Der Präsident Namibias Dr. Hage Geingob ist heute im Alter von 82 Jahren verstorben.
Seine letzte große Amtshandlung war eine fundamentale Kritik an der Regierung unserer Bundesrepublik.
Als Präsident Namibias, das von 1884 bis 1915 von Deutschland kolonialisiert wurde, waren seine Worte historisch. Er warf Deutschland vor, „die völkermörderischen Absichten des rassistischen israelischen Staates gegen unschuldige Zivilisten in Gaza“ zu unterstützen. Auch warf er Deutschland vor, nicht aus dem Holocaust und dem deutschen Völkermord in Namibia, bei dem bis zu 100.000 Menschen getötet wurden, gelernt zu haben.
Geingob rief Deutschland auf, Israel nicht vor dem Internationalen Gerichtshof zu unterstützen und Israels Verbrechen nicht zu verteidigen. Deutschland hätte seine Verantwortung vor Namibia noch nicht gesühnt. Das war ein politischer Hammer. Der Präsident einer ehemaligen Kolonie verurteilt die Regierung der ehemaliger Kolonialherren.
Dr. Hage Geingob setzte sich als junger Erwachsener gegen die Apartheid in Südafrika ein und unterstützte später auch die Palästinenser in ihrer Kritik an Israel. Als Präsident bemühte er sich um eine Wiedergutmachung Deutschlands, die bis heute aussteht.
“Die namibische Nation hat einen herausragenden Diener des Volkes, eine Ikone des Befreiungskampfes, den Hauptarchitekten unserer Verfassung und die Säule des namibischen Hauses verloren”, sagt Vize-Präsident Nangolo Mbumba.
Hage Geingob starb an einer Krebserkrankung.