1.965 hungernde palästinensische Zivilisten (Stand 18. August) wurden in Gaza seit Mai von Israels Militär getötet. 13.409 weitere wurden verletzt.
Die Zahlen vom 19. August 2025 wurden von The New Arab unter Berufung auf Kliniken in Gaza recherchiert. Bereits am 31. Juli berichtete das UN-Hilfswerk OHCHR von 1.373 Getöteten.
Allein das sind mehr Tote als am 7. Oktober 2023. Rechtfertigt das nun eine Militärintervention gegen Israels Verbrechen?
Noch nie in der Geschichte wurden so viele Menschen an angeblichen Ausgabestellen für humanitäre Hilfe getötet.
Die meisten der Hungernden wurden direkt an den so genannten Ausgabestellen der „Gaza Humanitarian Foundation“ (GHF) getötet, die von Israel gemeinsam mit den USA betrieben werden. Israel hat die Arbeit der UN in Gaza durch Blockaden und Verbote beendet und die ehemals 400 Ausgabestellen der UN mit vier hochmilitarisierten GHF-Stellen ersetzt. Dort eröffnen israelische Truppen regelmäßig beliebig in die ausgehungerte Menschenmenge.
Die UN berechnet, dass der humanitäre Bedarf Gazas bei rund 600 LKW-Ladungen pro Tag gilt. Die GHF verlädt laut eigener Erklärung höchstens 26 LKW-Ladungen am Tag, also rund 4 % des Bedarfs. Das ist bei der akuten Hungersnot Gazas nicht nur wenig, es ist Nichts. Ganz Gaza befindet sich laut IPC Famine Review Committee seit Juli in der IPC-Phase 5. Das ist die höchste Alarmstufe und beschreibt einen katastrophalen Hungernotstand. Wer sich in dieser Lage befindet, ist akut vom Verhungern bedroht. Über 700.000 Menschen haben seit mehreren Tagen überhaupt nichts gegessen. Der UN-Sonderberichterstatter zum Recht auf Nahrung, Michael Fakhri erklärt: „Israel hat seine Absicht, alle Menschen in Gaza auszuhungern, deutlich gemacht“.
Die humanitären Hilfsorganisation Ärzte ohne Grenzen „Abschlachtung im Gewand humanitärer Hilfe“. Philippe Lazzarini, Leiter des UN-Hilfswerks UNRWA, nannte die GHF „ein Alibi für die systematische Aushungerung Gazas“. Für ihn sei klar, dass Israel eine humanitäre Infrastruktur zerstört habe, um sie durch eine Scheinorganisation zu ersetzen, die unter militärischer Kontrolle steht. OCHA-Sprecher Jens Laerke sieht in der GHF lediglich eine „Ablenkung“.