Das ist die christliche Palästinenserin Alice Kisyia. Bewaffnete israelische Siedler haben ihr Zuhause im illegal besetzten Westjordanland gestohlen. Sie organisierte Proteste dagegen. Statt die Siedler festzunehmen, kamen israelische Besatzungstruppen in Bayt Jala nahe Betlehem den israelischen Extremisten zur Hilfe und verschleppten und inhaftierten die mutige Palästinenserin und ihre Mutter gewaltsam.
Das ist der Alltag von Palästinensern unter illegaler israelischer Besatzung. Das ist nicht Gaza, das ist das ebenfalls illegal besetzte Westjordanland. Diese Praxis stellt die israelische Willkür im Umgang mit Palästinensern dar, denen keinerlei Menschenrechte zugestanden werden. Auch deshalb wirft der Internationale Gerichtshof (IGH) in seinem jüngsten Gutachten Israel vor, eine Apartheid zu sein.
Das Haus der Familie gehört zu Land, das UNESCO Weltkulturerbe ist. Doch der Staat Israel duldet keine Argumente im Sinne von vertriebenen Palästinensern. Illegale Siedlungspläne werden dem Völkerrecht übergeordnet. Und so kommt es dazu, dass israelische Siedler, weil sie denken, dass der Zionismus ihnen diese Handlungen erlaubt, beliebige Häuser von Palästinensern an sich reißen. Mit Gewalt. Den betroffenen Palästinensern bleibt meist nichts als den Diebstahl und die Vertreibung zu akzeptieren. Das Haus und alles, was sich darin befindet, gehört plötzlich wildfremden israelischen Siedlern.
Von Frauen wie Alice Kisiya erfährt man in deutschen Medien nicht. Sie werden nicht als feministische Ikonen oder Symbole des Widerstands gegen faschistische Verfolgung stilisiert. Eine Palästinenserin, und dann auch noch eine christliche Palästinenserin, die sich furchtlos gegen Israels barbarische Siedlerpolitik stellt, passt nicht ins simple, schwarz-weiße Schema.