Zahlreiche deutsche Medien und Politikerinnen und Politiker verbreitet die Behauptung, die Ausladung des israelischen Dirigenten Lahav Shani (Münchener Philharmonie) vom Flanders Festival in Belgien sei „antisemitisch“, „Judenhass“ und ein „Skandal“. Das ist falsch.
Lahav Shani ist der Direktor des Israel Philharmonic Orchestra. Basierend darauf und auf „fehlender Klarheit“ über seine Haltung zum israelischen Genozid in Gaza hat ihn das Flanders Festival in Genf ausgeladen. Mit keinem Wort wurde sein Jüdischsein thematisiert. Fakt ist: Das Israel Philharmonic Orchestra hat enge Verbindungen zum israelischen Militär. Das Orchester trat gemeinsam mit dem israelischen Militär auf. Inmitten des Genozids, der von jenem Militär verübt wird.
Das Israel Philharmonic Orchestra unter Direktion von Lahav Shan hat im Mai 2024 gemeinsam mit der Band des israelischen Militärs musiziert. Bei dem Auftritt trugen Musikerinnen und Musiker Uniformen der israelischen Armee. Zu diesem Zeitpunkt hat Israels Militär in Gaza bereits mindestens 34.000 Menschen in Gaza getötet, davon 70 % Frauen, Senioren und Kinder.
Auch finanziell ist das Orchester an den israelischen Staat angebunden. Es hat seit 2023 über 1,2 Millionen Euro von der Israels Regierung erhalten.
Die Nähe zu Israels Militär ist gewollt. Israelische Militärangehörige dürfen Konzerte des Orchesters kostenlos besuchen.
Am 22. Oktober 2023 veranstaltete das Orchester das Konzert „Ein Hoch auf Israel“, um den Kampfgeist der Armee zu stärken, wie die Jerusalem Post berichtete. Lahav Shani sagte dabei wortwörtlich: „Wir stehen zu den Soldaten“.
Wurde Lahav Shani also ausgeladen, „weil er Jude ist“, wie die Frankfurter Allgemeine schreibt? Nein. Auch der Kulturstaatsminister der Bundesregierung, der auf die Ausladung mit dem Vorwurf „Schande für Europa“ reagierte, scheint diese entscheidende Nähe Israels Militär zu ignorieren.
Der Internationale Strafgerichtshof wirft Israels Führung und Israels Militär Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit vor. Mehrere UN-Stellen und die Internationale Vereinigung der Völkermordforscher werfen Israel einen Genozid in Gaza vor. Der Internationale Gerichtshof sieht den Genozid-Vorwurf gegen Israel als „plausibel“.

Kurz: Bei der Ausladung Lahav Shanis ging es nicht um sein Jüdischsein, sondern um seine Nähe zu Israels Militär.