Am Montag griff ein 61-jähriger Mann gezielt mit seinem Auto Kinder auf einem Spielplatz im Stadtteil Kannensteig in Magdeburg (Sachsen-Anhalt) an. Der Tatverdächtige beleidigte zuvor die Familien der Kinder rassistisch und islamfeindlich. Bei dem Angriff erwischte er ein 3-jähriges Kind, das verletzt behandelt werden musste.
Bevor der Rassist auf das Kind losraste, wurde er von Passanten darauf hingewiesen, dass er auf die Geschwindigkeitsregeln auf dem Parkplatz vor dem Spielplatz achten sollte. Daraufhin beleidigte er die Magdeburger syrischer Herkunft rassistisch und attackierte deren Kind.
Die Polizei Magdeburg bestätigt die Gewalttat. Der Staatsschutz ermittle. Absurderweise nennt die Polizei den Fall relativierend „Streit auf einem Parkplatz“. Es hätte „Beleidigungen und einen Zusammenstoß mit einem Kind“ gegeben. Angehörige des Opfers zeigen sich schockiert: „Er hat ein unschuldiges Kind beleidigt und überfahren“, sagt eine Familienfreundin. Es war auch kein bloßer Parkplatz, sondern der Parkplatz vor einem Park mit Spielplatz. Der Täter raste auf den Spielbereich der Kinder zu.
Der Syrisch-Deutsche Kulturverein in Magdeburg warnt: Seit dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt in Magdeburg beobachte man „mit großer Sorge eine spürbare Zunahme rassistisch motivierter Vorfälle“. Der Verein fordert, dass die Polizei den Fall ernst nimmt und wegen Mordversuchs und rassistischer Hintergründe ermittelt. Auch von der Politik erwarten die Deutsch-Syrer ein klares Zeichen.
Im Februar bereits wurde ein syrisches Kind Opfer eines rassistischen Angriffs. Das Mädchen wurde rassistisch und islamfeindlich beleidigt sowie geschlagen.
Im Dezember 2024 wurden in Magdeburg auf einem Weihnachtsmarkt sechs Menschen getötet. Der Täter wollte laut eigenen Worten die „Islamisierung“ bekämpfen und hätte Hass auf Deutschland, Christen und Muslime, da Deutschland seine Ablehnung von Muslimen nicht ernst nehmen würde.
„Nach dem Anschlag auf den Weihnachtsmarkt haben wir getrauert. Das ist unsere Stadt, unsere Kinder sind hier geboren“, sagt Lama, die seit elf Jahren in Magdeburg lebt. „Wir haben Angst um unsere Kinder, wenn wir diese Geschichten hören. Jede Woche passiert jemandem etwas neues. Wir reden und reden und niemand tut etwas dagegen“, beschwert sie sich.
Tatsächlich äußerte sich keine einzige Stimme aus der Politik zu dem Angriff. Nicht aus Magdeburg, nicht aus Sachsen-Anhalt, geschweige denn aus der Bundespolitik. Es gibt auch keine einzige mediale Berichterstattung darüber. Itidal berichtet als erstes. Das Muster des Versagens ist erkennbar.