Die israelische Armee hat in einem seltenen Moment der Ehrlichkeit zugegeben, was viele bereits wissen: Sie tötet ohne Bedenken oder Reue. Die Ermordung von Alon Shamriz, Yotam Haim und Samer Talalka, drei Geiseln, die mit einer weißen Flagge, dem universellen Symbol der Kapitulation, unterwegs waren, ist kein tragischer Fehler, sondern eine kaltblütige Bestätigung ihrer Politik. Es ist der Inbegriff einer Armee, die sich anscheinend an dem Grundsatz orientiert: „Schießen zuerst, Fragen stellen nie.“
Dieser Vorfall ist kein Einzelfall, sondern ein weiteres Kapitel in einem blutigen Buch, das bereits 18.787 unschuldige Menschenleben in Gaza gefordert hat. Es ist ein offenes Geheimnis, dass die israelische Armee einen Krieg nicht gegen Soldaten, sondern gegen Zivilisten führt. Und trotzdem schaut die Welt, einschließlich Deutschland, weg, fast als ob sie bei einem abscheulichen Theaterstück Popcorn essen würde.
Sind die Leben dieser Geiseln weniger wert, weil einer von ihnen, Samer Talalka, einen israelischen Pass hatte? Ist das der neue Maßstab für die israelische “Gefahreneinschätzung”? Diese zynische Tötungspolitik ist nichts anderes als staatlich sanktionierter Mord, verpackt in einer dünnen Schicht diplomatischer Rhetorik.
Die Frage, die sich Deutschland und die Welt stellen müssen, ist einfach und doch so schwer zu beantworten: Wie viele tote Zivilisten sind genug? 18.787 scheinen für die internationale Gemeinschaft noch keine ausreichende Zahl zu sein. Ist es der Punkt, an dem das Töten zur Routine wird, und wir es als normalen Bestandteil der Nachrichten akzeptieren?
Es ist an der Zeit, dass die Welt, besonders Deutschland, aufhört, sich hinter leeren Worten zu verstecken und endlich handelt. Eine sofortige Waffenruhe ist nicht nur notwendig, sondern überfällig. Doch wer wird den Mut haben, dies zu fordern? Oder sind wir alle zu beschäftigt, unsere moralische Integrität in der internationalen Politik zu opfern, auf dem Altar der diplomatischen Bequemlichkeit und der politischen Feigheit?