In der Stille des dritten Advents offenbart sich eine schmerzhafte Wahrheit in Gaza, eine Wahrheit, die von der internationalen Gemeinschaft und insbesondere von Christen weltweit ignoriert wird. Gestern wurden Nahida Antoun und ihre Tochter Samar, zwei christliche Palästinenserinnen, in der katholischen Kirche der Heiligen Familie in Gaza durch israelischen Beschuss getötet. Dieser Akt der Gewalt ist nicht nur ein weiterer tragischer Eintrag in der langen Liste von Leid und Verlust in Gaza, sondern auch ein direkter Vorwurf an die Welt, die wegschaut.
Diese Kirche, die einst ein Ort des Friedens und der Zuflucht war, ist jetzt Zeuge eines unbeschreiblichen Horrors geworden. Sie und andere Kirchen in Gaza wurden mehrfach von der israelischen Armee angegriffen. Über 500 Menschen suchten dort Zuflucht, doch anstatt Sicherheit fanden sie nur weitere Bedrohung. Die brutale Realität: Israel schießt auf Kirchen, auf Zivilisten, auf Unschuldige.
Die internationale Gemeinschaft, insbesondere die christlichen Nationen, stehen in der Schuld. Ihre Reaktion auf diese Gräueltaten? Schweigen. Ein ohrenbetäubendes Schweigen, das durch ihre Untätigkeit und Gleichgültigkeit noch verstärkt wird. Ein Gemeindemitglied bringt es auf den Punkt: „Wir wurden vergessen.“ Die christliche Welt, die sonst so laut ihre Stimme für Gerechtigkeit und Nächstenliebe erhebt, hat sich entschieden, Gaza im Stich zu lassen.
Es ist eine Schande und ein Verrat an den Grundsätzen des Christentums und der Menschlichkeit. In Zeiten, in denen Solidarität am dringendsten benötigt wird, haben die christlichen Gemeinden weltweit ihre palästinensischen Brüder und Schwestern im Stich gelassen. Sie zeigen mehr Mitgefühl für die Besatzungsmacht als für die Unterdrückten.
Dieser Advent in Gaza ist ein Anklagebrief an die Welt. Es ist ein Aufruf zum Handeln, zur Reflexion über die Werte, die wir als Menschheit vertreten. Wir müssen uns fragen: Wo ist unsere Menschlichkeit, unser Mitgefühl, unsere Gerechtigkeit? Es ist Zeit, dass die internationale Gemeinschaft und insbesondere die Christenheit ihre Augen öffnen und ihrer moralischen Verantwortung gerecht werden. Gaza darf nicht in Vergessenheit geraten. Es ist an der Zeit, aufzustehen, zu sprechen und zu handeln.