Die erschütternde Geschichte von Wael Dahdouh, dem berühmten palästinensischen Journalisten, der für Al Jazeera arbeitet, ist ein Zeugnis des unerbittlichen Leidens und der unglaublichen Standhaftigkeit. Nach dem Verlust seiner Frau und vier Kinder durch israelische Bomben, wurde er nun selbst, trotz seiner deutlich gekennzeichneten Presseweste, von israelischen Soldaten angeschossen. Sein Zustand ist stabil, aber sein Kameramann Samer Abu Daqqa wurde bei demselben Angriff getötet.
Die Angriffe auf Dahdouh und seine Familie sind keine isolierten Vorfälle, sondern Teil eines erschreckenden Musters. Israel führt in Gaza einen Krieg nicht nur gegen Zivilisten, sondern auch gegen Journalisten – eine Tatsache, die durch internationale Organisationen wie das Komitee zum Schutz von Journalisten (CJP) und die Internationale Journalistenföderation (IFJ) bestätigt wird. Diese Organisationen sprechen von einem systematischen „Muster der Angriffe“ und einem gezielten „Ins-Visier-Nehmen“ von Journalisten.
Carlos Martinez de la Serna vom CJP drückt tiefe Besorgnis über das Muster der Angriffe auf Al Jazeera-Journalisten und ihre Familien aus. Tim Dawson von der IFJ bezeichnet die Situation, in der viele palästinensische Journalisten ins Visier genommen werden, als „erschreckend und unverzeihlich“. Mit 90 getöteten Journalisten in Gaza, wie Al Jazeera berichtet, steht die Welt vor einer alarmierenden Realität.
Doch trotz der offensichtlichen Gefahren hört Wael Dahdouh nicht auf zu berichten. Einen Tag nach der Beerdigung seines Kollegen Samer Abu Daqqa setzt er seine Arbeit fort. Er steht als Symbol für die Widerstandsfähigkeit und Unbeugsamkeit des palästinensischen Journalismus.
Die Frage, die bleibt, ist: Wo bleibt der Aufschrei unserer Presse? Wo bleibt die internationale Empörung und Aktion gegen diese gezielten Angriffe auf Journalisten, die nur ihre Pflicht erfüllen, die Welt über das Geschehen in Gaza zu informieren? Die Antwort auf diese Frage ist nicht nur für die Zukunft des Journalismus in Konfliktgebieten, sondern auch für die Glaubwürdigkeit der internationalen Gemeinschaft von entscheidender Bedeutung.