Im Faktencheck von Itidal wird der Beitrag “Schützenhilfe für die Hamas – Katarischer Sender Al Jazeera” von der tagesschau analysiert. Das Ergebnis: 19 Ungenauigkeiten, drei falsche Tatsachenbehauptungen, vier Unterlassungen von notwendigem Kontext, zwei Verschwörungstheorien und vier Wortschöpfungen. Ein mangelhafter Schmähversuch.
Am 5. Februar veröffentlichte tagesschau.de einen Beitrag unter dem Titel “Schützenhilfe für die Hamas”, von Carla Reveland und Pascal Siggelkow. Es soll um das Medium Al Jazeera gehen. “Schützenhilfe” steht umgangssprachlich für Unterstützung. Der Begriff hat jedoch eine militärische Konnotation. So als würde Al Jazeera mitschießen. Ein abenteuerlicher Titel. Der Beitrag, der mit “ARD-Faktenfinder” und “Kontext” beschrieben wird, hat jedoch zahlreiche Fehler und Lücken. Was für eine Faktenprüfung nicht unbedingt sinnvoll ist. Durch den tagesschau-Beitrag wird ein verzerrtes Bild gezeichnet, bei dem notwendiger Kontext weggelassen wird und die Zuschauerschaft teilweise klar desinformatiert wird. Gehen wir also Punkt für Punkt den Text der tagesschau durch.
Eingeleitet wird der Beitrag durch: Kaum ein Medium ist im Gazastreifen so präsent wie der katarische Sender Al Jazeera. Dessen Inhalte erreichen in den sozialen Netzwerken Millionen von Menschen – und sind oft sehr einseitig.
Korrekt ist, dass kein Medium im Gazastreifen so präsent ist wie Al Jazeera. Nicht kaum ein Medium, sondern kein Medium. Und das hat Gründe. Die erfahren Leserinnen und Leser von tagesschau hier aber nicht. Zu diesem Problem kommen wir aber gleich.
Ende Januar tauchte ein seitenlanges Dokument der militant-islamistischen Hamas im Internet auf, in dem die Terrororganisation den Angriff am 7. Oktober auf Israel rechtfertigte. Die verübten Gräueltaten werden verschwiegen, stattdessen gibt es zahlreiche Anschuldigungen gegenüber Israel. Veröffentlicht wurde das Dokument vom Sender Al Jazeera – ohne Kontext oder sonstige Anmerkungen.
Das sind die ersten falschen Fakten. Es ist schlichtweg unwahr.
- Das Dokument wurde von der Hamas in hamaseignen Kanälen veröffentlicht. Von einer “Veröffentlichung” kann hierbei nur die Rede sein, wenn es sich um die erstmalige, exklusive Publizierung handelt. Und das hat Al-Jazeera nicht getan. Sondern die Hamas. Al-Jazeera hat das Dokument weiterverbreitet. So ist es korrekt wiedergegeben.
- Hat Al-Jazeera das Dokument aber “ohne Kontext oder sonstige Anmerkungen” weiterverbreitet? Nein, auch das stimmt nicht. Tatsächlich hat Al-Jazeera über das Dokument berichtet. Das machen Medien übrigens. Und ja, die Berichterstattung enthielt Kontext und Anmerkungen. Es klingt im tagesschau-Text ja so, als hätte Al-Jazeera ebenfalls “Gräueltaten verschwiegen”, oder? Zitieren wir aus dem Al-Jazeera-Text über das Hamas-Dokument: “Am frühen Morgen des 7. Oktober stürmten Hamas-Kämpfer Gemeinden entlang des israelischen südlichen Zaun zum Gazastreifen. Mindestens 1.139 Menschen, meist Zivilisten, wurden bei dem Angriff getötet, wie Al Jazeera auf der Grundlage offizieller offiziellen israelischen Statistiken fesstellte, und etwa 240 weitere wurden als Gefangene mitgenommen.”
Bereits am 7. Oktober bot Al Jazeera dem in der katarischen Hauptstadt Doha lebenden Anführer der Hamas, Ismael Haniyeh, eine Plattform für seine Propaganda. Dieser rief im Sender zum “Widerstand” gegen die “zionistische Aggression” auf, wie die “Frankfurter Allgemeine Zeitung” berichtete. Die Terroristen bezeichnete er demnach als “Helden” und sprach von einem “großen Erfolg”.
Korrekt ist, dass Hamas-Köpfe bei Al Jazeera interviewt werden und ihre Kriegspropaganda verbreiten können. Korrekt ist auch, dass ebenso aktuelle und ehemalige Vertreterinnen und Vertreter der israelischen Regierung und des israelischen Militärs bei Al Jazeera zitiert werden oder sprechen. Beide Seiten werden dabei auch hinterfragt, wie z.B. in der Sendung UpFront mit Marc Lamont Hill. In einer Folge mit dem Titel Are Israel and Hamas guilty of war crimes? konfrontiert Hill den Sprecher der Hamas, Osama Hamdan kontinuierlich mit der Frage, ob er zivile israelische Tote rechtfertige. Er lässt nicht locker und erwidert immer wieder aufs neue. Ich erwähne das, weil die tagesschau es nicht tut.
Der katarische Fernsehsender Al Jazeera prägt aktuell die Berichterstattung zum Krieg in Nahost aus dem Gazastreifen. Sehr viele Bilder und Videos, die derzeit aus dem Gazastreifen zu sehen sind, stammen von Al Jazeera, da dies nahezu das einzige Medium ist, das vor Ort seit Jahren stationierte Mitarbeitende hat und deshalb aktuell auch ohne Begleitung des israelischen Militärs aus dem Gazastreifen berichtet.
Die tagesschau bringt erneut zur Sprache, dass Al Jazeera die wichtigste Medienpräsenz im Gazastreifen hat. Warum das so ist, erfährt die Leserschaft erneut nicht. Scheinbar denkt man, das wäre mit einer Andeutung erledigt.
Wichtig ist auch, dass die tagesschau nicht etwa von Journalistinnen und Journalisten spricht. Sondern von “stationierten Mitarbeitenden”. Warum ihr diesen Begriff noch nie gehört habt? Weil es ihn nicht gibt. Es ist nicht die einzige kreative Verzerrung, die von der tagesschau genutzt wird, um Presse nicht als solche zu bezeichnen. Bei “stationierten Mitarbeitenden” schwingt aber ein gewisser Verdacht mit. Eine Google-Suche gibt Aufschluss. Sucht man nach dieser Wortschöpfung, kriegt man ziemlich viele militärische Vorschläge angezeigt. Denn mit “stationiert” assoziiert nicht nur die Leserschaft, sondern auch der Algorithmus etwas Militärisches. So wirken Journalistinnen und Journalisten in Gaza plötzlich wie militärisches Personal. Und das in der tagesschau.
Kommen wir aber zurück zur Beantwortung, warum Al Jazeera ein solche Stellung im Gazastreifen hat. Natürlich hat das auch etwas mit dem Interesse an Einfluss zu tun. Jedes Medium – und in dem Fall jede Institution oder Regierung, die hinter dem Medium steht – setzt auf Schwerpunkte zur Verwirklichung eigener Interessen. Nehmen wir an, dass es ein rein journalistisches Interesse ist, dann kann man festhalten, dass Al Jazeera aufgrund seines Gewichts in der arabischen Medienlandschaft die beste Berichterstattung aus Gaza haben will. Die tagesschau hat offenbar keine großen Ansprüche, wenn es um Gaza geht. Zugegeben, es ist ja auch gefährlich. Denn nicht nur Journalistinnen und Journalisten werden vom Krieg in Mitleidenschaft gezogen, sondern auch ihre Büros. Und das auch nicht erst jetzt. 2021 bereits bombardierte die israelische Armee den Media Tower in Gaza. Dort hatten neben Associated Press auch zahlreiche andere Medien ihr Büro. Der Angriff wurde vom Komitee zum Schutz von Journalisten verurteilt (CJP). Reporter ohne Grenzen forderte eine Untersuchung als Kriegsverbrechen durch den Internationalen Strafgerichtshof. Gary Pruitt, Geschäftsführer der Associated Press, sagte, die Nachrichtenagentur sei “schockiert und entsetzt, dass das israelische Militär das Gebäude, in dem das AP-Büro und andere Nachrichtenorganisationen in Gaza untergebracht sind, angegriffen und zerstört hat”. Er sagte auch, dass “die Welt aufgrund der heutigen Ereignisse weniger darüber wissen wird, was in Gaza passiert.” Und damit beschrieb Pruitt das Problem recht klar. Das hätte die tagesschau ja ruhig zitieren können. Die Situation der Presse in Gaza ist so wie sie ist, weil Israel die Presse bombardiert. Über 100 Journalistinnen und Journalisten wurden seit dem 7. Oktober bereits getötet. Es stünde der tagesschau frei, Journalistinnen und Journalisten nach Gaza zu schaffen. Das ist komplitziert, aber machbar.
Die Grenze zwischen Nachrichtenberichterstattung und Propaganda ist hierbei jedoch fließend – die Nähe zur Terrororganisation Hamas ist gerade in der Nahostberichterstattung ein wichtiger Faktor, den es zu beachten gilt.
Ab diesem Absatz eiert der tageeschau-Beitrag nicht mehr rum und geht in die, offensichtlich von Anfang an geplante, Schmähung über. Es wird eine “Nähe zur Terrororganisation Hamas” vorgeworfen. Wem? Dem Text nach können nur Al Jazeera und die “stationierten Mitarbeitenden” gemeint sein. Eine sehr ernste – und wenn sie nicht wahr ist, gefährliche – Markierung von Journalistinnen und Journalisten.
Aufgrund dessen gibt es reichlich Kritik an Al Jazeera: “Dieser Sender hetzt gegen die Bürger Israels, er filmt unsere Truppen in Versammlungsgebieten außerhalb von Gaza. Er ist ein Propaganda-Sprachrohr”, sagte der israelische Informationsminister Shlomo Karhi.
Es hat einen ganz eigenen Charme – muss man zugeben – wenn ein öffentlich-rechtliches deutsches Medium wie die tagesschau einen rechtsextremen Minister des Kriegsteilnehmers Israel zitiert. Ohne jede kritische Einordnung. Ich meine, die tagesschau hätte ihrem Publikum ja ruhig mitteilen können, dass Minister Shlomo Karhi, Mitglied der rechten Partei Netanyahus, der Likud, Ende Januar an einer “Konferenz” zur ethnischen Säuberung und illegalen Besiedlung Gazas teilgenommen hat. Mit anderen bekannten Rechtsextremen. Bethan McKernan schrieb im Guardian, das verstoße wahrscheinlich gegen die Aufforderung des Internationalen Gerichtshofs, Israels Regierung müsse einen Völkermord in Gaza verhindern und bestrafen. Warum schreibt das die tagesschau nicht? Und was qualifiziert laut Meinung der tagesschau diesen seltsamen Satzfetzen eines potenziellen Kriegsverbrechers, “Kritik” zu sein?
Auch in Deutschland gibt es Stimmen, die die Glaubwürdigkeit des Senders anzweifeln – unter anderem die von Michael Blume, Antisemitismusbeauftragter der baden-württembergischen Landesregierung.
Wie denn? Also, was sagt er? Was qualifiziert wiederum ihn? Um die Glaubwürdigkeit von etwas anzuweifeln, müsste man doch selbst die notwendige Expertise mitbringen, oder? Und wo ist hierbei wieder die “Kritik”?
Gegründet wurde Al Jazeera im Jahr 1996 vom damaligen katarischen Staatsoberhaupt Emir Hamad Bin Khalifa Al Thani. Innerhalb kurzer Zeit erreichte der Sender ein großes Publikum im arabischen Raum. Denn anders als die meisten größeren Medienhäuser dieser Zeit berichtete Al Jazeera auch kritisch über die Staatsoberhäupter und Regierungen in dieser Region. So wurde der Sender insbesondere bei Oppositionellen beliebt und zu einem wichtigen außenpolitischen Instrument für Katar.
Das klingt so, als hätte der Emir von Katar Al Jazeera gegründet, oder? Korrekt ist: Al Jazeera wurde in der Amtszeit des Emirs gegründet und der Emir gab dem Sender einen Kredit, der die Sendefähigkeit für fünf Jahre sichern sollte. Rechtlich betrachtet ist Al Jazeera eine gemeinnützige private Stiftung. Anteilseigner sind Privatunternehmer und die Qatar Media Corporation, so etwas wie die staatliche Medienanstalt Katars. Nicht aber der Emir selbst. Wichtig ist auch zu erwähnen, dass Al Jazeera betont, redaktionell frei zu sein und dass es keine Einmischung durch die katarische Regierung gäbe. Diese Selbstdarstellung Al Jazeeras kann man selbstverständlich kritisch hinterfragen.
Vor allem die islamistische Muslimbruderschaft nutzte Al Jazeera, um die eigenen Ansichten zu verbreiten – zum Teil mit eigenen Sendungen. Für diese Nähe wurde Al Jazeera in der Vergangenheit immer wieder kritisiert, vor allem während des sogenannten Arabischen Frühlings Anfang der 2010er-Jahre. Damals hatten es die Muslimbrüder unter anderem in Ägypten an die Macht geschafft.
Die Freiheits- und Gerechtigkeitspartei und ihr Kandidat Mohammed Mursi gewannen 2012 eine freie Wahl in Ägypten. So stimmt es. “An die Macht geschafft” in Verbindung mit dieser medialen Assoziation klingt sonst so schön nach Unterwanderung oder Putsch. Die Partei war das politische Organ der historischen ägyptischen Bewegung der Muslimbruderschaft, so stimmt es auch. Ebenso wahr ist, dass Al Jazeera der Muslimbruderschaft enorm viel Raum gegeben hat. Das lag mitunter daran, dass die Muslimbruderschaft als historische Opposition in Syrien, Ägypten und Tunesien stark aufgestellt war und Katar seine eigene Position stärken wollte. Katars enge Verbindung zur Muslimbruderschaft wird tatsächlich in der arabischen Welt kritisiert. Auch von mir. Das aber gänzlich auf Al Jazeera zu übertragen, ist mehr als nur weit hergeholt. Auch bei Al Jazeera kommt Kritik gegenüber der Muslimbruderschaft zur Sprache.
Es war damals schon eine Revolution, dass zum ersten Mal freies Fernsehen im Nahen Osten empfangbar war”, sagt Andreas Jacobs, der von 2007 bis 2012 das Auslandsbüro der Konrad-Adenauer-Stiftung in Kairo leitete und heute Leiter der Abteilung Gesellschaftlicher Zusammenhalt der Stiftung ist. Mittlerweile würde Jacobs Al Jazeera jedoch nicht mehr als seriösen und schon lange nicht mehr als freien Sender einstufen. Er sieht Al Jazeera als Teil einer breiten islamistischen Argumentationsfamilie zu der Jacobs neben der Muslimbruderschaft auch die Terrororganisation Hamas zählt. Mittlerweile würde Jacobs Al Jazeera jedoch nicht mehr als seriösen und schon lange nicht mehr als freien Sender einstufen. Er sieht Al Jazeera als Teil einer breiten islamistischen Argumentationsfamilie zu der Jacobs neben der Muslimbruderschaft auch die Terrororganisation Hamas zählt. Denn der Terrororganisation Hamas kommt die Nähe Katars zu islamistischen Gruppen zugute.
Man könnte an dieser Stelle natürlich erwähnen, dass Katar erst 1971 seine Unabhängigkeit vom Vereinigten Königreich erhielt oder dass arabische Medien vor der Kolonialisierung der arabischen Welt durchaus frei waren, aber das wäre dann wohl etwas zu viel Kontext. Wen uns die Tagesschau hier nun aber als den dritten versuch eines Experten präsentiert? Andreas Jacobs. Er schrieb für das Medium Cicero, dem von der taz ein “Rechtsruck” attestiert wurde, z.B. einen besorgniserregenden Text über den Muezzin-Ruf in Köln. Es sei “absehbar”, dass es zu “politischem Missbrauch” und zu Klagen käme. Man hätte “über die Köpfe” von Anwohnern hinwegentschieden. Ob er recht hatte? Nein, null. Es gab überhaupt keine Probleme damit, dass seit knapp 70 Wochen einmal in der Woche der Imam für 10 Minuten laut zum Gebet rufen darf. Es gab keine Ausnutzung durch ein “islamistisches Milieu”, wie Andreas Jacobs vermutete. Aber es gibt sicher jetzt, ganz sicher diese “breite islamistische Argumentationsfamilie”, zu der Al Jazeera zählen soll, richtig? Große Worte. Es ist aber nicht die Schuld Andreas Jacobs, dass in dem Beitrag der tagesschau eine Beweisführung und Erklärung seinerseits fehlt. Diese hätte die Redaktion erfragen oder recherchieren müssen.
Der Chef des Hamas-Politbüros residiert einem Bericht Guido Steinbergs von der Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP) zufolge in einem Büro in der Hauptstadt Doha, auch finanzielle Unterstützung floss demnach von Katar an die Hamas. Steinberg vermutet hinter der Unterstützung der Muslimbrüder und der Hamas auch populistische Motive Katars: “In der arabischen Welt sind die Islamisten nach wie vor die stärksten oppositionellen Kräfte”, schreibt er. “Sie könnten weiterhin die Akteure der Zukunft in der arabischen Welt sein, und ihr Unterstützer Katar würde im Fall neuer Umstürze davon profitieren. So erklärt sich, dass Al Jazeera unverändert wie ein Propagandasender für die Muslimbruderschaft und die Hamas operiert.”
Guido Steinberg ist ein respektierter Nahost-Experte in Deutschland. Er ist Wissenschaftler in der Forschungsgruppe “Afrika und Mittlerer Osten” bei der Stiftung Wissenschaft Politik. Die tagesschau hätte natürlich auch mit dem Senior Fellow der Gruppe, Dr. Muriel Asseburg sprechen können. Aber die tagesschau sprach ohnehin mit niemandem. Denn auch Steinbergs Worte sind einfach aus seinem Bericht abgeschrieben. Recherche? Kontext? Fehlanzeige. Es stimmt, dass die Hamas-Führung in Katar ihr Exil genießen kann. Es stimmt auch, dass Katar die Hamas finanziell unterstützt. Wofür? Das verrät die tagesschau nicht. Dabei hätte sie es auch aus Steinbergs Bericht rausschreiben können. Katar zahlt die Gehälter für die Verwaltung in Gaza. Natürlich ist nicht auszuschließen, dass die Hamas durch diese Übernahme von Kosten profitiert. Auch Katars Interesse an guten Beziehungen zur Muslimbruderschaft wird von Steinberg korrekt dargestellt. Die hier angebotene Schlussfolgerung, Al Jazeera sei ein “Propagandasender für die Muslimbruderschaft und die Hamas” ist aber ziemlich drastisch. Denn auch dieser tagesschau-Text zeigt, es fehlt hier bislang jeder Beweis dafür. Es ist erwähnenswert, dass es auch bei Al Jazeera Texte und Segmente gibt, die Hamas oder die Muslimbruderschaft kritisch rezipieren.
Al Jazeera gilt als reichweitenstärkster Sender im arabischsprachigen Raum. Doch nicht nur im Nahen Osten ist Al Jazeera erfolgreich – nach eigenen Angaben erreicht der katarische Nachrichtensender weltweit mehr als 430 Millionen Menschen. Der Sender richtet sich mit seinem Programm längst nicht mehr nur an arabische Zuschauer: Das englischsprachige Angebot AJ+ in den sozialen Netzwerken ist explizit auch an ein europäisches und US-amerikanisches Publikum adressiert. AJ+ gibt sich im Westen strategisch modern und progressiv, was auch als “woker Islamismus” bezeichnet wird. So finden sich etwa auch Inhalte, die sich für die Rechte von LSBTIQ* einsetzen – obwohl Homosexualität in Katar mit bis zu sieben Jahren Gefängnis bestraft werden kann, unter bestimmten Bedingungen droht gar die Todesstrafe.
Es ist immer amüsant, wenn Texte ins Offensichtliche übergehen. Hier nämlich, in eine offensichtliche Verschwörungstheorie. Es ist für die tagesschau unvorstellbar, dass AJ+ redaktionell selbst seine Inhalte und Vorstellungen erarbeitet. Es wird als etwas “Strategisches” bezeichnet. Als hätten alle Journalistinnen und Journalisten bei AJ+ die selbe Strategie. Sind ja alles Islamisten, oder? Das sind Menschen aus verschiedensten Teilen der Welt mit verschiedensten Biografien. Eine Kanadierin, Eine Italo-Amerikanerin, ein US-Amerikaner, eine Nigerianerin und eine Pakistanerin. Selbstverständlich setzen sie sich redaktionell für verschiedene Inhalte ein. Nein, nicht nur Muslime arbeiten bei AJ+. Aber da wären wir natürlich auch schon direkt beim wohl lustigsten Begriff des ganzen Textes. “Woker Islamismus”. Was das sein soll? Die Tagesschau präsentiert diesen Begriff, als wäre er keine Fantasie. Von Islamophoben. Die Tagesschau schreibt, es würde so “bezeichnet werden”. Verrät aber natürlich nicht mehr dazu. Wer dieses Wortgespenst geprägt hat? Ein gewisser Lorenzo Vidino. In den USA läuft gegen ihn eine Milliardenklage. Ein Datenleak zeigt, dass er einem Privatgeheimdienst Informationen lieferte, die für Schmutzkampagnen gegen Muslime genutzt wurden. Die Tagesschau scheint zumindest ideolisch an dem Geschäft Vidinos interessiert zu sein, wenn sie diesen überaus relevanten Kontext weglässt oder so tut, als wäre Vidinos Wortschöpfung, die offenbar auch den letzten Muslim des Islamismus bezichtigen soll, eine sachliche, gar wissenschaftliche Bezeichnung. Es gab selbst bei der Konrad-Adenauer-Stiftung, bei der Jacobs arbeitet, eine Replik auf den Begriff, der dort als “Widerspruch in sich” bezeichnet wird. Ernsthaft, was sind das für journalistische Standards?
Al Jazeera bedient sich zunehmend progressiver Diskurselemente der westlichen Welt und dockt mit sehr gezielter Ansprache an die Erfahrungen und Lebenswirklichkeiten muslimischer Jugendlicher an”, sagt Jacobs. Viele Inhalte von AJ+ beziehen sich auf konkrete Diskriminierungs- und Ausgrenzungserfahrungen von muslimischen Jugendlichen, welche sie in Deutschland oder anderen westlichen Ländern erleben. Diese Erfahrungen der Ungerechtigkeit werden in Kontext gesetzt mit dem islamistischen Narrativ der Opferrolle von Muslimen und einer internationalen Islamfeindlichkeit, gegen die man zusammenstehen und sich wehren müsse”, so Jacobs.
Faszinierend. Berichte über reale Diskriminierungen werden umgedeutet zu einer Agenda. Das klingt alles so schön nach Geheimplan.
Das Programm für ein englischsprachiges Publikum scheint seit dem Terroranschlag der Hamas auf Israel am 7. Oktober besonders erfolgreich zu sein. Seitdem hat der Instagram-Account “Al Jazeera English” einer Auswertung des Center für Monitoring, Analyse und Strategie (CeMAS) für tagesschau.de zufolge mehr als 1,3 Millionen Follower dazugewonnen und damit nun eine Abonnentenzahl von mehr als 4,3 Millionen – ein Zuwachs von knapp 44 Prozent.
Genau genommen haben alle Medien, die sich intensiver mit dem Konflikt auseinandersetzen, Zuwachs erhalten. Weil “seit dem Terroranschlag der Hamas auf Israel am 7. Oktober” einiges passiert ist. Nämlich ein Krieg Israels gegen Gaza. Und wenn – wie die tagesschau ja korrrekt hervorhebt – Al Jazeera das beste journalistische Angebot hat, entschuldigt, die meisten “stationierten Mitarbeitenden Woke Islamisten” hat, ist es natürlich nur logisch, dass das große internationale Interesse am Geschehen in Gaza auch umso mehr Konsumenten Richtung Al Jazeera schafft.
Insgesamt liefere Al Jazeera seit Jahren eine sehr einseitige Berichterstattung des Nahost-Konflikts, sagt Jacobs. Der Sender zeige emotionalisierende Augenzeugenberichte und Bilder von verletzen palästinensischen Kindern oder trauernden Frauen, lasse dabei jedoch die israelische Perspektive weg. “Dadurch entsteht eine Wahrnehmungsverschiebung der Wirklichkeit. Und Al Jazeera wird hier eine ganz andere Glaubwürdigkeit geschenkt, da sie näher dran sind an den Lebensrealitäten muslimischer Jugendlicher”, so Jacobs.
Das mag man so auslegen, denn Wahrnehmung ist immer subjektiv. Man muss aber erwidern, dass diese Darstellung nicht objektiv korrekt ist. Denn tatsächlich berichtet Al Jazeera über die Perspektive der Israelis. Und das – übrigens – trotz enormer Schwierigkeiten, vor die Journalistinnen und Journalisten von Al Jazeera in Israel gestellt werden. Ich meine, die tagesschau schafft es doch tatsächlich ihrer Leserschaft vorzuenthalten, wie Berichterstattung in Israel und den besetzten palästinensischen Gebieten für Al Jazeera Journalistinnen ausgegangen ist. Shireen Abu Akleh wurde 2022 von der israelischen Armee bei ihrer Berichterstattung im besetzten Westjordanland getötet. Die israelische Armee hat den Großteil der Familie von Wael Dahdouh getötet. Sie hat Wael Dahdouh gar beschossen. Dabei starb sein Kameramann, der Videojournalist Samer Abu Daqqa. Selbstverständlich sind das einseitige Probleme. Journalistinnen und Journalisten tötet man nicht. Man beschießt sie nicht. Man dämonisiert sie nicht. Israels Armee und Regierung taten all das. Da gibt es nichts anderes zu berichten, als einseitig. In diesen expliziten Fällen, von denen es viele gibt. Man kann Al Jazeera natürlich zurecht geringere Berichterstattung über israelische Schicksale vorwerfen. Das, was die Tagesschau dort aber ohne den notwendigen Kontext schreibt, muss als absurd abgetan werden.
Begriffe wie Widerstand, Genozid oder Apartheid würden laut Jacobs ganz selbstverständlich nebenbei benutzt, aktiv besetzt und nicht hinterfragt. Vielmehr habe sich die Erzählung durchgesetzt, dass der Terrorangriff der Hamas am 7. Oktober eine legitime Reaktion jahrzehntelanger Apartheid gewesen sei.
Stell dir vor, die tagesschau veröffentlicht einen Text mit der Zuschreibung “Faktenfinder” und findet dann keine Fakten. Natürlich werden die Begriffe Widerstand, Genozid und Apartheid bei Al Jazeera hinterfragt. Dafür gibt es diverse Beispiele. Außerdem: Wir haben nachgeschaut. Al Jazeera English nutzt den Begriff Apartheid nicht für Gaza. Es stimmt schlichtweg nicht.
“Zugespitzt ist die Erzählung, dass die Israelis am Massaker der Hamas quasi selber schuld sind. Und das halte ich nicht nur für eine grotesk falsche, sondern auch für eine besorgniserregende Entwicklung für Deutschland, weil es Abgrenzungsdiskurse verstärkt und den gesellschaftlichen Zusammenhalt zunehmend gefährdet”, sagt Jacobs.
Ich würde an der Stelle gerne sehen, inwiefern es in Deutschland ein Phänomen ist, dass es diese Erzählung geben soll. Ich meine, ich möchte bewiesen bekommen, wie viel Einfluss diese vermeintliche Erzählung durch Al Jazeera auf gesellschaftlichen Zusammenhalt in Deutschland hat. Ich wünschte, unsere öffentlich-rechtlichen Medien hätten so etwas wie einen Findungsmechanismus für Fakten. Man könnte es, ja, ich hab`s, Faktenfinder nennen.
Besonders deutlich wurde das Mitte Oktober: Nach einer Explosion an einem Krankenhaus im Gazastreifen hatte auch Al Jazeera unter Berufung auf die von der Hamas kontrollierte Gesundheitsbehörde die Meldung verbreitet, Israel habe die Klinik mit einer Rakete angegriffen und mehrere Hundert Menschen seien gestorben – eine Version, die später starke Zweifel aufkommen ließ.
Explosion an einem Krankenhaus, schreibt die tagesschau. Da sie sich – so weit im Text – mittlerweile für nichts mehr schämt. Zur Faktenlage: Es ist unbestritten, dass es keine bloße Explosion gab, sondern einen Einschlag. Explosion klingt so, als könnte es auch etwas am Boden Detoniertes gewesen sein. Das ist unwahr. Die tagesschau lässt den Einschlag auf das Al Ahli Krankenhaus so wirken, wie eine banale, falsche Nachricht. Das ist pervers. Es ist unbestreitbar, dass es eine dreistellige Totenzahl gab. Das Direktorat des Al Shifa Krankenhauses ging von 250 Toten aus. Das Al Ahli Krankenhaus sprach letztlich von 471 Toten. Der US-Geheimdienst schätzt, es wären 100-300 Tote. Israel behauptet, das Krankenhaus nicht bombardiert zu haben. Ein Livestream von – ja, ernsthaft – Al Jazeera zeigte jedoch, dass die israelische Luftwaffe im direkten Umfeld des Krankenhauses innerhalb von 10 Minuten sieben Luftangriffe flog. Der Erzbischof der Baptisten-Kirche in Jerusalem, die das Krankenhaus betreibt, sagte der Presse, er sei zuvor drei mal telefonisch von der israelischen Armee gewarnt worden, das Baptisten-Krankenhaus Al-Ahli in Gaza zu evakuieren, bevor es bombardiert würde. Das Krankenhaus wurde zwei Tage zuvor schon von Israels Luftwaffe beschossen. Israel behauptet, eine fehlgeleitete Rakete der militanten PIJ hätte das Krankenhaus getroffen und lieferte Videoausschnitte, die einhellig von Faktenprüfern als falsch zurückgewiesen wurden. Sowohl Al Jazeera, als auch das britische Channel 4 und die New York Times kommen zum Ergebnis, dass die vorgelegten Beweise der israelischen Seite keine sind.
Die Meldung sorgte weltweit für spontane Versammlungen, auf denen auch antisemitische Inhalte verbreitet wurden. Nach Angaben des Bundesverbands der Recherche- und Informationsstellen Antisemitismus (RIAS) kam es auch in Deutschland zu einem sprunghaften Anstieg antisemitischer Kundgebungen. Bei vielen pro-palästinensischen Kundgebungen kam es der Nichtregierungsorganisation Reporter ohne Grenzen (RSF) zufolge auch “verstärkt zu Drohungen, Beleidigungen und Angriffen auf Berichterstattende”.
Ok, interessant. Was genau sind “antisemitische Kundgebungen”? Etwa die “pro-palästinensischen Kundgebungen” im nächsten Satz? Ist das das selbe? Erfährt das Publikum nicht.
Nach Ansicht von RSF sind die Übergriffe “Ausdruck eines intensiven Misstrauens gegenüber Journalistinnen und Journalisten”. Jacobs bestätigt dies. “Das Misstrauen in die westlichen Medien schürt Al Jazeera gezielt, indem sie beispielsweise behaupten, die westliche Medien würden die Wahrheit verschweigen, wohingegen sie als einzige die Wahrheit abbilden.”
Tatsächlich waren vereinzelt Übergriffe auf Journalisten zu beobachten. Das ist ein aktuell allgemeines Phänomen. Darauf macht Reporter ohne Grenzen aufmerksam. Solche Übergriffe gibt es primär auf rechtsextremen Demonstrationen, bei Querdenkern und woanders. Kommen wir aber zum anderen Vorwurf. Dieses “Misstrauen”. Ich meine, die Grenze zwischen Kritik und dem “Schüren von Misstrauen” scheint ziemlich schmal zu sein. Ich habe hier nun anhand dieses einen journalistisch armen Textes darlegen können, dass die tagesschau etwa sehr wohl elementare Kontexte weglässt. Ist das nun das Schüren von Misstrauen? Oder darf das Kritik sein? Wenn nicht, wozu glauben wir dann noch an die Pressefreiheit?
Erzählungen wie diese gehen weit über die Berichterstattung von Al Jazeera hinaus. Der katarische Nachrichtensender ist neben Newsfluencern, Islambloggern und anderen staatlich kontrollierten Medien nur ein Teil der Medienlandschaft, die verzerrend über den Krieg in Nahost berichtet. Auch der öffentlich-rechtliche Sender Türkiye Radyo ve Televizyon Kurumu (TRT) in der Türkei übernimmt immer wieder pro-palästinensische oder antiisraelische Narrative Bei der inhaltlichen Ausrichtung des Senders spielt auch Präsident Recep Tayyip Erdogan und dessen Partei AKP eine Rolle. Denn Erdogan hat nahezu alle reichweitenstarken Medien im Land auf seine Linien gebracht: Nach Angaben der Menschenrechtsorganisationen Article 19 und Human Rights Watch (HRW) sind 90 Prozent der landesweiten traditionellen türkischen Medien eng mit der Regierung verbunden und berichten “unverhältnismäßig stark über Präsident Erdogan und die Kampagne der Regierungspartei”.
Es stimmt, dass der türkische Präsident Erdogan eine politiche Monopolisierung der türkischen Medienlandschaft hervorgebracht hat. Diese Kritik ist korrekt. Interessant, dass Human Rights Watch erst an dieser Stelle zitiert wird. Human Rights Watch hätte nämlich auch etwas zu dem Krankenhaus und diverser anderer israelischer Verbrechen zu sagen. Aber gut, bleiben wir nun kurz bei diesem Absatz. Die tagesschau baut die Front der “Schützenhilfe” hier nun weiter aus. Neben Al Jazeera kommt nun TRT hinzu. Und Newsfluencer und Islamblogger. Wieder zwei Fantasiebegriffe. Ersterer wurde seit zwei Jahren ein gutes Dutzend mal genutzt, eher beschreibend. Das ist selbstverständlich keine Berufsbezeichnung. Und was ein Islamblogger sein soll, muss die tagesschau auch erklären. Wieder einmal der Versuch, nicht Journalistinnen und Journalisten zu sagen. Dieser tagesschau-Text ist ein einziger Versuch, Pressefreiheit in Frage zu stellen.
TRT übernimmt in der Berichterstattung über den Krieg in Nahost ähnliche Narrative wie Erdogan selbst. Dieser hatte unter anderem Israel als “Terrorstaat” und die Terrororganisation Hamas als “Befreiungsorganisation” bezeichnet. In Artikeln von TRT Deutsch wird die Hamas eine “Widerstandsorganisation” genannt, zudem ist die Rede von einem “israelischen Vernichtungskrieg”.
Von einem israelischen Vernichtungskrieg sprechen zahlreiche Menschenrechtsgruppen. Aber ja, dass TRT Deutsch seine Berichterstattung so aufbaut, stimmt. Al Jazeera mit TRT Deutsch zu vergleichen, degradiert aber Al Jazeera auf unprofessionelle Weise.
Die türkische Regierung und staatsnahe türkische Medien haben sich dem islamistischen Sprachgebrauch der Muslimbrüderschaft angeglichen”, sagt Jacobs. “2013 ist die ägyptische Muslimbruderschaft in nicht unerheblichen Teilen nach Istanbul übergesiedelt. Zusammen mit Katar ist die Türkei der Staat, der am stärksten diese Narrative unterstützt und auch in seiner medialen Darstellung verbreitet. Insofern sind sie da Teil des Problems.
Der türkische Präsident Erdogan gleicht seine Sprache wohl kaum der Muslimbruderschaft an. Er entspringt, wenn man es historisch nimmt, zwar einer muslimbruderschaftsnahen Denktradition innerhalb der Türkei, aber Erdogan ist – das werden türkische Journalistinnen und Journalisten bestätigen können – bekannt dafür, seine eigene Sprache zu etablieren. Es ist auch eine vereinfachte Darstellung, die Türkei wäre genauso wie Katar Basis der Muslimbruderschaft. Die Türkei beteiligte sich zwar während des Arabischen Frühlings an den Revolutionsabenteuern und Unterstützung der Muslimbruderschaft, das möchte sie aber aktuell in Vergessenheit geraten lassen. Die Türkei möchte sich ähnlich wie Katar als Vermittlernation etablieren. Das bekannteste Beispiel dafür ist wohl der Ukrainekrieg. Es gab jedoch jüngst öfter Entwicklungen in der Türkei, durch die der Einfluss der Muslimbruderschaft eingeschränkt wurde. Es heißt, eine türkischsprachige Version von Al Jazeera sei auf Bitten Erdogans wieder vom Markt verschwunden. Mehrere oppositionelle, muslimbruderschaftsnahe Medien in der Türkei mussten auf behördliche Anweisung schließen. Alles im Rahmen der Annäherung zwischen der Türkei und Ägypten. Warum die tagesschau diese einordnenden Punkte weglässt? Weil es – wie alle anderen Unterlassungen – den Text nicht so eindeutig macht, wie es die tagesschau offenbar wollte.
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Solche Texte sind keine Recherche. Wir haben ja nun darlegen können, dass die tagesschau hierbei keinen Faktencheck und keine Recherche vornahm. Es wäre schlichtweg unwürdig, das überhaupt behaupten zu wollen. Dieser Text war ein vom ersten Moment an beendetes Projekt. So etwas nennt man, apodiktisch schreiben: Nicht im Rahmen von Recherche zum Ergebnis kommen, sondern das Ergebnis längst zu haben und es nur noch auszuformulieren. Es ist ein Schmähversuch, obendrein ein mangelhafter. Und dass ausgerechnet die Tagesschau von Einseitigkeit sprechen möchte, ist – sagen wir mal – nett.
Tagesschau, das war nichts. Rein gar nichts.