und Fragen","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"syrien-zwischen-freude-hoffnung-sorgen-und-fragen","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-12-08 16:52:46","post_modified_gmt":"2024-12-08 16:52:46","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4728","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4716,"post_author":"2","post_date":"2024-12-03 14:57:33","post_date_gmt":"2024-12-03 14:57:33","post_content":"\n Wie Familie Omari neu beginnen muss<\/p>\n\n\n\n 40 Minuten. So lange hatte Familie Omari in Beirut Zeit, ihr gesamtes Leben hinter sich zu lassen. Es war kurz vor Mitternacht, der 26. Oktober, als Yehya Omari auf X (Twitter) die Nachricht sieht. Das Viertel seiner Eltern soll bombardiert werden. Das angrenzende Haus zum Wohnhaus seiner Eltern ist rot markiert. Direkt benachrichtigt werden die Betroffenen nicht. Die Erwartung des israelischen Milit\u00e4rs ist, dass sie die Updates zu Angriffen selbst verfolgen. Kurze 40 Minuten blieben letztlich zwischen der Information und dem Raketeneinschlag. Dass es aber jeden Moment so weit sein k\u00f6nnte, geht den Betroffenen ununterbrochen durch den Kopf. Koffer packen, Wertsachen zusammensuchen, Erinnerungen mitnehmen. Sohn Yehya war zu dem Zeitpunkt nicht in Beirut, sondern in Deutschland. Er ist Deutscher. Er versuchte von hier aus, seine Eltern, seinen kranken Bruder und seine Schwester nach Deutschland zu evakuieren. Selbst bevor Israels Angriff das Wohnhaus zerst\u00f6rte. Erfolglos. Das Ausl\u00e4nderamt legte ihm als einzige Option vor, 30.000 Euro auf ein Konto einzuzahlen und pro Person 900 Euro monatlich f\u00fcr Absicherung bereitzustellen, um erstmal ein Visum zu beantragen. Unbezahlbar und zu langsam. Es war letztlich nicht der deutsche Staat, der die schutzlosen Zivilisten aus dem Libanon evakuierte, sondern die Familie selbst. Die t\u00fcrkische Botschaft unterst\u00fctzte sie, nach Mersin in der T\u00fcrkei zu gelangen. Ins Friedliche, aber Ungewisse. Von dort aus zogen sie weiter nach Istanbul, wo Verwandte der Familie leben. Und wo es vielleicht Chancen auf Arbeit und ein neues Leben gibt. Familie Omari f\u00e4ngt bei null an. Der Vater, ein Lehrer, hofft in Istanbul M\u00f6glichkeiten zu finden, sein Studium der islamischen Rechtswissenschaften und der arabischen Sprache lehren zu k\u00f6nnen.<\/p>\n\n\n\n Die Familie sammelt \u00fcber die Crowdfunding-Plattform Hilfe, um neuzustarten. \u00dcber diesen Link gelangt man zur Seite<\/a>, die von uns auf ihre Seri\u00f6sit\u00e4t gepr\u00fcft wurde: https:\/\/commonsplace.de\/project\/neuanfang<\/a><\/p>\n\n\n\n <\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Libanon: Wo in 40 Minuten Haus und Lebensgrundlage zerst\u00f6rt werden","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"libanon-in-40-minuten-haus-und-lebensgrundlage-verloren","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-12-03 15:27:26","post_modified_gmt":"2024-12-03 15:27:26","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4716","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4575,"post_author":"2","post_date":"2024-10-06 18:27:36","post_date_gmt":"2024-10-06 18:27:36","post_content":"\n Die Hamas nahm am 7. Oktober 252 Geiseln. 105 wurden in einem Deal freigelassen, 4 lie\u00df die Hamas von sich aus frei und acht wurden von der israelischen Armee gefunden. 101 Geiseln gelten als nach wie vor in Gefangenschaft. Mindestens 34 israelische Geiseln starben in Gaza, vermutlich durch israelischen Beschuss. Bez\u00fcglich des Zustands der Geiseln spricht die Menschenrechtsgruppe Amnesty International von \u201eschlimmen Bedingungen\u201c.<\/p>\n\n\n\n 3.377 von Israel verschleppte Pal\u00e4stinenser werden aktuell ohne juristische Grundlage oder Vorwurf in Geiselhaft (\u201eadministrative Haft\u201c) gehalten. Unter ihnen mindestens 75 Kinder, so die israelische Menschenrechtsgruppe B\u2019Tselem. Viele von ihnen in \u201eFoltercamps\u201c wie Menschenrechtler die Haftanstalten nennen.<\/p>\n\n\n\n Amnesty International betrachtet Israels \u201eAdministrative Detention\u201c als einen Versto\u00df gegen Artikel 9 des UN-Zivilpaktes, den Internationalen Pakt \u00fcber b\u00fcrgerliche und politische Rechte (ICCPR), der \u201eklarstellt, dass niemand willk\u00fcrlich inhaftiert werden darf und dass Freiheitsentzug auf gesetzlich festgelegten Gr\u00fcnden und Verfahren beruhen muss\u201c. <\/p>\n\n\n\n \u201eDie Inhaftierung von Gefangenen und H\u00e4ftlingen aus den besetzten pal\u00e4stinensischen Gebieten innerhalb Israels stellt einen eklatanten Versto\u00df gegen die Vierte Genfer Konvention dar, die die Verbringung von Gefangenen und H\u00e4ftlingen aus den besetzten Gebieten verbietet, und verst\u00f6\u00dft au\u00dferdem gegen grundlegende Menschenrechte\u201c, so die israelische NGO HaMoked.<\/p>\n\n\n\n Die Menschenrechtsgruppen Human Rights Watch und B\u2019Tselem stellten in unabh\u00e4ngigen Reports fest, dass die verschleppten Pal\u00e4stinenser in den Foltercamps sexueller Gewalt, Folter, Unterversorgung und Erniedrigung ausgesetzt sind.<\/p>\n\n\n\n Dar\u00fcber hinaus befinden sich 227 pal\u00e4stinensische Kinder aktuell in Milit\u00e4rhaft. \u00dcber 700 Kinder wurden seit dem 7. Oktober verschleppt. Die UN wirft Israel \u201esystematischen Missbrauch vor\u201c, die Menschenrechtsgruppe Save the Children wirft Israel \u201ealarmierende F\u00e4lle von Missbrauch und Misshandlung\u201c vor.<\/p>\n\n\n\n Israel und die Hamas nutzen Gefangene als Geiseln, indem ihre Freilassung in Verhandlungen als Gegenleistung angeboten wird.<\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Folter, Vergewaltigung und Misshandlung: Israel h\u00e4lt 33 mal mehr Geiseln als die Hamas","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"folter-vergewaltigung-und-misshandlung-israel-halt-33-mal-mehr-geiseln-als-die-hamas","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:41:16","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:41:16","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4575","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4572,"post_author":"2","post_date":"2024-10-06 18:22:07","post_date_gmt":"2024-10-06 18:22:07","post_content":"\n Frankreichs Pr\u00e4sident Emanuel Macron fordert ein Ende der Waffenlieferungen an Israel. Es geht explizit um Waffen, die Israel f\u00fcr seinen Krieg gegen Gaza verwendet. In dem vor einer Woche aufgezeichneten Interview mit France Inter betont Macron auch: \u201eFrankreich liefert keine (Waffen).\u201c<\/p>\n\n\n\n Israels Premierminister Benjamin Netanyahu reagierte daraufhin heute mit einer direkten Ansprache gegen Macron, die auf den offiziellen Kan\u00e4len der Regierung ver\u00f6ffentlicht wurde. \u201eWas f\u00fcr eine Schande. Israel wird gewinnen, mit oder ohne Ihre Unterst\u00fctzung\u201c, wettert Netanyahu in der Rede.<\/p>\n\n\n\n Macron warnte auch, dass der Libanon nicht zu einem weiteren Gaza werden d\u00fcrfe. Israel d\u00fcrfe \u201edas libanesische Volk nicht opfern\u201c. <\/p>\n\n\n\n Kontext: Der Libanon ist eine ehemalige Kolonie Frankreichs. Die Regierung in Paris setzt Wert auf Einfluss im Libanon und nahm zuletzt eine verst\u00e4rkt kritische Stimme gegen\u00fcber Israel ein. Frankreich stimmte im Gegensatz zu Deutschland beispielsweise f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe bei der UN-Generalversammlung. Frankreich blockierte im Gegensatz zu den USA Forderungen nach einer Waffenruhe in Gaza auch nicht im der UN-Sicherheitsrat.<\/p>\n\n\n\n Frankreich geh\u00f6rt zu den L\u00e4ndern der EU, die mehrmals schon offen auch Israels Vorgehen in Gaza und im Libanon kritisierten. Deutschland, \u00d6sterreich und Tschechien sind die L\u00e4nder, die laut franz\u00f6sischen Diplomatenkreisen Konsequenzen gegen Israels Regime durch die EU blockieren.<\/p>\n\n\n\n Israel wird vom Chefermittler des Internationalen Strafgerichtshof Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen. Die UN-Sonderermittlerin wirft Israel einen Genozid vor. die israelische Armee t\u00f6tete allein in Gaza \u00fcber 41.000 Menschen innerhalb eines Jahres, darunter 16.000 Kinder.<\/p>\n\n\n\n Warum Frankreichs Pr\u00e4sident Macron nun offen ein Ende der Waffenlieferungen an Israel fordert?<\/p>\n\n\n\n Nein, Macron ist nat\u00fcrlich nicht pl\u00f6tzlich Mandela geworden und Frankreich gibt nicht \u00fcber Nacht kritikw\u00fcrdige Positionen auf. Es ist Politik.<\/p>\n\n\n\n 1. Frankreich ist lange schon etwas kritischer gegen\u00fcber Israels Verbrechen. Frankreich stimmte in der UN immer wieder f\u00fcr eine Waffenruhe. F\u00fcr die aller meisten sind das Momente der Freude und Hoffnung. Das Assad-Regime ist gefallen. Alleingelassen von Russland und dem Iran. Ein nackter Diktator, der 13 Jahre gewaltsam hinausz\u00f6gerte, was sich nun in einer Woche entladen hat.<\/p>\n\n\n\n F\u00fcr viele, auch die Hoffnungsvollen, dr\u00e4ngen sich ebenso Sorgen auf. Sorgen vor Chaos, weiterem Krieg, Terror, Extremismus oder Verfolgung. Das betrifft nicht nur Syrien. Auch im Libanon, im Irak, ja selbst in Pal\u00e4stina, fragt man sich, ob es nun besser oder schlechter wird.<\/p>\n\n\n\n Wenn diese Tage nun also eines sein sollten, dann Tage der Empathie.<\/p>\n\n\n\n Er war darin nicht immer erfolgreich. Assad errichtete eine Dynastie rund um die Minderheiten der Alawiten, denen er angeh\u00f6rte. Assads Verb\u00fcndete im Iran beschafften Schiiten einen weiteren Sonderstatus. Alle anderen konnten Teil des Teams sein. Wenn sie Assad bedingungslos huldigten. Baschar al-Assads Vater Hafez schuf damit ein gespaltenes Land. Es ist nur logisch, dass jetzt nach Assads Fall Alawiten, Schiiten, aber auch alle anderen Minderheiten Sorgen haben. Unter den Assads erhielten kurdische Syrer im Norden Syriens z.B. nur sehr selten Papiere. Kurdisch sprechen konnte zu Strafen f\u00fchren. In Form von Gewalt. Die sunnitisch-arabische Mehrheitsbev\u00f6lkerung wurde marginalisiert. Als die Terrorgruppe Daesh weite Teile Syriens \u00fcberrannte, lie\u00df der Assad-Staat letztlich viele Christen im Stich. Die Kurden sowieso.<\/p>\n\n\n\n Konfessionell stellen sunnitische Muslime (74 %) die klare Mehrheit, ethnisch stellen Araber (80 %) die klare Mehrheit. Es gibt ethnische Minderheiten wie Kurden (10 %), Turkmenen (4 %), Assyrer (3 %) oder Armenier (1 %) und religi\u00f6se Minderheiten wie Christen (6 %), Alawiten (11 %), Schiiten (4 %) und Drusen (3 %).<\/p>\n\n\n\n Nur Modelle, in denen alle Bev\u00f6lkerungsgruppen gesch\u00fctzt und gleichberechtigt sind, k\u00f6nnen eine L\u00f6sung sein. Ein demokratisches, freies Syrien ist das, wof\u00fcr die Menschen 2011 auf die Stra\u00dfen gingen. Das, was Assad mit aller Brutalit\u00e4t zu verhindern versuchte.<\/p>\n\n\n\n Es ist Geschichte. 2012 bis 2016 sollen bei der Belagerung Aleppos durch Assads Armee und seinen Verb\u00fcndeten insgesamt 31.273 Menschen get\u00f6tet worden sein. Darunter 21.452 Zivilisten. Die Stadt war zu gro\u00dfen Teile ein Friedhof der Ruinen. Wer h\u00e4tte damals gedacht, dass diese Stadt beinahe kampflos wieder die Kontrolle wechselt? Mit dem Verlust Aleppos zerfiel Assads Regentschaft in nur wenigen Tagen. Ohne russische, iranische und Hisbollah-Truppen kann Assad nicht viel. Es liegt vor allem daran, dass die syrische Regierungsarmee kaum mehr besteht und vor allem aber keine Inspiration f\u00fcr irgendwelche Endk\u00e4mpfe in sich tr\u00e4gt. 13 Jahre Krieg haben das Land an den Abgrund gef\u00fchrt. Die Armut ist extrem. Die einzigen beiden Faktoren, die damals Menschen an Assad und das System gebunden haben waren.<\/p>\n\n\n\n A) Die Angst vor Verfolgung. Insbesondere unter Minderheiten. Daesh (\u201eIS\u201c) best\u00e4tigte die \u00c4ngste. Beide \u00c4ngste gen\u00fcgten nun nicht mehr, um wirklich Stellung zu beziehen. Weil die Gegenseite aktuell die \u00c4ngste vorerst nicht best\u00e4tigt, da selbst die teils extremistische HTS sich als emphatisch f\u00fcr Minderheiten pr\u00e4sentiert und Staatsbediensteten Aussicht auf \u00dcbernahme gibt. Die Bev\u00f6lkerung ist verarmt, hungrig, perspektivlos und ausgenommen.<\/p>\n\n\n\n \u2028\u2028Es w\u00e4re sch\u00f6n, das mit absoluter Sicherheit sagen zu k\u00f6nnen. HTS, die Gruppe, die Aleppo erobert hat, sorgte bei den vielen christlichen Einwohnern der Stadt erstmal f\u00fcr extreme Angst. Dann bem\u00fchte sich HTS aber schnell um das gegenteilige Bild. Das Ger\u00fccht wurde verbreitet, ein Bischof w\u00e4re Aleppos B\u00fcrgermeister geworden. Das waren Fake News. Ein syrisch-armenischer Freund von mir aus Aleppo schrieb daraufhin lachend: \u201eJetzt d\u00fcrfen wir auch vier Frauen heiraten.\u201c Meine christlichen und kurdischen Kontakte in Aleppo beteuern, dass sie bis jetzt keine \u00dcbergriffe, Bel\u00e4stigungen oder Einsch\u00fcchterungen erlebt haben. In den christlichen Vierteln nahm die Weihnachtsdekoration sogar zu. Das iranische Au\u00dfenministerium sagt, HTS habe ihr den Schutz von Schiiten zugesagt. Die kurdische Miliz SDF und HTS h\u00e4tten sich zudem Frieden zugesagt, hei\u00dft es.<\/p>\n\n\n\n Doch HTS nach einer Woche einfach so zu vertrauen, f\u00e4llt weiterhin vielen nat\u00fcrlich schwer. Gerade jenen, die Familie an extremistische Gruppen verloren haben. HTS k\u00e4mpfte bereits gegen verschiedene andere Rebellengruppen. Der Anf\u00fchrer der Gruppe ist ehemaliges Mitglied von Al-Kaida und Daesh (\u201eIS\u201c). In einem neuen Interview mit CNN deutet er Kritik an den Gruppen an, schafft es aber nicht, sie zu verurteilen. Da scheitert Jolani, der ansonsten bem\u00fcht darum ist, als gem\u00e4\u00dfigter Staatsmann r\u00fcberzukommen. Vielleicht k\u00f6nnte das die Absicherung sein: Jolani wirkt, als wolle er einfach nur anerkannt werden. Eventuell ist ihm Extremismus dann egal. Nein HTS ist nicht \u201eISIS\u201c (Daesh). Und hoffentlich wird die Gruppe das auch nie. Aber die Sorge bleibt. Ob er oder Teile seiner Truppen, die im Namen Al-Kaidas und Daeshs Verbrechen gegen syrische Zivilisten begangen haben, jemals zur Rechenschaft gezogen werden, wei\u00df man nicht. So wie man auch nicht wei\u00df, ob Assad jemals vor Gericht landen wird.<\/p>\n\n\n\n Es ist absehbar, dass die verschiedenen Fraktionen, die Assad zum Sturz brachten, um Vormacht ringen. Idealerweise nur politisch. Die Nachbarl\u00e4nder werden versuchen, schnell Stabilit\u00e4t in Syrien reinzubringen. Unsicheres Syrien = unsichere Grenzen = Probleme im eigenen Land. Aus jordanischen Regierungskreisen hei\u00dft es, die T\u00fcrkei w\u00fcrde sich um Sicherheit und Wiederaufbau Syriens k\u00fcmmern. Erdogan sieht sich als Teil des Siegs. Der Au\u00dfenminister der T\u00fcrkei, Hakan Fidan, sagt, die neue Regierung Syriens solle inklusiv sein und alle Syrer beinhalten.<\/p>\n\n\n\n Es ist absehbar, dass sich manche extremistische Fraktionen mit einer demokratischen L\u00f6sung nicht zufriedengeben werden. Es ist auch absehbar, dass Daesh im Machtvakuum wieder auftaucht.<\/p>\n\n\n\n Es ist ebenso absehbar, dass die T\u00fcrkei weiter gegen SDF\/YPG im Norden Syriens vorgehen wird. Bzw. syrische Fraktionen gegen sie vorgehen l\u00e4sst. Die Assad-Regierung hatte der T\u00fcrkei mal einen \u201eSicherheitskorridor\u201c entlang der gesamten Grenze zugesagt. Die t\u00fcrkische Regierung f\u00fcrchtet, dass der PKK-Ableger YPG Nordsyrien als Ausgangspunkt f\u00fcr Angriffe auf die T\u00fcrkei nutzt. Oder gar ein eigener Staat wird. Es k\u00f6nnte zu K\u00e4mpfen kommen. Und Flucht. Mehrfachflucht. Ein kurdischer Bekannter von mir fl\u00fcchtete 2018 vor den K\u00e4mpfen in Afrin nach Tal Rifaat im Norden Aleppos. Letzte Woche fl\u00fcchtete er von dort aus vor K\u00e4mpfen nach Manbij \u00f6stlich von Aleppo. Er dachte bis gestern, auch von dort m\u00fcsste er fl\u00fcchten. Dann aber wehte pl\u00f6tzlich die neue syrische Flagge dort. Vielleicht, und das ist die Hoffnung vieler, geht das gesamte ehemalige Syrien nun friedlich im neuen Syrien auf. Gleichberechtigt und frei. Ob als Staat, F\u00f6deration oder Union. Wo wir wieder bei Hoffnung w\u00e4ren.<\/p>\n\n\n\n Pal\u00e4stinenser wollen Frieden und Freiheit. Hat die ihnen jemand gegeben? Nein. Auch nicht Assad. Syrien f\u00fchrte mehrmals Kriege gegen Israel. Die Assad-Dynastie auch. 1973 oder mehrmals im Libanon. Und man unterst\u00fctzte die PLO unter Arafat enorm. Das ist alles lange her. Auch dass Assad Waffen Richtung Gaza schickte. Als die Hamas ihn f\u00fcr seine brutale Niederschlagung der Proteste in Syrien kritisierte, brach Assad die Beziehungen nach Gaza ab. Es gibt keine \u201eAchse des Widerstands\u201c, zu der Assad geh\u00f6rt. Er lie\u00df einen seiner engsten Verb\u00fcndeten, die Hisbollah, die allein im Libanon k\u00e4mpfte, im Stich. Und so wurde auch Assad vom Iran, von der Hisbollah und Russland im Stich gelassen. Warum auch h\u00e4tte jemand sich f\u00fcr ihn nochmal ins Feuer werfen sollen?<\/p>\n\n\n\n Israel bombardiert Waffenlager in ganz Syrien seit Assads Fall verst\u00e4rkt. Israel will nicht, dass die Waffen in H\u00e4nden der Rebellen oder anderer Gruppen landen. In Israel ist man nicht ungl\u00fccklich \u00fcber Assads Fall. Das wird die Hisbollah, einen erbitterten Gegner Israels, schw\u00e4chen. Das steht au\u00dfer Frage. Aber auch mit Assad und Irans freien Wegen in den Libanon war die Hisbollah schon auf sich allein gestellt.<\/p>\n\n\n\n Viel eher also werden sich Pal\u00e4stinenser, Libanesen und Syrer auf die Realit\u00e4t einstellen. Das hei\u00dft also nicht, dass das Genozid- und Apartheidsregime Israel, das international immer mehr isoliert ist, wirklich aufatmen kann. In Syrien wird kein pro-israelisches Regime an die Macht kommen.<\/p>\n\n\n\n Es mag f\u00fcr manche Menschen kaum mehr vorstellbar sein, was Naturgewalten f\u00fcr ein Eigenleben haben. D\u00fcrren, \u00dcberflutungen, Erdbeben oder eben der Mensch. Ja, Syrien ist ein massiver Stellvertreterkrieg gewesen und diverse Regional- und Gro\u00dfm\u00e4chte dr\u00e4ng(t)en ihre Interessen auf. Aber Syrien war auch ein riesiger Volksaufstand. Millionen von Menschen, die an Protesten teilnahmen. Beinahe ein ganzes Volk, das die Angst vor Assads Staatsapparat satt hatte. Die Rebellen kamen in dieser Woche nicht mit hochmodernen westlichen Waffen. Nein, sie siegten, weil Assads eiserner Griff lasch wurde. Es ist absehbar, dass insbesondere die T\u00fcrkei, aber auch Katar, Saudi-Arabien und die USA weiter viel Entscheidungsmacht in Syrien haben werden. Ja, ganz \u201efrei\u201c ist das nicht. Davor waren es eben Russland und der Iran. Aber, zum ersten Mal seit 1961 hat Syrien Aussicht auf echte freie Wahlen. Aussicht darauf, nicht in einem Folterkeller zu verschwinden, wenn man den Pr\u00e4sidenten kritisiert. Die Menschen wollen den alten Diktator nicht mit einem neuen Diktator austauschen. Ob er nun Jolani oder sonst wie hei\u00dft. Im aktuellen Klima klingt aber auch niemand so, als beanspruche er vollst\u00e4ndige Macht. Und selbst wenn, denken sich viele Syrer, lie\u00dfe sich ein neues Regime diesmal schneller entfernen als diese festgebissene Angst-Dynastie der Assads.<\/p>\n\n\n\n So wie man also hier und da fragt, \u201eIn wessen Interesse ist das\u201c muss man \u00f6fter und lauter die Frage stellen, \u201ewas sind die Interessen der Syrer\u201c.<\/p>\n\n\n\n Hoffnung ist oft naiv. Das hei\u00dft nicht, dass sie falsch ist. Die Gefahr, dass Syrien in einem Chaos wie einst der Irak, Afghanistan, Libyen oder Libanon f\u00e4llt, ist durchaus da. Der Erfolg ist noch jung. Wie diszipliniert, verhandlungsoffen und klug die Rebellengruppen und wie involviert, intakt und effektiv bestehende Staatsstrukturen sind, wird sich in den n\u00e4chsten Tagen, Wochen und Monaten zeigen. 13 Jahre B\u00fcrgerkrieg, in denen Syrer auf Syrer schossen, Stellvertreterkrieg, Unterdr\u00fcckung, Terror und Folter sind viel Zeit. Viel Zeit, hoffentlich aber erheblich weniger, wird es auch in Anspruch nehmen, aus diesen Ruinen ein echtes Land zu bilden. Den meisten Syrern ist es das aber wert. Die blo\u00dfe Aussicht auf etwas Anderes.<\/p>\n\n\n\n Die Zentralbank, der Pr\u00e4sidentenpalast und die iranische Botschaft wurden gepl\u00fcndert. Das war zu erwarten. Etwas mehr Chaos auch. Hoffentlich aber nichts Unaufhaltbares.<\/p>\n\n\n\n Aber der erste Eindruck ist: Die verblieben Regierungsstrukturen und die Rebellen haben sich auf eine \u00dcbergangsl\u00f6sung geeinigt, durch die auch Damaskus kampflos \u00fcbergeben wurde. L\u00e4uft es gut, l\u00e4uft Syrien weiter wie bisher. L\u00e4uft es besser, wird es, nun ja, besser.<\/p>\n\n\n\n Viele der fast 14 Millionen vertriebenen Menschen tr\u00e4umen von R\u00fcckkehr. Menschen tr\u00e4umen von Frieden. Glaubt ihnen ihre Freude. Und hofft mit ihnen, dass sich das Gute bewahrheitet und das Schlechte nicht. Jede Sorge ist berechtigt. Jede Hoffnung umso mehr.<\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Syrien: Zwischen Freude, Hoffnung, Sorgen und Fragen","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"syrien-zwischen-freude-hoffnung-sorgen-und-fragen","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-12-08 16:52:46","post_modified_gmt":"2024-12-08 16:52:46","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4728","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4716,"post_author":"2","post_date":"2024-12-03 14:57:33","post_date_gmt":"2024-12-03 14:57:33","post_content":"\n Wie Familie Omari neu beginnen muss<\/p>\n\n\n\n 40 Minuten. So lange hatte Familie Omari in Beirut Zeit, ihr gesamtes Leben hinter sich zu lassen. Es war kurz vor Mitternacht, der 26. Oktober, als Yehya Omari auf X (Twitter) die Nachricht sieht. Das Viertel seiner Eltern soll bombardiert werden. Das angrenzende Haus zum Wohnhaus seiner Eltern ist rot markiert. Direkt benachrichtigt werden die Betroffenen nicht. Die Erwartung des israelischen Milit\u00e4rs ist, dass sie die Updates zu Angriffen selbst verfolgen. Kurze 40 Minuten blieben letztlich zwischen der Information und dem Raketeneinschlag. Dass es aber jeden Moment so weit sein k\u00f6nnte, geht den Betroffenen ununterbrochen durch den Kopf. Koffer packen, Wertsachen zusammensuchen, Erinnerungen mitnehmen. Sohn Yehya war zu dem Zeitpunkt nicht in Beirut, sondern in Deutschland. Er ist Deutscher. Er versuchte von hier aus, seine Eltern, seinen kranken Bruder und seine Schwester nach Deutschland zu evakuieren. Selbst bevor Israels Angriff das Wohnhaus zerst\u00f6rte. Erfolglos. Das Ausl\u00e4nderamt legte ihm als einzige Option vor, 30.000 Euro auf ein Konto einzuzahlen und pro Person 900 Euro monatlich f\u00fcr Absicherung bereitzustellen, um erstmal ein Visum zu beantragen. Unbezahlbar und zu langsam. Es war letztlich nicht der deutsche Staat, der die schutzlosen Zivilisten aus dem Libanon evakuierte, sondern die Familie selbst. Die t\u00fcrkische Botschaft unterst\u00fctzte sie, nach Mersin in der T\u00fcrkei zu gelangen. Ins Friedliche, aber Ungewisse. Von dort aus zogen sie weiter nach Istanbul, wo Verwandte der Familie leben. Und wo es vielleicht Chancen auf Arbeit und ein neues Leben gibt. Familie Omari f\u00e4ngt bei null an. Der Vater, ein Lehrer, hofft in Istanbul M\u00f6glichkeiten zu finden, sein Studium der islamischen Rechtswissenschaften und der arabischen Sprache lehren zu k\u00f6nnen.<\/p>\n\n\n\n Die Familie sammelt \u00fcber die Crowdfunding-Plattform Hilfe, um neuzustarten. \u00dcber diesen Link gelangt man zur Seite<\/a>, die von uns auf ihre Seri\u00f6sit\u00e4t gepr\u00fcft wurde: https:\/\/commonsplace.de\/project\/neuanfang<\/a><\/p>\n\n\n\n <\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Libanon: Wo in 40 Minuten Haus und Lebensgrundlage zerst\u00f6rt werden","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"libanon-in-40-minuten-haus-und-lebensgrundlage-verloren","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-12-03 15:27:26","post_modified_gmt":"2024-12-03 15:27:26","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4716","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4575,"post_author":"2","post_date":"2024-10-06 18:27:36","post_date_gmt":"2024-10-06 18:27:36","post_content":"\n Die Hamas nahm am 7. Oktober 252 Geiseln. 105 wurden in einem Deal freigelassen, 4 lie\u00df die Hamas von sich aus frei und acht wurden von der israelischen Armee gefunden. 101 Geiseln gelten als nach wie vor in Gefangenschaft. Mindestens 34 israelische Geiseln starben in Gaza, vermutlich durch israelischen Beschuss. Bez\u00fcglich des Zustands der Geiseln spricht die Menschenrechtsgruppe Amnesty International von \u201eschlimmen Bedingungen\u201c.<\/p>\n\n\n\n 3.377 von Israel verschleppte Pal\u00e4stinenser werden aktuell ohne juristische Grundlage oder Vorwurf in Geiselhaft (\u201eadministrative Haft\u201c) gehalten. Unter ihnen mindestens 75 Kinder, so die israelische Menschenrechtsgruppe B\u2019Tselem. Viele von ihnen in \u201eFoltercamps\u201c wie Menschenrechtler die Haftanstalten nennen.<\/p>\n\n\n\n Amnesty International betrachtet Israels \u201eAdministrative Detention\u201c als einen Versto\u00df gegen Artikel 9 des UN-Zivilpaktes, den Internationalen Pakt \u00fcber b\u00fcrgerliche und politische Rechte (ICCPR), der \u201eklarstellt, dass niemand willk\u00fcrlich inhaftiert werden darf und dass Freiheitsentzug auf gesetzlich festgelegten Gr\u00fcnden und Verfahren beruhen muss\u201c. <\/p>\n\n\n\n \u201eDie Inhaftierung von Gefangenen und H\u00e4ftlingen aus den besetzten pal\u00e4stinensischen Gebieten innerhalb Israels stellt einen eklatanten Versto\u00df gegen die Vierte Genfer Konvention dar, die die Verbringung von Gefangenen und H\u00e4ftlingen aus den besetzten Gebieten verbietet, und verst\u00f6\u00dft au\u00dferdem gegen grundlegende Menschenrechte\u201c, so die israelische NGO HaMoked.<\/p>\n\n\n\n Die Menschenrechtsgruppen Human Rights Watch und B\u2019Tselem stellten in unabh\u00e4ngigen Reports fest, dass die verschleppten Pal\u00e4stinenser in den Foltercamps sexueller Gewalt, Folter, Unterversorgung und Erniedrigung ausgesetzt sind.<\/p>\n\n\n\n Dar\u00fcber hinaus befinden sich 227 pal\u00e4stinensische Kinder aktuell in Milit\u00e4rhaft. \u00dcber 700 Kinder wurden seit dem 7. Oktober verschleppt. Die UN wirft Israel \u201esystematischen Missbrauch vor\u201c, die Menschenrechtsgruppe Save the Children wirft Israel \u201ealarmierende F\u00e4lle von Missbrauch und Misshandlung\u201c vor.<\/p>\n\n\n\n Israel und die Hamas nutzen Gefangene als Geiseln, indem ihre Freilassung in Verhandlungen als Gegenleistung angeboten wird.<\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Folter, Vergewaltigung und Misshandlung: Israel h\u00e4lt 33 mal mehr Geiseln als die Hamas","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"folter-vergewaltigung-und-misshandlung-israel-halt-33-mal-mehr-geiseln-als-die-hamas","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:41:16","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:41:16","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4575","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4572,"post_author":"2","post_date":"2024-10-06 18:22:07","post_date_gmt":"2024-10-06 18:22:07","post_content":"\n Frankreichs Pr\u00e4sident Emanuel Macron fordert ein Ende der Waffenlieferungen an Israel. Es geht explizit um Waffen, die Israel f\u00fcr seinen Krieg gegen Gaza verwendet. In dem vor einer Woche aufgezeichneten Interview mit France Inter betont Macron auch: \u201eFrankreich liefert keine (Waffen).\u201c<\/p>\n\n\n\n Israels Premierminister Benjamin Netanyahu reagierte daraufhin heute mit einer direkten Ansprache gegen Macron, die auf den offiziellen Kan\u00e4len der Regierung ver\u00f6ffentlicht wurde. \u201eWas f\u00fcr eine Schande. Israel wird gewinnen, mit oder ohne Ihre Unterst\u00fctzung\u201c, wettert Netanyahu in der Rede.<\/p>\n\n\n\n Macron warnte auch, dass der Libanon nicht zu einem weiteren Gaza werden d\u00fcrfe. Israel d\u00fcrfe \u201edas libanesische Volk nicht opfern\u201c. <\/p>\n\n\n\n Kontext: Der Libanon ist eine ehemalige Kolonie Frankreichs. Die Regierung in Paris setzt Wert auf Einfluss im Libanon und nahm zuletzt eine verst\u00e4rkt kritische Stimme gegen\u00fcber Israel ein. Frankreich stimmte im Gegensatz zu Deutschland beispielsweise f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe bei der UN-Generalversammlung. Frankreich blockierte im Gegensatz zu den USA Forderungen nach einer Waffenruhe in Gaza auch nicht im der UN-Sicherheitsrat.<\/p>\n\n\n\n Frankreich geh\u00f6rt zu den L\u00e4ndern der EU, die mehrmals schon offen auch Israels Vorgehen in Gaza und im Libanon kritisierten. Deutschland, \u00d6sterreich und Tschechien sind die L\u00e4nder, die laut franz\u00f6sischen Diplomatenkreisen Konsequenzen gegen Israels Regime durch die EU blockieren.<\/p>\n\n\n\n Israel wird vom Chefermittler des Internationalen Strafgerichtshof Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen. Die UN-Sonderermittlerin wirft Israel einen Genozid vor. die israelische Armee t\u00f6tete allein in Gaza \u00fcber 41.000 Menschen innerhalb eines Jahres, darunter 16.000 Kinder.<\/p>\n\n\n\n Warum Frankreichs Pr\u00e4sident Macron nun offen ein Ende der Waffenlieferungen an Israel fordert?<\/p>\n\n\n\n Nein, Macron ist nat\u00fcrlich nicht pl\u00f6tzlich Mandela geworden und Frankreich gibt nicht \u00fcber Nacht kritikw\u00fcrdige Positionen auf. Es ist Politik.<\/p>\n\n\n\n 1. Frankreich ist lange schon etwas kritischer gegen\u00fcber Israels Verbrechen. Frankreich stimmte in der UN immer wieder f\u00fcr eine Waffenruhe. Wie geht es uns nach dieser turbulenten Woche? Nicht wenige unter uns verfolgen Syrien seit 2011 intensiv. Alles hat man gesehen. Volksproteste, Niederschlagung der Proteste, Unterdr\u00fcckung, Verfolgung, Aufstand, Terror, B\u00fcrgerkrieg, Einmischung von Gro\u00dfm\u00e4chten, alles, wirklich alles. Und dann geht es so schnell.<\/p>\n\n\n\n F\u00fcr die aller meisten sind das Momente der Freude und Hoffnung. Das Assad-Regime ist gefallen. Alleingelassen von Russland und dem Iran. Ein nackter Diktator, der 13 Jahre gewaltsam hinausz\u00f6gerte, was sich nun in einer Woche entladen hat.<\/p>\n\n\n\n F\u00fcr viele, auch die Hoffnungsvollen, dr\u00e4ngen sich ebenso Sorgen auf. Sorgen vor Chaos, weiterem Krieg, Terror, Extremismus oder Verfolgung. Das betrifft nicht nur Syrien. Auch im Libanon, im Irak, ja selbst in Pal\u00e4stina, fragt man sich, ob es nun besser oder schlechter wird.<\/p>\n\n\n\n Wenn diese Tage nun also eines sein sollten, dann Tage der Empathie.<\/p>\n\n\n\n Er war darin nicht immer erfolgreich. Assad errichtete eine Dynastie rund um die Minderheiten der Alawiten, denen er angeh\u00f6rte. Assads Verb\u00fcndete im Iran beschafften Schiiten einen weiteren Sonderstatus. Alle anderen konnten Teil des Teams sein. Wenn sie Assad bedingungslos huldigten. Baschar al-Assads Vater Hafez schuf damit ein gespaltenes Land. Es ist nur logisch, dass jetzt nach Assads Fall Alawiten, Schiiten, aber auch alle anderen Minderheiten Sorgen haben. Unter den Assads erhielten kurdische Syrer im Norden Syriens z.B. nur sehr selten Papiere. Kurdisch sprechen konnte zu Strafen f\u00fchren. In Form von Gewalt. Die sunnitisch-arabische Mehrheitsbev\u00f6lkerung wurde marginalisiert. Als die Terrorgruppe Daesh weite Teile Syriens \u00fcberrannte, lie\u00df der Assad-Staat letztlich viele Christen im Stich. Die Kurden sowieso.<\/p>\n\n\n\n Konfessionell stellen sunnitische Muslime (74 %) die klare Mehrheit, ethnisch stellen Araber (80 %) die klare Mehrheit. Es gibt ethnische Minderheiten wie Kurden (10 %), Turkmenen (4 %), Assyrer (3 %) oder Armenier (1 %) und religi\u00f6se Minderheiten wie Christen (6 %), Alawiten (11 %), Schiiten (4 %) und Drusen (3 %).<\/p>\n\n\n\n Nur Modelle, in denen alle Bev\u00f6lkerungsgruppen gesch\u00fctzt und gleichberechtigt sind, k\u00f6nnen eine L\u00f6sung sein. Ein demokratisches, freies Syrien ist das, wof\u00fcr die Menschen 2011 auf die Stra\u00dfen gingen. Das, was Assad mit aller Brutalit\u00e4t zu verhindern versuchte.<\/p>\n\n\n\n Es ist Geschichte. 2012 bis 2016 sollen bei der Belagerung Aleppos durch Assads Armee und seinen Verb\u00fcndeten insgesamt 31.273 Menschen get\u00f6tet worden sein. Darunter 21.452 Zivilisten. Die Stadt war zu gro\u00dfen Teile ein Friedhof der Ruinen. Wer h\u00e4tte damals gedacht, dass diese Stadt beinahe kampflos wieder die Kontrolle wechselt? Mit dem Verlust Aleppos zerfiel Assads Regentschaft in nur wenigen Tagen. Ohne russische, iranische und Hisbollah-Truppen kann Assad nicht viel. Es liegt vor allem daran, dass die syrische Regierungsarmee kaum mehr besteht und vor allem aber keine Inspiration f\u00fcr irgendwelche Endk\u00e4mpfe in sich tr\u00e4gt. 13 Jahre Krieg haben das Land an den Abgrund gef\u00fchrt. Die Armut ist extrem. Die einzigen beiden Faktoren, die damals Menschen an Assad und das System gebunden haben waren.<\/p>\n\n\n\n A) Die Angst vor Verfolgung. Insbesondere unter Minderheiten. Daesh (\u201eIS\u201c) best\u00e4tigte die \u00c4ngste. Beide \u00c4ngste gen\u00fcgten nun nicht mehr, um wirklich Stellung zu beziehen. Weil die Gegenseite aktuell die \u00c4ngste vorerst nicht best\u00e4tigt, da selbst die teils extremistische HTS sich als emphatisch f\u00fcr Minderheiten pr\u00e4sentiert und Staatsbediensteten Aussicht auf \u00dcbernahme gibt. Die Bev\u00f6lkerung ist verarmt, hungrig, perspektivlos und ausgenommen.<\/p>\n\n\n\n \u2028\u2028Es w\u00e4re sch\u00f6n, das mit absoluter Sicherheit sagen zu k\u00f6nnen. HTS, die Gruppe, die Aleppo erobert hat, sorgte bei den vielen christlichen Einwohnern der Stadt erstmal f\u00fcr extreme Angst. Dann bem\u00fchte sich HTS aber schnell um das gegenteilige Bild. Das Ger\u00fccht wurde verbreitet, ein Bischof w\u00e4re Aleppos B\u00fcrgermeister geworden. Das waren Fake News. Ein syrisch-armenischer Freund von mir aus Aleppo schrieb daraufhin lachend: \u201eJetzt d\u00fcrfen wir auch vier Frauen heiraten.\u201c Meine christlichen und kurdischen Kontakte in Aleppo beteuern, dass sie bis jetzt keine \u00dcbergriffe, Bel\u00e4stigungen oder Einsch\u00fcchterungen erlebt haben. In den christlichen Vierteln nahm die Weihnachtsdekoration sogar zu. Das iranische Au\u00dfenministerium sagt, HTS habe ihr den Schutz von Schiiten zugesagt. Die kurdische Miliz SDF und HTS h\u00e4tten sich zudem Frieden zugesagt, hei\u00dft es.<\/p>\n\n\n\n Doch HTS nach einer Woche einfach so zu vertrauen, f\u00e4llt weiterhin vielen nat\u00fcrlich schwer. Gerade jenen, die Familie an extremistische Gruppen verloren haben. HTS k\u00e4mpfte bereits gegen verschiedene andere Rebellengruppen. Der Anf\u00fchrer der Gruppe ist ehemaliges Mitglied von Al-Kaida und Daesh (\u201eIS\u201c). In einem neuen Interview mit CNN deutet er Kritik an den Gruppen an, schafft es aber nicht, sie zu verurteilen. Da scheitert Jolani, der ansonsten bem\u00fcht darum ist, als gem\u00e4\u00dfigter Staatsmann r\u00fcberzukommen. Vielleicht k\u00f6nnte das die Absicherung sein: Jolani wirkt, als wolle er einfach nur anerkannt werden. Eventuell ist ihm Extremismus dann egal. Nein HTS ist nicht \u201eISIS\u201c (Daesh). Und hoffentlich wird die Gruppe das auch nie. Aber die Sorge bleibt. Ob er oder Teile seiner Truppen, die im Namen Al-Kaidas und Daeshs Verbrechen gegen syrische Zivilisten begangen haben, jemals zur Rechenschaft gezogen werden, wei\u00df man nicht. So wie man auch nicht wei\u00df, ob Assad jemals vor Gericht landen wird.<\/p>\n\n\n\n Es ist absehbar, dass die verschiedenen Fraktionen, die Assad zum Sturz brachten, um Vormacht ringen. Idealerweise nur politisch. Die Nachbarl\u00e4nder werden versuchen, schnell Stabilit\u00e4t in Syrien reinzubringen. Unsicheres Syrien = unsichere Grenzen = Probleme im eigenen Land. Aus jordanischen Regierungskreisen hei\u00dft es, die T\u00fcrkei w\u00fcrde sich um Sicherheit und Wiederaufbau Syriens k\u00fcmmern. Erdogan sieht sich als Teil des Siegs. Der Au\u00dfenminister der T\u00fcrkei, Hakan Fidan, sagt, die neue Regierung Syriens solle inklusiv sein und alle Syrer beinhalten.<\/p>\n\n\n\n Es ist absehbar, dass sich manche extremistische Fraktionen mit einer demokratischen L\u00f6sung nicht zufriedengeben werden. Es ist auch absehbar, dass Daesh im Machtvakuum wieder auftaucht.<\/p>\n\n\n\n Es ist ebenso absehbar, dass die T\u00fcrkei weiter gegen SDF\/YPG im Norden Syriens vorgehen wird. Bzw. syrische Fraktionen gegen sie vorgehen l\u00e4sst. Die Assad-Regierung hatte der T\u00fcrkei mal einen \u201eSicherheitskorridor\u201c entlang der gesamten Grenze zugesagt. Die t\u00fcrkische Regierung f\u00fcrchtet, dass der PKK-Ableger YPG Nordsyrien als Ausgangspunkt f\u00fcr Angriffe auf die T\u00fcrkei nutzt. Oder gar ein eigener Staat wird. Es k\u00f6nnte zu K\u00e4mpfen kommen. Und Flucht. Mehrfachflucht. Ein kurdischer Bekannter von mir fl\u00fcchtete 2018 vor den K\u00e4mpfen in Afrin nach Tal Rifaat im Norden Aleppos. Letzte Woche fl\u00fcchtete er von dort aus vor K\u00e4mpfen nach Manbij \u00f6stlich von Aleppo. Er dachte bis gestern, auch von dort m\u00fcsste er fl\u00fcchten. Dann aber wehte pl\u00f6tzlich die neue syrische Flagge dort. Vielleicht, und das ist die Hoffnung vieler, geht das gesamte ehemalige Syrien nun friedlich im neuen Syrien auf. Gleichberechtigt und frei. Ob als Staat, F\u00f6deration oder Union. Wo wir wieder bei Hoffnung w\u00e4ren.<\/p>\n\n\n\n Pal\u00e4stinenser wollen Frieden und Freiheit. Hat die ihnen jemand gegeben? Nein. Auch nicht Assad. Syrien f\u00fchrte mehrmals Kriege gegen Israel. Die Assad-Dynastie auch. 1973 oder mehrmals im Libanon. Und man unterst\u00fctzte die PLO unter Arafat enorm. Das ist alles lange her. Auch dass Assad Waffen Richtung Gaza schickte. Als die Hamas ihn f\u00fcr seine brutale Niederschlagung der Proteste in Syrien kritisierte, brach Assad die Beziehungen nach Gaza ab. Es gibt keine \u201eAchse des Widerstands\u201c, zu der Assad geh\u00f6rt. Er lie\u00df einen seiner engsten Verb\u00fcndeten, die Hisbollah, die allein im Libanon k\u00e4mpfte, im Stich. Und so wurde auch Assad vom Iran, von der Hisbollah und Russland im Stich gelassen. Warum auch h\u00e4tte jemand sich f\u00fcr ihn nochmal ins Feuer werfen sollen?<\/p>\n\n\n\n Israel bombardiert Waffenlager in ganz Syrien seit Assads Fall verst\u00e4rkt. Israel will nicht, dass die Waffen in H\u00e4nden der Rebellen oder anderer Gruppen landen. In Israel ist man nicht ungl\u00fccklich \u00fcber Assads Fall. Das wird die Hisbollah, einen erbitterten Gegner Israels, schw\u00e4chen. Das steht au\u00dfer Frage. Aber auch mit Assad und Irans freien Wegen in den Libanon war die Hisbollah schon auf sich allein gestellt.<\/p>\n\n\n\n Viel eher also werden sich Pal\u00e4stinenser, Libanesen und Syrer auf die Realit\u00e4t einstellen. Das hei\u00dft also nicht, dass das Genozid- und Apartheidsregime Israel, das international immer mehr isoliert ist, wirklich aufatmen kann. In Syrien wird kein pro-israelisches Regime an die Macht kommen.<\/p>\n\n\n\n Es mag f\u00fcr manche Menschen kaum mehr vorstellbar sein, was Naturgewalten f\u00fcr ein Eigenleben haben. D\u00fcrren, \u00dcberflutungen, Erdbeben oder eben der Mensch. Ja, Syrien ist ein massiver Stellvertreterkrieg gewesen und diverse Regional- und Gro\u00dfm\u00e4chte dr\u00e4ng(t)en ihre Interessen auf. Aber Syrien war auch ein riesiger Volksaufstand. Millionen von Menschen, die an Protesten teilnahmen. Beinahe ein ganzes Volk, das die Angst vor Assads Staatsapparat satt hatte. Die Rebellen kamen in dieser Woche nicht mit hochmodernen westlichen Waffen. Nein, sie siegten, weil Assads eiserner Griff lasch wurde. Es ist absehbar, dass insbesondere die T\u00fcrkei, aber auch Katar, Saudi-Arabien und die USA weiter viel Entscheidungsmacht in Syrien haben werden. Ja, ganz \u201efrei\u201c ist das nicht. Davor waren es eben Russland und der Iran. Aber, zum ersten Mal seit 1961 hat Syrien Aussicht auf echte freie Wahlen. Aussicht darauf, nicht in einem Folterkeller zu verschwinden, wenn man den Pr\u00e4sidenten kritisiert. Die Menschen wollen den alten Diktator nicht mit einem neuen Diktator austauschen. Ob er nun Jolani oder sonst wie hei\u00dft. Im aktuellen Klima klingt aber auch niemand so, als beanspruche er vollst\u00e4ndige Macht. Und selbst wenn, denken sich viele Syrer, lie\u00dfe sich ein neues Regime diesmal schneller entfernen als diese festgebissene Angst-Dynastie der Assads.<\/p>\n\n\n\n So wie man also hier und da fragt, \u201eIn wessen Interesse ist das\u201c muss man \u00f6fter und lauter die Frage stellen, \u201ewas sind die Interessen der Syrer\u201c.<\/p>\n\n\n\n Hoffnung ist oft naiv. Das hei\u00dft nicht, dass sie falsch ist. Die Gefahr, dass Syrien in einem Chaos wie einst der Irak, Afghanistan, Libyen oder Libanon f\u00e4llt, ist durchaus da. Der Erfolg ist noch jung. Wie diszipliniert, verhandlungsoffen und klug die Rebellengruppen und wie involviert, intakt und effektiv bestehende Staatsstrukturen sind, wird sich in den n\u00e4chsten Tagen, Wochen und Monaten zeigen. 13 Jahre B\u00fcrgerkrieg, in denen Syrer auf Syrer schossen, Stellvertreterkrieg, Unterdr\u00fcckung, Terror und Folter sind viel Zeit. Viel Zeit, hoffentlich aber erheblich weniger, wird es auch in Anspruch nehmen, aus diesen Ruinen ein echtes Land zu bilden. Den meisten Syrern ist es das aber wert. Die blo\u00dfe Aussicht auf etwas Anderes.<\/p>\n\n\n\n Die Zentralbank, der Pr\u00e4sidentenpalast und die iranische Botschaft wurden gepl\u00fcndert. Das war zu erwarten. Etwas mehr Chaos auch. Hoffentlich aber nichts Unaufhaltbares.<\/p>\n\n\n\n Aber der erste Eindruck ist: Die verblieben Regierungsstrukturen und die Rebellen haben sich auf eine \u00dcbergangsl\u00f6sung geeinigt, durch die auch Damaskus kampflos \u00fcbergeben wurde. L\u00e4uft es gut, l\u00e4uft Syrien weiter wie bisher. L\u00e4uft es besser, wird es, nun ja, besser.<\/p>\n\n\n\n Viele der fast 14 Millionen vertriebenen Menschen tr\u00e4umen von R\u00fcckkehr. Menschen tr\u00e4umen von Frieden. Glaubt ihnen ihre Freude. Und hofft mit ihnen, dass sich das Gute bewahrheitet und das Schlechte nicht. Jede Sorge ist berechtigt. Jede Hoffnung umso mehr.<\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Syrien: Zwischen Freude, Hoffnung, Sorgen und Fragen","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"syrien-zwischen-freude-hoffnung-sorgen-und-fragen","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-12-08 16:52:46","post_modified_gmt":"2024-12-08 16:52:46","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4728","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4716,"post_author":"2","post_date":"2024-12-03 14:57:33","post_date_gmt":"2024-12-03 14:57:33","post_content":"\n Wie Familie Omari neu beginnen muss<\/p>\n\n\n\n 40 Minuten. So lange hatte Familie Omari in Beirut Zeit, ihr gesamtes Leben hinter sich zu lassen. Es war kurz vor Mitternacht, der 26. Oktober, als Yehya Omari auf X (Twitter) die Nachricht sieht. Das Viertel seiner Eltern soll bombardiert werden. Das angrenzende Haus zum Wohnhaus seiner Eltern ist rot markiert. Direkt benachrichtigt werden die Betroffenen nicht. Die Erwartung des israelischen Milit\u00e4rs ist, dass sie die Updates zu Angriffen selbst verfolgen. Kurze 40 Minuten blieben letztlich zwischen der Information und dem Raketeneinschlag. Dass es aber jeden Moment so weit sein k\u00f6nnte, geht den Betroffenen ununterbrochen durch den Kopf. Koffer packen, Wertsachen zusammensuchen, Erinnerungen mitnehmen. Sohn Yehya war zu dem Zeitpunkt nicht in Beirut, sondern in Deutschland. Er ist Deutscher. Er versuchte von hier aus, seine Eltern, seinen kranken Bruder und seine Schwester nach Deutschland zu evakuieren. Selbst bevor Israels Angriff das Wohnhaus zerst\u00f6rte. Erfolglos. Das Ausl\u00e4nderamt legte ihm als einzige Option vor, 30.000 Euro auf ein Konto einzuzahlen und pro Person 900 Euro monatlich f\u00fcr Absicherung bereitzustellen, um erstmal ein Visum zu beantragen. Unbezahlbar und zu langsam. Es war letztlich nicht der deutsche Staat, der die schutzlosen Zivilisten aus dem Libanon evakuierte, sondern die Familie selbst. Die t\u00fcrkische Botschaft unterst\u00fctzte sie, nach Mersin in der T\u00fcrkei zu gelangen. Ins Friedliche, aber Ungewisse. Von dort aus zogen sie weiter nach Istanbul, wo Verwandte der Familie leben. Und wo es vielleicht Chancen auf Arbeit und ein neues Leben gibt. Familie Omari f\u00e4ngt bei null an. Der Vater, ein Lehrer, hofft in Istanbul M\u00f6glichkeiten zu finden, sein Studium der islamischen Rechtswissenschaften und der arabischen Sprache lehren zu k\u00f6nnen.<\/p>\n\n\n\n Die Familie sammelt \u00fcber die Crowdfunding-Plattform Hilfe, um neuzustarten. \u00dcber diesen Link gelangt man zur Seite<\/a>, die von uns auf ihre Seri\u00f6sit\u00e4t gepr\u00fcft wurde: https:\/\/commonsplace.de\/project\/neuanfang<\/a><\/p>\n\n\n\n <\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Libanon: Wo in 40 Minuten Haus und Lebensgrundlage zerst\u00f6rt werden","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"libanon-in-40-minuten-haus-und-lebensgrundlage-verloren","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-12-03 15:27:26","post_modified_gmt":"2024-12-03 15:27:26","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4716","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4575,"post_author":"2","post_date":"2024-10-06 18:27:36","post_date_gmt":"2024-10-06 18:27:36","post_content":"\n Die Hamas nahm am 7. Oktober 252 Geiseln. 105 wurden in einem Deal freigelassen, 4 lie\u00df die Hamas von sich aus frei und acht wurden von der israelischen Armee gefunden. 101 Geiseln gelten als nach wie vor in Gefangenschaft. Mindestens 34 israelische Geiseln starben in Gaza, vermutlich durch israelischen Beschuss. Bez\u00fcglich des Zustands der Geiseln spricht die Menschenrechtsgruppe Amnesty International von \u201eschlimmen Bedingungen\u201c.<\/p>\n\n\n\n 3.377 von Israel verschleppte Pal\u00e4stinenser werden aktuell ohne juristische Grundlage oder Vorwurf in Geiselhaft (\u201eadministrative Haft\u201c) gehalten. Unter ihnen mindestens 75 Kinder, so die israelische Menschenrechtsgruppe B\u2019Tselem. Viele von ihnen in \u201eFoltercamps\u201c wie Menschenrechtler die Haftanstalten nennen.<\/p>\n\n\n\n Amnesty International betrachtet Israels \u201eAdministrative Detention\u201c als einen Versto\u00df gegen Artikel 9 des UN-Zivilpaktes, den Internationalen Pakt \u00fcber b\u00fcrgerliche und politische Rechte (ICCPR), der \u201eklarstellt, dass niemand willk\u00fcrlich inhaftiert werden darf und dass Freiheitsentzug auf gesetzlich festgelegten Gr\u00fcnden und Verfahren beruhen muss\u201c. <\/p>\n\n\n\n \u201eDie Inhaftierung von Gefangenen und H\u00e4ftlingen aus den besetzten pal\u00e4stinensischen Gebieten innerhalb Israels stellt einen eklatanten Versto\u00df gegen die Vierte Genfer Konvention dar, die die Verbringung von Gefangenen und H\u00e4ftlingen aus den besetzten Gebieten verbietet, und verst\u00f6\u00dft au\u00dferdem gegen grundlegende Menschenrechte\u201c, so die israelische NGO HaMoked.<\/p>\n\n\n\n Die Menschenrechtsgruppen Human Rights Watch und B\u2019Tselem stellten in unabh\u00e4ngigen Reports fest, dass die verschleppten Pal\u00e4stinenser in den Foltercamps sexueller Gewalt, Folter, Unterversorgung und Erniedrigung ausgesetzt sind.<\/p>\n\n\n\n Dar\u00fcber hinaus befinden sich 227 pal\u00e4stinensische Kinder aktuell in Milit\u00e4rhaft. \u00dcber 700 Kinder wurden seit dem 7. Oktober verschleppt. Die UN wirft Israel \u201esystematischen Missbrauch vor\u201c, die Menschenrechtsgruppe Save the Children wirft Israel \u201ealarmierende F\u00e4lle von Missbrauch und Misshandlung\u201c vor.<\/p>\n\n\n\n Israel und die Hamas nutzen Gefangene als Geiseln, indem ihre Freilassung in Verhandlungen als Gegenleistung angeboten wird.<\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Folter, Vergewaltigung und Misshandlung: Israel h\u00e4lt 33 mal mehr Geiseln als die Hamas","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"folter-vergewaltigung-und-misshandlung-israel-halt-33-mal-mehr-geiseln-als-die-hamas","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:41:16","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:41:16","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4575","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4572,"post_author":"2","post_date":"2024-10-06 18:22:07","post_date_gmt":"2024-10-06 18:22:07","post_content":"\n Frankreichs Pr\u00e4sident Emanuel Macron fordert ein Ende der Waffenlieferungen an Israel. Es geht explizit um Waffen, die Israel f\u00fcr seinen Krieg gegen Gaza verwendet. In dem vor einer Woche aufgezeichneten Interview mit France Inter betont Macron auch: \u201eFrankreich liefert keine (Waffen).\u201c<\/p>\n\n\n\n Israels Premierminister Benjamin Netanyahu reagierte daraufhin heute mit einer direkten Ansprache gegen Macron, die auf den offiziellen Kan\u00e4len der Regierung ver\u00f6ffentlicht wurde. \u201eWas f\u00fcr eine Schande. Israel wird gewinnen, mit oder ohne Ihre Unterst\u00fctzung\u201c, wettert Netanyahu in der Rede.<\/p>\n\n\n\n Macron warnte auch, dass der Libanon nicht zu einem weiteren Gaza werden d\u00fcrfe. Israel d\u00fcrfe \u201edas libanesische Volk nicht opfern\u201c. <\/p>\n\n\n\n Kontext: Der Libanon ist eine ehemalige Kolonie Frankreichs. Die Regierung in Paris setzt Wert auf Einfluss im Libanon und nahm zuletzt eine verst\u00e4rkt kritische Stimme gegen\u00fcber Israel ein. Frankreich stimmte im Gegensatz zu Deutschland beispielsweise f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe bei der UN-Generalversammlung. Frankreich blockierte im Gegensatz zu den USA Forderungen nach einer Waffenruhe in Gaza auch nicht im der UN-Sicherheitsrat.<\/p>\n\n\n\n Frankreich geh\u00f6rt zu den L\u00e4ndern der EU, die mehrmals schon offen auch Israels Vorgehen in Gaza und im Libanon kritisierten. Deutschland, \u00d6sterreich und Tschechien sind die L\u00e4nder, die laut franz\u00f6sischen Diplomatenkreisen Konsequenzen gegen Israels Regime durch die EU blockieren.<\/p>\n\n\n\n Israel wird vom Chefermittler des Internationalen Strafgerichtshof Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen. Die UN-Sonderermittlerin wirft Israel einen Genozid vor. die israelische Armee t\u00f6tete allein in Gaza \u00fcber 41.000 Menschen innerhalb eines Jahres, darunter 16.000 Kinder.<\/p>\n\n\n\n Warum Frankreichs Pr\u00e4sident Macron nun offen ein Ende der Waffenlieferungen an Israel fordert?<\/p>\n\n\n\n Nein, Macron ist nat\u00fcrlich nicht pl\u00f6tzlich Mandela geworden und Frankreich gibt nicht \u00fcber Nacht kritikw\u00fcrdige Positionen auf. Es ist Politik.<\/p>\n\n\n\n 1. Frankreich ist lange schon etwas kritischer gegen\u00fcber Israels Verbrechen. Frankreich stimmte in der UN immer wieder f\u00fcr eine Waffenruhe. Wie geht es uns nach dieser turbulenten Woche? Nicht wenige unter uns verfolgen Syrien seit 2011 intensiv. Alles hat man gesehen. Volksproteste, Niederschlagung der Proteste, Unterdr\u00fcckung, Verfolgung, Aufstand, Terror, B\u00fcrgerkrieg, Einmischung von Gro\u00dfm\u00e4chten, alles, wirklich alles. Und dann geht es so schnell.<\/p>\n\n\n\n F\u00fcr die aller meisten sind das Momente der Freude und Hoffnung. Das Assad-Regime ist gefallen. Alleingelassen von Russland und dem Iran. Ein nackter Diktator, der 13 Jahre gewaltsam hinausz\u00f6gerte, was sich nun in einer Woche entladen hat.<\/p>\n\n\n\n F\u00fcr viele, auch die Hoffnungsvollen, dr\u00e4ngen sich ebenso Sorgen auf. Sorgen vor Chaos, weiterem Krieg, Terror, Extremismus oder Verfolgung. Das betrifft nicht nur Syrien. Auch im Libanon, im Irak, ja selbst in Pal\u00e4stina, fragt man sich, ob es nun besser oder schlechter wird.<\/p>\n\n\n\n Wenn diese Tage nun also eines sein sollten, dann Tage der Empathie.<\/p>\n\n\n\n Er war darin nicht immer erfolgreich. Assad errichtete eine Dynastie rund um die Minderheiten der Alawiten, denen er angeh\u00f6rte. Assads Verb\u00fcndete im Iran beschafften Schiiten einen weiteren Sonderstatus. Alle anderen konnten Teil des Teams sein. Wenn sie Assad bedingungslos huldigten. Baschar al-Assads Vater Hafez schuf damit ein gespaltenes Land. Es ist nur logisch, dass jetzt nach Assads Fall Alawiten, Schiiten, aber auch alle anderen Minderheiten Sorgen haben. Unter den Assads erhielten kurdische Syrer im Norden Syriens z.B. nur sehr selten Papiere. Kurdisch sprechen konnte zu Strafen f\u00fchren. In Form von Gewalt. Die sunnitisch-arabische Mehrheitsbev\u00f6lkerung wurde marginalisiert. Als die Terrorgruppe Daesh weite Teile Syriens \u00fcberrannte, lie\u00df der Assad-Staat letztlich viele Christen im Stich. Die Kurden sowieso.<\/p>\n\n\n\n Konfessionell stellen sunnitische Muslime (74 %) die klare Mehrheit, ethnisch stellen Araber (80 %) die klare Mehrheit. Es gibt ethnische Minderheiten wie Kurden (10 %), Turkmenen (4 %), Assyrer (3 %) oder Armenier (1 %) und religi\u00f6se Minderheiten wie Christen (6 %), Alawiten (11 %), Schiiten (4 %) und Drusen (3 %).<\/p>\n\n\n\n Nur Modelle, in denen alle Bev\u00f6lkerungsgruppen gesch\u00fctzt und gleichberechtigt sind, k\u00f6nnen eine L\u00f6sung sein. Ein demokratisches, freies Syrien ist das, wof\u00fcr die Menschen 2011 auf die Stra\u00dfen gingen. Das, was Assad mit aller Brutalit\u00e4t zu verhindern versuchte.<\/p>\n\n\n\n Es ist Geschichte. 2012 bis 2016 sollen bei der Belagerung Aleppos durch Assads Armee und seinen Verb\u00fcndeten insgesamt 31.273 Menschen get\u00f6tet worden sein. Darunter 21.452 Zivilisten. Die Stadt war zu gro\u00dfen Teile ein Friedhof der Ruinen. Wer h\u00e4tte damals gedacht, dass diese Stadt beinahe kampflos wieder die Kontrolle wechselt? Mit dem Verlust Aleppos zerfiel Assads Regentschaft in nur wenigen Tagen. Ohne russische, iranische und Hisbollah-Truppen kann Assad nicht viel. Es liegt vor allem daran, dass die syrische Regierungsarmee kaum mehr besteht und vor allem aber keine Inspiration f\u00fcr irgendwelche Endk\u00e4mpfe in sich tr\u00e4gt. 13 Jahre Krieg haben das Land an den Abgrund gef\u00fchrt. Die Armut ist extrem. Die einzigen beiden Faktoren, die damals Menschen an Assad und das System gebunden haben waren.<\/p>\n\n\n\n A) Die Angst vor Verfolgung. Insbesondere unter Minderheiten. Daesh (\u201eIS\u201c) best\u00e4tigte die \u00c4ngste. Beide \u00c4ngste gen\u00fcgten nun nicht mehr, um wirklich Stellung zu beziehen. Weil die Gegenseite aktuell die \u00c4ngste vorerst nicht best\u00e4tigt, da selbst die teils extremistische HTS sich als emphatisch f\u00fcr Minderheiten pr\u00e4sentiert und Staatsbediensteten Aussicht auf \u00dcbernahme gibt. Die Bev\u00f6lkerung ist verarmt, hungrig, perspektivlos und ausgenommen.<\/p>\n\n\n\n \u2028\u2028Es w\u00e4re sch\u00f6n, das mit absoluter Sicherheit sagen zu k\u00f6nnen. HTS, die Gruppe, die Aleppo erobert hat, sorgte bei den vielen christlichen Einwohnern der Stadt erstmal f\u00fcr extreme Angst. Dann bem\u00fchte sich HTS aber schnell um das gegenteilige Bild. Das Ger\u00fccht wurde verbreitet, ein Bischof w\u00e4re Aleppos B\u00fcrgermeister geworden. Das waren Fake News. Ein syrisch-armenischer Freund von mir aus Aleppo schrieb daraufhin lachend: \u201eJetzt d\u00fcrfen wir auch vier Frauen heiraten.\u201c Meine christlichen und kurdischen Kontakte in Aleppo beteuern, dass sie bis jetzt keine \u00dcbergriffe, Bel\u00e4stigungen oder Einsch\u00fcchterungen erlebt haben. In den christlichen Vierteln nahm die Weihnachtsdekoration sogar zu. Das iranische Au\u00dfenministerium sagt, HTS habe ihr den Schutz von Schiiten zugesagt. Die kurdische Miliz SDF und HTS h\u00e4tten sich zudem Frieden zugesagt, hei\u00dft es.<\/p>\n\n\n\n Doch HTS nach einer Woche einfach so zu vertrauen, f\u00e4llt weiterhin vielen nat\u00fcrlich schwer. Gerade jenen, die Familie an extremistische Gruppen verloren haben. HTS k\u00e4mpfte bereits gegen verschiedene andere Rebellengruppen. Der Anf\u00fchrer der Gruppe ist ehemaliges Mitglied von Al-Kaida und Daesh (\u201eIS\u201c). In einem neuen Interview mit CNN deutet er Kritik an den Gruppen an, schafft es aber nicht, sie zu verurteilen. Da scheitert Jolani, der ansonsten bem\u00fcht darum ist, als gem\u00e4\u00dfigter Staatsmann r\u00fcberzukommen. Vielleicht k\u00f6nnte das die Absicherung sein: Jolani wirkt, als wolle er einfach nur anerkannt werden. Eventuell ist ihm Extremismus dann egal. Nein HTS ist nicht \u201eISIS\u201c (Daesh). Und hoffentlich wird die Gruppe das auch nie. Aber die Sorge bleibt. Ob er oder Teile seiner Truppen, die im Namen Al-Kaidas und Daeshs Verbrechen gegen syrische Zivilisten begangen haben, jemals zur Rechenschaft gezogen werden, wei\u00df man nicht. So wie man auch nicht wei\u00df, ob Assad jemals vor Gericht landen wird.<\/p>\n\n\n\n Es ist absehbar, dass die verschiedenen Fraktionen, die Assad zum Sturz brachten, um Vormacht ringen. Idealerweise nur politisch. Die Nachbarl\u00e4nder werden versuchen, schnell Stabilit\u00e4t in Syrien reinzubringen. Unsicheres Syrien = unsichere Grenzen = Probleme im eigenen Land. Aus jordanischen Regierungskreisen hei\u00dft es, die T\u00fcrkei w\u00fcrde sich um Sicherheit und Wiederaufbau Syriens k\u00fcmmern. Erdogan sieht sich als Teil des Siegs. Der Au\u00dfenminister der T\u00fcrkei, Hakan Fidan, sagt, die neue Regierung Syriens solle inklusiv sein und alle Syrer beinhalten.<\/p>\n\n\n\n Es ist absehbar, dass sich manche extremistische Fraktionen mit einer demokratischen L\u00f6sung nicht zufriedengeben werden. Es ist auch absehbar, dass Daesh im Machtvakuum wieder auftaucht.<\/p>\n\n\n\n Es ist ebenso absehbar, dass die T\u00fcrkei weiter gegen SDF\/YPG im Norden Syriens vorgehen wird. Bzw. syrische Fraktionen gegen sie vorgehen l\u00e4sst. Die Assad-Regierung hatte der T\u00fcrkei mal einen \u201eSicherheitskorridor\u201c entlang der gesamten Grenze zugesagt. Die t\u00fcrkische Regierung f\u00fcrchtet, dass der PKK-Ableger YPG Nordsyrien als Ausgangspunkt f\u00fcr Angriffe auf die T\u00fcrkei nutzt. Oder gar ein eigener Staat wird. Es k\u00f6nnte zu K\u00e4mpfen kommen. Und Flucht. Mehrfachflucht. Ein kurdischer Bekannter von mir fl\u00fcchtete 2018 vor den K\u00e4mpfen in Afrin nach Tal Rifaat im Norden Aleppos. Letzte Woche fl\u00fcchtete er von dort aus vor K\u00e4mpfen nach Manbij \u00f6stlich von Aleppo. Er dachte bis gestern, auch von dort m\u00fcsste er fl\u00fcchten. Dann aber wehte pl\u00f6tzlich die neue syrische Flagge dort. Vielleicht, und das ist die Hoffnung vieler, geht das gesamte ehemalige Syrien nun friedlich im neuen Syrien auf. Gleichberechtigt und frei. Ob als Staat, F\u00f6deration oder Union. Wo wir wieder bei Hoffnung w\u00e4ren.<\/p>\n\n\n\n Pal\u00e4stinenser wollen Frieden und Freiheit. Hat die ihnen jemand gegeben? Nein. Auch nicht Assad. Syrien f\u00fchrte mehrmals Kriege gegen Israel. Die Assad-Dynastie auch. 1973 oder mehrmals im Libanon. Und man unterst\u00fctzte die PLO unter Arafat enorm. Das ist alles lange her. Auch dass Assad Waffen Richtung Gaza schickte. Als die Hamas ihn f\u00fcr seine brutale Niederschlagung der Proteste in Syrien kritisierte, brach Assad die Beziehungen nach Gaza ab. Es gibt keine \u201eAchse des Widerstands\u201c, zu der Assad geh\u00f6rt. Er lie\u00df einen seiner engsten Verb\u00fcndeten, die Hisbollah, die allein im Libanon k\u00e4mpfte, im Stich. Und so wurde auch Assad vom Iran, von der Hisbollah und Russland im Stich gelassen. Warum auch h\u00e4tte jemand sich f\u00fcr ihn nochmal ins Feuer werfen sollen?<\/p>\n\n\n\n Israel bombardiert Waffenlager in ganz Syrien seit Assads Fall verst\u00e4rkt. Israel will nicht, dass die Waffen in H\u00e4nden der Rebellen oder anderer Gruppen landen. In Israel ist man nicht ungl\u00fccklich \u00fcber Assads Fall. Das wird die Hisbollah, einen erbitterten Gegner Israels, schw\u00e4chen. Das steht au\u00dfer Frage. Aber auch mit Assad und Irans freien Wegen in den Libanon war die Hisbollah schon auf sich allein gestellt.<\/p>\n\n\n\n Viel eher also werden sich Pal\u00e4stinenser, Libanesen und Syrer auf die Realit\u00e4t einstellen. Das hei\u00dft also nicht, dass das Genozid- und Apartheidsregime Israel, das international immer mehr isoliert ist, wirklich aufatmen kann. In Syrien wird kein pro-israelisches Regime an die Macht kommen.<\/p>\n\n\n\n Es mag f\u00fcr manche Menschen kaum mehr vorstellbar sein, was Naturgewalten f\u00fcr ein Eigenleben haben. D\u00fcrren, \u00dcberflutungen, Erdbeben oder eben der Mensch. Ja, Syrien ist ein massiver Stellvertreterkrieg gewesen und diverse Regional- und Gro\u00dfm\u00e4chte dr\u00e4ng(t)en ihre Interessen auf. Aber Syrien war auch ein riesiger Volksaufstand. Millionen von Menschen, die an Protesten teilnahmen. Beinahe ein ganzes Volk, das die Angst vor Assads Staatsapparat satt hatte. Die Rebellen kamen in dieser Woche nicht mit hochmodernen westlichen Waffen. Nein, sie siegten, weil Assads eiserner Griff lasch wurde. Es ist absehbar, dass insbesondere die T\u00fcrkei, aber auch Katar, Saudi-Arabien und die USA weiter viel Entscheidungsmacht in Syrien haben werden. Ja, ganz \u201efrei\u201c ist das nicht. Davor waren es eben Russland und der Iran. Aber, zum ersten Mal seit 1961 hat Syrien Aussicht auf echte freie Wahlen. Aussicht darauf, nicht in einem Folterkeller zu verschwinden, wenn man den Pr\u00e4sidenten kritisiert. Die Menschen wollen den alten Diktator nicht mit einem neuen Diktator austauschen. Ob er nun Jolani oder sonst wie hei\u00dft. Im aktuellen Klima klingt aber auch niemand so, als beanspruche er vollst\u00e4ndige Macht. Und selbst wenn, denken sich viele Syrer, lie\u00dfe sich ein neues Regime diesmal schneller entfernen als diese festgebissene Angst-Dynastie der Assads.<\/p>\n\n\n\n So wie man also hier und da fragt, \u201eIn wessen Interesse ist das\u201c muss man \u00f6fter und lauter die Frage stellen, \u201ewas sind die Interessen der Syrer\u201c.<\/p>\n\n\n\n Hoffnung ist oft naiv. Das hei\u00dft nicht, dass sie falsch ist. Die Gefahr, dass Syrien in einem Chaos wie einst der Irak, Afghanistan, Libyen oder Libanon f\u00e4llt, ist durchaus da. Der Erfolg ist noch jung. Wie diszipliniert, verhandlungsoffen und klug die Rebellengruppen und wie involviert, intakt und effektiv bestehende Staatsstrukturen sind, wird sich in den n\u00e4chsten Tagen, Wochen und Monaten zeigen. 13 Jahre B\u00fcrgerkrieg, in denen Syrer auf Syrer schossen, Stellvertreterkrieg, Unterdr\u00fcckung, Terror und Folter sind viel Zeit. Viel Zeit, hoffentlich aber erheblich weniger, wird es auch in Anspruch nehmen, aus diesen Ruinen ein echtes Land zu bilden. Den meisten Syrern ist es das aber wert. Die blo\u00dfe Aussicht auf etwas Anderes.<\/p>\n\n\n\n Die Zentralbank, der Pr\u00e4sidentenpalast und die iranische Botschaft wurden gepl\u00fcndert. Das war zu erwarten. Etwas mehr Chaos auch. Hoffentlich aber nichts Unaufhaltbares.<\/p>\n\n\n\n Aber der erste Eindruck ist: Die verblieben Regierungsstrukturen und die Rebellen haben sich auf eine \u00dcbergangsl\u00f6sung geeinigt, durch die auch Damaskus kampflos \u00fcbergeben wurde. L\u00e4uft es gut, l\u00e4uft Syrien weiter wie bisher. L\u00e4uft es besser, wird es, nun ja, besser.<\/p>\n\n\n\n Viele der fast 14 Millionen vertriebenen Menschen tr\u00e4umen von R\u00fcckkehr. Menschen tr\u00e4umen von Frieden. Glaubt ihnen ihre Freude. Und hofft mit ihnen, dass sich das Gute bewahrheitet und das Schlechte nicht. Jede Sorge ist berechtigt. Jede Hoffnung umso mehr.<\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Syrien: Zwischen Freude, Hoffnung, Sorgen und Fragen","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"syrien-zwischen-freude-hoffnung-sorgen-und-fragen","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-12-08 16:52:46","post_modified_gmt":"2024-12-08 16:52:46","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4728","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4716,"post_author":"2","post_date":"2024-12-03 14:57:33","post_date_gmt":"2024-12-03 14:57:33","post_content":"\n Wie Familie Omari neu beginnen muss<\/p>\n\n\n\n 40 Minuten. So lange hatte Familie Omari in Beirut Zeit, ihr gesamtes Leben hinter sich zu lassen. Es war kurz vor Mitternacht, der 26. Oktober, als Yehya Omari auf X (Twitter) die Nachricht sieht. Das Viertel seiner Eltern soll bombardiert werden. Das angrenzende Haus zum Wohnhaus seiner Eltern ist rot markiert. Direkt benachrichtigt werden die Betroffenen nicht. Die Erwartung des israelischen Milit\u00e4rs ist, dass sie die Updates zu Angriffen selbst verfolgen. Kurze 40 Minuten blieben letztlich zwischen der Information und dem Raketeneinschlag. Dass es aber jeden Moment so weit sein k\u00f6nnte, geht den Betroffenen ununterbrochen durch den Kopf. Koffer packen, Wertsachen zusammensuchen, Erinnerungen mitnehmen. Sohn Yehya war zu dem Zeitpunkt nicht in Beirut, sondern in Deutschland. Er ist Deutscher. Er versuchte von hier aus, seine Eltern, seinen kranken Bruder und seine Schwester nach Deutschland zu evakuieren. Selbst bevor Israels Angriff das Wohnhaus zerst\u00f6rte. Erfolglos. Das Ausl\u00e4nderamt legte ihm als einzige Option vor, 30.000 Euro auf ein Konto einzuzahlen und pro Person 900 Euro monatlich f\u00fcr Absicherung bereitzustellen, um erstmal ein Visum zu beantragen. Unbezahlbar und zu langsam. Es war letztlich nicht der deutsche Staat, der die schutzlosen Zivilisten aus dem Libanon evakuierte, sondern die Familie selbst. Die t\u00fcrkische Botschaft unterst\u00fctzte sie, nach Mersin in der T\u00fcrkei zu gelangen. Ins Friedliche, aber Ungewisse. Von dort aus zogen sie weiter nach Istanbul, wo Verwandte der Familie leben. Und wo es vielleicht Chancen auf Arbeit und ein neues Leben gibt. Familie Omari f\u00e4ngt bei null an. Der Vater, ein Lehrer, hofft in Istanbul M\u00f6glichkeiten zu finden, sein Studium der islamischen Rechtswissenschaften und der arabischen Sprache lehren zu k\u00f6nnen.<\/p>\n\n\n\n Die Familie sammelt \u00fcber die Crowdfunding-Plattform Hilfe, um neuzustarten. \u00dcber diesen Link gelangt man zur Seite<\/a>, die von uns auf ihre Seri\u00f6sit\u00e4t gepr\u00fcft wurde: https:\/\/commonsplace.de\/project\/neuanfang<\/a><\/p>\n\n\n\n <\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Libanon: Wo in 40 Minuten Haus und Lebensgrundlage zerst\u00f6rt werden","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"libanon-in-40-minuten-haus-und-lebensgrundlage-verloren","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-12-03 15:27:26","post_modified_gmt":"2024-12-03 15:27:26","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4716","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4575,"post_author":"2","post_date":"2024-10-06 18:27:36","post_date_gmt":"2024-10-06 18:27:36","post_content":"\n Die Hamas nahm am 7. Oktober 252 Geiseln. 105 wurden in einem Deal freigelassen, 4 lie\u00df die Hamas von sich aus frei und acht wurden von der israelischen Armee gefunden. 101 Geiseln gelten als nach wie vor in Gefangenschaft. Mindestens 34 israelische Geiseln starben in Gaza, vermutlich durch israelischen Beschuss. Bez\u00fcglich des Zustands der Geiseln spricht die Menschenrechtsgruppe Amnesty International von \u201eschlimmen Bedingungen\u201c.<\/p>\n\n\n\n 3.377 von Israel verschleppte Pal\u00e4stinenser werden aktuell ohne juristische Grundlage oder Vorwurf in Geiselhaft (\u201eadministrative Haft\u201c) gehalten. Unter ihnen mindestens 75 Kinder, so die israelische Menschenrechtsgruppe B\u2019Tselem. Viele von ihnen in \u201eFoltercamps\u201c wie Menschenrechtler die Haftanstalten nennen.<\/p>\n\n\n\n Amnesty International betrachtet Israels \u201eAdministrative Detention\u201c als einen Versto\u00df gegen Artikel 9 des UN-Zivilpaktes, den Internationalen Pakt \u00fcber b\u00fcrgerliche und politische Rechte (ICCPR), der \u201eklarstellt, dass niemand willk\u00fcrlich inhaftiert werden darf und dass Freiheitsentzug auf gesetzlich festgelegten Gr\u00fcnden und Verfahren beruhen muss\u201c. <\/p>\n\n\n\n \u201eDie Inhaftierung von Gefangenen und H\u00e4ftlingen aus den besetzten pal\u00e4stinensischen Gebieten innerhalb Israels stellt einen eklatanten Versto\u00df gegen die Vierte Genfer Konvention dar, die die Verbringung von Gefangenen und H\u00e4ftlingen aus den besetzten Gebieten verbietet, und verst\u00f6\u00dft au\u00dferdem gegen grundlegende Menschenrechte\u201c, so die israelische NGO HaMoked.<\/p>\n\n\n\n Die Menschenrechtsgruppen Human Rights Watch und B\u2019Tselem stellten in unabh\u00e4ngigen Reports fest, dass die verschleppten Pal\u00e4stinenser in den Foltercamps sexueller Gewalt, Folter, Unterversorgung und Erniedrigung ausgesetzt sind.<\/p>\n\n\n\n Dar\u00fcber hinaus befinden sich 227 pal\u00e4stinensische Kinder aktuell in Milit\u00e4rhaft. \u00dcber 700 Kinder wurden seit dem 7. Oktober verschleppt. Die UN wirft Israel \u201esystematischen Missbrauch vor\u201c, die Menschenrechtsgruppe Save the Children wirft Israel \u201ealarmierende F\u00e4lle von Missbrauch und Misshandlung\u201c vor.<\/p>\n\n\n\n Israel und die Hamas nutzen Gefangene als Geiseln, indem ihre Freilassung in Verhandlungen als Gegenleistung angeboten wird.<\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Folter, Vergewaltigung und Misshandlung: Israel h\u00e4lt 33 mal mehr Geiseln als die Hamas","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"folter-vergewaltigung-und-misshandlung-israel-halt-33-mal-mehr-geiseln-als-die-hamas","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:41:16","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:41:16","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4575","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4572,"post_author":"2","post_date":"2024-10-06 18:22:07","post_date_gmt":"2024-10-06 18:22:07","post_content":"\n Frankreichs Pr\u00e4sident Emanuel Macron fordert ein Ende der Waffenlieferungen an Israel. Es geht explizit um Waffen, die Israel f\u00fcr seinen Krieg gegen Gaza verwendet. In dem vor einer Woche aufgezeichneten Interview mit France Inter betont Macron auch: \u201eFrankreich liefert keine (Waffen).\u201c<\/p>\n\n\n\n Israels Premierminister Benjamin Netanyahu reagierte daraufhin heute mit einer direkten Ansprache gegen Macron, die auf den offiziellen Kan\u00e4len der Regierung ver\u00f6ffentlicht wurde. \u201eWas f\u00fcr eine Schande. Israel wird gewinnen, mit oder ohne Ihre Unterst\u00fctzung\u201c, wettert Netanyahu in der Rede.<\/p>\n\n\n\n Macron warnte auch, dass der Libanon nicht zu einem weiteren Gaza werden d\u00fcrfe. Israel d\u00fcrfe \u201edas libanesische Volk nicht opfern\u201c. <\/p>\n\n\n\n Kontext: Der Libanon ist eine ehemalige Kolonie Frankreichs. Die Regierung in Paris setzt Wert auf Einfluss im Libanon und nahm zuletzt eine verst\u00e4rkt kritische Stimme gegen\u00fcber Israel ein. Frankreich stimmte im Gegensatz zu Deutschland beispielsweise f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe bei der UN-Generalversammlung. Frankreich blockierte im Gegensatz zu den USA Forderungen nach einer Waffenruhe in Gaza auch nicht im der UN-Sicherheitsrat.<\/p>\n\n\n\n Frankreich geh\u00f6rt zu den L\u00e4ndern der EU, die mehrmals schon offen auch Israels Vorgehen in Gaza und im Libanon kritisierten. Deutschland, \u00d6sterreich und Tschechien sind die L\u00e4nder, die laut franz\u00f6sischen Diplomatenkreisen Konsequenzen gegen Israels Regime durch die EU blockieren.<\/p>\n\n\n\n Israel wird vom Chefermittler des Internationalen Strafgerichtshof Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen. Die UN-Sonderermittlerin wirft Israel einen Genozid vor. die israelische Armee t\u00f6tete allein in Gaza \u00fcber 41.000 Menschen innerhalb eines Jahres, darunter 16.000 Kinder.<\/p>\n\n\n\n Warum Frankreichs Pr\u00e4sident Macron nun offen ein Ende der Waffenlieferungen an Israel fordert?<\/p>\n\n\n\n Nein, Macron ist nat\u00fcrlich nicht pl\u00f6tzlich Mandela geworden und Frankreich gibt nicht \u00fcber Nacht kritikw\u00fcrdige Positionen auf. Es ist Politik.<\/p>\n\n\n\n 1. Frankreich ist lange schon etwas kritischer gegen\u00fcber Israels Verbrechen. Frankreich stimmte in der UN immer wieder f\u00fcr eine Waffenruhe. Wie geht es uns nach dieser turbulenten Woche? Nicht wenige unter uns verfolgen Syrien seit 2011 intensiv. Alles hat man gesehen. Volksproteste, Niederschlagung der Proteste, Unterdr\u00fcckung, Verfolgung, Aufstand, Terror, B\u00fcrgerkrieg, Einmischung von Gro\u00dfm\u00e4chten, alles, wirklich alles. Und dann geht es so schnell.<\/p>\n\n\n\n F\u00fcr die aller meisten sind das Momente der Freude und Hoffnung. Das Assad-Regime ist gefallen. Alleingelassen von Russland und dem Iran. Ein nackter Diktator, der 13 Jahre gewaltsam hinausz\u00f6gerte, was sich nun in einer Woche entladen hat.<\/p>\n\n\n\n F\u00fcr viele, auch die Hoffnungsvollen, dr\u00e4ngen sich ebenso Sorgen auf. Sorgen vor Chaos, weiterem Krieg, Terror, Extremismus oder Verfolgung. Das betrifft nicht nur Syrien. Auch im Libanon, im Irak, ja selbst in Pal\u00e4stina, fragt man sich, ob es nun besser oder schlechter wird.<\/p>\n\n\n\n Wenn diese Tage nun also eines sein sollten, dann Tage der Empathie.<\/p>\n\n\n\n Er war darin nicht immer erfolgreich. Assad errichtete eine Dynastie rund um die Minderheiten der Alawiten, denen er angeh\u00f6rte. Assads Verb\u00fcndete im Iran beschafften Schiiten einen weiteren Sonderstatus. Alle anderen konnten Teil des Teams sein. Wenn sie Assad bedingungslos huldigten. Baschar al-Assads Vater Hafez schuf damit ein gespaltenes Land. Es ist nur logisch, dass jetzt nach Assads Fall Alawiten, Schiiten, aber auch alle anderen Minderheiten Sorgen haben. Unter den Assads erhielten kurdische Syrer im Norden Syriens z.B. nur sehr selten Papiere. Kurdisch sprechen konnte zu Strafen f\u00fchren. In Form von Gewalt. Die sunnitisch-arabische Mehrheitsbev\u00f6lkerung wurde marginalisiert. Als die Terrorgruppe Daesh weite Teile Syriens \u00fcberrannte, lie\u00df der Assad-Staat letztlich viele Christen im Stich. Die Kurden sowieso.<\/p>\n\n\n\n Konfessionell stellen sunnitische Muslime (74 %) die klare Mehrheit, ethnisch stellen Araber (80 %) die klare Mehrheit. Es gibt ethnische Minderheiten wie Kurden (10 %), Turkmenen (4 %), Assyrer (3 %) oder Armenier (1 %) und religi\u00f6se Minderheiten wie Christen (6 %), Alawiten (11 %), Schiiten (4 %) und Drusen (3 %).<\/p>\n\n\n\n Nur Modelle, in denen alle Bev\u00f6lkerungsgruppen gesch\u00fctzt und gleichberechtigt sind, k\u00f6nnen eine L\u00f6sung sein. Ein demokratisches, freies Syrien ist das, wof\u00fcr die Menschen 2011 auf die Stra\u00dfen gingen. Das, was Assad mit aller Brutalit\u00e4t zu verhindern versuchte.<\/p>\n\n\n\n Es ist Geschichte. 2012 bis 2016 sollen bei der Belagerung Aleppos durch Assads Armee und seinen Verb\u00fcndeten insgesamt 31.273 Menschen get\u00f6tet worden sein. Darunter 21.452 Zivilisten. Die Stadt war zu gro\u00dfen Teile ein Friedhof der Ruinen. Wer h\u00e4tte damals gedacht, dass diese Stadt beinahe kampflos wieder die Kontrolle wechselt? Mit dem Verlust Aleppos zerfiel Assads Regentschaft in nur wenigen Tagen. Ohne russische, iranische und Hisbollah-Truppen kann Assad nicht viel. Es liegt vor allem daran, dass die syrische Regierungsarmee kaum mehr besteht und vor allem aber keine Inspiration f\u00fcr irgendwelche Endk\u00e4mpfe in sich tr\u00e4gt. 13 Jahre Krieg haben das Land an den Abgrund gef\u00fchrt. Die Armut ist extrem. Die einzigen beiden Faktoren, die damals Menschen an Assad und das System gebunden haben waren.<\/p>\n\n\n\n A) Die Angst vor Verfolgung. Insbesondere unter Minderheiten. Daesh (\u201eIS\u201c) best\u00e4tigte die \u00c4ngste. Beide \u00c4ngste gen\u00fcgten nun nicht mehr, um wirklich Stellung zu beziehen. Weil die Gegenseite aktuell die \u00c4ngste vorerst nicht best\u00e4tigt, da selbst die teils extremistische HTS sich als emphatisch f\u00fcr Minderheiten pr\u00e4sentiert und Staatsbediensteten Aussicht auf \u00dcbernahme gibt. Die Bev\u00f6lkerung ist verarmt, hungrig, perspektivlos und ausgenommen.<\/p>\n\n\n\n \u2028\u2028Es w\u00e4re sch\u00f6n, das mit absoluter Sicherheit sagen zu k\u00f6nnen. HTS, die Gruppe, die Aleppo erobert hat, sorgte bei den vielen christlichen Einwohnern der Stadt erstmal f\u00fcr extreme Angst. Dann bem\u00fchte sich HTS aber schnell um das gegenteilige Bild. Das Ger\u00fccht wurde verbreitet, ein Bischof w\u00e4re Aleppos B\u00fcrgermeister geworden. Das waren Fake News. Ein syrisch-armenischer Freund von mir aus Aleppo schrieb daraufhin lachend: \u201eJetzt d\u00fcrfen wir auch vier Frauen heiraten.\u201c Meine christlichen und kurdischen Kontakte in Aleppo beteuern, dass sie bis jetzt keine \u00dcbergriffe, Bel\u00e4stigungen oder Einsch\u00fcchterungen erlebt haben. In den christlichen Vierteln nahm die Weihnachtsdekoration sogar zu. Das iranische Au\u00dfenministerium sagt, HTS habe ihr den Schutz von Schiiten zugesagt. Die kurdische Miliz SDF und HTS h\u00e4tten sich zudem Frieden zugesagt, hei\u00dft es.<\/p>\n\n\n\n Doch HTS nach einer Woche einfach so zu vertrauen, f\u00e4llt weiterhin vielen nat\u00fcrlich schwer. Gerade jenen, die Familie an extremistische Gruppen verloren haben. HTS k\u00e4mpfte bereits gegen verschiedene andere Rebellengruppen. Der Anf\u00fchrer der Gruppe ist ehemaliges Mitglied von Al-Kaida und Daesh (\u201eIS\u201c). In einem neuen Interview mit CNN deutet er Kritik an den Gruppen an, schafft es aber nicht, sie zu verurteilen. Da scheitert Jolani, der ansonsten bem\u00fcht darum ist, als gem\u00e4\u00dfigter Staatsmann r\u00fcberzukommen. Vielleicht k\u00f6nnte das die Absicherung sein: Jolani wirkt, als wolle er einfach nur anerkannt werden. Eventuell ist ihm Extremismus dann egal. Nein HTS ist nicht \u201eISIS\u201c (Daesh). Und hoffentlich wird die Gruppe das auch nie. Aber die Sorge bleibt. Ob er oder Teile seiner Truppen, die im Namen Al-Kaidas und Daeshs Verbrechen gegen syrische Zivilisten begangen haben, jemals zur Rechenschaft gezogen werden, wei\u00df man nicht. So wie man auch nicht wei\u00df, ob Assad jemals vor Gericht landen wird.<\/p>\n\n\n\n Es ist absehbar, dass die verschiedenen Fraktionen, die Assad zum Sturz brachten, um Vormacht ringen. Idealerweise nur politisch. Die Nachbarl\u00e4nder werden versuchen, schnell Stabilit\u00e4t in Syrien reinzubringen. Unsicheres Syrien = unsichere Grenzen = Probleme im eigenen Land. Aus jordanischen Regierungskreisen hei\u00dft es, die T\u00fcrkei w\u00fcrde sich um Sicherheit und Wiederaufbau Syriens k\u00fcmmern. Erdogan sieht sich als Teil des Siegs. Der Au\u00dfenminister der T\u00fcrkei, Hakan Fidan, sagt, die neue Regierung Syriens solle inklusiv sein und alle Syrer beinhalten.<\/p>\n\n\n\n Es ist absehbar, dass sich manche extremistische Fraktionen mit einer demokratischen L\u00f6sung nicht zufriedengeben werden. Es ist auch absehbar, dass Daesh im Machtvakuum wieder auftaucht.<\/p>\n\n\n\n Es ist ebenso absehbar, dass die T\u00fcrkei weiter gegen SDF\/YPG im Norden Syriens vorgehen wird. Bzw. syrische Fraktionen gegen sie vorgehen l\u00e4sst. Die Assad-Regierung hatte der T\u00fcrkei mal einen \u201eSicherheitskorridor\u201c entlang der gesamten Grenze zugesagt. Die t\u00fcrkische Regierung f\u00fcrchtet, dass der PKK-Ableger YPG Nordsyrien als Ausgangspunkt f\u00fcr Angriffe auf die T\u00fcrkei nutzt. Oder gar ein eigener Staat wird. Es k\u00f6nnte zu K\u00e4mpfen kommen. Und Flucht. Mehrfachflucht. Ein kurdischer Bekannter von mir fl\u00fcchtete 2018 vor den K\u00e4mpfen in Afrin nach Tal Rifaat im Norden Aleppos. Letzte Woche fl\u00fcchtete er von dort aus vor K\u00e4mpfen nach Manbij \u00f6stlich von Aleppo. Er dachte bis gestern, auch von dort m\u00fcsste er fl\u00fcchten. Dann aber wehte pl\u00f6tzlich die neue syrische Flagge dort. Vielleicht, und das ist die Hoffnung vieler, geht das gesamte ehemalige Syrien nun friedlich im neuen Syrien auf. Gleichberechtigt und frei. Ob als Staat, F\u00f6deration oder Union. Wo wir wieder bei Hoffnung w\u00e4ren.<\/p>\n\n\n\n Pal\u00e4stinenser wollen Frieden und Freiheit. Hat die ihnen jemand gegeben? Nein. Auch nicht Assad. Syrien f\u00fchrte mehrmals Kriege gegen Israel. Die Assad-Dynastie auch. 1973 oder mehrmals im Libanon. Und man unterst\u00fctzte die PLO unter Arafat enorm. Das ist alles lange her. Auch dass Assad Waffen Richtung Gaza schickte. Als die Hamas ihn f\u00fcr seine brutale Niederschlagung der Proteste in Syrien kritisierte, brach Assad die Beziehungen nach Gaza ab. Es gibt keine \u201eAchse des Widerstands\u201c, zu der Assad geh\u00f6rt. Er lie\u00df einen seiner engsten Verb\u00fcndeten, die Hisbollah, die allein im Libanon k\u00e4mpfte, im Stich. Und so wurde auch Assad vom Iran, von der Hisbollah und Russland im Stich gelassen. Warum auch h\u00e4tte jemand sich f\u00fcr ihn nochmal ins Feuer werfen sollen?<\/p>\n\n\n\n Israel bombardiert Waffenlager in ganz Syrien seit Assads Fall verst\u00e4rkt. Israel will nicht, dass die Waffen in H\u00e4nden der Rebellen oder anderer Gruppen landen. In Israel ist man nicht ungl\u00fccklich \u00fcber Assads Fall. Das wird die Hisbollah, einen erbitterten Gegner Israels, schw\u00e4chen. Das steht au\u00dfer Frage. Aber auch mit Assad und Irans freien Wegen in den Libanon war die Hisbollah schon auf sich allein gestellt.<\/p>\n\n\n\n Viel eher also werden sich Pal\u00e4stinenser, Libanesen und Syrer auf die Realit\u00e4t einstellen. Das hei\u00dft also nicht, dass das Genozid- und Apartheidsregime Israel, das international immer mehr isoliert ist, wirklich aufatmen kann. In Syrien wird kein pro-israelisches Regime an die Macht kommen.<\/p>\n\n\n\n Es mag f\u00fcr manche Menschen kaum mehr vorstellbar sein, was Naturgewalten f\u00fcr ein Eigenleben haben. D\u00fcrren, \u00dcberflutungen, Erdbeben oder eben der Mensch. Ja, Syrien ist ein massiver Stellvertreterkrieg gewesen und diverse Regional- und Gro\u00dfm\u00e4chte dr\u00e4ng(t)en ihre Interessen auf. Aber Syrien war auch ein riesiger Volksaufstand. Millionen von Menschen, die an Protesten teilnahmen. Beinahe ein ganzes Volk, das die Angst vor Assads Staatsapparat satt hatte. Die Rebellen kamen in dieser Woche nicht mit hochmodernen westlichen Waffen. Nein, sie siegten, weil Assads eiserner Griff lasch wurde. Es ist absehbar, dass insbesondere die T\u00fcrkei, aber auch Katar, Saudi-Arabien und die USA weiter viel Entscheidungsmacht in Syrien haben werden. Ja, ganz \u201efrei\u201c ist das nicht. Davor waren es eben Russland und der Iran. Aber, zum ersten Mal seit 1961 hat Syrien Aussicht auf echte freie Wahlen. Aussicht darauf, nicht in einem Folterkeller zu verschwinden, wenn man den Pr\u00e4sidenten kritisiert. Die Menschen wollen den alten Diktator nicht mit einem neuen Diktator austauschen. Ob er nun Jolani oder sonst wie hei\u00dft. Im aktuellen Klima klingt aber auch niemand so, als beanspruche er vollst\u00e4ndige Macht. Und selbst wenn, denken sich viele Syrer, lie\u00dfe sich ein neues Regime diesmal schneller entfernen als diese festgebissene Angst-Dynastie der Assads.<\/p>\n\n\n\n So wie man also hier und da fragt, \u201eIn wessen Interesse ist das\u201c muss man \u00f6fter und lauter die Frage stellen, \u201ewas sind die Interessen der Syrer\u201c.<\/p>\n\n\n\n Hoffnung ist oft naiv. Das hei\u00dft nicht, dass sie falsch ist. Die Gefahr, dass Syrien in einem Chaos wie einst der Irak, Afghanistan, Libyen oder Libanon f\u00e4llt, ist durchaus da. Der Erfolg ist noch jung. Wie diszipliniert, verhandlungsoffen und klug die Rebellengruppen und wie involviert, intakt und effektiv bestehende Staatsstrukturen sind, wird sich in den n\u00e4chsten Tagen, Wochen und Monaten zeigen. 13 Jahre B\u00fcrgerkrieg, in denen Syrer auf Syrer schossen, Stellvertreterkrieg, Unterdr\u00fcckung, Terror und Folter sind viel Zeit. Viel Zeit, hoffentlich aber erheblich weniger, wird es auch in Anspruch nehmen, aus diesen Ruinen ein echtes Land zu bilden. Den meisten Syrern ist es das aber wert. Die blo\u00dfe Aussicht auf etwas Anderes.<\/p>\n\n\n\n Die Zentralbank, der Pr\u00e4sidentenpalast und die iranische Botschaft wurden gepl\u00fcndert. Das war zu erwarten. Etwas mehr Chaos auch. Hoffentlich aber nichts Unaufhaltbares.<\/p>\n\n\n\n Aber der erste Eindruck ist: Die verblieben Regierungsstrukturen und die Rebellen haben sich auf eine \u00dcbergangsl\u00f6sung geeinigt, durch die auch Damaskus kampflos \u00fcbergeben wurde. L\u00e4uft es gut, l\u00e4uft Syrien weiter wie bisher. L\u00e4uft es besser, wird es, nun ja, besser.<\/p>\n\n\n\n Viele der fast 14 Millionen vertriebenen Menschen tr\u00e4umen von R\u00fcckkehr. Menschen tr\u00e4umen von Frieden. Glaubt ihnen ihre Freude. Und hofft mit ihnen, dass sich das Gute bewahrheitet und das Schlechte nicht. Jede Sorge ist berechtigt. Jede Hoffnung umso mehr.<\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Syrien: Zwischen Freude, Hoffnung, Sorgen und Fragen","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"syrien-zwischen-freude-hoffnung-sorgen-und-fragen","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-12-08 16:52:46","post_modified_gmt":"2024-12-08 16:52:46","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4728","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4716,"post_author":"2","post_date":"2024-12-03 14:57:33","post_date_gmt":"2024-12-03 14:57:33","post_content":"\n Wie Familie Omari neu beginnen muss<\/p>\n\n\n\n 40 Minuten. So lange hatte Familie Omari in Beirut Zeit, ihr gesamtes Leben hinter sich zu lassen. Es war kurz vor Mitternacht, der 26. Oktober, als Yehya Omari auf X (Twitter) die Nachricht sieht. Das Viertel seiner Eltern soll bombardiert werden. Das angrenzende Haus zum Wohnhaus seiner Eltern ist rot markiert. Direkt benachrichtigt werden die Betroffenen nicht. Die Erwartung des israelischen Milit\u00e4rs ist, dass sie die Updates zu Angriffen selbst verfolgen. Kurze 40 Minuten blieben letztlich zwischen der Information und dem Raketeneinschlag. Dass es aber jeden Moment so weit sein k\u00f6nnte, geht den Betroffenen ununterbrochen durch den Kopf. Koffer packen, Wertsachen zusammensuchen, Erinnerungen mitnehmen. Sohn Yehya war zu dem Zeitpunkt nicht in Beirut, sondern in Deutschland. Er ist Deutscher. Er versuchte von hier aus, seine Eltern, seinen kranken Bruder und seine Schwester nach Deutschland zu evakuieren. Selbst bevor Israels Angriff das Wohnhaus zerst\u00f6rte. Erfolglos. Das Ausl\u00e4nderamt legte ihm als einzige Option vor, 30.000 Euro auf ein Konto einzuzahlen und pro Person 900 Euro monatlich f\u00fcr Absicherung bereitzustellen, um erstmal ein Visum zu beantragen. Unbezahlbar und zu langsam. Es war letztlich nicht der deutsche Staat, der die schutzlosen Zivilisten aus dem Libanon evakuierte, sondern die Familie selbst. Die t\u00fcrkische Botschaft unterst\u00fctzte sie, nach Mersin in der T\u00fcrkei zu gelangen. Ins Friedliche, aber Ungewisse. Von dort aus zogen sie weiter nach Istanbul, wo Verwandte der Familie leben. Und wo es vielleicht Chancen auf Arbeit und ein neues Leben gibt. Familie Omari f\u00e4ngt bei null an. Der Vater, ein Lehrer, hofft in Istanbul M\u00f6glichkeiten zu finden, sein Studium der islamischen Rechtswissenschaften und der arabischen Sprache lehren zu k\u00f6nnen.<\/p>\n\n\n\n Die Familie sammelt \u00fcber die Crowdfunding-Plattform Hilfe, um neuzustarten. \u00dcber diesen Link gelangt man zur Seite<\/a>, die von uns auf ihre Seri\u00f6sit\u00e4t gepr\u00fcft wurde: https:\/\/commonsplace.de\/project\/neuanfang<\/a><\/p>\n\n\n\n <\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Libanon: Wo in 40 Minuten Haus und Lebensgrundlage zerst\u00f6rt werden","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"libanon-in-40-minuten-haus-und-lebensgrundlage-verloren","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-12-03 15:27:26","post_modified_gmt":"2024-12-03 15:27:26","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4716","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4575,"post_author":"2","post_date":"2024-10-06 18:27:36","post_date_gmt":"2024-10-06 18:27:36","post_content":"\n Die Hamas nahm am 7. Oktober 252 Geiseln. 105 wurden in einem Deal freigelassen, 4 lie\u00df die Hamas von sich aus frei und acht wurden von der israelischen Armee gefunden. 101 Geiseln gelten als nach wie vor in Gefangenschaft. Mindestens 34 israelische Geiseln starben in Gaza, vermutlich durch israelischen Beschuss. Bez\u00fcglich des Zustands der Geiseln spricht die Menschenrechtsgruppe Amnesty International von \u201eschlimmen Bedingungen\u201c.<\/p>\n\n\n\n 3.377 von Israel verschleppte Pal\u00e4stinenser werden aktuell ohne juristische Grundlage oder Vorwurf in Geiselhaft (\u201eadministrative Haft\u201c) gehalten. Unter ihnen mindestens 75 Kinder, so die israelische Menschenrechtsgruppe B\u2019Tselem. Viele von ihnen in \u201eFoltercamps\u201c wie Menschenrechtler die Haftanstalten nennen.<\/p>\n\n\n\n Amnesty International betrachtet Israels \u201eAdministrative Detention\u201c als einen Versto\u00df gegen Artikel 9 des UN-Zivilpaktes, den Internationalen Pakt \u00fcber b\u00fcrgerliche und politische Rechte (ICCPR), der \u201eklarstellt, dass niemand willk\u00fcrlich inhaftiert werden darf und dass Freiheitsentzug auf gesetzlich festgelegten Gr\u00fcnden und Verfahren beruhen muss\u201c. <\/p>\n\n\n\n \u201eDie Inhaftierung von Gefangenen und H\u00e4ftlingen aus den besetzten pal\u00e4stinensischen Gebieten innerhalb Israels stellt einen eklatanten Versto\u00df gegen die Vierte Genfer Konvention dar, die die Verbringung von Gefangenen und H\u00e4ftlingen aus den besetzten Gebieten verbietet, und verst\u00f6\u00dft au\u00dferdem gegen grundlegende Menschenrechte\u201c, so die israelische NGO HaMoked.<\/p>\n\n\n\n Die Menschenrechtsgruppen Human Rights Watch und B\u2019Tselem stellten in unabh\u00e4ngigen Reports fest, dass die verschleppten Pal\u00e4stinenser in den Foltercamps sexueller Gewalt, Folter, Unterversorgung und Erniedrigung ausgesetzt sind.<\/p>\n\n\n\n Dar\u00fcber hinaus befinden sich 227 pal\u00e4stinensische Kinder aktuell in Milit\u00e4rhaft. \u00dcber 700 Kinder wurden seit dem 7. Oktober verschleppt. Die UN wirft Israel \u201esystematischen Missbrauch vor\u201c, die Menschenrechtsgruppe Save the Children wirft Israel \u201ealarmierende F\u00e4lle von Missbrauch und Misshandlung\u201c vor.<\/p>\n\n\n\n Israel und die Hamas nutzen Gefangene als Geiseln, indem ihre Freilassung in Verhandlungen als Gegenleistung angeboten wird.<\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Folter, Vergewaltigung und Misshandlung: Israel h\u00e4lt 33 mal mehr Geiseln als die Hamas","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"folter-vergewaltigung-und-misshandlung-israel-halt-33-mal-mehr-geiseln-als-die-hamas","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:41:16","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:41:16","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4575","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4572,"post_author":"2","post_date":"2024-10-06 18:22:07","post_date_gmt":"2024-10-06 18:22:07","post_content":"\n Frankreichs Pr\u00e4sident Emanuel Macron fordert ein Ende der Waffenlieferungen an Israel. Es geht explizit um Waffen, die Israel f\u00fcr seinen Krieg gegen Gaza verwendet. In dem vor einer Woche aufgezeichneten Interview mit France Inter betont Macron auch: \u201eFrankreich liefert keine (Waffen).\u201c<\/p>\n\n\n\n Israels Premierminister Benjamin Netanyahu reagierte daraufhin heute mit einer direkten Ansprache gegen Macron, die auf den offiziellen Kan\u00e4len der Regierung ver\u00f6ffentlicht wurde. \u201eWas f\u00fcr eine Schande. Israel wird gewinnen, mit oder ohne Ihre Unterst\u00fctzung\u201c, wettert Netanyahu in der Rede.<\/p>\n\n\n\n Macron warnte auch, dass der Libanon nicht zu einem weiteren Gaza werden d\u00fcrfe. Israel d\u00fcrfe \u201edas libanesische Volk nicht opfern\u201c. <\/p>\n\n\n\n Kontext: Der Libanon ist eine ehemalige Kolonie Frankreichs. Die Regierung in Paris setzt Wert auf Einfluss im Libanon und nahm zuletzt eine verst\u00e4rkt kritische Stimme gegen\u00fcber Israel ein. Frankreich stimmte im Gegensatz zu Deutschland beispielsweise f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe bei der UN-Generalversammlung. Frankreich blockierte im Gegensatz zu den USA Forderungen nach einer Waffenruhe in Gaza auch nicht im der UN-Sicherheitsrat.<\/p>\n\n\n\n Frankreich geh\u00f6rt zu den L\u00e4ndern der EU, die mehrmals schon offen auch Israels Vorgehen in Gaza und im Libanon kritisierten. Deutschland, \u00d6sterreich und Tschechien sind die L\u00e4nder, die laut franz\u00f6sischen Diplomatenkreisen Konsequenzen gegen Israels Regime durch die EU blockieren.<\/p>\n\n\n\n Israel wird vom Chefermittler des Internationalen Strafgerichtshof Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen. Die UN-Sonderermittlerin wirft Israel einen Genozid vor. die israelische Armee t\u00f6tete allein in Gaza \u00fcber 41.000 Menschen innerhalb eines Jahres, darunter 16.000 Kinder.<\/p>\n\n\n\n Warum Frankreichs Pr\u00e4sident Macron nun offen ein Ende der Waffenlieferungen an Israel fordert?<\/p>\n\n\n\n Nein, Macron ist nat\u00fcrlich nicht pl\u00f6tzlich Mandela geworden und Frankreich gibt nicht \u00fcber Nacht kritikw\u00fcrdige Positionen auf. Es ist Politik.<\/p>\n\n\n\n 1. Frankreich ist lange schon etwas kritischer gegen\u00fcber Israels Verbrechen. Frankreich stimmte in der UN immer wieder f\u00fcr eine Waffenruhe. Wie geht es uns nach dieser turbulenten Woche? Nicht wenige unter uns verfolgen Syrien seit 2011 intensiv. Alles hat man gesehen. Volksproteste, Niederschlagung der Proteste, Unterdr\u00fcckung, Verfolgung, Aufstand, Terror, B\u00fcrgerkrieg, Einmischung von Gro\u00dfm\u00e4chten, alles, wirklich alles. Und dann geht es so schnell.<\/p>\n\n\n\n F\u00fcr die aller meisten sind das Momente der Freude und Hoffnung. Das Assad-Regime ist gefallen. Alleingelassen von Russland und dem Iran. Ein nackter Diktator, der 13 Jahre gewaltsam hinausz\u00f6gerte, was sich nun in einer Woche entladen hat.<\/p>\n\n\n\n F\u00fcr viele, auch die Hoffnungsvollen, dr\u00e4ngen sich ebenso Sorgen auf. Sorgen vor Chaos, weiterem Krieg, Terror, Extremismus oder Verfolgung. Das betrifft nicht nur Syrien. Auch im Libanon, im Irak, ja selbst in Pal\u00e4stina, fragt man sich, ob es nun besser oder schlechter wird.<\/p>\n\n\n\n Wenn diese Tage nun also eines sein sollten, dann Tage der Empathie.<\/p>\n\n\n\n Er war darin nicht immer erfolgreich. Assad errichtete eine Dynastie rund um die Minderheiten der Alawiten, denen er angeh\u00f6rte. Assads Verb\u00fcndete im Iran beschafften Schiiten einen weiteren Sonderstatus. Alle anderen konnten Teil des Teams sein. Wenn sie Assad bedingungslos huldigten. Baschar al-Assads Vater Hafez schuf damit ein gespaltenes Land. Es ist nur logisch, dass jetzt nach Assads Fall Alawiten, Schiiten, aber auch alle anderen Minderheiten Sorgen haben. Unter den Assads erhielten kurdische Syrer im Norden Syriens z.B. nur sehr selten Papiere. Kurdisch sprechen konnte zu Strafen f\u00fchren. In Form von Gewalt. Die sunnitisch-arabische Mehrheitsbev\u00f6lkerung wurde marginalisiert. Als die Terrorgruppe Daesh weite Teile Syriens \u00fcberrannte, lie\u00df der Assad-Staat letztlich viele Christen im Stich. Die Kurden sowieso.<\/p>\n\n\n\n Konfessionell stellen sunnitische Muslime (74 %) die klare Mehrheit, ethnisch stellen Araber (80 %) die klare Mehrheit. Es gibt ethnische Minderheiten wie Kurden (10 %), Turkmenen (4 %), Assyrer (3 %) oder Armenier (1 %) und religi\u00f6se Minderheiten wie Christen (6 %), Alawiten (11 %), Schiiten (4 %) und Drusen (3 %).<\/p>\n\n\n\n Nur Modelle, in denen alle Bev\u00f6lkerungsgruppen gesch\u00fctzt und gleichberechtigt sind, k\u00f6nnen eine L\u00f6sung sein. Ein demokratisches, freies Syrien ist das, wof\u00fcr die Menschen 2011 auf die Stra\u00dfen gingen. Das, was Assad mit aller Brutalit\u00e4t zu verhindern versuchte.<\/p>\n\n\n\n Es ist Geschichte. 2012 bis 2016 sollen bei der Belagerung Aleppos durch Assads Armee und seinen Verb\u00fcndeten insgesamt 31.273 Menschen get\u00f6tet worden sein. Darunter 21.452 Zivilisten. Die Stadt war zu gro\u00dfen Teile ein Friedhof der Ruinen. Wer h\u00e4tte damals gedacht, dass diese Stadt beinahe kampflos wieder die Kontrolle wechselt? Mit dem Verlust Aleppos zerfiel Assads Regentschaft in nur wenigen Tagen. Ohne russische, iranische und Hisbollah-Truppen kann Assad nicht viel. Es liegt vor allem daran, dass die syrische Regierungsarmee kaum mehr besteht und vor allem aber keine Inspiration f\u00fcr irgendwelche Endk\u00e4mpfe in sich tr\u00e4gt. 13 Jahre Krieg haben das Land an den Abgrund gef\u00fchrt. Die Armut ist extrem. Die einzigen beiden Faktoren, die damals Menschen an Assad und das System gebunden haben waren.<\/p>\n\n\n\n A) Die Angst vor Verfolgung. Insbesondere unter Minderheiten. Daesh (\u201eIS\u201c) best\u00e4tigte die \u00c4ngste. Beide \u00c4ngste gen\u00fcgten nun nicht mehr, um wirklich Stellung zu beziehen. Weil die Gegenseite aktuell die \u00c4ngste vorerst nicht best\u00e4tigt, da selbst die teils extremistische HTS sich als emphatisch f\u00fcr Minderheiten pr\u00e4sentiert und Staatsbediensteten Aussicht auf \u00dcbernahme gibt. Die Bev\u00f6lkerung ist verarmt, hungrig, perspektivlos und ausgenommen.<\/p>\n\n\n\n \u2028\u2028Es w\u00e4re sch\u00f6n, das mit absoluter Sicherheit sagen zu k\u00f6nnen. HTS, die Gruppe, die Aleppo erobert hat, sorgte bei den vielen christlichen Einwohnern der Stadt erstmal f\u00fcr extreme Angst. Dann bem\u00fchte sich HTS aber schnell um das gegenteilige Bild. Das Ger\u00fccht wurde verbreitet, ein Bischof w\u00e4re Aleppos B\u00fcrgermeister geworden. Das waren Fake News. Ein syrisch-armenischer Freund von mir aus Aleppo schrieb daraufhin lachend: \u201eJetzt d\u00fcrfen wir auch vier Frauen heiraten.\u201c Meine christlichen und kurdischen Kontakte in Aleppo beteuern, dass sie bis jetzt keine \u00dcbergriffe, Bel\u00e4stigungen oder Einsch\u00fcchterungen erlebt haben. In den christlichen Vierteln nahm die Weihnachtsdekoration sogar zu. Das iranische Au\u00dfenministerium sagt, HTS habe ihr den Schutz von Schiiten zugesagt. Die kurdische Miliz SDF und HTS h\u00e4tten sich zudem Frieden zugesagt, hei\u00dft es.<\/p>\n\n\n\n Doch HTS nach einer Woche einfach so zu vertrauen, f\u00e4llt weiterhin vielen nat\u00fcrlich schwer. Gerade jenen, die Familie an extremistische Gruppen verloren haben. HTS k\u00e4mpfte bereits gegen verschiedene andere Rebellengruppen. Der Anf\u00fchrer der Gruppe ist ehemaliges Mitglied von Al-Kaida und Daesh (\u201eIS\u201c). In einem neuen Interview mit CNN deutet er Kritik an den Gruppen an, schafft es aber nicht, sie zu verurteilen. Da scheitert Jolani, der ansonsten bem\u00fcht darum ist, als gem\u00e4\u00dfigter Staatsmann r\u00fcberzukommen. Vielleicht k\u00f6nnte das die Absicherung sein: Jolani wirkt, als wolle er einfach nur anerkannt werden. Eventuell ist ihm Extremismus dann egal. Nein HTS ist nicht \u201eISIS\u201c (Daesh). Und hoffentlich wird die Gruppe das auch nie. Aber die Sorge bleibt. Ob er oder Teile seiner Truppen, die im Namen Al-Kaidas und Daeshs Verbrechen gegen syrische Zivilisten begangen haben, jemals zur Rechenschaft gezogen werden, wei\u00df man nicht. So wie man auch nicht wei\u00df, ob Assad jemals vor Gericht landen wird.<\/p>\n\n\n\n Es ist absehbar, dass die verschiedenen Fraktionen, die Assad zum Sturz brachten, um Vormacht ringen. Idealerweise nur politisch. Die Nachbarl\u00e4nder werden versuchen, schnell Stabilit\u00e4t in Syrien reinzubringen. Unsicheres Syrien = unsichere Grenzen = Probleme im eigenen Land. Aus jordanischen Regierungskreisen hei\u00dft es, die T\u00fcrkei w\u00fcrde sich um Sicherheit und Wiederaufbau Syriens k\u00fcmmern. Erdogan sieht sich als Teil des Siegs. Der Au\u00dfenminister der T\u00fcrkei, Hakan Fidan, sagt, die neue Regierung Syriens solle inklusiv sein und alle Syrer beinhalten.<\/p>\n\n\n\n Es ist absehbar, dass sich manche extremistische Fraktionen mit einer demokratischen L\u00f6sung nicht zufriedengeben werden. Es ist auch absehbar, dass Daesh im Machtvakuum wieder auftaucht.<\/p>\n\n\n\n Es ist ebenso absehbar, dass die T\u00fcrkei weiter gegen SDF\/YPG im Norden Syriens vorgehen wird. Bzw. syrische Fraktionen gegen sie vorgehen l\u00e4sst. Die Assad-Regierung hatte der T\u00fcrkei mal einen \u201eSicherheitskorridor\u201c entlang der gesamten Grenze zugesagt. Die t\u00fcrkische Regierung f\u00fcrchtet, dass der PKK-Ableger YPG Nordsyrien als Ausgangspunkt f\u00fcr Angriffe auf die T\u00fcrkei nutzt. Oder gar ein eigener Staat wird. Es k\u00f6nnte zu K\u00e4mpfen kommen. Und Flucht. Mehrfachflucht. Ein kurdischer Bekannter von mir fl\u00fcchtete 2018 vor den K\u00e4mpfen in Afrin nach Tal Rifaat im Norden Aleppos. Letzte Woche fl\u00fcchtete er von dort aus vor K\u00e4mpfen nach Manbij \u00f6stlich von Aleppo. Er dachte bis gestern, auch von dort m\u00fcsste er fl\u00fcchten. Dann aber wehte pl\u00f6tzlich die neue syrische Flagge dort. Vielleicht, und das ist die Hoffnung vieler, geht das gesamte ehemalige Syrien nun friedlich im neuen Syrien auf. Gleichberechtigt und frei. Ob als Staat, F\u00f6deration oder Union. Wo wir wieder bei Hoffnung w\u00e4ren.<\/p>\n\n\n\n Pal\u00e4stinenser wollen Frieden und Freiheit. Hat die ihnen jemand gegeben? Nein. Auch nicht Assad. Syrien f\u00fchrte mehrmals Kriege gegen Israel. Die Assad-Dynastie auch. 1973 oder mehrmals im Libanon. Und man unterst\u00fctzte die PLO unter Arafat enorm. Das ist alles lange her. Auch dass Assad Waffen Richtung Gaza schickte. Als die Hamas ihn f\u00fcr seine brutale Niederschlagung der Proteste in Syrien kritisierte, brach Assad die Beziehungen nach Gaza ab. Es gibt keine \u201eAchse des Widerstands\u201c, zu der Assad geh\u00f6rt. Er lie\u00df einen seiner engsten Verb\u00fcndeten, die Hisbollah, die allein im Libanon k\u00e4mpfte, im Stich. Und so wurde auch Assad vom Iran, von der Hisbollah und Russland im Stich gelassen. Warum auch h\u00e4tte jemand sich f\u00fcr ihn nochmal ins Feuer werfen sollen?<\/p>\n\n\n\n Israel bombardiert Waffenlager in ganz Syrien seit Assads Fall verst\u00e4rkt. Israel will nicht, dass die Waffen in H\u00e4nden der Rebellen oder anderer Gruppen landen. In Israel ist man nicht ungl\u00fccklich \u00fcber Assads Fall. Das wird die Hisbollah, einen erbitterten Gegner Israels, schw\u00e4chen. Das steht au\u00dfer Frage. Aber auch mit Assad und Irans freien Wegen in den Libanon war die Hisbollah schon auf sich allein gestellt.<\/p>\n\n\n\n Viel eher also werden sich Pal\u00e4stinenser, Libanesen und Syrer auf die Realit\u00e4t einstellen. Das hei\u00dft also nicht, dass das Genozid- und Apartheidsregime Israel, das international immer mehr isoliert ist, wirklich aufatmen kann. In Syrien wird kein pro-israelisches Regime an die Macht kommen.<\/p>\n\n\n\n Es mag f\u00fcr manche Menschen kaum mehr vorstellbar sein, was Naturgewalten f\u00fcr ein Eigenleben haben. D\u00fcrren, \u00dcberflutungen, Erdbeben oder eben der Mensch. Ja, Syrien ist ein massiver Stellvertreterkrieg gewesen und diverse Regional- und Gro\u00dfm\u00e4chte dr\u00e4ng(t)en ihre Interessen auf. Aber Syrien war auch ein riesiger Volksaufstand. Millionen von Menschen, die an Protesten teilnahmen. Beinahe ein ganzes Volk, das die Angst vor Assads Staatsapparat satt hatte. Die Rebellen kamen in dieser Woche nicht mit hochmodernen westlichen Waffen. Nein, sie siegten, weil Assads eiserner Griff lasch wurde. Es ist absehbar, dass insbesondere die T\u00fcrkei, aber auch Katar, Saudi-Arabien und die USA weiter viel Entscheidungsmacht in Syrien haben werden. Ja, ganz \u201efrei\u201c ist das nicht. Davor waren es eben Russland und der Iran. Aber, zum ersten Mal seit 1961 hat Syrien Aussicht auf echte freie Wahlen. Aussicht darauf, nicht in einem Folterkeller zu verschwinden, wenn man den Pr\u00e4sidenten kritisiert. Die Menschen wollen den alten Diktator nicht mit einem neuen Diktator austauschen. Ob er nun Jolani oder sonst wie hei\u00dft. Im aktuellen Klima klingt aber auch niemand so, als beanspruche er vollst\u00e4ndige Macht. Und selbst wenn, denken sich viele Syrer, lie\u00dfe sich ein neues Regime diesmal schneller entfernen als diese festgebissene Angst-Dynastie der Assads.<\/p>\n\n\n\n So wie man also hier und da fragt, \u201eIn wessen Interesse ist das\u201c muss man \u00f6fter und lauter die Frage stellen, \u201ewas sind die Interessen der Syrer\u201c.<\/p>\n\n\n\n Hoffnung ist oft naiv. Das hei\u00dft nicht, dass sie falsch ist. Die Gefahr, dass Syrien in einem Chaos wie einst der Irak, Afghanistan, Libyen oder Libanon f\u00e4llt, ist durchaus da. Der Erfolg ist noch jung. Wie diszipliniert, verhandlungsoffen und klug die Rebellengruppen und wie involviert, intakt und effektiv bestehende Staatsstrukturen sind, wird sich in den n\u00e4chsten Tagen, Wochen und Monaten zeigen. 13 Jahre B\u00fcrgerkrieg, in denen Syrer auf Syrer schossen, Stellvertreterkrieg, Unterdr\u00fcckung, Terror und Folter sind viel Zeit. Viel Zeit, hoffentlich aber erheblich weniger, wird es auch in Anspruch nehmen, aus diesen Ruinen ein echtes Land zu bilden. Den meisten Syrern ist es das aber wert. Die blo\u00dfe Aussicht auf etwas Anderes.<\/p>\n\n\n\n Die Zentralbank, der Pr\u00e4sidentenpalast und die iranische Botschaft wurden gepl\u00fcndert. Das war zu erwarten. Etwas mehr Chaos auch. Hoffentlich aber nichts Unaufhaltbares.<\/p>\n\n\n\n Aber der erste Eindruck ist: Die verblieben Regierungsstrukturen und die Rebellen haben sich auf eine \u00dcbergangsl\u00f6sung geeinigt, durch die auch Damaskus kampflos \u00fcbergeben wurde. L\u00e4uft es gut, l\u00e4uft Syrien weiter wie bisher. L\u00e4uft es besser, wird es, nun ja, besser.<\/p>\n\n\n\n Viele der fast 14 Millionen vertriebenen Menschen tr\u00e4umen von R\u00fcckkehr. Menschen tr\u00e4umen von Frieden. Glaubt ihnen ihre Freude. Und hofft mit ihnen, dass sich das Gute bewahrheitet und das Schlechte nicht. Jede Sorge ist berechtigt. Jede Hoffnung umso mehr.<\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Syrien: Zwischen Freude, Hoffnung, Sorgen und Fragen","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"syrien-zwischen-freude-hoffnung-sorgen-und-fragen","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-12-08 16:52:46","post_modified_gmt":"2024-12-08 16:52:46","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4728","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4716,"post_author":"2","post_date":"2024-12-03 14:57:33","post_date_gmt":"2024-12-03 14:57:33","post_content":"\n Wie Familie Omari neu beginnen muss<\/p>\n\n\n\n 40 Minuten. So lange hatte Familie Omari in Beirut Zeit, ihr gesamtes Leben hinter sich zu lassen. Es war kurz vor Mitternacht, der 26. Oktober, als Yehya Omari auf X (Twitter) die Nachricht sieht. Das Viertel seiner Eltern soll bombardiert werden. Das angrenzende Haus zum Wohnhaus seiner Eltern ist rot markiert. Direkt benachrichtigt werden die Betroffenen nicht. Die Erwartung des israelischen Milit\u00e4rs ist, dass sie die Updates zu Angriffen selbst verfolgen. Kurze 40 Minuten blieben letztlich zwischen der Information und dem Raketeneinschlag. Dass es aber jeden Moment so weit sein k\u00f6nnte, geht den Betroffenen ununterbrochen durch den Kopf. Koffer packen, Wertsachen zusammensuchen, Erinnerungen mitnehmen. Sohn Yehya war zu dem Zeitpunkt nicht in Beirut, sondern in Deutschland. Er ist Deutscher. Er versuchte von hier aus, seine Eltern, seinen kranken Bruder und seine Schwester nach Deutschland zu evakuieren. Selbst bevor Israels Angriff das Wohnhaus zerst\u00f6rte. Erfolglos. Das Ausl\u00e4nderamt legte ihm als einzige Option vor, 30.000 Euro auf ein Konto einzuzahlen und pro Person 900 Euro monatlich f\u00fcr Absicherung bereitzustellen, um erstmal ein Visum zu beantragen. Unbezahlbar und zu langsam. Es war letztlich nicht der deutsche Staat, der die schutzlosen Zivilisten aus dem Libanon evakuierte, sondern die Familie selbst. Die t\u00fcrkische Botschaft unterst\u00fctzte sie, nach Mersin in der T\u00fcrkei zu gelangen. Ins Friedliche, aber Ungewisse. Von dort aus zogen sie weiter nach Istanbul, wo Verwandte der Familie leben. Und wo es vielleicht Chancen auf Arbeit und ein neues Leben gibt. Familie Omari f\u00e4ngt bei null an. Der Vater, ein Lehrer, hofft in Istanbul M\u00f6glichkeiten zu finden, sein Studium der islamischen Rechtswissenschaften und der arabischen Sprache lehren zu k\u00f6nnen.<\/p>\n\n\n\n Die Familie sammelt \u00fcber die Crowdfunding-Plattform Hilfe, um neuzustarten. \u00dcber diesen Link gelangt man zur Seite<\/a>, die von uns auf ihre Seri\u00f6sit\u00e4t gepr\u00fcft wurde: https:\/\/commonsplace.de\/project\/neuanfang<\/a><\/p>\n\n\n\n <\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Libanon: Wo in 40 Minuten Haus und Lebensgrundlage zerst\u00f6rt werden","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"libanon-in-40-minuten-haus-und-lebensgrundlage-verloren","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-12-03 15:27:26","post_modified_gmt":"2024-12-03 15:27:26","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4716","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4575,"post_author":"2","post_date":"2024-10-06 18:27:36","post_date_gmt":"2024-10-06 18:27:36","post_content":"\n Die Hamas nahm am 7. Oktober 252 Geiseln. 105 wurden in einem Deal freigelassen, 4 lie\u00df die Hamas von sich aus frei und acht wurden von der israelischen Armee gefunden. 101 Geiseln gelten als nach wie vor in Gefangenschaft. Mindestens 34 israelische Geiseln starben in Gaza, vermutlich durch israelischen Beschuss. Bez\u00fcglich des Zustands der Geiseln spricht die Menschenrechtsgruppe Amnesty International von \u201eschlimmen Bedingungen\u201c.<\/p>\n\n\n\n 3.377 von Israel verschleppte Pal\u00e4stinenser werden aktuell ohne juristische Grundlage oder Vorwurf in Geiselhaft (\u201eadministrative Haft\u201c) gehalten. Unter ihnen mindestens 75 Kinder, so die israelische Menschenrechtsgruppe B\u2019Tselem. 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Oktober verschleppt. Die UN wirft Israel \u201esystematischen Missbrauch vor\u201c, die Menschenrechtsgruppe Save the Children wirft Israel \u201ealarmierende F\u00e4lle von Missbrauch und Misshandlung\u201c vor.<\/p>\n\n\n\n Israel und die Hamas nutzen Gefangene als Geiseln, indem ihre Freilassung in Verhandlungen als Gegenleistung angeboten wird.<\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Folter, Vergewaltigung und Misshandlung: Israel h\u00e4lt 33 mal mehr Geiseln als die Hamas","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"folter-vergewaltigung-und-misshandlung-israel-halt-33-mal-mehr-geiseln-als-die-hamas","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:41:16","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:41:16","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4575","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4572,"post_author":"2","post_date":"2024-10-06 18:22:07","post_date_gmt":"2024-10-06 18:22:07","post_content":"\n Frankreichs Pr\u00e4sident Emanuel Macron fordert ein Ende der Waffenlieferungen an Israel. Es geht explizit um Waffen, die Israel f\u00fcr seinen Krieg gegen Gaza verwendet. In dem vor einer Woche aufgezeichneten Interview mit France Inter betont Macron auch: \u201eFrankreich liefert keine (Waffen).\u201c<\/p>\n\n\n\n Israels Premierminister Benjamin Netanyahu reagierte daraufhin heute mit einer direkten Ansprache gegen Macron, die auf den offiziellen Kan\u00e4len der Regierung ver\u00f6ffentlicht wurde. \u201eWas f\u00fcr eine Schande. Israel wird gewinnen, mit oder ohne Ihre Unterst\u00fctzung\u201c, wettert Netanyahu in der Rede.<\/p>\n\n\n\n Macron warnte auch, dass der Libanon nicht zu einem weiteren Gaza werden d\u00fcrfe. Israel d\u00fcrfe \u201edas libanesische Volk nicht opfern\u201c. <\/p>\n\n\n\n Kontext: Der Libanon ist eine ehemalige Kolonie Frankreichs. Die Regierung in Paris setzt Wert auf Einfluss im Libanon und nahm zuletzt eine verst\u00e4rkt kritische Stimme gegen\u00fcber Israel ein. Frankreich stimmte im Gegensatz zu Deutschland beispielsweise f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe bei der UN-Generalversammlung. Frankreich blockierte im Gegensatz zu den USA Forderungen nach einer Waffenruhe in Gaza auch nicht im der UN-Sicherheitsrat.<\/p>\n\n\n\n Frankreich geh\u00f6rt zu den L\u00e4ndern der EU, die mehrmals schon offen auch Israels Vorgehen in Gaza und im Libanon kritisierten. Deutschland, \u00d6sterreich und Tschechien sind die L\u00e4nder, die laut franz\u00f6sischen Diplomatenkreisen Konsequenzen gegen Israels Regime durch die EU blockieren.<\/p>\n\n\n\n Israel wird vom Chefermittler des Internationalen Strafgerichtshof Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen. 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Und dann geht es so schnell.<\/p>\n\n\n\n F\u00fcr die aller meisten sind das Momente der Freude und Hoffnung. Das Assad-Regime ist gefallen. Alleingelassen von Russland und dem Iran. Ein nackter Diktator, der 13 Jahre gewaltsam hinausz\u00f6gerte, was sich nun in einer Woche entladen hat.<\/p>\n\n\n\n F\u00fcr viele, auch die Hoffnungsvollen, dr\u00e4ngen sich ebenso Sorgen auf. Sorgen vor Chaos, weiterem Krieg, Terror, Extremismus oder Verfolgung. Das betrifft nicht nur Syrien. Auch im Libanon, im Irak, ja selbst in Pal\u00e4stina, fragt man sich, ob es nun besser oder schlechter wird.<\/p>\n\n\n\n Wenn diese Tage nun also eines sein sollten, dann Tage der Empathie.<\/p>\n\n\n\n Er war darin nicht immer erfolgreich. Assad errichtete eine Dynastie rund um die Minderheiten der Alawiten, denen er angeh\u00f6rte. Assads Verb\u00fcndete im Iran beschafften Schiiten einen weiteren Sonderstatus. Alle anderen konnten Teil des Teams sein. Wenn sie Assad bedingungslos huldigten. Baschar al-Assads Vater Hafez schuf damit ein gespaltenes Land. Es ist nur logisch, dass jetzt nach Assads Fall Alawiten, Schiiten, aber auch alle anderen Minderheiten Sorgen haben. Unter den Assads erhielten kurdische Syrer im Norden Syriens z.B. nur sehr selten Papiere. Kurdisch sprechen konnte zu Strafen f\u00fchren. In Form von Gewalt. Die sunnitisch-arabische Mehrheitsbev\u00f6lkerung wurde marginalisiert. Als die Terrorgruppe Daesh weite Teile Syriens \u00fcberrannte, lie\u00df der Assad-Staat letztlich viele Christen im Stich. Die Kurden sowieso.<\/p>\n\n\n\n Konfessionell stellen sunnitische Muslime (74 %) die klare Mehrheit, ethnisch stellen Araber (80 %) die klare Mehrheit. Es gibt ethnische Minderheiten wie Kurden (10 %), Turkmenen (4 %), Assyrer (3 %) oder Armenier (1 %) und religi\u00f6se Minderheiten wie Christen (6 %), Alawiten (11 %), Schiiten (4 %) und Drusen (3 %).<\/p>\n\n\n\n Nur Modelle, in denen alle Bev\u00f6lkerungsgruppen gesch\u00fctzt und gleichberechtigt sind, k\u00f6nnen eine L\u00f6sung sein. Ein demokratisches, freies Syrien ist das, wof\u00fcr die Menschen 2011 auf die Stra\u00dfen gingen. Das, was Assad mit aller Brutalit\u00e4t zu verhindern versuchte.<\/p>\n\n\n\n Es ist Geschichte. 2012 bis 2016 sollen bei der Belagerung Aleppos durch Assads Armee und seinen Verb\u00fcndeten insgesamt 31.273 Menschen get\u00f6tet worden sein. Darunter 21.452 Zivilisten. Die Stadt war zu gro\u00dfen Teile ein Friedhof der Ruinen. Wer h\u00e4tte damals gedacht, dass diese Stadt beinahe kampflos wieder die Kontrolle wechselt? Mit dem Verlust Aleppos zerfiel Assads Regentschaft in nur wenigen Tagen. Ohne russische, iranische und Hisbollah-Truppen kann Assad nicht viel. Es liegt vor allem daran, dass die syrische Regierungsarmee kaum mehr besteht und vor allem aber keine Inspiration f\u00fcr irgendwelche Endk\u00e4mpfe in sich tr\u00e4gt. 13 Jahre Krieg haben das Land an den Abgrund gef\u00fchrt. Die Armut ist extrem. Die einzigen beiden Faktoren, die damals Menschen an Assad und das System gebunden haben waren.<\/p>\n\n\n\n A) Die Angst vor Verfolgung. Insbesondere unter Minderheiten. Daesh (\u201eIS\u201c) best\u00e4tigte die \u00c4ngste. Beide \u00c4ngste gen\u00fcgten nun nicht mehr, um wirklich Stellung zu beziehen. Weil die Gegenseite aktuell die \u00c4ngste vorerst nicht best\u00e4tigt, da selbst die teils extremistische HTS sich als emphatisch f\u00fcr Minderheiten pr\u00e4sentiert und Staatsbediensteten Aussicht auf \u00dcbernahme gibt. Die Bev\u00f6lkerung ist verarmt, hungrig, perspektivlos und ausgenommen.<\/p>\n\n\n\n \u2028\u2028Es w\u00e4re sch\u00f6n, das mit absoluter Sicherheit sagen zu k\u00f6nnen. HTS, die Gruppe, die Aleppo erobert hat, sorgte bei den vielen christlichen Einwohnern der Stadt erstmal f\u00fcr extreme Angst. Dann bem\u00fchte sich HTS aber schnell um das gegenteilige Bild. Das Ger\u00fccht wurde verbreitet, ein Bischof w\u00e4re Aleppos B\u00fcrgermeister geworden. Das waren Fake News. Ein syrisch-armenischer Freund von mir aus Aleppo schrieb daraufhin lachend: \u201eJetzt d\u00fcrfen wir auch vier Frauen heiraten.\u201c Meine christlichen und kurdischen Kontakte in Aleppo beteuern, dass sie bis jetzt keine \u00dcbergriffe, Bel\u00e4stigungen oder Einsch\u00fcchterungen erlebt haben. In den christlichen Vierteln nahm die Weihnachtsdekoration sogar zu. Das iranische Au\u00dfenministerium sagt, HTS habe ihr den Schutz von Schiiten zugesagt. Die kurdische Miliz SDF und HTS h\u00e4tten sich zudem Frieden zugesagt, hei\u00dft es.<\/p>\n\n\n\n Doch HTS nach einer Woche einfach so zu vertrauen, f\u00e4llt weiterhin vielen nat\u00fcrlich schwer. Gerade jenen, die Familie an extremistische Gruppen verloren haben. HTS k\u00e4mpfte bereits gegen verschiedene andere Rebellengruppen. Der Anf\u00fchrer der Gruppe ist ehemaliges Mitglied von Al-Kaida und Daesh (\u201eIS\u201c). In einem neuen Interview mit CNN deutet er Kritik an den Gruppen an, schafft es aber nicht, sie zu verurteilen. Da scheitert Jolani, der ansonsten bem\u00fcht darum ist, als gem\u00e4\u00dfigter Staatsmann r\u00fcberzukommen. Vielleicht k\u00f6nnte das die Absicherung sein: Jolani wirkt, als wolle er einfach nur anerkannt werden. Eventuell ist ihm Extremismus dann egal. Nein HTS ist nicht \u201eISIS\u201c (Daesh). Und hoffentlich wird die Gruppe das auch nie. Aber die Sorge bleibt. Ob er oder Teile seiner Truppen, die im Namen Al-Kaidas und Daeshs Verbrechen gegen syrische Zivilisten begangen haben, jemals zur Rechenschaft gezogen werden, wei\u00df man nicht. So wie man auch nicht wei\u00df, ob Assad jemals vor Gericht landen wird.<\/p>\n\n\n\n Es ist absehbar, dass die verschiedenen Fraktionen, die Assad zum Sturz brachten, um Vormacht ringen. Idealerweise nur politisch. Die Nachbarl\u00e4nder werden versuchen, schnell Stabilit\u00e4t in Syrien reinzubringen. Unsicheres Syrien = unsichere Grenzen = Probleme im eigenen Land. Aus jordanischen Regierungskreisen hei\u00dft es, die T\u00fcrkei w\u00fcrde sich um Sicherheit und Wiederaufbau Syriens k\u00fcmmern. Erdogan sieht sich als Teil des Siegs. Der Au\u00dfenminister der T\u00fcrkei, Hakan Fidan, sagt, die neue Regierung Syriens solle inklusiv sein und alle Syrer beinhalten.<\/p>\n\n\n\n Es ist absehbar, dass sich manche extremistische Fraktionen mit einer demokratischen L\u00f6sung nicht zufriedengeben werden. Es ist auch absehbar, dass Daesh im Machtvakuum wieder auftaucht.<\/p>\n\n\n\n Es ist ebenso absehbar, dass die T\u00fcrkei weiter gegen SDF\/YPG im Norden Syriens vorgehen wird. Bzw. syrische Fraktionen gegen sie vorgehen l\u00e4sst. Die Assad-Regierung hatte der T\u00fcrkei mal einen \u201eSicherheitskorridor\u201c entlang der gesamten Grenze zugesagt. Die t\u00fcrkische Regierung f\u00fcrchtet, dass der PKK-Ableger YPG Nordsyrien als Ausgangspunkt f\u00fcr Angriffe auf die T\u00fcrkei nutzt. Oder gar ein eigener Staat wird. Es k\u00f6nnte zu K\u00e4mpfen kommen. Und Flucht. Mehrfachflucht. Ein kurdischer Bekannter von mir fl\u00fcchtete 2018 vor den K\u00e4mpfen in Afrin nach Tal Rifaat im Norden Aleppos. Letzte Woche fl\u00fcchtete er von dort aus vor K\u00e4mpfen nach Manbij \u00f6stlich von Aleppo. Er dachte bis gestern, auch von dort m\u00fcsste er fl\u00fcchten. Dann aber wehte pl\u00f6tzlich die neue syrische Flagge dort. Vielleicht, und das ist die Hoffnung vieler, geht das gesamte ehemalige Syrien nun friedlich im neuen Syrien auf. Gleichberechtigt und frei. Ob als Staat, F\u00f6deration oder Union. Wo wir wieder bei Hoffnung w\u00e4ren.<\/p>\n\n\n\n Pal\u00e4stinenser wollen Frieden und Freiheit. Hat die ihnen jemand gegeben? Nein. Auch nicht Assad. Syrien f\u00fchrte mehrmals Kriege gegen Israel. Die Assad-Dynastie auch. 1973 oder mehrmals im Libanon. Und man unterst\u00fctzte die PLO unter Arafat enorm. Das ist alles lange her. Auch dass Assad Waffen Richtung Gaza schickte. Als die Hamas ihn f\u00fcr seine brutale Niederschlagung der Proteste in Syrien kritisierte, brach Assad die Beziehungen nach Gaza ab. Es gibt keine \u201eAchse des Widerstands\u201c, zu der Assad geh\u00f6rt. Er lie\u00df einen seiner engsten Verb\u00fcndeten, die Hisbollah, die allein im Libanon k\u00e4mpfte, im Stich. Und so wurde auch Assad vom Iran, von der Hisbollah und Russland im Stich gelassen. Warum auch h\u00e4tte jemand sich f\u00fcr ihn nochmal ins Feuer werfen sollen?<\/p>\n\n\n\n Israel bombardiert Waffenlager in ganz Syrien seit Assads Fall verst\u00e4rkt. Israel will nicht, dass die Waffen in H\u00e4nden der Rebellen oder anderer Gruppen landen. In Israel ist man nicht ungl\u00fccklich \u00fcber Assads Fall. Das wird die Hisbollah, einen erbitterten Gegner Israels, schw\u00e4chen. Das steht au\u00dfer Frage. Aber auch mit Assad und Irans freien Wegen in den Libanon war die Hisbollah schon auf sich allein gestellt.<\/p>\n\n\n\n Viel eher also werden sich Pal\u00e4stinenser, Libanesen und Syrer auf die Realit\u00e4t einstellen. Das hei\u00dft also nicht, dass das Genozid- und Apartheidsregime Israel, das international immer mehr isoliert ist, wirklich aufatmen kann. In Syrien wird kein pro-israelisches Regime an die Macht kommen.<\/p>\n\n\n\n Es mag f\u00fcr manche Menschen kaum mehr vorstellbar sein, was Naturgewalten f\u00fcr ein Eigenleben haben. D\u00fcrren, \u00dcberflutungen, Erdbeben oder eben der Mensch. Ja, Syrien ist ein massiver Stellvertreterkrieg gewesen und diverse Regional- und Gro\u00dfm\u00e4chte dr\u00e4ng(t)en ihre Interessen auf. Aber Syrien war auch ein riesiger Volksaufstand. Millionen von Menschen, die an Protesten teilnahmen. Beinahe ein ganzes Volk, das die Angst vor Assads Staatsapparat satt hatte. Die Rebellen kamen in dieser Woche nicht mit hochmodernen westlichen Waffen. Nein, sie siegten, weil Assads eiserner Griff lasch wurde. Es ist absehbar, dass insbesondere die T\u00fcrkei, aber auch Katar, Saudi-Arabien und die USA weiter viel Entscheidungsmacht in Syrien haben werden. Ja, ganz \u201efrei\u201c ist das nicht. Davor waren es eben Russland und der Iran. Aber, zum ersten Mal seit 1961 hat Syrien Aussicht auf echte freie Wahlen. Aussicht darauf, nicht in einem Folterkeller zu verschwinden, wenn man den Pr\u00e4sidenten kritisiert. Die Menschen wollen den alten Diktator nicht mit einem neuen Diktator austauschen. Ob er nun Jolani oder sonst wie hei\u00dft. Im aktuellen Klima klingt aber auch niemand so, als beanspruche er vollst\u00e4ndige Macht. Und selbst wenn, denken sich viele Syrer, lie\u00dfe sich ein neues Regime diesmal schneller entfernen als diese festgebissene Angst-Dynastie der Assads.<\/p>\n\n\n\n So wie man also hier und da fragt, \u201eIn wessen Interesse ist das\u201c muss man \u00f6fter und lauter die Frage stellen, \u201ewas sind die Interessen der Syrer\u201c.<\/p>\n\n\n\n Hoffnung ist oft naiv. Das hei\u00dft nicht, dass sie falsch ist. Die Gefahr, dass Syrien in einem Chaos wie einst der Irak, Afghanistan, Libyen oder Libanon f\u00e4llt, ist durchaus da. Der Erfolg ist noch jung. Wie diszipliniert, verhandlungsoffen und klug die Rebellengruppen und wie involviert, intakt und effektiv bestehende Staatsstrukturen sind, wird sich in den n\u00e4chsten Tagen, Wochen und Monaten zeigen. 13 Jahre B\u00fcrgerkrieg, in denen Syrer auf Syrer schossen, Stellvertreterkrieg, Unterdr\u00fcckung, Terror und Folter sind viel Zeit. Viel Zeit, hoffentlich aber erheblich weniger, wird es auch in Anspruch nehmen, aus diesen Ruinen ein echtes Land zu bilden. Den meisten Syrern ist es das aber wert. Die blo\u00dfe Aussicht auf etwas Anderes.<\/p>\n\n\n\n Die Zentralbank, der Pr\u00e4sidentenpalast und die iranische Botschaft wurden gepl\u00fcndert. Das war zu erwarten. Etwas mehr Chaos auch. Hoffentlich aber nichts Unaufhaltbares.<\/p>\n\n\n\n Aber der erste Eindruck ist: Die verblieben Regierungsstrukturen und die Rebellen haben sich auf eine \u00dcbergangsl\u00f6sung geeinigt, durch die auch Damaskus kampflos \u00fcbergeben wurde. L\u00e4uft es gut, l\u00e4uft Syrien weiter wie bisher. L\u00e4uft es besser, wird es, nun ja, besser.<\/p>\n\n\n\n Viele der fast 14 Millionen vertriebenen Menschen tr\u00e4umen von R\u00fcckkehr. Menschen tr\u00e4umen von Frieden. Glaubt ihnen ihre Freude. Und hofft mit ihnen, dass sich das Gute bewahrheitet und das Schlechte nicht. Jede Sorge ist berechtigt. Jede Hoffnung umso mehr.<\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Syrien: Zwischen Freude, Hoffnung, Sorgen und Fragen","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"syrien-zwischen-freude-hoffnung-sorgen-und-fragen","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-12-08 16:52:46","post_modified_gmt":"2024-12-08 16:52:46","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4728","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4716,"post_author":"2","post_date":"2024-12-03 14:57:33","post_date_gmt":"2024-12-03 14:57:33","post_content":"\n Wie Familie Omari neu beginnen muss<\/p>\n\n\n\n 40 Minuten. So lange hatte Familie Omari in Beirut Zeit, ihr gesamtes Leben hinter sich zu lassen. Es war kurz vor Mitternacht, der 26. Oktober, als Yehya Omari auf X (Twitter) die Nachricht sieht. Das Viertel seiner Eltern soll bombardiert werden. Das angrenzende Haus zum Wohnhaus seiner Eltern ist rot markiert. Direkt benachrichtigt werden die Betroffenen nicht. Die Erwartung des israelischen Milit\u00e4rs ist, dass sie die Updates zu Angriffen selbst verfolgen. Kurze 40 Minuten blieben letztlich zwischen der Information und dem Raketeneinschlag. Dass es aber jeden Moment so weit sein k\u00f6nnte, geht den Betroffenen ununterbrochen durch den Kopf. Koffer packen, Wertsachen zusammensuchen, Erinnerungen mitnehmen. Sohn Yehya war zu dem Zeitpunkt nicht in Beirut, sondern in Deutschland. Er ist Deutscher. Er versuchte von hier aus, seine Eltern, seinen kranken Bruder und seine Schwester nach Deutschland zu evakuieren. Selbst bevor Israels Angriff das Wohnhaus zerst\u00f6rte. Erfolglos. Das Ausl\u00e4nderamt legte ihm als einzige Option vor, 30.000 Euro auf ein Konto einzuzahlen und pro Person 900 Euro monatlich f\u00fcr Absicherung bereitzustellen, um erstmal ein Visum zu beantragen. Unbezahlbar und zu langsam. Es war letztlich nicht der deutsche Staat, der die schutzlosen Zivilisten aus dem Libanon evakuierte, sondern die Familie selbst. Die t\u00fcrkische Botschaft unterst\u00fctzte sie, nach Mersin in der T\u00fcrkei zu gelangen. Ins Friedliche, aber Ungewisse. Von dort aus zogen sie weiter nach Istanbul, wo Verwandte der Familie leben. Und wo es vielleicht Chancen auf Arbeit und ein neues Leben gibt. Familie Omari f\u00e4ngt bei null an. Der Vater, ein Lehrer, hofft in Istanbul M\u00f6glichkeiten zu finden, sein Studium der islamischen Rechtswissenschaften und der arabischen Sprache lehren zu k\u00f6nnen.<\/p>\n\n\n\n Die Familie sammelt \u00fcber die Crowdfunding-Plattform Hilfe, um neuzustarten. \u00dcber diesen Link gelangt man zur Seite<\/a>, die von uns auf ihre Seri\u00f6sit\u00e4t gepr\u00fcft wurde: https:\/\/commonsplace.de\/project\/neuanfang<\/a><\/p>\n\n\n\n <\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Libanon: Wo in 40 Minuten Haus und Lebensgrundlage zerst\u00f6rt werden","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"libanon-in-40-minuten-haus-und-lebensgrundlage-verloren","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-12-03 15:27:26","post_modified_gmt":"2024-12-03 15:27:26","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4716","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4575,"post_author":"2","post_date":"2024-10-06 18:27:36","post_date_gmt":"2024-10-06 18:27:36","post_content":"\n Die Hamas nahm am 7. Oktober 252 Geiseln. 105 wurden in einem Deal freigelassen, 4 lie\u00df die Hamas von sich aus frei und acht wurden von der israelischen Armee gefunden. 101 Geiseln gelten als nach wie vor in Gefangenschaft. Mindestens 34 israelische Geiseln starben in Gaza, vermutlich durch israelischen Beschuss. Bez\u00fcglich des Zustands der Geiseln spricht die Menschenrechtsgruppe Amnesty International von \u201eschlimmen Bedingungen\u201c.<\/p>\n\n\n\n 3.377 von Israel verschleppte Pal\u00e4stinenser werden aktuell ohne juristische Grundlage oder Vorwurf in Geiselhaft (\u201eadministrative Haft\u201c) gehalten. Unter ihnen mindestens 75 Kinder, so die israelische Menschenrechtsgruppe B\u2019Tselem. 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Oktober verschleppt. Die UN wirft Israel \u201esystematischen Missbrauch vor\u201c, die Menschenrechtsgruppe Save the Children wirft Israel \u201ealarmierende F\u00e4lle von Missbrauch und Misshandlung\u201c vor.<\/p>\n\n\n\n Israel und die Hamas nutzen Gefangene als Geiseln, indem ihre Freilassung in Verhandlungen als Gegenleistung angeboten wird.<\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Folter, Vergewaltigung und Misshandlung: Israel h\u00e4lt 33 mal mehr Geiseln als die Hamas","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"folter-vergewaltigung-und-misshandlung-israel-halt-33-mal-mehr-geiseln-als-die-hamas","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:41:16","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:41:16","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4575","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4572,"post_author":"2","post_date":"2024-10-06 18:22:07","post_date_gmt":"2024-10-06 18:22:07","post_content":"\n Frankreichs Pr\u00e4sident Emanuel Macron fordert ein Ende der Waffenlieferungen an Israel. Es geht explizit um Waffen, die Israel f\u00fcr seinen Krieg gegen Gaza verwendet. In dem vor einer Woche aufgezeichneten Interview mit France Inter betont Macron auch: \u201eFrankreich liefert keine (Waffen).\u201c<\/p>\n\n\n\n Israels Premierminister Benjamin Netanyahu reagierte daraufhin heute mit einer direkten Ansprache gegen Macron, die auf den offiziellen Kan\u00e4len der Regierung ver\u00f6ffentlicht wurde. \u201eWas f\u00fcr eine Schande. Israel wird gewinnen, mit oder ohne Ihre Unterst\u00fctzung\u201c, wettert Netanyahu in der Rede.<\/p>\n\n\n\n Macron warnte auch, dass der Libanon nicht zu einem weiteren Gaza werden d\u00fcrfe. Israel d\u00fcrfe \u201edas libanesische Volk nicht opfern\u201c. <\/p>\n\n\n\n Kontext: Der Libanon ist eine ehemalige Kolonie Frankreichs. Die Regierung in Paris setzt Wert auf Einfluss im Libanon und nahm zuletzt eine verst\u00e4rkt kritische Stimme gegen\u00fcber Israel ein. Frankreich stimmte im Gegensatz zu Deutschland beispielsweise f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe bei der UN-Generalversammlung. Frankreich blockierte im Gegensatz zu den USA Forderungen nach einer Waffenruhe in Gaza auch nicht im der UN-Sicherheitsrat.<\/p>\n\n\n\n Frankreich geh\u00f6rt zu den L\u00e4ndern der EU, die mehrmals schon offen auch Israels Vorgehen in Gaza und im Libanon kritisierten. Deutschland, \u00d6sterreich und Tschechien sind die L\u00e4nder, die laut franz\u00f6sischen Diplomatenkreisen Konsequenzen gegen Israels Regime durch die EU blockieren.<\/p>\n\n\n\n Israel wird vom Chefermittler des Internationalen Strafgerichtshof Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen. Die UN-Sonderermittlerin wirft Israel einen Genozid vor. die israelische Armee t\u00f6tete allein in Gaza \u00fcber 41.000 Menschen innerhalb eines Jahres, darunter 16.000 Kinder.<\/p>\n\n\n\n Warum Frankreichs Pr\u00e4sident Macron nun offen ein Ende der Waffenlieferungen an Israel fordert?<\/p>\n\n\n\n Nein, Macron ist nat\u00fcrlich nicht pl\u00f6tzlich Mandela geworden und Frankreich gibt nicht \u00fcber Nacht kritikw\u00fcrdige Positionen auf. Es ist Politik.<\/p>\n\n\n\n 1. Frankreich ist lange schon etwas kritischer gegen\u00fcber Israels Verbrechen. Frankreich stimmte in der UN immer wieder f\u00fcr eine Waffenruhe. Laut einem Bericht der israelischen Zeitung Haaretz verweigert Israel der UN den Zugang zu mutma\u00dflichen F\u00e4llen sexueller Gewalt im Zusammenhang mit den Hamas-Angriffen am 7. Oktober. 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Staatsanwaltschaft r\u00e4umt ein: Keine Beweise","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"israel-verweigert-un-untersuchung-sexueller-gewalt-staatsanwaltschaft-raumt-ein-keine-beweise","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2025-01-12 23:11:02","post_modified_gmt":"2025-01-12 23:11:02","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4791","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4735,"post_author":"2","post_date":"2025-01-06 15:20:00","post_date_gmt":"2025-01-06 15:20:00","post_content":"\n Wie geht es uns nach dieser turbulenten Woche? Nicht wenige unter uns verfolgen Syrien seit 2011 intensiv. Alles hat man gesehen. Volksproteste, Niederschlagung der Proteste, Unterdr\u00fcckung, Verfolgung, Aufstand, Terror, B\u00fcrgerkrieg, Einmischung von Gro\u00dfm\u00e4chten, alles, wirklich alles. Und dann geht es so schnell.<\/p>\n\n\n\n F\u00fcr die aller meisten sind das Momente der Freude und Hoffnung. Das Assad-Regime ist gefallen. Alleingelassen von Russland und dem Iran. Ein nackter Diktator, der 13 Jahre gewaltsam hinausz\u00f6gerte, was sich nun in einer Woche entladen hat.<\/p>\n\n\n\n F\u00fcr viele, auch die Hoffnungsvollen, dr\u00e4ngen sich ebenso Sorgen auf. Sorgen vor Chaos, weiterem Krieg, Terror, Extremismus oder Verfolgung. Das betrifft nicht nur Syrien. Auch im Libanon, im Irak, ja selbst in Pal\u00e4stina, fragt man sich, ob es nun besser oder schlechter wird.<\/p>\n\n\n\n Wenn diese Tage nun also eines sein sollten, dann Tage der Empathie.<\/p>\n\n\n\n Er war darin nicht immer erfolgreich. Assad errichtete eine Dynastie rund um die Minderheiten der Alawiten, denen er angeh\u00f6rte. Assads Verb\u00fcndete im Iran beschafften Schiiten einen weiteren Sonderstatus. Alle anderen konnten Teil des Teams sein. Wenn sie Assad bedingungslos huldigten. Baschar al-Assads Vater Hafez schuf damit ein gespaltenes Land. Es ist nur logisch, dass jetzt nach Assads Fall Alawiten, Schiiten, aber auch alle anderen Minderheiten Sorgen haben. Unter den Assads erhielten kurdische Syrer im Norden Syriens z.B. nur sehr selten Papiere. Kurdisch sprechen konnte zu Strafen f\u00fchren. In Form von Gewalt. Die sunnitisch-arabische Mehrheitsbev\u00f6lkerung wurde marginalisiert. Als die Terrorgruppe Daesh weite Teile Syriens \u00fcberrannte, lie\u00df der Assad-Staat letztlich viele Christen im Stich. Die Kurden sowieso.<\/p>\n\n\n\n Konfessionell stellen sunnitische Muslime (74 %) die klare Mehrheit, ethnisch stellen Araber (80 %) die klare Mehrheit. Es gibt ethnische Minderheiten wie Kurden (10 %), Turkmenen (4 %), Assyrer (3 %) oder Armenier (1 %) und religi\u00f6se Minderheiten wie Christen (6 %), Alawiten (11 %), Schiiten (4 %) und Drusen (3 %).<\/p>\n\n\n\n Nur Modelle, in denen alle Bev\u00f6lkerungsgruppen gesch\u00fctzt und gleichberechtigt sind, k\u00f6nnen eine L\u00f6sung sein. Ein demokratisches, freies Syrien ist das, wof\u00fcr die Menschen 2011 auf die Stra\u00dfen gingen. Das, was Assad mit aller Brutalit\u00e4t zu verhindern versuchte.<\/p>\n\n\n\n Es ist Geschichte. 2012 bis 2016 sollen bei der Belagerung Aleppos durch Assads Armee und seinen Verb\u00fcndeten insgesamt 31.273 Menschen get\u00f6tet worden sein. Darunter 21.452 Zivilisten. Die Stadt war zu gro\u00dfen Teile ein Friedhof der Ruinen. Wer h\u00e4tte damals gedacht, dass diese Stadt beinahe kampflos wieder die Kontrolle wechselt? Mit dem Verlust Aleppos zerfiel Assads Regentschaft in nur wenigen Tagen. Ohne russische, iranische und Hisbollah-Truppen kann Assad nicht viel. Es liegt vor allem daran, dass die syrische Regierungsarmee kaum mehr besteht und vor allem aber keine Inspiration f\u00fcr irgendwelche Endk\u00e4mpfe in sich tr\u00e4gt. 13 Jahre Krieg haben das Land an den Abgrund gef\u00fchrt. Die Armut ist extrem. Die einzigen beiden Faktoren, die damals Menschen an Assad und das System gebunden haben waren.<\/p>\n\n\n\n A) Die Angst vor Verfolgung. Insbesondere unter Minderheiten. Daesh (\u201eIS\u201c) best\u00e4tigte die \u00c4ngste. Beide \u00c4ngste gen\u00fcgten nun nicht mehr, um wirklich Stellung zu beziehen. Weil die Gegenseite aktuell die \u00c4ngste vorerst nicht best\u00e4tigt, da selbst die teils extremistische HTS sich als emphatisch f\u00fcr Minderheiten pr\u00e4sentiert und Staatsbediensteten Aussicht auf \u00dcbernahme gibt. Die Bev\u00f6lkerung ist verarmt, hungrig, perspektivlos und ausgenommen.<\/p>\n\n\n\n \u2028\u2028Es w\u00e4re sch\u00f6n, das mit absoluter Sicherheit sagen zu k\u00f6nnen. HTS, die Gruppe, die Aleppo erobert hat, sorgte bei den vielen christlichen Einwohnern der Stadt erstmal f\u00fcr extreme Angst. Dann bem\u00fchte sich HTS aber schnell um das gegenteilige Bild. Das Ger\u00fccht wurde verbreitet, ein Bischof w\u00e4re Aleppos B\u00fcrgermeister geworden. Das waren Fake News. Ein syrisch-armenischer Freund von mir aus Aleppo schrieb daraufhin lachend: \u201eJetzt d\u00fcrfen wir auch vier Frauen heiraten.\u201c Meine christlichen und kurdischen Kontakte in Aleppo beteuern, dass sie bis jetzt keine \u00dcbergriffe, Bel\u00e4stigungen oder Einsch\u00fcchterungen erlebt haben. In den christlichen Vierteln nahm die Weihnachtsdekoration sogar zu. Das iranische Au\u00dfenministerium sagt, HTS habe ihr den Schutz von Schiiten zugesagt. Die kurdische Miliz SDF und HTS h\u00e4tten sich zudem Frieden zugesagt, hei\u00dft es.<\/p>\n\n\n\n Doch HTS nach einer Woche einfach so zu vertrauen, f\u00e4llt weiterhin vielen nat\u00fcrlich schwer. Gerade jenen, die Familie an extremistische Gruppen verloren haben. HTS k\u00e4mpfte bereits gegen verschiedene andere Rebellengruppen. Der Anf\u00fchrer der Gruppe ist ehemaliges Mitglied von Al-Kaida und Daesh (\u201eIS\u201c). In einem neuen Interview mit CNN deutet er Kritik an den Gruppen an, schafft es aber nicht, sie zu verurteilen. Da scheitert Jolani, der ansonsten bem\u00fcht darum ist, als gem\u00e4\u00dfigter Staatsmann r\u00fcberzukommen. Vielleicht k\u00f6nnte das die Absicherung sein: Jolani wirkt, als wolle er einfach nur anerkannt werden. Eventuell ist ihm Extremismus dann egal. Nein HTS ist nicht \u201eISIS\u201c (Daesh). Und hoffentlich wird die Gruppe das auch nie. Aber die Sorge bleibt. Ob er oder Teile seiner Truppen, die im Namen Al-Kaidas und Daeshs Verbrechen gegen syrische Zivilisten begangen haben, jemals zur Rechenschaft gezogen werden, wei\u00df man nicht. So wie man auch nicht wei\u00df, ob Assad jemals vor Gericht landen wird.<\/p>\n\n\n\n Es ist absehbar, dass die verschiedenen Fraktionen, die Assad zum Sturz brachten, um Vormacht ringen. Idealerweise nur politisch. Die Nachbarl\u00e4nder werden versuchen, schnell Stabilit\u00e4t in Syrien reinzubringen. Unsicheres Syrien = unsichere Grenzen = Probleme im eigenen Land. Aus jordanischen Regierungskreisen hei\u00dft es, die T\u00fcrkei w\u00fcrde sich um Sicherheit und Wiederaufbau Syriens k\u00fcmmern. Erdogan sieht sich als Teil des Siegs. Der Au\u00dfenminister der T\u00fcrkei, Hakan Fidan, sagt, die neue Regierung Syriens solle inklusiv sein und alle Syrer beinhalten.<\/p>\n\n\n\n Es ist absehbar, dass sich manche extremistische Fraktionen mit einer demokratischen L\u00f6sung nicht zufriedengeben werden. Es ist auch absehbar, dass Daesh im Machtvakuum wieder auftaucht.<\/p>\n\n\n\n Es ist ebenso absehbar, dass die T\u00fcrkei weiter gegen SDF\/YPG im Norden Syriens vorgehen wird. Bzw. syrische Fraktionen gegen sie vorgehen l\u00e4sst. Die Assad-Regierung hatte der T\u00fcrkei mal einen \u201eSicherheitskorridor\u201c entlang der gesamten Grenze zugesagt. Die t\u00fcrkische Regierung f\u00fcrchtet, dass der PKK-Ableger YPG Nordsyrien als Ausgangspunkt f\u00fcr Angriffe auf die T\u00fcrkei nutzt. Oder gar ein eigener Staat wird. Es k\u00f6nnte zu K\u00e4mpfen kommen. Und Flucht. Mehrfachflucht. Ein kurdischer Bekannter von mir fl\u00fcchtete 2018 vor den K\u00e4mpfen in Afrin nach Tal Rifaat im Norden Aleppos. Letzte Woche fl\u00fcchtete er von dort aus vor K\u00e4mpfen nach Manbij \u00f6stlich von Aleppo. Er dachte bis gestern, auch von dort m\u00fcsste er fl\u00fcchten. Dann aber wehte pl\u00f6tzlich die neue syrische Flagge dort. Vielleicht, und das ist die Hoffnung vieler, geht das gesamte ehemalige Syrien nun friedlich im neuen Syrien auf. Gleichberechtigt und frei. Ob als Staat, F\u00f6deration oder Union. Wo wir wieder bei Hoffnung w\u00e4ren.<\/p>\n\n\n\n Pal\u00e4stinenser wollen Frieden und Freiheit. Hat die ihnen jemand gegeben? Nein. Auch nicht Assad. Syrien f\u00fchrte mehrmals Kriege gegen Israel. Die Assad-Dynastie auch. 1973 oder mehrmals im Libanon. Und man unterst\u00fctzte die PLO unter Arafat enorm. Das ist alles lange her. Auch dass Assad Waffen Richtung Gaza schickte. Als die Hamas ihn f\u00fcr seine brutale Niederschlagung der Proteste in Syrien kritisierte, brach Assad die Beziehungen nach Gaza ab. Es gibt keine \u201eAchse des Widerstands\u201c, zu der Assad geh\u00f6rt. Er lie\u00df einen seiner engsten Verb\u00fcndeten, die Hisbollah, die allein im Libanon k\u00e4mpfte, im Stich. Und so wurde auch Assad vom Iran, von der Hisbollah und Russland im Stich gelassen. Warum auch h\u00e4tte jemand sich f\u00fcr ihn nochmal ins Feuer werfen sollen?<\/p>\n\n\n\n Israel bombardiert Waffenlager in ganz Syrien seit Assads Fall verst\u00e4rkt. Israel will nicht, dass die Waffen in H\u00e4nden der Rebellen oder anderer Gruppen landen. In Israel ist man nicht ungl\u00fccklich \u00fcber Assads Fall. Das wird die Hisbollah, einen erbitterten Gegner Israels, schw\u00e4chen. Das steht au\u00dfer Frage. Aber auch mit Assad und Irans freien Wegen in den Libanon war die Hisbollah schon auf sich allein gestellt.<\/p>\n\n\n\n Viel eher also werden sich Pal\u00e4stinenser, Libanesen und Syrer auf die Realit\u00e4t einstellen. Das hei\u00dft also nicht, dass das Genozid- und Apartheidsregime Israel, das international immer mehr isoliert ist, wirklich aufatmen kann. In Syrien wird kein pro-israelisches Regime an die Macht kommen.<\/p>\n\n\n\n Es mag f\u00fcr manche Menschen kaum mehr vorstellbar sein, was Naturgewalten f\u00fcr ein Eigenleben haben. D\u00fcrren, \u00dcberflutungen, Erdbeben oder eben der Mensch. Ja, Syrien ist ein massiver Stellvertreterkrieg gewesen und diverse Regional- und Gro\u00dfm\u00e4chte dr\u00e4ng(t)en ihre Interessen auf. Aber Syrien war auch ein riesiger Volksaufstand. Millionen von Menschen, die an Protesten teilnahmen. Beinahe ein ganzes Volk, das die Angst vor Assads Staatsapparat satt hatte. Die Rebellen kamen in dieser Woche nicht mit hochmodernen westlichen Waffen. Nein, sie siegten, weil Assads eiserner Griff lasch wurde. Es ist absehbar, dass insbesondere die T\u00fcrkei, aber auch Katar, Saudi-Arabien und die USA weiter viel Entscheidungsmacht in Syrien haben werden. Ja, ganz \u201efrei\u201c ist das nicht. Davor waren es eben Russland und der Iran. Aber, zum ersten Mal seit 1961 hat Syrien Aussicht auf echte freie Wahlen. Aussicht darauf, nicht in einem Folterkeller zu verschwinden, wenn man den Pr\u00e4sidenten kritisiert. Die Menschen wollen den alten Diktator nicht mit einem neuen Diktator austauschen. Ob er nun Jolani oder sonst wie hei\u00dft. Im aktuellen Klima klingt aber auch niemand so, als beanspruche er vollst\u00e4ndige Macht. Und selbst wenn, denken sich viele Syrer, lie\u00dfe sich ein neues Regime diesmal schneller entfernen als diese festgebissene Angst-Dynastie der Assads.<\/p>\n\n\n\n So wie man also hier und da fragt, \u201eIn wessen Interesse ist das\u201c muss man \u00f6fter und lauter die Frage stellen, \u201ewas sind die Interessen der Syrer\u201c.<\/p>\n\n\n\n Hoffnung ist oft naiv. Das hei\u00dft nicht, dass sie falsch ist. Die Gefahr, dass Syrien in einem Chaos wie einst der Irak, Afghanistan, Libyen oder Libanon f\u00e4llt, ist durchaus da. Der Erfolg ist noch jung. Wie diszipliniert, verhandlungsoffen und klug die Rebellengruppen und wie involviert, intakt und effektiv bestehende Staatsstrukturen sind, wird sich in den n\u00e4chsten Tagen, Wochen und Monaten zeigen. 13 Jahre B\u00fcrgerkrieg, in denen Syrer auf Syrer schossen, Stellvertreterkrieg, Unterdr\u00fcckung, Terror und Folter sind viel Zeit. Viel Zeit, hoffentlich aber erheblich weniger, wird es auch in Anspruch nehmen, aus diesen Ruinen ein echtes Land zu bilden. Den meisten Syrern ist es das aber wert. Die blo\u00dfe Aussicht auf etwas Anderes.<\/p>\n\n\n\n Die Zentralbank, der Pr\u00e4sidentenpalast und die iranische Botschaft wurden gepl\u00fcndert. Das war zu erwarten. Etwas mehr Chaos auch. Hoffentlich aber nichts Unaufhaltbares.<\/p>\n\n\n\n Aber der erste Eindruck ist: Die verblieben Regierungsstrukturen und die Rebellen haben sich auf eine \u00dcbergangsl\u00f6sung geeinigt, durch die auch Damaskus kampflos \u00fcbergeben wurde. L\u00e4uft es gut, l\u00e4uft Syrien weiter wie bisher. L\u00e4uft es besser, wird es, nun ja, besser.<\/p>\n\n\n\n Viele der fast 14 Millionen vertriebenen Menschen tr\u00e4umen von R\u00fcckkehr. Menschen tr\u00e4umen von Frieden. Glaubt ihnen ihre Freude. Und hofft mit ihnen, dass sich das Gute bewahrheitet und das Schlechte nicht. Jede Sorge ist berechtigt. Jede Hoffnung umso mehr.<\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Syrien: Zwischen Freude, Hoffnung, Sorgen und Fragen","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"syrien-zwischen-freude-hoffnung-sorgen-und-fragen","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-12-08 16:52:46","post_modified_gmt":"2024-12-08 16:52:46","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4728","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4716,"post_author":"2","post_date":"2024-12-03 14:57:33","post_date_gmt":"2024-12-03 14:57:33","post_content":"\n Wie Familie Omari neu beginnen muss<\/p>\n\n\n\n 40 Minuten. So lange hatte Familie Omari in Beirut Zeit, ihr gesamtes Leben hinter sich zu lassen. Es war kurz vor Mitternacht, der 26. Oktober, als Yehya Omari auf X (Twitter) die Nachricht sieht. Das Viertel seiner Eltern soll bombardiert werden. Das angrenzende Haus zum Wohnhaus seiner Eltern ist rot markiert. Direkt benachrichtigt werden die Betroffenen nicht. Die Erwartung des israelischen Milit\u00e4rs ist, dass sie die Updates zu Angriffen selbst verfolgen. Kurze 40 Minuten blieben letztlich zwischen der Information und dem Raketeneinschlag. Dass es aber jeden Moment so weit sein k\u00f6nnte, geht den Betroffenen ununterbrochen durch den Kopf. Koffer packen, Wertsachen zusammensuchen, Erinnerungen mitnehmen. Sohn Yehya war zu dem Zeitpunkt nicht in Beirut, sondern in Deutschland. Er ist Deutscher. Er versuchte von hier aus, seine Eltern, seinen kranken Bruder und seine Schwester nach Deutschland zu evakuieren. Selbst bevor Israels Angriff das Wohnhaus zerst\u00f6rte. Erfolglos. Das Ausl\u00e4nderamt legte ihm als einzige Option vor, 30.000 Euro auf ein Konto einzuzahlen und pro Person 900 Euro monatlich f\u00fcr Absicherung bereitzustellen, um erstmal ein Visum zu beantragen. Unbezahlbar und zu langsam. Es war letztlich nicht der deutsche Staat, der die schutzlosen Zivilisten aus dem Libanon evakuierte, sondern die Familie selbst. Die t\u00fcrkische Botschaft unterst\u00fctzte sie, nach Mersin in der T\u00fcrkei zu gelangen. Ins Friedliche, aber Ungewisse. Von dort aus zogen sie weiter nach Istanbul, wo Verwandte der Familie leben. Und wo es vielleicht Chancen auf Arbeit und ein neues Leben gibt. Familie Omari f\u00e4ngt bei null an. Der Vater, ein Lehrer, hofft in Istanbul M\u00f6glichkeiten zu finden, sein Studium der islamischen Rechtswissenschaften und der arabischen Sprache lehren zu k\u00f6nnen.<\/p>\n\n\n\n Die Familie sammelt \u00fcber die Crowdfunding-Plattform Hilfe, um neuzustarten. \u00dcber diesen Link gelangt man zur Seite<\/a>, die von uns auf ihre Seri\u00f6sit\u00e4t gepr\u00fcft wurde: https:\/\/commonsplace.de\/project\/neuanfang<\/a><\/p>\n\n\n\n <\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Libanon: Wo in 40 Minuten Haus und Lebensgrundlage zerst\u00f6rt werden","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"libanon-in-40-minuten-haus-und-lebensgrundlage-verloren","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-12-03 15:27:26","post_modified_gmt":"2024-12-03 15:27:26","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4716","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4575,"post_author":"2","post_date":"2024-10-06 18:27:36","post_date_gmt":"2024-10-06 18:27:36","post_content":"\n Die Hamas nahm am 7. Oktober 252 Geiseln. 105 wurden in einem Deal freigelassen, 4 lie\u00df die Hamas von sich aus frei und acht wurden von der israelischen Armee gefunden. 101 Geiseln gelten als nach wie vor in Gefangenschaft. Mindestens 34 israelische Geiseln starben in Gaza, vermutlich durch israelischen Beschuss. Bez\u00fcglich des Zustands der Geiseln spricht die Menschenrechtsgruppe Amnesty International von \u201eschlimmen Bedingungen\u201c.<\/p>\n\n\n\n 3.377 von Israel verschleppte Pal\u00e4stinenser werden aktuell ohne juristische Grundlage oder Vorwurf in Geiselhaft (\u201eadministrative Haft\u201c) gehalten. Unter ihnen mindestens 75 Kinder, so die israelische Menschenrechtsgruppe B\u2019Tselem. 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Oktober verschleppt. Die UN wirft Israel \u201esystematischen Missbrauch vor\u201c, die Menschenrechtsgruppe Save the Children wirft Israel \u201ealarmierende F\u00e4lle von Missbrauch und Misshandlung\u201c vor.<\/p>\n\n\n\n Israel und die Hamas nutzen Gefangene als Geiseln, indem ihre Freilassung in Verhandlungen als Gegenleistung angeboten wird.<\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Folter, Vergewaltigung und Misshandlung: Israel h\u00e4lt 33 mal mehr Geiseln als die Hamas","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"folter-vergewaltigung-und-misshandlung-israel-halt-33-mal-mehr-geiseln-als-die-hamas","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:41:16","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:41:16","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4575","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4572,"post_author":"2","post_date":"2024-10-06 18:22:07","post_date_gmt":"2024-10-06 18:22:07","post_content":"\n Frankreichs Pr\u00e4sident Emanuel Macron fordert ein Ende der Waffenlieferungen an Israel. Es geht explizit um Waffen, die Israel f\u00fcr seinen Krieg gegen Gaza verwendet. In dem vor einer Woche aufgezeichneten Interview mit France Inter betont Macron auch: \u201eFrankreich liefert keine (Waffen).\u201c<\/p>\n\n\n\n Israels Premierminister Benjamin Netanyahu reagierte daraufhin heute mit einer direkten Ansprache gegen Macron, die auf den offiziellen Kan\u00e4len der Regierung ver\u00f6ffentlicht wurde. \u201eWas f\u00fcr eine Schande. Israel wird gewinnen, mit oder ohne Ihre Unterst\u00fctzung\u201c, wettert Netanyahu in der Rede.<\/p>\n\n\n\n Macron warnte auch, dass der Libanon nicht zu einem weiteren Gaza werden d\u00fcrfe. Israel d\u00fcrfe \u201edas libanesische Volk nicht opfern\u201c. <\/p>\n\n\n\n Kontext: Der Libanon ist eine ehemalige Kolonie Frankreichs. Die Regierung in Paris setzt Wert auf Einfluss im Libanon und nahm zuletzt eine verst\u00e4rkt kritische Stimme gegen\u00fcber Israel ein. Frankreich stimmte im Gegensatz zu Deutschland beispielsweise f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe bei der UN-Generalversammlung. Frankreich blockierte im Gegensatz zu den USA Forderungen nach einer Waffenruhe in Gaza auch nicht im der UN-Sicherheitsrat.<\/p>\n\n\n\n Frankreich geh\u00f6rt zu den L\u00e4ndern der EU, die mehrmals schon offen auch Israels Vorgehen in Gaza und im Libanon kritisierten. Deutschland, \u00d6sterreich und Tschechien sind die L\u00e4nder, die laut franz\u00f6sischen Diplomatenkreisen Konsequenzen gegen Israels Regime durch die EU blockieren.<\/p>\n\n\n\n Israel wird vom Chefermittler des Internationalen Strafgerichtshof Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen. Die UN-Sonderermittlerin wirft Israel einen Genozid vor. die israelische Armee t\u00f6tete allein in Gaza \u00fcber 41.000 Menschen innerhalb eines Jahres, darunter 16.000 Kinder.<\/p>\n\n\n\n Warum Frankreichs Pr\u00e4sident Macron nun offen ein Ende der Waffenlieferungen an Israel fordert?<\/p>\n\n\n\n Nein, Macron ist nat\u00fcrlich nicht pl\u00f6tzlich Mandela geworden und Frankreich gibt nicht \u00fcber Nacht kritikw\u00fcrdige Positionen auf. Es ist Politik.<\/p>\n\n\n\n 1. Frankreich ist lange schon etwas kritischer gegen\u00fcber Israels Verbrechen. Frankreich stimmte in der UN immer wieder f\u00fcr eine Waffenruhe. Israels Regime behauptete konstant, es h\u00e4tte \u201emassenhaft sexuelle Gewalt am 7. Oktober\" gegeben. Israelische Beh\u00f6rden haben nun einger\u00e4umt, dass trotz umfangreicher Untersuchungen keine Anzeigen wegen Vergewaltigung oder sexueller Gewalt im Zusammenhang mit dem Angriff pal\u00e4stinensischer Gruppen am 7. Oktober vorliegen. Auch zivile Gruppen h\u00e4tten keine Belege. Laut einem Bericht der israelischen Zeitung Haaretz verweigert Israel der UN den Zugang zu mutma\u00dflichen F\u00e4llen sexueller Gewalt im Zusammenhang mit den Hamas-Angriffen am 7. Oktober. Die israelischen Beh\u00f6rden lehnen die unabh\u00e4ngige Untersuchung ab, da sie bef\u00fcrchten, dass dabei auch m\u00f6gliche Verbrechen an Pal\u00e4stinensern durch Israel, wie sexuelle Gewalt, untersucht werden und israelische Behauptungen \u00fcber sexuelle Gewalt am 7. Oktober hinterfragt werden. <\/p>\n","post_title":"Israel verweigert UN Untersuchung sexueller Gewalt. 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Und dann geht es so schnell.<\/p>\n\n\n\n F\u00fcr die aller meisten sind das Momente der Freude und Hoffnung. Das Assad-Regime ist gefallen. Alleingelassen von Russland und dem Iran. Ein nackter Diktator, der 13 Jahre gewaltsam hinausz\u00f6gerte, was sich nun in einer Woche entladen hat.<\/p>\n\n\n\n F\u00fcr viele, auch die Hoffnungsvollen, dr\u00e4ngen sich ebenso Sorgen auf. Sorgen vor Chaos, weiterem Krieg, Terror, Extremismus oder Verfolgung. Das betrifft nicht nur Syrien. Auch im Libanon, im Irak, ja selbst in Pal\u00e4stina, fragt man sich, ob es nun besser oder schlechter wird.<\/p>\n\n\n\n Wenn diese Tage nun also eines sein sollten, dann Tage der Empathie.<\/p>\n\n\n\n Er war darin nicht immer erfolgreich. Assad errichtete eine Dynastie rund um die Minderheiten der Alawiten, denen er angeh\u00f6rte. Assads Verb\u00fcndete im Iran beschafften Schiiten einen weiteren Sonderstatus. Alle anderen konnten Teil des Teams sein. Wenn sie Assad bedingungslos huldigten. Baschar al-Assads Vater Hafez schuf damit ein gespaltenes Land. Es ist nur logisch, dass jetzt nach Assads Fall Alawiten, Schiiten, aber auch alle anderen Minderheiten Sorgen haben. Unter den Assads erhielten kurdische Syrer im Norden Syriens z.B. nur sehr selten Papiere. Kurdisch sprechen konnte zu Strafen f\u00fchren. In Form von Gewalt. Die sunnitisch-arabische Mehrheitsbev\u00f6lkerung wurde marginalisiert. Als die Terrorgruppe Daesh weite Teile Syriens \u00fcberrannte, lie\u00df der Assad-Staat letztlich viele Christen im Stich. Die Kurden sowieso.<\/p>\n\n\n\n Konfessionell stellen sunnitische Muslime (74 %) die klare Mehrheit, ethnisch stellen Araber (80 %) die klare Mehrheit. Es gibt ethnische Minderheiten wie Kurden (10 %), Turkmenen (4 %), Assyrer (3 %) oder Armenier (1 %) und religi\u00f6se Minderheiten wie Christen (6 %), Alawiten (11 %), Schiiten (4 %) und Drusen (3 %).<\/p>\n\n\n\n Nur Modelle, in denen alle Bev\u00f6lkerungsgruppen gesch\u00fctzt und gleichberechtigt sind, k\u00f6nnen eine L\u00f6sung sein. Ein demokratisches, freies Syrien ist das, wof\u00fcr die Menschen 2011 auf die Stra\u00dfen gingen. Das, was Assad mit aller Brutalit\u00e4t zu verhindern versuchte.<\/p>\n\n\n\n Es ist Geschichte. 2012 bis 2016 sollen bei der Belagerung Aleppos durch Assads Armee und seinen Verb\u00fcndeten insgesamt 31.273 Menschen get\u00f6tet worden sein. Darunter 21.452 Zivilisten. Die Stadt war zu gro\u00dfen Teile ein Friedhof der Ruinen. Wer h\u00e4tte damals gedacht, dass diese Stadt beinahe kampflos wieder die Kontrolle wechselt? Mit dem Verlust Aleppos zerfiel Assads Regentschaft in nur wenigen Tagen. Ohne russische, iranische und Hisbollah-Truppen kann Assad nicht viel. Es liegt vor allem daran, dass die syrische Regierungsarmee kaum mehr besteht und vor allem aber keine Inspiration f\u00fcr irgendwelche Endk\u00e4mpfe in sich tr\u00e4gt. 13 Jahre Krieg haben das Land an den Abgrund gef\u00fchrt. Die Armut ist extrem. Die einzigen beiden Faktoren, die damals Menschen an Assad und das System gebunden haben waren.<\/p>\n\n\n\n A) Die Angst vor Verfolgung. Insbesondere unter Minderheiten. Daesh (\u201eIS\u201c) best\u00e4tigte die \u00c4ngste. Beide \u00c4ngste gen\u00fcgten nun nicht mehr, um wirklich Stellung zu beziehen. Weil die Gegenseite aktuell die \u00c4ngste vorerst nicht best\u00e4tigt, da selbst die teils extremistische HTS sich als emphatisch f\u00fcr Minderheiten pr\u00e4sentiert und Staatsbediensteten Aussicht auf \u00dcbernahme gibt. Die Bev\u00f6lkerung ist verarmt, hungrig, perspektivlos und ausgenommen.<\/p>\n\n\n\n \u2028\u2028Es w\u00e4re sch\u00f6n, das mit absoluter Sicherheit sagen zu k\u00f6nnen. HTS, die Gruppe, die Aleppo erobert hat, sorgte bei den vielen christlichen Einwohnern der Stadt erstmal f\u00fcr extreme Angst. Dann bem\u00fchte sich HTS aber schnell um das gegenteilige Bild. Das Ger\u00fccht wurde verbreitet, ein Bischof w\u00e4re Aleppos B\u00fcrgermeister geworden. Das waren Fake News. Ein syrisch-armenischer Freund von mir aus Aleppo schrieb daraufhin lachend: \u201eJetzt d\u00fcrfen wir auch vier Frauen heiraten.\u201c Meine christlichen und kurdischen Kontakte in Aleppo beteuern, dass sie bis jetzt keine \u00dcbergriffe, Bel\u00e4stigungen oder Einsch\u00fcchterungen erlebt haben. In den christlichen Vierteln nahm die Weihnachtsdekoration sogar zu. Das iranische Au\u00dfenministerium sagt, HTS habe ihr den Schutz von Schiiten zugesagt. Die kurdische Miliz SDF und HTS h\u00e4tten sich zudem Frieden zugesagt, hei\u00dft es.<\/p>\n\n\n\n Doch HTS nach einer Woche einfach so zu vertrauen, f\u00e4llt weiterhin vielen nat\u00fcrlich schwer. Gerade jenen, die Familie an extremistische Gruppen verloren haben. HTS k\u00e4mpfte bereits gegen verschiedene andere Rebellengruppen. Der Anf\u00fchrer der Gruppe ist ehemaliges Mitglied von Al-Kaida und Daesh (\u201eIS\u201c). In einem neuen Interview mit CNN deutet er Kritik an den Gruppen an, schafft es aber nicht, sie zu verurteilen. Da scheitert Jolani, der ansonsten bem\u00fcht darum ist, als gem\u00e4\u00dfigter Staatsmann r\u00fcberzukommen. Vielleicht k\u00f6nnte das die Absicherung sein: Jolani wirkt, als wolle er einfach nur anerkannt werden. Eventuell ist ihm Extremismus dann egal. Nein HTS ist nicht \u201eISIS\u201c (Daesh). Und hoffentlich wird die Gruppe das auch nie. Aber die Sorge bleibt. Ob er oder Teile seiner Truppen, die im Namen Al-Kaidas und Daeshs Verbrechen gegen syrische Zivilisten begangen haben, jemals zur Rechenschaft gezogen werden, wei\u00df man nicht. So wie man auch nicht wei\u00df, ob Assad jemals vor Gericht landen wird.<\/p>\n\n\n\n Es ist absehbar, dass die verschiedenen Fraktionen, die Assad zum Sturz brachten, um Vormacht ringen. Idealerweise nur politisch. Die Nachbarl\u00e4nder werden versuchen, schnell Stabilit\u00e4t in Syrien reinzubringen. Unsicheres Syrien = unsichere Grenzen = Probleme im eigenen Land. Aus jordanischen Regierungskreisen hei\u00dft es, die T\u00fcrkei w\u00fcrde sich um Sicherheit und Wiederaufbau Syriens k\u00fcmmern. Erdogan sieht sich als Teil des Siegs. Der Au\u00dfenminister der T\u00fcrkei, Hakan Fidan, sagt, die neue Regierung Syriens solle inklusiv sein und alle Syrer beinhalten.<\/p>\n\n\n\n Es ist absehbar, dass sich manche extremistische Fraktionen mit einer demokratischen L\u00f6sung nicht zufriedengeben werden. Es ist auch absehbar, dass Daesh im Machtvakuum wieder auftaucht.<\/p>\n\n\n\n Es ist ebenso absehbar, dass die T\u00fcrkei weiter gegen SDF\/YPG im Norden Syriens vorgehen wird. Bzw. syrische Fraktionen gegen sie vorgehen l\u00e4sst. Die Assad-Regierung hatte der T\u00fcrkei mal einen \u201eSicherheitskorridor\u201c entlang der gesamten Grenze zugesagt. Die t\u00fcrkische Regierung f\u00fcrchtet, dass der PKK-Ableger YPG Nordsyrien als Ausgangspunkt f\u00fcr Angriffe auf die T\u00fcrkei nutzt. Oder gar ein eigener Staat wird. Es k\u00f6nnte zu K\u00e4mpfen kommen. Und Flucht. Mehrfachflucht. Ein kurdischer Bekannter von mir fl\u00fcchtete 2018 vor den K\u00e4mpfen in Afrin nach Tal Rifaat im Norden Aleppos. Letzte Woche fl\u00fcchtete er von dort aus vor K\u00e4mpfen nach Manbij \u00f6stlich von Aleppo. Er dachte bis gestern, auch von dort m\u00fcsste er fl\u00fcchten. Dann aber wehte pl\u00f6tzlich die neue syrische Flagge dort. Vielleicht, und das ist die Hoffnung vieler, geht das gesamte ehemalige Syrien nun friedlich im neuen Syrien auf. Gleichberechtigt und frei. Ob als Staat, F\u00f6deration oder Union. Wo wir wieder bei Hoffnung w\u00e4ren.<\/p>\n\n\n\n Pal\u00e4stinenser wollen Frieden und Freiheit. Hat die ihnen jemand gegeben? Nein. Auch nicht Assad. Syrien f\u00fchrte mehrmals Kriege gegen Israel. Die Assad-Dynastie auch. 1973 oder mehrmals im Libanon. Und man unterst\u00fctzte die PLO unter Arafat enorm. Das ist alles lange her. Auch dass Assad Waffen Richtung Gaza schickte. Als die Hamas ihn f\u00fcr seine brutale Niederschlagung der Proteste in Syrien kritisierte, brach Assad die Beziehungen nach Gaza ab. Es gibt keine \u201eAchse des Widerstands\u201c, zu der Assad geh\u00f6rt. Er lie\u00df einen seiner engsten Verb\u00fcndeten, die Hisbollah, die allein im Libanon k\u00e4mpfte, im Stich. Und so wurde auch Assad vom Iran, von der Hisbollah und Russland im Stich gelassen. Warum auch h\u00e4tte jemand sich f\u00fcr ihn nochmal ins Feuer werfen sollen?<\/p>\n\n\n\n Israel bombardiert Waffenlager in ganz Syrien seit Assads Fall verst\u00e4rkt. Israel will nicht, dass die Waffen in H\u00e4nden der Rebellen oder anderer Gruppen landen. In Israel ist man nicht ungl\u00fccklich \u00fcber Assads Fall. Das wird die Hisbollah, einen erbitterten Gegner Israels, schw\u00e4chen. Das steht au\u00dfer Frage. Aber auch mit Assad und Irans freien Wegen in den Libanon war die Hisbollah schon auf sich allein gestellt.<\/p>\n\n\n\n Viel eher also werden sich Pal\u00e4stinenser, Libanesen und Syrer auf die Realit\u00e4t einstellen. Das hei\u00dft also nicht, dass das Genozid- und Apartheidsregime Israel, das international immer mehr isoliert ist, wirklich aufatmen kann. In Syrien wird kein pro-israelisches Regime an die Macht kommen.<\/p>\n\n\n\n Es mag f\u00fcr manche Menschen kaum mehr vorstellbar sein, was Naturgewalten f\u00fcr ein Eigenleben haben. D\u00fcrren, \u00dcberflutungen, Erdbeben oder eben der Mensch. Ja, Syrien ist ein massiver Stellvertreterkrieg gewesen und diverse Regional- und Gro\u00dfm\u00e4chte dr\u00e4ng(t)en ihre Interessen auf. Aber Syrien war auch ein riesiger Volksaufstand. Millionen von Menschen, die an Protesten teilnahmen. Beinahe ein ganzes Volk, das die Angst vor Assads Staatsapparat satt hatte. Die Rebellen kamen in dieser Woche nicht mit hochmodernen westlichen Waffen. Nein, sie siegten, weil Assads eiserner Griff lasch wurde. Es ist absehbar, dass insbesondere die T\u00fcrkei, aber auch Katar, Saudi-Arabien und die USA weiter viel Entscheidungsmacht in Syrien haben werden. Ja, ganz \u201efrei\u201c ist das nicht. Davor waren es eben Russland und der Iran. Aber, zum ersten Mal seit 1961 hat Syrien Aussicht auf echte freie Wahlen. Aussicht darauf, nicht in einem Folterkeller zu verschwinden, wenn man den Pr\u00e4sidenten kritisiert. Die Menschen wollen den alten Diktator nicht mit einem neuen Diktator austauschen. Ob er nun Jolani oder sonst wie hei\u00dft. Im aktuellen Klima klingt aber auch niemand so, als beanspruche er vollst\u00e4ndige Macht. Und selbst wenn, denken sich viele Syrer, lie\u00dfe sich ein neues Regime diesmal schneller entfernen als diese festgebissene Angst-Dynastie der Assads.<\/p>\n\n\n\n So wie man also hier und da fragt, \u201eIn wessen Interesse ist das\u201c muss man \u00f6fter und lauter die Frage stellen, \u201ewas sind die Interessen der Syrer\u201c.<\/p>\n\n\n\n Hoffnung ist oft naiv. Das hei\u00dft nicht, dass sie falsch ist. Die Gefahr, dass Syrien in einem Chaos wie einst der Irak, Afghanistan, Libyen oder Libanon f\u00e4llt, ist durchaus da. Der Erfolg ist noch jung. Wie diszipliniert, verhandlungsoffen und klug die Rebellengruppen und wie involviert, intakt und effektiv bestehende Staatsstrukturen sind, wird sich in den n\u00e4chsten Tagen, Wochen und Monaten zeigen. 13 Jahre B\u00fcrgerkrieg, in denen Syrer auf Syrer schossen, Stellvertreterkrieg, Unterdr\u00fcckung, Terror und Folter sind viel Zeit. Viel Zeit, hoffentlich aber erheblich weniger, wird es auch in Anspruch nehmen, aus diesen Ruinen ein echtes Land zu bilden. Den meisten Syrern ist es das aber wert. Die blo\u00dfe Aussicht auf etwas Anderes.<\/p>\n\n\n\n Die Zentralbank, der Pr\u00e4sidentenpalast und die iranische Botschaft wurden gepl\u00fcndert. Das war zu erwarten. Etwas mehr Chaos auch. Hoffentlich aber nichts Unaufhaltbares.<\/p>\n\n\n\n Aber der erste Eindruck ist: Die verblieben Regierungsstrukturen und die Rebellen haben sich auf eine \u00dcbergangsl\u00f6sung geeinigt, durch die auch Damaskus kampflos \u00fcbergeben wurde. L\u00e4uft es gut, l\u00e4uft Syrien weiter wie bisher. L\u00e4uft es besser, wird es, nun ja, besser.<\/p>\n\n\n\n Viele der fast 14 Millionen vertriebenen Menschen tr\u00e4umen von R\u00fcckkehr. Menschen tr\u00e4umen von Frieden. Glaubt ihnen ihre Freude. Und hofft mit ihnen, dass sich das Gute bewahrheitet und das Schlechte nicht. Jede Sorge ist berechtigt. Jede Hoffnung umso mehr.<\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Syrien: Zwischen Freude, Hoffnung, Sorgen und Fragen","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"syrien-zwischen-freude-hoffnung-sorgen-und-fragen","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-12-08 16:52:46","post_modified_gmt":"2024-12-08 16:52:46","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4728","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4716,"post_author":"2","post_date":"2024-12-03 14:57:33","post_date_gmt":"2024-12-03 14:57:33","post_content":"\n Wie Familie Omari neu beginnen muss<\/p>\n\n\n\n 40 Minuten. So lange hatte Familie Omari in Beirut Zeit, ihr gesamtes Leben hinter sich zu lassen. Es war kurz vor Mitternacht, der 26. Oktober, als Yehya Omari auf X (Twitter) die Nachricht sieht. Das Viertel seiner Eltern soll bombardiert werden. Das angrenzende Haus zum Wohnhaus seiner Eltern ist rot markiert. Direkt benachrichtigt werden die Betroffenen nicht. Die Erwartung des israelischen Milit\u00e4rs ist, dass sie die Updates zu Angriffen selbst verfolgen. Kurze 40 Minuten blieben letztlich zwischen der Information und dem Raketeneinschlag. Dass es aber jeden Moment so weit sein k\u00f6nnte, geht den Betroffenen ununterbrochen durch den Kopf. Koffer packen, Wertsachen zusammensuchen, Erinnerungen mitnehmen. Sohn Yehya war zu dem Zeitpunkt nicht in Beirut, sondern in Deutschland. Er ist Deutscher. Er versuchte von hier aus, seine Eltern, seinen kranken Bruder und seine Schwester nach Deutschland zu evakuieren. Selbst bevor Israels Angriff das Wohnhaus zerst\u00f6rte. Erfolglos. Das Ausl\u00e4nderamt legte ihm als einzige Option vor, 30.000 Euro auf ein Konto einzuzahlen und pro Person 900 Euro monatlich f\u00fcr Absicherung bereitzustellen, um erstmal ein Visum zu beantragen. Unbezahlbar und zu langsam. Es war letztlich nicht der deutsche Staat, der die schutzlosen Zivilisten aus dem Libanon evakuierte, sondern die Familie selbst. Die t\u00fcrkische Botschaft unterst\u00fctzte sie, nach Mersin in der T\u00fcrkei zu gelangen. Ins Friedliche, aber Ungewisse. Von dort aus zogen sie weiter nach Istanbul, wo Verwandte der Familie leben. Und wo es vielleicht Chancen auf Arbeit und ein neues Leben gibt. Familie Omari f\u00e4ngt bei null an. Der Vater, ein Lehrer, hofft in Istanbul M\u00f6glichkeiten zu finden, sein Studium der islamischen Rechtswissenschaften und der arabischen Sprache lehren zu k\u00f6nnen.<\/p>\n\n\n\n Die Familie sammelt \u00fcber die Crowdfunding-Plattform Hilfe, um neuzustarten. \u00dcber diesen Link gelangt man zur Seite<\/a>, die von uns auf ihre Seri\u00f6sit\u00e4t gepr\u00fcft wurde: https:\/\/commonsplace.de\/project\/neuanfang<\/a><\/p>\n\n\n\n <\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Libanon: Wo in 40 Minuten Haus und Lebensgrundlage zerst\u00f6rt werden","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"libanon-in-40-minuten-haus-und-lebensgrundlage-verloren","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-12-03 15:27:26","post_modified_gmt":"2024-12-03 15:27:26","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4716","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4575,"post_author":"2","post_date":"2024-10-06 18:27:36","post_date_gmt":"2024-10-06 18:27:36","post_content":"\n Die Hamas nahm am 7. Oktober 252 Geiseln. 105 wurden in einem Deal freigelassen, 4 lie\u00df die Hamas von sich aus frei und acht wurden von der israelischen Armee gefunden. 101 Geiseln gelten als nach wie vor in Gefangenschaft. Mindestens 34 israelische Geiseln starben in Gaza, vermutlich durch israelischen Beschuss. Bez\u00fcglich des Zustands der Geiseln spricht die Menschenrechtsgruppe Amnesty International von \u201eschlimmen Bedingungen\u201c.<\/p>\n\n\n\n 3.377 von Israel verschleppte Pal\u00e4stinenser werden aktuell ohne juristische Grundlage oder Vorwurf in Geiselhaft (\u201eadministrative Haft\u201c) gehalten. Unter ihnen mindestens 75 Kinder, so die israelische Menschenrechtsgruppe B\u2019Tselem. Viele von ihnen in \u201eFoltercamps\u201c wie Menschenrechtler die Haftanstalten nennen.<\/p>\n\n\n\n Amnesty International betrachtet Israels \u201eAdministrative Detention\u201c als einen Versto\u00df gegen Artikel 9 des UN-Zivilpaktes, den Internationalen Pakt \u00fcber b\u00fcrgerliche und politische Rechte (ICCPR), der \u201eklarstellt, dass niemand willk\u00fcrlich inhaftiert werden darf und dass Freiheitsentzug auf gesetzlich festgelegten Gr\u00fcnden und Verfahren beruhen muss\u201c. <\/p>\n\n\n\n \u201eDie Inhaftierung von Gefangenen und H\u00e4ftlingen aus den besetzten pal\u00e4stinensischen Gebieten innerhalb Israels stellt einen eklatanten Versto\u00df gegen die Vierte Genfer Konvention dar, die die Verbringung von Gefangenen und H\u00e4ftlingen aus den besetzten Gebieten verbietet, und verst\u00f6\u00dft au\u00dferdem gegen grundlegende Menschenrechte\u201c, so die israelische NGO HaMoked.<\/p>\n\n\n\n Die Menschenrechtsgruppen Human Rights Watch und B\u2019Tselem stellten in unabh\u00e4ngigen Reports fest, dass die verschleppten Pal\u00e4stinenser in den Foltercamps sexueller Gewalt, Folter, Unterversorgung und Erniedrigung ausgesetzt sind.<\/p>\n\n\n\n Dar\u00fcber hinaus befinden sich 227 pal\u00e4stinensische Kinder aktuell in Milit\u00e4rhaft. \u00dcber 700 Kinder wurden seit dem 7. Oktober verschleppt. Die UN wirft Israel \u201esystematischen Missbrauch vor\u201c, die Menschenrechtsgruppe Save the Children wirft Israel \u201ealarmierende F\u00e4lle von Missbrauch und Misshandlung\u201c vor.<\/p>\n\n\n\n Israel und die Hamas nutzen Gefangene als Geiseln, indem ihre Freilassung in Verhandlungen als Gegenleistung angeboten wird.<\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Folter, Vergewaltigung und Misshandlung: Israel h\u00e4lt 33 mal mehr Geiseln als die Hamas","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"folter-vergewaltigung-und-misshandlung-israel-halt-33-mal-mehr-geiseln-als-die-hamas","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:41:16","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:41:16","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4575","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4572,"post_author":"2","post_date":"2024-10-06 18:22:07","post_date_gmt":"2024-10-06 18:22:07","post_content":"\n Frankreichs Pr\u00e4sident Emanuel Macron fordert ein Ende der Waffenlieferungen an Israel. Es geht explizit um Waffen, die Israel f\u00fcr seinen Krieg gegen Gaza verwendet. In dem vor einer Woche aufgezeichneten Interview mit France Inter betont Macron auch: \u201eFrankreich liefert keine (Waffen).\u201c<\/p>\n\n\n\n Israels Premierminister Benjamin Netanyahu reagierte daraufhin heute mit einer direkten Ansprache gegen Macron, die auf den offiziellen Kan\u00e4len der Regierung ver\u00f6ffentlicht wurde. \u201eWas f\u00fcr eine Schande. Israel wird gewinnen, mit oder ohne Ihre Unterst\u00fctzung\u201c, wettert Netanyahu in der Rede.<\/p>\n\n\n\n Macron warnte auch, dass der Libanon nicht zu einem weiteren Gaza werden d\u00fcrfe. Israel d\u00fcrfe \u201edas libanesische Volk nicht opfern\u201c. <\/p>\n\n\n\n Kontext: Der Libanon ist eine ehemalige Kolonie Frankreichs. Die Regierung in Paris setzt Wert auf Einfluss im Libanon und nahm zuletzt eine verst\u00e4rkt kritische Stimme gegen\u00fcber Israel ein. Frankreich stimmte im Gegensatz zu Deutschland beispielsweise f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe bei der UN-Generalversammlung. Frankreich blockierte im Gegensatz zu den USA Forderungen nach einer Waffenruhe in Gaza auch nicht im der UN-Sicherheitsrat.<\/p>\n\n\n\n Frankreich geh\u00f6rt zu den L\u00e4ndern der EU, die mehrmals schon offen auch Israels Vorgehen in Gaza und im Libanon kritisierten. Deutschland, \u00d6sterreich und Tschechien sind die L\u00e4nder, die laut franz\u00f6sischen Diplomatenkreisen Konsequenzen gegen Israels Regime durch die EU blockieren.<\/p>\n\n\n\n Israel wird vom Chefermittler des Internationalen Strafgerichtshof Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen. Die UN-Sonderermittlerin wirft Israel einen Genozid vor. die israelische Armee t\u00f6tete allein in Gaza \u00fcber 41.000 Menschen innerhalb eines Jahres, darunter 16.000 Kinder.<\/p>\n\n\n\n Warum Frankreichs Pr\u00e4sident Macron nun offen ein Ende der Waffenlieferungen an Israel fordert?<\/p>\n\n\n\n Nein, Macron ist nat\u00fcrlich nicht pl\u00f6tzlich Mandela geworden und Frankreich gibt nicht \u00fcber Nacht kritikw\u00fcrdige Positionen auf. Es ist Politik.<\/p>\n\n\n\n 1. Frankreich ist lange schon etwas kritischer gegen\u00fcber Israels Verbrechen. Frankreich stimmte in der UN immer wieder f\u00fcr eine Waffenruhe. <\/a><\/p>\n\n\n\n Israels Regime behauptete konstant, es h\u00e4tte \u201emassenhaft sexuelle Gewalt am 7. Oktober\" gegeben. Israelische Beh\u00f6rden haben nun einger\u00e4umt, dass trotz umfangreicher Untersuchungen keine Anzeigen wegen Vergewaltigung oder sexueller Gewalt im Zusammenhang mit dem Angriff pal\u00e4stinensischer Gruppen am 7. Oktober vorliegen. Auch zivile Gruppen h\u00e4tten keine Belege. Laut einem Bericht der israelischen Zeitung Haaretz verweigert Israel der UN den Zugang zu mutma\u00dflichen F\u00e4llen sexueller Gewalt im Zusammenhang mit den Hamas-Angriffen am 7. Oktober. Die israelischen Beh\u00f6rden lehnen die unabh\u00e4ngige Untersuchung ab, da sie bef\u00fcrchten, dass dabei auch m\u00f6gliche Verbrechen an Pal\u00e4stinensern durch Israel, wie sexuelle Gewalt, untersucht werden und israelische Behauptungen \u00fcber sexuelle Gewalt am 7. Oktober hinterfragt werden. <\/p>\n","post_title":"Israel verweigert UN Untersuchung sexueller Gewalt. Staatsanwaltschaft r\u00e4umt ein: Keine Beweise","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"israel-verweigert-un-untersuchung-sexueller-gewalt-staatsanwaltschaft-raumt-ein-keine-beweise","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2025-01-12 23:11:02","post_modified_gmt":"2025-01-12 23:11:02","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4791","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4735,"post_author":"2","post_date":"2025-01-06 15:20:00","post_date_gmt":"2025-01-06 15:20:00","post_content":"\n Wie geht es uns nach dieser turbulenten Woche? Nicht wenige unter uns verfolgen Syrien seit 2011 intensiv. Alles hat man gesehen. Volksproteste, Niederschlagung der Proteste, Unterdr\u00fcckung, Verfolgung, Aufstand, Terror, B\u00fcrgerkrieg, Einmischung von Gro\u00dfm\u00e4chten, alles, wirklich alles. Und dann geht es so schnell.<\/p>\n\n\n\n F\u00fcr die aller meisten sind das Momente der Freude und Hoffnung. Das Assad-Regime ist gefallen. Alleingelassen von Russland und dem Iran. Ein nackter Diktator, der 13 Jahre gewaltsam hinausz\u00f6gerte, was sich nun in einer Woche entladen hat.<\/p>\n\n\n\n F\u00fcr viele, auch die Hoffnungsvollen, dr\u00e4ngen sich ebenso Sorgen auf. Sorgen vor Chaos, weiterem Krieg, Terror, Extremismus oder Verfolgung. Das betrifft nicht nur Syrien. Auch im Libanon, im Irak, ja selbst in Pal\u00e4stina, fragt man sich, ob es nun besser oder schlechter wird.<\/p>\n\n\n\n Wenn diese Tage nun also eines sein sollten, dann Tage der Empathie.<\/p>\n\n\n\n Er war darin nicht immer erfolgreich. Assad errichtete eine Dynastie rund um die Minderheiten der Alawiten, denen er angeh\u00f6rte. Assads Verb\u00fcndete im Iran beschafften Schiiten einen weiteren Sonderstatus. Alle anderen konnten Teil des Teams sein. Wenn sie Assad bedingungslos huldigten. Baschar al-Assads Vater Hafez schuf damit ein gespaltenes Land. Es ist nur logisch, dass jetzt nach Assads Fall Alawiten, Schiiten, aber auch alle anderen Minderheiten Sorgen haben. Unter den Assads erhielten kurdische Syrer im Norden Syriens z.B. nur sehr selten Papiere. Kurdisch sprechen konnte zu Strafen f\u00fchren. In Form von Gewalt. Die sunnitisch-arabische Mehrheitsbev\u00f6lkerung wurde marginalisiert. Als die Terrorgruppe Daesh weite Teile Syriens \u00fcberrannte, lie\u00df der Assad-Staat letztlich viele Christen im Stich. Die Kurden sowieso.<\/p>\n\n\n\n Konfessionell stellen sunnitische Muslime (74 %) die klare Mehrheit, ethnisch stellen Araber (80 %) die klare Mehrheit. Es gibt ethnische Minderheiten wie Kurden (10 %), Turkmenen (4 %), Assyrer (3 %) oder Armenier (1 %) und religi\u00f6se Minderheiten wie Christen (6 %), Alawiten (11 %), Schiiten (4 %) und Drusen (3 %).<\/p>\n\n\n\n Nur Modelle, in denen alle Bev\u00f6lkerungsgruppen gesch\u00fctzt und gleichberechtigt sind, k\u00f6nnen eine L\u00f6sung sein. Ein demokratisches, freies Syrien ist das, wof\u00fcr die Menschen 2011 auf die Stra\u00dfen gingen. Das, was Assad mit aller Brutalit\u00e4t zu verhindern versuchte.<\/p>\n\n\n\n Es ist Geschichte. 2012 bis 2016 sollen bei der Belagerung Aleppos durch Assads Armee und seinen Verb\u00fcndeten insgesamt 31.273 Menschen get\u00f6tet worden sein. Darunter 21.452 Zivilisten. Die Stadt war zu gro\u00dfen Teile ein Friedhof der Ruinen. Wer h\u00e4tte damals gedacht, dass diese Stadt beinahe kampflos wieder die Kontrolle wechselt? Mit dem Verlust Aleppos zerfiel Assads Regentschaft in nur wenigen Tagen. Ohne russische, iranische und Hisbollah-Truppen kann Assad nicht viel. Es liegt vor allem daran, dass die syrische Regierungsarmee kaum mehr besteht und vor allem aber keine Inspiration f\u00fcr irgendwelche Endk\u00e4mpfe in sich tr\u00e4gt. 13 Jahre Krieg haben das Land an den Abgrund gef\u00fchrt. Die Armut ist extrem. Die einzigen beiden Faktoren, die damals Menschen an Assad und das System gebunden haben waren.<\/p>\n\n\n\n A) Die Angst vor Verfolgung. Insbesondere unter Minderheiten. Daesh (\u201eIS\u201c) best\u00e4tigte die \u00c4ngste. Beide \u00c4ngste gen\u00fcgten nun nicht mehr, um wirklich Stellung zu beziehen. Weil die Gegenseite aktuell die \u00c4ngste vorerst nicht best\u00e4tigt, da selbst die teils extremistische HTS sich als emphatisch f\u00fcr Minderheiten pr\u00e4sentiert und Staatsbediensteten Aussicht auf \u00dcbernahme gibt. Die Bev\u00f6lkerung ist verarmt, hungrig, perspektivlos und ausgenommen.<\/p>\n\n\n\n \u2028\u2028Es w\u00e4re sch\u00f6n, das mit absoluter Sicherheit sagen zu k\u00f6nnen. HTS, die Gruppe, die Aleppo erobert hat, sorgte bei den vielen christlichen Einwohnern der Stadt erstmal f\u00fcr extreme Angst. Dann bem\u00fchte sich HTS aber schnell um das gegenteilige Bild. Das Ger\u00fccht wurde verbreitet, ein Bischof w\u00e4re Aleppos B\u00fcrgermeister geworden. Das waren Fake News. Ein syrisch-armenischer Freund von mir aus Aleppo schrieb daraufhin lachend: \u201eJetzt d\u00fcrfen wir auch vier Frauen heiraten.\u201c Meine christlichen und kurdischen Kontakte in Aleppo beteuern, dass sie bis jetzt keine \u00dcbergriffe, Bel\u00e4stigungen oder Einsch\u00fcchterungen erlebt haben. In den christlichen Vierteln nahm die Weihnachtsdekoration sogar zu. Das iranische Au\u00dfenministerium sagt, HTS habe ihr den Schutz von Schiiten zugesagt. Die kurdische Miliz SDF und HTS h\u00e4tten sich zudem Frieden zugesagt, hei\u00dft es.<\/p>\n\n\n\n Doch HTS nach einer Woche einfach so zu vertrauen, f\u00e4llt weiterhin vielen nat\u00fcrlich schwer. Gerade jenen, die Familie an extremistische Gruppen verloren haben. HTS k\u00e4mpfte bereits gegen verschiedene andere Rebellengruppen. Der Anf\u00fchrer der Gruppe ist ehemaliges Mitglied von Al-Kaida und Daesh (\u201eIS\u201c). In einem neuen Interview mit CNN deutet er Kritik an den Gruppen an, schafft es aber nicht, sie zu verurteilen. Da scheitert Jolani, der ansonsten bem\u00fcht darum ist, als gem\u00e4\u00dfigter Staatsmann r\u00fcberzukommen. Vielleicht k\u00f6nnte das die Absicherung sein: Jolani wirkt, als wolle er einfach nur anerkannt werden. Eventuell ist ihm Extremismus dann egal. Nein HTS ist nicht \u201eISIS\u201c (Daesh). Und hoffentlich wird die Gruppe das auch nie. Aber die Sorge bleibt. Ob er oder Teile seiner Truppen, die im Namen Al-Kaidas und Daeshs Verbrechen gegen syrische Zivilisten begangen haben, jemals zur Rechenschaft gezogen werden, wei\u00df man nicht. So wie man auch nicht wei\u00df, ob Assad jemals vor Gericht landen wird.<\/p>\n\n\n\n Es ist absehbar, dass die verschiedenen Fraktionen, die Assad zum Sturz brachten, um Vormacht ringen. Idealerweise nur politisch. Die Nachbarl\u00e4nder werden versuchen, schnell Stabilit\u00e4t in Syrien reinzubringen. Unsicheres Syrien = unsichere Grenzen = Probleme im eigenen Land. Aus jordanischen Regierungskreisen hei\u00dft es, die T\u00fcrkei w\u00fcrde sich um Sicherheit und Wiederaufbau Syriens k\u00fcmmern. Erdogan sieht sich als Teil des Siegs. Der Au\u00dfenminister der T\u00fcrkei, Hakan Fidan, sagt, die neue Regierung Syriens solle inklusiv sein und alle Syrer beinhalten.<\/p>\n\n\n\n Es ist absehbar, dass sich manche extremistische Fraktionen mit einer demokratischen L\u00f6sung nicht zufriedengeben werden. Es ist auch absehbar, dass Daesh im Machtvakuum wieder auftaucht.<\/p>\n\n\n\n Es ist ebenso absehbar, dass die T\u00fcrkei weiter gegen SDF\/YPG im Norden Syriens vorgehen wird. Bzw. syrische Fraktionen gegen sie vorgehen l\u00e4sst. Die Assad-Regierung hatte der T\u00fcrkei mal einen \u201eSicherheitskorridor\u201c entlang der gesamten Grenze zugesagt. Die t\u00fcrkische Regierung f\u00fcrchtet, dass der PKK-Ableger YPG Nordsyrien als Ausgangspunkt f\u00fcr Angriffe auf die T\u00fcrkei nutzt. Oder gar ein eigener Staat wird. Es k\u00f6nnte zu K\u00e4mpfen kommen. Und Flucht. Mehrfachflucht. Ein kurdischer Bekannter von mir fl\u00fcchtete 2018 vor den K\u00e4mpfen in Afrin nach Tal Rifaat im Norden Aleppos. Letzte Woche fl\u00fcchtete er von dort aus vor K\u00e4mpfen nach Manbij \u00f6stlich von Aleppo. Er dachte bis gestern, auch von dort m\u00fcsste er fl\u00fcchten. Dann aber wehte pl\u00f6tzlich die neue syrische Flagge dort. Vielleicht, und das ist die Hoffnung vieler, geht das gesamte ehemalige Syrien nun friedlich im neuen Syrien auf. Gleichberechtigt und frei. Ob als Staat, F\u00f6deration oder Union. Wo wir wieder bei Hoffnung w\u00e4ren.<\/p>\n\n\n\n Pal\u00e4stinenser wollen Frieden und Freiheit. Hat die ihnen jemand gegeben? Nein. Auch nicht Assad. Syrien f\u00fchrte mehrmals Kriege gegen Israel. Die Assad-Dynastie auch. 1973 oder mehrmals im Libanon. Und man unterst\u00fctzte die PLO unter Arafat enorm. Das ist alles lange her. Auch dass Assad Waffen Richtung Gaza schickte. Als die Hamas ihn f\u00fcr seine brutale Niederschlagung der Proteste in Syrien kritisierte, brach Assad die Beziehungen nach Gaza ab. Es gibt keine \u201eAchse des Widerstands\u201c, zu der Assad geh\u00f6rt. Er lie\u00df einen seiner engsten Verb\u00fcndeten, die Hisbollah, die allein im Libanon k\u00e4mpfte, im Stich. Und so wurde auch Assad vom Iran, von der Hisbollah und Russland im Stich gelassen. Warum auch h\u00e4tte jemand sich f\u00fcr ihn nochmal ins Feuer werfen sollen?<\/p>\n\n\n\n Israel bombardiert Waffenlager in ganz Syrien seit Assads Fall verst\u00e4rkt. Israel will nicht, dass die Waffen in H\u00e4nden der Rebellen oder anderer Gruppen landen. In Israel ist man nicht ungl\u00fccklich \u00fcber Assads Fall. Das wird die Hisbollah, einen erbitterten Gegner Israels, schw\u00e4chen. Das steht au\u00dfer Frage. Aber auch mit Assad und Irans freien Wegen in den Libanon war die Hisbollah schon auf sich allein gestellt.<\/p>\n\n\n\n Viel eher also werden sich Pal\u00e4stinenser, Libanesen und Syrer auf die Realit\u00e4t einstellen. Das hei\u00dft also nicht, dass das Genozid- und Apartheidsregime Israel, das international immer mehr isoliert ist, wirklich aufatmen kann. In Syrien wird kein pro-israelisches Regime an die Macht kommen.<\/p>\n\n\n\n Es mag f\u00fcr manche Menschen kaum mehr vorstellbar sein, was Naturgewalten f\u00fcr ein Eigenleben haben. D\u00fcrren, \u00dcberflutungen, Erdbeben oder eben der Mensch. Ja, Syrien ist ein massiver Stellvertreterkrieg gewesen und diverse Regional- und Gro\u00dfm\u00e4chte dr\u00e4ng(t)en ihre Interessen auf. Aber Syrien war auch ein riesiger Volksaufstand. Millionen von Menschen, die an Protesten teilnahmen. Beinahe ein ganzes Volk, das die Angst vor Assads Staatsapparat satt hatte. Die Rebellen kamen in dieser Woche nicht mit hochmodernen westlichen Waffen. Nein, sie siegten, weil Assads eiserner Griff lasch wurde. Es ist absehbar, dass insbesondere die T\u00fcrkei, aber auch Katar, Saudi-Arabien und die USA weiter viel Entscheidungsmacht in Syrien haben werden. Ja, ganz \u201efrei\u201c ist das nicht. Davor waren es eben Russland und der Iran. Aber, zum ersten Mal seit 1961 hat Syrien Aussicht auf echte freie Wahlen. Aussicht darauf, nicht in einem Folterkeller zu verschwinden, wenn man den Pr\u00e4sidenten kritisiert. Die Menschen wollen den alten Diktator nicht mit einem neuen Diktator austauschen. Ob er nun Jolani oder sonst wie hei\u00dft. Im aktuellen Klima klingt aber auch niemand so, als beanspruche er vollst\u00e4ndige Macht. Und selbst wenn, denken sich viele Syrer, lie\u00dfe sich ein neues Regime diesmal schneller entfernen als diese festgebissene Angst-Dynastie der Assads.<\/p>\n\n\n\n So wie man also hier und da fragt, \u201eIn wessen Interesse ist das\u201c muss man \u00f6fter und lauter die Frage stellen, \u201ewas sind die Interessen der Syrer\u201c.<\/p>\n\n\n\n Hoffnung ist oft naiv. Das hei\u00dft nicht, dass sie falsch ist. Die Gefahr, dass Syrien in einem Chaos wie einst der Irak, Afghanistan, Libyen oder Libanon f\u00e4llt, ist durchaus da. Der Erfolg ist noch jung. Wie diszipliniert, verhandlungsoffen und klug die Rebellengruppen und wie involviert, intakt und effektiv bestehende Staatsstrukturen sind, wird sich in den n\u00e4chsten Tagen, Wochen und Monaten zeigen. 13 Jahre B\u00fcrgerkrieg, in denen Syrer auf Syrer schossen, Stellvertreterkrieg, Unterdr\u00fcckung, Terror und Folter sind viel Zeit. Viel Zeit, hoffentlich aber erheblich weniger, wird es auch in Anspruch nehmen, aus diesen Ruinen ein echtes Land zu bilden. Den meisten Syrern ist es das aber wert. Die blo\u00dfe Aussicht auf etwas Anderes.<\/p>\n\n\n\n Die Zentralbank, der Pr\u00e4sidentenpalast und die iranische Botschaft wurden gepl\u00fcndert. Das war zu erwarten. Etwas mehr Chaos auch. Hoffentlich aber nichts Unaufhaltbares.<\/p>\n\n\n\n Aber der erste Eindruck ist: Die verblieben Regierungsstrukturen und die Rebellen haben sich auf eine \u00dcbergangsl\u00f6sung geeinigt, durch die auch Damaskus kampflos \u00fcbergeben wurde. L\u00e4uft es gut, l\u00e4uft Syrien weiter wie bisher. L\u00e4uft es besser, wird es, nun ja, besser.<\/p>\n\n\n\n Viele der fast 14 Millionen vertriebenen Menschen tr\u00e4umen von R\u00fcckkehr. Menschen tr\u00e4umen von Frieden. Glaubt ihnen ihre Freude. Und hofft mit ihnen, dass sich das Gute bewahrheitet und das Schlechte nicht. Jede Sorge ist berechtigt. Jede Hoffnung umso mehr.<\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Syrien: Zwischen Freude, Hoffnung, Sorgen und Fragen","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"syrien-zwischen-freude-hoffnung-sorgen-und-fragen","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-12-08 16:52:46","post_modified_gmt":"2024-12-08 16:52:46","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4728","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4716,"post_author":"2","post_date":"2024-12-03 14:57:33","post_date_gmt":"2024-12-03 14:57:33","post_content":"\n Wie Familie Omari neu beginnen muss<\/p>\n\n\n\n 40 Minuten. So lange hatte Familie Omari in Beirut Zeit, ihr gesamtes Leben hinter sich zu lassen. Es war kurz vor Mitternacht, der 26. Oktober, als Yehya Omari auf X (Twitter) die Nachricht sieht. Das Viertel seiner Eltern soll bombardiert werden. Das angrenzende Haus zum Wohnhaus seiner Eltern ist rot markiert. Direkt benachrichtigt werden die Betroffenen nicht. Die Erwartung des israelischen Milit\u00e4rs ist, dass sie die Updates zu Angriffen selbst verfolgen. Kurze 40 Minuten blieben letztlich zwischen der Information und dem Raketeneinschlag. Dass es aber jeden Moment so weit sein k\u00f6nnte, geht den Betroffenen ununterbrochen durch den Kopf. Koffer packen, Wertsachen zusammensuchen, Erinnerungen mitnehmen. Sohn Yehya war zu dem Zeitpunkt nicht in Beirut, sondern in Deutschland. Er ist Deutscher. Er versuchte von hier aus, seine Eltern, seinen kranken Bruder und seine Schwester nach Deutschland zu evakuieren. Selbst bevor Israels Angriff das Wohnhaus zerst\u00f6rte. Erfolglos. Das Ausl\u00e4nderamt legte ihm als einzige Option vor, 30.000 Euro auf ein Konto einzuzahlen und pro Person 900 Euro monatlich f\u00fcr Absicherung bereitzustellen, um erstmal ein Visum zu beantragen. Unbezahlbar und zu langsam. Es war letztlich nicht der deutsche Staat, der die schutzlosen Zivilisten aus dem Libanon evakuierte, sondern die Familie selbst. Die t\u00fcrkische Botschaft unterst\u00fctzte sie, nach Mersin in der T\u00fcrkei zu gelangen. Ins Friedliche, aber Ungewisse. Von dort aus zogen sie weiter nach Istanbul, wo Verwandte der Familie leben. Und wo es vielleicht Chancen auf Arbeit und ein neues Leben gibt. Familie Omari f\u00e4ngt bei null an. Der Vater, ein Lehrer, hofft in Istanbul M\u00f6glichkeiten zu finden, sein Studium der islamischen Rechtswissenschaften und der arabischen Sprache lehren zu k\u00f6nnen.<\/p>\n\n\n\n Die Familie sammelt \u00fcber die Crowdfunding-Plattform Hilfe, um neuzustarten. \u00dcber diesen Link gelangt man zur Seite<\/a>, die von uns auf ihre Seri\u00f6sit\u00e4t gepr\u00fcft wurde: https:\/\/commonsplace.de\/project\/neuanfang<\/a><\/p>\n\n\n\n <\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Libanon: Wo in 40 Minuten Haus und Lebensgrundlage zerst\u00f6rt werden","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"libanon-in-40-minuten-haus-und-lebensgrundlage-verloren","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-12-03 15:27:26","post_modified_gmt":"2024-12-03 15:27:26","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4716","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4575,"post_author":"2","post_date":"2024-10-06 18:27:36","post_date_gmt":"2024-10-06 18:27:36","post_content":"\n Die Hamas nahm am 7. Oktober 252 Geiseln. 105 wurden in einem Deal freigelassen, 4 lie\u00df die Hamas von sich aus frei und acht wurden von der israelischen Armee gefunden. 101 Geiseln gelten als nach wie vor in Gefangenschaft. Mindestens 34 israelische Geiseln starben in Gaza, vermutlich durch israelischen Beschuss. Bez\u00fcglich des Zustands der Geiseln spricht die Menschenrechtsgruppe Amnesty International von \u201eschlimmen Bedingungen\u201c.<\/p>\n\n\n\n 3.377 von Israel verschleppte Pal\u00e4stinenser werden aktuell ohne juristische Grundlage oder Vorwurf in Geiselhaft (\u201eadministrative Haft\u201c) gehalten. Unter ihnen mindestens 75 Kinder, so die israelische Menschenrechtsgruppe B\u2019Tselem. Viele von ihnen in \u201eFoltercamps\u201c wie Menschenrechtler die Haftanstalten nennen.<\/p>\n\n\n\n Amnesty International betrachtet Israels \u201eAdministrative Detention\u201c als einen Versto\u00df gegen Artikel 9 des UN-Zivilpaktes, den Internationalen Pakt \u00fcber b\u00fcrgerliche und politische Rechte (ICCPR), der \u201eklarstellt, dass niemand willk\u00fcrlich inhaftiert werden darf und dass Freiheitsentzug auf gesetzlich festgelegten Gr\u00fcnden und Verfahren beruhen muss\u201c. <\/p>\n\n\n\n \u201eDie Inhaftierung von Gefangenen und H\u00e4ftlingen aus den besetzten pal\u00e4stinensischen Gebieten innerhalb Israels stellt einen eklatanten Versto\u00df gegen die Vierte Genfer Konvention dar, die die Verbringung von Gefangenen und H\u00e4ftlingen aus den besetzten Gebieten verbietet, und verst\u00f6\u00dft au\u00dferdem gegen grundlegende Menschenrechte\u201c, so die israelische NGO HaMoked.<\/p>\n\n\n\n Die Menschenrechtsgruppen Human Rights Watch und B\u2019Tselem stellten in unabh\u00e4ngigen Reports fest, dass die verschleppten Pal\u00e4stinenser in den Foltercamps sexueller Gewalt, Folter, Unterversorgung und Erniedrigung ausgesetzt sind.<\/p>\n\n\n\n Dar\u00fcber hinaus befinden sich 227 pal\u00e4stinensische Kinder aktuell in Milit\u00e4rhaft. \u00dcber 700 Kinder wurden seit dem 7. Oktober verschleppt. Die UN wirft Israel \u201esystematischen Missbrauch vor\u201c, die Menschenrechtsgruppe Save the Children wirft Israel \u201ealarmierende F\u00e4lle von Missbrauch und Misshandlung\u201c vor.<\/p>\n\n\n\n Israel und die Hamas nutzen Gefangene als Geiseln, indem ihre Freilassung in Verhandlungen als Gegenleistung angeboten wird.<\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Folter, Vergewaltigung und Misshandlung: Israel h\u00e4lt 33 mal mehr Geiseln als die Hamas","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"folter-vergewaltigung-und-misshandlung-israel-halt-33-mal-mehr-geiseln-als-die-hamas","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:41:16","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:41:16","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4575","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4572,"post_author":"2","post_date":"2024-10-06 18:22:07","post_date_gmt":"2024-10-06 18:22:07","post_content":"\n Frankreichs Pr\u00e4sident Emanuel Macron fordert ein Ende der Waffenlieferungen an Israel. Es geht explizit um Waffen, die Israel f\u00fcr seinen Krieg gegen Gaza verwendet. In dem vor einer Woche aufgezeichneten Interview mit France Inter betont Macron auch: \u201eFrankreich liefert keine (Waffen).\u201c<\/p>\n\n\n\n Israels Premierminister Benjamin Netanyahu reagierte daraufhin heute mit einer direkten Ansprache gegen Macron, die auf den offiziellen Kan\u00e4len der Regierung ver\u00f6ffentlicht wurde. \u201eWas f\u00fcr eine Schande. Israel wird gewinnen, mit oder ohne Ihre Unterst\u00fctzung\u201c, wettert Netanyahu in der Rede.<\/p>\n\n\n\n Macron warnte auch, dass der Libanon nicht zu einem weiteren Gaza werden d\u00fcrfe. Israel d\u00fcrfe \u201edas libanesische Volk nicht opfern\u201c. <\/p>\n\n\n\n Kontext: Der Libanon ist eine ehemalige Kolonie Frankreichs. Die Regierung in Paris setzt Wert auf Einfluss im Libanon und nahm zuletzt eine verst\u00e4rkt kritische Stimme gegen\u00fcber Israel ein. Frankreich stimmte im Gegensatz zu Deutschland beispielsweise f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe bei der UN-Generalversammlung. Frankreich blockierte im Gegensatz zu den USA Forderungen nach einer Waffenruhe in Gaza auch nicht im der UN-Sicherheitsrat.<\/p>\n\n\n\n Frankreich geh\u00f6rt zu den L\u00e4ndern der EU, die mehrmals schon offen auch Israels Vorgehen in Gaza und im Libanon kritisierten. Deutschland, \u00d6sterreich und Tschechien sind die L\u00e4nder, die laut franz\u00f6sischen Diplomatenkreisen Konsequenzen gegen Israels Regime durch die EU blockieren.<\/p>\n\n\n\n Israel wird vom Chefermittler des Internationalen Strafgerichtshof Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen. 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Israelische Beh\u00f6rden haben nun einger\u00e4umt, dass trotz umfangreicher Untersuchungen keine Anzeigen wegen Vergewaltigung oder sexueller Gewalt im Zusammenhang mit dem Angriff pal\u00e4stinensischer Gruppen am 7. Oktober vorliegen. Auch zivile Gruppen h\u00e4tten keine Belege. Laut einem Bericht der israelischen Zeitung Haaretz verweigert Israel der UN den Zugang zu mutma\u00dflichen F\u00e4llen sexueller Gewalt im Zusammenhang mit den Hamas-Angriffen am 7. Oktober. Die israelischen Beh\u00f6rden lehnen die unabh\u00e4ngige Untersuchung ab, da sie bef\u00fcrchten, dass dabei auch m\u00f6gliche Verbrechen an Pal\u00e4stinensern durch Israel, wie sexuelle Gewalt, untersucht werden und israelische Behauptungen \u00fcber sexuelle Gewalt am 7. Oktober hinterfragt werden. <\/p>\n","post_title":"Israel verweigert UN Untersuchung sexueller Gewalt. 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Und dann geht es so schnell.<\/p>\n\n\n\n F\u00fcr die aller meisten sind das Momente der Freude und Hoffnung. Das Assad-Regime ist gefallen. Alleingelassen von Russland und dem Iran. Ein nackter Diktator, der 13 Jahre gewaltsam hinausz\u00f6gerte, was sich nun in einer Woche entladen hat.<\/p>\n\n\n\n F\u00fcr viele, auch die Hoffnungsvollen, dr\u00e4ngen sich ebenso Sorgen auf. Sorgen vor Chaos, weiterem Krieg, Terror, Extremismus oder Verfolgung. Das betrifft nicht nur Syrien. Auch im Libanon, im Irak, ja selbst in Pal\u00e4stina, fragt man sich, ob es nun besser oder schlechter wird.<\/p>\n\n\n\n Wenn diese Tage nun also eines sein sollten, dann Tage der Empathie.<\/p>\n\n\n\n Er war darin nicht immer erfolgreich. Assad errichtete eine Dynastie rund um die Minderheiten der Alawiten, denen er angeh\u00f6rte. Assads Verb\u00fcndete im Iran beschafften Schiiten einen weiteren Sonderstatus. Alle anderen konnten Teil des Teams sein. Wenn sie Assad bedingungslos huldigten. Baschar al-Assads Vater Hafez schuf damit ein gespaltenes Land. Es ist nur logisch, dass jetzt nach Assads Fall Alawiten, Schiiten, aber auch alle anderen Minderheiten Sorgen haben. Unter den Assads erhielten kurdische Syrer im Norden Syriens z.B. nur sehr selten Papiere. Kurdisch sprechen konnte zu Strafen f\u00fchren. In Form von Gewalt. Die sunnitisch-arabische Mehrheitsbev\u00f6lkerung wurde marginalisiert. Als die Terrorgruppe Daesh weite Teile Syriens \u00fcberrannte, lie\u00df der Assad-Staat letztlich viele Christen im Stich. Die Kurden sowieso.<\/p>\n\n\n\n Konfessionell stellen sunnitische Muslime (74 %) die klare Mehrheit, ethnisch stellen Araber (80 %) die klare Mehrheit. Es gibt ethnische Minderheiten wie Kurden (10 %), Turkmenen (4 %), Assyrer (3 %) oder Armenier (1 %) und religi\u00f6se Minderheiten wie Christen (6 %), Alawiten (11 %), Schiiten (4 %) und Drusen (3 %).<\/p>\n\n\n\n Nur Modelle, in denen alle Bev\u00f6lkerungsgruppen gesch\u00fctzt und gleichberechtigt sind, k\u00f6nnen eine L\u00f6sung sein. Ein demokratisches, freies Syrien ist das, wof\u00fcr die Menschen 2011 auf die Stra\u00dfen gingen. Das, was Assad mit aller Brutalit\u00e4t zu verhindern versuchte.<\/p>\n\n\n\n Es ist Geschichte. 2012 bis 2016 sollen bei der Belagerung Aleppos durch Assads Armee und seinen Verb\u00fcndeten insgesamt 31.273 Menschen get\u00f6tet worden sein. Darunter 21.452 Zivilisten. Die Stadt war zu gro\u00dfen Teile ein Friedhof der Ruinen. Wer h\u00e4tte damals gedacht, dass diese Stadt beinahe kampflos wieder die Kontrolle wechselt? Mit dem Verlust Aleppos zerfiel Assads Regentschaft in nur wenigen Tagen. Ohne russische, iranische und Hisbollah-Truppen kann Assad nicht viel. Es liegt vor allem daran, dass die syrische Regierungsarmee kaum mehr besteht und vor allem aber keine Inspiration f\u00fcr irgendwelche Endk\u00e4mpfe in sich tr\u00e4gt. 13 Jahre Krieg haben das Land an den Abgrund gef\u00fchrt. Die Armut ist extrem. Die einzigen beiden Faktoren, die damals Menschen an Assad und das System gebunden haben waren.<\/p>\n\n\n\n A) Die Angst vor Verfolgung. Insbesondere unter Minderheiten. Daesh (\u201eIS\u201c) best\u00e4tigte die \u00c4ngste. Beide \u00c4ngste gen\u00fcgten nun nicht mehr, um wirklich Stellung zu beziehen. Weil die Gegenseite aktuell die \u00c4ngste vorerst nicht best\u00e4tigt, da selbst die teils extremistische HTS sich als emphatisch f\u00fcr Minderheiten pr\u00e4sentiert und Staatsbediensteten Aussicht auf \u00dcbernahme gibt. Die Bev\u00f6lkerung ist verarmt, hungrig, perspektivlos und ausgenommen.<\/p>\n\n\n\n \u2028\u2028Es w\u00e4re sch\u00f6n, das mit absoluter Sicherheit sagen zu k\u00f6nnen. HTS, die Gruppe, die Aleppo erobert hat, sorgte bei den vielen christlichen Einwohnern der Stadt erstmal f\u00fcr extreme Angst. Dann bem\u00fchte sich HTS aber schnell um das gegenteilige Bild. Das Ger\u00fccht wurde verbreitet, ein Bischof w\u00e4re Aleppos B\u00fcrgermeister geworden. Das waren Fake News. Ein syrisch-armenischer Freund von mir aus Aleppo schrieb daraufhin lachend: \u201eJetzt d\u00fcrfen wir auch vier Frauen heiraten.\u201c Meine christlichen und kurdischen Kontakte in Aleppo beteuern, dass sie bis jetzt keine \u00dcbergriffe, Bel\u00e4stigungen oder Einsch\u00fcchterungen erlebt haben. In den christlichen Vierteln nahm die Weihnachtsdekoration sogar zu. Das iranische Au\u00dfenministerium sagt, HTS habe ihr den Schutz von Schiiten zugesagt. Die kurdische Miliz SDF und HTS h\u00e4tten sich zudem Frieden zugesagt, hei\u00dft es.<\/p>\n\n\n\n Doch HTS nach einer Woche einfach so zu vertrauen, f\u00e4llt weiterhin vielen nat\u00fcrlich schwer. Gerade jenen, die Familie an extremistische Gruppen verloren haben. HTS k\u00e4mpfte bereits gegen verschiedene andere Rebellengruppen. Der Anf\u00fchrer der Gruppe ist ehemaliges Mitglied von Al-Kaida und Daesh (\u201eIS\u201c). In einem neuen Interview mit CNN deutet er Kritik an den Gruppen an, schafft es aber nicht, sie zu verurteilen. Da scheitert Jolani, der ansonsten bem\u00fcht darum ist, als gem\u00e4\u00dfigter Staatsmann r\u00fcberzukommen. Vielleicht k\u00f6nnte das die Absicherung sein: Jolani wirkt, als wolle er einfach nur anerkannt werden. Eventuell ist ihm Extremismus dann egal. Nein HTS ist nicht \u201eISIS\u201c (Daesh). Und hoffentlich wird die Gruppe das auch nie. Aber die Sorge bleibt. Ob er oder Teile seiner Truppen, die im Namen Al-Kaidas und Daeshs Verbrechen gegen syrische Zivilisten begangen haben, jemals zur Rechenschaft gezogen werden, wei\u00df man nicht. So wie man auch nicht wei\u00df, ob Assad jemals vor Gericht landen wird.<\/p>\n\n\n\n Es ist absehbar, dass die verschiedenen Fraktionen, die Assad zum Sturz brachten, um Vormacht ringen. Idealerweise nur politisch. Die Nachbarl\u00e4nder werden versuchen, schnell Stabilit\u00e4t in Syrien reinzubringen. Unsicheres Syrien = unsichere Grenzen = Probleme im eigenen Land. Aus jordanischen Regierungskreisen hei\u00dft es, die T\u00fcrkei w\u00fcrde sich um Sicherheit und Wiederaufbau Syriens k\u00fcmmern. Erdogan sieht sich als Teil des Siegs. Der Au\u00dfenminister der T\u00fcrkei, Hakan Fidan, sagt, die neue Regierung Syriens solle inklusiv sein und alle Syrer beinhalten.<\/p>\n\n\n\n Es ist absehbar, dass sich manche extremistische Fraktionen mit einer demokratischen L\u00f6sung nicht zufriedengeben werden. Es ist auch absehbar, dass Daesh im Machtvakuum wieder auftaucht.<\/p>\n\n\n\n Es ist ebenso absehbar, dass die T\u00fcrkei weiter gegen SDF\/YPG im Norden Syriens vorgehen wird. Bzw. syrische Fraktionen gegen sie vorgehen l\u00e4sst. Die Assad-Regierung hatte der T\u00fcrkei mal einen \u201eSicherheitskorridor\u201c entlang der gesamten Grenze zugesagt. Die t\u00fcrkische Regierung f\u00fcrchtet, dass der PKK-Ableger YPG Nordsyrien als Ausgangspunkt f\u00fcr Angriffe auf die T\u00fcrkei nutzt. Oder gar ein eigener Staat wird. Es k\u00f6nnte zu K\u00e4mpfen kommen. Und Flucht. Mehrfachflucht. Ein kurdischer Bekannter von mir fl\u00fcchtete 2018 vor den K\u00e4mpfen in Afrin nach Tal Rifaat im Norden Aleppos. Letzte Woche fl\u00fcchtete er von dort aus vor K\u00e4mpfen nach Manbij \u00f6stlich von Aleppo. Er dachte bis gestern, auch von dort m\u00fcsste er fl\u00fcchten. Dann aber wehte pl\u00f6tzlich die neue syrische Flagge dort. Vielleicht, und das ist die Hoffnung vieler, geht das gesamte ehemalige Syrien nun friedlich im neuen Syrien auf. Gleichberechtigt und frei. Ob als Staat, F\u00f6deration oder Union. Wo wir wieder bei Hoffnung w\u00e4ren.<\/p>\n\n\n\n Pal\u00e4stinenser wollen Frieden und Freiheit. Hat die ihnen jemand gegeben? Nein. Auch nicht Assad. Syrien f\u00fchrte mehrmals Kriege gegen Israel. Die Assad-Dynastie auch. 1973 oder mehrmals im Libanon. Und man unterst\u00fctzte die PLO unter Arafat enorm. Das ist alles lange her. Auch dass Assad Waffen Richtung Gaza schickte. Als die Hamas ihn f\u00fcr seine brutale Niederschlagung der Proteste in Syrien kritisierte, brach Assad die Beziehungen nach Gaza ab. Es gibt keine \u201eAchse des Widerstands\u201c, zu der Assad geh\u00f6rt. Er lie\u00df einen seiner engsten Verb\u00fcndeten, die Hisbollah, die allein im Libanon k\u00e4mpfte, im Stich. Und so wurde auch Assad vom Iran, von der Hisbollah und Russland im Stich gelassen. Warum auch h\u00e4tte jemand sich f\u00fcr ihn nochmal ins Feuer werfen sollen?<\/p>\n\n\n\n Israel bombardiert Waffenlager in ganz Syrien seit Assads Fall verst\u00e4rkt. Israel will nicht, dass die Waffen in H\u00e4nden der Rebellen oder anderer Gruppen landen. In Israel ist man nicht ungl\u00fccklich \u00fcber Assads Fall. Das wird die Hisbollah, einen erbitterten Gegner Israels, schw\u00e4chen. Das steht au\u00dfer Frage. Aber auch mit Assad und Irans freien Wegen in den Libanon war die Hisbollah schon auf sich allein gestellt.<\/p>\n\n\n\n Viel eher also werden sich Pal\u00e4stinenser, Libanesen und Syrer auf die Realit\u00e4t einstellen. Das hei\u00dft also nicht, dass das Genozid- und Apartheidsregime Israel, das international immer mehr isoliert ist, wirklich aufatmen kann. In Syrien wird kein pro-israelisches Regime an die Macht kommen.<\/p>\n\n\n\n Es mag f\u00fcr manche Menschen kaum mehr vorstellbar sein, was Naturgewalten f\u00fcr ein Eigenleben haben. D\u00fcrren, \u00dcberflutungen, Erdbeben oder eben der Mensch. Ja, Syrien ist ein massiver Stellvertreterkrieg gewesen und diverse Regional- und Gro\u00dfm\u00e4chte dr\u00e4ng(t)en ihre Interessen auf. Aber Syrien war auch ein riesiger Volksaufstand. Millionen von Menschen, die an Protesten teilnahmen. Beinahe ein ganzes Volk, das die Angst vor Assads Staatsapparat satt hatte. Die Rebellen kamen in dieser Woche nicht mit hochmodernen westlichen Waffen. Nein, sie siegten, weil Assads eiserner Griff lasch wurde. Es ist absehbar, dass insbesondere die T\u00fcrkei, aber auch Katar, Saudi-Arabien und die USA weiter viel Entscheidungsmacht in Syrien haben werden. Ja, ganz \u201efrei\u201c ist das nicht. Davor waren es eben Russland und der Iran. Aber, zum ersten Mal seit 1961 hat Syrien Aussicht auf echte freie Wahlen. Aussicht darauf, nicht in einem Folterkeller zu verschwinden, wenn man den Pr\u00e4sidenten kritisiert. Die Menschen wollen den alten Diktator nicht mit einem neuen Diktator austauschen. Ob er nun Jolani oder sonst wie hei\u00dft. Im aktuellen Klima klingt aber auch niemand so, als beanspruche er vollst\u00e4ndige Macht. Und selbst wenn, denken sich viele Syrer, lie\u00dfe sich ein neues Regime diesmal schneller entfernen als diese festgebissene Angst-Dynastie der Assads.<\/p>\n\n\n\n So wie man also hier und da fragt, \u201eIn wessen Interesse ist das\u201c muss man \u00f6fter und lauter die Frage stellen, \u201ewas sind die Interessen der Syrer\u201c.<\/p>\n\n\n\n Hoffnung ist oft naiv. Das hei\u00dft nicht, dass sie falsch ist. Die Gefahr, dass Syrien in einem Chaos wie einst der Irak, Afghanistan, Libyen oder Libanon f\u00e4llt, ist durchaus da. Der Erfolg ist noch jung. Wie diszipliniert, verhandlungsoffen und klug die Rebellengruppen und wie involviert, intakt und effektiv bestehende Staatsstrukturen sind, wird sich in den n\u00e4chsten Tagen, Wochen und Monaten zeigen. 13 Jahre B\u00fcrgerkrieg, in denen Syrer auf Syrer schossen, Stellvertreterkrieg, Unterdr\u00fcckung, Terror und Folter sind viel Zeit. Viel Zeit, hoffentlich aber erheblich weniger, wird es auch in Anspruch nehmen, aus diesen Ruinen ein echtes Land zu bilden. Den meisten Syrern ist es das aber wert. Die blo\u00dfe Aussicht auf etwas Anderes.<\/p>\n\n\n\n Die Zentralbank, der Pr\u00e4sidentenpalast und die iranische Botschaft wurden gepl\u00fcndert. Das war zu erwarten. Etwas mehr Chaos auch. Hoffentlich aber nichts Unaufhaltbares.<\/p>\n\n\n\n Aber der erste Eindruck ist: Die verblieben Regierungsstrukturen und die Rebellen haben sich auf eine \u00dcbergangsl\u00f6sung geeinigt, durch die auch Damaskus kampflos \u00fcbergeben wurde. L\u00e4uft es gut, l\u00e4uft Syrien weiter wie bisher. L\u00e4uft es besser, wird es, nun ja, besser.<\/p>\n\n\n\n Viele der fast 14 Millionen vertriebenen Menschen tr\u00e4umen von R\u00fcckkehr. Menschen tr\u00e4umen von Frieden. Glaubt ihnen ihre Freude. Und hofft mit ihnen, dass sich das Gute bewahrheitet und das Schlechte nicht. Jede Sorge ist berechtigt. Jede Hoffnung umso mehr.<\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Syrien: Zwischen Freude, Hoffnung, Sorgen und Fragen","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"syrien-zwischen-freude-hoffnung-sorgen-und-fragen","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-12-08 16:52:46","post_modified_gmt":"2024-12-08 16:52:46","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4728","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4716,"post_author":"2","post_date":"2024-12-03 14:57:33","post_date_gmt":"2024-12-03 14:57:33","post_content":"\n Wie Familie Omari neu beginnen muss<\/p>\n\n\n\n 40 Minuten. So lange hatte Familie Omari in Beirut Zeit, ihr gesamtes Leben hinter sich zu lassen. Es war kurz vor Mitternacht, der 26. Oktober, als Yehya Omari auf X (Twitter) die Nachricht sieht. Das Viertel seiner Eltern soll bombardiert werden. Das angrenzende Haus zum Wohnhaus seiner Eltern ist rot markiert. Direkt benachrichtigt werden die Betroffenen nicht. Die Erwartung des israelischen Milit\u00e4rs ist, dass sie die Updates zu Angriffen selbst verfolgen. Kurze 40 Minuten blieben letztlich zwischen der Information und dem Raketeneinschlag. Dass es aber jeden Moment so weit sein k\u00f6nnte, geht den Betroffenen ununterbrochen durch den Kopf. Koffer packen, Wertsachen zusammensuchen, Erinnerungen mitnehmen. Sohn Yehya war zu dem Zeitpunkt nicht in Beirut, sondern in Deutschland. Er ist Deutscher. Er versuchte von hier aus, seine Eltern, seinen kranken Bruder und seine Schwester nach Deutschland zu evakuieren. Selbst bevor Israels Angriff das Wohnhaus zerst\u00f6rte. Erfolglos. Das Ausl\u00e4nderamt legte ihm als einzige Option vor, 30.000 Euro auf ein Konto einzuzahlen und pro Person 900 Euro monatlich f\u00fcr Absicherung bereitzustellen, um erstmal ein Visum zu beantragen. Unbezahlbar und zu langsam. Es war letztlich nicht der deutsche Staat, der die schutzlosen Zivilisten aus dem Libanon evakuierte, sondern die Familie selbst. Die t\u00fcrkische Botschaft unterst\u00fctzte sie, nach Mersin in der T\u00fcrkei zu gelangen. Ins Friedliche, aber Ungewisse. Von dort aus zogen sie weiter nach Istanbul, wo Verwandte der Familie leben. Und wo es vielleicht Chancen auf Arbeit und ein neues Leben gibt. Familie Omari f\u00e4ngt bei null an. Der Vater, ein Lehrer, hofft in Istanbul M\u00f6glichkeiten zu finden, sein Studium der islamischen Rechtswissenschaften und der arabischen Sprache lehren zu k\u00f6nnen.<\/p>\n\n\n\n Die Familie sammelt \u00fcber die Crowdfunding-Plattform Hilfe, um neuzustarten. \u00dcber diesen Link gelangt man zur Seite<\/a>, die von uns auf ihre Seri\u00f6sit\u00e4t gepr\u00fcft wurde: https:\/\/commonsplace.de\/project\/neuanfang<\/a><\/p>\n\n\n\n <\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Libanon: Wo in 40 Minuten Haus und Lebensgrundlage zerst\u00f6rt werden","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"libanon-in-40-minuten-haus-und-lebensgrundlage-verloren","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-12-03 15:27:26","post_modified_gmt":"2024-12-03 15:27:26","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4716","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4575,"post_author":"2","post_date":"2024-10-06 18:27:36","post_date_gmt":"2024-10-06 18:27:36","post_content":"\n Die Hamas nahm am 7. Oktober 252 Geiseln. 105 wurden in einem Deal freigelassen, 4 lie\u00df die Hamas von sich aus frei und acht wurden von der israelischen Armee gefunden. 101 Geiseln gelten als nach wie vor in Gefangenschaft. Mindestens 34 israelische Geiseln starben in Gaza, vermutlich durch israelischen Beschuss. Bez\u00fcglich des Zustands der Geiseln spricht die Menschenrechtsgruppe Amnesty International von \u201eschlimmen Bedingungen\u201c.<\/p>\n\n\n\n 3.377 von Israel verschleppte Pal\u00e4stinenser werden aktuell ohne juristische Grundlage oder Vorwurf in Geiselhaft (\u201eadministrative Haft\u201c) gehalten. Unter ihnen mindestens 75 Kinder, so die israelische Menschenrechtsgruppe B\u2019Tselem. Viele von ihnen in \u201eFoltercamps\u201c wie Menschenrechtler die Haftanstalten nennen.<\/p>\n\n\n\n Amnesty International betrachtet Israels \u201eAdministrative Detention\u201c als einen Versto\u00df gegen Artikel 9 des UN-Zivilpaktes, den Internationalen Pakt \u00fcber b\u00fcrgerliche und politische Rechte (ICCPR), der \u201eklarstellt, dass niemand willk\u00fcrlich inhaftiert werden darf und dass Freiheitsentzug auf gesetzlich festgelegten Gr\u00fcnden und Verfahren beruhen muss\u201c. <\/p>\n\n\n\n \u201eDie Inhaftierung von Gefangenen und H\u00e4ftlingen aus den besetzten pal\u00e4stinensischen Gebieten innerhalb Israels stellt einen eklatanten Versto\u00df gegen die Vierte Genfer Konvention dar, die die Verbringung von Gefangenen und H\u00e4ftlingen aus den besetzten Gebieten verbietet, und verst\u00f6\u00dft au\u00dferdem gegen grundlegende Menschenrechte\u201c, so die israelische NGO HaMoked.<\/p>\n\n\n\n Die Menschenrechtsgruppen Human Rights Watch und B\u2019Tselem stellten in unabh\u00e4ngigen Reports fest, dass die verschleppten Pal\u00e4stinenser in den Foltercamps sexueller Gewalt, Folter, Unterversorgung und Erniedrigung ausgesetzt sind.<\/p>\n\n\n\n Dar\u00fcber hinaus befinden sich 227 pal\u00e4stinensische Kinder aktuell in Milit\u00e4rhaft. \u00dcber 700 Kinder wurden seit dem 7. Oktober verschleppt. Die UN wirft Israel \u201esystematischen Missbrauch vor\u201c, die Menschenrechtsgruppe Save the Children wirft Israel \u201ealarmierende F\u00e4lle von Missbrauch und Misshandlung\u201c vor.<\/p>\n\n\n\n Israel und die Hamas nutzen Gefangene als Geiseln, indem ihre Freilassung in Verhandlungen als Gegenleistung angeboten wird.<\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Folter, Vergewaltigung und Misshandlung: Israel h\u00e4lt 33 mal mehr Geiseln als die Hamas","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"folter-vergewaltigung-und-misshandlung-israel-halt-33-mal-mehr-geiseln-als-die-hamas","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:41:16","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:41:16","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4575","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4572,"post_author":"2","post_date":"2024-10-06 18:22:07","post_date_gmt":"2024-10-06 18:22:07","post_content":"\n Frankreichs Pr\u00e4sident Emanuel Macron fordert ein Ende der Waffenlieferungen an Israel. Es geht explizit um Waffen, die Israel f\u00fcr seinen Krieg gegen Gaza verwendet. In dem vor einer Woche aufgezeichneten Interview mit France Inter betont Macron auch: \u201eFrankreich liefert keine (Waffen).\u201c<\/p>\n\n\n\n Israels Premierminister Benjamin Netanyahu reagierte daraufhin heute mit einer direkten Ansprache gegen Macron, die auf den offiziellen Kan\u00e4len der Regierung ver\u00f6ffentlicht wurde. \u201eWas f\u00fcr eine Schande. Israel wird gewinnen, mit oder ohne Ihre Unterst\u00fctzung\u201c, wettert Netanyahu in der Rede.<\/p>\n\n\n\n Macron warnte auch, dass der Libanon nicht zu einem weiteren Gaza werden d\u00fcrfe. Israel d\u00fcrfe \u201edas libanesische Volk nicht opfern\u201c. <\/p>\n\n\n\n Kontext: Der Libanon ist eine ehemalige Kolonie Frankreichs. Die Regierung in Paris setzt Wert auf Einfluss im Libanon und nahm zuletzt eine verst\u00e4rkt kritische Stimme gegen\u00fcber Israel ein. Frankreich stimmte im Gegensatz zu Deutschland beispielsweise f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe bei der UN-Generalversammlung. Frankreich blockierte im Gegensatz zu den USA Forderungen nach einer Waffenruhe in Gaza auch nicht im der UN-Sicherheitsrat.<\/p>\n\n\n\n Frankreich geh\u00f6rt zu den L\u00e4ndern der EU, die mehrmals schon offen auch Israels Vorgehen in Gaza und im Libanon kritisierten. Deutschland, \u00d6sterreich und Tschechien sind die L\u00e4nder, die laut franz\u00f6sischen Diplomatenkreisen Konsequenzen gegen Israels Regime durch die EU blockieren.<\/p>\n\n\n\n Israel wird vom Chefermittler des Internationalen Strafgerichtshof Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen. Die UN-Sonderermittlerin wirft Israel einen Genozid vor. die israelische Armee t\u00f6tete allein in Gaza \u00fcber 41.000 Menschen innerhalb eines Jahres, darunter 16.000 Kinder.<\/p>\n\n\n\n Warum Frankreichs Pr\u00e4sident Macron nun offen ein Ende der Waffenlieferungen an Israel fordert?<\/p>\n\n\n\n Nein, Macron ist nat\u00fcrlich nicht pl\u00f6tzlich Mandela geworden und Frankreich gibt nicht \u00fcber Nacht kritikw\u00fcrdige Positionen auf. Es ist Politik.<\/p>\n\n\n\n 1. Frankreich ist lange schon etwas kritischer gegen\u00fcber Israels Verbrechen. Frankreich stimmte in der UN immer wieder f\u00fcr eine Waffenruhe. Also in bekannter Manier naiver Hoffnung: Gehen wir vom Besten aus und geben wir unser Bestes, das Schlimmste zu verhindern. 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Und dann geht es so schnell.<\/p>\n\n\n\n F\u00fcr die aller meisten sind das Momente der Freude und Hoffnung. Das Assad-Regime ist gefallen. Alleingelassen von Russland und dem Iran. Ein nackter Diktator, der 13 Jahre gewaltsam hinausz\u00f6gerte, was sich nun in einer Woche entladen hat.<\/p>\n\n\n\n F\u00fcr viele, auch die Hoffnungsvollen, dr\u00e4ngen sich ebenso Sorgen auf. Sorgen vor Chaos, weiterem Krieg, Terror, Extremismus oder Verfolgung. Das betrifft nicht nur Syrien. Auch im Libanon, im Irak, ja selbst in Pal\u00e4stina, fragt man sich, ob es nun besser oder schlechter wird.<\/p>\n\n\n\n Wenn diese Tage nun also eines sein sollten, dann Tage der Empathie.<\/p>\n\n\n\n Er war darin nicht immer erfolgreich. Assad errichtete eine Dynastie rund um die Minderheiten der Alawiten, denen er angeh\u00f6rte. Assads Verb\u00fcndete im Iran beschafften Schiiten einen weiteren Sonderstatus. Alle anderen konnten Teil des Teams sein. Wenn sie Assad bedingungslos huldigten. Baschar al-Assads Vater Hafez schuf damit ein gespaltenes Land. Es ist nur logisch, dass jetzt nach Assads Fall Alawiten, Schiiten, aber auch alle anderen Minderheiten Sorgen haben. Unter den Assads erhielten kurdische Syrer im Norden Syriens z.B. nur sehr selten Papiere. Kurdisch sprechen konnte zu Strafen f\u00fchren. In Form von Gewalt. Die sunnitisch-arabische Mehrheitsbev\u00f6lkerung wurde marginalisiert. Als die Terrorgruppe Daesh weite Teile Syriens \u00fcberrannte, lie\u00df der Assad-Staat letztlich viele Christen im Stich. Die Kurden sowieso.<\/p>\n\n\n\n Konfessionell stellen sunnitische Muslime (74 %) die klare Mehrheit, ethnisch stellen Araber (80 %) die klare Mehrheit. Es gibt ethnische Minderheiten wie Kurden (10 %), Turkmenen (4 %), Assyrer (3 %) oder Armenier (1 %) und religi\u00f6se Minderheiten wie Christen (6 %), Alawiten (11 %), Schiiten (4 %) und Drusen (3 %).<\/p>\n\n\n\n Nur Modelle, in denen alle Bev\u00f6lkerungsgruppen gesch\u00fctzt und gleichberechtigt sind, k\u00f6nnen eine L\u00f6sung sein. Ein demokratisches, freies Syrien ist das, wof\u00fcr die Menschen 2011 auf die Stra\u00dfen gingen. Das, was Assad mit aller Brutalit\u00e4t zu verhindern versuchte.<\/p>\n\n\n\n Es ist Geschichte. 2012 bis 2016 sollen bei der Belagerung Aleppos durch Assads Armee und seinen Verb\u00fcndeten insgesamt 31.273 Menschen get\u00f6tet worden sein. Darunter 21.452 Zivilisten. Die Stadt war zu gro\u00dfen Teile ein Friedhof der Ruinen. Wer h\u00e4tte damals gedacht, dass diese Stadt beinahe kampflos wieder die Kontrolle wechselt? Mit dem Verlust Aleppos zerfiel Assads Regentschaft in nur wenigen Tagen. Ohne russische, iranische und Hisbollah-Truppen kann Assad nicht viel. Es liegt vor allem daran, dass die syrische Regierungsarmee kaum mehr besteht und vor allem aber keine Inspiration f\u00fcr irgendwelche Endk\u00e4mpfe in sich tr\u00e4gt. 13 Jahre Krieg haben das Land an den Abgrund gef\u00fchrt. Die Armut ist extrem. Die einzigen beiden Faktoren, die damals Menschen an Assad und das System gebunden haben waren.<\/p>\n\n\n\n A) Die Angst vor Verfolgung. Insbesondere unter Minderheiten. Daesh (\u201eIS\u201c) best\u00e4tigte die \u00c4ngste. Beide \u00c4ngste gen\u00fcgten nun nicht mehr, um wirklich Stellung zu beziehen. Weil die Gegenseite aktuell die \u00c4ngste vorerst nicht best\u00e4tigt, da selbst die teils extremistische HTS sich als emphatisch f\u00fcr Minderheiten pr\u00e4sentiert und Staatsbediensteten Aussicht auf \u00dcbernahme gibt. Die Bev\u00f6lkerung ist verarmt, hungrig, perspektivlos und ausgenommen.<\/p>\n\n\n\n \u2028\u2028Es w\u00e4re sch\u00f6n, das mit absoluter Sicherheit sagen zu k\u00f6nnen. HTS, die Gruppe, die Aleppo erobert hat, sorgte bei den vielen christlichen Einwohnern der Stadt erstmal f\u00fcr extreme Angst. Dann bem\u00fchte sich HTS aber schnell um das gegenteilige Bild. Das Ger\u00fccht wurde verbreitet, ein Bischof w\u00e4re Aleppos B\u00fcrgermeister geworden. Das waren Fake News. Ein syrisch-armenischer Freund von mir aus Aleppo schrieb daraufhin lachend: \u201eJetzt d\u00fcrfen wir auch vier Frauen heiraten.\u201c Meine christlichen und kurdischen Kontakte in Aleppo beteuern, dass sie bis jetzt keine \u00dcbergriffe, Bel\u00e4stigungen oder Einsch\u00fcchterungen erlebt haben. In den christlichen Vierteln nahm die Weihnachtsdekoration sogar zu. Das iranische Au\u00dfenministerium sagt, HTS habe ihr den Schutz von Schiiten zugesagt. Die kurdische Miliz SDF und HTS h\u00e4tten sich zudem Frieden zugesagt, hei\u00dft es.<\/p>\n\n\n\n Doch HTS nach einer Woche einfach so zu vertrauen, f\u00e4llt weiterhin vielen nat\u00fcrlich schwer. Gerade jenen, die Familie an extremistische Gruppen verloren haben. HTS k\u00e4mpfte bereits gegen verschiedene andere Rebellengruppen. Der Anf\u00fchrer der Gruppe ist ehemaliges Mitglied von Al-Kaida und Daesh (\u201eIS\u201c). In einem neuen Interview mit CNN deutet er Kritik an den Gruppen an, schafft es aber nicht, sie zu verurteilen. Da scheitert Jolani, der ansonsten bem\u00fcht darum ist, als gem\u00e4\u00dfigter Staatsmann r\u00fcberzukommen. Vielleicht k\u00f6nnte das die Absicherung sein: Jolani wirkt, als wolle er einfach nur anerkannt werden. Eventuell ist ihm Extremismus dann egal. Nein HTS ist nicht \u201eISIS\u201c (Daesh). Und hoffentlich wird die Gruppe das auch nie. Aber die Sorge bleibt. Ob er oder Teile seiner Truppen, die im Namen Al-Kaidas und Daeshs Verbrechen gegen syrische Zivilisten begangen haben, jemals zur Rechenschaft gezogen werden, wei\u00df man nicht. So wie man auch nicht wei\u00df, ob Assad jemals vor Gericht landen wird.<\/p>\n\n\n\n Es ist absehbar, dass die verschiedenen Fraktionen, die Assad zum Sturz brachten, um Vormacht ringen. Idealerweise nur politisch. Die Nachbarl\u00e4nder werden versuchen, schnell Stabilit\u00e4t in Syrien reinzubringen. Unsicheres Syrien = unsichere Grenzen = Probleme im eigenen Land. Aus jordanischen Regierungskreisen hei\u00dft es, die T\u00fcrkei w\u00fcrde sich um Sicherheit und Wiederaufbau Syriens k\u00fcmmern. Erdogan sieht sich als Teil des Siegs. Der Au\u00dfenminister der T\u00fcrkei, Hakan Fidan, sagt, die neue Regierung Syriens solle inklusiv sein und alle Syrer beinhalten.<\/p>\n\n\n\n Es ist absehbar, dass sich manche extremistische Fraktionen mit einer demokratischen L\u00f6sung nicht zufriedengeben werden. Es ist auch absehbar, dass Daesh im Machtvakuum wieder auftaucht.<\/p>\n\n\n\n Es ist ebenso absehbar, dass die T\u00fcrkei weiter gegen SDF\/YPG im Norden Syriens vorgehen wird. Bzw. syrische Fraktionen gegen sie vorgehen l\u00e4sst. Die Assad-Regierung hatte der T\u00fcrkei mal einen \u201eSicherheitskorridor\u201c entlang der gesamten Grenze zugesagt. Die t\u00fcrkische Regierung f\u00fcrchtet, dass der PKK-Ableger YPG Nordsyrien als Ausgangspunkt f\u00fcr Angriffe auf die T\u00fcrkei nutzt. Oder gar ein eigener Staat wird. Es k\u00f6nnte zu K\u00e4mpfen kommen. Und Flucht. Mehrfachflucht. Ein kurdischer Bekannter von mir fl\u00fcchtete 2018 vor den K\u00e4mpfen in Afrin nach Tal Rifaat im Norden Aleppos. Letzte Woche fl\u00fcchtete er von dort aus vor K\u00e4mpfen nach Manbij \u00f6stlich von Aleppo. Er dachte bis gestern, auch von dort m\u00fcsste er fl\u00fcchten. Dann aber wehte pl\u00f6tzlich die neue syrische Flagge dort. Vielleicht, und das ist die Hoffnung vieler, geht das gesamte ehemalige Syrien nun friedlich im neuen Syrien auf. Gleichberechtigt und frei. Ob als Staat, F\u00f6deration oder Union. Wo wir wieder bei Hoffnung w\u00e4ren.<\/p>\n\n\n\n Pal\u00e4stinenser wollen Frieden und Freiheit. Hat die ihnen jemand gegeben? Nein. Auch nicht Assad. Syrien f\u00fchrte mehrmals Kriege gegen Israel. Die Assad-Dynastie auch. 1973 oder mehrmals im Libanon. Und man unterst\u00fctzte die PLO unter Arafat enorm. Das ist alles lange her. Auch dass Assad Waffen Richtung Gaza schickte. Als die Hamas ihn f\u00fcr seine brutale Niederschlagung der Proteste in Syrien kritisierte, brach Assad die Beziehungen nach Gaza ab. Es gibt keine \u201eAchse des Widerstands\u201c, zu der Assad geh\u00f6rt. Er lie\u00df einen seiner engsten Verb\u00fcndeten, die Hisbollah, die allein im Libanon k\u00e4mpfte, im Stich. Und so wurde auch Assad vom Iran, von der Hisbollah und Russland im Stich gelassen. Warum auch h\u00e4tte jemand sich f\u00fcr ihn nochmal ins Feuer werfen sollen?<\/p>\n\n\n\n Israel bombardiert Waffenlager in ganz Syrien seit Assads Fall verst\u00e4rkt. Israel will nicht, dass die Waffen in H\u00e4nden der Rebellen oder anderer Gruppen landen. In Israel ist man nicht ungl\u00fccklich \u00fcber Assads Fall. Das wird die Hisbollah, einen erbitterten Gegner Israels, schw\u00e4chen. Das steht au\u00dfer Frage. Aber auch mit Assad und Irans freien Wegen in den Libanon war die Hisbollah schon auf sich allein gestellt.<\/p>\n\n\n\n Viel eher also werden sich Pal\u00e4stinenser, Libanesen und Syrer auf die Realit\u00e4t einstellen. Das hei\u00dft also nicht, dass das Genozid- und Apartheidsregime Israel, das international immer mehr isoliert ist, wirklich aufatmen kann. In Syrien wird kein pro-israelisches Regime an die Macht kommen.<\/p>\n\n\n\n Es mag f\u00fcr manche Menschen kaum mehr vorstellbar sein, was Naturgewalten f\u00fcr ein Eigenleben haben. D\u00fcrren, \u00dcberflutungen, Erdbeben oder eben der Mensch. Ja, Syrien ist ein massiver Stellvertreterkrieg gewesen und diverse Regional- und Gro\u00dfm\u00e4chte dr\u00e4ng(t)en ihre Interessen auf. Aber Syrien war auch ein riesiger Volksaufstand. Millionen von Menschen, die an Protesten teilnahmen. Beinahe ein ganzes Volk, das die Angst vor Assads Staatsapparat satt hatte. Die Rebellen kamen in dieser Woche nicht mit hochmodernen westlichen Waffen. Nein, sie siegten, weil Assads eiserner Griff lasch wurde. Es ist absehbar, dass insbesondere die T\u00fcrkei, aber auch Katar, Saudi-Arabien und die USA weiter viel Entscheidungsmacht in Syrien haben werden. Ja, ganz \u201efrei\u201c ist das nicht. Davor waren es eben Russland und der Iran. Aber, zum ersten Mal seit 1961 hat Syrien Aussicht auf echte freie Wahlen. Aussicht darauf, nicht in einem Folterkeller zu verschwinden, wenn man den Pr\u00e4sidenten kritisiert. Die Menschen wollen den alten Diktator nicht mit einem neuen Diktator austauschen. Ob er nun Jolani oder sonst wie hei\u00dft. Im aktuellen Klima klingt aber auch niemand so, als beanspruche er vollst\u00e4ndige Macht. Und selbst wenn, denken sich viele Syrer, lie\u00dfe sich ein neues Regime diesmal schneller entfernen als diese festgebissene Angst-Dynastie der Assads.<\/p>\n\n\n\n So wie man also hier und da fragt, \u201eIn wessen Interesse ist das\u201c muss man \u00f6fter und lauter die Frage stellen, \u201ewas sind die Interessen der Syrer\u201c.<\/p>\n\n\n\n Hoffnung ist oft naiv. Das hei\u00dft nicht, dass sie falsch ist. Die Gefahr, dass Syrien in einem Chaos wie einst der Irak, Afghanistan, Libyen oder Libanon f\u00e4llt, ist durchaus da. Der Erfolg ist noch jung. Wie diszipliniert, verhandlungsoffen und klug die Rebellengruppen und wie involviert, intakt und effektiv bestehende Staatsstrukturen sind, wird sich in den n\u00e4chsten Tagen, Wochen und Monaten zeigen. 13 Jahre B\u00fcrgerkrieg, in denen Syrer auf Syrer schossen, Stellvertreterkrieg, Unterdr\u00fcckung, Terror und Folter sind viel Zeit. Viel Zeit, hoffentlich aber erheblich weniger, wird es auch in Anspruch nehmen, aus diesen Ruinen ein echtes Land zu bilden. Den meisten Syrern ist es das aber wert. Die blo\u00dfe Aussicht auf etwas Anderes.<\/p>\n\n\n\n Die Zentralbank, der Pr\u00e4sidentenpalast und die iranische Botschaft wurden gepl\u00fcndert. Das war zu erwarten. Etwas mehr Chaos auch. Hoffentlich aber nichts Unaufhaltbares.<\/p>\n\n\n\n Aber der erste Eindruck ist: Die verblieben Regierungsstrukturen und die Rebellen haben sich auf eine \u00dcbergangsl\u00f6sung geeinigt, durch die auch Damaskus kampflos \u00fcbergeben wurde. L\u00e4uft es gut, l\u00e4uft Syrien weiter wie bisher. L\u00e4uft es besser, wird es, nun ja, besser.<\/p>\n\n\n\n Viele der fast 14 Millionen vertriebenen Menschen tr\u00e4umen von R\u00fcckkehr. Menschen tr\u00e4umen von Frieden. Glaubt ihnen ihre Freude. Und hofft mit ihnen, dass sich das Gute bewahrheitet und das Schlechte nicht. Jede Sorge ist berechtigt. Jede Hoffnung umso mehr.<\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Syrien: Zwischen Freude, Hoffnung, Sorgen und Fragen","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"syrien-zwischen-freude-hoffnung-sorgen-und-fragen","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-12-08 16:52:46","post_modified_gmt":"2024-12-08 16:52:46","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4728","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4716,"post_author":"2","post_date":"2024-12-03 14:57:33","post_date_gmt":"2024-12-03 14:57:33","post_content":"\n Wie Familie Omari neu beginnen muss<\/p>\n\n\n\n 40 Minuten. So lange hatte Familie Omari in Beirut Zeit, ihr gesamtes Leben hinter sich zu lassen. Es war kurz vor Mitternacht, der 26. Oktober, als Yehya Omari auf X (Twitter) die Nachricht sieht. Das Viertel seiner Eltern soll bombardiert werden. Das angrenzende Haus zum Wohnhaus seiner Eltern ist rot markiert. Direkt benachrichtigt werden die Betroffenen nicht. Die Erwartung des israelischen Milit\u00e4rs ist, dass sie die Updates zu Angriffen selbst verfolgen. Kurze 40 Minuten blieben letztlich zwischen der Information und dem Raketeneinschlag. Dass es aber jeden Moment so weit sein k\u00f6nnte, geht den Betroffenen ununterbrochen durch den Kopf. Koffer packen, Wertsachen zusammensuchen, Erinnerungen mitnehmen. Sohn Yehya war zu dem Zeitpunkt nicht in Beirut, sondern in Deutschland. Er ist Deutscher. Er versuchte von hier aus, seine Eltern, seinen kranken Bruder und seine Schwester nach Deutschland zu evakuieren. Selbst bevor Israels Angriff das Wohnhaus zerst\u00f6rte. Erfolglos. Das Ausl\u00e4nderamt legte ihm als einzige Option vor, 30.000 Euro auf ein Konto einzuzahlen und pro Person 900 Euro monatlich f\u00fcr Absicherung bereitzustellen, um erstmal ein Visum zu beantragen. Unbezahlbar und zu langsam. Es war letztlich nicht der deutsche Staat, der die schutzlosen Zivilisten aus dem Libanon evakuierte, sondern die Familie selbst. Die t\u00fcrkische Botschaft unterst\u00fctzte sie, nach Mersin in der T\u00fcrkei zu gelangen. Ins Friedliche, aber Ungewisse. Von dort aus zogen sie weiter nach Istanbul, wo Verwandte der Familie leben. Und wo es vielleicht Chancen auf Arbeit und ein neues Leben gibt. Familie Omari f\u00e4ngt bei null an. Der Vater, ein Lehrer, hofft in Istanbul M\u00f6glichkeiten zu finden, sein Studium der islamischen Rechtswissenschaften und der arabischen Sprache lehren zu k\u00f6nnen.<\/p>\n\n\n\n Die Familie sammelt \u00fcber die Crowdfunding-Plattform Hilfe, um neuzustarten. \u00dcber diesen Link gelangt man zur Seite<\/a>, die von uns auf ihre Seri\u00f6sit\u00e4t gepr\u00fcft wurde: https:\/\/commonsplace.de\/project\/neuanfang<\/a><\/p>\n\n\n\n <\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Libanon: Wo in 40 Minuten Haus und Lebensgrundlage zerst\u00f6rt werden","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"libanon-in-40-minuten-haus-und-lebensgrundlage-verloren","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-12-03 15:27:26","post_modified_gmt":"2024-12-03 15:27:26","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4716","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4575,"post_author":"2","post_date":"2024-10-06 18:27:36","post_date_gmt":"2024-10-06 18:27:36","post_content":"\n Die Hamas nahm am 7. Oktober 252 Geiseln. 105 wurden in einem Deal freigelassen, 4 lie\u00df die Hamas von sich aus frei und acht wurden von der israelischen Armee gefunden. 101 Geiseln gelten als nach wie vor in Gefangenschaft. Mindestens 34 israelische Geiseln starben in Gaza, vermutlich durch israelischen Beschuss. Bez\u00fcglich des Zustands der Geiseln spricht die Menschenrechtsgruppe Amnesty International von \u201eschlimmen Bedingungen\u201c.<\/p>\n\n\n\n 3.377 von Israel verschleppte Pal\u00e4stinenser werden aktuell ohne juristische Grundlage oder Vorwurf in Geiselhaft (\u201eadministrative Haft\u201c) gehalten. Unter ihnen mindestens 75 Kinder, so die israelische Menschenrechtsgruppe B\u2019Tselem. 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Oktober verschleppt. Die UN wirft Israel \u201esystematischen Missbrauch vor\u201c, die Menschenrechtsgruppe Save the Children wirft Israel \u201ealarmierende F\u00e4lle von Missbrauch und Misshandlung\u201c vor.<\/p>\n\n\n\n Israel und die Hamas nutzen Gefangene als Geiseln, indem ihre Freilassung in Verhandlungen als Gegenleistung angeboten wird.<\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Folter, Vergewaltigung und Misshandlung: Israel h\u00e4lt 33 mal mehr Geiseln als die Hamas","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"folter-vergewaltigung-und-misshandlung-israel-halt-33-mal-mehr-geiseln-als-die-hamas","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:41:16","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:41:16","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4575","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4572,"post_author":"2","post_date":"2024-10-06 18:22:07","post_date_gmt":"2024-10-06 18:22:07","post_content":"\n Frankreichs Pr\u00e4sident Emanuel Macron fordert ein Ende der Waffenlieferungen an Israel. Es geht explizit um Waffen, die Israel f\u00fcr seinen Krieg gegen Gaza verwendet. In dem vor einer Woche aufgezeichneten Interview mit France Inter betont Macron auch: \u201eFrankreich liefert keine (Waffen).\u201c<\/p>\n\n\n\n Israels Premierminister Benjamin Netanyahu reagierte daraufhin heute mit einer direkten Ansprache gegen Macron, die auf den offiziellen Kan\u00e4len der Regierung ver\u00f6ffentlicht wurde. \u201eWas f\u00fcr eine Schande. Israel wird gewinnen, mit oder ohne Ihre Unterst\u00fctzung\u201c, wettert Netanyahu in der Rede.<\/p>\n\n\n\n Macron warnte auch, dass der Libanon nicht zu einem weiteren Gaza werden d\u00fcrfe. Israel d\u00fcrfe \u201edas libanesische Volk nicht opfern\u201c. <\/p>\n\n\n\n Kontext: Der Libanon ist eine ehemalige Kolonie Frankreichs. Die Regierung in Paris setzt Wert auf Einfluss im Libanon und nahm zuletzt eine verst\u00e4rkt kritische Stimme gegen\u00fcber Israel ein. Frankreich stimmte im Gegensatz zu Deutschland beispielsweise f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe bei der UN-Generalversammlung. Frankreich blockierte im Gegensatz zu den USA Forderungen nach einer Waffenruhe in Gaza auch nicht im der UN-Sicherheitsrat.<\/p>\n\n\n\n Frankreich geh\u00f6rt zu den L\u00e4ndern der EU, die mehrmals schon offen auch Israels Vorgehen in Gaza und im Libanon kritisierten. Deutschland, \u00d6sterreich und Tschechien sind die L\u00e4nder, die laut franz\u00f6sischen Diplomatenkreisen Konsequenzen gegen Israels Regime durch die EU blockieren.<\/p>\n\n\n\n Israel wird vom Chefermittler des Internationalen Strafgerichtshof Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen. Die UN-Sonderermittlerin wirft Israel einen Genozid vor. die israelische Armee t\u00f6tete allein in Gaza \u00fcber 41.000 Menschen innerhalb eines Jahres, darunter 16.000 Kinder.<\/p>\n\n\n\n Warum Frankreichs Pr\u00e4sident Macron nun offen ein Ende der Waffenlieferungen an Israel fordert?<\/p>\n\n\n\n Nein, Macron ist nat\u00fcrlich nicht pl\u00f6tzlich Mandela geworden und Frankreich gibt nicht \u00fcber Nacht kritikw\u00fcrdige Positionen auf. Es ist Politik.<\/p>\n\n\n\n 1. Frankreich ist lange schon etwas kritischer gegen\u00fcber Israels Verbrechen. Frankreich stimmte in der UN immer wieder f\u00fcr eine Waffenruhe. Die massive Zerst\u00f6rung Gazas und das Leid aller Menschen vor Ort sowie das der Geiseln wird durch keinen Deal jemals wiedergutzumachen sein. Hier geht es nicht um die Frage nach Gerechtigkeit. Diese ist vor allem juristischer Natur. Hier geht es schlichtweg erstmal ums \u00dcberleben. 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Und dann geht es so schnell.<\/p>\n\n\n\n F\u00fcr die aller meisten sind das Momente der Freude und Hoffnung. Das Assad-Regime ist gefallen. Alleingelassen von Russland und dem Iran. Ein nackter Diktator, der 13 Jahre gewaltsam hinausz\u00f6gerte, was sich nun in einer Woche entladen hat.<\/p>\n\n\n\n F\u00fcr viele, auch die Hoffnungsvollen, dr\u00e4ngen sich ebenso Sorgen auf. Sorgen vor Chaos, weiterem Krieg, Terror, Extremismus oder Verfolgung. Das betrifft nicht nur Syrien. Auch im Libanon, im Irak, ja selbst in Pal\u00e4stina, fragt man sich, ob es nun besser oder schlechter wird.<\/p>\n\n\n\n Wenn diese Tage nun also eines sein sollten, dann Tage der Empathie.<\/p>\n\n\n\n Er war darin nicht immer erfolgreich. Assad errichtete eine Dynastie rund um die Minderheiten der Alawiten, denen er angeh\u00f6rte. Assads Verb\u00fcndete im Iran beschafften Schiiten einen weiteren Sonderstatus. Alle anderen konnten Teil des Teams sein. Wenn sie Assad bedingungslos huldigten. Baschar al-Assads Vater Hafez schuf damit ein gespaltenes Land. Es ist nur logisch, dass jetzt nach Assads Fall Alawiten, Schiiten, aber auch alle anderen Minderheiten Sorgen haben. Unter den Assads erhielten kurdische Syrer im Norden Syriens z.B. nur sehr selten Papiere. Kurdisch sprechen konnte zu Strafen f\u00fchren. In Form von Gewalt. Die sunnitisch-arabische Mehrheitsbev\u00f6lkerung wurde marginalisiert. Als die Terrorgruppe Daesh weite Teile Syriens \u00fcberrannte, lie\u00df der Assad-Staat letztlich viele Christen im Stich. Die Kurden sowieso.<\/p>\n\n\n\n Konfessionell stellen sunnitische Muslime (74 %) die klare Mehrheit, ethnisch stellen Araber (80 %) die klare Mehrheit. 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Ohne russische, iranische und Hisbollah-Truppen kann Assad nicht viel. Es liegt vor allem daran, dass die syrische Regierungsarmee kaum mehr besteht und vor allem aber keine Inspiration f\u00fcr irgendwelche Endk\u00e4mpfe in sich tr\u00e4gt. 13 Jahre Krieg haben das Land an den Abgrund gef\u00fchrt. Die Armut ist extrem. Die einzigen beiden Faktoren, die damals Menschen an Assad und das System gebunden haben waren.<\/p>\n\n\n\n A) Die Angst vor Verfolgung. Insbesondere unter Minderheiten. Daesh (\u201eIS\u201c) best\u00e4tigte die \u00c4ngste. Beide \u00c4ngste gen\u00fcgten nun nicht mehr, um wirklich Stellung zu beziehen. Weil die Gegenseite aktuell die \u00c4ngste vorerst nicht best\u00e4tigt, da selbst die teils extremistische HTS sich als emphatisch f\u00fcr Minderheiten pr\u00e4sentiert und Staatsbediensteten Aussicht auf \u00dcbernahme gibt. Die Bev\u00f6lkerung ist verarmt, hungrig, perspektivlos und ausgenommen.<\/p>\n\n\n\n \u2028\u2028Es w\u00e4re sch\u00f6n, das mit absoluter Sicherheit sagen zu k\u00f6nnen. HTS, die Gruppe, die Aleppo erobert hat, sorgte bei den vielen christlichen Einwohnern der Stadt erstmal f\u00fcr extreme Angst. Dann bem\u00fchte sich HTS aber schnell um das gegenteilige Bild. Das Ger\u00fccht wurde verbreitet, ein Bischof w\u00e4re Aleppos B\u00fcrgermeister geworden. Das waren Fake News. Ein syrisch-armenischer Freund von mir aus Aleppo schrieb daraufhin lachend: \u201eJetzt d\u00fcrfen wir auch vier Frauen heiraten.\u201c Meine christlichen und kurdischen Kontakte in Aleppo beteuern, dass sie bis jetzt keine \u00dcbergriffe, Bel\u00e4stigungen oder Einsch\u00fcchterungen erlebt haben. In den christlichen Vierteln nahm die Weihnachtsdekoration sogar zu. Das iranische Au\u00dfenministerium sagt, HTS habe ihr den Schutz von Schiiten zugesagt. Die kurdische Miliz SDF und HTS h\u00e4tten sich zudem Frieden zugesagt, hei\u00dft es.<\/p>\n\n\n\n Doch HTS nach einer Woche einfach so zu vertrauen, f\u00e4llt weiterhin vielen nat\u00fcrlich schwer. Gerade jenen, die Familie an extremistische Gruppen verloren haben. HTS k\u00e4mpfte bereits gegen verschiedene andere Rebellengruppen. Der Anf\u00fchrer der Gruppe ist ehemaliges Mitglied von Al-Kaida und Daesh (\u201eIS\u201c). In einem neuen Interview mit CNN deutet er Kritik an den Gruppen an, schafft es aber nicht, sie zu verurteilen. Da scheitert Jolani, der ansonsten bem\u00fcht darum ist, als gem\u00e4\u00dfigter Staatsmann r\u00fcberzukommen. Vielleicht k\u00f6nnte das die Absicherung sein: Jolani wirkt, als wolle er einfach nur anerkannt werden. Eventuell ist ihm Extremismus dann egal. Nein HTS ist nicht \u201eISIS\u201c (Daesh). Und hoffentlich wird die Gruppe das auch nie. Aber die Sorge bleibt. Ob er oder Teile seiner Truppen, die im Namen Al-Kaidas und Daeshs Verbrechen gegen syrische Zivilisten begangen haben, jemals zur Rechenschaft gezogen werden, wei\u00df man nicht. So wie man auch nicht wei\u00df, ob Assad jemals vor Gericht landen wird.<\/p>\n\n\n\n Es ist absehbar, dass die verschiedenen Fraktionen, die Assad zum Sturz brachten, um Vormacht ringen. Idealerweise nur politisch. Die Nachbarl\u00e4nder werden versuchen, schnell Stabilit\u00e4t in Syrien reinzubringen. Unsicheres Syrien = unsichere Grenzen = Probleme im eigenen Land. Aus jordanischen Regierungskreisen hei\u00dft es, die T\u00fcrkei w\u00fcrde sich um Sicherheit und Wiederaufbau Syriens k\u00fcmmern. Erdogan sieht sich als Teil des Siegs. Der Au\u00dfenminister der T\u00fcrkei, Hakan Fidan, sagt, die neue Regierung Syriens solle inklusiv sein und alle Syrer beinhalten.<\/p>\n\n\n\n Es ist absehbar, dass sich manche extremistische Fraktionen mit einer demokratischen L\u00f6sung nicht zufriedengeben werden. Es ist auch absehbar, dass Daesh im Machtvakuum wieder auftaucht.<\/p>\n\n\n\n Es ist ebenso absehbar, dass die T\u00fcrkei weiter gegen SDF\/YPG im Norden Syriens vorgehen wird. Bzw. syrische Fraktionen gegen sie vorgehen l\u00e4sst. Die Assad-Regierung hatte der T\u00fcrkei mal einen \u201eSicherheitskorridor\u201c entlang der gesamten Grenze zugesagt. Die t\u00fcrkische Regierung f\u00fcrchtet, dass der PKK-Ableger YPG Nordsyrien als Ausgangspunkt f\u00fcr Angriffe auf die T\u00fcrkei nutzt. Oder gar ein eigener Staat wird. Es k\u00f6nnte zu K\u00e4mpfen kommen. Und Flucht. Mehrfachflucht. Ein kurdischer Bekannter von mir fl\u00fcchtete 2018 vor den K\u00e4mpfen in Afrin nach Tal Rifaat im Norden Aleppos. Letzte Woche fl\u00fcchtete er von dort aus vor K\u00e4mpfen nach Manbij \u00f6stlich von Aleppo. Er dachte bis gestern, auch von dort m\u00fcsste er fl\u00fcchten. Dann aber wehte pl\u00f6tzlich die neue syrische Flagge dort. Vielleicht, und das ist die Hoffnung vieler, geht das gesamte ehemalige Syrien nun friedlich im neuen Syrien auf. Gleichberechtigt und frei. Ob als Staat, F\u00f6deration oder Union. Wo wir wieder bei Hoffnung w\u00e4ren.<\/p>\n\n\n\n Pal\u00e4stinenser wollen Frieden und Freiheit. Hat die ihnen jemand gegeben? Nein. Auch nicht Assad. Syrien f\u00fchrte mehrmals Kriege gegen Israel. Die Assad-Dynastie auch. 1973 oder mehrmals im Libanon. Und man unterst\u00fctzte die PLO unter Arafat enorm. Das ist alles lange her. Auch dass Assad Waffen Richtung Gaza schickte. Als die Hamas ihn f\u00fcr seine brutale Niederschlagung der Proteste in Syrien kritisierte, brach Assad die Beziehungen nach Gaza ab. Es gibt keine \u201eAchse des Widerstands\u201c, zu der Assad geh\u00f6rt. Er lie\u00df einen seiner engsten Verb\u00fcndeten, die Hisbollah, die allein im Libanon k\u00e4mpfte, im Stich. Und so wurde auch Assad vom Iran, von der Hisbollah und Russland im Stich gelassen. Warum auch h\u00e4tte jemand sich f\u00fcr ihn nochmal ins Feuer werfen sollen?<\/p>\n\n\n\n Israel bombardiert Waffenlager in ganz Syrien seit Assads Fall verst\u00e4rkt. Israel will nicht, dass die Waffen in H\u00e4nden der Rebellen oder anderer Gruppen landen. In Israel ist man nicht ungl\u00fccklich \u00fcber Assads Fall. Das wird die Hisbollah, einen erbitterten Gegner Israels, schw\u00e4chen. Das steht au\u00dfer Frage. Aber auch mit Assad und Irans freien Wegen in den Libanon war die Hisbollah schon auf sich allein gestellt.<\/p>\n\n\n\n Viel eher also werden sich Pal\u00e4stinenser, Libanesen und Syrer auf die Realit\u00e4t einstellen. Das hei\u00dft also nicht, dass das Genozid- und Apartheidsregime Israel, das international immer mehr isoliert ist, wirklich aufatmen kann. In Syrien wird kein pro-israelisches Regime an die Macht kommen.<\/p>\n\n\n\n Es mag f\u00fcr manche Menschen kaum mehr vorstellbar sein, was Naturgewalten f\u00fcr ein Eigenleben haben. D\u00fcrren, \u00dcberflutungen, Erdbeben oder eben der Mensch. Ja, Syrien ist ein massiver Stellvertreterkrieg gewesen und diverse Regional- und Gro\u00dfm\u00e4chte dr\u00e4ng(t)en ihre Interessen auf. Aber Syrien war auch ein riesiger Volksaufstand. Millionen von Menschen, die an Protesten teilnahmen. Beinahe ein ganzes Volk, das die Angst vor Assads Staatsapparat satt hatte. Die Rebellen kamen in dieser Woche nicht mit hochmodernen westlichen Waffen. Nein, sie siegten, weil Assads eiserner Griff lasch wurde. Es ist absehbar, dass insbesondere die T\u00fcrkei, aber auch Katar, Saudi-Arabien und die USA weiter viel Entscheidungsmacht in Syrien haben werden. Ja, ganz \u201efrei\u201c ist das nicht. Davor waren es eben Russland und der Iran. Aber, zum ersten Mal seit 1961 hat Syrien Aussicht auf echte freie Wahlen. Aussicht darauf, nicht in einem Folterkeller zu verschwinden, wenn man den Pr\u00e4sidenten kritisiert. Die Menschen wollen den alten Diktator nicht mit einem neuen Diktator austauschen. Ob er nun Jolani oder sonst wie hei\u00dft. Im aktuellen Klima klingt aber auch niemand so, als beanspruche er vollst\u00e4ndige Macht. Und selbst wenn, denken sich viele Syrer, lie\u00dfe sich ein neues Regime diesmal schneller entfernen als diese festgebissene Angst-Dynastie der Assads.<\/p>\n\n\n\n So wie man also hier und da fragt, \u201eIn wessen Interesse ist das\u201c muss man \u00f6fter und lauter die Frage stellen, \u201ewas sind die Interessen der Syrer\u201c.<\/p>\n\n\n\n Hoffnung ist oft naiv. Das hei\u00dft nicht, dass sie falsch ist. Die Gefahr, dass Syrien in einem Chaos wie einst der Irak, Afghanistan, Libyen oder Libanon f\u00e4llt, ist durchaus da. Der Erfolg ist noch jung. Wie diszipliniert, verhandlungsoffen und klug die Rebellengruppen und wie involviert, intakt und effektiv bestehende Staatsstrukturen sind, wird sich in den n\u00e4chsten Tagen, Wochen und Monaten zeigen. 13 Jahre B\u00fcrgerkrieg, in denen Syrer auf Syrer schossen, Stellvertreterkrieg, Unterdr\u00fcckung, Terror und Folter sind viel Zeit. Viel Zeit, hoffentlich aber erheblich weniger, wird es auch in Anspruch nehmen, aus diesen Ruinen ein echtes Land zu bilden. Den meisten Syrern ist es das aber wert. Die blo\u00dfe Aussicht auf etwas Anderes.<\/p>\n\n\n\n Die Zentralbank, der Pr\u00e4sidentenpalast und die iranische Botschaft wurden gepl\u00fcndert. Das war zu erwarten. Etwas mehr Chaos auch. Hoffentlich aber nichts Unaufhaltbares.<\/p>\n\n\n\n Aber der erste Eindruck ist: Die verblieben Regierungsstrukturen und die Rebellen haben sich auf eine \u00dcbergangsl\u00f6sung geeinigt, durch die auch Damaskus kampflos \u00fcbergeben wurde. L\u00e4uft es gut, l\u00e4uft Syrien weiter wie bisher. L\u00e4uft es besser, wird es, nun ja, besser.<\/p>\n\n\n\n Viele der fast 14 Millionen vertriebenen Menschen tr\u00e4umen von R\u00fcckkehr. Menschen tr\u00e4umen von Frieden. Glaubt ihnen ihre Freude. Und hofft mit ihnen, dass sich das Gute bewahrheitet und das Schlechte nicht. Jede Sorge ist berechtigt. Jede Hoffnung umso mehr.<\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Syrien: Zwischen Freude, Hoffnung, Sorgen und Fragen","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"syrien-zwischen-freude-hoffnung-sorgen-und-fragen","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-12-08 16:52:46","post_modified_gmt":"2024-12-08 16:52:46","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4728","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4716,"post_author":"2","post_date":"2024-12-03 14:57:33","post_date_gmt":"2024-12-03 14:57:33","post_content":"\n Wie Familie Omari neu beginnen muss<\/p>\n\n\n\n 40 Minuten. So lange hatte Familie Omari in Beirut Zeit, ihr gesamtes Leben hinter sich zu lassen. Es war kurz vor Mitternacht, der 26. Oktober, als Yehya Omari auf X (Twitter) die Nachricht sieht. Das Viertel seiner Eltern soll bombardiert werden. Das angrenzende Haus zum Wohnhaus seiner Eltern ist rot markiert. Direkt benachrichtigt werden die Betroffenen nicht. Die Erwartung des israelischen Milit\u00e4rs ist, dass sie die Updates zu Angriffen selbst verfolgen. Kurze 40 Minuten blieben letztlich zwischen der Information und dem Raketeneinschlag. Dass es aber jeden Moment so weit sein k\u00f6nnte, geht den Betroffenen ununterbrochen durch den Kopf. Koffer packen, Wertsachen zusammensuchen, Erinnerungen mitnehmen. Sohn Yehya war zu dem Zeitpunkt nicht in Beirut, sondern in Deutschland. Er ist Deutscher. Er versuchte von hier aus, seine Eltern, seinen kranken Bruder und seine Schwester nach Deutschland zu evakuieren. Selbst bevor Israels Angriff das Wohnhaus zerst\u00f6rte. Erfolglos. Das Ausl\u00e4nderamt legte ihm als einzige Option vor, 30.000 Euro auf ein Konto einzuzahlen und pro Person 900 Euro monatlich f\u00fcr Absicherung bereitzustellen, um erstmal ein Visum zu beantragen. Unbezahlbar und zu langsam. Es war letztlich nicht der deutsche Staat, der die schutzlosen Zivilisten aus dem Libanon evakuierte, sondern die Familie selbst. Die t\u00fcrkische Botschaft unterst\u00fctzte sie, nach Mersin in der T\u00fcrkei zu gelangen. Ins Friedliche, aber Ungewisse. Von dort aus zogen sie weiter nach Istanbul, wo Verwandte der Familie leben. Und wo es vielleicht Chancen auf Arbeit und ein neues Leben gibt. Familie Omari f\u00e4ngt bei null an. Der Vater, ein Lehrer, hofft in Istanbul M\u00f6glichkeiten zu finden, sein Studium der islamischen Rechtswissenschaften und der arabischen Sprache lehren zu k\u00f6nnen.<\/p>\n\n\n\n Die Familie sammelt \u00fcber die Crowdfunding-Plattform Hilfe, um neuzustarten. \u00dcber diesen Link gelangt man zur Seite<\/a>, die von uns auf ihre Seri\u00f6sit\u00e4t gepr\u00fcft wurde: https:\/\/commonsplace.de\/project\/neuanfang<\/a><\/p>\n\n\n\n <\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Libanon: Wo in 40 Minuten Haus und Lebensgrundlage zerst\u00f6rt werden","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"libanon-in-40-minuten-haus-und-lebensgrundlage-verloren","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-12-03 15:27:26","post_modified_gmt":"2024-12-03 15:27:26","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4716","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4575,"post_author":"2","post_date":"2024-10-06 18:27:36","post_date_gmt":"2024-10-06 18:27:36","post_content":"\n Die Hamas nahm am 7. Oktober 252 Geiseln. 105 wurden in einem Deal freigelassen, 4 lie\u00df die Hamas von sich aus frei und acht wurden von der israelischen Armee gefunden. 101 Geiseln gelten als nach wie vor in Gefangenschaft. Mindestens 34 israelische Geiseln starben in Gaza, vermutlich durch israelischen Beschuss. Bez\u00fcglich des Zustands der Geiseln spricht die Menschenrechtsgruppe Amnesty International von \u201eschlimmen Bedingungen\u201c.<\/p>\n\n\n\n 3.377 von Israel verschleppte Pal\u00e4stinenser werden aktuell ohne juristische Grundlage oder Vorwurf in Geiselhaft (\u201eadministrative Haft\u201c) gehalten. Unter ihnen mindestens 75 Kinder, so die israelische Menschenrechtsgruppe B\u2019Tselem. 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Oktober verschleppt. Die UN wirft Israel \u201esystematischen Missbrauch vor\u201c, die Menschenrechtsgruppe Save the Children wirft Israel \u201ealarmierende F\u00e4lle von Missbrauch und Misshandlung\u201c vor.<\/p>\n\n\n\n Israel und die Hamas nutzen Gefangene als Geiseln, indem ihre Freilassung in Verhandlungen als Gegenleistung angeboten wird.<\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Folter, Vergewaltigung und Misshandlung: Israel h\u00e4lt 33 mal mehr Geiseln als die Hamas","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"folter-vergewaltigung-und-misshandlung-israel-halt-33-mal-mehr-geiseln-als-die-hamas","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:41:16","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:41:16","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4575","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4572,"post_author":"2","post_date":"2024-10-06 18:22:07","post_date_gmt":"2024-10-06 18:22:07","post_content":"\n Frankreichs Pr\u00e4sident Emanuel Macron fordert ein Ende der Waffenlieferungen an Israel. Es geht explizit um Waffen, die Israel f\u00fcr seinen Krieg gegen Gaza verwendet. In dem vor einer Woche aufgezeichneten Interview mit France Inter betont Macron auch: \u201eFrankreich liefert keine (Waffen).\u201c<\/p>\n\n\n\n Israels Premierminister Benjamin Netanyahu reagierte daraufhin heute mit einer direkten Ansprache gegen Macron, die auf den offiziellen Kan\u00e4len der Regierung ver\u00f6ffentlicht wurde. \u201eWas f\u00fcr eine Schande. Israel wird gewinnen, mit oder ohne Ihre Unterst\u00fctzung\u201c, wettert Netanyahu in der Rede.<\/p>\n\n\n\n Macron warnte auch, dass der Libanon nicht zu einem weiteren Gaza werden d\u00fcrfe. Israel d\u00fcrfe \u201edas libanesische Volk nicht opfern\u201c. <\/p>\n\n\n\n Kontext: Der Libanon ist eine ehemalige Kolonie Frankreichs. Die Regierung in Paris setzt Wert auf Einfluss im Libanon und nahm zuletzt eine verst\u00e4rkt kritische Stimme gegen\u00fcber Israel ein. Frankreich stimmte im Gegensatz zu Deutschland beispielsweise f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe bei der UN-Generalversammlung. Frankreich blockierte im Gegensatz zu den USA Forderungen nach einer Waffenruhe in Gaza auch nicht im der UN-Sicherheitsrat.<\/p>\n\n\n\n Frankreich geh\u00f6rt zu den L\u00e4ndern der EU, die mehrmals schon offen auch Israels Vorgehen in Gaza und im Libanon kritisierten. Deutschland, \u00d6sterreich und Tschechien sind die L\u00e4nder, die laut franz\u00f6sischen Diplomatenkreisen Konsequenzen gegen Israels Regime durch die EU blockieren.<\/p>\n\n\n\n Israel wird vom Chefermittler des Internationalen Strafgerichtshof Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen. Die UN-Sonderermittlerin wirft Israel einen Genozid vor. die israelische Armee t\u00f6tete allein in Gaza \u00fcber 41.000 Menschen innerhalb eines Jahres, darunter 16.000 Kinder.<\/p>\n\n\n\n Warum Frankreichs Pr\u00e4sident Macron nun offen ein Ende der Waffenlieferungen an Israel fordert?<\/p>\n\n\n\n Nein, Macron ist nat\u00fcrlich nicht pl\u00f6tzlich Mandela geworden und Frankreich gibt nicht \u00fcber Nacht kritikw\u00fcrdige Positionen auf. Es ist Politik.<\/p>\n\n\n\n 1. Frankreich ist lange schon etwas kritischer gegen\u00fcber Israels Verbrechen. Frankreich stimmte in der UN immer wieder f\u00fcr eine Waffenruhe. Fassen wir zusammen:\u2028\u2028<\/strong> Die massive Zerst\u00f6rung Gazas und das Leid aller Menschen vor Ort sowie das der Geiseln wird durch keinen Deal jemals wiedergutzumachen sein. Hier geht es nicht um die Frage nach Gerechtigkeit. Diese ist vor allem juristischer Natur. Hier geht es schlichtweg erstmal ums \u00dcberleben. 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Israelische Beh\u00f6rden haben nun einger\u00e4umt, dass trotz umfangreicher Untersuchungen keine Anzeigen wegen Vergewaltigung oder sexueller Gewalt im Zusammenhang mit dem Angriff pal\u00e4stinensischer Gruppen am 7. Oktober vorliegen. Auch zivile Gruppen h\u00e4tten keine Belege. Laut einem Bericht der israelischen Zeitung Haaretz verweigert Israel der UN den Zugang zu mutma\u00dflichen F\u00e4llen sexueller Gewalt im Zusammenhang mit den Hamas-Angriffen am 7. Oktober. Die israelischen Beh\u00f6rden lehnen die unabh\u00e4ngige Untersuchung ab, da sie bef\u00fcrchten, dass dabei auch m\u00f6gliche Verbrechen an Pal\u00e4stinensern durch Israel, wie sexuelle Gewalt, untersucht werden und israelische Behauptungen \u00fcber sexuelle Gewalt am 7. Oktober hinterfragt werden. <\/p>\n","post_title":"Israel verweigert UN Untersuchung sexueller Gewalt. 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Und dann geht es so schnell.<\/p>\n\n\n\n F\u00fcr die aller meisten sind das Momente der Freude und Hoffnung. Das Assad-Regime ist gefallen. Alleingelassen von Russland und dem Iran. Ein nackter Diktator, der 13 Jahre gewaltsam hinausz\u00f6gerte, was sich nun in einer Woche entladen hat.<\/p>\n\n\n\n F\u00fcr viele, auch die Hoffnungsvollen, dr\u00e4ngen sich ebenso Sorgen auf. Sorgen vor Chaos, weiterem Krieg, Terror, Extremismus oder Verfolgung. Das betrifft nicht nur Syrien. Auch im Libanon, im Irak, ja selbst in Pal\u00e4stina, fragt man sich, ob es nun besser oder schlechter wird.<\/p>\n\n\n\n Wenn diese Tage nun also eines sein sollten, dann Tage der Empathie.<\/p>\n\n\n\n Er war darin nicht immer erfolgreich. Assad errichtete eine Dynastie rund um die Minderheiten der Alawiten, denen er angeh\u00f6rte. Assads Verb\u00fcndete im Iran beschafften Schiiten einen weiteren Sonderstatus. Alle anderen konnten Teil des Teams sein. Wenn sie Assad bedingungslos huldigten. Baschar al-Assads Vater Hafez schuf damit ein gespaltenes Land. Es ist nur logisch, dass jetzt nach Assads Fall Alawiten, Schiiten, aber auch alle anderen Minderheiten Sorgen haben. Unter den Assads erhielten kurdische Syrer im Norden Syriens z.B. nur sehr selten Papiere. Kurdisch sprechen konnte zu Strafen f\u00fchren. In Form von Gewalt. Die sunnitisch-arabische Mehrheitsbev\u00f6lkerung wurde marginalisiert. Als die Terrorgruppe Daesh weite Teile Syriens \u00fcberrannte, lie\u00df der Assad-Staat letztlich viele Christen im Stich. Die Kurden sowieso.<\/p>\n\n\n\n Konfessionell stellen sunnitische Muslime (74 %) die klare Mehrheit, ethnisch stellen Araber (80 %) die klare Mehrheit. Es gibt ethnische Minderheiten wie Kurden (10 %), Turkmenen (4 %), Assyrer (3 %) oder Armenier (1 %) und religi\u00f6se Minderheiten wie Christen (6 %), Alawiten (11 %), Schiiten (4 %) und Drusen (3 %).<\/p>\n\n\n\n Nur Modelle, in denen alle Bev\u00f6lkerungsgruppen gesch\u00fctzt und gleichberechtigt sind, k\u00f6nnen eine L\u00f6sung sein. Ein demokratisches, freies Syrien ist das, wof\u00fcr die Menschen 2011 auf die Stra\u00dfen gingen. Das, was Assad mit aller Brutalit\u00e4t zu verhindern versuchte.<\/p>\n\n\n\n Es ist Geschichte. 2012 bis 2016 sollen bei der Belagerung Aleppos durch Assads Armee und seinen Verb\u00fcndeten insgesamt 31.273 Menschen get\u00f6tet worden sein. Darunter 21.452 Zivilisten. Die Stadt war zu gro\u00dfen Teile ein Friedhof der Ruinen. Wer h\u00e4tte damals gedacht, dass diese Stadt beinahe kampflos wieder die Kontrolle wechselt? Mit dem Verlust Aleppos zerfiel Assads Regentschaft in nur wenigen Tagen. Ohne russische, iranische und Hisbollah-Truppen kann Assad nicht viel. Es liegt vor allem daran, dass die syrische Regierungsarmee kaum mehr besteht und vor allem aber keine Inspiration f\u00fcr irgendwelche Endk\u00e4mpfe in sich tr\u00e4gt. 13 Jahre Krieg haben das Land an den Abgrund gef\u00fchrt. Die Armut ist extrem. Die einzigen beiden Faktoren, die damals Menschen an Assad und das System gebunden haben waren.<\/p>\n\n\n\n A) Die Angst vor Verfolgung. Insbesondere unter Minderheiten. Daesh (\u201eIS\u201c) best\u00e4tigte die \u00c4ngste. Beide \u00c4ngste gen\u00fcgten nun nicht mehr, um wirklich Stellung zu beziehen. Weil die Gegenseite aktuell die \u00c4ngste vorerst nicht best\u00e4tigt, da selbst die teils extremistische HTS sich als emphatisch f\u00fcr Minderheiten pr\u00e4sentiert und Staatsbediensteten Aussicht auf \u00dcbernahme gibt. Die Bev\u00f6lkerung ist verarmt, hungrig, perspektivlos und ausgenommen.<\/p>\n\n\n\n \u2028\u2028Es w\u00e4re sch\u00f6n, das mit absoluter Sicherheit sagen zu k\u00f6nnen. HTS, die Gruppe, die Aleppo erobert hat, sorgte bei den vielen christlichen Einwohnern der Stadt erstmal f\u00fcr extreme Angst. Dann bem\u00fchte sich HTS aber schnell um das gegenteilige Bild. Das Ger\u00fccht wurde verbreitet, ein Bischof w\u00e4re Aleppos B\u00fcrgermeister geworden. Das waren Fake News. Ein syrisch-armenischer Freund von mir aus Aleppo schrieb daraufhin lachend: \u201eJetzt d\u00fcrfen wir auch vier Frauen heiraten.\u201c Meine christlichen und kurdischen Kontakte in Aleppo beteuern, dass sie bis jetzt keine \u00dcbergriffe, Bel\u00e4stigungen oder Einsch\u00fcchterungen erlebt haben. In den christlichen Vierteln nahm die Weihnachtsdekoration sogar zu. Das iranische Au\u00dfenministerium sagt, HTS habe ihr den Schutz von Schiiten zugesagt. Die kurdische Miliz SDF und HTS h\u00e4tten sich zudem Frieden zugesagt, hei\u00dft es.<\/p>\n\n\n\n Doch HTS nach einer Woche einfach so zu vertrauen, f\u00e4llt weiterhin vielen nat\u00fcrlich schwer. Gerade jenen, die Familie an extremistische Gruppen verloren haben. HTS k\u00e4mpfte bereits gegen verschiedene andere Rebellengruppen. Der Anf\u00fchrer der Gruppe ist ehemaliges Mitglied von Al-Kaida und Daesh (\u201eIS\u201c). In einem neuen Interview mit CNN deutet er Kritik an den Gruppen an, schafft es aber nicht, sie zu verurteilen. Da scheitert Jolani, der ansonsten bem\u00fcht darum ist, als gem\u00e4\u00dfigter Staatsmann r\u00fcberzukommen. Vielleicht k\u00f6nnte das die Absicherung sein: Jolani wirkt, als wolle er einfach nur anerkannt werden. Eventuell ist ihm Extremismus dann egal. Nein HTS ist nicht \u201eISIS\u201c (Daesh). Und hoffentlich wird die Gruppe das auch nie. Aber die Sorge bleibt. Ob er oder Teile seiner Truppen, die im Namen Al-Kaidas und Daeshs Verbrechen gegen syrische Zivilisten begangen haben, jemals zur Rechenschaft gezogen werden, wei\u00df man nicht. So wie man auch nicht wei\u00df, ob Assad jemals vor Gericht landen wird.<\/p>\n\n\n\n Es ist absehbar, dass die verschiedenen Fraktionen, die Assad zum Sturz brachten, um Vormacht ringen. Idealerweise nur politisch. Die Nachbarl\u00e4nder werden versuchen, schnell Stabilit\u00e4t in Syrien reinzubringen. Unsicheres Syrien = unsichere Grenzen = Probleme im eigenen Land. Aus jordanischen Regierungskreisen hei\u00dft es, die T\u00fcrkei w\u00fcrde sich um Sicherheit und Wiederaufbau Syriens k\u00fcmmern. Erdogan sieht sich als Teil des Siegs. Der Au\u00dfenminister der T\u00fcrkei, Hakan Fidan, sagt, die neue Regierung Syriens solle inklusiv sein und alle Syrer beinhalten.<\/p>\n\n\n\n Es ist absehbar, dass sich manche extremistische Fraktionen mit einer demokratischen L\u00f6sung nicht zufriedengeben werden. Es ist auch absehbar, dass Daesh im Machtvakuum wieder auftaucht.<\/p>\n\n\n\n Es ist ebenso absehbar, dass die T\u00fcrkei weiter gegen SDF\/YPG im Norden Syriens vorgehen wird. Bzw. syrische Fraktionen gegen sie vorgehen l\u00e4sst. Die Assad-Regierung hatte der T\u00fcrkei mal einen \u201eSicherheitskorridor\u201c entlang der gesamten Grenze zugesagt. Die t\u00fcrkische Regierung f\u00fcrchtet, dass der PKK-Ableger YPG Nordsyrien als Ausgangspunkt f\u00fcr Angriffe auf die T\u00fcrkei nutzt. Oder gar ein eigener Staat wird. Es k\u00f6nnte zu K\u00e4mpfen kommen. Und Flucht. Mehrfachflucht. Ein kurdischer Bekannter von mir fl\u00fcchtete 2018 vor den K\u00e4mpfen in Afrin nach Tal Rifaat im Norden Aleppos. Letzte Woche fl\u00fcchtete er von dort aus vor K\u00e4mpfen nach Manbij \u00f6stlich von Aleppo. Er dachte bis gestern, auch von dort m\u00fcsste er fl\u00fcchten. Dann aber wehte pl\u00f6tzlich die neue syrische Flagge dort. Vielleicht, und das ist die Hoffnung vieler, geht das gesamte ehemalige Syrien nun friedlich im neuen Syrien auf. Gleichberechtigt und frei. Ob als Staat, F\u00f6deration oder Union. Wo wir wieder bei Hoffnung w\u00e4ren.<\/p>\n\n\n\n Pal\u00e4stinenser wollen Frieden und Freiheit. Hat die ihnen jemand gegeben? Nein. Auch nicht Assad. Syrien f\u00fchrte mehrmals Kriege gegen Israel. Die Assad-Dynastie auch. 1973 oder mehrmals im Libanon. Und man unterst\u00fctzte die PLO unter Arafat enorm. Das ist alles lange her. Auch dass Assad Waffen Richtung Gaza schickte. Als die Hamas ihn f\u00fcr seine brutale Niederschlagung der Proteste in Syrien kritisierte, brach Assad die Beziehungen nach Gaza ab. Es gibt keine \u201eAchse des Widerstands\u201c, zu der Assad geh\u00f6rt. Er lie\u00df einen seiner engsten Verb\u00fcndeten, die Hisbollah, die allein im Libanon k\u00e4mpfte, im Stich. Und so wurde auch Assad vom Iran, von der Hisbollah und Russland im Stich gelassen. Warum auch h\u00e4tte jemand sich f\u00fcr ihn nochmal ins Feuer werfen sollen?<\/p>\n\n\n\n Israel bombardiert Waffenlager in ganz Syrien seit Assads Fall verst\u00e4rkt. Israel will nicht, dass die Waffen in H\u00e4nden der Rebellen oder anderer Gruppen landen. In Israel ist man nicht ungl\u00fccklich \u00fcber Assads Fall. Das wird die Hisbollah, einen erbitterten Gegner Israels, schw\u00e4chen. Das steht au\u00dfer Frage. Aber auch mit Assad und Irans freien Wegen in den Libanon war die Hisbollah schon auf sich allein gestellt.<\/p>\n\n\n\n Viel eher also werden sich Pal\u00e4stinenser, Libanesen und Syrer auf die Realit\u00e4t einstellen. Das hei\u00dft also nicht, dass das Genozid- und Apartheidsregime Israel, das international immer mehr isoliert ist, wirklich aufatmen kann. In Syrien wird kein pro-israelisches Regime an die Macht kommen.<\/p>\n\n\n\n Es mag f\u00fcr manche Menschen kaum mehr vorstellbar sein, was Naturgewalten f\u00fcr ein Eigenleben haben. D\u00fcrren, \u00dcberflutungen, Erdbeben oder eben der Mensch. Ja, Syrien ist ein massiver Stellvertreterkrieg gewesen und diverse Regional- und Gro\u00dfm\u00e4chte dr\u00e4ng(t)en ihre Interessen auf. Aber Syrien war auch ein riesiger Volksaufstand. Millionen von Menschen, die an Protesten teilnahmen. Beinahe ein ganzes Volk, das die Angst vor Assads Staatsapparat satt hatte. Die Rebellen kamen in dieser Woche nicht mit hochmodernen westlichen Waffen. Nein, sie siegten, weil Assads eiserner Griff lasch wurde. Es ist absehbar, dass insbesondere die T\u00fcrkei, aber auch Katar, Saudi-Arabien und die USA weiter viel Entscheidungsmacht in Syrien haben werden. Ja, ganz \u201efrei\u201c ist das nicht. Davor waren es eben Russland und der Iran. Aber, zum ersten Mal seit 1961 hat Syrien Aussicht auf echte freie Wahlen. Aussicht darauf, nicht in einem Folterkeller zu verschwinden, wenn man den Pr\u00e4sidenten kritisiert. Die Menschen wollen den alten Diktator nicht mit einem neuen Diktator austauschen. Ob er nun Jolani oder sonst wie hei\u00dft. Im aktuellen Klima klingt aber auch niemand so, als beanspruche er vollst\u00e4ndige Macht. Und selbst wenn, denken sich viele Syrer, lie\u00dfe sich ein neues Regime diesmal schneller entfernen als diese festgebissene Angst-Dynastie der Assads.<\/p>\n\n\n\n So wie man also hier und da fragt, \u201eIn wessen Interesse ist das\u201c muss man \u00f6fter und lauter die Frage stellen, \u201ewas sind die Interessen der Syrer\u201c.<\/p>\n\n\n\n Hoffnung ist oft naiv. Das hei\u00dft nicht, dass sie falsch ist. Die Gefahr, dass Syrien in einem Chaos wie einst der Irak, Afghanistan, Libyen oder Libanon f\u00e4llt, ist durchaus da. Der Erfolg ist noch jung. Wie diszipliniert, verhandlungsoffen und klug die Rebellengruppen und wie involviert, intakt und effektiv bestehende Staatsstrukturen sind, wird sich in den n\u00e4chsten Tagen, Wochen und Monaten zeigen. 13 Jahre B\u00fcrgerkrieg, in denen Syrer auf Syrer schossen, Stellvertreterkrieg, Unterdr\u00fcckung, Terror und Folter sind viel Zeit. Viel Zeit, hoffentlich aber erheblich weniger, wird es auch in Anspruch nehmen, aus diesen Ruinen ein echtes Land zu bilden. Den meisten Syrern ist es das aber wert. Die blo\u00dfe Aussicht auf etwas Anderes.<\/p>\n\n\n\n Die Zentralbank, der Pr\u00e4sidentenpalast und die iranische Botschaft wurden gepl\u00fcndert. Das war zu erwarten. Etwas mehr Chaos auch. Hoffentlich aber nichts Unaufhaltbares.<\/p>\n\n\n\n Aber der erste Eindruck ist: Die verblieben Regierungsstrukturen und die Rebellen haben sich auf eine \u00dcbergangsl\u00f6sung geeinigt, durch die auch Damaskus kampflos \u00fcbergeben wurde. L\u00e4uft es gut, l\u00e4uft Syrien weiter wie bisher. L\u00e4uft es besser, wird es, nun ja, besser.<\/p>\n\n\n\n Viele der fast 14 Millionen vertriebenen Menschen tr\u00e4umen von R\u00fcckkehr. Menschen tr\u00e4umen von Frieden. Glaubt ihnen ihre Freude. Und hofft mit ihnen, dass sich das Gute bewahrheitet und das Schlechte nicht. Jede Sorge ist berechtigt. Jede Hoffnung umso mehr.<\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Syrien: Zwischen Freude, Hoffnung, Sorgen und Fragen","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"syrien-zwischen-freude-hoffnung-sorgen-und-fragen","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-12-08 16:52:46","post_modified_gmt":"2024-12-08 16:52:46","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4728","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4716,"post_author":"2","post_date":"2024-12-03 14:57:33","post_date_gmt":"2024-12-03 14:57:33","post_content":"\n Wie Familie Omari neu beginnen muss<\/p>\n\n\n\n 40 Minuten. So lange hatte Familie Omari in Beirut Zeit, ihr gesamtes Leben hinter sich zu lassen. Es war kurz vor Mitternacht, der 26. Oktober, als Yehya Omari auf X (Twitter) die Nachricht sieht. Das Viertel seiner Eltern soll bombardiert werden. Das angrenzende Haus zum Wohnhaus seiner Eltern ist rot markiert. Direkt benachrichtigt werden die Betroffenen nicht. Die Erwartung des israelischen Milit\u00e4rs ist, dass sie die Updates zu Angriffen selbst verfolgen. Kurze 40 Minuten blieben letztlich zwischen der Information und dem Raketeneinschlag. Dass es aber jeden Moment so weit sein k\u00f6nnte, geht den Betroffenen ununterbrochen durch den Kopf. Koffer packen, Wertsachen zusammensuchen, Erinnerungen mitnehmen. Sohn Yehya war zu dem Zeitpunkt nicht in Beirut, sondern in Deutschland. Er ist Deutscher. Er versuchte von hier aus, seine Eltern, seinen kranken Bruder und seine Schwester nach Deutschland zu evakuieren. Selbst bevor Israels Angriff das Wohnhaus zerst\u00f6rte. Erfolglos. Das Ausl\u00e4nderamt legte ihm als einzige Option vor, 30.000 Euro auf ein Konto einzuzahlen und pro Person 900 Euro monatlich f\u00fcr Absicherung bereitzustellen, um erstmal ein Visum zu beantragen. Unbezahlbar und zu langsam. Es war letztlich nicht der deutsche Staat, der die schutzlosen Zivilisten aus dem Libanon evakuierte, sondern die Familie selbst. Die t\u00fcrkische Botschaft unterst\u00fctzte sie, nach Mersin in der T\u00fcrkei zu gelangen. Ins Friedliche, aber Ungewisse. Von dort aus zogen sie weiter nach Istanbul, wo Verwandte der Familie leben. Und wo es vielleicht Chancen auf Arbeit und ein neues Leben gibt. Familie Omari f\u00e4ngt bei null an. Der Vater, ein Lehrer, hofft in Istanbul M\u00f6glichkeiten zu finden, sein Studium der islamischen Rechtswissenschaften und der arabischen Sprache lehren zu k\u00f6nnen.<\/p>\n\n\n\n Die Familie sammelt \u00fcber die Crowdfunding-Plattform Hilfe, um neuzustarten. \u00dcber diesen Link gelangt man zur Seite<\/a>, die von uns auf ihre Seri\u00f6sit\u00e4t gepr\u00fcft wurde: https:\/\/commonsplace.de\/project\/neuanfang<\/a><\/p>\n\n\n\n <\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Libanon: Wo in 40 Minuten Haus und Lebensgrundlage zerst\u00f6rt werden","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"libanon-in-40-minuten-haus-und-lebensgrundlage-verloren","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-12-03 15:27:26","post_modified_gmt":"2024-12-03 15:27:26","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4716","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4575,"post_author":"2","post_date":"2024-10-06 18:27:36","post_date_gmt":"2024-10-06 18:27:36","post_content":"\n Die Hamas nahm am 7. Oktober 252 Geiseln. 105 wurden in einem Deal freigelassen, 4 lie\u00df die Hamas von sich aus frei und acht wurden von der israelischen Armee gefunden. 101 Geiseln gelten als nach wie vor in Gefangenschaft. Mindestens 34 israelische Geiseln starben in Gaza, vermutlich durch israelischen Beschuss. Bez\u00fcglich des Zustands der Geiseln spricht die Menschenrechtsgruppe Amnesty International von \u201eschlimmen Bedingungen\u201c.<\/p>\n\n\n\n 3.377 von Israel verschleppte Pal\u00e4stinenser werden aktuell ohne juristische Grundlage oder Vorwurf in Geiselhaft (\u201eadministrative Haft\u201c) gehalten. Unter ihnen mindestens 75 Kinder, so die israelische Menschenrechtsgruppe B\u2019Tselem. Viele von ihnen in \u201eFoltercamps\u201c wie Menschenrechtler die Haftanstalten nennen.<\/p>\n\n\n\n Amnesty International betrachtet Israels \u201eAdministrative Detention\u201c als einen Versto\u00df gegen Artikel 9 des UN-Zivilpaktes, den Internationalen Pakt \u00fcber b\u00fcrgerliche und politische Rechte (ICCPR), der \u201eklarstellt, dass niemand willk\u00fcrlich inhaftiert werden darf und dass Freiheitsentzug auf gesetzlich festgelegten Gr\u00fcnden und Verfahren beruhen muss\u201c. <\/p>\n\n\n\n \u201eDie Inhaftierung von Gefangenen und H\u00e4ftlingen aus den besetzten pal\u00e4stinensischen Gebieten innerhalb Israels stellt einen eklatanten Versto\u00df gegen die Vierte Genfer Konvention dar, die die Verbringung von Gefangenen und H\u00e4ftlingen aus den besetzten Gebieten verbietet, und verst\u00f6\u00dft au\u00dferdem gegen grundlegende Menschenrechte\u201c, so die israelische NGO HaMoked.<\/p>\n\n\n\n Die Menschenrechtsgruppen Human Rights Watch und B\u2019Tselem stellten in unabh\u00e4ngigen Reports fest, dass die verschleppten Pal\u00e4stinenser in den Foltercamps sexueller Gewalt, Folter, Unterversorgung und Erniedrigung ausgesetzt sind.<\/p>\n\n\n\n Dar\u00fcber hinaus befinden sich 227 pal\u00e4stinensische Kinder aktuell in Milit\u00e4rhaft. \u00dcber 700 Kinder wurden seit dem 7. Oktober verschleppt. Die UN wirft Israel \u201esystematischen Missbrauch vor\u201c, die Menschenrechtsgruppe Save the Children wirft Israel \u201ealarmierende F\u00e4lle von Missbrauch und Misshandlung\u201c vor.<\/p>\n\n\n\n Israel und die Hamas nutzen Gefangene als Geiseln, indem ihre Freilassung in Verhandlungen als Gegenleistung angeboten wird.<\/p>\n\n\n\n <\/p>\n","post_title":"Folter, Vergewaltigung und Misshandlung: Israel h\u00e4lt 33 mal mehr Geiseln als die Hamas","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"folter-vergewaltigung-und-misshandlung-israel-halt-33-mal-mehr-geiseln-als-die-hamas","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:41:16","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:41:16","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4575","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4572,"post_author":"2","post_date":"2024-10-06 18:22:07","post_date_gmt":"2024-10-06 18:22:07","post_content":"\n Frankreichs Pr\u00e4sident Emanuel Macron fordert ein Ende der Waffenlieferungen an Israel. Es geht explizit um Waffen, die Israel f\u00fcr seinen Krieg gegen Gaza verwendet. In dem vor einer Woche aufgezeichneten Interview mit France Inter betont Macron auch: \u201eFrankreich liefert keine (Waffen).\u201c<\/p>\n\n\n\n Israels Premierminister Benjamin Netanyahu reagierte daraufhin heute mit einer direkten Ansprache gegen Macron, die auf den offiziellen Kan\u00e4len der Regierung ver\u00f6ffentlicht wurde. \u201eWas f\u00fcr eine Schande. Israel wird gewinnen, mit oder ohne Ihre Unterst\u00fctzung\u201c, wettert Netanyahu in der Rede.<\/p>\n\n\n\n Macron warnte auch, dass der Libanon nicht zu einem weiteren Gaza werden d\u00fcrfe. Israel d\u00fcrfe \u201edas libanesische Volk nicht opfern\u201c. <\/p>\n\n\n\n Kontext: Der Libanon ist eine ehemalige Kolonie Frankreichs. Die Regierung in Paris setzt Wert auf Einfluss im Libanon und nahm zuletzt eine verst\u00e4rkt kritische Stimme gegen\u00fcber Israel ein. Frankreich stimmte im Gegensatz zu Deutschland beispielsweise f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe bei der UN-Generalversammlung. Frankreich blockierte im Gegensatz zu den USA Forderungen nach einer Waffenruhe in Gaza auch nicht im der UN-Sicherheitsrat.<\/p>\n\n\n\n Frankreich geh\u00f6rt zu den L\u00e4ndern der EU, die mehrmals schon offen auch Israels Vorgehen in Gaza und im Libanon kritisierten. Deutschland, \u00d6sterreich und Tschechien sind die L\u00e4nder, die laut franz\u00f6sischen Diplomatenkreisen Konsequenzen gegen Israels Regime durch die EU blockieren.<\/p>\n\n\n\n Israel wird vom Chefermittler des Internationalen Strafgerichtshof Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vorgeworfen. Die UN-Sonderermittlerin wirft Israel einen Genozid vor. die israelische Armee t\u00f6tete allein in Gaza \u00fcber 41.000 Menschen innerhalb eines Jahres, darunter 16.000 Kinder.<\/p>\n\n\n\n Warum Frankreichs Pr\u00e4sident Macron nun offen ein Ende der Waffenlieferungen an Israel fordert?<\/p>\n\n\n\n Nein, Macron ist nat\u00fcrlich nicht pl\u00f6tzlich Mandela geworden und Frankreich gibt nicht \u00fcber Nacht kritikw\u00fcrdige Positionen auf. Es ist Politik.<\/p>\n\n\n\n 1. Frankreich ist lange schon etwas kritischer gegen\u00fcber Israels Verbrechen. Frankreich stimmte in der UN immer wieder f\u00fcr eine Waffenruhe.<\/figure>\n\n\n\n
2. Frankreich ist sein Einfluss in der ehemaligen Kolonie Libanon wichtig.
3. In Frankreich ist Israel unbeliebt, Solidarit\u00e4t mit Pal\u00e4stinensern weiterverbreitet. Die Regierung will heftigere Kritik vermeiden.
4. Frankreich wittert Deutschlands Unbeliebtheit und Schw\u00e4che. W\u00e4hrend die Bundesregierung in der EU eine gemeinsame Position f\u00fcr Frieden blockiert, will Frankreich die Mehrheitsposition (f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe) als alternative und vern\u00fcnftige F\u00fchrungsmacht in Europa verk\u00f6rpern.<\/p>\n","post_title":"Wegen Gaza: Frankreichs Macron fordert Ende der Waffenlieferungen an Israel","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"wegen-gaza-frankreichs-macron-fordert-ende-der-waffenlieferungen-an-israel","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:41:34","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:41:34","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4572","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"}],"next":false,"prev":false,"total_page":1},"paged":1,"column_class":"jeg_col_3o3","class":"jnews_block_37"};<\/figure>\n\n\n\n
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2. Frankreich ist sein Einfluss in der ehemaligen Kolonie Libanon wichtig.
3. In Frankreich ist Israel unbeliebt, Solidarit\u00e4t mit Pal\u00e4stinensern weiterverbreitet. Die Regierung will heftigere Kritik vermeiden.
4. Frankreich wittert Deutschlands Unbeliebtheit und Schw\u00e4che. W\u00e4hrend die Bundesregierung in der EU eine gemeinsame Position f\u00fcr Frieden blockiert, will Frankreich die Mehrheitsposition (f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe) als alternative und vern\u00fcnftige F\u00fchrungsmacht in Europa verk\u00f6rpern.<\/p>\n","post_title":"Wegen Gaza: Frankreichs Macron fordert Ende der Waffenlieferungen an Israel","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"wegen-gaza-frankreichs-macron-fordert-ende-der-waffenlieferungen-an-israel","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:41:34","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:41:34","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4572","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"}],"next":false,"prev":false,"total_page":1},"paged":1,"column_class":"jeg_col_3o3","class":"jnews_block_37"};<\/figure>\n\n\n\n
2. Frankreich ist sein Einfluss in der ehemaligen Kolonie Libanon wichtig.
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4. Frankreich wittert Deutschlands Unbeliebtheit und Schw\u00e4che. W\u00e4hrend die Bundesregierung in der EU eine gemeinsame Position f\u00fcr Frieden blockiert, will Frankreich die Mehrheitsposition (f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe) als alternative und vern\u00fcnftige F\u00fchrungsmacht in Europa verk\u00f6rpern.<\/p>\n","post_title":"Wegen Gaza: Frankreichs Macron fordert Ende der Waffenlieferungen an Israel","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"wegen-gaza-frankreichs-macron-fordert-ende-der-waffenlieferungen-an-israel","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:41:34","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:41:34","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4572","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"}],"next":false,"prev":false,"total_page":1},"paged":1,"column_class":"jeg_col_3o3","class":"jnews_block_37"};<\/figure>\n\n\n\n
2. Frankreich ist sein Einfluss in der ehemaligen Kolonie Libanon wichtig.
3. In Frankreich ist Israel unbeliebt, Solidarit\u00e4t mit Pal\u00e4stinensern weiterverbreitet. Die Regierung will heftigere Kritik vermeiden.
4. Frankreich wittert Deutschlands Unbeliebtheit und Schw\u00e4che. W\u00e4hrend die Bundesregierung in der EU eine gemeinsame Position f\u00fcr Frieden blockiert, will Frankreich die Mehrheitsposition (f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe) als alternative und vern\u00fcnftige F\u00fchrungsmacht in Europa verk\u00f6rpern.<\/p>\n","post_title":"Wegen Gaza: Frankreichs Macron fordert Ende der Waffenlieferungen an Israel","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"wegen-gaza-frankreichs-macron-fordert-ende-der-waffenlieferungen-an-israel","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:41:34","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:41:34","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4572","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"}],"next":false,"prev":false,"total_page":1},"paged":1,"column_class":"jeg_col_3o3","class":"jnews_block_37"};
Der Raketeneinschlag lie\u00df nichts \u00fcbrig vom markierten Haus. Auch das Zuhause der Omaris ist nicht mehr bewohnbar. Ein Feuersturm verbrannte das Haus von innen und zerst\u00f6rte die tragenden W\u00e4nde. Kurz nach Mitternacht haben sie pl\u00f6tzlich alles verloren. \"Mein Bruder Mohammed war zum Gl\u00fcck nicht zuhause\", erz\u00e4hlt Yehya. Der 16-j\u00e4hrige Mohammed hat Leuk\u00e4mie. Er befand sich im Zahraa-Krankenhaus. Auch das Krankenhaus wurde bereits von einem israelischen Luftangriff getroffen. Nirgendwo war die Familie sicher vor Israels Krieg gegen den Libanon. Am wenigsten aber zuhause.
Familie Omari lebte im Beiruter Stadtteil Dahiye. Medien markieren das Viertel h\u00e4ufig als \"Hisbollah-Hochburg\". Die Familie lebt dort schon l\u00e4nger, als es die Hisbollah \u00fcberhaupt gibt. Die Angeh\u00f6rigen der Familie sind auch keine K\u00e4mpfer oder zivile Teile der Hisbollah. Sie geh\u00f6ren der Minderheit der Mhallamiye an.
Sie wurden Opfer der Dahiye-Doktrin, die nach eben jenem Wohnviertel benannt ist. Die Dahiye-Doktrin ist eine israelische Milit\u00e4rstrategie, die die gro\u00dffl\u00e4chige Zerst\u00f6rung ziviler Infrastruktur, um feindliche Regierungen unter Druck zu setzen. Die Doktrin wurde vom ehemaligen Generalstabschef der israelischen Streitkr\u00e4fte (IDF), Gadi Eizenkot, dargelegt. Der israelische Oberst Gabi Siboni schrieb, dass Israel \u201edie wirtschaftlichen Interessen und die Zentren der zivilen Macht, die die Organisation unterst\u00fctzen, ins Visier nehmen sollte\u201c. Die Logik dahinter ist, der Zivilbev\u00f6lkerung so sehr zu schaden, dass sie sich dann gegen die Militanten wendet und den Feind zwingt, um Frieden zu bitten.\"
Das hei\u00dft: Familie Omari wurde kollektiv bestraft f\u00fcr etwas, was sie nicht tat. Es ist ein offensichtliches Verbrechen gegen Zivilisten. Wie bei allen anderen Zivilisten in Dahiye, im S\u00fcdlibanon und woanders, Gaza sollte hierbei nicht vergessen werden, ist ihr Beschuss in keiner Weise milit\u00e4risch notwendig oder eine Form von Verteidigung. Sondern ein Angriff selbst. Um sie f\u00fcr milit\u00e4rische und politische Ziele zu missbrauchen. Israel nutzt sie quasi als menschlichen Schutzschild. Oft nur noch als Leichnam. Mindestens 3.961 Menschen im Libanon wurden get\u00f6tet. In Gaza mindestens 44.502. Familie Omari konnte \u00fcberleben. In knappen 40 Minuten.<\/p>\n\n\n\n<\/figure>\n\n\n\n
2. Frankreich ist sein Einfluss in der ehemaligen Kolonie Libanon wichtig.
3. In Frankreich ist Israel unbeliebt, Solidarit\u00e4t mit Pal\u00e4stinensern weiterverbreitet. Die Regierung will heftigere Kritik vermeiden.
4. Frankreich wittert Deutschlands Unbeliebtheit und Schw\u00e4che. W\u00e4hrend die Bundesregierung in der EU eine gemeinsame Position f\u00fcr Frieden blockiert, will Frankreich die Mehrheitsposition (f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe) als alternative und vern\u00fcnftige F\u00fchrungsmacht in Europa verk\u00f6rpern.<\/p>\n","post_title":"Wegen Gaza: Frankreichs Macron fordert Ende der Waffenlieferungen an Israel","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"wegen-gaza-frankreichs-macron-fordert-ende-der-waffenlieferungen-an-israel","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:41:34","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:41:34","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4572","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"}],"next":false,"prev":false,"total_page":1},"paged":1,"column_class":"jeg_col_3o3","class":"jnews_block_37"};
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Familie Omari lebte im Beiruter Stadtteil Dahiye. Medien markieren das Viertel h\u00e4ufig als \"Hisbollah-Hochburg\". Die Familie lebt dort schon l\u00e4nger, als es die Hisbollah \u00fcberhaupt gibt. Die Angeh\u00f6rigen der Familie sind auch keine K\u00e4mpfer oder zivile Teile der Hisbollah. Sie geh\u00f6ren der Minderheit der Mhallamiye an.
Sie wurden Opfer der Dahiye-Doktrin, die nach eben jenem Wohnviertel benannt ist. Die Dahiye-Doktrin ist eine israelische Milit\u00e4rstrategie, die die gro\u00dffl\u00e4chige Zerst\u00f6rung ziviler Infrastruktur, um feindliche Regierungen unter Druck zu setzen. Die Doktrin wurde vom ehemaligen Generalstabschef der israelischen Streitkr\u00e4fte (IDF), Gadi Eizenkot, dargelegt. Der israelische Oberst Gabi Siboni schrieb, dass Israel \u201edie wirtschaftlichen Interessen und die Zentren der zivilen Macht, die die Organisation unterst\u00fctzen, ins Visier nehmen sollte\u201c. Die Logik dahinter ist, der Zivilbev\u00f6lkerung so sehr zu schaden, dass sie sich dann gegen die Militanten wendet und den Feind zwingt, um Frieden zu bitten.\"
Das hei\u00dft: Familie Omari wurde kollektiv bestraft f\u00fcr etwas, was sie nicht tat. Es ist ein offensichtliches Verbrechen gegen Zivilisten. Wie bei allen anderen Zivilisten in Dahiye, im S\u00fcdlibanon und woanders, Gaza sollte hierbei nicht vergessen werden, ist ihr Beschuss in keiner Weise milit\u00e4risch notwendig oder eine Form von Verteidigung. Sondern ein Angriff selbst. Um sie f\u00fcr milit\u00e4rische und politische Ziele zu missbrauchen. Israel nutzt sie quasi als menschlichen Schutzschild. Oft nur noch als Leichnam. Mindestens 3.961 Menschen im Libanon wurden get\u00f6tet. In Gaza mindestens 44.502. Familie Omari konnte \u00fcberleben. In knappen 40 Minuten.<\/p>\n\n\n\n<\/figure>\n\n\n\n
2. Frankreich ist sein Einfluss in der ehemaligen Kolonie Libanon wichtig.
3. In Frankreich ist Israel unbeliebt, Solidarit\u00e4t mit Pal\u00e4stinensern weiterverbreitet. Die Regierung will heftigere Kritik vermeiden.
4. Frankreich wittert Deutschlands Unbeliebtheit und Schw\u00e4che. W\u00e4hrend die Bundesregierung in der EU eine gemeinsame Position f\u00fcr Frieden blockiert, will Frankreich die Mehrheitsposition (f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe) als alternative und vern\u00fcnftige F\u00fchrungsmacht in Europa verk\u00f6rpern.<\/p>\n","post_title":"Wegen Gaza: Frankreichs Macron fordert Ende der Waffenlieferungen an Israel","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"wegen-gaza-frankreichs-macron-fordert-ende-der-waffenlieferungen-an-israel","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:41:34","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:41:34","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4572","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"}],"next":false,"prev":false,"total_page":1},"paged":1,"column_class":"jeg_col_3o3","class":"jnews_block_37"};
Der Raketeneinschlag lie\u00df nichts \u00fcbrig vom markierten Haus. Auch das Zuhause der Omaris ist nicht mehr bewohnbar. Ein Feuersturm verbrannte das Haus von innen und zerst\u00f6rte die tragenden W\u00e4nde. Kurz nach Mitternacht haben sie pl\u00f6tzlich alles verloren. \"Mein Bruder Mohammed war zum Gl\u00fcck nicht zuhause\", erz\u00e4hlt Yehya. Der 16-j\u00e4hrige Mohammed hat Leuk\u00e4mie. Er befand sich im Zahraa-Krankenhaus. Auch das Krankenhaus wurde bereits von einem israelischen Luftangriff getroffen. Nirgendwo war die Familie sicher vor Israels Krieg gegen den Libanon. Am wenigsten aber zuhause.
Familie Omari lebte im Beiruter Stadtteil Dahiye. Medien markieren das Viertel h\u00e4ufig als \"Hisbollah-Hochburg\". Die Familie lebt dort schon l\u00e4nger, als es die Hisbollah \u00fcberhaupt gibt. Die Angeh\u00f6rigen der Familie sind auch keine K\u00e4mpfer oder zivile Teile der Hisbollah. Sie geh\u00f6ren der Minderheit der Mhallamiye an.
Sie wurden Opfer der Dahiye-Doktrin, die nach eben jenem Wohnviertel benannt ist. Die Dahiye-Doktrin ist eine israelische Milit\u00e4rstrategie, die die gro\u00dffl\u00e4chige Zerst\u00f6rung ziviler Infrastruktur, um feindliche Regierungen unter Druck zu setzen. Die Doktrin wurde vom ehemaligen Generalstabschef der israelischen Streitkr\u00e4fte (IDF), Gadi Eizenkot, dargelegt. Der israelische Oberst Gabi Siboni schrieb, dass Israel \u201edie wirtschaftlichen Interessen und die Zentren der zivilen Macht, die die Organisation unterst\u00fctzen, ins Visier nehmen sollte\u201c. Die Logik dahinter ist, der Zivilbev\u00f6lkerung so sehr zu schaden, dass sie sich dann gegen die Militanten wendet und den Feind zwingt, um Frieden zu bitten.\"
Das hei\u00dft: Familie Omari wurde kollektiv bestraft f\u00fcr etwas, was sie nicht tat. Es ist ein offensichtliches Verbrechen gegen Zivilisten. Wie bei allen anderen Zivilisten in Dahiye, im S\u00fcdlibanon und woanders, Gaza sollte hierbei nicht vergessen werden, ist ihr Beschuss in keiner Weise milit\u00e4risch notwendig oder eine Form von Verteidigung. Sondern ein Angriff selbst. Um sie f\u00fcr milit\u00e4rische und politische Ziele zu missbrauchen. Israel nutzt sie quasi als menschlichen Schutzschild. Oft nur noch als Leichnam. Mindestens 3.961 Menschen im Libanon wurden get\u00f6tet. In Gaza mindestens 44.502. Familie Omari konnte \u00fcberleben. In knappen 40 Minuten.<\/p>\n\n\n\n<\/figure>\n\n\n\n
2. Frankreich ist sein Einfluss in der ehemaligen Kolonie Libanon wichtig.
3. In Frankreich ist Israel unbeliebt, Solidarit\u00e4t mit Pal\u00e4stinensern weiterverbreitet. Die Regierung will heftigere Kritik vermeiden.
4. Frankreich wittert Deutschlands Unbeliebtheit und Schw\u00e4che. W\u00e4hrend die Bundesregierung in der EU eine gemeinsame Position f\u00fcr Frieden blockiert, will Frankreich die Mehrheitsposition (f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe) als alternative und vern\u00fcnftige F\u00fchrungsmacht in Europa verk\u00f6rpern.<\/p>\n","post_title":"Wegen Gaza: Frankreichs Macron fordert Ende der Waffenlieferungen an Israel","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"wegen-gaza-frankreichs-macron-fordert-ende-der-waffenlieferungen-an-israel","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:41:34","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:41:34","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4572","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"}],"next":false,"prev":false,"total_page":1},"paged":1,"column_class":"jeg_col_3o3","class":"jnews_block_37"};
Der Raketeneinschlag lie\u00df nichts \u00fcbrig vom markierten Haus. Auch das Zuhause der Omaris ist nicht mehr bewohnbar. Ein Feuersturm verbrannte das Haus von innen und zerst\u00f6rte die tragenden W\u00e4nde. Kurz nach Mitternacht haben sie pl\u00f6tzlich alles verloren. \"Mein Bruder Mohammed war zum Gl\u00fcck nicht zuhause\", erz\u00e4hlt Yehya. Der 16-j\u00e4hrige Mohammed hat Leuk\u00e4mie. Er befand sich im Zahraa-Krankenhaus. Auch das Krankenhaus wurde bereits von einem israelischen Luftangriff getroffen. Nirgendwo war die Familie sicher vor Israels Krieg gegen den Libanon. Am wenigsten aber zuhause.
Familie Omari lebte im Beiruter Stadtteil Dahiye. Medien markieren das Viertel h\u00e4ufig als \"Hisbollah-Hochburg\". Die Familie lebt dort schon l\u00e4nger, als es die Hisbollah \u00fcberhaupt gibt. Die Angeh\u00f6rigen der Familie sind auch keine K\u00e4mpfer oder zivile Teile der Hisbollah. Sie geh\u00f6ren der Minderheit der Mhallamiye an.
Sie wurden Opfer der Dahiye-Doktrin, die nach eben jenem Wohnviertel benannt ist. Die Dahiye-Doktrin ist eine israelische Milit\u00e4rstrategie, die die gro\u00dffl\u00e4chige Zerst\u00f6rung ziviler Infrastruktur, um feindliche Regierungen unter Druck zu setzen. Die Doktrin wurde vom ehemaligen Generalstabschef der israelischen Streitkr\u00e4fte (IDF), Gadi Eizenkot, dargelegt. Der israelische Oberst Gabi Siboni schrieb, dass Israel \u201edie wirtschaftlichen Interessen und die Zentren der zivilen Macht, die die Organisation unterst\u00fctzen, ins Visier nehmen sollte\u201c. Die Logik dahinter ist, der Zivilbev\u00f6lkerung so sehr zu schaden, dass sie sich dann gegen die Militanten wendet und den Feind zwingt, um Frieden zu bitten.\"
Das hei\u00dft: Familie Omari wurde kollektiv bestraft f\u00fcr etwas, was sie nicht tat. Es ist ein offensichtliches Verbrechen gegen Zivilisten. Wie bei allen anderen Zivilisten in Dahiye, im S\u00fcdlibanon und woanders, Gaza sollte hierbei nicht vergessen werden, ist ihr Beschuss in keiner Weise milit\u00e4risch notwendig oder eine Form von Verteidigung. Sondern ein Angriff selbst. Um sie f\u00fcr milit\u00e4rische und politische Ziele zu missbrauchen. Israel nutzt sie quasi als menschlichen Schutzschild. Oft nur noch als Leichnam. Mindestens 3.961 Menschen im Libanon wurden get\u00f6tet. In Gaza mindestens 44.502. Familie Omari konnte \u00fcberleben. In knappen 40 Minuten.<\/p>\n\n\n\n<\/figure>\n\n\n\n
2. Frankreich ist sein Einfluss in der ehemaligen Kolonie Libanon wichtig.
3. In Frankreich ist Israel unbeliebt, Solidarit\u00e4t mit Pal\u00e4stinensern weiterverbreitet. Die Regierung will heftigere Kritik vermeiden.
4. Frankreich wittert Deutschlands Unbeliebtheit und Schw\u00e4che. W\u00e4hrend die Bundesregierung in der EU eine gemeinsame Position f\u00fcr Frieden blockiert, will Frankreich die Mehrheitsposition (f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe) als alternative und vern\u00fcnftige F\u00fchrungsmacht in Europa verk\u00f6rpern.<\/p>\n","post_title":"Wegen Gaza: Frankreichs Macron fordert Ende der Waffenlieferungen an Israel","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"wegen-gaza-frankreichs-macron-fordert-ende-der-waffenlieferungen-an-israel","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:41:34","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:41:34","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4572","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"}],"next":false,"prev":false,"total_page":1},"paged":1,"column_class":"jeg_col_3o3","class":"jnews_block_37"};
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Familie Omari lebte im Beiruter Stadtteil Dahiye. Medien markieren das Viertel h\u00e4ufig als \"Hisbollah-Hochburg\". Die Familie lebt dort schon l\u00e4nger, als es die Hisbollah \u00fcberhaupt gibt. Die Angeh\u00f6rigen der Familie sind auch keine K\u00e4mpfer oder zivile Teile der Hisbollah. Sie geh\u00f6ren der Minderheit der Mhallamiye an.
Sie wurden Opfer der Dahiye-Doktrin, die nach eben jenem Wohnviertel benannt ist. Die Dahiye-Doktrin ist eine israelische Milit\u00e4rstrategie, die die gro\u00dffl\u00e4chige Zerst\u00f6rung ziviler Infrastruktur, um feindliche Regierungen unter Druck zu setzen. Die Doktrin wurde vom ehemaligen Generalstabschef der israelischen Streitkr\u00e4fte (IDF), Gadi Eizenkot, dargelegt. Der israelische Oberst Gabi Siboni schrieb, dass Israel \u201edie wirtschaftlichen Interessen und die Zentren der zivilen Macht, die die Organisation unterst\u00fctzen, ins Visier nehmen sollte\u201c. Die Logik dahinter ist, der Zivilbev\u00f6lkerung so sehr zu schaden, dass sie sich dann gegen die Militanten wendet und den Feind zwingt, um Frieden zu bitten.\"
Das hei\u00dft: Familie Omari wurde kollektiv bestraft f\u00fcr etwas, was sie nicht tat. Es ist ein offensichtliches Verbrechen gegen Zivilisten. Wie bei allen anderen Zivilisten in Dahiye, im S\u00fcdlibanon und woanders, Gaza sollte hierbei nicht vergessen werden, ist ihr Beschuss in keiner Weise milit\u00e4risch notwendig oder eine Form von Verteidigung. Sondern ein Angriff selbst. Um sie f\u00fcr milit\u00e4rische und politische Ziele zu missbrauchen. Israel nutzt sie quasi als menschlichen Schutzschild. Oft nur noch als Leichnam. Mindestens 3.961 Menschen im Libanon wurden get\u00f6tet. In Gaza mindestens 44.502. Familie Omari konnte \u00fcberleben. In knappen 40 Minuten.<\/p>\n\n\n\n<\/figure>\n\n\n\n
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4. Frankreich wittert Deutschlands Unbeliebtheit und Schw\u00e4che. W\u00e4hrend die Bundesregierung in der EU eine gemeinsame Position f\u00fcr Frieden blockiert, will Frankreich die Mehrheitsposition (f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe) als alternative und vern\u00fcnftige F\u00fchrungsmacht in Europa verk\u00f6rpern.<\/p>\n","post_title":"Wegen Gaza: Frankreichs Macron fordert Ende der Waffenlieferungen an Israel","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"wegen-gaza-frankreichs-macron-fordert-ende-der-waffenlieferungen-an-israel","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:41:34","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:41:34","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4572","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"}],"next":false,"prev":false,"total_page":1},"paged":1,"column_class":"jeg_col_3o3","class":"jnews_block_37"};
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Familie Omari lebte im Beiruter Stadtteil Dahiye. Medien markieren das Viertel h\u00e4ufig als \"Hisbollah-Hochburg\". Die Familie lebt dort schon l\u00e4nger, als es die Hisbollah \u00fcberhaupt gibt. Die Angeh\u00f6rigen der Familie sind auch keine K\u00e4mpfer oder zivile Teile der Hisbollah. Sie geh\u00f6ren der Minderheit der Mhallamiye an.
Sie wurden Opfer der Dahiye-Doktrin, die nach eben jenem Wohnviertel benannt ist. Die Dahiye-Doktrin ist eine israelische Milit\u00e4rstrategie, die die gro\u00dffl\u00e4chige Zerst\u00f6rung ziviler Infrastruktur, um feindliche Regierungen unter Druck zu setzen. Die Doktrin wurde vom ehemaligen Generalstabschef der israelischen Streitkr\u00e4fte (IDF), Gadi Eizenkot, dargelegt. Der israelische Oberst Gabi Siboni schrieb, dass Israel \u201edie wirtschaftlichen Interessen und die Zentren der zivilen Macht, die die Organisation unterst\u00fctzen, ins Visier nehmen sollte\u201c. Die Logik dahinter ist, der Zivilbev\u00f6lkerung so sehr zu schaden, dass sie sich dann gegen die Militanten wendet und den Feind zwingt, um Frieden zu bitten.\"
Das hei\u00dft: Familie Omari wurde kollektiv bestraft f\u00fcr etwas, was sie nicht tat. Es ist ein offensichtliches Verbrechen gegen Zivilisten. Wie bei allen anderen Zivilisten in Dahiye, im S\u00fcdlibanon und woanders, Gaza sollte hierbei nicht vergessen werden, ist ihr Beschuss in keiner Weise milit\u00e4risch notwendig oder eine Form von Verteidigung. Sondern ein Angriff selbst. Um sie f\u00fcr milit\u00e4rische und politische Ziele zu missbrauchen. Israel nutzt sie quasi als menschlichen Schutzschild. Oft nur noch als Leichnam. Mindestens 3.961 Menschen im Libanon wurden get\u00f6tet. In Gaza mindestens 44.502. Familie Omari konnte \u00fcberleben. In knappen 40 Minuten.<\/p>\n\n\n\n<\/figure>\n\n\n\n
2. Frankreich ist sein Einfluss in der ehemaligen Kolonie Libanon wichtig.
3. In Frankreich ist Israel unbeliebt, Solidarit\u00e4t mit Pal\u00e4stinensern weiterverbreitet. Die Regierung will heftigere Kritik vermeiden.
4. Frankreich wittert Deutschlands Unbeliebtheit und Schw\u00e4che. W\u00e4hrend die Bundesregierung in der EU eine gemeinsame Position f\u00fcr Frieden blockiert, will Frankreich die Mehrheitsposition (f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe) als alternative und vern\u00fcnftige F\u00fchrungsmacht in Europa verk\u00f6rpern.<\/p>\n","post_title":"Wegen Gaza: Frankreichs Macron fordert Ende der Waffenlieferungen an Israel","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"wegen-gaza-frankreichs-macron-fordert-ende-der-waffenlieferungen-an-israel","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:41:34","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:41:34","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4572","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"}],"next":false,"prev":false,"total_page":1},"paged":1,"column_class":"jeg_col_3o3","class":"jnews_block_37"};
Der Raketeneinschlag lie\u00df nichts \u00fcbrig vom markierten Haus. Auch das Zuhause der Omaris ist nicht mehr bewohnbar. Ein Feuersturm verbrannte das Haus von innen und zerst\u00f6rte die tragenden W\u00e4nde. Kurz nach Mitternacht haben sie pl\u00f6tzlich alles verloren. \"Mein Bruder Mohammed war zum Gl\u00fcck nicht zuhause\", erz\u00e4hlt Yehya. Der 16-j\u00e4hrige Mohammed hat Leuk\u00e4mie. Er befand sich im Zahraa-Krankenhaus. Auch das Krankenhaus wurde bereits von einem israelischen Luftangriff getroffen. Nirgendwo war die Familie sicher vor Israels Krieg gegen den Libanon. Am wenigsten aber zuhause.
Familie Omari lebte im Beiruter Stadtteil Dahiye. Medien markieren das Viertel h\u00e4ufig als \"Hisbollah-Hochburg\". Die Familie lebt dort schon l\u00e4nger, als es die Hisbollah \u00fcberhaupt gibt. Die Angeh\u00f6rigen der Familie sind auch keine K\u00e4mpfer oder zivile Teile der Hisbollah. Sie geh\u00f6ren der Minderheit der Mhallamiye an.
Sie wurden Opfer der Dahiye-Doktrin, die nach eben jenem Wohnviertel benannt ist. Die Dahiye-Doktrin ist eine israelische Milit\u00e4rstrategie, die die gro\u00dffl\u00e4chige Zerst\u00f6rung ziviler Infrastruktur, um feindliche Regierungen unter Druck zu setzen. Die Doktrin wurde vom ehemaligen Generalstabschef der israelischen Streitkr\u00e4fte (IDF), Gadi Eizenkot, dargelegt. Der israelische Oberst Gabi Siboni schrieb, dass Israel \u201edie wirtschaftlichen Interessen und die Zentren der zivilen Macht, die die Organisation unterst\u00fctzen, ins Visier nehmen sollte\u201c. Die Logik dahinter ist, der Zivilbev\u00f6lkerung so sehr zu schaden, dass sie sich dann gegen die Militanten wendet und den Feind zwingt, um Frieden zu bitten.\"
Das hei\u00dft: Familie Omari wurde kollektiv bestraft f\u00fcr etwas, was sie nicht tat. Es ist ein offensichtliches Verbrechen gegen Zivilisten. Wie bei allen anderen Zivilisten in Dahiye, im S\u00fcdlibanon und woanders, Gaza sollte hierbei nicht vergessen werden, ist ihr Beschuss in keiner Weise milit\u00e4risch notwendig oder eine Form von Verteidigung. Sondern ein Angriff selbst. Um sie f\u00fcr milit\u00e4rische und politische Ziele zu missbrauchen. Israel nutzt sie quasi als menschlichen Schutzschild. Oft nur noch als Leichnam. Mindestens 3.961 Menschen im Libanon wurden get\u00f6tet. In Gaza mindestens 44.502. Familie Omari konnte \u00fcberleben. In knappen 40 Minuten.<\/p>\n\n\n\n<\/figure>\n\n\n\n
2. Frankreich ist sein Einfluss in der ehemaligen Kolonie Libanon wichtig.
3. In Frankreich ist Israel unbeliebt, Solidarit\u00e4t mit Pal\u00e4stinensern weiterverbreitet. Die Regierung will heftigere Kritik vermeiden.
4. Frankreich wittert Deutschlands Unbeliebtheit und Schw\u00e4che. W\u00e4hrend die Bundesregierung in der EU eine gemeinsame Position f\u00fcr Frieden blockiert, will Frankreich die Mehrheitsposition (f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe) als alternative und vern\u00fcnftige F\u00fchrungsmacht in Europa verk\u00f6rpern.<\/p>\n","post_title":"Wegen Gaza: Frankreichs Macron fordert Ende der Waffenlieferungen an Israel","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"wegen-gaza-frankreichs-macron-fordert-ende-der-waffenlieferungen-an-israel","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:41:34","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:41:34","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4572","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"}],"next":false,"prev":false,"total_page":1},"paged":1,"column_class":"jeg_col_3o3","class":"jnews_block_37"};Sch\u00f6ne, naive Hoffnung.<\/h2>\n\n\n\n
Der Raketeneinschlag lie\u00df nichts \u00fcbrig vom markierten Haus. Auch das Zuhause der Omaris ist nicht mehr bewohnbar. Ein Feuersturm verbrannte das Haus von innen und zerst\u00f6rte die tragenden W\u00e4nde. Kurz nach Mitternacht haben sie pl\u00f6tzlich alles verloren. \"Mein Bruder Mohammed war zum Gl\u00fcck nicht zuhause\", erz\u00e4hlt Yehya. Der 16-j\u00e4hrige Mohammed hat Leuk\u00e4mie. Er befand sich im Zahraa-Krankenhaus. Auch das Krankenhaus wurde bereits von einem israelischen Luftangriff getroffen. Nirgendwo war die Familie sicher vor Israels Krieg gegen den Libanon. Am wenigsten aber zuhause.
Familie Omari lebte im Beiruter Stadtteil Dahiye. Medien markieren das Viertel h\u00e4ufig als \"Hisbollah-Hochburg\". Die Familie lebt dort schon l\u00e4nger, als es die Hisbollah \u00fcberhaupt gibt. Die Angeh\u00f6rigen der Familie sind auch keine K\u00e4mpfer oder zivile Teile der Hisbollah. Sie geh\u00f6ren der Minderheit der Mhallamiye an.
Sie wurden Opfer der Dahiye-Doktrin, die nach eben jenem Wohnviertel benannt ist. Die Dahiye-Doktrin ist eine israelische Milit\u00e4rstrategie, die die gro\u00dffl\u00e4chige Zerst\u00f6rung ziviler Infrastruktur, um feindliche Regierungen unter Druck zu setzen. Die Doktrin wurde vom ehemaligen Generalstabschef der israelischen Streitkr\u00e4fte (IDF), Gadi Eizenkot, dargelegt. Der israelische Oberst Gabi Siboni schrieb, dass Israel \u201edie wirtschaftlichen Interessen und die Zentren der zivilen Macht, die die Organisation unterst\u00fctzen, ins Visier nehmen sollte\u201c. Die Logik dahinter ist, der Zivilbev\u00f6lkerung so sehr zu schaden, dass sie sich dann gegen die Militanten wendet und den Feind zwingt, um Frieden zu bitten.\"
Das hei\u00dft: Familie Omari wurde kollektiv bestraft f\u00fcr etwas, was sie nicht tat. Es ist ein offensichtliches Verbrechen gegen Zivilisten. Wie bei allen anderen Zivilisten in Dahiye, im S\u00fcdlibanon und woanders, Gaza sollte hierbei nicht vergessen werden, ist ihr Beschuss in keiner Weise milit\u00e4risch notwendig oder eine Form von Verteidigung. Sondern ein Angriff selbst. Um sie f\u00fcr milit\u00e4rische und politische Ziele zu missbrauchen. Israel nutzt sie quasi als menschlichen Schutzschild. Oft nur noch als Leichnam. Mindestens 3.961 Menschen im Libanon wurden get\u00f6tet. In Gaza mindestens 44.502. Familie Omari konnte \u00fcberleben. In knappen 40 Minuten.<\/p>\n\n\n\n<\/figure>\n\n\n\n
2. Frankreich ist sein Einfluss in der ehemaligen Kolonie Libanon wichtig.
3. In Frankreich ist Israel unbeliebt, Solidarit\u00e4t mit Pal\u00e4stinensern weiterverbreitet. Die Regierung will heftigere Kritik vermeiden.
4. Frankreich wittert Deutschlands Unbeliebtheit und Schw\u00e4che. W\u00e4hrend die Bundesregierung in der EU eine gemeinsame Position f\u00fcr Frieden blockiert, will Frankreich die Mehrheitsposition (f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe) als alternative und vern\u00fcnftige F\u00fchrungsmacht in Europa verk\u00f6rpern.<\/p>\n","post_title":"Wegen Gaza: Frankreichs Macron fordert Ende der Waffenlieferungen an Israel","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"wegen-gaza-frankreichs-macron-fordert-ende-der-waffenlieferungen-an-israel","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:41:34","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:41:34","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4572","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"}],"next":false,"prev":false,"total_page":1},"paged":1,"column_class":"jeg_col_3o3","class":"jnews_block_37"};Sch\u00f6ne, naive Hoffnung.<\/h2>\n\n\n\n
Der Raketeneinschlag lie\u00df nichts \u00fcbrig vom markierten Haus. Auch das Zuhause der Omaris ist nicht mehr bewohnbar. Ein Feuersturm verbrannte das Haus von innen und zerst\u00f6rte die tragenden W\u00e4nde. Kurz nach Mitternacht haben sie pl\u00f6tzlich alles verloren. \"Mein Bruder Mohammed war zum Gl\u00fcck nicht zuhause\", erz\u00e4hlt Yehya. Der 16-j\u00e4hrige Mohammed hat Leuk\u00e4mie. Er befand sich im Zahraa-Krankenhaus. Auch das Krankenhaus wurde bereits von einem israelischen Luftangriff getroffen. Nirgendwo war die Familie sicher vor Israels Krieg gegen den Libanon. Am wenigsten aber zuhause.
Familie Omari lebte im Beiruter Stadtteil Dahiye. Medien markieren das Viertel h\u00e4ufig als \"Hisbollah-Hochburg\". Die Familie lebt dort schon l\u00e4nger, als es die Hisbollah \u00fcberhaupt gibt. Die Angeh\u00f6rigen der Familie sind auch keine K\u00e4mpfer oder zivile Teile der Hisbollah. Sie geh\u00f6ren der Minderheit der Mhallamiye an.
Sie wurden Opfer der Dahiye-Doktrin, die nach eben jenem Wohnviertel benannt ist. Die Dahiye-Doktrin ist eine israelische Milit\u00e4rstrategie, die die gro\u00dffl\u00e4chige Zerst\u00f6rung ziviler Infrastruktur, um feindliche Regierungen unter Druck zu setzen. Die Doktrin wurde vom ehemaligen Generalstabschef der israelischen Streitkr\u00e4fte (IDF), Gadi Eizenkot, dargelegt. Der israelische Oberst Gabi Siboni schrieb, dass Israel \u201edie wirtschaftlichen Interessen und die Zentren der zivilen Macht, die die Organisation unterst\u00fctzen, ins Visier nehmen sollte\u201c. Die Logik dahinter ist, der Zivilbev\u00f6lkerung so sehr zu schaden, dass sie sich dann gegen die Militanten wendet und den Feind zwingt, um Frieden zu bitten.\"
Das hei\u00dft: Familie Omari wurde kollektiv bestraft f\u00fcr etwas, was sie nicht tat. Es ist ein offensichtliches Verbrechen gegen Zivilisten. Wie bei allen anderen Zivilisten in Dahiye, im S\u00fcdlibanon und woanders, Gaza sollte hierbei nicht vergessen werden, ist ihr Beschuss in keiner Weise milit\u00e4risch notwendig oder eine Form von Verteidigung. Sondern ein Angriff selbst. Um sie f\u00fcr milit\u00e4rische und politische Ziele zu missbrauchen. Israel nutzt sie quasi als menschlichen Schutzschild. Oft nur noch als Leichnam. Mindestens 3.961 Menschen im Libanon wurden get\u00f6tet. In Gaza mindestens 44.502. Familie Omari konnte \u00fcberleben. In knappen 40 Minuten.<\/p>\n\n\n\n<\/figure>\n\n\n\n
2. Frankreich ist sein Einfluss in der ehemaligen Kolonie Libanon wichtig.
3. In Frankreich ist Israel unbeliebt, Solidarit\u00e4t mit Pal\u00e4stinensern weiterverbreitet. Die Regierung will heftigere Kritik vermeiden.
4. Frankreich wittert Deutschlands Unbeliebtheit und Schw\u00e4che. W\u00e4hrend die Bundesregierung in der EU eine gemeinsame Position f\u00fcr Frieden blockiert, will Frankreich die Mehrheitsposition (f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe) als alternative und vern\u00fcnftige F\u00fchrungsmacht in Europa verk\u00f6rpern.<\/p>\n","post_title":"Wegen Gaza: Frankreichs Macron fordert Ende der Waffenlieferungen an Israel","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"wegen-gaza-frankreichs-macron-fordert-ende-der-waffenlieferungen-an-israel","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:41:34","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:41:34","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4572","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"}],"next":false,"prev":false,"total_page":1},"paged":1,"column_class":"jeg_col_3o3","class":"jnews_block_37"};Sch\u00f6ne, naive Hoffnung.<\/h2>\n\n\n\n
Der Raketeneinschlag lie\u00df nichts \u00fcbrig vom markierten Haus. Auch das Zuhause der Omaris ist nicht mehr bewohnbar. Ein Feuersturm verbrannte das Haus von innen und zerst\u00f6rte die tragenden W\u00e4nde. Kurz nach Mitternacht haben sie pl\u00f6tzlich alles verloren. \"Mein Bruder Mohammed war zum Gl\u00fcck nicht zuhause\", erz\u00e4hlt Yehya. Der 16-j\u00e4hrige Mohammed hat Leuk\u00e4mie. Er befand sich im Zahraa-Krankenhaus. Auch das Krankenhaus wurde bereits von einem israelischen Luftangriff getroffen. Nirgendwo war die Familie sicher vor Israels Krieg gegen den Libanon. Am wenigsten aber zuhause.
Familie Omari lebte im Beiruter Stadtteil Dahiye. Medien markieren das Viertel h\u00e4ufig als \"Hisbollah-Hochburg\". Die Familie lebt dort schon l\u00e4nger, als es die Hisbollah \u00fcberhaupt gibt. Die Angeh\u00f6rigen der Familie sind auch keine K\u00e4mpfer oder zivile Teile der Hisbollah. Sie geh\u00f6ren der Minderheit der Mhallamiye an.
Sie wurden Opfer der Dahiye-Doktrin, die nach eben jenem Wohnviertel benannt ist. Die Dahiye-Doktrin ist eine israelische Milit\u00e4rstrategie, die die gro\u00dffl\u00e4chige Zerst\u00f6rung ziviler Infrastruktur, um feindliche Regierungen unter Druck zu setzen. Die Doktrin wurde vom ehemaligen Generalstabschef der israelischen Streitkr\u00e4fte (IDF), Gadi Eizenkot, dargelegt. Der israelische Oberst Gabi Siboni schrieb, dass Israel \u201edie wirtschaftlichen Interessen und die Zentren der zivilen Macht, die die Organisation unterst\u00fctzen, ins Visier nehmen sollte\u201c. Die Logik dahinter ist, der Zivilbev\u00f6lkerung so sehr zu schaden, dass sie sich dann gegen die Militanten wendet und den Feind zwingt, um Frieden zu bitten.\"
Das hei\u00dft: Familie Omari wurde kollektiv bestraft f\u00fcr etwas, was sie nicht tat. Es ist ein offensichtliches Verbrechen gegen Zivilisten. Wie bei allen anderen Zivilisten in Dahiye, im S\u00fcdlibanon und woanders, Gaza sollte hierbei nicht vergessen werden, ist ihr Beschuss in keiner Weise milit\u00e4risch notwendig oder eine Form von Verteidigung. Sondern ein Angriff selbst. Um sie f\u00fcr milit\u00e4rische und politische Ziele zu missbrauchen. Israel nutzt sie quasi als menschlichen Schutzschild. Oft nur noch als Leichnam. Mindestens 3.961 Menschen im Libanon wurden get\u00f6tet. In Gaza mindestens 44.502. Familie Omari konnte \u00fcberleben. In knappen 40 Minuten.<\/p>\n\n\n\n<\/figure>\n\n\n\n
2. Frankreich ist sein Einfluss in der ehemaligen Kolonie Libanon wichtig.
3. In Frankreich ist Israel unbeliebt, Solidarit\u00e4t mit Pal\u00e4stinensern weiterverbreitet. Die Regierung will heftigere Kritik vermeiden.
4. Frankreich wittert Deutschlands Unbeliebtheit und Schw\u00e4che. W\u00e4hrend die Bundesregierung in der EU eine gemeinsame Position f\u00fcr Frieden blockiert, will Frankreich die Mehrheitsposition (f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe) als alternative und vern\u00fcnftige F\u00fchrungsmacht in Europa verk\u00f6rpern.<\/p>\n","post_title":"Wegen Gaza: Frankreichs Macron fordert Ende der Waffenlieferungen an Israel","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"wegen-gaza-frankreichs-macron-fordert-ende-der-waffenlieferungen-an-israel","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:41:34","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:41:34","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4572","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"}],"next":false,"prev":false,"total_page":1},"paged":1,"column_class":"jeg_col_3o3","class":"jnews_block_37"};\u201eAlles eine gro\u00dfe Spiel\u201c<\/h2>\n\n\n\n
Sch\u00f6ne, naive Hoffnung.<\/h2>\n\n\n\n
Der Raketeneinschlag lie\u00df nichts \u00fcbrig vom markierten Haus. Auch das Zuhause der Omaris ist nicht mehr bewohnbar. Ein Feuersturm verbrannte das Haus von innen und zerst\u00f6rte die tragenden W\u00e4nde. Kurz nach Mitternacht haben sie pl\u00f6tzlich alles verloren. \"Mein Bruder Mohammed war zum Gl\u00fcck nicht zuhause\", erz\u00e4hlt Yehya. Der 16-j\u00e4hrige Mohammed hat Leuk\u00e4mie. Er befand sich im Zahraa-Krankenhaus. Auch das Krankenhaus wurde bereits von einem israelischen Luftangriff getroffen. Nirgendwo war die Familie sicher vor Israels Krieg gegen den Libanon. Am wenigsten aber zuhause.
Familie Omari lebte im Beiruter Stadtteil Dahiye. Medien markieren das Viertel h\u00e4ufig als \"Hisbollah-Hochburg\". Die Familie lebt dort schon l\u00e4nger, als es die Hisbollah \u00fcberhaupt gibt. Die Angeh\u00f6rigen der Familie sind auch keine K\u00e4mpfer oder zivile Teile der Hisbollah. Sie geh\u00f6ren der Minderheit der Mhallamiye an.
Sie wurden Opfer der Dahiye-Doktrin, die nach eben jenem Wohnviertel benannt ist. Die Dahiye-Doktrin ist eine israelische Milit\u00e4rstrategie, die die gro\u00dffl\u00e4chige Zerst\u00f6rung ziviler Infrastruktur, um feindliche Regierungen unter Druck zu setzen. Die Doktrin wurde vom ehemaligen Generalstabschef der israelischen Streitkr\u00e4fte (IDF), Gadi Eizenkot, dargelegt. Der israelische Oberst Gabi Siboni schrieb, dass Israel \u201edie wirtschaftlichen Interessen und die Zentren der zivilen Macht, die die Organisation unterst\u00fctzen, ins Visier nehmen sollte\u201c. Die Logik dahinter ist, der Zivilbev\u00f6lkerung so sehr zu schaden, dass sie sich dann gegen die Militanten wendet und den Feind zwingt, um Frieden zu bitten.\"
Das hei\u00dft: Familie Omari wurde kollektiv bestraft f\u00fcr etwas, was sie nicht tat. Es ist ein offensichtliches Verbrechen gegen Zivilisten. Wie bei allen anderen Zivilisten in Dahiye, im S\u00fcdlibanon und woanders, Gaza sollte hierbei nicht vergessen werden, ist ihr Beschuss in keiner Weise milit\u00e4risch notwendig oder eine Form von Verteidigung. Sondern ein Angriff selbst. Um sie f\u00fcr milit\u00e4rische und politische Ziele zu missbrauchen. Israel nutzt sie quasi als menschlichen Schutzschild. Oft nur noch als Leichnam. Mindestens 3.961 Menschen im Libanon wurden get\u00f6tet. In Gaza mindestens 44.502. Familie Omari konnte \u00fcberleben. In knappen 40 Minuten.<\/p>\n\n\n\n<\/figure>\n\n\n\n
2. Frankreich ist sein Einfluss in der ehemaligen Kolonie Libanon wichtig.
3. In Frankreich ist Israel unbeliebt, Solidarit\u00e4t mit Pal\u00e4stinensern weiterverbreitet. Die Regierung will heftigere Kritik vermeiden.
4. Frankreich wittert Deutschlands Unbeliebtheit und Schw\u00e4che. W\u00e4hrend die Bundesregierung in der EU eine gemeinsame Position f\u00fcr Frieden blockiert, will Frankreich die Mehrheitsposition (f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe) als alternative und vern\u00fcnftige F\u00fchrungsmacht in Europa verk\u00f6rpern.<\/p>\n","post_title":"Wegen Gaza: Frankreichs Macron fordert Ende der Waffenlieferungen an Israel","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"wegen-gaza-frankreichs-macron-fordert-ende-der-waffenlieferungen-an-israel","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:41:34","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:41:34","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4572","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"}],"next":false,"prev":false,"total_page":1},"paged":1,"column_class":"jeg_col_3o3","class":"jnews_block_37"};\u201eAlles eine gro\u00dfe Spiel\u201c<\/h2>\n\n\n\n
Sch\u00f6ne, naive Hoffnung.<\/h2>\n\n\n\n
Der Raketeneinschlag lie\u00df nichts \u00fcbrig vom markierten Haus. Auch das Zuhause der Omaris ist nicht mehr bewohnbar. Ein Feuersturm verbrannte das Haus von innen und zerst\u00f6rte die tragenden W\u00e4nde. Kurz nach Mitternacht haben sie pl\u00f6tzlich alles verloren. \"Mein Bruder Mohammed war zum Gl\u00fcck nicht zuhause\", erz\u00e4hlt Yehya. Der 16-j\u00e4hrige Mohammed hat Leuk\u00e4mie. Er befand sich im Zahraa-Krankenhaus. Auch das Krankenhaus wurde bereits von einem israelischen Luftangriff getroffen. Nirgendwo war die Familie sicher vor Israels Krieg gegen den Libanon. Am wenigsten aber zuhause.
Familie Omari lebte im Beiruter Stadtteil Dahiye. Medien markieren das Viertel h\u00e4ufig als \"Hisbollah-Hochburg\". Die Familie lebt dort schon l\u00e4nger, als es die Hisbollah \u00fcberhaupt gibt. Die Angeh\u00f6rigen der Familie sind auch keine K\u00e4mpfer oder zivile Teile der Hisbollah. Sie geh\u00f6ren der Minderheit der Mhallamiye an.
Sie wurden Opfer der Dahiye-Doktrin, die nach eben jenem Wohnviertel benannt ist. Die Dahiye-Doktrin ist eine israelische Milit\u00e4rstrategie, die die gro\u00dffl\u00e4chige Zerst\u00f6rung ziviler Infrastruktur, um feindliche Regierungen unter Druck zu setzen. Die Doktrin wurde vom ehemaligen Generalstabschef der israelischen Streitkr\u00e4fte (IDF), Gadi Eizenkot, dargelegt. Der israelische Oberst Gabi Siboni schrieb, dass Israel \u201edie wirtschaftlichen Interessen und die Zentren der zivilen Macht, die die Organisation unterst\u00fctzen, ins Visier nehmen sollte\u201c. Die Logik dahinter ist, der Zivilbev\u00f6lkerung so sehr zu schaden, dass sie sich dann gegen die Militanten wendet und den Feind zwingt, um Frieden zu bitten.\"
Das hei\u00dft: Familie Omari wurde kollektiv bestraft f\u00fcr etwas, was sie nicht tat. Es ist ein offensichtliches Verbrechen gegen Zivilisten. Wie bei allen anderen Zivilisten in Dahiye, im S\u00fcdlibanon und woanders, Gaza sollte hierbei nicht vergessen werden, ist ihr Beschuss in keiner Weise milit\u00e4risch notwendig oder eine Form von Verteidigung. Sondern ein Angriff selbst. Um sie f\u00fcr milit\u00e4rische und politische Ziele zu missbrauchen. Israel nutzt sie quasi als menschlichen Schutzschild. Oft nur noch als Leichnam. Mindestens 3.961 Menschen im Libanon wurden get\u00f6tet. In Gaza mindestens 44.502. Familie Omari konnte \u00fcberleben. In knappen 40 Minuten.<\/p>\n\n\n\n<\/figure>\n\n\n\n
2. Frankreich ist sein Einfluss in der ehemaligen Kolonie Libanon wichtig.
3. In Frankreich ist Israel unbeliebt, Solidarit\u00e4t mit Pal\u00e4stinensern weiterverbreitet. Die Regierung will heftigere Kritik vermeiden.
4. Frankreich wittert Deutschlands Unbeliebtheit und Schw\u00e4che. W\u00e4hrend die Bundesregierung in der EU eine gemeinsame Position f\u00fcr Frieden blockiert, will Frankreich die Mehrheitsposition (f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe) als alternative und vern\u00fcnftige F\u00fchrungsmacht in Europa verk\u00f6rpern.<\/p>\n","post_title":"Wegen Gaza: Frankreichs Macron fordert Ende der Waffenlieferungen an Israel","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"wegen-gaza-frankreichs-macron-fordert-ende-der-waffenlieferungen-an-israel","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:41:34","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:41:34","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4572","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"}],"next":false,"prev":false,"total_page":1},"paged":1,"column_class":"jeg_col_3o3","class":"jnews_block_37"};\u201eAlles eine gro\u00dfe Spiel\u201c<\/h2>\n\n\n\n
Sch\u00f6ne, naive Hoffnung.<\/h2>\n\n\n\n
Der Raketeneinschlag lie\u00df nichts \u00fcbrig vom markierten Haus. Auch das Zuhause der Omaris ist nicht mehr bewohnbar. Ein Feuersturm verbrannte das Haus von innen und zerst\u00f6rte die tragenden W\u00e4nde. Kurz nach Mitternacht haben sie pl\u00f6tzlich alles verloren. \"Mein Bruder Mohammed war zum Gl\u00fcck nicht zuhause\", erz\u00e4hlt Yehya. Der 16-j\u00e4hrige Mohammed hat Leuk\u00e4mie. Er befand sich im Zahraa-Krankenhaus. Auch das Krankenhaus wurde bereits von einem israelischen Luftangriff getroffen. Nirgendwo war die Familie sicher vor Israels Krieg gegen den Libanon. Am wenigsten aber zuhause.
Familie Omari lebte im Beiruter Stadtteil Dahiye. Medien markieren das Viertel h\u00e4ufig als \"Hisbollah-Hochburg\". Die Familie lebt dort schon l\u00e4nger, als es die Hisbollah \u00fcberhaupt gibt. Die Angeh\u00f6rigen der Familie sind auch keine K\u00e4mpfer oder zivile Teile der Hisbollah. Sie geh\u00f6ren der Minderheit der Mhallamiye an.
Sie wurden Opfer der Dahiye-Doktrin, die nach eben jenem Wohnviertel benannt ist. Die Dahiye-Doktrin ist eine israelische Milit\u00e4rstrategie, die die gro\u00dffl\u00e4chige Zerst\u00f6rung ziviler Infrastruktur, um feindliche Regierungen unter Druck zu setzen. Die Doktrin wurde vom ehemaligen Generalstabschef der israelischen Streitkr\u00e4fte (IDF), Gadi Eizenkot, dargelegt. Der israelische Oberst Gabi Siboni schrieb, dass Israel \u201edie wirtschaftlichen Interessen und die Zentren der zivilen Macht, die die Organisation unterst\u00fctzen, ins Visier nehmen sollte\u201c. Die Logik dahinter ist, der Zivilbev\u00f6lkerung so sehr zu schaden, dass sie sich dann gegen die Militanten wendet und den Feind zwingt, um Frieden zu bitten.\"
Das hei\u00dft: Familie Omari wurde kollektiv bestraft f\u00fcr etwas, was sie nicht tat. Es ist ein offensichtliches Verbrechen gegen Zivilisten. Wie bei allen anderen Zivilisten in Dahiye, im S\u00fcdlibanon und woanders, Gaza sollte hierbei nicht vergessen werden, ist ihr Beschuss in keiner Weise milit\u00e4risch notwendig oder eine Form von Verteidigung. Sondern ein Angriff selbst. Um sie f\u00fcr milit\u00e4rische und politische Ziele zu missbrauchen. Israel nutzt sie quasi als menschlichen Schutzschild. Oft nur noch als Leichnam. Mindestens 3.961 Menschen im Libanon wurden get\u00f6tet. In Gaza mindestens 44.502. Familie Omari konnte \u00fcberleben. In knappen 40 Minuten.<\/p>\n\n\n\n<\/figure>\n\n\n\n
2. Frankreich ist sein Einfluss in der ehemaligen Kolonie Libanon wichtig.
3. In Frankreich ist Israel unbeliebt, Solidarit\u00e4t mit Pal\u00e4stinensern weiterverbreitet. Die Regierung will heftigere Kritik vermeiden.
4. Frankreich wittert Deutschlands Unbeliebtheit und Schw\u00e4che. W\u00e4hrend die Bundesregierung in der EU eine gemeinsame Position f\u00fcr Frieden blockiert, will Frankreich die Mehrheitsposition (f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe) als alternative und vern\u00fcnftige F\u00fchrungsmacht in Europa verk\u00f6rpern.<\/p>\n","post_title":"Wegen Gaza: Frankreichs Macron fordert Ende der Waffenlieferungen an Israel","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"wegen-gaza-frankreichs-macron-fordert-ende-der-waffenlieferungen-an-israel","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:41:34","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:41:34","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4572","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"}],"next":false,"prev":false,"total_page":1},"paged":1,"column_class":"jeg_col_3o3","class":"jnews_block_37"};\u201eAlles eine gro\u00dfe Spiel\u201c<\/h2>\n\n\n\n
Sch\u00f6ne, naive Hoffnung.<\/h2>\n\n\n\n
Der Raketeneinschlag lie\u00df nichts \u00fcbrig vom markierten Haus. Auch das Zuhause der Omaris ist nicht mehr bewohnbar. Ein Feuersturm verbrannte das Haus von innen und zerst\u00f6rte die tragenden W\u00e4nde. Kurz nach Mitternacht haben sie pl\u00f6tzlich alles verloren. \"Mein Bruder Mohammed war zum Gl\u00fcck nicht zuhause\", erz\u00e4hlt Yehya. Der 16-j\u00e4hrige Mohammed hat Leuk\u00e4mie. Er befand sich im Zahraa-Krankenhaus. Auch das Krankenhaus wurde bereits von einem israelischen Luftangriff getroffen. Nirgendwo war die Familie sicher vor Israels Krieg gegen den Libanon. Am wenigsten aber zuhause.
Familie Omari lebte im Beiruter Stadtteil Dahiye. Medien markieren das Viertel h\u00e4ufig als \"Hisbollah-Hochburg\". Die Familie lebt dort schon l\u00e4nger, als es die Hisbollah \u00fcberhaupt gibt. Die Angeh\u00f6rigen der Familie sind auch keine K\u00e4mpfer oder zivile Teile der Hisbollah. Sie geh\u00f6ren der Minderheit der Mhallamiye an.
Sie wurden Opfer der Dahiye-Doktrin, die nach eben jenem Wohnviertel benannt ist. Die Dahiye-Doktrin ist eine israelische Milit\u00e4rstrategie, die die gro\u00dffl\u00e4chige Zerst\u00f6rung ziviler Infrastruktur, um feindliche Regierungen unter Druck zu setzen. Die Doktrin wurde vom ehemaligen Generalstabschef der israelischen Streitkr\u00e4fte (IDF), Gadi Eizenkot, dargelegt. Der israelische Oberst Gabi Siboni schrieb, dass Israel \u201edie wirtschaftlichen Interessen und die Zentren der zivilen Macht, die die Organisation unterst\u00fctzen, ins Visier nehmen sollte\u201c. Die Logik dahinter ist, der Zivilbev\u00f6lkerung so sehr zu schaden, dass sie sich dann gegen die Militanten wendet und den Feind zwingt, um Frieden zu bitten.\"
Das hei\u00dft: Familie Omari wurde kollektiv bestraft f\u00fcr etwas, was sie nicht tat. Es ist ein offensichtliches Verbrechen gegen Zivilisten. Wie bei allen anderen Zivilisten in Dahiye, im S\u00fcdlibanon und woanders, Gaza sollte hierbei nicht vergessen werden, ist ihr Beschuss in keiner Weise milit\u00e4risch notwendig oder eine Form von Verteidigung. Sondern ein Angriff selbst. Um sie f\u00fcr milit\u00e4rische und politische Ziele zu missbrauchen. Israel nutzt sie quasi als menschlichen Schutzschild. Oft nur noch als Leichnam. Mindestens 3.961 Menschen im Libanon wurden get\u00f6tet. In Gaza mindestens 44.502. Familie Omari konnte \u00fcberleben. In knappen 40 Minuten.<\/p>\n\n\n\n<\/figure>\n\n\n\n
2. Frankreich ist sein Einfluss in der ehemaligen Kolonie Libanon wichtig.
3. In Frankreich ist Israel unbeliebt, Solidarit\u00e4t mit Pal\u00e4stinensern weiterverbreitet. Die Regierung will heftigere Kritik vermeiden.
4. Frankreich wittert Deutschlands Unbeliebtheit und Schw\u00e4che. W\u00e4hrend die Bundesregierung in der EU eine gemeinsame Position f\u00fcr Frieden blockiert, will Frankreich die Mehrheitsposition (f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe) als alternative und vern\u00fcnftige F\u00fchrungsmacht in Europa verk\u00f6rpern.<\/p>\n","post_title":"Wegen Gaza: Frankreichs Macron fordert Ende der Waffenlieferungen an Israel","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"wegen-gaza-frankreichs-macron-fordert-ende-der-waffenlieferungen-an-israel","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:41:34","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:41:34","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4572","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"}],"next":false,"prev":false,"total_page":1},"paged":1,"column_class":"jeg_col_3o3","class":"jnews_block_37"};Was will Israel? Warum nicht, was wollen Pal\u00e4stinenser?\u2028\u2028<\/h2>\n\n\n\n
\u201eAlles eine gro\u00dfe Spiel\u201c<\/h2>\n\n\n\n
Sch\u00f6ne, naive Hoffnung.<\/h2>\n\n\n\n
Der Raketeneinschlag lie\u00df nichts \u00fcbrig vom markierten Haus. Auch das Zuhause der Omaris ist nicht mehr bewohnbar. Ein Feuersturm verbrannte das Haus von innen und zerst\u00f6rte die tragenden W\u00e4nde. Kurz nach Mitternacht haben sie pl\u00f6tzlich alles verloren. \"Mein Bruder Mohammed war zum Gl\u00fcck nicht zuhause\", erz\u00e4hlt Yehya. Der 16-j\u00e4hrige Mohammed hat Leuk\u00e4mie. Er befand sich im Zahraa-Krankenhaus. Auch das Krankenhaus wurde bereits von einem israelischen Luftangriff getroffen. Nirgendwo war die Familie sicher vor Israels Krieg gegen den Libanon. Am wenigsten aber zuhause.
Familie Omari lebte im Beiruter Stadtteil Dahiye. Medien markieren das Viertel h\u00e4ufig als \"Hisbollah-Hochburg\". Die Familie lebt dort schon l\u00e4nger, als es die Hisbollah \u00fcberhaupt gibt. Die Angeh\u00f6rigen der Familie sind auch keine K\u00e4mpfer oder zivile Teile der Hisbollah. Sie geh\u00f6ren der Minderheit der Mhallamiye an.
Sie wurden Opfer der Dahiye-Doktrin, die nach eben jenem Wohnviertel benannt ist. Die Dahiye-Doktrin ist eine israelische Milit\u00e4rstrategie, die die gro\u00dffl\u00e4chige Zerst\u00f6rung ziviler Infrastruktur, um feindliche Regierungen unter Druck zu setzen. Die Doktrin wurde vom ehemaligen Generalstabschef der israelischen Streitkr\u00e4fte (IDF), Gadi Eizenkot, dargelegt. Der israelische Oberst Gabi Siboni schrieb, dass Israel \u201edie wirtschaftlichen Interessen und die Zentren der zivilen Macht, die die Organisation unterst\u00fctzen, ins Visier nehmen sollte\u201c. Die Logik dahinter ist, der Zivilbev\u00f6lkerung so sehr zu schaden, dass sie sich dann gegen die Militanten wendet und den Feind zwingt, um Frieden zu bitten.\"
Das hei\u00dft: Familie Omari wurde kollektiv bestraft f\u00fcr etwas, was sie nicht tat. Es ist ein offensichtliches Verbrechen gegen Zivilisten. Wie bei allen anderen Zivilisten in Dahiye, im S\u00fcdlibanon und woanders, Gaza sollte hierbei nicht vergessen werden, ist ihr Beschuss in keiner Weise milit\u00e4risch notwendig oder eine Form von Verteidigung. Sondern ein Angriff selbst. Um sie f\u00fcr milit\u00e4rische und politische Ziele zu missbrauchen. Israel nutzt sie quasi als menschlichen Schutzschild. Oft nur noch als Leichnam. Mindestens 3.961 Menschen im Libanon wurden get\u00f6tet. In Gaza mindestens 44.502. Familie Omari konnte \u00fcberleben. In knappen 40 Minuten.<\/p>\n\n\n\n<\/figure>\n\n\n\n
2. Frankreich ist sein Einfluss in der ehemaligen Kolonie Libanon wichtig.
3. In Frankreich ist Israel unbeliebt, Solidarit\u00e4t mit Pal\u00e4stinensern weiterverbreitet. Die Regierung will heftigere Kritik vermeiden.
4. Frankreich wittert Deutschlands Unbeliebtheit und Schw\u00e4che. W\u00e4hrend die Bundesregierung in der EU eine gemeinsame Position f\u00fcr Frieden blockiert, will Frankreich die Mehrheitsposition (f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe) als alternative und vern\u00fcnftige F\u00fchrungsmacht in Europa verk\u00f6rpern.<\/p>\n","post_title":"Wegen Gaza: Frankreichs Macron fordert Ende der Waffenlieferungen an Israel","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"wegen-gaza-frankreichs-macron-fordert-ende-der-waffenlieferungen-an-israel","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:41:34","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:41:34","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4572","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"}],"next":false,"prev":false,"total_page":1},"paged":1,"column_class":"jeg_col_3o3","class":"jnews_block_37"};Was will Israel? Warum nicht, was wollen Pal\u00e4stinenser?\u2028\u2028<\/h2>\n\n\n\n
\u201eAlles eine gro\u00dfe Spiel\u201c<\/h2>\n\n\n\n
Sch\u00f6ne, naive Hoffnung.<\/h2>\n\n\n\n
Der Raketeneinschlag lie\u00df nichts \u00fcbrig vom markierten Haus. Auch das Zuhause der Omaris ist nicht mehr bewohnbar. Ein Feuersturm verbrannte das Haus von innen und zerst\u00f6rte die tragenden W\u00e4nde. Kurz nach Mitternacht haben sie pl\u00f6tzlich alles verloren. \"Mein Bruder Mohammed war zum Gl\u00fcck nicht zuhause\", erz\u00e4hlt Yehya. Der 16-j\u00e4hrige Mohammed hat Leuk\u00e4mie. Er befand sich im Zahraa-Krankenhaus. Auch das Krankenhaus wurde bereits von einem israelischen Luftangriff getroffen. Nirgendwo war die Familie sicher vor Israels Krieg gegen den Libanon. Am wenigsten aber zuhause.
Familie Omari lebte im Beiruter Stadtteil Dahiye. Medien markieren das Viertel h\u00e4ufig als \"Hisbollah-Hochburg\". Die Familie lebt dort schon l\u00e4nger, als es die Hisbollah \u00fcberhaupt gibt. Die Angeh\u00f6rigen der Familie sind auch keine K\u00e4mpfer oder zivile Teile der Hisbollah. Sie geh\u00f6ren der Minderheit der Mhallamiye an.
Sie wurden Opfer der Dahiye-Doktrin, die nach eben jenem Wohnviertel benannt ist. Die Dahiye-Doktrin ist eine israelische Milit\u00e4rstrategie, die die gro\u00dffl\u00e4chige Zerst\u00f6rung ziviler Infrastruktur, um feindliche Regierungen unter Druck zu setzen. Die Doktrin wurde vom ehemaligen Generalstabschef der israelischen Streitkr\u00e4fte (IDF), Gadi Eizenkot, dargelegt. Der israelische Oberst Gabi Siboni schrieb, dass Israel \u201edie wirtschaftlichen Interessen und die Zentren der zivilen Macht, die die Organisation unterst\u00fctzen, ins Visier nehmen sollte\u201c. Die Logik dahinter ist, der Zivilbev\u00f6lkerung so sehr zu schaden, dass sie sich dann gegen die Militanten wendet und den Feind zwingt, um Frieden zu bitten.\"
Das hei\u00dft: Familie Omari wurde kollektiv bestraft f\u00fcr etwas, was sie nicht tat. Es ist ein offensichtliches Verbrechen gegen Zivilisten. Wie bei allen anderen Zivilisten in Dahiye, im S\u00fcdlibanon und woanders, Gaza sollte hierbei nicht vergessen werden, ist ihr Beschuss in keiner Weise milit\u00e4risch notwendig oder eine Form von Verteidigung. Sondern ein Angriff selbst. Um sie f\u00fcr milit\u00e4rische und politische Ziele zu missbrauchen. Israel nutzt sie quasi als menschlichen Schutzschild. Oft nur noch als Leichnam. Mindestens 3.961 Menschen im Libanon wurden get\u00f6tet. In Gaza mindestens 44.502. Familie Omari konnte \u00fcberleben. In knappen 40 Minuten.<\/p>\n\n\n\n<\/figure>\n\n\n\n
2. Frankreich ist sein Einfluss in der ehemaligen Kolonie Libanon wichtig.
3. In Frankreich ist Israel unbeliebt, Solidarit\u00e4t mit Pal\u00e4stinensern weiterverbreitet. Die Regierung will heftigere Kritik vermeiden.
4. Frankreich wittert Deutschlands Unbeliebtheit und Schw\u00e4che. W\u00e4hrend die Bundesregierung in der EU eine gemeinsame Position f\u00fcr Frieden blockiert, will Frankreich die Mehrheitsposition (f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe) als alternative und vern\u00fcnftige F\u00fchrungsmacht in Europa verk\u00f6rpern.<\/p>\n","post_title":"Wegen Gaza: Frankreichs Macron fordert Ende der Waffenlieferungen an Israel","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"wegen-gaza-frankreichs-macron-fordert-ende-der-waffenlieferungen-an-israel","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:41:34","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:41:34","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4572","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"}],"next":false,"prev":false,"total_page":1},"paged":1,"column_class":"jeg_col_3o3","class":"jnews_block_37"};Was will Israel? Warum nicht, was wollen Pal\u00e4stinenser?\u2028\u2028<\/h2>\n\n\n\n
\u201eAlles eine gro\u00dfe Spiel\u201c<\/h2>\n\n\n\n
Sch\u00f6ne, naive Hoffnung.<\/h2>\n\n\n\n
Der Raketeneinschlag lie\u00df nichts \u00fcbrig vom markierten Haus. Auch das Zuhause der Omaris ist nicht mehr bewohnbar. Ein Feuersturm verbrannte das Haus von innen und zerst\u00f6rte die tragenden W\u00e4nde. Kurz nach Mitternacht haben sie pl\u00f6tzlich alles verloren. \"Mein Bruder Mohammed war zum Gl\u00fcck nicht zuhause\", erz\u00e4hlt Yehya. Der 16-j\u00e4hrige Mohammed hat Leuk\u00e4mie. Er befand sich im Zahraa-Krankenhaus. Auch das Krankenhaus wurde bereits von einem israelischen Luftangriff getroffen. Nirgendwo war die Familie sicher vor Israels Krieg gegen den Libanon. Am wenigsten aber zuhause.
Familie Omari lebte im Beiruter Stadtteil Dahiye. Medien markieren das Viertel h\u00e4ufig als \"Hisbollah-Hochburg\". Die Familie lebt dort schon l\u00e4nger, als es die Hisbollah \u00fcberhaupt gibt. Die Angeh\u00f6rigen der Familie sind auch keine K\u00e4mpfer oder zivile Teile der Hisbollah. Sie geh\u00f6ren der Minderheit der Mhallamiye an.
Sie wurden Opfer der Dahiye-Doktrin, die nach eben jenem Wohnviertel benannt ist. Die Dahiye-Doktrin ist eine israelische Milit\u00e4rstrategie, die die gro\u00dffl\u00e4chige Zerst\u00f6rung ziviler Infrastruktur, um feindliche Regierungen unter Druck zu setzen. Die Doktrin wurde vom ehemaligen Generalstabschef der israelischen Streitkr\u00e4fte (IDF), Gadi Eizenkot, dargelegt. Der israelische Oberst Gabi Siboni schrieb, dass Israel \u201edie wirtschaftlichen Interessen und die Zentren der zivilen Macht, die die Organisation unterst\u00fctzen, ins Visier nehmen sollte\u201c. Die Logik dahinter ist, der Zivilbev\u00f6lkerung so sehr zu schaden, dass sie sich dann gegen die Militanten wendet und den Feind zwingt, um Frieden zu bitten.\"
Das hei\u00dft: Familie Omari wurde kollektiv bestraft f\u00fcr etwas, was sie nicht tat. Es ist ein offensichtliches Verbrechen gegen Zivilisten. Wie bei allen anderen Zivilisten in Dahiye, im S\u00fcdlibanon und woanders, Gaza sollte hierbei nicht vergessen werden, ist ihr Beschuss in keiner Weise milit\u00e4risch notwendig oder eine Form von Verteidigung. Sondern ein Angriff selbst. Um sie f\u00fcr milit\u00e4rische und politische Ziele zu missbrauchen. Israel nutzt sie quasi als menschlichen Schutzschild. Oft nur noch als Leichnam. Mindestens 3.961 Menschen im Libanon wurden get\u00f6tet. In Gaza mindestens 44.502. Familie Omari konnte \u00fcberleben. In knappen 40 Minuten.<\/p>\n\n\n\n<\/figure>\n\n\n\n
2. Frankreich ist sein Einfluss in der ehemaligen Kolonie Libanon wichtig.
3. In Frankreich ist Israel unbeliebt, Solidarit\u00e4t mit Pal\u00e4stinensern weiterverbreitet. Die Regierung will heftigere Kritik vermeiden.
4. Frankreich wittert Deutschlands Unbeliebtheit und Schw\u00e4che. W\u00e4hrend die Bundesregierung in der EU eine gemeinsame Position f\u00fcr Frieden blockiert, will Frankreich die Mehrheitsposition (f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe) als alternative und vern\u00fcnftige F\u00fchrungsmacht in Europa verk\u00f6rpern.<\/p>\n","post_title":"Wegen Gaza: Frankreichs Macron fordert Ende der Waffenlieferungen an Israel","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"wegen-gaza-frankreichs-macron-fordert-ende-der-waffenlieferungen-an-israel","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:41:34","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:41:34","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4572","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"}],"next":false,"prev":false,"total_page":1},"paged":1,"column_class":"jeg_col_3o3","class":"jnews_block_37"};Was will Israel? Warum nicht, was wollen Pal\u00e4stinenser?\u2028\u2028<\/h2>\n\n\n\n
\u201eAlles eine gro\u00dfe Spiel\u201c<\/h2>\n\n\n\n
Sch\u00f6ne, naive Hoffnung.<\/h2>\n\n\n\n
Der Raketeneinschlag lie\u00df nichts \u00fcbrig vom markierten Haus. Auch das Zuhause der Omaris ist nicht mehr bewohnbar. Ein Feuersturm verbrannte das Haus von innen und zerst\u00f6rte die tragenden W\u00e4nde. Kurz nach Mitternacht haben sie pl\u00f6tzlich alles verloren. \"Mein Bruder Mohammed war zum Gl\u00fcck nicht zuhause\", erz\u00e4hlt Yehya. Der 16-j\u00e4hrige Mohammed hat Leuk\u00e4mie. Er befand sich im Zahraa-Krankenhaus. Auch das Krankenhaus wurde bereits von einem israelischen Luftangriff getroffen. Nirgendwo war die Familie sicher vor Israels Krieg gegen den Libanon. Am wenigsten aber zuhause.
Familie Omari lebte im Beiruter Stadtteil Dahiye. Medien markieren das Viertel h\u00e4ufig als \"Hisbollah-Hochburg\". Die Familie lebt dort schon l\u00e4nger, als es die Hisbollah \u00fcberhaupt gibt. Die Angeh\u00f6rigen der Familie sind auch keine K\u00e4mpfer oder zivile Teile der Hisbollah. Sie geh\u00f6ren der Minderheit der Mhallamiye an.
Sie wurden Opfer der Dahiye-Doktrin, die nach eben jenem Wohnviertel benannt ist. Die Dahiye-Doktrin ist eine israelische Milit\u00e4rstrategie, die die gro\u00dffl\u00e4chige Zerst\u00f6rung ziviler Infrastruktur, um feindliche Regierungen unter Druck zu setzen. Die Doktrin wurde vom ehemaligen Generalstabschef der israelischen Streitkr\u00e4fte (IDF), Gadi Eizenkot, dargelegt. Der israelische Oberst Gabi Siboni schrieb, dass Israel \u201edie wirtschaftlichen Interessen und die Zentren der zivilen Macht, die die Organisation unterst\u00fctzen, ins Visier nehmen sollte\u201c. Die Logik dahinter ist, der Zivilbev\u00f6lkerung so sehr zu schaden, dass sie sich dann gegen die Militanten wendet und den Feind zwingt, um Frieden zu bitten.\"
Das hei\u00dft: Familie Omari wurde kollektiv bestraft f\u00fcr etwas, was sie nicht tat. Es ist ein offensichtliches Verbrechen gegen Zivilisten. Wie bei allen anderen Zivilisten in Dahiye, im S\u00fcdlibanon und woanders, Gaza sollte hierbei nicht vergessen werden, ist ihr Beschuss in keiner Weise milit\u00e4risch notwendig oder eine Form von Verteidigung. Sondern ein Angriff selbst. Um sie f\u00fcr milit\u00e4rische und politische Ziele zu missbrauchen. Israel nutzt sie quasi als menschlichen Schutzschild. Oft nur noch als Leichnam. Mindestens 3.961 Menschen im Libanon wurden get\u00f6tet. In Gaza mindestens 44.502. Familie Omari konnte \u00fcberleben. In knappen 40 Minuten.<\/p>\n\n\n\n<\/figure>\n\n\n\n
2. Frankreich ist sein Einfluss in der ehemaligen Kolonie Libanon wichtig.
3. In Frankreich ist Israel unbeliebt, Solidarit\u00e4t mit Pal\u00e4stinensern weiterverbreitet. Die Regierung will heftigere Kritik vermeiden.
4. Frankreich wittert Deutschlands Unbeliebtheit und Schw\u00e4che. W\u00e4hrend die Bundesregierung in der EU eine gemeinsame Position f\u00fcr Frieden blockiert, will Frankreich die Mehrheitsposition (f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe) als alternative und vern\u00fcnftige F\u00fchrungsmacht in Europa verk\u00f6rpern.<\/p>\n","post_title":"Wegen Gaza: Frankreichs Macron fordert Ende der Waffenlieferungen an Israel","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"wegen-gaza-frankreichs-macron-fordert-ende-der-waffenlieferungen-an-israel","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:41:34","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:41:34","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4572","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"}],"next":false,"prev":false,"total_page":1},"paged":1,"column_class":"jeg_col_3o3","class":"jnews_block_37"};Der Krieg endet hoffentlich. Aber eben nur hoffentlich.<\/h2>\n\n\n\n
Was will Israel? Warum nicht, was wollen Pal\u00e4stinenser?\u2028\u2028<\/h2>\n\n\n\n
\u201eAlles eine gro\u00dfe Spiel\u201c<\/h2>\n\n\n\n
Sch\u00f6ne, naive Hoffnung.<\/h2>\n\n\n\n
Der Raketeneinschlag lie\u00df nichts \u00fcbrig vom markierten Haus. Auch das Zuhause der Omaris ist nicht mehr bewohnbar. Ein Feuersturm verbrannte das Haus von innen und zerst\u00f6rte die tragenden W\u00e4nde. Kurz nach Mitternacht haben sie pl\u00f6tzlich alles verloren. \"Mein Bruder Mohammed war zum Gl\u00fcck nicht zuhause\", erz\u00e4hlt Yehya. Der 16-j\u00e4hrige Mohammed hat Leuk\u00e4mie. Er befand sich im Zahraa-Krankenhaus. Auch das Krankenhaus wurde bereits von einem israelischen Luftangriff getroffen. Nirgendwo war die Familie sicher vor Israels Krieg gegen den Libanon. Am wenigsten aber zuhause.
Familie Omari lebte im Beiruter Stadtteil Dahiye. Medien markieren das Viertel h\u00e4ufig als \"Hisbollah-Hochburg\". Die Familie lebt dort schon l\u00e4nger, als es die Hisbollah \u00fcberhaupt gibt. Die Angeh\u00f6rigen der Familie sind auch keine K\u00e4mpfer oder zivile Teile der Hisbollah. Sie geh\u00f6ren der Minderheit der Mhallamiye an.
Sie wurden Opfer der Dahiye-Doktrin, die nach eben jenem Wohnviertel benannt ist. Die Dahiye-Doktrin ist eine israelische Milit\u00e4rstrategie, die die gro\u00dffl\u00e4chige Zerst\u00f6rung ziviler Infrastruktur, um feindliche Regierungen unter Druck zu setzen. Die Doktrin wurde vom ehemaligen Generalstabschef der israelischen Streitkr\u00e4fte (IDF), Gadi Eizenkot, dargelegt. Der israelische Oberst Gabi Siboni schrieb, dass Israel \u201edie wirtschaftlichen Interessen und die Zentren der zivilen Macht, die die Organisation unterst\u00fctzen, ins Visier nehmen sollte\u201c. Die Logik dahinter ist, der Zivilbev\u00f6lkerung so sehr zu schaden, dass sie sich dann gegen die Militanten wendet und den Feind zwingt, um Frieden zu bitten.\"
Das hei\u00dft: Familie Omari wurde kollektiv bestraft f\u00fcr etwas, was sie nicht tat. Es ist ein offensichtliches Verbrechen gegen Zivilisten. Wie bei allen anderen Zivilisten in Dahiye, im S\u00fcdlibanon und woanders, Gaza sollte hierbei nicht vergessen werden, ist ihr Beschuss in keiner Weise milit\u00e4risch notwendig oder eine Form von Verteidigung. Sondern ein Angriff selbst. Um sie f\u00fcr milit\u00e4rische und politische Ziele zu missbrauchen. Israel nutzt sie quasi als menschlichen Schutzschild. Oft nur noch als Leichnam. Mindestens 3.961 Menschen im Libanon wurden get\u00f6tet. In Gaza mindestens 44.502. Familie Omari konnte \u00fcberleben. In knappen 40 Minuten.<\/p>\n\n\n\n<\/figure>\n\n\n\n
2. Frankreich ist sein Einfluss in der ehemaligen Kolonie Libanon wichtig.
3. In Frankreich ist Israel unbeliebt, Solidarit\u00e4t mit Pal\u00e4stinensern weiterverbreitet. Die Regierung will heftigere Kritik vermeiden.
4. Frankreich wittert Deutschlands Unbeliebtheit und Schw\u00e4che. W\u00e4hrend die Bundesregierung in der EU eine gemeinsame Position f\u00fcr Frieden blockiert, will Frankreich die Mehrheitsposition (f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe) als alternative und vern\u00fcnftige F\u00fchrungsmacht in Europa verk\u00f6rpern.<\/p>\n","post_title":"Wegen Gaza: Frankreichs Macron fordert Ende der Waffenlieferungen an Israel","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"wegen-gaza-frankreichs-macron-fordert-ende-der-waffenlieferungen-an-israel","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:41:34","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:41:34","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4572","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"}],"next":false,"prev":false,"total_page":1},"paged":1,"column_class":"jeg_col_3o3","class":"jnews_block_37"};Der Krieg endet hoffentlich. Aber eben nur hoffentlich.<\/h2>\n\n\n\n
Was will Israel? Warum nicht, was wollen Pal\u00e4stinenser?\u2028\u2028<\/h2>\n\n\n\n
\u201eAlles eine gro\u00dfe Spiel\u201c<\/h2>\n\n\n\n
Sch\u00f6ne, naive Hoffnung.<\/h2>\n\n\n\n
Der Raketeneinschlag lie\u00df nichts \u00fcbrig vom markierten Haus. Auch das Zuhause der Omaris ist nicht mehr bewohnbar. Ein Feuersturm verbrannte das Haus von innen und zerst\u00f6rte die tragenden W\u00e4nde. Kurz nach Mitternacht haben sie pl\u00f6tzlich alles verloren. \"Mein Bruder Mohammed war zum Gl\u00fcck nicht zuhause\", erz\u00e4hlt Yehya. Der 16-j\u00e4hrige Mohammed hat Leuk\u00e4mie. Er befand sich im Zahraa-Krankenhaus. Auch das Krankenhaus wurde bereits von einem israelischen Luftangriff getroffen. Nirgendwo war die Familie sicher vor Israels Krieg gegen den Libanon. Am wenigsten aber zuhause.
Familie Omari lebte im Beiruter Stadtteil Dahiye. Medien markieren das Viertel h\u00e4ufig als \"Hisbollah-Hochburg\". Die Familie lebt dort schon l\u00e4nger, als es die Hisbollah \u00fcberhaupt gibt. Die Angeh\u00f6rigen der Familie sind auch keine K\u00e4mpfer oder zivile Teile der Hisbollah. Sie geh\u00f6ren der Minderheit der Mhallamiye an.
Sie wurden Opfer der Dahiye-Doktrin, die nach eben jenem Wohnviertel benannt ist. Die Dahiye-Doktrin ist eine israelische Milit\u00e4rstrategie, die die gro\u00dffl\u00e4chige Zerst\u00f6rung ziviler Infrastruktur, um feindliche Regierungen unter Druck zu setzen. Die Doktrin wurde vom ehemaligen Generalstabschef der israelischen Streitkr\u00e4fte (IDF), Gadi Eizenkot, dargelegt. Der israelische Oberst Gabi Siboni schrieb, dass Israel \u201edie wirtschaftlichen Interessen und die Zentren der zivilen Macht, die die Organisation unterst\u00fctzen, ins Visier nehmen sollte\u201c. Die Logik dahinter ist, der Zivilbev\u00f6lkerung so sehr zu schaden, dass sie sich dann gegen die Militanten wendet und den Feind zwingt, um Frieden zu bitten.\"
Das hei\u00dft: Familie Omari wurde kollektiv bestraft f\u00fcr etwas, was sie nicht tat. Es ist ein offensichtliches Verbrechen gegen Zivilisten. Wie bei allen anderen Zivilisten in Dahiye, im S\u00fcdlibanon und woanders, Gaza sollte hierbei nicht vergessen werden, ist ihr Beschuss in keiner Weise milit\u00e4risch notwendig oder eine Form von Verteidigung. Sondern ein Angriff selbst. Um sie f\u00fcr milit\u00e4rische und politische Ziele zu missbrauchen. Israel nutzt sie quasi als menschlichen Schutzschild. Oft nur noch als Leichnam. Mindestens 3.961 Menschen im Libanon wurden get\u00f6tet. In Gaza mindestens 44.502. Familie Omari konnte \u00fcberleben. In knappen 40 Minuten.<\/p>\n\n\n\n<\/figure>\n\n\n\n
2. Frankreich ist sein Einfluss in der ehemaligen Kolonie Libanon wichtig.
3. In Frankreich ist Israel unbeliebt, Solidarit\u00e4t mit Pal\u00e4stinensern weiterverbreitet. Die Regierung will heftigere Kritik vermeiden.
4. Frankreich wittert Deutschlands Unbeliebtheit und Schw\u00e4che. W\u00e4hrend die Bundesregierung in der EU eine gemeinsame Position f\u00fcr Frieden blockiert, will Frankreich die Mehrheitsposition (f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe) als alternative und vern\u00fcnftige F\u00fchrungsmacht in Europa verk\u00f6rpern.<\/p>\n","post_title":"Wegen Gaza: Frankreichs Macron fordert Ende der Waffenlieferungen an Israel","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"wegen-gaza-frankreichs-macron-fordert-ende-der-waffenlieferungen-an-israel","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:41:34","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:41:34","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4572","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"}],"next":false,"prev":false,"total_page":1},"paged":1,"column_class":"jeg_col_3o3","class":"jnews_block_37"};Der Krieg endet hoffentlich. Aber eben nur hoffentlich.<\/h2>\n\n\n\n
Was will Israel? Warum nicht, was wollen Pal\u00e4stinenser?\u2028\u2028<\/h2>\n\n\n\n
\u201eAlles eine gro\u00dfe Spiel\u201c<\/h2>\n\n\n\n
Sch\u00f6ne, naive Hoffnung.<\/h2>\n\n\n\n
Der Raketeneinschlag lie\u00df nichts \u00fcbrig vom markierten Haus. Auch das Zuhause der Omaris ist nicht mehr bewohnbar. Ein Feuersturm verbrannte das Haus von innen und zerst\u00f6rte die tragenden W\u00e4nde. Kurz nach Mitternacht haben sie pl\u00f6tzlich alles verloren. \"Mein Bruder Mohammed war zum Gl\u00fcck nicht zuhause\", erz\u00e4hlt Yehya. Der 16-j\u00e4hrige Mohammed hat Leuk\u00e4mie. Er befand sich im Zahraa-Krankenhaus. Auch das Krankenhaus wurde bereits von einem israelischen Luftangriff getroffen. Nirgendwo war die Familie sicher vor Israels Krieg gegen den Libanon. Am wenigsten aber zuhause.
Familie Omari lebte im Beiruter Stadtteil Dahiye. Medien markieren das Viertel h\u00e4ufig als \"Hisbollah-Hochburg\". Die Familie lebt dort schon l\u00e4nger, als es die Hisbollah \u00fcberhaupt gibt. Die Angeh\u00f6rigen der Familie sind auch keine K\u00e4mpfer oder zivile Teile der Hisbollah. Sie geh\u00f6ren der Minderheit der Mhallamiye an.
Sie wurden Opfer der Dahiye-Doktrin, die nach eben jenem Wohnviertel benannt ist. Die Dahiye-Doktrin ist eine israelische Milit\u00e4rstrategie, die die gro\u00dffl\u00e4chige Zerst\u00f6rung ziviler Infrastruktur, um feindliche Regierungen unter Druck zu setzen. Die Doktrin wurde vom ehemaligen Generalstabschef der israelischen Streitkr\u00e4fte (IDF), Gadi Eizenkot, dargelegt. Der israelische Oberst Gabi Siboni schrieb, dass Israel \u201edie wirtschaftlichen Interessen und die Zentren der zivilen Macht, die die Organisation unterst\u00fctzen, ins Visier nehmen sollte\u201c. Die Logik dahinter ist, der Zivilbev\u00f6lkerung so sehr zu schaden, dass sie sich dann gegen die Militanten wendet und den Feind zwingt, um Frieden zu bitten.\"
Das hei\u00dft: Familie Omari wurde kollektiv bestraft f\u00fcr etwas, was sie nicht tat. Es ist ein offensichtliches Verbrechen gegen Zivilisten. Wie bei allen anderen Zivilisten in Dahiye, im S\u00fcdlibanon und woanders, Gaza sollte hierbei nicht vergessen werden, ist ihr Beschuss in keiner Weise milit\u00e4risch notwendig oder eine Form von Verteidigung. Sondern ein Angriff selbst. Um sie f\u00fcr milit\u00e4rische und politische Ziele zu missbrauchen. Israel nutzt sie quasi als menschlichen Schutzschild. Oft nur noch als Leichnam. Mindestens 3.961 Menschen im Libanon wurden get\u00f6tet. In Gaza mindestens 44.502. Familie Omari konnte \u00fcberleben. In knappen 40 Minuten.<\/p>\n\n\n\n<\/figure>\n\n\n\n
2. Frankreich ist sein Einfluss in der ehemaligen Kolonie Libanon wichtig.
3. In Frankreich ist Israel unbeliebt, Solidarit\u00e4t mit Pal\u00e4stinensern weiterverbreitet. Die Regierung will heftigere Kritik vermeiden.
4. Frankreich wittert Deutschlands Unbeliebtheit und Schw\u00e4che. W\u00e4hrend die Bundesregierung in der EU eine gemeinsame Position f\u00fcr Frieden blockiert, will Frankreich die Mehrheitsposition (f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe) als alternative und vern\u00fcnftige F\u00fchrungsmacht in Europa verk\u00f6rpern.<\/p>\n","post_title":"Wegen Gaza: Frankreichs Macron fordert Ende der Waffenlieferungen an Israel","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"wegen-gaza-frankreichs-macron-fordert-ende-der-waffenlieferungen-an-israel","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:41:34","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:41:34","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4572","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"}],"next":false,"prev":false,"total_page":1},"paged":1,"column_class":"jeg_col_3o3","class":"jnews_block_37"};M\u00fcssen also Minderheiten keine Angst haben?<\/h2>\n\n\n\n
Der Krieg endet hoffentlich. Aber eben nur hoffentlich.<\/h2>\n\n\n\n
Was will Israel? Warum nicht, was wollen Pal\u00e4stinenser?\u2028\u2028<\/h2>\n\n\n\n
\u201eAlles eine gro\u00dfe Spiel\u201c<\/h2>\n\n\n\n
Sch\u00f6ne, naive Hoffnung.<\/h2>\n\n\n\n
Der Raketeneinschlag lie\u00df nichts \u00fcbrig vom markierten Haus. Auch das Zuhause der Omaris ist nicht mehr bewohnbar. Ein Feuersturm verbrannte das Haus von innen und zerst\u00f6rte die tragenden W\u00e4nde. Kurz nach Mitternacht haben sie pl\u00f6tzlich alles verloren. \"Mein Bruder Mohammed war zum Gl\u00fcck nicht zuhause\", erz\u00e4hlt Yehya. Der 16-j\u00e4hrige Mohammed hat Leuk\u00e4mie. Er befand sich im Zahraa-Krankenhaus. Auch das Krankenhaus wurde bereits von einem israelischen Luftangriff getroffen. Nirgendwo war die Familie sicher vor Israels Krieg gegen den Libanon. Am wenigsten aber zuhause.
Familie Omari lebte im Beiruter Stadtteil Dahiye. Medien markieren das Viertel h\u00e4ufig als \"Hisbollah-Hochburg\". Die Familie lebt dort schon l\u00e4nger, als es die Hisbollah \u00fcberhaupt gibt. Die Angeh\u00f6rigen der Familie sind auch keine K\u00e4mpfer oder zivile Teile der Hisbollah. Sie geh\u00f6ren der Minderheit der Mhallamiye an.
Sie wurden Opfer der Dahiye-Doktrin, die nach eben jenem Wohnviertel benannt ist. Die Dahiye-Doktrin ist eine israelische Milit\u00e4rstrategie, die die gro\u00dffl\u00e4chige Zerst\u00f6rung ziviler Infrastruktur, um feindliche Regierungen unter Druck zu setzen. Die Doktrin wurde vom ehemaligen Generalstabschef der israelischen Streitkr\u00e4fte (IDF), Gadi Eizenkot, dargelegt. Der israelische Oberst Gabi Siboni schrieb, dass Israel \u201edie wirtschaftlichen Interessen und die Zentren der zivilen Macht, die die Organisation unterst\u00fctzen, ins Visier nehmen sollte\u201c. Die Logik dahinter ist, der Zivilbev\u00f6lkerung so sehr zu schaden, dass sie sich dann gegen die Militanten wendet und den Feind zwingt, um Frieden zu bitten.\"
Das hei\u00dft: Familie Omari wurde kollektiv bestraft f\u00fcr etwas, was sie nicht tat. Es ist ein offensichtliches Verbrechen gegen Zivilisten. Wie bei allen anderen Zivilisten in Dahiye, im S\u00fcdlibanon und woanders, Gaza sollte hierbei nicht vergessen werden, ist ihr Beschuss in keiner Weise milit\u00e4risch notwendig oder eine Form von Verteidigung. Sondern ein Angriff selbst. Um sie f\u00fcr milit\u00e4rische und politische Ziele zu missbrauchen. Israel nutzt sie quasi als menschlichen Schutzschild. Oft nur noch als Leichnam. Mindestens 3.961 Menschen im Libanon wurden get\u00f6tet. In Gaza mindestens 44.502. Familie Omari konnte \u00fcberleben. In knappen 40 Minuten.<\/p>\n\n\n\n<\/figure>\n\n\n\n
2. Frankreich ist sein Einfluss in der ehemaligen Kolonie Libanon wichtig.
3. In Frankreich ist Israel unbeliebt, Solidarit\u00e4t mit Pal\u00e4stinensern weiterverbreitet. Die Regierung will heftigere Kritik vermeiden.
4. Frankreich wittert Deutschlands Unbeliebtheit und Schw\u00e4che. W\u00e4hrend die Bundesregierung in der EU eine gemeinsame Position f\u00fcr Frieden blockiert, will Frankreich die Mehrheitsposition (f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe) als alternative und vern\u00fcnftige F\u00fchrungsmacht in Europa verk\u00f6rpern.<\/p>\n","post_title":"Wegen Gaza: Frankreichs Macron fordert Ende der Waffenlieferungen an Israel","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"wegen-gaza-frankreichs-macron-fordert-ende-der-waffenlieferungen-an-israel","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:41:34","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:41:34","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4572","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"}],"next":false,"prev":false,"total_page":1},"paged":1,"column_class":"jeg_col_3o3","class":"jnews_block_37"};M\u00fcssen also Minderheiten keine Angst haben?<\/h2>\n\n\n\n
Der Krieg endet hoffentlich. Aber eben nur hoffentlich.<\/h2>\n\n\n\n
Was will Israel? Warum nicht, was wollen Pal\u00e4stinenser?\u2028\u2028<\/h2>\n\n\n\n
\u201eAlles eine gro\u00dfe Spiel\u201c<\/h2>\n\n\n\n
Sch\u00f6ne, naive Hoffnung.<\/h2>\n\n\n\n
Der Raketeneinschlag lie\u00df nichts \u00fcbrig vom markierten Haus. Auch das Zuhause der Omaris ist nicht mehr bewohnbar. Ein Feuersturm verbrannte das Haus von innen und zerst\u00f6rte die tragenden W\u00e4nde. Kurz nach Mitternacht haben sie pl\u00f6tzlich alles verloren. \"Mein Bruder Mohammed war zum Gl\u00fcck nicht zuhause\", erz\u00e4hlt Yehya. Der 16-j\u00e4hrige Mohammed hat Leuk\u00e4mie. Er befand sich im Zahraa-Krankenhaus. Auch das Krankenhaus wurde bereits von einem israelischen Luftangriff getroffen. Nirgendwo war die Familie sicher vor Israels Krieg gegen den Libanon. Am wenigsten aber zuhause.
Familie Omari lebte im Beiruter Stadtteil Dahiye. Medien markieren das Viertel h\u00e4ufig als \"Hisbollah-Hochburg\". Die Familie lebt dort schon l\u00e4nger, als es die Hisbollah \u00fcberhaupt gibt. Die Angeh\u00f6rigen der Familie sind auch keine K\u00e4mpfer oder zivile Teile der Hisbollah. Sie geh\u00f6ren der Minderheit der Mhallamiye an.
Sie wurden Opfer der Dahiye-Doktrin, die nach eben jenem Wohnviertel benannt ist. Die Dahiye-Doktrin ist eine israelische Milit\u00e4rstrategie, die die gro\u00dffl\u00e4chige Zerst\u00f6rung ziviler Infrastruktur, um feindliche Regierungen unter Druck zu setzen. Die Doktrin wurde vom ehemaligen Generalstabschef der israelischen Streitkr\u00e4fte (IDF), Gadi Eizenkot, dargelegt. Der israelische Oberst Gabi Siboni schrieb, dass Israel \u201edie wirtschaftlichen Interessen und die Zentren der zivilen Macht, die die Organisation unterst\u00fctzen, ins Visier nehmen sollte\u201c. Die Logik dahinter ist, der Zivilbev\u00f6lkerung so sehr zu schaden, dass sie sich dann gegen die Militanten wendet und den Feind zwingt, um Frieden zu bitten.\"
Das hei\u00dft: Familie Omari wurde kollektiv bestraft f\u00fcr etwas, was sie nicht tat. Es ist ein offensichtliches Verbrechen gegen Zivilisten. Wie bei allen anderen Zivilisten in Dahiye, im S\u00fcdlibanon und woanders, Gaza sollte hierbei nicht vergessen werden, ist ihr Beschuss in keiner Weise milit\u00e4risch notwendig oder eine Form von Verteidigung. Sondern ein Angriff selbst. Um sie f\u00fcr milit\u00e4rische und politische Ziele zu missbrauchen. Israel nutzt sie quasi als menschlichen Schutzschild. Oft nur noch als Leichnam. Mindestens 3.961 Menschen im Libanon wurden get\u00f6tet. In Gaza mindestens 44.502. Familie Omari konnte \u00fcberleben. In knappen 40 Minuten.<\/p>\n\n\n\n<\/figure>\n\n\n\n
2. Frankreich ist sein Einfluss in der ehemaligen Kolonie Libanon wichtig.
3. In Frankreich ist Israel unbeliebt, Solidarit\u00e4t mit Pal\u00e4stinensern weiterverbreitet. Die Regierung will heftigere Kritik vermeiden.
4. Frankreich wittert Deutschlands Unbeliebtheit und Schw\u00e4che. W\u00e4hrend die Bundesregierung in der EU eine gemeinsame Position f\u00fcr Frieden blockiert, will Frankreich die Mehrheitsposition (f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe) als alternative und vern\u00fcnftige F\u00fchrungsmacht in Europa verk\u00f6rpern.<\/p>\n","post_title":"Wegen Gaza: Frankreichs Macron fordert Ende der Waffenlieferungen an Israel","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"wegen-gaza-frankreichs-macron-fordert-ende-der-waffenlieferungen-an-israel","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:41:34","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:41:34","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4572","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"}],"next":false,"prev":false,"total_page":1},"paged":1,"column_class":"jeg_col_3o3","class":"jnews_block_37"};
B) Die Angst vor dem Verlust der eigenen Existenz. Insbesondere unter Staatsbediensteten. Das ging nat\u00fcrlich mit der Angst vor Verfolgung einher.<\/p>\n\n\n\nM\u00fcssen also Minderheiten keine Angst haben?<\/h2>\n\n\n\n
Der Krieg endet hoffentlich. Aber eben nur hoffentlich.<\/h2>\n\n\n\n
Was will Israel? Warum nicht, was wollen Pal\u00e4stinenser?\u2028\u2028<\/h2>\n\n\n\n
\u201eAlles eine gro\u00dfe Spiel\u201c<\/h2>\n\n\n\n
Sch\u00f6ne, naive Hoffnung.<\/h2>\n\n\n\n
Der Raketeneinschlag lie\u00df nichts \u00fcbrig vom markierten Haus. Auch das Zuhause der Omaris ist nicht mehr bewohnbar. Ein Feuersturm verbrannte das Haus von innen und zerst\u00f6rte die tragenden W\u00e4nde. Kurz nach Mitternacht haben sie pl\u00f6tzlich alles verloren. \"Mein Bruder Mohammed war zum Gl\u00fcck nicht zuhause\", erz\u00e4hlt Yehya. Der 16-j\u00e4hrige Mohammed hat Leuk\u00e4mie. Er befand sich im Zahraa-Krankenhaus. Auch das Krankenhaus wurde bereits von einem israelischen Luftangriff getroffen. Nirgendwo war die Familie sicher vor Israels Krieg gegen den Libanon. Am wenigsten aber zuhause.
Familie Omari lebte im Beiruter Stadtteil Dahiye. Medien markieren das Viertel h\u00e4ufig als \"Hisbollah-Hochburg\". Die Familie lebt dort schon l\u00e4nger, als es die Hisbollah \u00fcberhaupt gibt. Die Angeh\u00f6rigen der Familie sind auch keine K\u00e4mpfer oder zivile Teile der Hisbollah. Sie geh\u00f6ren der Minderheit der Mhallamiye an.
Sie wurden Opfer der Dahiye-Doktrin, die nach eben jenem Wohnviertel benannt ist. Die Dahiye-Doktrin ist eine israelische Milit\u00e4rstrategie, die die gro\u00dffl\u00e4chige Zerst\u00f6rung ziviler Infrastruktur, um feindliche Regierungen unter Druck zu setzen. Die Doktrin wurde vom ehemaligen Generalstabschef der israelischen Streitkr\u00e4fte (IDF), Gadi Eizenkot, dargelegt. Der israelische Oberst Gabi Siboni schrieb, dass Israel \u201edie wirtschaftlichen Interessen und die Zentren der zivilen Macht, die die Organisation unterst\u00fctzen, ins Visier nehmen sollte\u201c. Die Logik dahinter ist, der Zivilbev\u00f6lkerung so sehr zu schaden, dass sie sich dann gegen die Militanten wendet und den Feind zwingt, um Frieden zu bitten.\"
Das hei\u00dft: Familie Omari wurde kollektiv bestraft f\u00fcr etwas, was sie nicht tat. Es ist ein offensichtliches Verbrechen gegen Zivilisten. Wie bei allen anderen Zivilisten in Dahiye, im S\u00fcdlibanon und woanders, Gaza sollte hierbei nicht vergessen werden, ist ihr Beschuss in keiner Weise milit\u00e4risch notwendig oder eine Form von Verteidigung. Sondern ein Angriff selbst. Um sie f\u00fcr milit\u00e4rische und politische Ziele zu missbrauchen. Israel nutzt sie quasi als menschlichen Schutzschild. Oft nur noch als Leichnam. Mindestens 3.961 Menschen im Libanon wurden get\u00f6tet. In Gaza mindestens 44.502. Familie Omari konnte \u00fcberleben. In knappen 40 Minuten.<\/p>\n\n\n\n<\/figure>\n\n\n\n
2. Frankreich ist sein Einfluss in der ehemaligen Kolonie Libanon wichtig.
3. In Frankreich ist Israel unbeliebt, Solidarit\u00e4t mit Pal\u00e4stinensern weiterverbreitet. Die Regierung will heftigere Kritik vermeiden.
4. Frankreich wittert Deutschlands Unbeliebtheit und Schw\u00e4che. W\u00e4hrend die Bundesregierung in der EU eine gemeinsame Position f\u00fcr Frieden blockiert, will Frankreich die Mehrheitsposition (f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe) als alternative und vern\u00fcnftige F\u00fchrungsmacht in Europa verk\u00f6rpern.<\/p>\n","post_title":"Wegen Gaza: Frankreichs Macron fordert Ende der Waffenlieferungen an Israel","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"wegen-gaza-frankreichs-macron-fordert-ende-der-waffenlieferungen-an-israel","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:41:34","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:41:34","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4572","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"}],"next":false,"prev":false,"total_page":1},"paged":1,"column_class":"jeg_col_3o3","class":"jnews_block_37"};
B) Die Angst vor dem Verlust der eigenen Existenz. Insbesondere unter Staatsbediensteten. Das ging nat\u00fcrlich mit der Angst vor Verfolgung einher.<\/p>\n\n\n\nM\u00fcssen also Minderheiten keine Angst haben?<\/h2>\n\n\n\n
Der Krieg endet hoffentlich. Aber eben nur hoffentlich.<\/h2>\n\n\n\n
Was will Israel? Warum nicht, was wollen Pal\u00e4stinenser?\u2028\u2028<\/h2>\n\n\n\n
\u201eAlles eine gro\u00dfe Spiel\u201c<\/h2>\n\n\n\n
Sch\u00f6ne, naive Hoffnung.<\/h2>\n\n\n\n
Der Raketeneinschlag lie\u00df nichts \u00fcbrig vom markierten Haus. Auch das Zuhause der Omaris ist nicht mehr bewohnbar. Ein Feuersturm verbrannte das Haus von innen und zerst\u00f6rte die tragenden W\u00e4nde. Kurz nach Mitternacht haben sie pl\u00f6tzlich alles verloren. \"Mein Bruder Mohammed war zum Gl\u00fcck nicht zuhause\", erz\u00e4hlt Yehya. Der 16-j\u00e4hrige Mohammed hat Leuk\u00e4mie. Er befand sich im Zahraa-Krankenhaus. Auch das Krankenhaus wurde bereits von einem israelischen Luftangriff getroffen. Nirgendwo war die Familie sicher vor Israels Krieg gegen den Libanon. Am wenigsten aber zuhause.
Familie Omari lebte im Beiruter Stadtteil Dahiye. Medien markieren das Viertel h\u00e4ufig als \"Hisbollah-Hochburg\". Die Familie lebt dort schon l\u00e4nger, als es die Hisbollah \u00fcberhaupt gibt. Die Angeh\u00f6rigen der Familie sind auch keine K\u00e4mpfer oder zivile Teile der Hisbollah. Sie geh\u00f6ren der Minderheit der Mhallamiye an.
Sie wurden Opfer der Dahiye-Doktrin, die nach eben jenem Wohnviertel benannt ist. Die Dahiye-Doktrin ist eine israelische Milit\u00e4rstrategie, die die gro\u00dffl\u00e4chige Zerst\u00f6rung ziviler Infrastruktur, um feindliche Regierungen unter Druck zu setzen. Die Doktrin wurde vom ehemaligen Generalstabschef der israelischen Streitkr\u00e4fte (IDF), Gadi Eizenkot, dargelegt. Der israelische Oberst Gabi Siboni schrieb, dass Israel \u201edie wirtschaftlichen Interessen und die Zentren der zivilen Macht, die die Organisation unterst\u00fctzen, ins Visier nehmen sollte\u201c. Die Logik dahinter ist, der Zivilbev\u00f6lkerung so sehr zu schaden, dass sie sich dann gegen die Militanten wendet und den Feind zwingt, um Frieden zu bitten.\"
Das hei\u00dft: Familie Omari wurde kollektiv bestraft f\u00fcr etwas, was sie nicht tat. Es ist ein offensichtliches Verbrechen gegen Zivilisten. Wie bei allen anderen Zivilisten in Dahiye, im S\u00fcdlibanon und woanders, Gaza sollte hierbei nicht vergessen werden, ist ihr Beschuss in keiner Weise milit\u00e4risch notwendig oder eine Form von Verteidigung. Sondern ein Angriff selbst. Um sie f\u00fcr milit\u00e4rische und politische Ziele zu missbrauchen. Israel nutzt sie quasi als menschlichen Schutzschild. Oft nur noch als Leichnam. Mindestens 3.961 Menschen im Libanon wurden get\u00f6tet. In Gaza mindestens 44.502. Familie Omari konnte \u00fcberleben. In knappen 40 Minuten.<\/p>\n\n\n\n<\/figure>\n\n\n\n
2. Frankreich ist sein Einfluss in der ehemaligen Kolonie Libanon wichtig.
3. In Frankreich ist Israel unbeliebt, Solidarit\u00e4t mit Pal\u00e4stinensern weiterverbreitet. Die Regierung will heftigere Kritik vermeiden.
4. Frankreich wittert Deutschlands Unbeliebtheit und Schw\u00e4che. W\u00e4hrend die Bundesregierung in der EU eine gemeinsame Position f\u00fcr Frieden blockiert, will Frankreich die Mehrheitsposition (f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe) als alternative und vern\u00fcnftige F\u00fchrungsmacht in Europa verk\u00f6rpern.<\/p>\n","post_title":"Wegen Gaza: Frankreichs Macron fordert Ende der Waffenlieferungen an Israel","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"wegen-gaza-frankreichs-macron-fordert-ende-der-waffenlieferungen-an-israel","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:41:34","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:41:34","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4572","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"}],"next":false,"prev":false,"total_page":1},"paged":1,"column_class":"jeg_col_3o3","class":"jnews_block_37"};
B) Die Angst vor dem Verlust der eigenen Existenz. Insbesondere unter Staatsbediensteten. Das ging nat\u00fcrlich mit der Angst vor Verfolgung einher.<\/p>\n\n\n\nM\u00fcssen also Minderheiten keine Angst haben?<\/h2>\n\n\n\n
Der Krieg endet hoffentlich. Aber eben nur hoffentlich.<\/h2>\n\n\n\n
Was will Israel? Warum nicht, was wollen Pal\u00e4stinenser?\u2028\u2028<\/h2>\n\n\n\n
\u201eAlles eine gro\u00dfe Spiel\u201c<\/h2>\n\n\n\n
Sch\u00f6ne, naive Hoffnung.<\/h2>\n\n\n\n
Der Raketeneinschlag lie\u00df nichts \u00fcbrig vom markierten Haus. Auch das Zuhause der Omaris ist nicht mehr bewohnbar. Ein Feuersturm verbrannte das Haus von innen und zerst\u00f6rte die tragenden W\u00e4nde. Kurz nach Mitternacht haben sie pl\u00f6tzlich alles verloren. \"Mein Bruder Mohammed war zum Gl\u00fcck nicht zuhause\", erz\u00e4hlt Yehya. Der 16-j\u00e4hrige Mohammed hat Leuk\u00e4mie. Er befand sich im Zahraa-Krankenhaus. Auch das Krankenhaus wurde bereits von einem israelischen Luftangriff getroffen. Nirgendwo war die Familie sicher vor Israels Krieg gegen den Libanon. Am wenigsten aber zuhause.
Familie Omari lebte im Beiruter Stadtteil Dahiye. Medien markieren das Viertel h\u00e4ufig als \"Hisbollah-Hochburg\". Die Familie lebt dort schon l\u00e4nger, als es die Hisbollah \u00fcberhaupt gibt. Die Angeh\u00f6rigen der Familie sind auch keine K\u00e4mpfer oder zivile Teile der Hisbollah. Sie geh\u00f6ren der Minderheit der Mhallamiye an.
Sie wurden Opfer der Dahiye-Doktrin, die nach eben jenem Wohnviertel benannt ist. Die Dahiye-Doktrin ist eine israelische Milit\u00e4rstrategie, die die gro\u00dffl\u00e4chige Zerst\u00f6rung ziviler Infrastruktur, um feindliche Regierungen unter Druck zu setzen. Die Doktrin wurde vom ehemaligen Generalstabschef der israelischen Streitkr\u00e4fte (IDF), Gadi Eizenkot, dargelegt. Der israelische Oberst Gabi Siboni schrieb, dass Israel \u201edie wirtschaftlichen Interessen und die Zentren der zivilen Macht, die die Organisation unterst\u00fctzen, ins Visier nehmen sollte\u201c. Die Logik dahinter ist, der Zivilbev\u00f6lkerung so sehr zu schaden, dass sie sich dann gegen die Militanten wendet und den Feind zwingt, um Frieden zu bitten.\"
Das hei\u00dft: Familie Omari wurde kollektiv bestraft f\u00fcr etwas, was sie nicht tat. Es ist ein offensichtliches Verbrechen gegen Zivilisten. Wie bei allen anderen Zivilisten in Dahiye, im S\u00fcdlibanon und woanders, Gaza sollte hierbei nicht vergessen werden, ist ihr Beschuss in keiner Weise milit\u00e4risch notwendig oder eine Form von Verteidigung. Sondern ein Angriff selbst. Um sie f\u00fcr milit\u00e4rische und politische Ziele zu missbrauchen. Israel nutzt sie quasi als menschlichen Schutzschild. Oft nur noch als Leichnam. Mindestens 3.961 Menschen im Libanon wurden get\u00f6tet. In Gaza mindestens 44.502. Familie Omari konnte \u00fcberleben. In knappen 40 Minuten.<\/p>\n\n\n\n<\/figure>\n\n\n\n
2. Frankreich ist sein Einfluss in der ehemaligen Kolonie Libanon wichtig.
3. In Frankreich ist Israel unbeliebt, Solidarit\u00e4t mit Pal\u00e4stinensern weiterverbreitet. Die Regierung will heftigere Kritik vermeiden.
4. Frankreich wittert Deutschlands Unbeliebtheit und Schw\u00e4che. W\u00e4hrend die Bundesregierung in der EU eine gemeinsame Position f\u00fcr Frieden blockiert, will Frankreich die Mehrheitsposition (f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe) als alternative und vern\u00fcnftige F\u00fchrungsmacht in Europa verk\u00f6rpern.<\/p>\n","post_title":"Wegen Gaza: Frankreichs Macron fordert Ende der Waffenlieferungen an Israel","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"wegen-gaza-frankreichs-macron-fordert-ende-der-waffenlieferungen-an-israel","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:41:34","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:41:34","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4572","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"}],"next":false,"prev":false,"total_page":1},"paged":1,"column_class":"jeg_col_3o3","class":"jnews_block_37"};
B) Die Angst vor dem Verlust der eigenen Existenz. Insbesondere unter Staatsbediensteten. Das ging nat\u00fcrlich mit der Angst vor Verfolgung einher.<\/p>\n\n\n\nM\u00fcssen also Minderheiten keine Angst haben?<\/h2>\n\n\n\n
Der Krieg endet hoffentlich. Aber eben nur hoffentlich.<\/h2>\n\n\n\n
Was will Israel? Warum nicht, was wollen Pal\u00e4stinenser?\u2028\u2028<\/h2>\n\n\n\n
\u201eAlles eine gro\u00dfe Spiel\u201c<\/h2>\n\n\n\n
Sch\u00f6ne, naive Hoffnung.<\/h2>\n\n\n\n
Der Raketeneinschlag lie\u00df nichts \u00fcbrig vom markierten Haus. Auch das Zuhause der Omaris ist nicht mehr bewohnbar. Ein Feuersturm verbrannte das Haus von innen und zerst\u00f6rte die tragenden W\u00e4nde. Kurz nach Mitternacht haben sie pl\u00f6tzlich alles verloren. \"Mein Bruder Mohammed war zum Gl\u00fcck nicht zuhause\", erz\u00e4hlt Yehya. Der 16-j\u00e4hrige Mohammed hat Leuk\u00e4mie. Er befand sich im Zahraa-Krankenhaus. Auch das Krankenhaus wurde bereits von einem israelischen Luftangriff getroffen. Nirgendwo war die Familie sicher vor Israels Krieg gegen den Libanon. Am wenigsten aber zuhause.
Familie Omari lebte im Beiruter Stadtteil Dahiye. Medien markieren das Viertel h\u00e4ufig als \"Hisbollah-Hochburg\". Die Familie lebt dort schon l\u00e4nger, als es die Hisbollah \u00fcberhaupt gibt. Die Angeh\u00f6rigen der Familie sind auch keine K\u00e4mpfer oder zivile Teile der Hisbollah. Sie geh\u00f6ren der Minderheit der Mhallamiye an.
Sie wurden Opfer der Dahiye-Doktrin, die nach eben jenem Wohnviertel benannt ist. Die Dahiye-Doktrin ist eine israelische Milit\u00e4rstrategie, die die gro\u00dffl\u00e4chige Zerst\u00f6rung ziviler Infrastruktur, um feindliche Regierungen unter Druck zu setzen. Die Doktrin wurde vom ehemaligen Generalstabschef der israelischen Streitkr\u00e4fte (IDF), Gadi Eizenkot, dargelegt. Der israelische Oberst Gabi Siboni schrieb, dass Israel \u201edie wirtschaftlichen Interessen und die Zentren der zivilen Macht, die die Organisation unterst\u00fctzen, ins Visier nehmen sollte\u201c. Die Logik dahinter ist, der Zivilbev\u00f6lkerung so sehr zu schaden, dass sie sich dann gegen die Militanten wendet und den Feind zwingt, um Frieden zu bitten.\"
Das hei\u00dft: Familie Omari wurde kollektiv bestraft f\u00fcr etwas, was sie nicht tat. Es ist ein offensichtliches Verbrechen gegen Zivilisten. Wie bei allen anderen Zivilisten in Dahiye, im S\u00fcdlibanon und woanders, Gaza sollte hierbei nicht vergessen werden, ist ihr Beschuss in keiner Weise milit\u00e4risch notwendig oder eine Form von Verteidigung. Sondern ein Angriff selbst. Um sie f\u00fcr milit\u00e4rische und politische Ziele zu missbrauchen. Israel nutzt sie quasi als menschlichen Schutzschild. Oft nur noch als Leichnam. Mindestens 3.961 Menschen im Libanon wurden get\u00f6tet. In Gaza mindestens 44.502. Familie Omari konnte \u00fcberleben. In knappen 40 Minuten.<\/p>\n\n\n\n<\/figure>\n\n\n\n
2. Frankreich ist sein Einfluss in der ehemaligen Kolonie Libanon wichtig.
3. In Frankreich ist Israel unbeliebt, Solidarit\u00e4t mit Pal\u00e4stinensern weiterverbreitet. Die Regierung will heftigere Kritik vermeiden.
4. Frankreich wittert Deutschlands Unbeliebtheit und Schw\u00e4che. W\u00e4hrend die Bundesregierung in der EU eine gemeinsame Position f\u00fcr Frieden blockiert, will Frankreich die Mehrheitsposition (f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe) als alternative und vern\u00fcnftige F\u00fchrungsmacht in Europa verk\u00f6rpern.<\/p>\n","post_title":"Wegen Gaza: Frankreichs Macron fordert Ende der Waffenlieferungen an Israel","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"wegen-gaza-frankreichs-macron-fordert-ende-der-waffenlieferungen-an-israel","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:41:34","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:41:34","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4572","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"}],"next":false,"prev":false,"total_page":1},"paged":1,"column_class":"jeg_col_3o3","class":"jnews_block_37"};
B) Die Angst vor dem Verlust der eigenen Existenz. Insbesondere unter Staatsbediensteten. Das ging nat\u00fcrlich mit der Angst vor Verfolgung einher.<\/p>\n\n\n\nM\u00fcssen also Minderheiten keine Angst haben?<\/h2>\n\n\n\n
Der Krieg endet hoffentlich. Aber eben nur hoffentlich.<\/h2>\n\n\n\n
Was will Israel? Warum nicht, was wollen Pal\u00e4stinenser?\u2028\u2028<\/h2>\n\n\n\n
\u201eAlles eine gro\u00dfe Spiel\u201c<\/h2>\n\n\n\n
Sch\u00f6ne, naive Hoffnung.<\/h2>\n\n\n\n
Der Raketeneinschlag lie\u00df nichts \u00fcbrig vom markierten Haus. Auch das Zuhause der Omaris ist nicht mehr bewohnbar. Ein Feuersturm verbrannte das Haus von innen und zerst\u00f6rte die tragenden W\u00e4nde. Kurz nach Mitternacht haben sie pl\u00f6tzlich alles verloren. \"Mein Bruder Mohammed war zum Gl\u00fcck nicht zuhause\", erz\u00e4hlt Yehya. Der 16-j\u00e4hrige Mohammed hat Leuk\u00e4mie. Er befand sich im Zahraa-Krankenhaus. Auch das Krankenhaus wurde bereits von einem israelischen Luftangriff getroffen. Nirgendwo war die Familie sicher vor Israels Krieg gegen den Libanon. Am wenigsten aber zuhause.
Familie Omari lebte im Beiruter Stadtteil Dahiye. Medien markieren das Viertel h\u00e4ufig als \"Hisbollah-Hochburg\". Die Familie lebt dort schon l\u00e4nger, als es die Hisbollah \u00fcberhaupt gibt. Die Angeh\u00f6rigen der Familie sind auch keine K\u00e4mpfer oder zivile Teile der Hisbollah. Sie geh\u00f6ren der Minderheit der Mhallamiye an.
Sie wurden Opfer der Dahiye-Doktrin, die nach eben jenem Wohnviertel benannt ist. Die Dahiye-Doktrin ist eine israelische Milit\u00e4rstrategie, die die gro\u00dffl\u00e4chige Zerst\u00f6rung ziviler Infrastruktur, um feindliche Regierungen unter Druck zu setzen. Die Doktrin wurde vom ehemaligen Generalstabschef der israelischen Streitkr\u00e4fte (IDF), Gadi Eizenkot, dargelegt. Der israelische Oberst Gabi Siboni schrieb, dass Israel \u201edie wirtschaftlichen Interessen und die Zentren der zivilen Macht, die die Organisation unterst\u00fctzen, ins Visier nehmen sollte\u201c. Die Logik dahinter ist, der Zivilbev\u00f6lkerung so sehr zu schaden, dass sie sich dann gegen die Militanten wendet und den Feind zwingt, um Frieden zu bitten.\"
Das hei\u00dft: Familie Omari wurde kollektiv bestraft f\u00fcr etwas, was sie nicht tat. Es ist ein offensichtliches Verbrechen gegen Zivilisten. Wie bei allen anderen Zivilisten in Dahiye, im S\u00fcdlibanon und woanders, Gaza sollte hierbei nicht vergessen werden, ist ihr Beschuss in keiner Weise milit\u00e4risch notwendig oder eine Form von Verteidigung. Sondern ein Angriff selbst. Um sie f\u00fcr milit\u00e4rische und politische Ziele zu missbrauchen. Israel nutzt sie quasi als menschlichen Schutzschild. Oft nur noch als Leichnam. Mindestens 3.961 Menschen im Libanon wurden get\u00f6tet. In Gaza mindestens 44.502. Familie Omari konnte \u00fcberleben. In knappen 40 Minuten.<\/p>\n\n\n\n<\/figure>\n\n\n\n
2. Frankreich ist sein Einfluss in der ehemaligen Kolonie Libanon wichtig.
3. In Frankreich ist Israel unbeliebt, Solidarit\u00e4t mit Pal\u00e4stinensern weiterverbreitet. Die Regierung will heftigere Kritik vermeiden.
4. Frankreich wittert Deutschlands Unbeliebtheit und Schw\u00e4che. W\u00e4hrend die Bundesregierung in der EU eine gemeinsame Position f\u00fcr Frieden blockiert, will Frankreich die Mehrheitsposition (f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe) als alternative und vern\u00fcnftige F\u00fchrungsmacht in Europa verk\u00f6rpern.<\/p>\n","post_title":"Wegen Gaza: Frankreichs Macron fordert Ende der Waffenlieferungen an Israel","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"wegen-gaza-frankreichs-macron-fordert-ende-der-waffenlieferungen-an-israel","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:41:34","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:41:34","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4572","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"}],"next":false,"prev":false,"total_page":1},"paged":1,"column_class":"jeg_col_3o3","class":"jnews_block_37"};Syrien ist ein Vielv\u00f6lkerstaat.<\/h2>\n\n\n\n
B) Die Angst vor dem Verlust der eigenen Existenz. Insbesondere unter Staatsbediensteten. Das ging nat\u00fcrlich mit der Angst vor Verfolgung einher.<\/p>\n\n\n\nM\u00fcssen also Minderheiten keine Angst haben?<\/h2>\n\n\n\n
Der Krieg endet hoffentlich. Aber eben nur hoffentlich.<\/h2>\n\n\n\n
Was will Israel? Warum nicht, was wollen Pal\u00e4stinenser?\u2028\u2028<\/h2>\n\n\n\n
\u201eAlles eine gro\u00dfe Spiel\u201c<\/h2>\n\n\n\n
Sch\u00f6ne, naive Hoffnung.<\/h2>\n\n\n\n
Der Raketeneinschlag lie\u00df nichts \u00fcbrig vom markierten Haus. Auch das Zuhause der Omaris ist nicht mehr bewohnbar. Ein Feuersturm verbrannte das Haus von innen und zerst\u00f6rte die tragenden W\u00e4nde. Kurz nach Mitternacht haben sie pl\u00f6tzlich alles verloren. \"Mein Bruder Mohammed war zum Gl\u00fcck nicht zuhause\", erz\u00e4hlt Yehya. Der 16-j\u00e4hrige Mohammed hat Leuk\u00e4mie. Er befand sich im Zahraa-Krankenhaus. Auch das Krankenhaus wurde bereits von einem israelischen Luftangriff getroffen. Nirgendwo war die Familie sicher vor Israels Krieg gegen den Libanon. Am wenigsten aber zuhause.
Familie Omari lebte im Beiruter Stadtteil Dahiye. Medien markieren das Viertel h\u00e4ufig als \"Hisbollah-Hochburg\". Die Familie lebt dort schon l\u00e4nger, als es die Hisbollah \u00fcberhaupt gibt. Die Angeh\u00f6rigen der Familie sind auch keine K\u00e4mpfer oder zivile Teile der Hisbollah. Sie geh\u00f6ren der Minderheit der Mhallamiye an.
Sie wurden Opfer der Dahiye-Doktrin, die nach eben jenem Wohnviertel benannt ist. Die Dahiye-Doktrin ist eine israelische Milit\u00e4rstrategie, die die gro\u00dffl\u00e4chige Zerst\u00f6rung ziviler Infrastruktur, um feindliche Regierungen unter Druck zu setzen. Die Doktrin wurde vom ehemaligen Generalstabschef der israelischen Streitkr\u00e4fte (IDF), Gadi Eizenkot, dargelegt. Der israelische Oberst Gabi Siboni schrieb, dass Israel \u201edie wirtschaftlichen Interessen und die Zentren der zivilen Macht, die die Organisation unterst\u00fctzen, ins Visier nehmen sollte\u201c. Die Logik dahinter ist, der Zivilbev\u00f6lkerung so sehr zu schaden, dass sie sich dann gegen die Militanten wendet und den Feind zwingt, um Frieden zu bitten.\"
Das hei\u00dft: Familie Omari wurde kollektiv bestraft f\u00fcr etwas, was sie nicht tat. Es ist ein offensichtliches Verbrechen gegen Zivilisten. Wie bei allen anderen Zivilisten in Dahiye, im S\u00fcdlibanon und woanders, Gaza sollte hierbei nicht vergessen werden, ist ihr Beschuss in keiner Weise milit\u00e4risch notwendig oder eine Form von Verteidigung. Sondern ein Angriff selbst. Um sie f\u00fcr milit\u00e4rische und politische Ziele zu missbrauchen. Israel nutzt sie quasi als menschlichen Schutzschild. Oft nur noch als Leichnam. Mindestens 3.961 Menschen im Libanon wurden get\u00f6tet. In Gaza mindestens 44.502. Familie Omari konnte \u00fcberleben. In knappen 40 Minuten.<\/p>\n\n\n\n<\/figure>\n\n\n\n
2. Frankreich ist sein Einfluss in der ehemaligen Kolonie Libanon wichtig.
3. In Frankreich ist Israel unbeliebt, Solidarit\u00e4t mit Pal\u00e4stinensern weiterverbreitet. Die Regierung will heftigere Kritik vermeiden.
4. Frankreich wittert Deutschlands Unbeliebtheit und Schw\u00e4che. W\u00e4hrend die Bundesregierung in der EU eine gemeinsame Position f\u00fcr Frieden blockiert, will Frankreich die Mehrheitsposition (f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe) als alternative und vern\u00fcnftige F\u00fchrungsmacht in Europa verk\u00f6rpern.<\/p>\n","post_title":"Wegen Gaza: Frankreichs Macron fordert Ende der Waffenlieferungen an Israel","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"wegen-gaza-frankreichs-macron-fordert-ende-der-waffenlieferungen-an-israel","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:41:34","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:41:34","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4572","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"}],"next":false,"prev":false,"total_page":1},"paged":1,"column_class":"jeg_col_3o3","class":"jnews_block_37"};Syrien ist ein Vielv\u00f6lkerstaat.<\/h2>\n\n\n\n
B) Die Angst vor dem Verlust der eigenen Existenz. Insbesondere unter Staatsbediensteten. Das ging nat\u00fcrlich mit der Angst vor Verfolgung einher.<\/p>\n\n\n\nM\u00fcssen also Minderheiten keine Angst haben?<\/h2>\n\n\n\n
Der Krieg endet hoffentlich. Aber eben nur hoffentlich.<\/h2>\n\n\n\n
Was will Israel? Warum nicht, was wollen Pal\u00e4stinenser?\u2028\u2028<\/h2>\n\n\n\n
\u201eAlles eine gro\u00dfe Spiel\u201c<\/h2>\n\n\n\n
Sch\u00f6ne, naive Hoffnung.<\/h2>\n\n\n\n
Der Raketeneinschlag lie\u00df nichts \u00fcbrig vom markierten Haus. Auch das Zuhause der Omaris ist nicht mehr bewohnbar. Ein Feuersturm verbrannte das Haus von innen und zerst\u00f6rte die tragenden W\u00e4nde. Kurz nach Mitternacht haben sie pl\u00f6tzlich alles verloren. \"Mein Bruder Mohammed war zum Gl\u00fcck nicht zuhause\", erz\u00e4hlt Yehya. Der 16-j\u00e4hrige Mohammed hat Leuk\u00e4mie. Er befand sich im Zahraa-Krankenhaus. Auch das Krankenhaus wurde bereits von einem israelischen Luftangriff getroffen. Nirgendwo war die Familie sicher vor Israels Krieg gegen den Libanon. Am wenigsten aber zuhause.
Familie Omari lebte im Beiruter Stadtteil Dahiye. Medien markieren das Viertel h\u00e4ufig als \"Hisbollah-Hochburg\". Die Familie lebt dort schon l\u00e4nger, als es die Hisbollah \u00fcberhaupt gibt. Die Angeh\u00f6rigen der Familie sind auch keine K\u00e4mpfer oder zivile Teile der Hisbollah. Sie geh\u00f6ren der Minderheit der Mhallamiye an.
Sie wurden Opfer der Dahiye-Doktrin, die nach eben jenem Wohnviertel benannt ist. Die Dahiye-Doktrin ist eine israelische Milit\u00e4rstrategie, die die gro\u00dffl\u00e4chige Zerst\u00f6rung ziviler Infrastruktur, um feindliche Regierungen unter Druck zu setzen. Die Doktrin wurde vom ehemaligen Generalstabschef der israelischen Streitkr\u00e4fte (IDF), Gadi Eizenkot, dargelegt. Der israelische Oberst Gabi Siboni schrieb, dass Israel \u201edie wirtschaftlichen Interessen und die Zentren der zivilen Macht, die die Organisation unterst\u00fctzen, ins Visier nehmen sollte\u201c. Die Logik dahinter ist, der Zivilbev\u00f6lkerung so sehr zu schaden, dass sie sich dann gegen die Militanten wendet und den Feind zwingt, um Frieden zu bitten.\"
Das hei\u00dft: Familie Omari wurde kollektiv bestraft f\u00fcr etwas, was sie nicht tat. Es ist ein offensichtliches Verbrechen gegen Zivilisten. Wie bei allen anderen Zivilisten in Dahiye, im S\u00fcdlibanon und woanders, Gaza sollte hierbei nicht vergessen werden, ist ihr Beschuss in keiner Weise milit\u00e4risch notwendig oder eine Form von Verteidigung. Sondern ein Angriff selbst. Um sie f\u00fcr milit\u00e4rische und politische Ziele zu missbrauchen. Israel nutzt sie quasi als menschlichen Schutzschild. Oft nur noch als Leichnam. Mindestens 3.961 Menschen im Libanon wurden get\u00f6tet. In Gaza mindestens 44.502. Familie Omari konnte \u00fcberleben. In knappen 40 Minuten.<\/p>\n\n\n\n<\/figure>\n\n\n\n
2. Frankreich ist sein Einfluss in der ehemaligen Kolonie Libanon wichtig.
3. In Frankreich ist Israel unbeliebt, Solidarit\u00e4t mit Pal\u00e4stinensern weiterverbreitet. Die Regierung will heftigere Kritik vermeiden.
4. Frankreich wittert Deutschlands Unbeliebtheit und Schw\u00e4che. W\u00e4hrend die Bundesregierung in der EU eine gemeinsame Position f\u00fcr Frieden blockiert, will Frankreich die Mehrheitsposition (f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe) als alternative und vern\u00fcnftige F\u00fchrungsmacht in Europa verk\u00f6rpern.<\/p>\n","post_title":"Wegen Gaza: Frankreichs Macron fordert Ende der Waffenlieferungen an Israel","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"wegen-gaza-frankreichs-macron-fordert-ende-der-waffenlieferungen-an-israel","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:41:34","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:41:34","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4572","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"}],"next":false,"prev":false,"total_page":1},"paged":1,"column_class":"jeg_col_3o3","class":"jnews_block_37"};Syrien ist ein Vielv\u00f6lkerstaat.<\/h2>\n\n\n\n
B) Die Angst vor dem Verlust der eigenen Existenz. Insbesondere unter Staatsbediensteten. Das ging nat\u00fcrlich mit der Angst vor Verfolgung einher.<\/p>\n\n\n\nM\u00fcssen also Minderheiten keine Angst haben?<\/h2>\n\n\n\n
Der Krieg endet hoffentlich. Aber eben nur hoffentlich.<\/h2>\n\n\n\n
Was will Israel? Warum nicht, was wollen Pal\u00e4stinenser?\u2028\u2028<\/h2>\n\n\n\n
\u201eAlles eine gro\u00dfe Spiel\u201c<\/h2>\n\n\n\n
Sch\u00f6ne, naive Hoffnung.<\/h2>\n\n\n\n
Der Raketeneinschlag lie\u00df nichts \u00fcbrig vom markierten Haus. Auch das Zuhause der Omaris ist nicht mehr bewohnbar. Ein Feuersturm verbrannte das Haus von innen und zerst\u00f6rte die tragenden W\u00e4nde. Kurz nach Mitternacht haben sie pl\u00f6tzlich alles verloren. \"Mein Bruder Mohammed war zum Gl\u00fcck nicht zuhause\", erz\u00e4hlt Yehya. Der 16-j\u00e4hrige Mohammed hat Leuk\u00e4mie. Er befand sich im Zahraa-Krankenhaus. Auch das Krankenhaus wurde bereits von einem israelischen Luftangriff getroffen. Nirgendwo war die Familie sicher vor Israels Krieg gegen den Libanon. Am wenigsten aber zuhause.
Familie Omari lebte im Beiruter Stadtteil Dahiye. Medien markieren das Viertel h\u00e4ufig als \"Hisbollah-Hochburg\". Die Familie lebt dort schon l\u00e4nger, als es die Hisbollah \u00fcberhaupt gibt. Die Angeh\u00f6rigen der Familie sind auch keine K\u00e4mpfer oder zivile Teile der Hisbollah. Sie geh\u00f6ren der Minderheit der Mhallamiye an.
Sie wurden Opfer der Dahiye-Doktrin, die nach eben jenem Wohnviertel benannt ist. Die Dahiye-Doktrin ist eine israelische Milit\u00e4rstrategie, die die gro\u00dffl\u00e4chige Zerst\u00f6rung ziviler Infrastruktur, um feindliche Regierungen unter Druck zu setzen. Die Doktrin wurde vom ehemaligen Generalstabschef der israelischen Streitkr\u00e4fte (IDF), Gadi Eizenkot, dargelegt. Der israelische Oberst Gabi Siboni schrieb, dass Israel \u201edie wirtschaftlichen Interessen und die Zentren der zivilen Macht, die die Organisation unterst\u00fctzen, ins Visier nehmen sollte\u201c. Die Logik dahinter ist, der Zivilbev\u00f6lkerung so sehr zu schaden, dass sie sich dann gegen die Militanten wendet und den Feind zwingt, um Frieden zu bitten.\"
Das hei\u00dft: Familie Omari wurde kollektiv bestraft f\u00fcr etwas, was sie nicht tat. Es ist ein offensichtliches Verbrechen gegen Zivilisten. Wie bei allen anderen Zivilisten in Dahiye, im S\u00fcdlibanon und woanders, Gaza sollte hierbei nicht vergessen werden, ist ihr Beschuss in keiner Weise milit\u00e4risch notwendig oder eine Form von Verteidigung. Sondern ein Angriff selbst. Um sie f\u00fcr milit\u00e4rische und politische Ziele zu missbrauchen. Israel nutzt sie quasi als menschlichen Schutzschild. Oft nur noch als Leichnam. Mindestens 3.961 Menschen im Libanon wurden get\u00f6tet. In Gaza mindestens 44.502. Familie Omari konnte \u00fcberleben. In knappen 40 Minuten.<\/p>\n\n\n\n<\/figure>\n\n\n\n
2. Frankreich ist sein Einfluss in der ehemaligen Kolonie Libanon wichtig.
3. In Frankreich ist Israel unbeliebt, Solidarit\u00e4t mit Pal\u00e4stinensern weiterverbreitet. Die Regierung will heftigere Kritik vermeiden.
4. Frankreich wittert Deutschlands Unbeliebtheit und Schw\u00e4che. W\u00e4hrend die Bundesregierung in der EU eine gemeinsame Position f\u00fcr Frieden blockiert, will Frankreich die Mehrheitsposition (f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe) als alternative und vern\u00fcnftige F\u00fchrungsmacht in Europa verk\u00f6rpern.<\/p>\n","post_title":"Wegen Gaza: Frankreichs Macron fordert Ende der Waffenlieferungen an Israel","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"wegen-gaza-frankreichs-macron-fordert-ende-der-waffenlieferungen-an-israel","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:41:34","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:41:34","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4572","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"}],"next":false,"prev":false,"total_page":1},"paged":1,"column_class":"jeg_col_3o3","class":"jnews_block_37"};
\u2028Gerade Minderheiten blicken ins Ungewisse. Nicht immer unbedingt pessimistisch, aber eben mit Unruhe.<\/p>\n\n\n\nSyrien ist ein Vielv\u00f6lkerstaat.<\/h2>\n\n\n\n
B) Die Angst vor dem Verlust der eigenen Existenz. Insbesondere unter Staatsbediensteten. Das ging nat\u00fcrlich mit der Angst vor Verfolgung einher.<\/p>\n\n\n\nM\u00fcssen also Minderheiten keine Angst haben?<\/h2>\n\n\n\n
Der Krieg endet hoffentlich. Aber eben nur hoffentlich.<\/h2>\n\n\n\n
Was will Israel? Warum nicht, was wollen Pal\u00e4stinenser?\u2028\u2028<\/h2>\n\n\n\n
\u201eAlles eine gro\u00dfe Spiel\u201c<\/h2>\n\n\n\n
Sch\u00f6ne, naive Hoffnung.<\/h2>\n\n\n\n
Der Raketeneinschlag lie\u00df nichts \u00fcbrig vom markierten Haus. Auch das Zuhause der Omaris ist nicht mehr bewohnbar. Ein Feuersturm verbrannte das Haus von innen und zerst\u00f6rte die tragenden W\u00e4nde. Kurz nach Mitternacht haben sie pl\u00f6tzlich alles verloren. \"Mein Bruder Mohammed war zum Gl\u00fcck nicht zuhause\", erz\u00e4hlt Yehya. Der 16-j\u00e4hrige Mohammed hat Leuk\u00e4mie. Er befand sich im Zahraa-Krankenhaus. Auch das Krankenhaus wurde bereits von einem israelischen Luftangriff getroffen. Nirgendwo war die Familie sicher vor Israels Krieg gegen den Libanon. Am wenigsten aber zuhause.
Familie Omari lebte im Beiruter Stadtteil Dahiye. Medien markieren das Viertel h\u00e4ufig als \"Hisbollah-Hochburg\". Die Familie lebt dort schon l\u00e4nger, als es die Hisbollah \u00fcberhaupt gibt. Die Angeh\u00f6rigen der Familie sind auch keine K\u00e4mpfer oder zivile Teile der Hisbollah. Sie geh\u00f6ren der Minderheit der Mhallamiye an.
Sie wurden Opfer der Dahiye-Doktrin, die nach eben jenem Wohnviertel benannt ist. Die Dahiye-Doktrin ist eine israelische Milit\u00e4rstrategie, die die gro\u00dffl\u00e4chige Zerst\u00f6rung ziviler Infrastruktur, um feindliche Regierungen unter Druck zu setzen. Die Doktrin wurde vom ehemaligen Generalstabschef der israelischen Streitkr\u00e4fte (IDF), Gadi Eizenkot, dargelegt. Der israelische Oberst Gabi Siboni schrieb, dass Israel \u201edie wirtschaftlichen Interessen und die Zentren der zivilen Macht, die die Organisation unterst\u00fctzen, ins Visier nehmen sollte\u201c. Die Logik dahinter ist, der Zivilbev\u00f6lkerung so sehr zu schaden, dass sie sich dann gegen die Militanten wendet und den Feind zwingt, um Frieden zu bitten.\"
Das hei\u00dft: Familie Omari wurde kollektiv bestraft f\u00fcr etwas, was sie nicht tat. Es ist ein offensichtliches Verbrechen gegen Zivilisten. Wie bei allen anderen Zivilisten in Dahiye, im S\u00fcdlibanon und woanders, Gaza sollte hierbei nicht vergessen werden, ist ihr Beschuss in keiner Weise milit\u00e4risch notwendig oder eine Form von Verteidigung. Sondern ein Angriff selbst. Um sie f\u00fcr milit\u00e4rische und politische Ziele zu missbrauchen. Israel nutzt sie quasi als menschlichen Schutzschild. Oft nur noch als Leichnam. Mindestens 3.961 Menschen im Libanon wurden get\u00f6tet. In Gaza mindestens 44.502. Familie Omari konnte \u00fcberleben. In knappen 40 Minuten.<\/p>\n\n\n\n<\/figure>\n\n\n\n
2. Frankreich ist sein Einfluss in der ehemaligen Kolonie Libanon wichtig.
3. In Frankreich ist Israel unbeliebt, Solidarit\u00e4t mit Pal\u00e4stinensern weiterverbreitet. Die Regierung will heftigere Kritik vermeiden.
4. Frankreich wittert Deutschlands Unbeliebtheit und Schw\u00e4che. W\u00e4hrend die Bundesregierung in der EU eine gemeinsame Position f\u00fcr Frieden blockiert, will Frankreich die Mehrheitsposition (f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe) als alternative und vern\u00fcnftige F\u00fchrungsmacht in Europa verk\u00f6rpern.<\/p>\n","post_title":"Wegen Gaza: Frankreichs Macron fordert Ende der Waffenlieferungen an Israel","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"wegen-gaza-frankreichs-macron-fordert-ende-der-waffenlieferungen-an-israel","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:41:34","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:41:34","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4572","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"}],"next":false,"prev":false,"total_page":1},"paged":1,"column_class":"jeg_col_3o3","class":"jnews_block_37"};
\u2028Gerade Minderheiten blicken ins Ungewisse. Nicht immer unbedingt pessimistisch, aber eben mit Unruhe.<\/p>\n\n\n\nSyrien ist ein Vielv\u00f6lkerstaat.<\/h2>\n\n\n\n
B) Die Angst vor dem Verlust der eigenen Existenz. Insbesondere unter Staatsbediensteten. Das ging nat\u00fcrlich mit der Angst vor Verfolgung einher.<\/p>\n\n\n\nM\u00fcssen also Minderheiten keine Angst haben?<\/h2>\n\n\n\n
Der Krieg endet hoffentlich. Aber eben nur hoffentlich.<\/h2>\n\n\n\n
Was will Israel? Warum nicht, was wollen Pal\u00e4stinenser?\u2028\u2028<\/h2>\n\n\n\n
\u201eAlles eine gro\u00dfe Spiel\u201c<\/h2>\n\n\n\n
Sch\u00f6ne, naive Hoffnung.<\/h2>\n\n\n\n
Der Raketeneinschlag lie\u00df nichts \u00fcbrig vom markierten Haus. Auch das Zuhause der Omaris ist nicht mehr bewohnbar. Ein Feuersturm verbrannte das Haus von innen und zerst\u00f6rte die tragenden W\u00e4nde. Kurz nach Mitternacht haben sie pl\u00f6tzlich alles verloren. \"Mein Bruder Mohammed war zum Gl\u00fcck nicht zuhause\", erz\u00e4hlt Yehya. Der 16-j\u00e4hrige Mohammed hat Leuk\u00e4mie. Er befand sich im Zahraa-Krankenhaus. Auch das Krankenhaus wurde bereits von einem israelischen Luftangriff getroffen. Nirgendwo war die Familie sicher vor Israels Krieg gegen den Libanon. Am wenigsten aber zuhause.
Familie Omari lebte im Beiruter Stadtteil Dahiye. Medien markieren das Viertel h\u00e4ufig als \"Hisbollah-Hochburg\". Die Familie lebt dort schon l\u00e4nger, als es die Hisbollah \u00fcberhaupt gibt. Die Angeh\u00f6rigen der Familie sind auch keine K\u00e4mpfer oder zivile Teile der Hisbollah. Sie geh\u00f6ren der Minderheit der Mhallamiye an.
Sie wurden Opfer der Dahiye-Doktrin, die nach eben jenem Wohnviertel benannt ist. Die Dahiye-Doktrin ist eine israelische Milit\u00e4rstrategie, die die gro\u00dffl\u00e4chige Zerst\u00f6rung ziviler Infrastruktur, um feindliche Regierungen unter Druck zu setzen. Die Doktrin wurde vom ehemaligen Generalstabschef der israelischen Streitkr\u00e4fte (IDF), Gadi Eizenkot, dargelegt. Der israelische Oberst Gabi Siboni schrieb, dass Israel \u201edie wirtschaftlichen Interessen und die Zentren der zivilen Macht, die die Organisation unterst\u00fctzen, ins Visier nehmen sollte\u201c. Die Logik dahinter ist, der Zivilbev\u00f6lkerung so sehr zu schaden, dass sie sich dann gegen die Militanten wendet und den Feind zwingt, um Frieden zu bitten.\"
Das hei\u00dft: Familie Omari wurde kollektiv bestraft f\u00fcr etwas, was sie nicht tat. Es ist ein offensichtliches Verbrechen gegen Zivilisten. Wie bei allen anderen Zivilisten in Dahiye, im S\u00fcdlibanon und woanders, Gaza sollte hierbei nicht vergessen werden, ist ihr Beschuss in keiner Weise milit\u00e4risch notwendig oder eine Form von Verteidigung. Sondern ein Angriff selbst. Um sie f\u00fcr milit\u00e4rische und politische Ziele zu missbrauchen. Israel nutzt sie quasi als menschlichen Schutzschild. Oft nur noch als Leichnam. Mindestens 3.961 Menschen im Libanon wurden get\u00f6tet. In Gaza mindestens 44.502. Familie Omari konnte \u00fcberleben. In knappen 40 Minuten.<\/p>\n\n\n\n<\/figure>\n\n\n\n
2. Frankreich ist sein Einfluss in der ehemaligen Kolonie Libanon wichtig.
3. In Frankreich ist Israel unbeliebt, Solidarit\u00e4t mit Pal\u00e4stinensern weiterverbreitet. Die Regierung will heftigere Kritik vermeiden.
4. Frankreich wittert Deutschlands Unbeliebtheit und Schw\u00e4che. W\u00e4hrend die Bundesregierung in der EU eine gemeinsame Position f\u00fcr Frieden blockiert, will Frankreich die Mehrheitsposition (f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe) als alternative und vern\u00fcnftige F\u00fchrungsmacht in Europa verk\u00f6rpern.<\/p>\n","post_title":"Wegen Gaza: Frankreichs Macron fordert Ende der Waffenlieferungen an Israel","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"wegen-gaza-frankreichs-macron-fordert-ende-der-waffenlieferungen-an-israel","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:41:34","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:41:34","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4572","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"}],"next":false,"prev":false,"total_page":1},"paged":1,"column_class":"jeg_col_3o3","class":"jnews_block_37"};
\u2028Gerade Minderheiten blicken ins Ungewisse. Nicht immer unbedingt pessimistisch, aber eben mit Unruhe.<\/p>\n\n\n\nSyrien ist ein Vielv\u00f6lkerstaat.<\/h2>\n\n\n\n
B) Die Angst vor dem Verlust der eigenen Existenz. Insbesondere unter Staatsbediensteten. Das ging nat\u00fcrlich mit der Angst vor Verfolgung einher.<\/p>\n\n\n\nM\u00fcssen also Minderheiten keine Angst haben?<\/h2>\n\n\n\n
Der Krieg endet hoffentlich. Aber eben nur hoffentlich.<\/h2>\n\n\n\n
Was will Israel? Warum nicht, was wollen Pal\u00e4stinenser?\u2028\u2028<\/h2>\n\n\n\n
\u201eAlles eine gro\u00dfe Spiel\u201c<\/h2>\n\n\n\n
Sch\u00f6ne, naive Hoffnung.<\/h2>\n\n\n\n
Der Raketeneinschlag lie\u00df nichts \u00fcbrig vom markierten Haus. Auch das Zuhause der Omaris ist nicht mehr bewohnbar. Ein Feuersturm verbrannte das Haus von innen und zerst\u00f6rte die tragenden W\u00e4nde. Kurz nach Mitternacht haben sie pl\u00f6tzlich alles verloren. \"Mein Bruder Mohammed war zum Gl\u00fcck nicht zuhause\", erz\u00e4hlt Yehya. Der 16-j\u00e4hrige Mohammed hat Leuk\u00e4mie. Er befand sich im Zahraa-Krankenhaus. Auch das Krankenhaus wurde bereits von einem israelischen Luftangriff getroffen. Nirgendwo war die Familie sicher vor Israels Krieg gegen den Libanon. Am wenigsten aber zuhause.
Familie Omari lebte im Beiruter Stadtteil Dahiye. Medien markieren das Viertel h\u00e4ufig als \"Hisbollah-Hochburg\". Die Familie lebt dort schon l\u00e4nger, als es die Hisbollah \u00fcberhaupt gibt. Die Angeh\u00f6rigen der Familie sind auch keine K\u00e4mpfer oder zivile Teile der Hisbollah. Sie geh\u00f6ren der Minderheit der Mhallamiye an.
Sie wurden Opfer der Dahiye-Doktrin, die nach eben jenem Wohnviertel benannt ist. Die Dahiye-Doktrin ist eine israelische Milit\u00e4rstrategie, die die gro\u00dffl\u00e4chige Zerst\u00f6rung ziviler Infrastruktur, um feindliche Regierungen unter Druck zu setzen. Die Doktrin wurde vom ehemaligen Generalstabschef der israelischen Streitkr\u00e4fte (IDF), Gadi Eizenkot, dargelegt. Der israelische Oberst Gabi Siboni schrieb, dass Israel \u201edie wirtschaftlichen Interessen und die Zentren der zivilen Macht, die die Organisation unterst\u00fctzen, ins Visier nehmen sollte\u201c. Die Logik dahinter ist, der Zivilbev\u00f6lkerung so sehr zu schaden, dass sie sich dann gegen die Militanten wendet und den Feind zwingt, um Frieden zu bitten.\"
Das hei\u00dft: Familie Omari wurde kollektiv bestraft f\u00fcr etwas, was sie nicht tat. Es ist ein offensichtliches Verbrechen gegen Zivilisten. Wie bei allen anderen Zivilisten in Dahiye, im S\u00fcdlibanon und woanders, Gaza sollte hierbei nicht vergessen werden, ist ihr Beschuss in keiner Weise milit\u00e4risch notwendig oder eine Form von Verteidigung. Sondern ein Angriff selbst. Um sie f\u00fcr milit\u00e4rische und politische Ziele zu missbrauchen. Israel nutzt sie quasi als menschlichen Schutzschild. Oft nur noch als Leichnam. Mindestens 3.961 Menschen im Libanon wurden get\u00f6tet. In Gaza mindestens 44.502. Familie Omari konnte \u00fcberleben. In knappen 40 Minuten.<\/p>\n\n\n\n<\/figure>\n\n\n\n
2. Frankreich ist sein Einfluss in der ehemaligen Kolonie Libanon wichtig.
3. In Frankreich ist Israel unbeliebt, Solidarit\u00e4t mit Pal\u00e4stinensern weiterverbreitet. Die Regierung will heftigere Kritik vermeiden.
4. Frankreich wittert Deutschlands Unbeliebtheit und Schw\u00e4che. W\u00e4hrend die Bundesregierung in der EU eine gemeinsame Position f\u00fcr Frieden blockiert, will Frankreich die Mehrheitsposition (f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe) als alternative und vern\u00fcnftige F\u00fchrungsmacht in Europa verk\u00f6rpern.<\/p>\n","post_title":"Wegen Gaza: Frankreichs Macron fordert Ende der Waffenlieferungen an Israel","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"wegen-gaza-frankreichs-macron-fordert-ende-der-waffenlieferungen-an-israel","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:41:34","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:41:34","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4572","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"}],"next":false,"prev":false,"total_page":1},"paged":1,"column_class":"jeg_col_3o3","class":"jnews_block_37"};Der Tyrann Assad ist gefallen.<\/h2>\n\n\n\n
\u2028Gerade Minderheiten blicken ins Ungewisse. Nicht immer unbedingt pessimistisch, aber eben mit Unruhe.<\/p>\n\n\n\nSyrien ist ein Vielv\u00f6lkerstaat.<\/h2>\n\n\n\n
B) Die Angst vor dem Verlust der eigenen Existenz. Insbesondere unter Staatsbediensteten. Das ging nat\u00fcrlich mit der Angst vor Verfolgung einher.<\/p>\n\n\n\nM\u00fcssen also Minderheiten keine Angst haben?<\/h2>\n\n\n\n
Der Krieg endet hoffentlich. Aber eben nur hoffentlich.<\/h2>\n\n\n\n
Was will Israel? Warum nicht, was wollen Pal\u00e4stinenser?\u2028\u2028<\/h2>\n\n\n\n
\u201eAlles eine gro\u00dfe Spiel\u201c<\/h2>\n\n\n\n
Sch\u00f6ne, naive Hoffnung.<\/h2>\n\n\n\n
Der Raketeneinschlag lie\u00df nichts \u00fcbrig vom markierten Haus. Auch das Zuhause der Omaris ist nicht mehr bewohnbar. Ein Feuersturm verbrannte das Haus von innen und zerst\u00f6rte die tragenden W\u00e4nde. Kurz nach Mitternacht haben sie pl\u00f6tzlich alles verloren. \"Mein Bruder Mohammed war zum Gl\u00fcck nicht zuhause\", erz\u00e4hlt Yehya. Der 16-j\u00e4hrige Mohammed hat Leuk\u00e4mie. Er befand sich im Zahraa-Krankenhaus. Auch das Krankenhaus wurde bereits von einem israelischen Luftangriff getroffen. Nirgendwo war die Familie sicher vor Israels Krieg gegen den Libanon. Am wenigsten aber zuhause.
Familie Omari lebte im Beiruter Stadtteil Dahiye. Medien markieren das Viertel h\u00e4ufig als \"Hisbollah-Hochburg\". Die Familie lebt dort schon l\u00e4nger, als es die Hisbollah \u00fcberhaupt gibt. Die Angeh\u00f6rigen der Familie sind auch keine K\u00e4mpfer oder zivile Teile der Hisbollah. Sie geh\u00f6ren der Minderheit der Mhallamiye an.
Sie wurden Opfer der Dahiye-Doktrin, die nach eben jenem Wohnviertel benannt ist. Die Dahiye-Doktrin ist eine israelische Milit\u00e4rstrategie, die die gro\u00dffl\u00e4chige Zerst\u00f6rung ziviler Infrastruktur, um feindliche Regierungen unter Druck zu setzen. Die Doktrin wurde vom ehemaligen Generalstabschef der israelischen Streitkr\u00e4fte (IDF), Gadi Eizenkot, dargelegt. Der israelische Oberst Gabi Siboni schrieb, dass Israel \u201edie wirtschaftlichen Interessen und die Zentren der zivilen Macht, die die Organisation unterst\u00fctzen, ins Visier nehmen sollte\u201c. Die Logik dahinter ist, der Zivilbev\u00f6lkerung so sehr zu schaden, dass sie sich dann gegen die Militanten wendet und den Feind zwingt, um Frieden zu bitten.\"
Das hei\u00dft: Familie Omari wurde kollektiv bestraft f\u00fcr etwas, was sie nicht tat. Es ist ein offensichtliches Verbrechen gegen Zivilisten. Wie bei allen anderen Zivilisten in Dahiye, im S\u00fcdlibanon und woanders, Gaza sollte hierbei nicht vergessen werden, ist ihr Beschuss in keiner Weise milit\u00e4risch notwendig oder eine Form von Verteidigung. Sondern ein Angriff selbst. Um sie f\u00fcr milit\u00e4rische und politische Ziele zu missbrauchen. Israel nutzt sie quasi als menschlichen Schutzschild. Oft nur noch als Leichnam. Mindestens 3.961 Menschen im Libanon wurden get\u00f6tet. In Gaza mindestens 44.502. Familie Omari konnte \u00fcberleben. In knappen 40 Minuten.<\/p>\n\n\n\n<\/figure>\n\n\n\n
2. Frankreich ist sein Einfluss in der ehemaligen Kolonie Libanon wichtig.
3. In Frankreich ist Israel unbeliebt, Solidarit\u00e4t mit Pal\u00e4stinensern weiterverbreitet. Die Regierung will heftigere Kritik vermeiden.
4. Frankreich wittert Deutschlands Unbeliebtheit und Schw\u00e4che. W\u00e4hrend die Bundesregierung in der EU eine gemeinsame Position f\u00fcr Frieden blockiert, will Frankreich die Mehrheitsposition (f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe) als alternative und vern\u00fcnftige F\u00fchrungsmacht in Europa verk\u00f6rpern.<\/p>\n","post_title":"Wegen Gaza: Frankreichs Macron fordert Ende der Waffenlieferungen an Israel","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"wegen-gaza-frankreichs-macron-fordert-ende-der-waffenlieferungen-an-israel","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:41:34","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:41:34","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4572","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"}],"next":false,"prev":false,"total_page":1},"paged":1,"column_class":"jeg_col_3o3","class":"jnews_block_37"};Der Tyrann Assad ist gefallen.<\/h2>\n\n\n\n
\u2028Gerade Minderheiten blicken ins Ungewisse. Nicht immer unbedingt pessimistisch, aber eben mit Unruhe.<\/p>\n\n\n\nSyrien ist ein Vielv\u00f6lkerstaat.<\/h2>\n\n\n\n
B) Die Angst vor dem Verlust der eigenen Existenz. Insbesondere unter Staatsbediensteten. Das ging nat\u00fcrlich mit der Angst vor Verfolgung einher.<\/p>\n\n\n\nM\u00fcssen also Minderheiten keine Angst haben?<\/h2>\n\n\n\n
Der Krieg endet hoffentlich. Aber eben nur hoffentlich.<\/h2>\n\n\n\n
Was will Israel? Warum nicht, was wollen Pal\u00e4stinenser?\u2028\u2028<\/h2>\n\n\n\n
\u201eAlles eine gro\u00dfe Spiel\u201c<\/h2>\n\n\n\n
Sch\u00f6ne, naive Hoffnung.<\/h2>\n\n\n\n
Der Raketeneinschlag lie\u00df nichts \u00fcbrig vom markierten Haus. Auch das Zuhause der Omaris ist nicht mehr bewohnbar. Ein Feuersturm verbrannte das Haus von innen und zerst\u00f6rte die tragenden W\u00e4nde. Kurz nach Mitternacht haben sie pl\u00f6tzlich alles verloren. \"Mein Bruder Mohammed war zum Gl\u00fcck nicht zuhause\", erz\u00e4hlt Yehya. Der 16-j\u00e4hrige Mohammed hat Leuk\u00e4mie. Er befand sich im Zahraa-Krankenhaus. Auch das Krankenhaus wurde bereits von einem israelischen Luftangriff getroffen. Nirgendwo war die Familie sicher vor Israels Krieg gegen den Libanon. Am wenigsten aber zuhause.
Familie Omari lebte im Beiruter Stadtteil Dahiye. Medien markieren das Viertel h\u00e4ufig als \"Hisbollah-Hochburg\". Die Familie lebt dort schon l\u00e4nger, als es die Hisbollah \u00fcberhaupt gibt. Die Angeh\u00f6rigen der Familie sind auch keine K\u00e4mpfer oder zivile Teile der Hisbollah. Sie geh\u00f6ren der Minderheit der Mhallamiye an.
Sie wurden Opfer der Dahiye-Doktrin, die nach eben jenem Wohnviertel benannt ist. Die Dahiye-Doktrin ist eine israelische Milit\u00e4rstrategie, die die gro\u00dffl\u00e4chige Zerst\u00f6rung ziviler Infrastruktur, um feindliche Regierungen unter Druck zu setzen. Die Doktrin wurde vom ehemaligen Generalstabschef der israelischen Streitkr\u00e4fte (IDF), Gadi Eizenkot, dargelegt. Der israelische Oberst Gabi Siboni schrieb, dass Israel \u201edie wirtschaftlichen Interessen und die Zentren der zivilen Macht, die die Organisation unterst\u00fctzen, ins Visier nehmen sollte\u201c. Die Logik dahinter ist, der Zivilbev\u00f6lkerung so sehr zu schaden, dass sie sich dann gegen die Militanten wendet und den Feind zwingt, um Frieden zu bitten.\"
Das hei\u00dft: Familie Omari wurde kollektiv bestraft f\u00fcr etwas, was sie nicht tat. Es ist ein offensichtliches Verbrechen gegen Zivilisten. Wie bei allen anderen Zivilisten in Dahiye, im S\u00fcdlibanon und woanders, Gaza sollte hierbei nicht vergessen werden, ist ihr Beschuss in keiner Weise milit\u00e4risch notwendig oder eine Form von Verteidigung. Sondern ein Angriff selbst. Um sie f\u00fcr milit\u00e4rische und politische Ziele zu missbrauchen. Israel nutzt sie quasi als menschlichen Schutzschild. Oft nur noch als Leichnam. Mindestens 3.961 Menschen im Libanon wurden get\u00f6tet. In Gaza mindestens 44.502. Familie Omari konnte \u00fcberleben. In knappen 40 Minuten.<\/p>\n\n\n\n<\/figure>\n\n\n\n
2. Frankreich ist sein Einfluss in der ehemaligen Kolonie Libanon wichtig.
3. In Frankreich ist Israel unbeliebt, Solidarit\u00e4t mit Pal\u00e4stinensern weiterverbreitet. Die Regierung will heftigere Kritik vermeiden.
4. Frankreich wittert Deutschlands Unbeliebtheit und Schw\u00e4che. W\u00e4hrend die Bundesregierung in der EU eine gemeinsame Position f\u00fcr Frieden blockiert, will Frankreich die Mehrheitsposition (f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe) als alternative und vern\u00fcnftige F\u00fchrungsmacht in Europa verk\u00f6rpern.<\/p>\n","post_title":"Wegen Gaza: Frankreichs Macron fordert Ende der Waffenlieferungen an Israel","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"wegen-gaza-frankreichs-macron-fordert-ende-der-waffenlieferungen-an-israel","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:41:34","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:41:34","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4572","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"}],"next":false,"prev":false,"total_page":1},"paged":1,"column_class":"jeg_col_3o3","class":"jnews_block_37"};
Die Fakten aus der Beh\u00f6rdenstatistik: Mit 88 % sind \u201eWei\u00dfe\u201c am h\u00e4ufigsten des Missbrauchs von Kindern beschuldigt. Das ist \u00fcber dem Anteil an der Bev\u00f6lkerung: 83 %. Pakistanis bilden lediglich 2 % der Beschuldigten, unter ihrem Bev\u00f6lkerungsanteil (2,5 %). Kurz: Es ist - wie immer - eine rassistische Hetzjagd, die einzelne Verbrechen auf ganze Menschengruppen projiziert, um anzustacheln, obwohl die Faktenlage eine andere ist.Doch ist denn irgendetwas dran der Story? Nein, nicht wirklich. Im Rahmen des globalen Rechtsrucks, an dem Musk und andere Rechte aktuell arbeiten, wurde ein Vorfall aus dem Jahr 2012 hochgesp\u00fclt. Damals flog im britischen Rochdale ein Missbrauchsring auf. Weil es zun\u00e4chst wenig Festnahmen gab, machte da schon der Vorwurf die Runde, die Polizei w\u00fcrde nicht richtig vorgehen, weil sie \u201enicht rassistisch wirken\u201c wollte. Fakt ist aber: Alle Verd\u00e4chtigten, die in dem Fall tats\u00e4chlich mehrheitlich pakistanische Herkunft hatten, sind in Haft. Und auch sie sind in die Statistik eingeflossen.
Elon Musk teilte einen Beitrag der pro-israelischen Hetzseite \u201eVisegrad 24\u201c. In dem Beitrag wird behauptet, Pakistaner w\u00fcrden 80 % der \u201eGang-Rapes\u201c ausmachen und \u201eWei\u00dfe\u201c nur 3,6 %. Wie immer: Fake News. Der erw\u00e4hnte \u201eCockbain-Report\u201c zu Gang-Rapes existiert \u00fcberhaupt nicht. Die Wissenschaftlerin Dr. Ella Cockbain hat solche Zahlen nie verwendet. Noch wichtiger: Die Beh\u00f6rden unterschieden nicht zwischen \u201eRape\u201c und \u201eGang-Rape\u201c. Jeder (gemeldete) Missbrauch flie\u00dft in die echte Statistik. Das h\u00e4lt Elon Musk aber nicht ab, den R\u00fccktritt des britischen Premierministers, Kair Starmer zu verlangen. Ja, basierend auf Fake News.
Niemand wird solche F\u00e4lle ernsthaft kleinreden oder gar gutreden. Im Gegenteil: In der britischen Gesellschaft gibt es einen breiten Konsens in der Ablehnung. Und nat\u00fcrlich wird auch in der pakistanischen und in der britisch-muslimischen Community Kindesmissbrauch mit aller H\u00e4rte verurteilt. Auf dem R\u00fccken der schutzlosen Opfer aber soll ein Feindbild bedient werden. Musk, der Propaganda f\u00fcr die AfD macht, setzt sich in etwa damit zusammenh\u00e4ngend f\u00fcr die Freilassung des inhaftierten Rechtsextremisten Tommy Robinson ein. Es geht nicht um Recht und Ordnung, es geht um das genaue Gegenteil. Um Destabilisierung, Spaltung, Hetze und Rassismus. Jede kluge Gesellschaft muss diese Gefahr schleunigst verstehen. Mit Trumps Pr\u00e4sidentschaft wird die Einmischung in Europa noch weiter zunehmen. Und die schlimmsten Akteure, u.a. waschechte Nazis, erhalten tatkr\u00e4ftige Unterst\u00fctzung vom reichsten Mann der Welt und dem m\u00e4chtigsten Land der Welt.<\/figure>\n","post_title":"Nein, in England gibt es keinen Missbrauchsskandal durch \"Migranten-Gangs\"","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"nein-in-england-gibt-es-keinen-missbrauchsskandal-durch-migranten-gangs","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2025-01-06 15:26:52","post_modified_gmt":"2025-01-06 15:26:52","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4735","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4728,"post_author":"2","post_date":"2024-12-08 14:09:37","post_date_gmt":"2024-12-08 14:09:37","post_content":"\nDer Tyrann Assad ist gefallen.<\/h2>\n\n\n\n
\u2028Gerade Minderheiten blicken ins Ungewisse. Nicht immer unbedingt pessimistisch, aber eben mit Unruhe.<\/p>\n\n\n\nSyrien ist ein Vielv\u00f6lkerstaat.<\/h2>\n\n\n\n
B) Die Angst vor dem Verlust der eigenen Existenz. Insbesondere unter Staatsbediensteten. Das ging nat\u00fcrlich mit der Angst vor Verfolgung einher.<\/p>\n\n\n\nM\u00fcssen also Minderheiten keine Angst haben?<\/h2>\n\n\n\n
Der Krieg endet hoffentlich. Aber eben nur hoffentlich.<\/h2>\n\n\n\n
Was will Israel? Warum nicht, was wollen Pal\u00e4stinenser?\u2028\u2028<\/h2>\n\n\n\n
\u201eAlles eine gro\u00dfe Spiel\u201c<\/h2>\n\n\n\n
Sch\u00f6ne, naive Hoffnung.<\/h2>\n\n\n\n
Der Raketeneinschlag lie\u00df nichts \u00fcbrig vom markierten Haus. Auch das Zuhause der Omaris ist nicht mehr bewohnbar. Ein Feuersturm verbrannte das Haus von innen und zerst\u00f6rte die tragenden W\u00e4nde. Kurz nach Mitternacht haben sie pl\u00f6tzlich alles verloren. \"Mein Bruder Mohammed war zum Gl\u00fcck nicht zuhause\", erz\u00e4hlt Yehya. Der 16-j\u00e4hrige Mohammed hat Leuk\u00e4mie. Er befand sich im Zahraa-Krankenhaus. Auch das Krankenhaus wurde bereits von einem israelischen Luftangriff getroffen. Nirgendwo war die Familie sicher vor Israels Krieg gegen den Libanon. Am wenigsten aber zuhause.
Familie Omari lebte im Beiruter Stadtteil Dahiye. Medien markieren das Viertel h\u00e4ufig als \"Hisbollah-Hochburg\". Die Familie lebt dort schon l\u00e4nger, als es die Hisbollah \u00fcberhaupt gibt. Die Angeh\u00f6rigen der Familie sind auch keine K\u00e4mpfer oder zivile Teile der Hisbollah. Sie geh\u00f6ren der Minderheit der Mhallamiye an.
Sie wurden Opfer der Dahiye-Doktrin, die nach eben jenem Wohnviertel benannt ist. Die Dahiye-Doktrin ist eine israelische Milit\u00e4rstrategie, die die gro\u00dffl\u00e4chige Zerst\u00f6rung ziviler Infrastruktur, um feindliche Regierungen unter Druck zu setzen. Die Doktrin wurde vom ehemaligen Generalstabschef der israelischen Streitkr\u00e4fte (IDF), Gadi Eizenkot, dargelegt. Der israelische Oberst Gabi Siboni schrieb, dass Israel \u201edie wirtschaftlichen Interessen und die Zentren der zivilen Macht, die die Organisation unterst\u00fctzen, ins Visier nehmen sollte\u201c. Die Logik dahinter ist, der Zivilbev\u00f6lkerung so sehr zu schaden, dass sie sich dann gegen die Militanten wendet und den Feind zwingt, um Frieden zu bitten.\"
Das hei\u00dft: Familie Omari wurde kollektiv bestraft f\u00fcr etwas, was sie nicht tat. Es ist ein offensichtliches Verbrechen gegen Zivilisten. Wie bei allen anderen Zivilisten in Dahiye, im S\u00fcdlibanon und woanders, Gaza sollte hierbei nicht vergessen werden, ist ihr Beschuss in keiner Weise milit\u00e4risch notwendig oder eine Form von Verteidigung. Sondern ein Angriff selbst. Um sie f\u00fcr milit\u00e4rische und politische Ziele zu missbrauchen. Israel nutzt sie quasi als menschlichen Schutzschild. Oft nur noch als Leichnam. Mindestens 3.961 Menschen im Libanon wurden get\u00f6tet. In Gaza mindestens 44.502. Familie Omari konnte \u00fcberleben. In knappen 40 Minuten.<\/p>\n\n\n\n<\/figure>\n\n\n\n
2. Frankreich ist sein Einfluss in der ehemaligen Kolonie Libanon wichtig.
3. In Frankreich ist Israel unbeliebt, Solidarit\u00e4t mit Pal\u00e4stinensern weiterverbreitet. Die Regierung will heftigere Kritik vermeiden.
4. Frankreich wittert Deutschlands Unbeliebtheit und Schw\u00e4che. W\u00e4hrend die Bundesregierung in der EU eine gemeinsame Position f\u00fcr Frieden blockiert, will Frankreich die Mehrheitsposition (f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe) als alternative und vern\u00fcnftige F\u00fchrungsmacht in Europa verk\u00f6rpern.<\/p>\n","post_title":"Wegen Gaza: Frankreichs Macron fordert Ende der Waffenlieferungen an Israel","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"wegen-gaza-frankreichs-macron-fordert-ende-der-waffenlieferungen-an-israel","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:41:34","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:41:34","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4572","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"}],"next":false,"prev":false,"total_page":1},"paged":1,"column_class":"jeg_col_3o3","class":"jnews_block_37"};
Die Fakten aus der Beh\u00f6rdenstatistik: Mit 88 % sind \u201eWei\u00dfe\u201c am h\u00e4ufigsten des Missbrauchs von Kindern beschuldigt. Das ist \u00fcber dem Anteil an der Bev\u00f6lkerung: 83 %. Pakistanis bilden lediglich 2 % der Beschuldigten, unter ihrem Bev\u00f6lkerungsanteil (2,5 %). Kurz: Es ist - wie immer - eine rassistische Hetzjagd, die einzelne Verbrechen auf ganze Menschengruppen projiziert, um anzustacheln, obwohl die Faktenlage eine andere ist.Doch ist denn irgendetwas dran der Story? Nein, nicht wirklich. Im Rahmen des globalen Rechtsrucks, an dem Musk und andere Rechte aktuell arbeiten, wurde ein Vorfall aus dem Jahr 2012 hochgesp\u00fclt. Damals flog im britischen Rochdale ein Missbrauchsring auf. Weil es zun\u00e4chst wenig Festnahmen gab, machte da schon der Vorwurf die Runde, die Polizei w\u00fcrde nicht richtig vorgehen, weil sie \u201enicht rassistisch wirken\u201c wollte. Fakt ist aber: Alle Verd\u00e4chtigten, die in dem Fall tats\u00e4chlich mehrheitlich pakistanische Herkunft hatten, sind in Haft. Und auch sie sind in die Statistik eingeflossen.
Elon Musk teilte einen Beitrag der pro-israelischen Hetzseite \u201eVisegrad 24\u201c. In dem Beitrag wird behauptet, Pakistaner w\u00fcrden 80 % der \u201eGang-Rapes\u201c ausmachen und \u201eWei\u00dfe\u201c nur 3,6 %. Wie immer: Fake News. Der erw\u00e4hnte \u201eCockbain-Report\u201c zu Gang-Rapes existiert \u00fcberhaupt nicht. Die Wissenschaftlerin Dr. Ella Cockbain hat solche Zahlen nie verwendet. Noch wichtiger: Die Beh\u00f6rden unterschieden nicht zwischen \u201eRape\u201c und \u201eGang-Rape\u201c. Jeder (gemeldete) Missbrauch flie\u00dft in die echte Statistik. Das h\u00e4lt Elon Musk aber nicht ab, den R\u00fccktritt des britischen Premierministers, Kair Starmer zu verlangen. Ja, basierend auf Fake News.
Niemand wird solche F\u00e4lle ernsthaft kleinreden oder gar gutreden. Im Gegenteil: In der britischen Gesellschaft gibt es einen breiten Konsens in der Ablehnung. Und nat\u00fcrlich wird auch in der pakistanischen und in der britisch-muslimischen Community Kindesmissbrauch mit aller H\u00e4rte verurteilt. Auf dem R\u00fccken der schutzlosen Opfer aber soll ein Feindbild bedient werden. Musk, der Propaganda f\u00fcr die AfD macht, setzt sich in etwa damit zusammenh\u00e4ngend f\u00fcr die Freilassung des inhaftierten Rechtsextremisten Tommy Robinson ein. Es geht nicht um Recht und Ordnung, es geht um das genaue Gegenteil. Um Destabilisierung, Spaltung, Hetze und Rassismus. Jede kluge Gesellschaft muss diese Gefahr schleunigst verstehen. Mit Trumps Pr\u00e4sidentschaft wird die Einmischung in Europa noch weiter zunehmen. Und die schlimmsten Akteure, u.a. waschechte Nazis, erhalten tatkr\u00e4ftige Unterst\u00fctzung vom reichsten Mann der Welt und dem m\u00e4chtigsten Land der Welt.<\/figure>\n","post_title":"Nein, in England gibt es keinen Missbrauchsskandal durch \"Migranten-Gangs\"","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"nein-in-england-gibt-es-keinen-missbrauchsskandal-durch-migranten-gangs","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2025-01-06 15:26:52","post_modified_gmt":"2025-01-06 15:26:52","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4735","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4728,"post_author":"2","post_date":"2024-12-08 14:09:37","post_date_gmt":"2024-12-08 14:09:37","post_content":"\nDer Tyrann Assad ist gefallen.<\/h2>\n\n\n\n
\u2028Gerade Minderheiten blicken ins Ungewisse. Nicht immer unbedingt pessimistisch, aber eben mit Unruhe.<\/p>\n\n\n\nSyrien ist ein Vielv\u00f6lkerstaat.<\/h2>\n\n\n\n
B) Die Angst vor dem Verlust der eigenen Existenz. Insbesondere unter Staatsbediensteten. Das ging nat\u00fcrlich mit der Angst vor Verfolgung einher.<\/p>\n\n\n\nM\u00fcssen also Minderheiten keine Angst haben?<\/h2>\n\n\n\n
Der Krieg endet hoffentlich. Aber eben nur hoffentlich.<\/h2>\n\n\n\n
Was will Israel? Warum nicht, was wollen Pal\u00e4stinenser?\u2028\u2028<\/h2>\n\n\n\n
\u201eAlles eine gro\u00dfe Spiel\u201c<\/h2>\n\n\n\n
Sch\u00f6ne, naive Hoffnung.<\/h2>\n\n\n\n
Der Raketeneinschlag lie\u00df nichts \u00fcbrig vom markierten Haus. Auch das Zuhause der Omaris ist nicht mehr bewohnbar. Ein Feuersturm verbrannte das Haus von innen und zerst\u00f6rte die tragenden W\u00e4nde. Kurz nach Mitternacht haben sie pl\u00f6tzlich alles verloren. \"Mein Bruder Mohammed war zum Gl\u00fcck nicht zuhause\", erz\u00e4hlt Yehya. Der 16-j\u00e4hrige Mohammed hat Leuk\u00e4mie. Er befand sich im Zahraa-Krankenhaus. Auch das Krankenhaus wurde bereits von einem israelischen Luftangriff getroffen. Nirgendwo war die Familie sicher vor Israels Krieg gegen den Libanon. Am wenigsten aber zuhause.
Familie Omari lebte im Beiruter Stadtteil Dahiye. Medien markieren das Viertel h\u00e4ufig als \"Hisbollah-Hochburg\". Die Familie lebt dort schon l\u00e4nger, als es die Hisbollah \u00fcberhaupt gibt. Die Angeh\u00f6rigen der Familie sind auch keine K\u00e4mpfer oder zivile Teile der Hisbollah. Sie geh\u00f6ren der Minderheit der Mhallamiye an.
Sie wurden Opfer der Dahiye-Doktrin, die nach eben jenem Wohnviertel benannt ist. Die Dahiye-Doktrin ist eine israelische Milit\u00e4rstrategie, die die gro\u00dffl\u00e4chige Zerst\u00f6rung ziviler Infrastruktur, um feindliche Regierungen unter Druck zu setzen. Die Doktrin wurde vom ehemaligen Generalstabschef der israelischen Streitkr\u00e4fte (IDF), Gadi Eizenkot, dargelegt. Der israelische Oberst Gabi Siboni schrieb, dass Israel \u201edie wirtschaftlichen Interessen und die Zentren der zivilen Macht, die die Organisation unterst\u00fctzen, ins Visier nehmen sollte\u201c. Die Logik dahinter ist, der Zivilbev\u00f6lkerung so sehr zu schaden, dass sie sich dann gegen die Militanten wendet und den Feind zwingt, um Frieden zu bitten.\"
Das hei\u00dft: Familie Omari wurde kollektiv bestraft f\u00fcr etwas, was sie nicht tat. Es ist ein offensichtliches Verbrechen gegen Zivilisten. Wie bei allen anderen Zivilisten in Dahiye, im S\u00fcdlibanon und woanders, Gaza sollte hierbei nicht vergessen werden, ist ihr Beschuss in keiner Weise milit\u00e4risch notwendig oder eine Form von Verteidigung. Sondern ein Angriff selbst. Um sie f\u00fcr milit\u00e4rische und politische Ziele zu missbrauchen. Israel nutzt sie quasi als menschlichen Schutzschild. Oft nur noch als Leichnam. Mindestens 3.961 Menschen im Libanon wurden get\u00f6tet. In Gaza mindestens 44.502. Familie Omari konnte \u00fcberleben. In knappen 40 Minuten.<\/p>\n\n\n\n<\/figure>\n\n\n\n
2. Frankreich ist sein Einfluss in der ehemaligen Kolonie Libanon wichtig.
3. In Frankreich ist Israel unbeliebt, Solidarit\u00e4t mit Pal\u00e4stinensern weiterverbreitet. Die Regierung will heftigere Kritik vermeiden.
4. Frankreich wittert Deutschlands Unbeliebtheit und Schw\u00e4che. W\u00e4hrend die Bundesregierung in der EU eine gemeinsame Position f\u00fcr Frieden blockiert, will Frankreich die Mehrheitsposition (f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe) als alternative und vern\u00fcnftige F\u00fchrungsmacht in Europa verk\u00f6rpern.<\/p>\n","post_title":"Wegen Gaza: Frankreichs Macron fordert Ende der Waffenlieferungen an Israel","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"wegen-gaza-frankreichs-macron-fordert-ende-der-waffenlieferungen-an-israel","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:41:34","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:41:34","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4572","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"}],"next":false,"prev":false,"total_page":1},"paged":1,"column_class":"jeg_col_3o3","class":"jnews_block_37"};
Pramila Patten, UN-Beauftragte f\u00fcr sexuelle Gewalt in Konflikten, hatte gefordert, israelische Gef\u00e4ngnisse in die Untersuchung einzubeziehen, um Berichte \u00fcber Misshandlungen pal\u00e4stinensischer Gefangener zu pr\u00fcfen. Israel wies die Forderung jedoch zur\u00fcck. Zuvor hatten Vertreter der Pal\u00e4stinensischen Autonomiebeh\u00f6rde Patten um eine solche Untersuchung gebeten.
Nach Informationen von Haaretz k\u00f6nnte Israel auf eine UN-Liste von L\u00e4ndern gesetzt werden, die sexuelle Gewalt in Konflikten begehen, sollte die Untersuchung Verst\u00f6\u00dfe nachweisen.
Einem fr\u00fcheren Bericht Pattens, g\u00e4be es \"Anlass zu glauben, dass es sexuelle Gewalt am 7. Oktober gab\u201c, konkrete Beweise g\u00e4be es aber nicht. Kritiker warfen Patten deshalb vor, ohne Grundlage Israels Regierung nachzusprechen und forderten unabh\u00e4ngige Unteruchungen mutma\u00dflicher sexueller Gewalt vor Ort. Kritiker bem\u00e4ngeln zudem, dass Israel mit der aktuellen UN-Ermittlung nicht kooperiere und \u00c4rzten sowie medizinischem Personal befolgen habe, nicht mit dem UN-Team zu sprechen.
Seit Beginn des Genozids in Gaza im Oktober 2023 haben zahlreiche pal\u00e4stinensische Gefangene von sexuellen \u00dcbergriffen und Folter durch israelische Soldaten berichtet. Insbesondere das Gef\u00e4ngnis Sde Teiman in der Negev-W\u00fcste steht im Fokus der Vorw\u00fcrfe. Bereits im Juni 2022 wurden neun israelische Soldaten wegen des Missbrauchs eines pal\u00e4stinensischen Gefangenen verhaftet, doch f\u00fcnf von ihnen wurden sp\u00e4ter unter Hausarrest gestellt.
Eine Expertenkommission des UN-Menschenrechtsrats wirft Israel vor, Folter und sexuelle Gewalt gegen Pal\u00e4stinenser einzusetzen.
Seit Beginn den israelischen Genozids in Gaza hat die israelische Armee mehr als 46.000 Menschen, \u00fcberwiegend Frauen und Kinder, get\u00f6tet \u2013 trotz UN-Resolutionen, die eine sofortige Waffenruhe fordern. Die Dunkelziffern gelten als h\u00f6her.
Im November erlie\u00df der Internationale Strafgerichtshof Haftbefehle gegen den israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu und den ehemaligen Verteidigungsminister Yoav Gallant wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Zudem l\u00e4uft ein V\u00f6lkermordverfahren gegen Israel vor dem Internationalen Gerichtshof.<\/p>\n\n\n\n
Die Fakten aus der Beh\u00f6rdenstatistik: Mit 88 % sind \u201eWei\u00dfe\u201c am h\u00e4ufigsten des Missbrauchs von Kindern beschuldigt. Das ist \u00fcber dem Anteil an der Bev\u00f6lkerung: 83 %. Pakistanis bilden lediglich 2 % der Beschuldigten, unter ihrem Bev\u00f6lkerungsanteil (2,5 %). Kurz: Es ist - wie immer - eine rassistische Hetzjagd, die einzelne Verbrechen auf ganze Menschengruppen projiziert, um anzustacheln, obwohl die Faktenlage eine andere ist.Doch ist denn irgendetwas dran der Story? Nein, nicht wirklich. Im Rahmen des globalen Rechtsrucks, an dem Musk und andere Rechte aktuell arbeiten, wurde ein Vorfall aus dem Jahr 2012 hochgesp\u00fclt. Damals flog im britischen Rochdale ein Missbrauchsring auf. Weil es zun\u00e4chst wenig Festnahmen gab, machte da schon der Vorwurf die Runde, die Polizei w\u00fcrde nicht richtig vorgehen, weil sie \u201enicht rassistisch wirken\u201c wollte. Fakt ist aber: Alle Verd\u00e4chtigten, die in dem Fall tats\u00e4chlich mehrheitlich pakistanische Herkunft hatten, sind in Haft. Und auch sie sind in die Statistik eingeflossen.
Elon Musk teilte einen Beitrag der pro-israelischen Hetzseite \u201eVisegrad 24\u201c. In dem Beitrag wird behauptet, Pakistaner w\u00fcrden 80 % der \u201eGang-Rapes\u201c ausmachen und \u201eWei\u00dfe\u201c nur 3,6 %. Wie immer: Fake News. Der erw\u00e4hnte \u201eCockbain-Report\u201c zu Gang-Rapes existiert \u00fcberhaupt nicht. Die Wissenschaftlerin Dr. Ella Cockbain hat solche Zahlen nie verwendet. Noch wichtiger: Die Beh\u00f6rden unterschieden nicht zwischen \u201eRape\u201c und \u201eGang-Rape\u201c. Jeder (gemeldete) Missbrauch flie\u00dft in die echte Statistik. Das h\u00e4lt Elon Musk aber nicht ab, den R\u00fccktritt des britischen Premierministers, Kair Starmer zu verlangen. Ja, basierend auf Fake News.
Niemand wird solche F\u00e4lle ernsthaft kleinreden oder gar gutreden. Im Gegenteil: In der britischen Gesellschaft gibt es einen breiten Konsens in der Ablehnung. Und nat\u00fcrlich wird auch in der pakistanischen und in der britisch-muslimischen Community Kindesmissbrauch mit aller H\u00e4rte verurteilt. Auf dem R\u00fccken der schutzlosen Opfer aber soll ein Feindbild bedient werden. Musk, der Propaganda f\u00fcr die AfD macht, setzt sich in etwa damit zusammenh\u00e4ngend f\u00fcr die Freilassung des inhaftierten Rechtsextremisten Tommy Robinson ein. Es geht nicht um Recht und Ordnung, es geht um das genaue Gegenteil. Um Destabilisierung, Spaltung, Hetze und Rassismus. Jede kluge Gesellschaft muss diese Gefahr schleunigst verstehen. Mit Trumps Pr\u00e4sidentschaft wird die Einmischung in Europa noch weiter zunehmen. Und die schlimmsten Akteure, u.a. waschechte Nazis, erhalten tatkr\u00e4ftige Unterst\u00fctzung vom reichsten Mann der Welt und dem m\u00e4chtigsten Land der Welt.<\/figure>\n","post_title":"Nein, in England gibt es keinen Missbrauchsskandal durch \"Migranten-Gangs\"","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"nein-in-england-gibt-es-keinen-missbrauchsskandal-durch-migranten-gangs","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2025-01-06 15:26:52","post_modified_gmt":"2025-01-06 15:26:52","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4735","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4728,"post_author":"2","post_date":"2024-12-08 14:09:37","post_date_gmt":"2024-12-08 14:09:37","post_content":"\nDer Tyrann Assad ist gefallen.<\/h2>\n\n\n\n
\u2028Gerade Minderheiten blicken ins Ungewisse. Nicht immer unbedingt pessimistisch, aber eben mit Unruhe.<\/p>\n\n\n\nSyrien ist ein Vielv\u00f6lkerstaat.<\/h2>\n\n\n\n
B) Die Angst vor dem Verlust der eigenen Existenz. Insbesondere unter Staatsbediensteten. Das ging nat\u00fcrlich mit der Angst vor Verfolgung einher.<\/p>\n\n\n\nM\u00fcssen also Minderheiten keine Angst haben?<\/h2>\n\n\n\n
Der Krieg endet hoffentlich. Aber eben nur hoffentlich.<\/h2>\n\n\n\n
Was will Israel? Warum nicht, was wollen Pal\u00e4stinenser?\u2028\u2028<\/h2>\n\n\n\n
\u201eAlles eine gro\u00dfe Spiel\u201c<\/h2>\n\n\n\n
Sch\u00f6ne, naive Hoffnung.<\/h2>\n\n\n\n
Der Raketeneinschlag lie\u00df nichts \u00fcbrig vom markierten Haus. Auch das Zuhause der Omaris ist nicht mehr bewohnbar. Ein Feuersturm verbrannte das Haus von innen und zerst\u00f6rte die tragenden W\u00e4nde. Kurz nach Mitternacht haben sie pl\u00f6tzlich alles verloren. \"Mein Bruder Mohammed war zum Gl\u00fcck nicht zuhause\", erz\u00e4hlt Yehya. Der 16-j\u00e4hrige Mohammed hat Leuk\u00e4mie. Er befand sich im Zahraa-Krankenhaus. Auch das Krankenhaus wurde bereits von einem israelischen Luftangriff getroffen. Nirgendwo war die Familie sicher vor Israels Krieg gegen den Libanon. Am wenigsten aber zuhause.
Familie Omari lebte im Beiruter Stadtteil Dahiye. Medien markieren das Viertel h\u00e4ufig als \"Hisbollah-Hochburg\". Die Familie lebt dort schon l\u00e4nger, als es die Hisbollah \u00fcberhaupt gibt. Die Angeh\u00f6rigen der Familie sind auch keine K\u00e4mpfer oder zivile Teile der Hisbollah. Sie geh\u00f6ren der Minderheit der Mhallamiye an.
Sie wurden Opfer der Dahiye-Doktrin, die nach eben jenem Wohnviertel benannt ist. Die Dahiye-Doktrin ist eine israelische Milit\u00e4rstrategie, die die gro\u00dffl\u00e4chige Zerst\u00f6rung ziviler Infrastruktur, um feindliche Regierungen unter Druck zu setzen. Die Doktrin wurde vom ehemaligen Generalstabschef der israelischen Streitkr\u00e4fte (IDF), Gadi Eizenkot, dargelegt. Der israelische Oberst Gabi Siboni schrieb, dass Israel \u201edie wirtschaftlichen Interessen und die Zentren der zivilen Macht, die die Organisation unterst\u00fctzen, ins Visier nehmen sollte\u201c. Die Logik dahinter ist, der Zivilbev\u00f6lkerung so sehr zu schaden, dass sie sich dann gegen die Militanten wendet und den Feind zwingt, um Frieden zu bitten.\"
Das hei\u00dft: Familie Omari wurde kollektiv bestraft f\u00fcr etwas, was sie nicht tat. Es ist ein offensichtliches Verbrechen gegen Zivilisten. Wie bei allen anderen Zivilisten in Dahiye, im S\u00fcdlibanon und woanders, Gaza sollte hierbei nicht vergessen werden, ist ihr Beschuss in keiner Weise milit\u00e4risch notwendig oder eine Form von Verteidigung. Sondern ein Angriff selbst. Um sie f\u00fcr milit\u00e4rische und politische Ziele zu missbrauchen. Israel nutzt sie quasi als menschlichen Schutzschild. Oft nur noch als Leichnam. Mindestens 3.961 Menschen im Libanon wurden get\u00f6tet. In Gaza mindestens 44.502. Familie Omari konnte \u00fcberleben. In knappen 40 Minuten.<\/p>\n\n\n\n<\/figure>\n\n\n\n
2. Frankreich ist sein Einfluss in der ehemaligen Kolonie Libanon wichtig.
3. In Frankreich ist Israel unbeliebt, Solidarit\u00e4t mit Pal\u00e4stinensern weiterverbreitet. Die Regierung will heftigere Kritik vermeiden.
4. Frankreich wittert Deutschlands Unbeliebtheit und Schw\u00e4che. W\u00e4hrend die Bundesregierung in der EU eine gemeinsame Position f\u00fcr Frieden blockiert, will Frankreich die Mehrheitsposition (f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe) als alternative und vern\u00fcnftige F\u00fchrungsmacht in Europa verk\u00f6rpern.<\/p>\n","post_title":"Wegen Gaza: Frankreichs Macron fordert Ende der Waffenlieferungen an Israel","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"wegen-gaza-frankreichs-macron-fordert-ende-der-waffenlieferungen-an-israel","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:41:34","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:41:34","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4572","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"}],"next":false,"prev":false,"total_page":1},"paged":1,"column_class":"jeg_col_3o3","class":"jnews_block_37"};
Moran Gaz, ehemalige leitende Staatsanw\u00e4ltin der Staatsanwaltschaft im s\u00fcdlichen Distrikt Israels und Mitglied des Ermittlungsteams 7.10, gab diese Erkenntnisse in einem Interview mit dem Nachrichtenportal Ynet bekannt. Das Team untersucht F\u00e4lle, in denen gefangene Pal\u00e4stinenser mit den Angriffen in Verbindung gebracht werden.
\u201eLetztlich haben wir keine Anzeigenden\u201c, erkl\u00e4rte Gaz. \u201eDas, was in den Medien berichtet wurde, wird sich erheblich von dem unterscheiden, was wir am Ende zusammenf\u00fcgen k\u00f6nnen.\u201c Auch Frauenrechtsorganisationen, die angefragt wurden, best\u00e4tigten, dass keine entsprechenden F\u00e4lle gemeldet worden seien. Sie spekuliert, das k\u00f6nnte daran liegen, dass einige Opfer tot seien.
Trotzdem beharrt Gaz auf einer harten Haltung gegen\u00fcber den Gefangenen: \u201eDiese Menschen haben kein Recht zu leben.\u201c
Die unbelegten Vorw\u00fcrfe \u00fcber angebliche Massenvergewaltigungen durch pal\u00e4stinensische Milizen dominierten internationale Schlagzeilen, w\u00e4hrend \u00e4hnliche Vorw\u00fcrfe gegen israelische Besatzungstruppen kaum Beachtung fanden. Bereits im M\u00e4rz 2023 hatten UN-Experten \u00e4hnliche Behauptungen als wahrscheinlich aber unbelegt eingestuft.\u2028
Deutschlands Au\u00dfenministerin Baerbock behauptete, entsprechende Videos gesehen zu haben. Die es offenbar nicht zu geben scheint.<\/a><\/p>\n\n\n\n
Pramila Patten, UN-Beauftragte f\u00fcr sexuelle Gewalt in Konflikten, hatte gefordert, israelische Gef\u00e4ngnisse in die Untersuchung einzubeziehen, um Berichte \u00fcber Misshandlungen pal\u00e4stinensischer Gefangener zu pr\u00fcfen. Israel wies die Forderung jedoch zur\u00fcck. Zuvor hatten Vertreter der Pal\u00e4stinensischen Autonomiebeh\u00f6rde Patten um eine solche Untersuchung gebeten.
Nach Informationen von Haaretz k\u00f6nnte Israel auf eine UN-Liste von L\u00e4ndern gesetzt werden, die sexuelle Gewalt in Konflikten begehen, sollte die Untersuchung Verst\u00f6\u00dfe nachweisen.
Einem fr\u00fcheren Bericht Pattens, g\u00e4be es \"Anlass zu glauben, dass es sexuelle Gewalt am 7. Oktober gab\u201c, konkrete Beweise g\u00e4be es aber nicht. Kritiker warfen Patten deshalb vor, ohne Grundlage Israels Regierung nachzusprechen und forderten unabh\u00e4ngige Unteruchungen mutma\u00dflicher sexueller Gewalt vor Ort. Kritiker bem\u00e4ngeln zudem, dass Israel mit der aktuellen UN-Ermittlung nicht kooperiere und \u00c4rzten sowie medizinischem Personal befolgen habe, nicht mit dem UN-Team zu sprechen.
Seit Beginn des Genozids in Gaza im Oktober 2023 haben zahlreiche pal\u00e4stinensische Gefangene von sexuellen \u00dcbergriffen und Folter durch israelische Soldaten berichtet. Insbesondere das Gef\u00e4ngnis Sde Teiman in der Negev-W\u00fcste steht im Fokus der Vorw\u00fcrfe. Bereits im Juni 2022 wurden neun israelische Soldaten wegen des Missbrauchs eines pal\u00e4stinensischen Gefangenen verhaftet, doch f\u00fcnf von ihnen wurden sp\u00e4ter unter Hausarrest gestellt.
Eine Expertenkommission des UN-Menschenrechtsrats wirft Israel vor, Folter und sexuelle Gewalt gegen Pal\u00e4stinenser einzusetzen.
Seit Beginn den israelischen Genozids in Gaza hat die israelische Armee mehr als 46.000 Menschen, \u00fcberwiegend Frauen und Kinder, get\u00f6tet \u2013 trotz UN-Resolutionen, die eine sofortige Waffenruhe fordern. Die Dunkelziffern gelten als h\u00f6her.
Im November erlie\u00df der Internationale Strafgerichtshof Haftbefehle gegen den israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu und den ehemaligen Verteidigungsminister Yoav Gallant wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Zudem l\u00e4uft ein V\u00f6lkermordverfahren gegen Israel vor dem Internationalen Gerichtshof.<\/p>\n\n\n\n
Die Fakten aus der Beh\u00f6rdenstatistik: Mit 88 % sind \u201eWei\u00dfe\u201c am h\u00e4ufigsten des Missbrauchs von Kindern beschuldigt. Das ist \u00fcber dem Anteil an der Bev\u00f6lkerung: 83 %. Pakistanis bilden lediglich 2 % der Beschuldigten, unter ihrem Bev\u00f6lkerungsanteil (2,5 %). Kurz: Es ist - wie immer - eine rassistische Hetzjagd, die einzelne Verbrechen auf ganze Menschengruppen projiziert, um anzustacheln, obwohl die Faktenlage eine andere ist.Doch ist denn irgendetwas dran der Story? Nein, nicht wirklich. Im Rahmen des globalen Rechtsrucks, an dem Musk und andere Rechte aktuell arbeiten, wurde ein Vorfall aus dem Jahr 2012 hochgesp\u00fclt. Damals flog im britischen Rochdale ein Missbrauchsring auf. Weil es zun\u00e4chst wenig Festnahmen gab, machte da schon der Vorwurf die Runde, die Polizei w\u00fcrde nicht richtig vorgehen, weil sie \u201enicht rassistisch wirken\u201c wollte. Fakt ist aber: Alle Verd\u00e4chtigten, die in dem Fall tats\u00e4chlich mehrheitlich pakistanische Herkunft hatten, sind in Haft. Und auch sie sind in die Statistik eingeflossen.
Elon Musk teilte einen Beitrag der pro-israelischen Hetzseite \u201eVisegrad 24\u201c. In dem Beitrag wird behauptet, Pakistaner w\u00fcrden 80 % der \u201eGang-Rapes\u201c ausmachen und \u201eWei\u00dfe\u201c nur 3,6 %. Wie immer: Fake News. Der erw\u00e4hnte \u201eCockbain-Report\u201c zu Gang-Rapes existiert \u00fcberhaupt nicht. Die Wissenschaftlerin Dr. Ella Cockbain hat solche Zahlen nie verwendet. Noch wichtiger: Die Beh\u00f6rden unterschieden nicht zwischen \u201eRape\u201c und \u201eGang-Rape\u201c. Jeder (gemeldete) Missbrauch flie\u00dft in die echte Statistik. Das h\u00e4lt Elon Musk aber nicht ab, den R\u00fccktritt des britischen Premierministers, Kair Starmer zu verlangen. Ja, basierend auf Fake News.
Niemand wird solche F\u00e4lle ernsthaft kleinreden oder gar gutreden. Im Gegenteil: In der britischen Gesellschaft gibt es einen breiten Konsens in der Ablehnung. Und nat\u00fcrlich wird auch in der pakistanischen und in der britisch-muslimischen Community Kindesmissbrauch mit aller H\u00e4rte verurteilt. Auf dem R\u00fccken der schutzlosen Opfer aber soll ein Feindbild bedient werden. Musk, der Propaganda f\u00fcr die AfD macht, setzt sich in etwa damit zusammenh\u00e4ngend f\u00fcr die Freilassung des inhaftierten Rechtsextremisten Tommy Robinson ein. Es geht nicht um Recht und Ordnung, es geht um das genaue Gegenteil. Um Destabilisierung, Spaltung, Hetze und Rassismus. Jede kluge Gesellschaft muss diese Gefahr schleunigst verstehen. Mit Trumps Pr\u00e4sidentschaft wird die Einmischung in Europa noch weiter zunehmen. Und die schlimmsten Akteure, u.a. waschechte Nazis, erhalten tatkr\u00e4ftige Unterst\u00fctzung vom reichsten Mann der Welt und dem m\u00e4chtigsten Land der Welt.<\/figure>\n","post_title":"Nein, in England gibt es keinen Missbrauchsskandal durch \"Migranten-Gangs\"","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"nein-in-england-gibt-es-keinen-missbrauchsskandal-durch-migranten-gangs","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2025-01-06 15:26:52","post_modified_gmt":"2025-01-06 15:26:52","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4735","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4728,"post_author":"2","post_date":"2024-12-08 14:09:37","post_date_gmt":"2024-12-08 14:09:37","post_content":"\nDer Tyrann Assad ist gefallen.<\/h2>\n\n\n\n
\u2028Gerade Minderheiten blicken ins Ungewisse. Nicht immer unbedingt pessimistisch, aber eben mit Unruhe.<\/p>\n\n\n\nSyrien ist ein Vielv\u00f6lkerstaat.<\/h2>\n\n\n\n
B) Die Angst vor dem Verlust der eigenen Existenz. Insbesondere unter Staatsbediensteten. Das ging nat\u00fcrlich mit der Angst vor Verfolgung einher.<\/p>\n\n\n\nM\u00fcssen also Minderheiten keine Angst haben?<\/h2>\n\n\n\n
Der Krieg endet hoffentlich. Aber eben nur hoffentlich.<\/h2>\n\n\n\n
Was will Israel? Warum nicht, was wollen Pal\u00e4stinenser?\u2028\u2028<\/h2>\n\n\n\n
\u201eAlles eine gro\u00dfe Spiel\u201c<\/h2>\n\n\n\n
Sch\u00f6ne, naive Hoffnung.<\/h2>\n\n\n\n
Der Raketeneinschlag lie\u00df nichts \u00fcbrig vom markierten Haus. Auch das Zuhause der Omaris ist nicht mehr bewohnbar. Ein Feuersturm verbrannte das Haus von innen und zerst\u00f6rte die tragenden W\u00e4nde. Kurz nach Mitternacht haben sie pl\u00f6tzlich alles verloren. \"Mein Bruder Mohammed war zum Gl\u00fcck nicht zuhause\", erz\u00e4hlt Yehya. Der 16-j\u00e4hrige Mohammed hat Leuk\u00e4mie. Er befand sich im Zahraa-Krankenhaus. Auch das Krankenhaus wurde bereits von einem israelischen Luftangriff getroffen. Nirgendwo war die Familie sicher vor Israels Krieg gegen den Libanon. Am wenigsten aber zuhause.
Familie Omari lebte im Beiruter Stadtteil Dahiye. Medien markieren das Viertel h\u00e4ufig als \"Hisbollah-Hochburg\". Die Familie lebt dort schon l\u00e4nger, als es die Hisbollah \u00fcberhaupt gibt. Die Angeh\u00f6rigen der Familie sind auch keine K\u00e4mpfer oder zivile Teile der Hisbollah. Sie geh\u00f6ren der Minderheit der Mhallamiye an.
Sie wurden Opfer der Dahiye-Doktrin, die nach eben jenem Wohnviertel benannt ist. Die Dahiye-Doktrin ist eine israelische Milit\u00e4rstrategie, die die gro\u00dffl\u00e4chige Zerst\u00f6rung ziviler Infrastruktur, um feindliche Regierungen unter Druck zu setzen. Die Doktrin wurde vom ehemaligen Generalstabschef der israelischen Streitkr\u00e4fte (IDF), Gadi Eizenkot, dargelegt. Der israelische Oberst Gabi Siboni schrieb, dass Israel \u201edie wirtschaftlichen Interessen und die Zentren der zivilen Macht, die die Organisation unterst\u00fctzen, ins Visier nehmen sollte\u201c. Die Logik dahinter ist, der Zivilbev\u00f6lkerung so sehr zu schaden, dass sie sich dann gegen die Militanten wendet und den Feind zwingt, um Frieden zu bitten.\"
Das hei\u00dft: Familie Omari wurde kollektiv bestraft f\u00fcr etwas, was sie nicht tat. Es ist ein offensichtliches Verbrechen gegen Zivilisten. Wie bei allen anderen Zivilisten in Dahiye, im S\u00fcdlibanon und woanders, Gaza sollte hierbei nicht vergessen werden, ist ihr Beschuss in keiner Weise milit\u00e4risch notwendig oder eine Form von Verteidigung. Sondern ein Angriff selbst. Um sie f\u00fcr milit\u00e4rische und politische Ziele zu missbrauchen. Israel nutzt sie quasi als menschlichen Schutzschild. Oft nur noch als Leichnam. Mindestens 3.961 Menschen im Libanon wurden get\u00f6tet. In Gaza mindestens 44.502. Familie Omari konnte \u00fcberleben. In knappen 40 Minuten.<\/p>\n\n\n\n<\/figure>\n\n\n\n
2. Frankreich ist sein Einfluss in der ehemaligen Kolonie Libanon wichtig.
3. In Frankreich ist Israel unbeliebt, Solidarit\u00e4t mit Pal\u00e4stinensern weiterverbreitet. Die Regierung will heftigere Kritik vermeiden.
4. Frankreich wittert Deutschlands Unbeliebtheit und Schw\u00e4che. W\u00e4hrend die Bundesregierung in der EU eine gemeinsame Position f\u00fcr Frieden blockiert, will Frankreich die Mehrheitsposition (f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe) als alternative und vern\u00fcnftige F\u00fchrungsmacht in Europa verk\u00f6rpern.<\/p>\n","post_title":"Wegen Gaza: Frankreichs Macron fordert Ende der Waffenlieferungen an Israel","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"wegen-gaza-frankreichs-macron-fordert-ende-der-waffenlieferungen-an-israel","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:41:34","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:41:34","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4572","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"}],"next":false,"prev":false,"total_page":1},"paged":1,"column_class":"jeg_col_3o3","class":"jnews_block_37"};
Moran Gaz, ehemalige leitende Staatsanw\u00e4ltin der Staatsanwaltschaft im s\u00fcdlichen Distrikt Israels und Mitglied des Ermittlungsteams 7.10, gab diese Erkenntnisse in einem Interview mit dem Nachrichtenportal Ynet bekannt. Das Team untersucht F\u00e4lle, in denen gefangene Pal\u00e4stinenser mit den Angriffen in Verbindung gebracht werden.
\u201eLetztlich haben wir keine Anzeigenden\u201c, erkl\u00e4rte Gaz. \u201eDas, was in den Medien berichtet wurde, wird sich erheblich von dem unterscheiden, was wir am Ende zusammenf\u00fcgen k\u00f6nnen.\u201c Auch Frauenrechtsorganisationen, die angefragt wurden, best\u00e4tigten, dass keine entsprechenden F\u00e4lle gemeldet worden seien. Sie spekuliert, das k\u00f6nnte daran liegen, dass einige Opfer tot seien.
Trotzdem beharrt Gaz auf einer harten Haltung gegen\u00fcber den Gefangenen: \u201eDiese Menschen haben kein Recht zu leben.\u201c
Die unbelegten Vorw\u00fcrfe \u00fcber angebliche Massenvergewaltigungen durch pal\u00e4stinensische Milizen dominierten internationale Schlagzeilen, w\u00e4hrend \u00e4hnliche Vorw\u00fcrfe gegen israelische Besatzungstruppen kaum Beachtung fanden. Bereits im M\u00e4rz 2023 hatten UN-Experten \u00e4hnliche Behauptungen als wahrscheinlich aber unbelegt eingestuft.\u2028
Deutschlands Au\u00dfenministerin Baerbock behauptete, entsprechende Videos gesehen zu haben. Die es offenbar nicht zu geben scheint.<\/a><\/p>\n\n\n\n
Pramila Patten, UN-Beauftragte f\u00fcr sexuelle Gewalt in Konflikten, hatte gefordert, israelische Gef\u00e4ngnisse in die Untersuchung einzubeziehen, um Berichte \u00fcber Misshandlungen pal\u00e4stinensischer Gefangener zu pr\u00fcfen. Israel wies die Forderung jedoch zur\u00fcck. Zuvor hatten Vertreter der Pal\u00e4stinensischen Autonomiebeh\u00f6rde Patten um eine solche Untersuchung gebeten.
Nach Informationen von Haaretz k\u00f6nnte Israel auf eine UN-Liste von L\u00e4ndern gesetzt werden, die sexuelle Gewalt in Konflikten begehen, sollte die Untersuchung Verst\u00f6\u00dfe nachweisen.
Einem fr\u00fcheren Bericht Pattens, g\u00e4be es \"Anlass zu glauben, dass es sexuelle Gewalt am 7. Oktober gab\u201c, konkrete Beweise g\u00e4be es aber nicht. Kritiker warfen Patten deshalb vor, ohne Grundlage Israels Regierung nachzusprechen und forderten unabh\u00e4ngige Unteruchungen mutma\u00dflicher sexueller Gewalt vor Ort. Kritiker bem\u00e4ngeln zudem, dass Israel mit der aktuellen UN-Ermittlung nicht kooperiere und \u00c4rzten sowie medizinischem Personal befolgen habe, nicht mit dem UN-Team zu sprechen.
Seit Beginn des Genozids in Gaza im Oktober 2023 haben zahlreiche pal\u00e4stinensische Gefangene von sexuellen \u00dcbergriffen und Folter durch israelische Soldaten berichtet. Insbesondere das Gef\u00e4ngnis Sde Teiman in der Negev-W\u00fcste steht im Fokus der Vorw\u00fcrfe. Bereits im Juni 2022 wurden neun israelische Soldaten wegen des Missbrauchs eines pal\u00e4stinensischen Gefangenen verhaftet, doch f\u00fcnf von ihnen wurden sp\u00e4ter unter Hausarrest gestellt.
Eine Expertenkommission des UN-Menschenrechtsrats wirft Israel vor, Folter und sexuelle Gewalt gegen Pal\u00e4stinenser einzusetzen.
Seit Beginn den israelischen Genozids in Gaza hat die israelische Armee mehr als 46.000 Menschen, \u00fcberwiegend Frauen und Kinder, get\u00f6tet \u2013 trotz UN-Resolutionen, die eine sofortige Waffenruhe fordern. Die Dunkelziffern gelten als h\u00f6her.
Im November erlie\u00df der Internationale Strafgerichtshof Haftbefehle gegen den israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu und den ehemaligen Verteidigungsminister Yoav Gallant wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Zudem l\u00e4uft ein V\u00f6lkermordverfahren gegen Israel vor dem Internationalen Gerichtshof.<\/p>\n\n\n\n
Die Fakten aus der Beh\u00f6rdenstatistik: Mit 88 % sind \u201eWei\u00dfe\u201c am h\u00e4ufigsten des Missbrauchs von Kindern beschuldigt. Das ist \u00fcber dem Anteil an der Bev\u00f6lkerung: 83 %. Pakistanis bilden lediglich 2 % der Beschuldigten, unter ihrem Bev\u00f6lkerungsanteil (2,5 %). Kurz: Es ist - wie immer - eine rassistische Hetzjagd, die einzelne Verbrechen auf ganze Menschengruppen projiziert, um anzustacheln, obwohl die Faktenlage eine andere ist.Doch ist denn irgendetwas dran der Story? Nein, nicht wirklich. Im Rahmen des globalen Rechtsrucks, an dem Musk und andere Rechte aktuell arbeiten, wurde ein Vorfall aus dem Jahr 2012 hochgesp\u00fclt. Damals flog im britischen Rochdale ein Missbrauchsring auf. Weil es zun\u00e4chst wenig Festnahmen gab, machte da schon der Vorwurf die Runde, die Polizei w\u00fcrde nicht richtig vorgehen, weil sie \u201enicht rassistisch wirken\u201c wollte. Fakt ist aber: Alle Verd\u00e4chtigten, die in dem Fall tats\u00e4chlich mehrheitlich pakistanische Herkunft hatten, sind in Haft. Und auch sie sind in die Statistik eingeflossen.
Elon Musk teilte einen Beitrag der pro-israelischen Hetzseite \u201eVisegrad 24\u201c. In dem Beitrag wird behauptet, Pakistaner w\u00fcrden 80 % der \u201eGang-Rapes\u201c ausmachen und \u201eWei\u00dfe\u201c nur 3,6 %. Wie immer: Fake News. Der erw\u00e4hnte \u201eCockbain-Report\u201c zu Gang-Rapes existiert \u00fcberhaupt nicht. Die Wissenschaftlerin Dr. Ella Cockbain hat solche Zahlen nie verwendet. Noch wichtiger: Die Beh\u00f6rden unterschieden nicht zwischen \u201eRape\u201c und \u201eGang-Rape\u201c. Jeder (gemeldete) Missbrauch flie\u00dft in die echte Statistik. Das h\u00e4lt Elon Musk aber nicht ab, den R\u00fccktritt des britischen Premierministers, Kair Starmer zu verlangen. Ja, basierend auf Fake News.
Niemand wird solche F\u00e4lle ernsthaft kleinreden oder gar gutreden. Im Gegenteil: In der britischen Gesellschaft gibt es einen breiten Konsens in der Ablehnung. Und nat\u00fcrlich wird auch in der pakistanischen und in der britisch-muslimischen Community Kindesmissbrauch mit aller H\u00e4rte verurteilt. Auf dem R\u00fccken der schutzlosen Opfer aber soll ein Feindbild bedient werden. Musk, der Propaganda f\u00fcr die AfD macht, setzt sich in etwa damit zusammenh\u00e4ngend f\u00fcr die Freilassung des inhaftierten Rechtsextremisten Tommy Robinson ein. Es geht nicht um Recht und Ordnung, es geht um das genaue Gegenteil. Um Destabilisierung, Spaltung, Hetze und Rassismus. Jede kluge Gesellschaft muss diese Gefahr schleunigst verstehen. Mit Trumps Pr\u00e4sidentschaft wird die Einmischung in Europa noch weiter zunehmen. Und die schlimmsten Akteure, u.a. waschechte Nazis, erhalten tatkr\u00e4ftige Unterst\u00fctzung vom reichsten Mann der Welt und dem m\u00e4chtigsten Land der Welt.<\/figure>\n","post_title":"Nein, in England gibt es keinen Missbrauchsskandal durch \"Migranten-Gangs\"","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"nein-in-england-gibt-es-keinen-missbrauchsskandal-durch-migranten-gangs","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2025-01-06 15:26:52","post_modified_gmt":"2025-01-06 15:26:52","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4735","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4728,"post_author":"2","post_date":"2024-12-08 14:09:37","post_date_gmt":"2024-12-08 14:09:37","post_content":"\nDer Tyrann Assad ist gefallen.<\/h2>\n\n\n\n
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B) Die Angst vor dem Verlust der eigenen Existenz. Insbesondere unter Staatsbediensteten. Das ging nat\u00fcrlich mit der Angst vor Verfolgung einher.<\/p>\n\n\n\nM\u00fcssen also Minderheiten keine Angst haben?<\/h2>\n\n\n\n
Der Krieg endet hoffentlich. Aber eben nur hoffentlich.<\/h2>\n\n\n\n
Was will Israel? Warum nicht, was wollen Pal\u00e4stinenser?\u2028\u2028<\/h2>\n\n\n\n
\u201eAlles eine gro\u00dfe Spiel\u201c<\/h2>\n\n\n\n
Sch\u00f6ne, naive Hoffnung.<\/h2>\n\n\n\n
Der Raketeneinschlag lie\u00df nichts \u00fcbrig vom markierten Haus. Auch das Zuhause der Omaris ist nicht mehr bewohnbar. Ein Feuersturm verbrannte das Haus von innen und zerst\u00f6rte die tragenden W\u00e4nde. Kurz nach Mitternacht haben sie pl\u00f6tzlich alles verloren. \"Mein Bruder Mohammed war zum Gl\u00fcck nicht zuhause\", erz\u00e4hlt Yehya. Der 16-j\u00e4hrige Mohammed hat Leuk\u00e4mie. Er befand sich im Zahraa-Krankenhaus. Auch das Krankenhaus wurde bereits von einem israelischen Luftangriff getroffen. Nirgendwo war die Familie sicher vor Israels Krieg gegen den Libanon. Am wenigsten aber zuhause.
Familie Omari lebte im Beiruter Stadtteil Dahiye. Medien markieren das Viertel h\u00e4ufig als \"Hisbollah-Hochburg\". Die Familie lebt dort schon l\u00e4nger, als es die Hisbollah \u00fcberhaupt gibt. Die Angeh\u00f6rigen der Familie sind auch keine K\u00e4mpfer oder zivile Teile der Hisbollah. Sie geh\u00f6ren der Minderheit der Mhallamiye an.
Sie wurden Opfer der Dahiye-Doktrin, die nach eben jenem Wohnviertel benannt ist. Die Dahiye-Doktrin ist eine israelische Milit\u00e4rstrategie, die die gro\u00dffl\u00e4chige Zerst\u00f6rung ziviler Infrastruktur, um feindliche Regierungen unter Druck zu setzen. Die Doktrin wurde vom ehemaligen Generalstabschef der israelischen Streitkr\u00e4fte (IDF), Gadi Eizenkot, dargelegt. Der israelische Oberst Gabi Siboni schrieb, dass Israel \u201edie wirtschaftlichen Interessen und die Zentren der zivilen Macht, die die Organisation unterst\u00fctzen, ins Visier nehmen sollte\u201c. Die Logik dahinter ist, der Zivilbev\u00f6lkerung so sehr zu schaden, dass sie sich dann gegen die Militanten wendet und den Feind zwingt, um Frieden zu bitten.\"
Das hei\u00dft: Familie Omari wurde kollektiv bestraft f\u00fcr etwas, was sie nicht tat. Es ist ein offensichtliches Verbrechen gegen Zivilisten. Wie bei allen anderen Zivilisten in Dahiye, im S\u00fcdlibanon und woanders, Gaza sollte hierbei nicht vergessen werden, ist ihr Beschuss in keiner Weise milit\u00e4risch notwendig oder eine Form von Verteidigung. Sondern ein Angriff selbst. Um sie f\u00fcr milit\u00e4rische und politische Ziele zu missbrauchen. Israel nutzt sie quasi als menschlichen Schutzschild. Oft nur noch als Leichnam. Mindestens 3.961 Menschen im Libanon wurden get\u00f6tet. In Gaza mindestens 44.502. Familie Omari konnte \u00fcberleben. In knappen 40 Minuten.<\/p>\n\n\n\n<\/figure>\n\n\n\n
2. Frankreich ist sein Einfluss in der ehemaligen Kolonie Libanon wichtig.
3. In Frankreich ist Israel unbeliebt, Solidarit\u00e4t mit Pal\u00e4stinensern weiterverbreitet. Die Regierung will heftigere Kritik vermeiden.
4. Frankreich wittert Deutschlands Unbeliebtheit und Schw\u00e4che. W\u00e4hrend die Bundesregierung in der EU eine gemeinsame Position f\u00fcr Frieden blockiert, will Frankreich die Mehrheitsposition (f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe) als alternative und vern\u00fcnftige F\u00fchrungsmacht in Europa verk\u00f6rpern.<\/p>\n","post_title":"Wegen Gaza: Frankreichs Macron fordert Ende der Waffenlieferungen an Israel","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"wegen-gaza-frankreichs-macron-fordert-ende-der-waffenlieferungen-an-israel","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:41:34","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:41:34","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4572","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"}],"next":false,"prev":false,"total_page":1},"paged":1,"column_class":"jeg_col_3o3","class":"jnews_block_37"};
Moran Gaz, ehemalige leitende Staatsanw\u00e4ltin der Staatsanwaltschaft im s\u00fcdlichen Distrikt Israels und Mitglied des Ermittlungsteams 7.10, gab diese Erkenntnisse in einem Interview mit dem Nachrichtenportal Ynet bekannt. Das Team untersucht F\u00e4lle, in denen gefangene Pal\u00e4stinenser mit den Angriffen in Verbindung gebracht werden.
\u201eLetztlich haben wir keine Anzeigenden\u201c, erkl\u00e4rte Gaz. \u201eDas, was in den Medien berichtet wurde, wird sich erheblich von dem unterscheiden, was wir am Ende zusammenf\u00fcgen k\u00f6nnen.\u201c Auch Frauenrechtsorganisationen, die angefragt wurden, best\u00e4tigten, dass keine entsprechenden F\u00e4lle gemeldet worden seien. Sie spekuliert, das k\u00f6nnte daran liegen, dass einige Opfer tot seien.
Trotzdem beharrt Gaz auf einer harten Haltung gegen\u00fcber den Gefangenen: \u201eDiese Menschen haben kein Recht zu leben.\u201c
Die unbelegten Vorw\u00fcrfe \u00fcber angebliche Massenvergewaltigungen durch pal\u00e4stinensische Milizen dominierten internationale Schlagzeilen, w\u00e4hrend \u00e4hnliche Vorw\u00fcrfe gegen israelische Besatzungstruppen kaum Beachtung fanden. Bereits im M\u00e4rz 2023 hatten UN-Experten \u00e4hnliche Behauptungen als wahrscheinlich aber unbelegt eingestuft.\u2028
Deutschlands Au\u00dfenministerin Baerbock behauptete, entsprechende Videos gesehen zu haben. Die es offenbar nicht zu geben scheint.<\/a><\/p>\n\n\n\n
Pramila Patten, UN-Beauftragte f\u00fcr sexuelle Gewalt in Konflikten, hatte gefordert, israelische Gef\u00e4ngnisse in die Untersuchung einzubeziehen, um Berichte \u00fcber Misshandlungen pal\u00e4stinensischer Gefangener zu pr\u00fcfen. Israel wies die Forderung jedoch zur\u00fcck. Zuvor hatten Vertreter der Pal\u00e4stinensischen Autonomiebeh\u00f6rde Patten um eine solche Untersuchung gebeten.
Nach Informationen von Haaretz k\u00f6nnte Israel auf eine UN-Liste von L\u00e4ndern gesetzt werden, die sexuelle Gewalt in Konflikten begehen, sollte die Untersuchung Verst\u00f6\u00dfe nachweisen.
Einem fr\u00fcheren Bericht Pattens, g\u00e4be es \"Anlass zu glauben, dass es sexuelle Gewalt am 7. Oktober gab\u201c, konkrete Beweise g\u00e4be es aber nicht. Kritiker warfen Patten deshalb vor, ohne Grundlage Israels Regierung nachzusprechen und forderten unabh\u00e4ngige Unteruchungen mutma\u00dflicher sexueller Gewalt vor Ort. Kritiker bem\u00e4ngeln zudem, dass Israel mit der aktuellen UN-Ermittlung nicht kooperiere und \u00c4rzten sowie medizinischem Personal befolgen habe, nicht mit dem UN-Team zu sprechen.
Seit Beginn des Genozids in Gaza im Oktober 2023 haben zahlreiche pal\u00e4stinensische Gefangene von sexuellen \u00dcbergriffen und Folter durch israelische Soldaten berichtet. Insbesondere das Gef\u00e4ngnis Sde Teiman in der Negev-W\u00fcste steht im Fokus der Vorw\u00fcrfe. Bereits im Juni 2022 wurden neun israelische Soldaten wegen des Missbrauchs eines pal\u00e4stinensischen Gefangenen verhaftet, doch f\u00fcnf von ihnen wurden sp\u00e4ter unter Hausarrest gestellt.
Eine Expertenkommission des UN-Menschenrechtsrats wirft Israel vor, Folter und sexuelle Gewalt gegen Pal\u00e4stinenser einzusetzen.
Seit Beginn den israelischen Genozids in Gaza hat die israelische Armee mehr als 46.000 Menschen, \u00fcberwiegend Frauen und Kinder, get\u00f6tet \u2013 trotz UN-Resolutionen, die eine sofortige Waffenruhe fordern. Die Dunkelziffern gelten als h\u00f6her.
Im November erlie\u00df der Internationale Strafgerichtshof Haftbefehle gegen den israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu und den ehemaligen Verteidigungsminister Yoav Gallant wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Zudem l\u00e4uft ein V\u00f6lkermordverfahren gegen Israel vor dem Internationalen Gerichtshof.<\/p>\n\n\n\n
Die Fakten aus der Beh\u00f6rdenstatistik: Mit 88 % sind \u201eWei\u00dfe\u201c am h\u00e4ufigsten des Missbrauchs von Kindern beschuldigt. Das ist \u00fcber dem Anteil an der Bev\u00f6lkerung: 83 %. Pakistanis bilden lediglich 2 % der Beschuldigten, unter ihrem Bev\u00f6lkerungsanteil (2,5 %). Kurz: Es ist - wie immer - eine rassistische Hetzjagd, die einzelne Verbrechen auf ganze Menschengruppen projiziert, um anzustacheln, obwohl die Faktenlage eine andere ist.Doch ist denn irgendetwas dran der Story? Nein, nicht wirklich. Im Rahmen des globalen Rechtsrucks, an dem Musk und andere Rechte aktuell arbeiten, wurde ein Vorfall aus dem Jahr 2012 hochgesp\u00fclt. Damals flog im britischen Rochdale ein Missbrauchsring auf. Weil es zun\u00e4chst wenig Festnahmen gab, machte da schon der Vorwurf die Runde, die Polizei w\u00fcrde nicht richtig vorgehen, weil sie \u201enicht rassistisch wirken\u201c wollte. Fakt ist aber: Alle Verd\u00e4chtigten, die in dem Fall tats\u00e4chlich mehrheitlich pakistanische Herkunft hatten, sind in Haft. Und auch sie sind in die Statistik eingeflossen.
Elon Musk teilte einen Beitrag der pro-israelischen Hetzseite \u201eVisegrad 24\u201c. In dem Beitrag wird behauptet, Pakistaner w\u00fcrden 80 % der \u201eGang-Rapes\u201c ausmachen und \u201eWei\u00dfe\u201c nur 3,6 %. Wie immer: Fake News. Der erw\u00e4hnte \u201eCockbain-Report\u201c zu Gang-Rapes existiert \u00fcberhaupt nicht. Die Wissenschaftlerin Dr. Ella Cockbain hat solche Zahlen nie verwendet. Noch wichtiger: Die Beh\u00f6rden unterschieden nicht zwischen \u201eRape\u201c und \u201eGang-Rape\u201c. Jeder (gemeldete) Missbrauch flie\u00dft in die echte Statistik. Das h\u00e4lt Elon Musk aber nicht ab, den R\u00fccktritt des britischen Premierministers, Kair Starmer zu verlangen. Ja, basierend auf Fake News.
Niemand wird solche F\u00e4lle ernsthaft kleinreden oder gar gutreden. Im Gegenteil: In der britischen Gesellschaft gibt es einen breiten Konsens in der Ablehnung. Und nat\u00fcrlich wird auch in der pakistanischen und in der britisch-muslimischen Community Kindesmissbrauch mit aller H\u00e4rte verurteilt. Auf dem R\u00fccken der schutzlosen Opfer aber soll ein Feindbild bedient werden. Musk, der Propaganda f\u00fcr die AfD macht, setzt sich in etwa damit zusammenh\u00e4ngend f\u00fcr die Freilassung des inhaftierten Rechtsextremisten Tommy Robinson ein. Es geht nicht um Recht und Ordnung, es geht um das genaue Gegenteil. Um Destabilisierung, Spaltung, Hetze und Rassismus. Jede kluge Gesellschaft muss diese Gefahr schleunigst verstehen. Mit Trumps Pr\u00e4sidentschaft wird die Einmischung in Europa noch weiter zunehmen. Und die schlimmsten Akteure, u.a. waschechte Nazis, erhalten tatkr\u00e4ftige Unterst\u00fctzung vom reichsten Mann der Welt und dem m\u00e4chtigsten Land der Welt.<\/figure>\n","post_title":"Nein, in England gibt es keinen Missbrauchsskandal durch \"Migranten-Gangs\"","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"nein-in-england-gibt-es-keinen-missbrauchsskandal-durch-migranten-gangs","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2025-01-06 15:26:52","post_modified_gmt":"2025-01-06 15:26:52","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4735","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4728,"post_author":"2","post_date":"2024-12-08 14:09:37","post_date_gmt":"2024-12-08 14:09:37","post_content":"\nDer Tyrann Assad ist gefallen.<\/h2>\n\n\n\n
\u2028Gerade Minderheiten blicken ins Ungewisse. Nicht immer unbedingt pessimistisch, aber eben mit Unruhe.<\/p>\n\n\n\nSyrien ist ein Vielv\u00f6lkerstaat.<\/h2>\n\n\n\n
B) Die Angst vor dem Verlust der eigenen Existenz. Insbesondere unter Staatsbediensteten. Das ging nat\u00fcrlich mit der Angst vor Verfolgung einher.<\/p>\n\n\n\nM\u00fcssen also Minderheiten keine Angst haben?<\/h2>\n\n\n\n
Der Krieg endet hoffentlich. Aber eben nur hoffentlich.<\/h2>\n\n\n\n
Was will Israel? Warum nicht, was wollen Pal\u00e4stinenser?\u2028\u2028<\/h2>\n\n\n\n
\u201eAlles eine gro\u00dfe Spiel\u201c<\/h2>\n\n\n\n
Sch\u00f6ne, naive Hoffnung.<\/h2>\n\n\n\n
Der Raketeneinschlag lie\u00df nichts \u00fcbrig vom markierten Haus. Auch das Zuhause der Omaris ist nicht mehr bewohnbar. Ein Feuersturm verbrannte das Haus von innen und zerst\u00f6rte die tragenden W\u00e4nde. Kurz nach Mitternacht haben sie pl\u00f6tzlich alles verloren. \"Mein Bruder Mohammed war zum Gl\u00fcck nicht zuhause\", erz\u00e4hlt Yehya. Der 16-j\u00e4hrige Mohammed hat Leuk\u00e4mie. Er befand sich im Zahraa-Krankenhaus. Auch das Krankenhaus wurde bereits von einem israelischen Luftangriff getroffen. Nirgendwo war die Familie sicher vor Israels Krieg gegen den Libanon. Am wenigsten aber zuhause.
Familie Omari lebte im Beiruter Stadtteil Dahiye. Medien markieren das Viertel h\u00e4ufig als \"Hisbollah-Hochburg\". Die Familie lebt dort schon l\u00e4nger, als es die Hisbollah \u00fcberhaupt gibt. Die Angeh\u00f6rigen der Familie sind auch keine K\u00e4mpfer oder zivile Teile der Hisbollah. Sie geh\u00f6ren der Minderheit der Mhallamiye an.
Sie wurden Opfer der Dahiye-Doktrin, die nach eben jenem Wohnviertel benannt ist. Die Dahiye-Doktrin ist eine israelische Milit\u00e4rstrategie, die die gro\u00dffl\u00e4chige Zerst\u00f6rung ziviler Infrastruktur, um feindliche Regierungen unter Druck zu setzen. Die Doktrin wurde vom ehemaligen Generalstabschef der israelischen Streitkr\u00e4fte (IDF), Gadi Eizenkot, dargelegt. Der israelische Oberst Gabi Siboni schrieb, dass Israel \u201edie wirtschaftlichen Interessen und die Zentren der zivilen Macht, die die Organisation unterst\u00fctzen, ins Visier nehmen sollte\u201c. Die Logik dahinter ist, der Zivilbev\u00f6lkerung so sehr zu schaden, dass sie sich dann gegen die Militanten wendet und den Feind zwingt, um Frieden zu bitten.\"
Das hei\u00dft: Familie Omari wurde kollektiv bestraft f\u00fcr etwas, was sie nicht tat. Es ist ein offensichtliches Verbrechen gegen Zivilisten. Wie bei allen anderen Zivilisten in Dahiye, im S\u00fcdlibanon und woanders, Gaza sollte hierbei nicht vergessen werden, ist ihr Beschuss in keiner Weise milit\u00e4risch notwendig oder eine Form von Verteidigung. Sondern ein Angriff selbst. Um sie f\u00fcr milit\u00e4rische und politische Ziele zu missbrauchen. Israel nutzt sie quasi als menschlichen Schutzschild. Oft nur noch als Leichnam. Mindestens 3.961 Menschen im Libanon wurden get\u00f6tet. In Gaza mindestens 44.502. Familie Omari konnte \u00fcberleben. In knappen 40 Minuten.<\/p>\n\n\n\n<\/figure>\n\n\n\n
2. Frankreich ist sein Einfluss in der ehemaligen Kolonie Libanon wichtig.
3. In Frankreich ist Israel unbeliebt, Solidarit\u00e4t mit Pal\u00e4stinensern weiterverbreitet. Die Regierung will heftigere Kritik vermeiden.
4. Frankreich wittert Deutschlands Unbeliebtheit und Schw\u00e4che. W\u00e4hrend die Bundesregierung in der EU eine gemeinsame Position f\u00fcr Frieden blockiert, will Frankreich die Mehrheitsposition (f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe) als alternative und vern\u00fcnftige F\u00fchrungsmacht in Europa verk\u00f6rpern.<\/p>\n","post_title":"Wegen Gaza: Frankreichs Macron fordert Ende der Waffenlieferungen an Israel","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"wegen-gaza-frankreichs-macron-fordert-ende-der-waffenlieferungen-an-israel","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:41:34","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:41:34","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4572","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"}],"next":false,"prev":false,"total_page":1},"paged":1,"column_class":"jeg_col_3o3","class":"jnews_block_37"};
Moran Gaz, ehemalige leitende Staatsanw\u00e4ltin der Staatsanwaltschaft im s\u00fcdlichen Distrikt Israels und Mitglied des Ermittlungsteams 7.10, gab diese Erkenntnisse in einem Interview mit dem Nachrichtenportal Ynet bekannt. Das Team untersucht F\u00e4lle, in denen gefangene Pal\u00e4stinenser mit den Angriffen in Verbindung gebracht werden.
\u201eLetztlich haben wir keine Anzeigenden\u201c, erkl\u00e4rte Gaz. \u201eDas, was in den Medien berichtet wurde, wird sich erheblich von dem unterscheiden, was wir am Ende zusammenf\u00fcgen k\u00f6nnen.\u201c Auch Frauenrechtsorganisationen, die angefragt wurden, best\u00e4tigten, dass keine entsprechenden F\u00e4lle gemeldet worden seien. Sie spekuliert, das k\u00f6nnte daran liegen, dass einige Opfer tot seien.
Trotzdem beharrt Gaz auf einer harten Haltung gegen\u00fcber den Gefangenen: \u201eDiese Menschen haben kein Recht zu leben.\u201c
Die unbelegten Vorw\u00fcrfe \u00fcber angebliche Massenvergewaltigungen durch pal\u00e4stinensische Milizen dominierten internationale Schlagzeilen, w\u00e4hrend \u00e4hnliche Vorw\u00fcrfe gegen israelische Besatzungstruppen kaum Beachtung fanden. Bereits im M\u00e4rz 2023 hatten UN-Experten \u00e4hnliche Behauptungen als wahrscheinlich aber unbelegt eingestuft.\u2028
Deutschlands Au\u00dfenministerin Baerbock behauptete, entsprechende Videos gesehen zu haben. Die es offenbar nicht zu geben scheint.<\/a><\/p>\n\n\n\n
Pramila Patten, UN-Beauftragte f\u00fcr sexuelle Gewalt in Konflikten, hatte gefordert, israelische Gef\u00e4ngnisse in die Untersuchung einzubeziehen, um Berichte \u00fcber Misshandlungen pal\u00e4stinensischer Gefangener zu pr\u00fcfen. Israel wies die Forderung jedoch zur\u00fcck. Zuvor hatten Vertreter der Pal\u00e4stinensischen Autonomiebeh\u00f6rde Patten um eine solche Untersuchung gebeten.
Nach Informationen von Haaretz k\u00f6nnte Israel auf eine UN-Liste von L\u00e4ndern gesetzt werden, die sexuelle Gewalt in Konflikten begehen, sollte die Untersuchung Verst\u00f6\u00dfe nachweisen.
Einem fr\u00fcheren Bericht Pattens, g\u00e4be es \"Anlass zu glauben, dass es sexuelle Gewalt am 7. Oktober gab\u201c, konkrete Beweise g\u00e4be es aber nicht. Kritiker warfen Patten deshalb vor, ohne Grundlage Israels Regierung nachzusprechen und forderten unabh\u00e4ngige Unteruchungen mutma\u00dflicher sexueller Gewalt vor Ort. Kritiker bem\u00e4ngeln zudem, dass Israel mit der aktuellen UN-Ermittlung nicht kooperiere und \u00c4rzten sowie medizinischem Personal befolgen habe, nicht mit dem UN-Team zu sprechen.
Seit Beginn des Genozids in Gaza im Oktober 2023 haben zahlreiche pal\u00e4stinensische Gefangene von sexuellen \u00dcbergriffen und Folter durch israelische Soldaten berichtet. Insbesondere das Gef\u00e4ngnis Sde Teiman in der Negev-W\u00fcste steht im Fokus der Vorw\u00fcrfe. Bereits im Juni 2022 wurden neun israelische Soldaten wegen des Missbrauchs eines pal\u00e4stinensischen Gefangenen verhaftet, doch f\u00fcnf von ihnen wurden sp\u00e4ter unter Hausarrest gestellt.
Eine Expertenkommission des UN-Menschenrechtsrats wirft Israel vor, Folter und sexuelle Gewalt gegen Pal\u00e4stinenser einzusetzen.
Seit Beginn den israelischen Genozids in Gaza hat die israelische Armee mehr als 46.000 Menschen, \u00fcberwiegend Frauen und Kinder, get\u00f6tet \u2013 trotz UN-Resolutionen, die eine sofortige Waffenruhe fordern. Die Dunkelziffern gelten als h\u00f6her.
Im November erlie\u00df der Internationale Strafgerichtshof Haftbefehle gegen den israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu und den ehemaligen Verteidigungsminister Yoav Gallant wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Zudem l\u00e4uft ein V\u00f6lkermordverfahren gegen Israel vor dem Internationalen Gerichtshof.<\/p>\n\n\n\n
Die Fakten aus der Beh\u00f6rdenstatistik: Mit 88 % sind \u201eWei\u00dfe\u201c am h\u00e4ufigsten des Missbrauchs von Kindern beschuldigt. Das ist \u00fcber dem Anteil an der Bev\u00f6lkerung: 83 %. Pakistanis bilden lediglich 2 % der Beschuldigten, unter ihrem Bev\u00f6lkerungsanteil (2,5 %). Kurz: Es ist - wie immer - eine rassistische Hetzjagd, die einzelne Verbrechen auf ganze Menschengruppen projiziert, um anzustacheln, obwohl die Faktenlage eine andere ist.Doch ist denn irgendetwas dran der Story? Nein, nicht wirklich. Im Rahmen des globalen Rechtsrucks, an dem Musk und andere Rechte aktuell arbeiten, wurde ein Vorfall aus dem Jahr 2012 hochgesp\u00fclt. Damals flog im britischen Rochdale ein Missbrauchsring auf. Weil es zun\u00e4chst wenig Festnahmen gab, machte da schon der Vorwurf die Runde, die Polizei w\u00fcrde nicht richtig vorgehen, weil sie \u201enicht rassistisch wirken\u201c wollte. Fakt ist aber: Alle Verd\u00e4chtigten, die in dem Fall tats\u00e4chlich mehrheitlich pakistanische Herkunft hatten, sind in Haft. Und auch sie sind in die Statistik eingeflossen.
Elon Musk teilte einen Beitrag der pro-israelischen Hetzseite \u201eVisegrad 24\u201c. In dem Beitrag wird behauptet, Pakistaner w\u00fcrden 80 % der \u201eGang-Rapes\u201c ausmachen und \u201eWei\u00dfe\u201c nur 3,6 %. Wie immer: Fake News. Der erw\u00e4hnte \u201eCockbain-Report\u201c zu Gang-Rapes existiert \u00fcberhaupt nicht. Die Wissenschaftlerin Dr. Ella Cockbain hat solche Zahlen nie verwendet. Noch wichtiger: Die Beh\u00f6rden unterschieden nicht zwischen \u201eRape\u201c und \u201eGang-Rape\u201c. Jeder (gemeldete) Missbrauch flie\u00dft in die echte Statistik. Das h\u00e4lt Elon Musk aber nicht ab, den R\u00fccktritt des britischen Premierministers, Kair Starmer zu verlangen. Ja, basierend auf Fake News.
Niemand wird solche F\u00e4lle ernsthaft kleinreden oder gar gutreden. Im Gegenteil: In der britischen Gesellschaft gibt es einen breiten Konsens in der Ablehnung. Und nat\u00fcrlich wird auch in der pakistanischen und in der britisch-muslimischen Community Kindesmissbrauch mit aller H\u00e4rte verurteilt. Auf dem R\u00fccken der schutzlosen Opfer aber soll ein Feindbild bedient werden. Musk, der Propaganda f\u00fcr die AfD macht, setzt sich in etwa damit zusammenh\u00e4ngend f\u00fcr die Freilassung des inhaftierten Rechtsextremisten Tommy Robinson ein. Es geht nicht um Recht und Ordnung, es geht um das genaue Gegenteil. Um Destabilisierung, Spaltung, Hetze und Rassismus. Jede kluge Gesellschaft muss diese Gefahr schleunigst verstehen. Mit Trumps Pr\u00e4sidentschaft wird die Einmischung in Europa noch weiter zunehmen. Und die schlimmsten Akteure, u.a. waschechte Nazis, erhalten tatkr\u00e4ftige Unterst\u00fctzung vom reichsten Mann der Welt und dem m\u00e4chtigsten Land der Welt.<\/figure>\n","post_title":"Nein, in England gibt es keinen Missbrauchsskandal durch \"Migranten-Gangs\"","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"nein-in-england-gibt-es-keinen-missbrauchsskandal-durch-migranten-gangs","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2025-01-06 15:26:52","post_modified_gmt":"2025-01-06 15:26:52","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4735","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4728,"post_author":"2","post_date":"2024-12-08 14:09:37","post_date_gmt":"2024-12-08 14:09:37","post_content":"\nDer Tyrann Assad ist gefallen.<\/h2>\n\n\n\n
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B) Die Angst vor dem Verlust der eigenen Existenz. Insbesondere unter Staatsbediensteten. Das ging nat\u00fcrlich mit der Angst vor Verfolgung einher.<\/p>\n\n\n\nM\u00fcssen also Minderheiten keine Angst haben?<\/h2>\n\n\n\n
Der Krieg endet hoffentlich. Aber eben nur hoffentlich.<\/h2>\n\n\n\n
Was will Israel? Warum nicht, was wollen Pal\u00e4stinenser?\u2028\u2028<\/h2>\n\n\n\n
\u201eAlles eine gro\u00dfe Spiel\u201c<\/h2>\n\n\n\n
Sch\u00f6ne, naive Hoffnung.<\/h2>\n\n\n\n
Der Raketeneinschlag lie\u00df nichts \u00fcbrig vom markierten Haus. Auch das Zuhause der Omaris ist nicht mehr bewohnbar. Ein Feuersturm verbrannte das Haus von innen und zerst\u00f6rte die tragenden W\u00e4nde. Kurz nach Mitternacht haben sie pl\u00f6tzlich alles verloren. \"Mein Bruder Mohammed war zum Gl\u00fcck nicht zuhause\", erz\u00e4hlt Yehya. Der 16-j\u00e4hrige Mohammed hat Leuk\u00e4mie. Er befand sich im Zahraa-Krankenhaus. Auch das Krankenhaus wurde bereits von einem israelischen Luftangriff getroffen. Nirgendwo war die Familie sicher vor Israels Krieg gegen den Libanon. Am wenigsten aber zuhause.
Familie Omari lebte im Beiruter Stadtteil Dahiye. Medien markieren das Viertel h\u00e4ufig als \"Hisbollah-Hochburg\". Die Familie lebt dort schon l\u00e4nger, als es die Hisbollah \u00fcberhaupt gibt. Die Angeh\u00f6rigen der Familie sind auch keine K\u00e4mpfer oder zivile Teile der Hisbollah. Sie geh\u00f6ren der Minderheit der Mhallamiye an.
Sie wurden Opfer der Dahiye-Doktrin, die nach eben jenem Wohnviertel benannt ist. Die Dahiye-Doktrin ist eine israelische Milit\u00e4rstrategie, die die gro\u00dffl\u00e4chige Zerst\u00f6rung ziviler Infrastruktur, um feindliche Regierungen unter Druck zu setzen. Die Doktrin wurde vom ehemaligen Generalstabschef der israelischen Streitkr\u00e4fte (IDF), Gadi Eizenkot, dargelegt. Der israelische Oberst Gabi Siboni schrieb, dass Israel \u201edie wirtschaftlichen Interessen und die Zentren der zivilen Macht, die die Organisation unterst\u00fctzen, ins Visier nehmen sollte\u201c. Die Logik dahinter ist, der Zivilbev\u00f6lkerung so sehr zu schaden, dass sie sich dann gegen die Militanten wendet und den Feind zwingt, um Frieden zu bitten.\"
Das hei\u00dft: Familie Omari wurde kollektiv bestraft f\u00fcr etwas, was sie nicht tat. Es ist ein offensichtliches Verbrechen gegen Zivilisten. Wie bei allen anderen Zivilisten in Dahiye, im S\u00fcdlibanon und woanders, Gaza sollte hierbei nicht vergessen werden, ist ihr Beschuss in keiner Weise milit\u00e4risch notwendig oder eine Form von Verteidigung. Sondern ein Angriff selbst. Um sie f\u00fcr milit\u00e4rische und politische Ziele zu missbrauchen. Israel nutzt sie quasi als menschlichen Schutzschild. Oft nur noch als Leichnam. Mindestens 3.961 Menschen im Libanon wurden get\u00f6tet. In Gaza mindestens 44.502. Familie Omari konnte \u00fcberleben. In knappen 40 Minuten.<\/p>\n\n\n\n<\/figure>\n\n\n\n
2. Frankreich ist sein Einfluss in der ehemaligen Kolonie Libanon wichtig.
3. In Frankreich ist Israel unbeliebt, Solidarit\u00e4t mit Pal\u00e4stinensern weiterverbreitet. Die Regierung will heftigere Kritik vermeiden.
4. Frankreich wittert Deutschlands Unbeliebtheit und Schw\u00e4che. W\u00e4hrend die Bundesregierung in der EU eine gemeinsame Position f\u00fcr Frieden blockiert, will Frankreich die Mehrheitsposition (f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe) als alternative und vern\u00fcnftige F\u00fchrungsmacht in Europa verk\u00f6rpern.<\/p>\n","post_title":"Wegen Gaza: Frankreichs Macron fordert Ende der Waffenlieferungen an Israel","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"wegen-gaza-frankreichs-macron-fordert-ende-der-waffenlieferungen-an-israel","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:41:34","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:41:34","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4572","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"}],"next":false,"prev":false,"total_page":1},"paged":1,"column_class":"jeg_col_3o3","class":"jnews_block_37"};
Moran Gaz, ehemalige leitende Staatsanw\u00e4ltin der Staatsanwaltschaft im s\u00fcdlichen Distrikt Israels und Mitglied des Ermittlungsteams 7.10, gab diese Erkenntnisse in einem Interview mit dem Nachrichtenportal Ynet bekannt. Das Team untersucht F\u00e4lle, in denen gefangene Pal\u00e4stinenser mit den Angriffen in Verbindung gebracht werden.
\u201eLetztlich haben wir keine Anzeigenden\u201c, erkl\u00e4rte Gaz. \u201eDas, was in den Medien berichtet wurde, wird sich erheblich von dem unterscheiden, was wir am Ende zusammenf\u00fcgen k\u00f6nnen.\u201c Auch Frauenrechtsorganisationen, die angefragt wurden, best\u00e4tigten, dass keine entsprechenden F\u00e4lle gemeldet worden seien. Sie spekuliert, das k\u00f6nnte daran liegen, dass einige Opfer tot seien.
Trotzdem beharrt Gaz auf einer harten Haltung gegen\u00fcber den Gefangenen: \u201eDiese Menschen haben kein Recht zu leben.\u201c
Die unbelegten Vorw\u00fcrfe \u00fcber angebliche Massenvergewaltigungen durch pal\u00e4stinensische Milizen dominierten internationale Schlagzeilen, w\u00e4hrend \u00e4hnliche Vorw\u00fcrfe gegen israelische Besatzungstruppen kaum Beachtung fanden. Bereits im M\u00e4rz 2023 hatten UN-Experten \u00e4hnliche Behauptungen als wahrscheinlich aber unbelegt eingestuft.\u2028
Deutschlands Au\u00dfenministerin Baerbock behauptete, entsprechende Videos gesehen zu haben. Die es offenbar nicht zu geben scheint.<\/a><\/p>\n\n\n\n
Pramila Patten, UN-Beauftragte f\u00fcr sexuelle Gewalt in Konflikten, hatte gefordert, israelische Gef\u00e4ngnisse in die Untersuchung einzubeziehen, um Berichte \u00fcber Misshandlungen pal\u00e4stinensischer Gefangener zu pr\u00fcfen. Israel wies die Forderung jedoch zur\u00fcck. Zuvor hatten Vertreter der Pal\u00e4stinensischen Autonomiebeh\u00f6rde Patten um eine solche Untersuchung gebeten.
Nach Informationen von Haaretz k\u00f6nnte Israel auf eine UN-Liste von L\u00e4ndern gesetzt werden, die sexuelle Gewalt in Konflikten begehen, sollte die Untersuchung Verst\u00f6\u00dfe nachweisen.
Einem fr\u00fcheren Bericht Pattens, g\u00e4be es \"Anlass zu glauben, dass es sexuelle Gewalt am 7. Oktober gab\u201c, konkrete Beweise g\u00e4be es aber nicht. Kritiker warfen Patten deshalb vor, ohne Grundlage Israels Regierung nachzusprechen und forderten unabh\u00e4ngige Unteruchungen mutma\u00dflicher sexueller Gewalt vor Ort. Kritiker bem\u00e4ngeln zudem, dass Israel mit der aktuellen UN-Ermittlung nicht kooperiere und \u00c4rzten sowie medizinischem Personal befolgen habe, nicht mit dem UN-Team zu sprechen.
Seit Beginn des Genozids in Gaza im Oktober 2023 haben zahlreiche pal\u00e4stinensische Gefangene von sexuellen \u00dcbergriffen und Folter durch israelische Soldaten berichtet. Insbesondere das Gef\u00e4ngnis Sde Teiman in der Negev-W\u00fcste steht im Fokus der Vorw\u00fcrfe. Bereits im Juni 2022 wurden neun israelische Soldaten wegen des Missbrauchs eines pal\u00e4stinensischen Gefangenen verhaftet, doch f\u00fcnf von ihnen wurden sp\u00e4ter unter Hausarrest gestellt.
Eine Expertenkommission des UN-Menschenrechtsrats wirft Israel vor, Folter und sexuelle Gewalt gegen Pal\u00e4stinenser einzusetzen.
Seit Beginn den israelischen Genozids in Gaza hat die israelische Armee mehr als 46.000 Menschen, \u00fcberwiegend Frauen und Kinder, get\u00f6tet \u2013 trotz UN-Resolutionen, die eine sofortige Waffenruhe fordern. Die Dunkelziffern gelten als h\u00f6her.
Im November erlie\u00df der Internationale Strafgerichtshof Haftbefehle gegen den israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu und den ehemaligen Verteidigungsminister Yoav Gallant wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Zudem l\u00e4uft ein V\u00f6lkermordverfahren gegen Israel vor dem Internationalen Gerichtshof.<\/p>\n\n\n\n
Die Fakten aus der Beh\u00f6rdenstatistik: Mit 88 % sind \u201eWei\u00dfe\u201c am h\u00e4ufigsten des Missbrauchs von Kindern beschuldigt. Das ist \u00fcber dem Anteil an der Bev\u00f6lkerung: 83 %. Pakistanis bilden lediglich 2 % der Beschuldigten, unter ihrem Bev\u00f6lkerungsanteil (2,5 %). Kurz: Es ist - wie immer - eine rassistische Hetzjagd, die einzelne Verbrechen auf ganze Menschengruppen projiziert, um anzustacheln, obwohl die Faktenlage eine andere ist.Doch ist denn irgendetwas dran der Story? Nein, nicht wirklich. Im Rahmen des globalen Rechtsrucks, an dem Musk und andere Rechte aktuell arbeiten, wurde ein Vorfall aus dem Jahr 2012 hochgesp\u00fclt. Damals flog im britischen Rochdale ein Missbrauchsring auf. Weil es zun\u00e4chst wenig Festnahmen gab, machte da schon der Vorwurf die Runde, die Polizei w\u00fcrde nicht richtig vorgehen, weil sie \u201enicht rassistisch wirken\u201c wollte. Fakt ist aber: Alle Verd\u00e4chtigten, die in dem Fall tats\u00e4chlich mehrheitlich pakistanische Herkunft hatten, sind in Haft. Und auch sie sind in die Statistik eingeflossen.
Elon Musk teilte einen Beitrag der pro-israelischen Hetzseite \u201eVisegrad 24\u201c. In dem Beitrag wird behauptet, Pakistaner w\u00fcrden 80 % der \u201eGang-Rapes\u201c ausmachen und \u201eWei\u00dfe\u201c nur 3,6 %. Wie immer: Fake News. Der erw\u00e4hnte \u201eCockbain-Report\u201c zu Gang-Rapes existiert \u00fcberhaupt nicht. Die Wissenschaftlerin Dr. Ella Cockbain hat solche Zahlen nie verwendet. Noch wichtiger: Die Beh\u00f6rden unterschieden nicht zwischen \u201eRape\u201c und \u201eGang-Rape\u201c. Jeder (gemeldete) Missbrauch flie\u00dft in die echte Statistik. Das h\u00e4lt Elon Musk aber nicht ab, den R\u00fccktritt des britischen Premierministers, Kair Starmer zu verlangen. Ja, basierend auf Fake News.
Niemand wird solche F\u00e4lle ernsthaft kleinreden oder gar gutreden. Im Gegenteil: In der britischen Gesellschaft gibt es einen breiten Konsens in der Ablehnung. Und nat\u00fcrlich wird auch in der pakistanischen und in der britisch-muslimischen Community Kindesmissbrauch mit aller H\u00e4rte verurteilt. Auf dem R\u00fccken der schutzlosen Opfer aber soll ein Feindbild bedient werden. Musk, der Propaganda f\u00fcr die AfD macht, setzt sich in etwa damit zusammenh\u00e4ngend f\u00fcr die Freilassung des inhaftierten Rechtsextremisten Tommy Robinson ein. Es geht nicht um Recht und Ordnung, es geht um das genaue Gegenteil. Um Destabilisierung, Spaltung, Hetze und Rassismus. Jede kluge Gesellschaft muss diese Gefahr schleunigst verstehen. Mit Trumps Pr\u00e4sidentschaft wird die Einmischung in Europa noch weiter zunehmen. Und die schlimmsten Akteure, u.a. waschechte Nazis, erhalten tatkr\u00e4ftige Unterst\u00fctzung vom reichsten Mann der Welt und dem m\u00e4chtigsten Land der Welt.<\/figure>\n","post_title":"Nein, in England gibt es keinen Missbrauchsskandal durch \"Migranten-Gangs\"","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"nein-in-england-gibt-es-keinen-missbrauchsskandal-durch-migranten-gangs","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2025-01-06 15:26:52","post_modified_gmt":"2025-01-06 15:26:52","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4735","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4728,"post_author":"2","post_date":"2024-12-08 14:09:37","post_date_gmt":"2024-12-08 14:09:37","post_content":"\nDer Tyrann Assad ist gefallen.<\/h2>\n\n\n\n
\u2028Gerade Minderheiten blicken ins Ungewisse. Nicht immer unbedingt pessimistisch, aber eben mit Unruhe.<\/p>\n\n\n\nSyrien ist ein Vielv\u00f6lkerstaat.<\/h2>\n\n\n\n
B) Die Angst vor dem Verlust der eigenen Existenz. Insbesondere unter Staatsbediensteten. Das ging nat\u00fcrlich mit der Angst vor Verfolgung einher.<\/p>\n\n\n\nM\u00fcssen also Minderheiten keine Angst haben?<\/h2>\n\n\n\n
Der Krieg endet hoffentlich. Aber eben nur hoffentlich.<\/h2>\n\n\n\n
Was will Israel? Warum nicht, was wollen Pal\u00e4stinenser?\u2028\u2028<\/h2>\n\n\n\n
\u201eAlles eine gro\u00dfe Spiel\u201c<\/h2>\n\n\n\n
Sch\u00f6ne, naive Hoffnung.<\/h2>\n\n\n\n
Der Raketeneinschlag lie\u00df nichts \u00fcbrig vom markierten Haus. Auch das Zuhause der Omaris ist nicht mehr bewohnbar. Ein Feuersturm verbrannte das Haus von innen und zerst\u00f6rte die tragenden W\u00e4nde. Kurz nach Mitternacht haben sie pl\u00f6tzlich alles verloren. \"Mein Bruder Mohammed war zum Gl\u00fcck nicht zuhause\", erz\u00e4hlt Yehya. Der 16-j\u00e4hrige Mohammed hat Leuk\u00e4mie. Er befand sich im Zahraa-Krankenhaus. Auch das Krankenhaus wurde bereits von einem israelischen Luftangriff getroffen. Nirgendwo war die Familie sicher vor Israels Krieg gegen den Libanon. Am wenigsten aber zuhause.
Familie Omari lebte im Beiruter Stadtteil Dahiye. Medien markieren das Viertel h\u00e4ufig als \"Hisbollah-Hochburg\". Die Familie lebt dort schon l\u00e4nger, als es die Hisbollah \u00fcberhaupt gibt. Die Angeh\u00f6rigen der Familie sind auch keine K\u00e4mpfer oder zivile Teile der Hisbollah. Sie geh\u00f6ren der Minderheit der Mhallamiye an.
Sie wurden Opfer der Dahiye-Doktrin, die nach eben jenem Wohnviertel benannt ist. Die Dahiye-Doktrin ist eine israelische Milit\u00e4rstrategie, die die gro\u00dffl\u00e4chige Zerst\u00f6rung ziviler Infrastruktur, um feindliche Regierungen unter Druck zu setzen. Die Doktrin wurde vom ehemaligen Generalstabschef der israelischen Streitkr\u00e4fte (IDF), Gadi Eizenkot, dargelegt. Der israelische Oberst Gabi Siboni schrieb, dass Israel \u201edie wirtschaftlichen Interessen und die Zentren der zivilen Macht, die die Organisation unterst\u00fctzen, ins Visier nehmen sollte\u201c. Die Logik dahinter ist, der Zivilbev\u00f6lkerung so sehr zu schaden, dass sie sich dann gegen die Militanten wendet und den Feind zwingt, um Frieden zu bitten.\"
Das hei\u00dft: Familie Omari wurde kollektiv bestraft f\u00fcr etwas, was sie nicht tat. Es ist ein offensichtliches Verbrechen gegen Zivilisten. Wie bei allen anderen Zivilisten in Dahiye, im S\u00fcdlibanon und woanders, Gaza sollte hierbei nicht vergessen werden, ist ihr Beschuss in keiner Weise milit\u00e4risch notwendig oder eine Form von Verteidigung. Sondern ein Angriff selbst. Um sie f\u00fcr milit\u00e4rische und politische Ziele zu missbrauchen. Israel nutzt sie quasi als menschlichen Schutzschild. Oft nur noch als Leichnam. Mindestens 3.961 Menschen im Libanon wurden get\u00f6tet. In Gaza mindestens 44.502. Familie Omari konnte \u00fcberleben. In knappen 40 Minuten.<\/p>\n\n\n\n<\/figure>\n\n\n\n
2. Frankreich ist sein Einfluss in der ehemaligen Kolonie Libanon wichtig.
3. In Frankreich ist Israel unbeliebt, Solidarit\u00e4t mit Pal\u00e4stinensern weiterverbreitet. Die Regierung will heftigere Kritik vermeiden.
4. Frankreich wittert Deutschlands Unbeliebtheit und Schw\u00e4che. W\u00e4hrend die Bundesregierung in der EU eine gemeinsame Position f\u00fcr Frieden blockiert, will Frankreich die Mehrheitsposition (f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe) als alternative und vern\u00fcnftige F\u00fchrungsmacht in Europa verk\u00f6rpern.<\/p>\n","post_title":"Wegen Gaza: Frankreichs Macron fordert Ende der Waffenlieferungen an Israel","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"wegen-gaza-frankreichs-macron-fordert-ende-der-waffenlieferungen-an-israel","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:41:34","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:41:34","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4572","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"}],"next":false,"prev":false,"total_page":1},"paged":1,"column_class":"jeg_col_3o3","class":"jnews_block_37"};
Es ist ein Durchbruch und ein Grund zu feiern. Es ist absehbar, dass Israel die Waffenruhe bricht, wie Israel es mehrmals auch im Libanon tat. Aber, und das ist das entscheidende: Die Massaker und Vernichtung ganzer Wohnorte bleiben aus.\u2028\u2028Jeder Tag mit weniger oder gar keinem Beschuss ist f\u00fcr die notleidenden Zivilisten ein Segen. Jede zus\u00e4tzliche humanit\u00e4re Hilfe ist lebensrettend. Dass es \u00fcberhaupt einen Durchbruch gab, lindert das Leid erheblich. Schon allein, weil es mit Hoffnung einhergeht.<\/p>\n\n\n\n
Moran Gaz, ehemalige leitende Staatsanw\u00e4ltin der Staatsanwaltschaft im s\u00fcdlichen Distrikt Israels und Mitglied des Ermittlungsteams 7.10, gab diese Erkenntnisse in einem Interview mit dem Nachrichtenportal Ynet bekannt. Das Team untersucht F\u00e4lle, in denen gefangene Pal\u00e4stinenser mit den Angriffen in Verbindung gebracht werden.
\u201eLetztlich haben wir keine Anzeigenden\u201c, erkl\u00e4rte Gaz. \u201eDas, was in den Medien berichtet wurde, wird sich erheblich von dem unterscheiden, was wir am Ende zusammenf\u00fcgen k\u00f6nnen.\u201c Auch Frauenrechtsorganisationen, die angefragt wurden, best\u00e4tigten, dass keine entsprechenden F\u00e4lle gemeldet worden seien. Sie spekuliert, das k\u00f6nnte daran liegen, dass einige Opfer tot seien.
Trotzdem beharrt Gaz auf einer harten Haltung gegen\u00fcber den Gefangenen: \u201eDiese Menschen haben kein Recht zu leben.\u201c
Die unbelegten Vorw\u00fcrfe \u00fcber angebliche Massenvergewaltigungen durch pal\u00e4stinensische Milizen dominierten internationale Schlagzeilen, w\u00e4hrend \u00e4hnliche Vorw\u00fcrfe gegen israelische Besatzungstruppen kaum Beachtung fanden. Bereits im M\u00e4rz 2023 hatten UN-Experten \u00e4hnliche Behauptungen als wahrscheinlich aber unbelegt eingestuft.\u2028
Deutschlands Au\u00dfenministerin Baerbock behauptete, entsprechende Videos gesehen zu haben. Die es offenbar nicht zu geben scheint.<\/a><\/p>\n\n\n\n
Pramila Patten, UN-Beauftragte f\u00fcr sexuelle Gewalt in Konflikten, hatte gefordert, israelische Gef\u00e4ngnisse in die Untersuchung einzubeziehen, um Berichte \u00fcber Misshandlungen pal\u00e4stinensischer Gefangener zu pr\u00fcfen. Israel wies die Forderung jedoch zur\u00fcck. Zuvor hatten Vertreter der Pal\u00e4stinensischen Autonomiebeh\u00f6rde Patten um eine solche Untersuchung gebeten.
Nach Informationen von Haaretz k\u00f6nnte Israel auf eine UN-Liste von L\u00e4ndern gesetzt werden, die sexuelle Gewalt in Konflikten begehen, sollte die Untersuchung Verst\u00f6\u00dfe nachweisen.
Einem fr\u00fcheren Bericht Pattens, g\u00e4be es \"Anlass zu glauben, dass es sexuelle Gewalt am 7. Oktober gab\u201c, konkrete Beweise g\u00e4be es aber nicht. Kritiker warfen Patten deshalb vor, ohne Grundlage Israels Regierung nachzusprechen und forderten unabh\u00e4ngige Unteruchungen mutma\u00dflicher sexueller Gewalt vor Ort. Kritiker bem\u00e4ngeln zudem, dass Israel mit der aktuellen UN-Ermittlung nicht kooperiere und \u00c4rzten sowie medizinischem Personal befolgen habe, nicht mit dem UN-Team zu sprechen.
Seit Beginn des Genozids in Gaza im Oktober 2023 haben zahlreiche pal\u00e4stinensische Gefangene von sexuellen \u00dcbergriffen und Folter durch israelische Soldaten berichtet. Insbesondere das Gef\u00e4ngnis Sde Teiman in der Negev-W\u00fcste steht im Fokus der Vorw\u00fcrfe. Bereits im Juni 2022 wurden neun israelische Soldaten wegen des Missbrauchs eines pal\u00e4stinensischen Gefangenen verhaftet, doch f\u00fcnf von ihnen wurden sp\u00e4ter unter Hausarrest gestellt.
Eine Expertenkommission des UN-Menschenrechtsrats wirft Israel vor, Folter und sexuelle Gewalt gegen Pal\u00e4stinenser einzusetzen.
Seit Beginn den israelischen Genozids in Gaza hat die israelische Armee mehr als 46.000 Menschen, \u00fcberwiegend Frauen und Kinder, get\u00f6tet \u2013 trotz UN-Resolutionen, die eine sofortige Waffenruhe fordern. Die Dunkelziffern gelten als h\u00f6her.
Im November erlie\u00df der Internationale Strafgerichtshof Haftbefehle gegen den israelischen Premierminister Benjamin Netanjahu und den ehemaligen Verteidigungsminister Yoav Gallant wegen Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Zudem l\u00e4uft ein V\u00f6lkermordverfahren gegen Israel vor dem Internationalen Gerichtshof.<\/p>\n\n\n\n
Die Fakten aus der Beh\u00f6rdenstatistik: Mit 88 % sind \u201eWei\u00dfe\u201c am h\u00e4ufigsten des Missbrauchs von Kindern beschuldigt. Das ist \u00fcber dem Anteil an der Bev\u00f6lkerung: 83 %. Pakistanis bilden lediglich 2 % der Beschuldigten, unter ihrem Bev\u00f6lkerungsanteil (2,5 %). Kurz: Es ist - wie immer - eine rassistische Hetzjagd, die einzelne Verbrechen auf ganze Menschengruppen projiziert, um anzustacheln, obwohl die Faktenlage eine andere ist.Doch ist denn irgendetwas dran der Story? Nein, nicht wirklich. Im Rahmen des globalen Rechtsrucks, an dem Musk und andere Rechte aktuell arbeiten, wurde ein Vorfall aus dem Jahr 2012 hochgesp\u00fclt. Damals flog im britischen Rochdale ein Missbrauchsring auf. Weil es zun\u00e4chst wenig Festnahmen gab, machte da schon der Vorwurf die Runde, die Polizei w\u00fcrde nicht richtig vorgehen, weil sie \u201enicht rassistisch wirken\u201c wollte. Fakt ist aber: Alle Verd\u00e4chtigten, die in dem Fall tats\u00e4chlich mehrheitlich pakistanische Herkunft hatten, sind in Haft. Und auch sie sind in die Statistik eingeflossen.
Elon Musk teilte einen Beitrag der pro-israelischen Hetzseite \u201eVisegrad 24\u201c. In dem Beitrag wird behauptet, Pakistaner w\u00fcrden 80 % der \u201eGang-Rapes\u201c ausmachen und \u201eWei\u00dfe\u201c nur 3,6 %. Wie immer: Fake News. Der erw\u00e4hnte \u201eCockbain-Report\u201c zu Gang-Rapes existiert \u00fcberhaupt nicht. Die Wissenschaftlerin Dr. Ella Cockbain hat solche Zahlen nie verwendet. Noch wichtiger: Die Beh\u00f6rden unterschieden nicht zwischen \u201eRape\u201c und \u201eGang-Rape\u201c. Jeder (gemeldete) Missbrauch flie\u00dft in die echte Statistik. Das h\u00e4lt Elon Musk aber nicht ab, den R\u00fccktritt des britischen Premierministers, Kair Starmer zu verlangen. Ja, basierend auf Fake News.
Niemand wird solche F\u00e4lle ernsthaft kleinreden oder gar gutreden. Im Gegenteil: In der britischen Gesellschaft gibt es einen breiten Konsens in der Ablehnung. Und nat\u00fcrlich wird auch in der pakistanischen und in der britisch-muslimischen Community Kindesmissbrauch mit aller H\u00e4rte verurteilt. Auf dem R\u00fccken der schutzlosen Opfer aber soll ein Feindbild bedient werden. Musk, der Propaganda f\u00fcr die AfD macht, setzt sich in etwa damit zusammenh\u00e4ngend f\u00fcr die Freilassung des inhaftierten Rechtsextremisten Tommy Robinson ein. Es geht nicht um Recht und Ordnung, es geht um das genaue Gegenteil. Um Destabilisierung, Spaltung, Hetze und Rassismus. Jede kluge Gesellschaft muss diese Gefahr schleunigst verstehen. Mit Trumps Pr\u00e4sidentschaft wird die Einmischung in Europa noch weiter zunehmen. Und die schlimmsten Akteure, u.a. waschechte Nazis, erhalten tatkr\u00e4ftige Unterst\u00fctzung vom reichsten Mann der Welt und dem m\u00e4chtigsten Land der Welt.<\/figure>\n","post_title":"Nein, in England gibt es keinen Missbrauchsskandal durch \"Migranten-Gangs\"","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"nein-in-england-gibt-es-keinen-missbrauchsskandal-durch-migranten-gangs","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2025-01-06 15:26:52","post_modified_gmt":"2025-01-06 15:26:52","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4735","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"},{"ID":4728,"post_author":"2","post_date":"2024-12-08 14:09:37","post_date_gmt":"2024-12-08 14:09:37","post_content":"\nDer Tyrann Assad ist gefallen.<\/h2>\n\n\n\n
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B) Die Angst vor dem Verlust der eigenen Existenz. Insbesondere unter Staatsbediensteten. Das ging nat\u00fcrlich mit der Angst vor Verfolgung einher.<\/p>\n\n\n\nM\u00fcssen also Minderheiten keine Angst haben?<\/h2>\n\n\n\n
Der Krieg endet hoffentlich. Aber eben nur hoffentlich.<\/h2>\n\n\n\n
Was will Israel? Warum nicht, was wollen Pal\u00e4stinenser?\u2028\u2028<\/h2>\n\n\n\n
\u201eAlles eine gro\u00dfe Spiel\u201c<\/h2>\n\n\n\n
Sch\u00f6ne, naive Hoffnung.<\/h2>\n\n\n\n
Der Raketeneinschlag lie\u00df nichts \u00fcbrig vom markierten Haus. Auch das Zuhause der Omaris ist nicht mehr bewohnbar. Ein Feuersturm verbrannte das Haus von innen und zerst\u00f6rte die tragenden W\u00e4nde. Kurz nach Mitternacht haben sie pl\u00f6tzlich alles verloren. \"Mein Bruder Mohammed war zum Gl\u00fcck nicht zuhause\", erz\u00e4hlt Yehya. Der 16-j\u00e4hrige Mohammed hat Leuk\u00e4mie. Er befand sich im Zahraa-Krankenhaus. Auch das Krankenhaus wurde bereits von einem israelischen Luftangriff getroffen. Nirgendwo war die Familie sicher vor Israels Krieg gegen den Libanon. Am wenigsten aber zuhause.
Familie Omari lebte im Beiruter Stadtteil Dahiye. Medien markieren das Viertel h\u00e4ufig als \"Hisbollah-Hochburg\". Die Familie lebt dort schon l\u00e4nger, als es die Hisbollah \u00fcberhaupt gibt. Die Angeh\u00f6rigen der Familie sind auch keine K\u00e4mpfer oder zivile Teile der Hisbollah. Sie geh\u00f6ren der Minderheit der Mhallamiye an.
Sie wurden Opfer der Dahiye-Doktrin, die nach eben jenem Wohnviertel benannt ist. Die Dahiye-Doktrin ist eine israelische Milit\u00e4rstrategie, die die gro\u00dffl\u00e4chige Zerst\u00f6rung ziviler Infrastruktur, um feindliche Regierungen unter Druck zu setzen. Die Doktrin wurde vom ehemaligen Generalstabschef der israelischen Streitkr\u00e4fte (IDF), Gadi Eizenkot, dargelegt. Der israelische Oberst Gabi Siboni schrieb, dass Israel \u201edie wirtschaftlichen Interessen und die Zentren der zivilen Macht, die die Organisation unterst\u00fctzen, ins Visier nehmen sollte\u201c. Die Logik dahinter ist, der Zivilbev\u00f6lkerung so sehr zu schaden, dass sie sich dann gegen die Militanten wendet und den Feind zwingt, um Frieden zu bitten.\"
Das hei\u00dft: Familie Omari wurde kollektiv bestraft f\u00fcr etwas, was sie nicht tat. Es ist ein offensichtliches Verbrechen gegen Zivilisten. Wie bei allen anderen Zivilisten in Dahiye, im S\u00fcdlibanon und woanders, Gaza sollte hierbei nicht vergessen werden, ist ihr Beschuss in keiner Weise milit\u00e4risch notwendig oder eine Form von Verteidigung. Sondern ein Angriff selbst. Um sie f\u00fcr milit\u00e4rische und politische Ziele zu missbrauchen. Israel nutzt sie quasi als menschlichen Schutzschild. Oft nur noch als Leichnam. Mindestens 3.961 Menschen im Libanon wurden get\u00f6tet. In Gaza mindestens 44.502. Familie Omari konnte \u00fcberleben. In knappen 40 Minuten.<\/p>\n\n\n\n<\/figure>\n\n\n\n
2. Frankreich ist sein Einfluss in der ehemaligen Kolonie Libanon wichtig.
3. In Frankreich ist Israel unbeliebt, Solidarit\u00e4t mit Pal\u00e4stinensern weiterverbreitet. Die Regierung will heftigere Kritik vermeiden.
4. Frankreich wittert Deutschlands Unbeliebtheit und Schw\u00e4che. W\u00e4hrend die Bundesregierung in der EU eine gemeinsame Position f\u00fcr Frieden blockiert, will Frankreich die Mehrheitsposition (f\u00fcr eine sofortige Waffenruhe) als alternative und vern\u00fcnftige F\u00fchrungsmacht in Europa verk\u00f6rpern.<\/p>\n","post_title":"Wegen Gaza: Frankreichs Macron fordert Ende der Waffenlieferungen an Israel","post_excerpt":"","post_status":"publish","comment_status":"closed","ping_status":"closed","post_password":"","post_name":"wegen-gaza-frankreichs-macron-fordert-ende-der-waffenlieferungen-an-israel","to_ping":"","pinged":"","post_modified":"2024-10-17 19:41:34","post_modified_gmt":"2024-10-17 19:41:34","post_content_filtered":"","post_parent":0,"guid":"https:\/\/itidal.de\/?p=4572","menu_order":0,"post_type":"post","post_mime_type":"","comment_count":"0","filter":"raw"}],"next":false,"prev":false,"total_page":1},"paged":1,"column_class":"jeg_col_3o3","class":"jnews_block_37"};