Der selbsternannte „Islamexperte” Ahmad Mansour bekommt 9 Mil. € Steuergelder vom Forschungsministerium, um muslimische Kinder als Antisemiten zu darzustellen.
Wie kann jemand Unqualifiziertes so viel Geld erhalten, obwohl ein wissenschaftliches Gutachten belegte, dass sein angebliches Antisemitismus-Projekt die erforderlichen Standards nicht erfüllt, nicht wissenschaftlich und „nicht förderungswürdig” ist und Muslime unter Generalverdacht stellt? Die Geschichte, die zuerst von Correctiv und fragdenstaat aufgedeckt wurde, bringt einen Verdacht auf systematische Palästinenser- und Muslimenfeindlichkeit sowie Korruption zum Vorschein.
Aber auch die Krankheit unserer Gesellschaft: Diejenigen zu belohnen, die sie zerstören. Itidal hat Weiteres recherchiert.
9 Millionen
Damit könnte man 30 Schulen teilsanieren oder 120 neue Lehrer einstellen. Oder auch Hetze finanzieren.
Das Bundesforschungsministerium finanziert seit Juli 2025 „Dis-Ident“, ein vermeintlich schulisches Präventionsprogramm, geführt von Ahmad Mansours Firma Mind. Insgesamt knapp 9 Millionen Euro bis 2028. Zielgruppe: „muslimische Schüler:innen mit Migrationsbiografie“. Diese Jugendlichen sollen lernen, ihre angeblichen antisemitischen Einstellungen zu erkennen und abzulegen. Mansour kriegt das Geld geradezu geschenkt. Denn: Es gab keine Ausschreibung. Das Geld wurde ihm regelrecht versprochen. Plus: Laut Gutachtern hätte er es gar nicht bekommen dürfen.
Dem Ministerium war das egal. Warum, ist ein Skandal.
Projekt “nicht förderunsgwürdig”
Die eigenen wissenschaftlichen Gutachterinnen und Gutachter, die das Ministerium beauftragt hat, haben das Projekt zerschossen. Sie nennen den Antrag wissenschaftlich schwach, „unsystematisch“, ohne klare Hypothesen. Sie sagen, Mansours Ansatz sei vorverurteilend gegenüber „Menschen mit Migrationsbiografie und muslimischer Religiosität“. Und sie warnen: Das Programm markiert muslimische Jugendliche als Problemgruppe. Einstufung: „nicht förderungswürdig“.
Trotzdem wird finanziert. Nicht, weil Mansour mit dem Geld auch nur im Ansatz etwas Nützliches tun kann, sondern weil es politisch entschieden ist.
Der Haushaltsausschuss des Ministeriums, also die Verwaltung der Finanzen, hatte Mansours Träger Mind schon vorab im Plan durchgesetzt. Ohne Wettbewerb. FDP-Abgeordnete fragten beim damals FDP-geführten Ministerium unter Ministerin Stark-Watzinger aktiv nach, ob die Förderung „planmäßig“ kommt. Sie wussten davon, planten es, wollten es, machten Druck für ihren Mann, Mansour.
Als die Gutachten negativ waren, durfte Mansour, wieder ohne Wettbewerb, nachbessern. Einen Tag nach der neuen Fassung hieß es intern schon „substanzielle Überarbeitungen“, inhaltlich aber ohne belegte Klärung der Kernkritik. Es gab sofort eine „Inaussichtstellung” des Gelds. Begründung: Man wolle nicht, dass Gelder verfallen. Als wären das die Gelder der FDP und nicht etwa Steuergelder.
Die externen Gutachter sind daraufhin ausgestiegen. Sie erklärten, eine „redliche und vertrauliche weitere Begutachtung“ sei nicht mehr möglich, weil politisch längst entschieden sei. Deutschland, 2025.
Vereint im Feindbild
Bettina Stark-Watzinger (FDP) ließ als Bundesforschungsministerin nach Protesten an Universitäten prüfen, ob man israelkritischen Wissenschaftlern Fördergelder entziehen oder sogar strafrechtlich gegen sie vorgehen könne, weil sie Israels Genozid öffentlich verurteilten; parallel diffamierte sie diese Stimmen als antisemitisch und “Judenhasser”, warf ihnen Verharmlosung von „Israelfeindlichkeit“ und Gewalt vor und stellte damit politische Kritik an Israel als Straftat dar. Kritiker nannten das einen Versuch, mit Geldentzug und öffentlicher Brandmarkung unliebsame Positionen zum Krieg in Gaza mundtot zu machen, also Wissenschafts- und Meinungsfreiheit einzuschüchtern; nach dem Skandal schob Stark-Watzinger die Verantwortung auf ihre Staatssekretärin. Kurz: Wer Israels Genozid kritisiert, soll kein Geld erhalten; wer Israels Genozid leugnet, wird vollgepumpt.
“Frieden wird es erst geben, wenn die Araber ihre Kinder mehr lieben als sie uns hassen”
Mit diesem menschenverachtenden Satz der rassistischen israelischen Politikerin Golda Meir ging Cem Özdemir 2021 auf die Bühne einer Veranstaltung für Israel, während Israel gerade laut UN 129 Zivilisten in Gaza getötet hat.
Nach dem Ausscheiden der FDP-Ministerin Stark-Watzinger übernimmt Ende 2024 Cem Özdemir (Grüne) das Forschungsministerium. Er macht die vorläufige Zusage für Mansour offiziell und zieht das Verfahren durch. Wieder: Ohne Wettbewerb, ohne wissenschaftliche Grundlage. Im Mai 2025 ist „Dis-Ident“ endgültig bewilligt. Es läuft.
Cem Özdemir boxt ein Projekt durch, von dem Fachleute sagen, es kriminalisiere Muslime. Weil das auch ihm gut passt.
Korruption
Cem Özdemir zahlt seinen Kumpel Ahmad Mansour fett aus. Es könnte sich um brisante Korruption handeln. Denn Özdemir und Mansour kennen sich. Gut. Özdemir und Mansour traten mehrmals gemeinsam auf. Mit den gleichen Ansichten. Abgekürzt: Migranten sind selbst Schuld an Rassismus, Muslime sollen sich verändern. Oder gefühlt einfach nur: „ich bin der bessere Ausländer”. Sie profitieren von einander. Auf Kosten von Minderheiten.
Wichtiger aber: Mansour und Özdemir gründeten 2018 zusammen die „Initiative Säkularer Islam” . Mit dabei: Nichtmuslimische Islamgegner wie Susanne Schröter oder Hamed Abdel-Samad. Der Plan, auch da schon laut Eigenwerbung: Muslime als potenziell „demokratiefern” problematisieren.
Eben jene Susanne Schröter soll in Mansours Projekt, das Özdemir genehmigte, auch zum Einsatz kommen. Und Geld verdienen. Partner schieben sich Geld hin und her.

Das von Jon Peaceman veröffentlichte Dokument zeigt: Susanne Schröter übernimmt umfassende Aufgaben in dem 9 Millionen Euro Projekt.
Organisiertes Misstrauen
Die Bridge Initiative (Georgetown University) ordnet Mansour in ein Netzwerk ein, das man als „Counter-extremism industry“ bezeichnen kann: Akteure, die ihren politischen Marktwert daraus ziehen, muslimische Communities als Sicherheitsrisiko zu rahmen, Forderungen nach Überwachung, Disziplinierung, Kopftuchverboten, repressiver Schulpolitik usw. mit moralischer Notwendigkeit zu verkaufen. Immer mit dem Argument „Schutz vor Extremismus“.
Das ist der Punkt, warum Mansour nicht Pädagoge ist, sondern Technologie: Er legitimiert polizeiliche und staatliche Intervention in muslimisches Leben als Prävention. Er deligitimiert Freiheit und Gleichberechtigung für muslimische Bürger. Und das erklärt, warum er für die deutsche Politik wertvoll ist.
Mansour ist das, was man von ihm will
Israel-Lobbyist, Islamgegner, Quotenmigrant. Mansour war nie mehr als das und er wurde nur dadurch bekannt. Er hat keine Expertise in den Themen, über die er spricht und er versucht nicht einmal wissenschaftlich zu sein, nein, seine Meinung ist längst in Stein gemeißelt. Er hat nichts Positives beizutragen, nichts Gutes zu besingen. Aber er hat auch keine Kritik an den Mächtigen. Das ist nämlich auch nicht die Rolle, die Politik und Medien ihm geben. Er soll nach unten hauen. Und dabei zitiert werden können.
Cornelius Oettle schrieb 2018 in der Satire-Zeitschrift Titanic über Mansour („Ein Klartexter klartextet Klartext”): „Für den Deutschen gibt es nichts Schöneres als ein Buch über Ausländer, die Scheiße bauen. Am härtesten geilt es den Deutschen an, wenn ein Ausländer selbst erzählt, dass Ausländer Scheiße bauen.”
Mansour ist das, was man von ihm braucht. Die Gewissensberuhigung, dass Unterstützung des Genozid-Regimes Israel schon gut so ist; die Bestätigung, dass Palästinenser es nicht anders verdient haben; die Beschwörung, dass Muslime an allem schuld sind. Dann hat man das schließlich nicht selbst gesagt, sondern „einer von denen”, zu denen Mansour selbst um Himmels Willen nicht gehören mag.
Ahmad Mansour lebt nun wie ein König davon, dass der Staat ihn mit 9 Millionen Euro dafür ausstattet, muslimische Kinder in Klassenräumen zu dämonisieren. Wie damit Antisemitismus bekämpft werden soll, wissen – wie gesagt – ja selbst die Gutachter nicht. Nur eines ist klar: Das ist viel Geld, um ein Feindbild zu pflegen. Auf Kosten von Schülerinnen und Schülern, die vom Staat nicht ausgeliefert, sondern geschützt werden sollten.