US-Verteidigungsminsiter Pete Hegseth hat sich unter seinem Kreuzritter-Tattoo ein neues Tattoo stechen lassen. In arabischer Schrift steht dort „Kafir“. In rechtsextremen Kreisen wird der Begriff als eine Art stolzes Selbstzuschreibung, um Verachtung für Muslime auszudrücken. Das Bild veröffentlichte er auf seinem offiziellen X-Kanal.
Zur Semantik: Kafir wird fälschlicherweise oft als „Ungläubiger“ übersetzt. Sprachlich bedeutet Kufr so viel wie „Überdeckung“. „Kafir“ ist sprachlich also jemand, der etwas überdeckt. In der muslimischen Lehre heißt das: Kufr ist die Handlung, in der man das eigene Bewusstsein darüber, dass Gottes Offenbarung wahr ist, überdeckt.
Zu Pete Hegseth: Hegseth war Mayor in der US-Nationalgarde und im Irak und in Afghanistan stationiert. Er setzte sich für beide Kriege ein. Bekannt wurde er als Moderator beim US-Sender Fox News, dem systematisch rassistische Berichterstattung vorgeworfen wird.
Hegseth hat sich das Jerusalemkreuz, also ein Symbol der Kreuzritter, auf die Brust tätowiert. Auch den Schlachtruf der Kreuzritter, „Deus veut“ (Gott will es). Es gilt als unstrittig, das diese Aussprüche als rechte Kampfsprache einzuordnen sind. Die Historiker Fielding Hudson Garrison und Matthew White gehen von 3.000.000 Opfern der Kreuzzüge aus. Größtenteils Muslime und Juden.
Seine Besessenheit von Kreuzzügen zeigt sich auch in Hegseth Buch „American Crusade“ (Amerikanischer Kreuzzug) von 2020. Laut Media Matters sei eines der zentralen Themen die Zerstörung muslimischer Heiligtümer, um sie für das Christentum zurückzugewinnen. Hegseth schimpft auch über die „gut dokumentierte Abneigung der Muslime gegen Assimilation“.
Hegseth fiel schon bei Fox News häufig mit pro-israelischer Propaganda auf. Er nimmt an Veranstaltungen radikal-zionistischer Organisationen teil und fordert Unterstützung für Israels Vernichtungskrieg gegen Gaza ein.
Jüngst fiel Hegseth durch die Weitergabe von Staatsgeheimnissen auf, als er einen Journalisten in einer Chatgruppe nicht identifizierte. Er ist außerdem für sein massives Alkoholproblem bekannt, zu dem es bereits eine Anhörung vor dem Senat gab.