In Frankreich kam es am Freitag zu einem antimuslimischen Terroranschlag. Der islamfeindliche Terrorist Olivier A. tötete in einer Moschee in La Grand-Combe im Südosten Frankreichs mit über 50 Messerstichen einen Muslim, der sich gerade im Gebet befand. Das Opfer, Aboubakar Cissé starb vor Ort.
Der 22-Jährige aus Mali stammende Aboubakar Cissé machte in Frankreich eine Ausbildung zum Tischler. In seiner Freizeit half er ehrenamtlich in der Moschee aus. Er galt als fleißig, sozial und anständig.
Der Täter wurde nach drei Tagen Flucht am Sonntag in Italien festgenommen. In einem Bekennervideo feierte er sich für seine Tat und äußerte Beleidigungen gegen Allah.
Mohammed Moussaoui, Vorsitzender des französischen Muslimrats, sagte gegenüber dem Radiosender France Info: „Eine große Mehrheit der Muslime in Frankreich hat das Gefühl, dass antimuslimischer Hass nicht so ernst genommen wird wie andere Formen von Hass.“ Er erklärte, die Muslime seien besorgt und beunruhigt über das derzeitige Klima und fragte, warum in diesem Fall keine Anti-Terror-Ermittlungen eingeleitet worden seien.
Abdelkrim Grini, Staatsanwalt in der südfranzösischen Stadt Alès, betonte, angesichts der Art der Tat und der Tatsache, dass ein Gläubiger während des Gebets in einer Moschee angegriffen worden war, sei ein „anti-muslimisches oder islamfeindliches Motiv“ die wichtigste Spur in den Ermittlungen.
Ibrahim Cissé, der Cousin von Aboubakar Cissé, sagte am Sonntag gegenüber Le Parisien: „Mein Cousin wurde angegriffen, weil er Muslim war (…) für uns ist Aboubakar das Opfer eines Terroranschlags.“
Die Koordinatorin der EU-Kommission für die Bekämpfung von antimuslimischem Hass, Marion Lalisse erklärte gegenüber AA, dass Israels Krieg gegen Gaza zum Anstieg der Islamfeindlichkeit in Europa beigetragen hätte. „Antimuslimischer Hass und andere Formen von Rassismus und Diskriminierung werden leider in der öffentlichen Debatte normalisiert, was den Hassverbrechern ein Gefühl der Straffreiheit vermitteln könnte“, so Marion Lalisse.
Weder Friedrich Merz, noch Olaf Scholz oder Annalena Baerbock äußerten nach dem antimuslimischen Terroranschlag im Nachbarland ihre Solidarität oder ihr Mitgefühl.