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Die Sprache der Entmenschlichung im Nahostkonflikt

Eine bewusste Verzerrung der Realität

Von Tarek Baé
25.11.2023
in Material
Die Sprache der Entmenschlichung im Nahostkonflikt

Quelle: https://www.youtube.com/watch?v=gCXfKVBjFRo

In der Berichterstattung über den Nahostkonflikt wird eine schamlose und zynische Sprachmanipulation betrieben, die darauf abzielt, die Opfer zu entmenschlichen und die Täter zu verklären. Diese perfide Praxis ist nicht nur irreführend, sondern untergräbt auch systematisch die Menschlichkeit und das Leiden einer ganzen Bevölkerungsgruppe.

Die in der Tabelle dargestellten Beispiele sind ein Beweis für eine gezielte und absichtliche Verzerrung:

????????????????
ZivilistenKollateralschaden
KinderPersonen unter 18
Frauen und KinderMenschliche Schutzschilde
getötetgestorben
AttackeExplosion
GeiselnHäftlinge
InformationenPropaganda

Diese Wortwahl ist kein Zufall, sondern eine bewusste Strategie, um die palästinensischen Opfer zu dehumanisieren. Durch solche sprachlichen Tricks werden palästinensische Kinder zu bloßen “Personen unter 18” degradiert, während israelische Kinder als unschuldige Opfer dargestellt werden. Diese Doppelmoral in der Sprache ist empörend und zeugt von einer tief verwurzelten Voreingenommenheit.

Ein markantes Beispiel für diese Praxis ist die unterschiedliche Bezeichnung von Opfern und Tätern je nach ihrer Zugehörigkeit. Während israelische Zivilisten oft als genau das bezeichnet werden – Zivilisten –, werden palästinensische Opfer in einigen Berichten als “Kollateralschaden” dargestellt. Diese Wortwahl entmenschlicht die palästinensischen Opfer und reduziert ihre Identität auf die eines unbeabsichtigten Nebenprodukts militärischer Aktionen.

Ähnlich verhält es sich mit der Bezeichnung von Kindern. Während israelische Kinder als solche benannt werden, werden palästinensische Kinder oft einfach als “Personen unter 18” beschrieben. Diese nüchterne, bürokratische Sprache entfernt die Unschuld und Individualität dieser Kinder und präsentiert sie stattdessen als anonyme Teil einer größeren Gruppe.

Noch abscheulicher ist die Darstellung palästinensischer Frauen und Kinder als “menschliche Schutzschilde”. Diese Terminologie impliziert nicht nur eine Instrumentalisierung durch militante Gruppen, sondern enthebt auch die Angreifer jeglicher Verantwortung für ihr Handeln. Es ist eine perverse Verdrehung der Tatsachen, die darauf abzielt, das Leid der Opfer zu marginalisieren.

Die Medien, die solche sprachlichen Manipulationen verwenden, sind Komplizen in diesem moralisch bankrotten Spiel. Sie tragen zur Entmenschlichung bei und spielen eine aktive Rolle in der Perpetuierung von Ungerechtigkeit und Leid. Dieser Artikel fordert eine kritische Reflexion und eine dringende Korrektur dieser gefährlichen und unverantwortlichen Praxis.

Es ist höchste Zeit, dass wir diese manipulative Sprache erkennen und verurteilen. Wir müssen eine Berichterstattung fordern, die die Wahrheit respektiert und alle Menschen als das behandelt, was sie sind: Menschen mit unveräußerlichen Rechten und einer inhärenten Würde.

In jeder Darstellung von Konflikten und sozialen Realitäten ist es unabdingbar, dass keine qualitative Unterscheidung in der Bewertung von Menschen vorgenommen wird. Wenn Medien und politische Diskurse zwischen verschiedenen Gruppen qualitative Unterschiede in ihrer Menschlichkeit machen, betreiben sie Entmenschlichung. Diese Praxis ist nicht nur ethisch verwerflich, sondern sie birgt auch die Gefahr, Menschenrechtsverletzungen zu legitimieren, indem sie bestimmte Personen oder Gruppen als weniger “menschlich” darstellt.

Mensch ist Mensch – diese grundlegende Wahrheit muss sich in unserer Sprache widerspiegeln. Jede Abweichung davon ist nicht nur eine Verzerrung der Realität, sondern auch ein Akt der Entmenschlichung. Diese Entmenschlichung dient dazu, die Schwelle zur Akzeptanz von Grausamkeit und Ungerechtigkeit zu senken, indem sie das Leid der Betroffenen herunterspielt oder gar rechtfertigt.

Presse und Politik tragen eine enorme Verantwortung: Sie dürfen nicht nur die Entmenschlichung nicht verbreiten, sondern müssen aktiv gegen sie ankämpfen. In einer Welt, in der Worte die Kraft haben, Realitäten zu formen und zu beeinflussen, ist es von größter Bedeutung, dass diese Worte mit Bedacht und Respekt für die universelle Menschlichkeit gewählt werden. Nur so können wir eine Gesellschaft fördern, die auf Gerechtigkeit, Verständnis und echter Menschlichkeit basiert.

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Tarek Baé

Tarek Baé

Tarek Baé ist Journalist und Autor aus Berlin. Er widmet sich der Medienarbeit mit Schwerpunkt Rassismus und Islam in Deutschland. Die Frage nach Zugehörigkeit und Teilhabe zieht sich wie ein roter Faden durch seine Publikationen. 2021 begründete er das Medium Itidal, dessen Chefredakteur er ist, als neue Plattform für ungehörte Perspektiven.

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