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Home Geschichte

Israel ermordete Anas Al-Sharif Abschiedsworte eines Journalisten aus Gaza

Von Tarek Baé
17.08.2025
in Geschichte
Israel ermordete Anas Al-Sharif  Abschiedsworte eines Journalisten aus Gaza

Das sind die Abschiedsworte des Journalisten Anas Jamal Al-Sharif, die er am 6. April 2025 schrieb. Sein Wunsch war es, dass sie bei seinem Tod veröffentlicht werden. Er wurde am 10. August 2025 von Israel gezielt ermordet. Neben fünf weiteren Journalisten.

„Dies ist mein Wille und meine letzte Botschaft. Wenn diese Worte euch erreichen, wisst ihr, dass Israel es geschafft hat, mich zu töten und meine Stimme zum Schweigen zu bringen. Zunächst sei Friede mit euch und Allahs Gnade und Segen. Allah weiß, dass ich mich mit aller Kraft und aller Mühe dafür eingesetzt habe, meinem Volk eine Stütze und eine Stimme zu sein, seit ich meine Augen in den Gassen und Straßen des Flüchtlingslagers Jabalia geöffnet habe. Meine Hoffnung war, dass Allah mein Leben verlängern würde, damit ich mit meiner Familie und meinen Lieben in unsere Heimatstadt im besetzten Asqalan (Al-Majdal) zurückkehren könnte. Aber Allahs Wille kam zuerst, und Sein Urteil ist endgültig.

Ich habe den Schmerz in all seinen Facetten erlebt, habe viele Male Leid und Verlust erfahren, doch ich habe nie gezögert, die Wahrheit so zu sagen, wie sie ist, ohne Verfälschung oder Verdrehung – damit Allah Zeugnis ablegen kann gegen diejenigen, die geschwiegen haben, die unsere Ermordung hingenommen haben, die uns den Atem genommen haben und deren Herzen unberührt blieben angesichts der verstreuten Überreste unserer Kinder und Frauen, die nichts unternommen haben, um das Massaker zu stoppen, dem unser Volk seit mehr als anderthalb Jahren ausgesetzt ist.

Ich vertraue euch Palästina an – das Juwel in der Krone der muslimischen Welt, den Herzschlag jedes freien Menschen auf dieser Welt. Ich vertraue euch sein Volk an, seine unschuldigen Kinder, denen das Recht auf Träume und ein Leben in Sicherheit und Frieden verwehrt blieb. Ihre unschuldigen Körper wurden unter Tausenden Tonnen israelischer Bomben und Raketen zerquetscht, zerfetzt und über die Mauern verstreut. Ich bitte euch inständig, euch nicht von Ketten zum Schweigen bringen oder von Grenzen einschränken zu lassen. Seid Brücken zur Befreiung des Landes und seines Volkes, bis die Sonne der Würde und Freiheit über unserer gestohlenen Heimat aufgeht.

Ich vertraue euch die Fürsorge für meine Familie an. Ich vertraue euch meine geliebte Tochter Sham an, das Licht meiner Augen, die ich nie so aufwachsen sehen konnte, wie ich es mir erträumt hatte. Ich vertraue euch meinen lieben Sohn Salah an, den ich unterstützen und durch das Leben begleiten wollte, bis er stark genug war, meine Last zu tragen und die Mission fortzusetzen. Ich vertraue euch meine geliebte Mutter an, deren gesegnete Gebete mich dorthin gebracht haben, wo ich bin, deren Fürbitten meine Festung waren und deren Licht meinen Weg geleitet hat. Ich bete, dass Allah ihr Kraft schenkt und sie an meiner Stelle mit dem besten Lohn belohnt. Ich vertraue euch auch meine lebenslange Gefährtin an, meine geliebte Frau Umm Salah (Bayan), von der mich der Krieg viele lange Tage und Monate getrennt hat. Dennoch blieb sie unserer Verbindung treu, standhaft wie der Stamm eines Olivenbaums, der sich nicht biegt – geduldig, vertrauend auf Allah und die Verantwortung in meiner Abwesenheit mit all ihrer Kraft und ihrem Glauben tragend. Ich bitte euch inständig, ihnen beizustehen und ihnen nach Allah dem Allmächtigen eine Stütze zu sein.

Wenn ich sterbe, sterbe ich standhaft nach meinen Grundsätzen. Ich bezeuge vor Allah, dass ich mit Seinem Urteil zufrieden bin, dass ich sicher bin, Ihm zu begegnen, und dass ich überzeugt bin, dass das, was bei Allah ist, besser und ewig ist. O Allah, nimm mich unter die Märtyrer auf, vergib mir meine vergangenen und zukünftigen Sünden und mache mein Blut zu einem Licht, das den Weg der Freiheit für mein Volk und meine Familie erhellt. Vergib mir, wo ich versagt habe, und sei barmherzig mit mir, denn ich habe mein Versprechen gehalten und es nie gebrochen oder verraten. Vergesst Gaza nicht… Und vergesst mich nicht in euren aufrichtigen Gebeten um Vergebung und Annahme.“

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Tarek Baé

Tarek Baé

Tarek Baé ist Journalist und Autor aus Berlin. Er widmet sich der Medienarbeit mit Schwerpunkt Rassismus und Islam in Deutschland. Die Frage nach Zugehörigkeit und Teilhabe zieht sich wie ein roter Faden durch seine Publikationen. 2021 begründete er das Medium Itidal, dessen Chefredakteur er ist, als neue Plattform für ungehörte Perspektiven.

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