Palästina wird zum ersten mal am Miss Universe Contest teilnehmen. Die 27-jährige Psychologin Nadeen Ayoub aus dem illegal von Israel besetzten Westjordanland wird das Land Palästina bei der diesjährigen Wahl in Thailand repräsentieren.
Nadeen Ayoub erklärt, warum das nicht früher geschah: „Seit 2022 gab es wegen des Völkermords keine weitere Miss Palästina Wahl mehr. Nach der Miss Earth Wahl sollte ich eigentlich zur Miss Universe Wahl gehen. Aber ich habe das verschoben, weil ich nicht gehen wollte, während der Völkermord stattfand. Ich wollte mich eher darauf konzentrieren, hinter den Kulissen zu bleiben, denn der Fokus sollte auf den Menschen in Palästina sein, die leiden, und nicht auf mir.“
Nun seit es aber an der Zeit. „Nun betrete ich die Bühne der Miss Universe nicht nur mit einem Titel, sondern mit einer Wahrheit. Ich repräsentiere alle palästinensischen Frauen und Kinder, deren Stärke die Welt sehen muss. Wir sind mehr als unser Leid – wir sind Widerstandskraft, Hoffnung und der Herzschlag einer Heimat, die durch uns weiterlebt“, so die Palästinenserin.
Nadeen Ayoub studierte Psychologie und Literatur. Sie gründete die Olive Green Academy, eine Plattform, die Nachhaltigkeit mit KI-Training verbindet und palästinensische Frauen durch Bildung und Innovation stärkt. Außerdem rief sie Saidat Falasteen ins Leben, eine Initiative, die den oft überhörten Stimmen palästinensischer Frauen Gehör verschafft und ihre Geschichten sichtbar macht. So verbindet sie technologische Zukunftsorientierung mit dem Einsatz für kulturelle und gesellschaftliche Selbstbestimmung.
Abseits der allgemeinen Kritik an Schönheitswettwerben sehen viele Palästinenserinnen in Nadeen Ayoubs Teilnahme eine Chance zur Sichtbarkeit Palästinas und palästinensischer Frauen. Auch weil Nadeen Ayoub gern mit traditioneller palästinensischer Mode wie etwa Tatreez auftritt und die Auftritte inhaltlich zum Aufmerksammachen auf Palästina nutzt.