Itidal
  • Debatte
  • Faktencheck
  • Material
  • Nachrichten
  • Feuilleton
  • Geschichte
Shop
Unterstützen
Kein Ergebnis
View All Result
  • Debatte
  • Faktencheck
  • Material
  • Nachrichten
  • Feuilleton
  • Geschichte
Shop
Unterstützen
Kein Ergebnis
View All Result
Itidal
Kein Ergebnis
View All Result
Home Geschichte

Der Brandanschlag von Lübeck

Heute, vor 28 Jahren, ereignete sich der Brandanschlag von Lübeck. Eine weitere tragische Erinnerung

Von Tarek Baé
18.01.2024
in Geschichte
Der Brandanschlag von Lübeck

Heute, am 18. Januar, gedenken wir eines der dunkelsten Kapitel in der jüngeren deutschen Geschichte: dem Brandanschlag von Lübeck, der sich vor 28 Jahren ereignete. In den frühen Morgenstunden des Jahres 1996 wurden zehn Menschen, darunter drei Erwachsene und sieben Kinder, aus dem Leben gerissen. Die Opfer – größtenteils Asylbewerber aus Zaire, Angola, Togo und dem Libanon – symbolisieren eine Tragödie, die weit über Lübeck hinausreicht.

Der Anschlag selbst und die darauffolgenden Ermittlungen zeichnen ein Bild von Verwirrung, Missverständnissen und wahrscheinlich auch von bewusster Ignoranz. Drei Verdächtige, alle mit rechtsextremistischem Hintergrund, wurden unmittelbar nach dem Brand festgenommen. Merkwürdigerweise, trotz offensichtlicher Beweise wie Brandspuren an ihren Gesichter, Haaren, Wimpern oder Augenbrauen, wurden sie schnell wieder freigelassen. Stattdessen richtete sich der Verdacht gegen einen libanesischen Bewohner des Hauses. Man behandelte ihn wie einen Schwerkriminellen und versuchte, ein Geständnis zu erzwingen. Ein Vorgehen, das bis heute viele Fragen aufwirft.

Die Jahre nach dem Brandanschlag waren geprägt von Geständnissen und Widerrufen, von Gerüchten und unbeantworteten Fragen. Ein Verdächtiger gestand in einem Interview mit dem Spiegel, dass sie für den Anschlag bezahlt wurden. Doch trotz dieser und anderer Hinweise kam es nie zu einer Verurteilung. Die Wahrheit, so scheint es, liegt immer noch verborgen unter einer Schicht von Unklarheiten und möglicherweise politischen Rücksichtnahmen.

Besonders beunruhigend ist die Rolle eines V-Mannes des Landeskriminalamtes, der Kontakte zu der rechtsextremen Gruppe unterhielt und selbst einen Brandanschlag verübte. Diese Verstrickungen werfen ein düsteres Licht auf die Ermittlungen und verstärken den Eindruck, dass die Wahrheit möglicherweise nie vollständig ans Licht kommen wird.

28 Jahre später bleibt die Erinnerung an den Brandanschlag von Lübeck blass und in weiten Teilen der Bevölkerung vergessen. Es gibt keine offiziellen Gedenkveranstaltungen, keine dauerhaften Mahnmale, die an das Leid der Opfer und ihrer Angehörigen erinnern. Dieses Schweigen ist ein schmerzlicher Beweis dafür, wie schnell die Gesellschaft bereit ist, über solche Ereignisse hinwegzugehen.

Wir müssen jedoch gedenken. Gedenken an diejenigen, die ihr Leben verloren haben, und an diejenigen, die noch immer nach Gerechtigkeit suchen. Dieser Tag sollte uns nicht nur als Mahnung dienen, sondern auch als Ansporn, uns aktiv gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit einzusetzen. Denn nur so können wir sicherstellen, dass sich solche Tragödien nicht wiederholen.

Vorheriger Beitrag

Wegen Gaza: Schriftstellerin Lana Bastašić kündigt Zusammenarbeit mit S. Fischer Verlag

Nächster Beitrag

1 Woche seit dem ZDF-Gate

Tarek Baé

Tarek Baé

Tarek Baé ist Journalist und Autor aus Berlin. Er widmet sich der Medienarbeit mit Schwerpunkt Rassismus und Islam in Deutschland. Die Frage nach Zugehörigkeit und Teilhabe zieht sich wie ein roter Faden durch seine Publikationen. 2021 begründete er das Medium Itidal, dessen Chefredakteur er ist, als neue Plattform für ungehörte Perspektiven.

Ähnliche Inhalte

Malcolm X in Gaza: “Wir werden zurückkehren”
Geschichte

Malcolm X in Gaza: “Wir werden zurückkehren”

May 21, 2025
Mohammed Al Durra: getötet, während Kameras alles filmten
Geschichte

Mohammed Al Durra: getötet, während Kameras alles filmten

September 30, 2024
Der Terroranschlag von München: Erinnern an neun Vergessene
Geschichte

Der Terroranschlag von München: Erinnern an neun Vergessene

July 22, 2024
Nächster Beitrag
Wie das ZDF einen Journalisten diskreditieren wollte und er schneller war

1 Woche seit dem ZDF-Gate

Gaza: Internationaler Gerichtshof bestätigt Verdacht gegen Israel auf Genozid

Gaza: Internationaler Gerichtshof bestätigt Verdacht gegen Israel auf Genozid

Nach Vorwürfen gegen UNRWA: Auch Deutschland knickt ein

Nach Vorwürfen gegen UNRWA: Auch Deutschland knickt ein

Bitte einloggen, um an der Diskussion teilzunehmen!
itidal_Logo_White

Keine Panikmache, sondern Mäßigung; keine Breaking News, sondern Hintergründe; kein Standard, sondern neuer Maßstab.

Instagram Youtube Linkedin Patreon

Navigation

  • Über uns
  • FAQ
  • Unterstützen / Spenden
  • Zusammenarbeit / Partnerschaft
  • Werbung / Sponsoring
  • Shop / Verlag
  • Kontakt

Kategorien

Menu
  • Debatte
  • Faktencheck
  • Material
  • Nachrichten
  • Feuilleton
  • Geschichte

Unterstützen

Ihr könnte uns bei der Arbeit unterstützen, Artikel einreichen, spenden schicken, Werbung einschalten oder Kooperationspartner werden.

Diese Arbeit ist nur durch eurer Unterstützung möglich.

JETZT UNTERSTÜTZEN

Copyright © 2023-2025 itidal – Alle Rechte vorbehalten itidal. | OI

  • Datenschutz
  • Impressum
Kein Ergebnis
View All Result
  • Startseite
  • —
  • Debatte
  • Faktencheck
  • Material
  • Nachrichten
  • Feuilleton
  • Geschichte
  • —
  • Über uns
  • FAQ
  • Unterstützen
  • Kontakt
  • Itidal Shop

Copyright © 2023 itidal – Alle Rechte vorbehalten itidal. | OI