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Home Geschichte

Die Ermordung von Marwa El Sherbini: Ein Versagen der deutschen Justiz

Von Tarek Baé
01.07.2024
in Geschichte
Die Ermordung von Marwa El Sherbini: Ein Versagen der deutschen Justiz

Der 1. Juli 2009. Marwa El Sherbini war 31 Jahre jung, glücklich verheiratet und Mutter eines Kindes. Die Pharmazeutin war zudem schwanger. Auf einem Spielplatz in Dresden wurde sie von einem Mann beleidigt, unter anderem als „Terroristin“ und „Islamistin“. Sie zeigte ihn an. Offenbar hatte sie Vertrauen in das Rechtssystem. Schließlich sollte das Gericht ein Ort der Gerechtigkeit und Sicherheit sein.

Es ist sinnbildlich für die strukturellen Probleme hinter Islamfeindlichkeit.

In der ersten Verhandlung wurde der Islamhasser zu einer Geldstrafe von 780 € verurteilt. Er rechtfertige seine Tat mit den Worten: „Solche Leute sind keine richtigen Menschen“. Dafür, ein geringes Strafmaß. Ein strukturelles Problem.

Seine menschenverachtende, aggressive Haltung hätte bei der 2. Verhandlung zu Sicherheitsvorkehrungen führen müssen. Doch die Behörden waren „auf dem rechten Auge blind“. Ein strukturelles Problem.

Dort nämlich stach der Täter Alex W. auf Marwa ein. Mitten im Gerichtssaal, 18 Messerstiche. Vor den Augen der versammelten Justiz, vor den Augen ihres 3-jährigen Sohnes und ihres Mannes, Elvi Ali Okaz. Als dieser sie beschützen wollte, schoss ein Polizist auf ihn, weil er ihn für den Angreifer hielt. Der „fremd“ aussehende Mann als Täter. Ein strukturelles Problem.

Sie wurde getötet, zusammen mit ihrem ungeborenen Kind.

Die politische und mediale Aufarbeitung des Falls war lächerlich. Erst eine Woche später war von „Streit um Schaukel“ die Rede, kein Wort über Islamfeindlichkeit; Medien übernahmen unkritisch die inkompetente Beschreibung der Behörden. Völlige Ignoranz. Ein strukturelles Problem.

Als Infos durchsickerten, bemühte die Regierung sich nicht etwa um die Muslime Deutschlands, sondern richtete lediglich Ägypten, dem Herkunftsland der Ermordeten, Beileid aus. Die ewige Fremde und die irrelevante eigene Minderheit. Ein strukturelles Problem.

Einiges wurde gelernt, vieles aber noch nicht.

Marwa El Sherbini hätte eine Lehre der Zuversicht sein können. Sie ließ sich auf Dresden ein und setzte Vertrauen in die Justiz. Es ist Zeit, die Zuversicht endlich wahr werden zu lassen. Ihr zu Ehren. Jetzt erst recht.

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Tarek Baé

Tarek Baé

Tarek Baé ist Journalist und Autor aus Berlin. Er widmet sich der Medienarbeit mit Schwerpunkt Rassismus und Islam in Deutschland. Die Frage nach Zugehörigkeit und Teilhabe zieht sich wie ein roter Faden durch seine Publikationen. 2021 begründete er das Medium Itidal, dessen Chefredakteur er ist, als neue Plattform für ungehörte Perspektiven.

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