Es ist eine Frage, die zerreißt. Es ist aber möglich, etwas zu tun. Gehen wir mehrere Möglichkeiten durch, wie man sich politisch, medial und gesellschaftlich für Palästinenser einsetzen kann.
- Social Media. Die Realität lügt nicht. Jedes Like, jedes Teilen, jeder Kommentar verbreitet die Inhalte, die woanders nicht gezeigt werden. Hier liegt die große Kraft der Masse. Das geht an fast niemandem vorbei. Ihr erreicht gemeinsam mehr Menschen in Deutschland als ihr denkt.
- Jeder Kommentar, jede Mail, jeder Anruf, jeder Brief ist eine Kritik. Medien nehmen wahr, dass die Leser-, Zuschauer- und Zuhörerschaft sich beschwert. Kritisiert und gebt Ratschläge. Da arbeiten Menschen. Sie sind nicht fähig, alles zu ignorieren. Wenn ihr Artikel oder Beiträge entdeckt, stärkt diese. Jede Interaktion hilft. Ihr bewirkt viel.
- Politiker kriegen nicht viel konkrete Post. Nachrichten, Mails, Briefe, Kommentare, Sprechstunden zeigen Ihnen also: Uns habt ihr zu vertreten. Eine einfache Google-Suche zeigt, welche Abgeordnete euren Wahlkreis vertreten. Sie müssen euch zuhören.
- Jeder zivilgesellschaftliche Einsatz kann etwas bewirken. Petitionen, die 50.000 Stimmen erhalten, werden dem Petitionsausschuss des Bundestags vorgelegt. Ihnen muss dann zugehört werden. Das baut Druck auf. Ob sie durchgehen oder nicht, ändert nichts daran. Druck.
- Gespräche. Was niemand nehmen kann, ist der persönliche Kontakt. Ja, viele mögen ignorant sein, aber nichts ist besser als der Versuch, aufklärende Gespräche im eigenen Umfeld zu führen. Es ist der beste Weg hin zu Mitgefühl und Verständnis. Durchaus anstrengend, aber richtig.
- Das Demonstrationsrecht ist derzeit eingeschränkt. Aber auch kleine erlaubte Proteste können an den richtigen Stellen etwas bewirken. Betonung auf erlaubt. Ihr tut euch keinen Gefallen damit, durch Probleme von den sonstigen wichtigen Aufgaben abgehalten zu werden.
- Das Stichwort ist hier die ganze Zeit Druck. Druck auf Medien und Politiker. Aber auch auf Vereine, Institutionen und Unternehmen. Wer meint, etwas von Menschenrechten zu halten, soll wissen, dass man zu den Verbrechen gegen Palästinenser nicht schweigen kann.
- Israel blockiert Gaza, es kommt derzeit fast nichts rein. Aber ihr könnt vorsorglich an seriöse (!), anerkannte Institutionen spenden, die vor Ort vertreten sind, z.B. UNRWA. Man kann übrigens auch Stellen hier finanzieren, die sich für Aufklärung einsetzen.
- Hoffnung und Menschlichkeit. Im Dunkeln sucht man das Licht. Bleibt wach, hell und warm. Eure Herzen können euch nicht genommen werden. Die Menschen erkennen in ihrem Innern, was richtig und falsch ist. Verzweifelt nicht. Bleibt hoffnungsvoll. Und haltet die Menschlichkeit hoch.