An mehreren Schulen in Duisburg sind rechtsextreme Drohbotschaften eingegangen. 15 Schulen blieben geschlossen. 17.980 Schülerinnen und Schüler betroffen. Die rechtsextremen Drohungen kündigten „Säuberungen“ der Schulen an. Aus Ermittlungskreisen heißt es, die Drohung richte sich womöglich primär gegen muslimische Schülerinnen und Schüler sowie welche mit sog. „Migrationshintergrund“.
„Was passiert hier gerade“, zeigt sich die Bundestagsabgeordnete Aydan Özogus (SPD) schockiert. Warum gibt es bei Tagesschau und ZDF keine Sondersendung“, fragt sie. Insbesondere der CDU und Friedrich Merz wirft sie ein Schüren von Rassismus vor.
Eine betroffene Schülerin der 9. Klasse zeigt sich besorgt: „Niemand hat sich bei uns gemeldet. Ich habe auf keiner Webseite gelesen, dass das Politiker interessiert.“ Sie ist deutsche Muslimin und hat Sorge, dass die Gefahr nicht richtig ernst genommen wird. Auch eine Klassenkameradin von ihr hat Angst. „Wir reden alle darüber, aber macht man Instagram oder YouTube auf, steht dort gar nichts zu uns.“
Ein besorgter Vater schickte uns die E-Mail der Klassenleitung. Dort heißt es nur, es gäbe eine „unklare Bedrohungslage“. Dass es sich um eine rassistische, rechtsextreme Bedrohung handle, habe die Familie erst aus Medien erfahren. „Und da steht nicht viel dazu“, so der Vater.
Immer wieder liest und hört man den Vorwurf, dass die Vorfälle medial nicht genügend beachtet werden. „Hätten das nicht Rechte abgeschickt und muslimische Schüler bedroht, sondern ein Flüchtling, dann würden Bild und AfD und ZDF und wie sie alle heißen jetzt nur darüber reden“, beschwert sich Ahmad, Schüler des Hildegarde-Gymnasiums in Duisburg-Mitte. Ihm fehle es an Solidarität. „Sind wir so egal?“
Die Polizei ermittle weiter, habe aber noch keine mutmaßlichen Täter ausfindig gemacht. Um Vertrauen zu gewinnen, zeige sie erhöhte Präsenz an Schulen in Duisburg.